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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unglück im Hafen Riesiger Ladekran bricht bei 5500-Tonnen-Test – fünf Verletzte



binnenvaart
02.05.2020, 19:07
Rostock - Innerhalb von wenigen Minuten riss das Seil. Auf dem Gelände von Liebherr am Rostocker Hafen hat es am Sonnabendnachmittag einen schweren Unfall gegeben

Unglück im Hafen Riesiger Ladekran bricht bei 5500-Tonnen-Test – fünf Verletzte (https://www.mopo.de/im-norden/rostock/unglueck-im-hafen-riesiger-ladekran-bricht-bei-5500-tonnen-test---fuenf-verletzte-36637250)

Gernot Menke
02.05.2020, 21:31
Tragisch für den Erbauer, daß es ausgerechnet "nur" ein Seil war, das riß - vermutlich immer der schwächste Punkt eines Krans. Kann schon sein, daß man Materialfehler vorher hätte erkennen können - aber werden neue Seile nach der Preoduktion tatsächlich von vorne bis hinten durchgeröntgt!?? Wenn da einer mal eine Sekunde nicht hinguckt - oder geht das vollautomatisch?

Was ich nicht verstehe ist, wieso sich 120 Mann auf Deck aufhielten, diese große Anzahl wundert mich schon. Neben dem normalen Bedienungspersonal sicherlich auch viele Ingenieure für den Test. Vielleicht noch Fotografen oder Personal des Käufers, das das Schiff abnehmen sollte.

:wink: Gernot

mainschnickel
03.05.2020, 08:28
Hallo
Ist das in kürzen nicht der zweite Zwischenfall wo doch neulich zwei Kräne in das Hafenbecken gefallen sind und ein Schwimmkran aus Rotterdam die geborgen hat?
Gruss Jozef

kaos
03.05.2020, 08:39
Ahoi, so Unglücklich es ist, ist es gut das es nicht mehr Verletzte gab :

https://www.youtube.com/watch?v=tkdxhqGbGSI&feature=emb_logo

Die folgenden Clips zeigen etwas zu weiteren solcher Unglücke mit
Häfenkränen die hier angesprochen wurden (Mainschnickel).

Gruß kaos

Gernot Menke
03.05.2020, 09:25
OK, der Bericht in #4 klingt sehr viel anders als der in #1. Die Wogen müssen sich immer erst ein bißchen glätten.

:wink: Gernot

Willy
03.05.2020, 09:28
Moin,

auf dem YouTube-Video hat der Kran noch keine Last am Haken, das Ponton liegt noch neben dem Schiff, es war noch nicht am Haken des Kranes befestigt.

Gruß Willy

slowman
03.05.2020, 11:22
Hi Willy,

das Video fängt ein wenig zu spät an, das Seil ist dort wohl schon gerissen und das Unglück hat seinen Lauf genommen.

Korrektur: Es ist wohl kein Seil gerissen, sondern der Haken, warum auch immer, gebrochen. Die dann freiwerdende Energie hat sich in die Konstruktion des kRans "entladen", welche dann kollabierte.

Gruß
Chris

jonnysch
03.05.2020, 14:07
Tragisch für den Erbauer, daß es ausgerechnet "nur" ein Seil war, das riß - vermutlich immer der schwächste Punkt eines Krans. Kann schon sein, daß man Materialfehler vorher hätte erkennen können - aber werden neue Seile nach der Preoduktion tatsächlich von vorne bis hinten durchgeröntgt!?? Wenn da einer mal eine Sekunde nicht hinguckt - oder geht das vollautomatisch?

Was ich nicht verstehe ist, wieso sich 120 Mann auf Deck aufhielten, diese große Anzahl wundert mich schon. Neben dem normalen Bedienungspersonal sicherlich auch viele Ingenieure für den Test. Vielleicht noch Fotografen oder Personal des Käufers, das das Schiff abnehmen sollte.

:wink: Gernot
Vermutlich ist nicht ein Seil, sondern der Kranhaken gebrochen.
Jan

nikomid
06.05.2020, 17:46
Der Kranhaken war wohl ein zertifiziertes Zukaufteil, wohl vom gleichen chinesischem Unternehmen welches auch das Schiff gebaut hat, da werden jetzt die Juristen aufeinander losgehen...

Ich frag mich aber, ob gleich der ganze Kran zusammenstürzen darf bei einem plötzlichen Lastabfall, ich vermute nein, bin aber kein Experte für Kranvorschriften...

binnenvaart
06.05.2020, 19:24
Rostock - Die Ursache für das dramatische Kran-Unglück im Rostocker Überseehafen scheint geklärt: Offenbar war ein Kranhaken bei einem Belastungstest gebrochen und hatte den schweren Unfall am Sonnabend verursacht.

Millionen-Unfall im Rostocker Hafen Rätsel gelöst: Darum krachte der Kran aufs Schiff (https://www.mopo.de/im-norden/rostock/millionen-unfall-im-rostocker-hafen-raetsel-geloest--darum-krachte-der-kran-aufs-schiff-36656218)

slowman
06.05.2020, 20:52
Ich frag mich aber, ob gleich der ganze Kran zusammenstürzen darf bei einem plötzlichen Lastabfall, ich vermute nein, bin aber kein Experte für Kranvorschriften...

Doch, weil die ganze Energie sich schlagartig in das Mastsystem entlädt, was für derartige "Schläge" nicht konstruiert ist. Das ist nicht der erste Kran, welcher durch eine solche Ursache kollabiert.
Der Haken wurde übrigens von einer niederländischen Firma geliefert.

Gruß
Chris

nikomid
06.05.2020, 20:54
Die Ursache ist, mir klar, aber ist das wirklich akzeptabel? Im Betrieb wird ein Kran alles mögliche heben, da kann auch niemand sicherstellen, dass die Last nicht plötzlich auseinanderbricht und der Zughaken schlagartig entlastet wird.

Gruß
Dominik

slowman
06.05.2020, 22:16
Hi Dominik,

das ist leider so, gerade bei solch gigantischen Gittermastkonstruktionen, bei denen die Kräfte noch über verschiedene Böcke abgeleitet werden, passiert so etwas recht schnell wenn irgendetwas reißt oder bricht. Die Last sollte genausowenig brechen wie ein Haken. Bei Hüben mit solch schweren Gewichten wird normalerweise vorher alles genau berechnet, eine Last mit 400 oder 500 Tonnen schlägt man nicht einfach einmal so an. Wenn dann trotz Berechnungen etwas bricht, dann ist es ebenso ein Unglück wie der bRuch des Hakens. Ganz vermeiden kann man solche Ereignisse nie.
Schau hier einmal in diesem Video bei 0:50 wie sich der Baum dieses Teleskopkranes bei einer vergleichsweise leichten Last schon bewegt https://www.youtube.com/watch?v=VOA-kCY2b9o

Gruß
Chris

nikomid
07.05.2020, 13:08
Hallo Chris,

grade Dinge die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit passieren können, muss man bei der Auslegung berücksichtigen. Triebwerksausfälle bei Flugzeugen kommen selten vor, aber es passiert. Würde es deswegen zu einem Absturz kommen, weil das Flugzeug bei diesem Schadensbild nicht mehr fliegbar wäre, dann könnte kein Flugzeughersteller die Schuld auf den Triebwerkshersteller abwälzen. Es gehört zu einer betriebssicheren Auslegung einfach dazu, dass die Konstruktion einen erwartbaren Schaden ohne Totalschaden und erst recht ohne Tote und Verletzte übersteht.

Eben weil ein Seilbruch oder ein Bruch des Hakens bzw. der Last nie ganz ausgeschlossen werden kann, muss man so bauen dass die Konstruktion deswegen nicht zusammenklappt,

Gruß
Dominik

norwegian_gem
08.05.2020, 09:18
Sieht schon gewaltig aus dieser Kraneinsturz. Ich frag mich, was da jetzt genau passiert ist. Der Haken ist gebrochen. Gut. Ist es nicht so, dass Hebezeuge wie Anschlagmittel auch mit der mehrfachen Nennlast zu prüfen sind? Wurde hier also mit einer mehrfachen Prüflast dieser Zusammenbruch herbeigeführt? In diesem Fall sehe ich das Ganze nicht sooooo negativ, weil diese Last ja nur beim Prüfen des Kranes zum Tragen (ggg) kommt. Oder seh ich das da jetzt vollkommen verkehrt? Nennlast kann ja nicht ernsthaft auch Prüflas sein.....

flo81
08.05.2020, 15:42
Moin, die maximale Last von Kränen liegt dann vor bzw. ist möglich wenn diese fast senkrecht stehen. So wie ich das gelesen habe, ist der Haken bei bereit schon 2600t Last gebrochen. Wenn Kräne unter Last sind, sind diese gespannt wie ein Bogen, gerade bei Gittergerüst Bauweise. Als dann plötzlich die Last weg war, ist der Arm nach hinten umgeschlagen.

nikomid
12.05.2020, 14:37
Der Kran hatte wohl 3 Kranhaken, jeweils für den inneren/mittleren und äußeren Radiusbereich, gerissen ist der Haken von dem mittleren oder äußeren Bereich (weiß nicht genau). Wie mein Vorredner schon schrieb, ist sinkt die maximale Last von innen nach außen, wenn es nur einen Haken für alle drei bereiche gegeben hätte, wäre der natürlich außen nie gerissen.

Je weiter außen die Last angreift, desto mehr Deformation tritt im Kran auf, ein Riss des Hakens ganz außen ist daher trotz niedrigerer Last kritischer als Riss des inneren Hakens.

Dominik

slowman
12.05.2020, 15:31
Hallo Dominik,

wenn man den Kran so kontruiert, dass er jeden Unwägbarkeiten standhält, wäre er nicht mehr herstellbar weil viel zu schwer. Auch bei deinem Flufzeug kann es bei den heute üblichen zweistrahligen Jets passieren, dass ein Triebwerksausfall beider Engines, beispielswise durch Vogelschlag in der Startphase zu größeren Problemen führt. Mir fällt in diesem Zusammenhang gerade die Hudson-River Landung eines A 320 ein, die Nummer hätte auch ganz anders ausgehen können. Auch ein völliger Ausfall der Turbinen in der luft wird problematisch wenn am Ende der dann folgenden "Segelstrecke" kein geeigneter Landeplatz vorhanden sein sollte.
Auch in der luftfahrt gibt es solche Fälle also, wenn auch sehr selten undein zweimotoriger Jet darf fliegen, obwohl theoretisch und auch praktisch schon Vorfälle des Ausfalls beider Turbinen vorgekommen sind. Es gibt eben keine Vollkasko oder 100% Sicherheit, die Du herbeireden möchtest.
Ebenso könnte man die Frage stellen, warum man die Steuerhäuser von Binnenschiffen nicht so konstruiert, dass sie durch Sensoren erkennen, wenn eine Brücke voraus ist und das Steuerhaus zu hoch ausgefahren ist. Auch in dieser Hinsicht gibt es jährlich genug traurige Unfälle.

Bei diesem Kran liegt die Last übrigens immer nur an einem Haken und nicht an allen dreien. Schaue Dich einfach einmal auf der Webseite von Liebherr um.

Gruß
Chris

nikomid
13.05.2020, 13:03
Mahlzeit,

Der Riss eines Kranhakens oder der Bruch einer Last ist ein erwartbares Ereignis, Du schreibst ja selber dass so etwas häufiger vorkommt. Da wir nicht mehr im Mittelalter leben, dürfen solche erwartbaren Ereignisse nicht zu einem Totalverlust der teueren Maschine oder gar zu einer Gefährdung von Menschenleben führen. Für so etwas gibt es die FMEA Analyse (https://de.wikipedia.org/wiki/FMEA) welche mit Sicherheit auch bei Liebherr durchgeführt wurde. Wenn da bei einer ausgiebigen Betrachtung das Ergebniss heruasgekommen wäre, dass dere Kran bei einem Hakenbruch/Lastbruch zusammenbricht und Menschen verletzt werden, dann wäre dies niemals Akzeptiert worden, anderenfalls stünde da jetzt jemand vor Gericht!

Übrigends, der Kran hatte definitiv 3 Haken, dies hat man sicher so ausgelegt, damit der schwere Haken mit der Schweren Führung nicht bis nach ganz außen rollen muss, damit währe die Maximallast bei maximalen Radius deutlich geringer als mit 2 Haken für unterschiedliche Radienbereiche

Gruß
Dominik

slowman
13.05.2020, 14:13
Hi Dominik,

dann schaue Dir auf der Liebherr-Seite (https://www.liebherr.com/shared/media/maritime-cranes/downloads-and-brochures/brochures/offshore-cranes/liebherr-oc-product-folder-heavy-lift-crane-series-english.pdf) einmal die Platzierung der drei Haken an. Die zwei kleinen Haken dienen zur Lastberuhigung oder Führung großer Lasten, während der "große Haken" die Hauptlast trägt. Auch kannst Du damit kleinere Lasten schneller heben, weil beim großen Haken das Hubseil vielfach umgelenkt ist was wiederum die Hubgeschwindigkeit stark verringert. Mit den kleinen Haken wird man nicht allzuviel Last heben können, weil diese an der Wippspitze liegen. Der große Haken rollt auch am Ausleger nirgends hin, dessen Umlenkrollen liegen fest in der Spitze des Doppelauslegers. Es gibt optional für kleine Lasten bei diesem Kran ein sog. Trolley-Hoist, eine Laufkatze wie bei einem Baukran an einem Auslegerteil, welches dort entlang bewegt werden kann. Die Entfernung von Haken zum Drehpunkt des Krans, sprich die Auslage, kann bei derartigen Geräten nur durch Neigen des Auslegers geändert werden.

Derartige Kräne sind nicht dafür konstruiert, dass sie bei derart schweren Lasten einen Hakenbruch oder Seilriss unbeschadet überstehen. So etwas nennt man Unfall. Auch bei Deinem Auto kann ein Reifen unvorhergesehen platzen und wenn es ganz dumm ausgeht, endet die Fahrt an einem Baum. Es kann ja durchaus sein, dass der Haken durch einen Fertigungsfehler gebrochen ist. Um beim Autovergleich zu bleiben, was passiert, wenn Dein Bremspedal oder die Lenksäule durch einen Fertigungsfehler plötzlich und unvermittelt bricht? Dein FMEA ist ja gut undschön, betrifft eher aber QS-Maßnahmen, welche Liebherr mit Sicherheit hat. Ebenso wird auch dort eine Risikoanalyse durchgeführt worden sein. Von einem wie auch immer gearteten Unfall kann sich niemand freisprechen. Die Sache wird auch nach der endgültigen Klärung der Ursache sicherlich vor Gericht landen. Erst muss aber der Grund der Bruchs beispielsweise durch Materialanalysen geklärt werden. Danach wird man wissen, wer den Fehler an welcher Stelle im Produktionsprozess verursacht hat. Der Haken wurde ja von einer niederländischen Firma zugeliefert, wobei Liebherr sicherlich genaue Anforderungen an den Haken definiert hat. Es könnte am Ende der Kette auch einfach der Stahlhersteller stehen, der vielleicht nicht ganz die gewünschte Qualität produziert hat und exemplarisch den Kohlenstoffanteil etwas erhöht hat um vielleicht an anderer Stelle teure Legierungszuschläge zu sparen. Mich erinnert dies an die MOL Comfort, bei der auch ein neuer Stahl verbaut wurde und die dann plötzlich nach wenigen Betriebsjahren brach. Bei anderen Schiffen dieser Serie wurden dann auch schon Verbeulungen festgestellt und es musste nachgearbeitet werden.
Ein Lastbruch ist eher unwahrscheinlich, vor dem Hub wird genau berechnet wie die Last mit welchen Mitteln angeschlagen wird. 500 Tonnen, 1000 Tonnen oder mehr werden nicht einfach so gehoben wie der Dachdecker mit seinem Montagekran die Ziegel auf das Dach hebt. Auch sind bei derartigen Lasten die Anschlagpunkte schon konstruktiv vorgesehen und ebenfalls berechnet.

Gruß
Chris

nikomid
13.05.2020, 14:45
auf der Liebherr Seite wird erkennbar, dass der große Haken nur wenig weiter nach außen fahren kann als ein Fußballfeld lang ist. Die Länge eines Fußballfeldes beträgt allerdings nur 105 m, während der Kran laut Liebherr bis zu 160 m nutzbaren Radius hat, damit ist klar, dass der äußere Bereich, welcher für den großen Haken nicht zugänglich ist, für die kleinen Haken durchaus zum Anheben von Lasten genutzt werden kann.

Autos sind nicht GS zertifiziert, dennoch ist hier die Qualitätssicherung so hoch, dass Lenksäulen praktisch niemals brechen. Ich bin nicht bereit zu glauben, dass man ein derartig hohes Sicherheitsrisiko hinnehmen darf, zumal ein Bruch der Last durch keine Qualitätssicherung des Krans ausgeschlossen werden kann. Du schriebst ja selber, so etwas käme häufiger vor,

Gruß
Dominik

slowman
13.05.2020, 15:49
Je nach Auslegerkonfiguration werden bis zu 160 Meter erreicht, diese Wippspitze mit den kleinen Haken muss nicht zwingend montiert sein, auch der Hauptauslänger kann durch einfügen oder Herausnehmen von Elementen verlänger oder gekürzt werden. Ich hatte ja auch geschrieben, dass die kleinen Haken zum Heben von kleineren lasten genutzt werden können, aber die maximale Last vetrtragen diese sicher nicht und werden in diesen Fällen nur zur Positionierung oder Führung verwendet, beispielsweise bei der Montage des Rotors einer Offshore-WKA, bei der der Haupthaken die Last mittig an der Nabe trägt und mit den kleinen Haken der Rotor senkrecht gehalten wird oder zur Montage feinpositioniert werden kann. Hier (https://www.liebherr.com/de/deu/produkte/maritime-krane/offshore-krane/heavy-lift-crane/heavy-lift-crane.html#!/accordion-start-module-1=foldable-a-frame) siehst Du dasBild an vierter Stelle noch einmal und man liest, dass ein Fußballfeld vergleichsweise klein gegen den Kran ist.
Und ob Du bereit bist etwas zu glauben oder nicht, es ändert nichts an der Tatsache. Weil solche Unfälle vielleicht nicht bei so extrem großen Geräten, die sowieso sehr selten sind, sondern auch bei kleineren Gittermastkränen in der 300 bis 600 Tonnenklasse schon wiederholt vorkamen. Sind diese Geräte aller Hersteller dann in deinen Augen alle unsicher? Der Unfall verlief auch spektakulär, weil dieser Riesenkran auf einem Schiff in entsprechender Höhe montiert war. Bei einem Raupenkran, meinetwegen auch der 1000 Tonnenklasse (https://www.liebherr.com/de/deu/produkte/mobil-und-raupenkrane/raupenkrane/lr-raupenkrane/lr-raupenkrane.html?event=fid61783_from&fid61783_from=800&fid61783_to=3.000&fid63148_from=104&fid63148_to=245&fid63149_from=57&fid63149_to=200&measureUnit=metric&size=10), wäre der Ausleger in einer Riesenstaubwolke auf dem Boden gelandet und der A-Bock nach hinten übergeschlagen und gut wäre es gewesen. Ausleger, A-Bock und Seilwinden hätte man erneuern müssen und das Grundgerät wäre weitestgehend intakt gewesen. Auch sind bei landgebundenen Hubtests außer dem Kranführer in seiner Kabine keine Personen im Gefahrenradius.

Gruß
Chris

nikomid
14.05.2020, 08:42
Moin,

überlassen wir es den Gerichten, die Frage wird geklärt werden, aber nicht von uns...

Gruß
Dominik

slowman
14.05.2020, 09:21
Moin,

das mit Sicherheit, weil irgendeine Versicherung die Schadenssumme nicht freiwillig zahlen wird. Ich denke nur, dass das Ergebnis des Gerichtsverfahrens bzw. ein mögliches Urteil nichtunbedingt den Weg in die breite Öffentlichkeit finden wird. Auch werden die Ermittlungen, Gutachten etc. sich sehr lange hinziehen. Ich glaube kaum, dass ein Gerichtsentscheid vor Ablauf von 12 Monaten zu erwarten ist, wenn nicht sogar noch länger.

Gruß
Chris

nikomid
22.05.2020, 13:13
wenn es ein Urteil gibt, wird man das sicher erfahren, oft ist es aber so, dass es zu einer außergerichtlichen Einigung kommt sobald den Beteiligten klar wird wie das Urteil aussehen wird. Das erlaubt Gesichtswahrung weil man diese Einzelheiten dieser Einigung nicht öffentlich machen muss. Zahlen tut man natürlich nur, wenn man weiß dass man sowieso zahlen muss.

Gruß
Dominik

flo81
22.05.2020, 14:43
Sowas wird immer außergerichtlich geklärt.

nikomid
23.05.2020, 16:04
jain, kurz vor dem Urteilsspruch spricht der Richter noch mal mit den Anwälten, so dass diesen klar ist, wie das Urteil ausfallen würde. Erst dann einigt man sich i.d.R. "außergerichtlich", um die Veröffentlichung u verhindern. Freiwillig klein beigeben und auf sein Recht verzichten möchte aber niemand und ist u.U. auch nicht zulässig (bei Aktiengesellschaften muss die Geschäftsführung immer im Interesse des Unternehmens handlen, ein schlechter Deal ist gefährlich).

flo81
25.05.2020, 14:53
Du schaust zuviel TV.

nikomid
28.05.2020, 13:05
Du hast keine Ahnung! Das ist kein Strafprozess sondern hier geht es darum welche Versicherung die Rechnung bezahlt. Versicherungen dürfen (Schadensminderungspflicht) sich nicht zu ihren Lasten einigen, sie müssen rechtlich Klarheit schaffen, daher laufen solche Prozesse zu 99% zu Ende, nur die Urteilsverkündung nur gibt man den Beteiligten am Ende die Chance ein öffentliches Urteil zu vermeiden.

Hein Mück
28.05.2020, 14:25
Da es Verletzte gab, wird neben dem zivilrechtlichen Schadensersatzprozess auch noch ein Strafprozess stattfinden.

flo81
29.05.2020, 09:07
@nikomid: Wenn ich so deine Beiträge im gesamten Forum sehe, bist du ja scheinbar in allen Bereichen der Experte? Auf Grund meines Berufes habe ich regelmäßig mit Versicherungsfällen in Millionenhöhe zu tun und weiß daher wie das geregelt wird da es keine Partei darauf anlegen möchte ein Gerichtsverfahren zu beginnen. Zu 99% wollen die Parteien das außergerichtlich klären.

nikomid
02.06.2020, 19:38
Hi,

Ein guter Kumpel von mir ist Anwalt im Versicherungsrecht und arbeitet in einer Großlanzlei welche sich mit mit richtig großen Fällen beschäftigt. Von ihm weiß ich, das Versicherungen eben nicht einfach zahlen dürfen selbst wenn sie es wollen. Es hab beispielsweise mal einen Fall bei dem eine Versicherung einen Schaden nicht bezahlen wollte und deswegen einen Prozess geführt hatte. Nun wurde der Prozessgegner aber zum potentiellen Neukunden und der Vorstand der Versicherung hatte ein plötzliches Interesse daran, den Schaden schnell zu regulieren, daher sollte durch eine Kanzlei geprüft werden, wie man da möglichst elegant rauskommt in dem man einfach die Kohle überweißt. Das Rechtsgutachten ergab aber, trotz suchens, keine Hintertür mit der die Versicherung einfach so den Schaden hätte begleichen dürfen. Sicherlich hat man irgendeinen weg gefunden den Prozess zu verlieren und einem Vergleich zugestimmt, aber so einfach nach Belieben aushandeln darf man dies nicht.

flo81
05.06.2020, 11:38
Auch wenn wir hier jetzt abschweifen, welche Gerichtsbarkeit hat denn da gegolten? Wenn der Haken, der vielleicht aus Holland kommt, in z.B. China hergestellt wurde gilt diese Rechtssprechung. Aber gut, möchte deinem Kumpel nichts unterstellen.

binnenvaart
17.06.2020, 18:19
Rostock - Der Anblick des bei einem Überlastungstest im Seehafen havarierten Krans der Firma Liebherr wird den Rostockern noch eine Weile erhalten bleiben.

100 MILLIONEN EURO TEURER KRAN KRACHT ZUSAMMEN: BERGUNG DAUERT NOCH MONATE (https://www.tag24.de/nachrichten/regionales/mecklenburg-vorpommern/rostock-ueberseehafen-kran-liebherr-zusammen-bruch-test-bergung-dauert-1549748)