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SAFARI hat sich auf den Transport schwerer Maschinenteile spezialisiert und sich damit eine Nische gesichert. Von Hans Peter Duhr habe ich zum SAFARI einen aktuellen und sehr interessanten Bericht erhalten, den ich hier einstelle:
Ich traute gestern meinen Augen nicht, gegen 15 Uhr kam hier in St. Jean de Losne SAFARI zu Tal und machte Feierabend. Er hatte ca. 160 Tonnen drin und etwas hecklastig.
Eigentlich lustig, er kommt von Straßburg und soll am Montag in Chalon-sur-Saône einen Transformator laden für Conflans. Das Teil wiegt 180 Tonnen. Damit er damit durch die Brücken geht, braucht er Ballast. Den hat er in Form von Sand am Oberrhein geladen, weil es sich mit Sand (fester Ladung) besser fährt, als mit Wasserballast im Raum. Ein Teil vom Sand bleibt in Chalon, der Rest bleibt als Ballast im Schiff und wird in Conflans entsorgt. Dazu liegen noch dicke Bleche im Schiff, um die Last auf eine größere Fläche zu verteilen Eigentlich ein gewaltiges Know How.
Wir saßen heute Abend zusammen, ist schon interessant.Die machen das auch nur noch verhalten und bis zur Rente in 5 Jahren. Technisch ist der Dampfer hochgerüstet.
Safari fuhr heute morgen weiter, weil die Saône wieder Hochwasser bekommt und er denkt, daß er morgen nicht mehr in Ecuelles schleusen kann. So ist er am Montag am Platz und kann den Umschlag machen.
Hans ist ein einsamer Künstler, ich kann es beurteilen, diese Reise den Doubs runter bei Hochwasser, da muß jede Schleuse passen, absolut. Ein oder zwei km/h mehr als der Strom bedeutet da eben mit sieben km/h in die Schleusen rein. Da muß nicht nur der Kopf rein gehen, auch die Richtung muß absolut passen, daß er nicht klemm läuft. Also immer etwas Reserve halten zur Landseite hin, weil zum Wehr zieht es ohnehin und dann mit der Zeit spielen: wenn es passt, Gas geben und wenn es noch nicht passt, verzögern, soweit es geht.
Es ist eigentlich eine Sache, die man nicht erklären kann, man muß ein Verständnis für haben.
Natürlich wird dieses Know How nicht entsprechend entlohnt. Die Wettbewerber auf der Straße, interessiert das wenig und so sterben diese Künstler unerkannt und nicht ausreichend entlohnt irgendwann aus.
Und was würde passieren, wenn so ein Transformator nun eben nicht quer durch Frankreich mit der Peniche gehen würde, sondern von Chalon mit einem Kümo nach Conflans. Es würde 30.000 Euro mehr kosten, geteilt durch die Billiarden Kilowatt Strom die verbraucht werden, würde dann ein durchschnittlicher französischer Haushalt um 1,9 Cent im Jahr mehr belastet werden.
Deshalb ist alles so müßig, keiner soll sich so ernst nehmen, diese Welt hat Alternativen für alles.
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Der SAFARI hat gestern in St. Phlin im Rhein-Marne-Kanal in der Nähe von Nancy (am Aquädukt über die Meurthe) einen großen Trafo entladen. Der Trafo kam aus Lyon. Die Route führte aber nicht über den Vogesenkanal, denn der SAFARI ist ebenso wie der WALHALL im Zeitalter der sich absenkenden Schleusenmauern zu breit für diesen Kanal. Aus solchen Gründen ist die Tendenz, die Breite bis zum geht nicht mehr auszureizen, rückläufig und man fährt wieder mehr mit 5,05 m. Es gibt ja sogar noch breitere Spitzen als SAFARI und WALHALL.
Die Route dieser breiten Penischen von und nach Süden führt heute über den Marne-Saône-Kanal. Von Vitry-le-Francois aus ist der SAFARI dann durch das Tal der siebzig Schleusen, den Mauvages-Tunnel und den kleineren Tunnel von Foug über die Mosel und Nancy zum Entladekai gefahren.
Der SAFARI kam in St. Phlin nur bis auf 4 m an die Kaimauer heran. Dann haben sie gemessen und mit einem zweiten Kran den SAFARI durch den Schlamm bis an den Kai herangezogen. Eine Leine ist bei dem Manöver aber in Stücke geflogen.
Diese Schwerguttransporte sind ein gutes Geschäft - aber davon kann nicht die gesamte Penischenflotte leben!
Gernot
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