PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schiffsüberführungen Rhein/Elbe - Donau v.v



danubenews
29.10.2020, 20:07
Wieder einmal wird über Schiffsüberführungen diskutiert. Das ist ein großes Thema, das schon vor der Eröffnung des MD-Kanals die Stromsysteme Rhein und Donau verbunden hat. Trotzdem sind noch viele Fragen offen. Aber dafür gibt es ja das FORUM!

Anbei ein kleiner Text und ein Bild: Teil eines Tankkahns wird von einem Straßenroller der Bundesbahn auf dem Landweg transportiert, 1951, Archiv HK.

Klaus Heilmeier


Schiffsüberführungen Rhein/Elbe - Donau v.v.

Die Frage ist in der Tat interessant, wie viele und welche Schiffe 1940 bis 1945 von der Elbe und vom Rhein zur Donau gekommen sind. Wir kennen zwar einige Fälle im Detail, aber längst nicht alle. Es sollen knapp 400 Fahrzeuge gewesen sein.

Ab 1950 wurden von der Donau wieder zahlreiche Schiffe an den Rhein transferiert, wobei auch hier nicht alle Überführungen bekannt sind.
Zu den derzeit in der Diskussion stehenden Tankkähnen sei kurz zusammengestellt, was bekannt und gesichert ist:
Von der Donau zum Rhein
1950
Tk FIRENZE (SINDA, ital. Donaureederei), 994 t, in die Schweiz, dort COULON, Lloyd AG, Basel > MOSEL-TANK 12, Quick Reederei, Basel
Tk PICO I, 762 t, in die Schweiz, dort ESSO SCHWEIZ I
1950 bis 1952
Bayer. Lloyd Tankkähne (Regensburg-Ingolstadt via Donau > Zerlegung in Ingolstadt > via Autobahn Ingolstadt, München, Ulm, Heilbronn nach Mannheim > Zusammenbau in Mannheim)
BL 702, 710, 713, 715, 716, 718, 725, 737, 739, 785, 1100, 1101

1951 bis 1953
Josef Wallner Tankkähne (Deggendorf – Demontage bei der DWE > via Landweg nach Würzburg > Zusammenbau durch DWE-Filiale)
FRAUENBERG, GAILBERG, GIGGENBERG, HIRSCHBERG, OFFENBERG, ROHRBERG

M.E. ist das Thema noch nicht abgearbeitet. Die entscheidende Quelle ist das Binnenschiffsregister, in dem die wichtigsten Daten dokumentiert sind. Hier ein Auszug der Einträge zu Tk BL 737
„Das zum Zwecke der Überführung von der Donau zum Rhein i.J. 1951 in Ingolstadt durch die Schiffswerft Hitzler, Regensburg, zerlegt und im gleichen Jahr in Mannheim durch die Schiffs- und Maschinenbau AG Mannheim wieder zusammengebautes Schiff wurde anschließend neu vermessen auf 974,432 t (Eintrag am 4.3.1955)
Das Schiff wurde neu vermessen auf 968,860 t (Eintrag am 22.3.1962)
Der Heimatort des Schiffes ist wg. Verkaufs desselben an Firma Johann Lauter, Reederei in Muttenz (Schweiz), in das Ausland verlegt (Eintrag am 16. Mai 1966)“
Den neuen Namen/Bezeichnung erfahren wir im deutschen Register nicht. Aber der Kahn war wohl von 1951 bis 1966 unter BL 737 auf dem Rhein unterwegs. 1966 hat der Lloyd seine letzten Kähne auf dem Rhein verkauft.
Quelle: Schiffsregister (Donau) im Staatsarchiv Amberg.
Wäre also eine schöne Forschungsarbeit.

HK/29.10.2020

McRonalds
29.10.2020, 21:06
Josef Wallner Tankkähne (Deggendorf – Demontage bei der DWE > via Landweg nach Würzburg > Zusammenbau durch DWE-Filiale)Ernst hat ein paar sehr schöne Bilder eingestellt, die ich eben erst entdeckt habe; das müsste meiner Meinung nach die Werft Neckermann & Hofmann in Würzburg sein. Ochsenfurt wäre zwar das näher liegende Ziel (dort wurden z.B. auch die Schiffe aus dem unpassierbaren Ludwigskanal wieder zu Wasser gelassen) gewesen, aber mit den großen Donau-Kähnen wäre man nicht durch die alte Würzburger Schleuse gekommen. Man beachte die ersten 4 Bilder (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?35605)!

McRonalds
30.10.2020, 00:07
1966 hat der Lloyd seine letzten Kähne auf dem Rhein verkauft.Gibt's Informationen mit wem der BL auf dem Rhein zusammen gearbeitet hat? Das Buch über den BL schweigt sich darüber aus - aber für die Donauspezialsten sind die Rhein-Aktivitäten meist zweitrangig (wie ich in solchen Büchern oft feststellen musste). So ein Thema kann das vielleicht ändern...

Robert67
30.10.2020, 15:49
Im Krieg hat man über Land Uboote zur Donau gebracht:

https://www.onetz.de/regensburg/kultur/besonderes-kapitel-im-zweiten-weltkrieg-u-boote-unter-der-steinernen-bruecke-d1739808.html

danubenews
30.10.2020, 20:43
Nachtrag zu #2:
Tauchen jetzt doch schöne Bilder vom Wallner Kahn GIGGENBERG auf. Kann noch liefern:

1) Wallner
Ergänzend zu den bislang bekannten Daten:
Gebaut im Reichsbauprogramm 1938
Besteller: Bayer. Lloyd im Auftrag des Reiches
Projektbezeichnung: T IX
Ruthof-Baunummer: 1194
Tonnage: 964,2 t
Übergabe an Reeder: 22.3.1941

Klaus Heilmeier

danubenews
30.10.2020, 20:47
Bayer. Lloyd
Details zu den überführten Tk:
- BL 718 und 785 (beide kriegsbeschädigt) bereits vor Überführung an Reederei Braunkohle, Wesseling/Köln verkauft

- 4 Kähne (welche?) wurden sofort an die Fa. Haniel & Cie., Duisburg verkauft, um die Überführungskosten abzudecken.
Die Kosten pro Kahn waren: Landtransport mit der Deutschen Bundesbahn DM 18 500,--
Zerlegen in Ingolstadt DM 21 000,--
Aufmontieren in Mannheim DM 64 000,--

(also gut DM 100 000,-- pro Kahn)

- 6 Kähne (welche?) wurden unter der Flagge des Bayer. Lloyd und im Rahmen eines Befrachtungsvertrages mit der Fa. Haniel & Cie., Duisburg auf dem Rhein in Fahrt gebracht.

- Ende des Rhein Tankverkehrs
"Im Berichtsjahr 1966 erzielte die Bayerische Lloyd-AG Gesamtumsatzerlöse in Höhe von 11 255 184 Mark. Sie liegen damit um 4,18 Prozent niedriger als im Jahr zuvor, was jedoch im wesentlichen auf die Einstellung des Rhein-Tankverkehrs zurückzuführen ist...." (Mittelbayerische Zeitung v. 1. August 1967)

Anbei noch ein Bild: Tk BL 716 zu Berg im 1. Joch der kriegszerstörten Steinernen Brücke Rgbg., im März 1951, Bildautor. C. Lang.

Klaus Heilmeier

McRonalds
30.10.2020, 21:05
In der Donau-Schiffahrt Band 5 ist eine Übersicht über die Kriegsverluste des BL drin - und wenn man bei den Tankschiffen die fehlenden Zahlen raus rechnet kommt man auf folgende Kähne, die den Krieg überlebt haben müssten. Dass der 716 überführt wurde ist mir neu, überrascht mich aber angesichts der Liste nicht. So fehlt eigentlich nur noch einer der BL Kähne vom Rhein in der Liste. Otto erwähnt oben den BL 710 und 725 - kann das stimmen?

BL 702 -> RHEINPREUSSEN 5/Haniel
BL 705
BL 707
BL 708
BL 710
BL 713 -> BL auf dem Rhein, ab 1966 ZUGERBERG
BL 715 -> RHEINPREUSSEN 6/Haniel
BL 716 -> BL auf dem Rhein, ab 1966 MARIENBURG
BL 718 -> UNION IV/Braunkohle
BL 721
BL 725
BL 729
BL 737 -> BL auf dem Rhein, ab 1966 SONNENBERG
BL 738 -> BL auf dem Rhein, Verbleib ?
BL 739 -> RHEINPREUSSEN 4/Haniel
BL 785 -> UNION V/Braunkohle
BL 1100 -> RHEINPREUSSEN 7/Haniel
BL 1101 -> BL auf dem Rhein, Verbleib ?

Hafenspion
30.10.2020, 22:10
Hallo, hier eine bleibende Erinnerung aus meiner Kindheit:

Meine Eltern hatten eine befreundete Familie in Mainz. Dort waren wir 1958 zu Besuch und da mich der rege Schiffsverkehr auf dem Rhein begeistert hat,
sah ich eines Tages einen Motor-Schleppzug, in dessen Anhang unter anderen der BL-Tankkahn 716 dazwischen war. Ich war damals richtig aufgeregt, weil ich
auf dem Rhein einen BL-Tankkahn sah. Ich dachte mir, "hat der BL am Rhein eine Filiale?" Wie der Kahn da hin kam, habe ich erst viel später erfahren.

Gruß Hannes

McRonalds
30.10.2020, 22:15
...habe auch noch ein Bild gefunden mit #716 und #737 auf (ja welcher denn?!) Werft... Schimag?...

McRonalds
30.10.2020, 22:18
...noch ein Beifang aus einem alten Film von 1967 - da lief das Schiff noch als BL 716 für den Bayerischen Lloyd als Schleppkahn.

danubenews
31.10.2020, 15:34
Nachdem sich die Geschichte mit den Tankkähnen zum Rhein so erfreulich entwickelt, habe ich noch zwei Kähne mit Daten aus dem Register:

Binnenschiffsregister Regensburg

1) BL 715

Eintrag:
1941: WT 51
1942: BL 715
1953: RHEINPREUSSEN 6
Motortankschiff
550 PSe
Franz Haniel
Heimatort: Duisburg/Ruhrort

2) BL 716

Eintrag:
3.10.1941: WT 41
21.10.1941: BL 716
18.1.1966: MARIENBURG
Eigner: Karl Franz und Ehefrau, Würzburg
Heimatort: Würzburg
Tragfähigkeit: 979,938 t

Damit war BL 716 von 1951 bis 1965 unter der Bezeichnung und Lloyd-Flagge auf dem Rhein unterwegs. (wie auch BL 737)


Klaus Heilmeier / Regensburg

McRonalds
31.10.2020, 15:44
BL 716 -> 18.1.1966: MARIENBURG...vor vielen Jahren mal eingestellt (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?88002) - Reaktion kam damals leider keine. Aber wie man sieht; kommt Zeit, kommt Reaktion...

McRonalds
31.10.2020, 15:46
...hier (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?12749) gibt's noch mehr zu dem Thema.

danubenews
01.11.2020, 11:18
Habe jetzt mal die Liste unter # 7 durchgesehen:
Also:

BL 705 auf der Donau geblieben 1956 Umbau zum Gk BL 1102
BL 707 " " BL 1103
BL 708 " " BL 1104
BL 721 "
BL 729 " ab 1970 BL TL 1
BL 738 7.9.1944 in Höflein zurückgeblieben

im Vordergrund:
BL 705 und 707 schon provisorisch als Gk im Einsatz
dahinter im Verband von MZS HAMBURG BL 729 und 701 als Tk.

Anbei ein Foto von Dieter Pommer, 21.7.1954

Klaus Heilmeier

McRonalds
01.11.2020, 12:02
BL 738 7.9.1944 in Höflein zurückgebliebenStimmt. Steht so im BL Buch. Allerdings muss es ja einen Grund haben warum der in meiner Liste auftaucht - ich nehme an es gibt irgendwo ein Bild von dem auf dem Rhein. Ich werde das mal gegenchecken und melde mich dazu noch mal. Leider sind meine Quellen zu Donau weder so umfangreich noch geordnet als die Rhein-(und vor allem)-Main-Schiffe. Daher glaube ich jetzt erst mal den Donau-Spezialisten...;-)

McRonalds
01.11.2020, 12:05
BL 705 auf der Donau geblieben 1956 Umbau zum Gk BL 1102
BL 707 " " BL 1103
BL 708 " " BL 1104Bedeutet das im Umkehrschluss der BL 1100 und BL 1101, die später auf dem Rhein fuhren, waren auch umgebaute Tankkähne der 700er Serie?

McRonalds
01.11.2020, 12:08
BL 738 7.9.1944 in Höflein zurückgeblieben...ich musste gar nicht lange suchen, die Quelle war binnenvaart.eu - die liefern sogar ein (leider recht nichtssagendes) Foto (https://www.binnenvaart.eu/sleeptankschip/42235-bl-738.html).

McRonalds
01.11.2020, 13:37
...und gleich noch eine Frage zum BL 785 (später UNION V/STADT HASSFURT). Wo kam der her? Ich zitiere noch mal aus einem älteren Beitrag:

'...ich dachte ich finde zu dem Thema etwas in dem an sich sehr guten Buch Donau-Schiffahrt Band 5 (in dem es um den Bayerischen Lloyd geht), aber an der Donau haben sie wohl das selbe Problem wie am Rhein; die Leichter und Kähne interessieren scheinbar keine Sau:-) Etwas habe ich (quasi zwischen den Zeilen) aber doch gefunden - ich zitiere aus Kapitel #4: 'Eine Vergrößerung des zur Verfügung stehenden Transportraums ergab sich 1936 durch die Inbetriebnahme eines weiteren Tankkahns mit rund 910 t Tragfähigkeit.' Rechne ich die den Verlust an Schiffsraum durch die Motorisierung ab, dann käme ich ungefähr aus die erwähnten 829 t.'

...unsere Donau-Spezialisten Otto und Klaus Heilmeier können das vielleicht beleuchten. Würde mich besonders interessieren, da dieses Schiff ja später auch am oberen Main fuhr.

Gruß & Dank - Ronald;-)

Muranfan
01.11.2020, 15:34
Hallo Ronald,

zur Frage BL 785 - wo kam der her?

Wenn Du diese Angaben meinst (aus Buch Reederei Braunkohle - hier (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?97843-Reederei-quot-Braunkohle-quot&highlight=braunkohle)-):

Gebaut 1936 in Deggendorf bei Deggendorfer Werft und Eisenbau G.m.b.H. (131) für BL (Regensburg) als Tankkahn BL 785
827,184t

Gekauft von Reederei Braunkohle am 01.02.1952 und überführt; 1952 umgebaut bei Schimag Mannheim (TMS)
836,330t
400PS

Ab 23.04.1952 neuer Name Union V (nicht Union IV wie in #18 / Union IV war ex TK BL 718 und wurde gem. BSR Köln 793 zu Maintank 16 / Reederei Nikolaus Kaufer / Eintrag ins BSR 793 vom 18.11.1969)

Daten aus BSR Köln Nr. 794, abgeschrieben von Gunter Dexheimer 1975

Gruß
Muranfan

Cuxi
01.11.2020, 15:53
Moin,
aus dem Register GL 1970:

Frauenberg, ex WT 65; Josef Wallner Bayerische Schiffahrts- und Hafenbetriebe

Vallisneria, ex Vernela, Ölberg, BL 744, WT 126; Tankrederij Zwaanz & Van den Heuvel, Dordrecht

Victoria Regia, ex Padella, Rohrberg, WT 111; Reederei "BOTAG" AG., Basel

MfG
Helmut

Muranfan
01.11.2020, 16:02
Hallo Ronald,

zu #16 Tankkahn BL 1101:

Gemäß RSR 1956 gebaut 1948 in Deggendorf (wohl kein Umbau aus 700er?);

im RSR 1963 noch immer als TK geführt.

Gruß
Muranfan

danubenews
01.11.2020, 16:45
Muss jetzt schon um Nachsicht bitten, da sich das Thema mit Rückfragen usw. immer stärker intensiviert. Hier weitere Details:


Ergänzung:

Tankkähne BL 1100 und 1101
aus der WT Serie 151 bis 220

Projekt-Nr. 177 und 178
Werft: DWE
Vormaterial: Seibert, Aschaffenburg
L: 80 m
B: 9 m
Tragfähigkeit: 1105 t
Fertigstellung: 1948
Reederei: Bayer. Lloyd
Bezeichnung: BL 1100 und BL 1101

Verlauf für beide:
Bis Kriegsende von der Werft nicht mehr fertiggestellt, nach 1946 Kauf der nicht fertiggestellten Schiffe von Verwertungsgesellschaft durch DWE, Fertigstellung der Schiffe durch DWE und Verkauf an Bayer. Lloyd, dort Tk, aber ohne Beschäftigung, 1951 Transfer zum Rhein

Bei diesen Tankkähnen handelt es sich um den weiterentwickelten WT (I)-Typ mit L: 80 m, B= 9 m und ca.1100 t Tragfähigkeit. Für die DDSG kamen einige Schiffe dieses Typs in Fahrt (z.B. DDSG 010801 ff.)
Es wurde auch noch ein Typ mit ca. 50 m Länge für die Schwarzmeerfahrt gebaut. (z.B. DDSG TL 165 später nach Beschlagnahme durch Rote Armee als T-09 bei SDGP - sowj. Donauschifffahrt) sh. Bild: Schiff nach Juni 1945 in sowjetischen Gewässern.

01.11.2020

Klaus Heilmeier

McRonalds
01.11.2020, 17:23
zur Frage BL 785 - wo kam der her? Wenn Du diese Angaben meinst (aus Buch Reederei Braunkohle - hier (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?97843-Reederei-quot-Braunkohle-quot&highlight=braunkohle))Das Buch besitze ich! Da hätte ich auch selber nachgucken können. Aber das Thema BL war in letzter Zeit nicht bei mir auf der Agenda, bis es Otto so plötzlich aufgebracht hat. Da war ich etwas unvorbereitet. Danke für den Hinweis. Gruß - Ronald,-)

McRonalds
01.11.2020, 17:42
...ich kann Beitrag #7 leider nicht mehr editieren, darum hier noch mal der aktuelle Stand bei den BL Tankkähnen. Grau sind die Kähne die an der Donau verblieben sind.

BL 701
BL 702 -> Umbau zu TMS RHEINPREUSSEN 5/Haniel -> KLAUS-VEIT MT 16/Kaufer
BL 705 -> Umbau zu GSK BL 1102
BL 707 -> Umbau zu GSK BL 1103
BL 708 -> Umbau zu GSK BL 1104
BL 710 -> BL am Rhein -> RHEINTANK 32
BL 713 -> BL am Rhein -> ZUGERBERG (motorisiert in Eibelstadt)
BL 715 -> Umbau zu TMS RHEINPREUSSEN 6/Haniel -> 1966 verkauft
BL 716 -> BL am Rhein -> MARIENBURG -> SEEBERG
BL 718 -> Umbau zu TMS UNION IV/Braunkohle -> MAINTANK 16/Kaufer -> STADT GERA/Walther
BL 721
BL 725 -> BL am Rhein
BL 729 -> Umbau zu TL 1
BL 737 -> BL am Rhein -> SONNENBERG
BL 739 -> Umbau zu TMS RHEINPREUSSEN 4/Haniel -> 1966 verkauft
BL 785 -> Umbau zu TMS UNION V/Braunkohle -> STADT HASSFURT/Walther
BL 1100 -> Umbau zu TMS RHEINPREUSSEN 7/Haniel -> 1966 verkauft
BL 1101 -> BL am Rhein -> RHEINTANK 31

McRonalds
01.11.2020, 17:47
Frage zu zwei weiteren RHEINPREUSSEN Tankern (#3 und #8). Ernst hat beide in seiner Liste und gibt sie ebenfalls als ehemalige Donau Tankkähne an. Kann jemand etwas dazu beitragen? Hier mal der Link zu beiden - dann müsst ihr nicht so lange suchen:

Rheinpreussen 3 (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?29890)
Rheinpreussen 8 (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?29105)

Muranfan
01.11.2020, 17:48
Hallo Ronald,

ich habe Negative von BL 710 (1954) und BL 725 (1953) am Rhein.

Somit auch geklärt.

Gruß
Muranfan

McRonalds
01.11.2020, 17:50
@Rolf; vielen Dank - dann passt's jetzt. Dann mache ich aus grün schwarz!

Muranfan
01.11.2020, 18:20
Hallo Ronald,

zu #25 (Rheinpreussen):

Rheinpreussen 3 wurde (gem. Nachtrag RSR 1954) gebaut 1943 bei Laszcowitz in Budapest (somit Bestätigung der Daten von Ernst)

Rheinpreussen 8: Ein TMS dieses Namens konnte ich (bisher) in keinem RSR finden, auch nicht als Phyton - auch nicht bei den beiden NL-Datenbanken vorhanden.

Möglicherweise kommt der Fehler aus folgendem Problem:

Hier (https://www.binnenvaart.eu/motortankschip/6170-leendert-n.html) in binnenvaart.eu wird ein Foto als Rheinpreusen 8 (es fehlt ein "s") bezeichnet, Herr Wilk hat aber gar keinen Rheinpreussen 8 fotografiert (und ich denke, den gab es gar nicht!), sondern das Foto zeigt Rheinpreussen 6.


Viele Dank für Deine neue Liste.

Gruß
Muranfan

Muranfan
01.11.2020, 19:00
Nochmal zu Rheinpreussen 3:

debinnenvaart.nl gibt den Lebenslauf hier (https://www.debinnenvaart.nl/schip_detail/3191/)nach meiner Ansicht richtig wieder (siehe unzutreffender Lebenslauf angebl. Rheinpreussen 8 in #28).

Vielleicht kann Ernst das ändern bei den Rheinpreussen (sonst sucht der nächste User wieder ein imaginäres Schiff).

Gruß
Muranfan

McRonalds
01.11.2020, 19:03
@Rolf; das ist auch meine Meinung - es gab also nur einen RHEINPREUSSEN 3.

Ernst
01.11.2020, 19:24
Ok habs geändert.
Das mit dem 8 war ich nicht !!!

Gruß Ernst

Muranfan
01.11.2020, 19:33
Lieber Ernst,

das war keine Kritik - Du hast soviel Arbeit in die vielen Flotten gesteckt - dafür gebührt Dir großer Dank und Respekt aller User!!!

Gleichwohl ist all´unser Wissen nur vorläufig (wie auch Deine Signatur zeigt) und daher gibt es womöglich immer mal wieder neue Erkenntnisse aufgrund von Daten, Fotos etc.

Beste Grüße von der Donau,
Muranfan

Cuxi
01.11.2020, 20:09
Moin,
zum Rheinpreussen 3:

GL 1964
Rheinpreussen 3, ex Tankkahn 3; Laszkovits Budapest 1943

MfG
Helmut

Muranfan
01.11.2020, 21:05
Hallo Helmut,

danke für die Bestätigung.

Gemäß #29 gebaut als MFRT III - diese Abkürzung ist allerdings falsch, richtig ist MFTR III "Magyar Folyam- és Tengerhajózási RT" = Ungarische Fluß- und Seeschiffahrts AG (nach 1954 MHRT).

Somit dürfte Rheinpreussen 3 als Tankkahn MFTR III gebaut worden sein.

Grüße
Muranfan

McRonalds
01.11.2020, 21:11
...ich weiß die Frage ist jetzt etwas weit hergeholt, aber; wie kam Haniel dazu diesen Kahn zu erwerben?!

McRonalds
01.11.2020, 21:27
...binnenvaart.eu hat noch einen Donau-Tankkahn im Programm (ich habe ihn weiter vorne auch schon mal erwähnt); RHEINTANK 32 (https://www.binnenvaart.eu/sleeptankschip/27816-rheintank-32.html). Ernst erwähnt ihn in seiner Liste nicht.

Muranfan
01.11.2020, 22:16
Hallo Ronald,

Treffer - Versenkt!! :super::super::super:

Wenn wir Dich nicht hätten.............!

Also, mit Deinen Nachfragen und Links konnte ich herausfinden:

Gemäß Fotoalbum Erich Meng (der leider grundsätzlich keine Kähne fotografierte, mit nur wenigen Ausnahmen) gibt es Bilder von

Rheintank 31 ex BL 1101, die 3 Fotos sind 1966, 1967 und 1968 aufgenommen => dann ist der weitere Verbleib schon mal geklärt.


Gemäß Nachtrag RSR 1969 ist

Rheintank 32 ex BL 710 => somit könnte der Lebenslauf im Link in #36 gut passen.

Grüße von der Donau
Muranfan

McRonalds
01.11.2020, 22:35
@Rolf; wunderbar - ein Tag intensiver Arbeit und das BL Programm am Rhein ist fast gelöst. Hab's auch gleich mal in Beitrag #24 korrigiert. Fehlt eigentlich nur noch BL 725, bzw. dessen Verbleib...

WALLNER ist schwieriger, weil ich da ja nicht mal weiß wie viele Schiffe zum Rhein gingen...

danubenews
01.11.2020, 22:58
Es wird ja immer interessanter:

Der Tankkahn MFTR T. III war ja in der Tat nach dem 8. Mai 1945 in der US-Zone.
In der Aufstellung der hier vorhandenen Schiffe finden wir:

HUNGARIAN, Tanker, MFTR T. III, Tonnage 885, Schätzwert 51 000 DM*, released: 23. 11.1946, repatriated: 16.4.1947, Claim-No. 3561-M-149;

also müsste der Kahn 1947 schon wieder in Ungarn gewesen sein.
Quelle: Danube Field Organization, Inland Transport Branch, Omgus, Apo 225, US. Army
* schon klar, dass der Schätzwert erst nach Einführung der DM nachgetragen wurde.

Klaus Heilmeier

McRonalds
01.11.2020, 23:01
Tankkähne BL 1100 und 1101
aus der WT Serie 151 bis 220
Projekt-Nr. 177 und 178
Werft: DWE
Vormaterial: Seibert, AschaffenburgInteressant - ist mir eben erst bei genauerem Lesen aufgefallen. Hat das was mit dieser Firma (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?98844) zu tun (damals ist leider niemand auf das Thema eingegangen)? Aber das war keine Werft. Haben die die Schiffe in Teilen geliefert? Wäre ja im Krieg nichts ungewöhnliches gewesen...

Ernst
01.11.2020, 23:14
Hallo, was ist nun richtig MFTR III oder MFTR T. III

Gruß Ernst

Gerhard
01.11.2020, 23:24
Hallo Ronald,

#40 nein glaub ich nicht, zumal der Hafen (Verladestelle) erst 52/53 gebaut worden ist.

Gruß Gerhard

McRonalds
01.11.2020, 23:36
@Gerhard; Schiffsteile kann man natürlich auch anders in den Donau-Raum überführen...

McRonalds
01.11.2020, 23:51
...noch ein kleiner Nachschlag zum Feierabend: zum Thema WALLNER Tankkähne habe ich leider keine so schöne Basis-Liste wie beim BL. Aus allen möglichen Quellen konnte ich 9 Kähne zusammentragen (lt. HvS Band #7 soll es bei Kriegsausbruch 28 Kähne gegeben haben). Guter Hinweis ist sicher dass alle Namen mit ...BERG enden - so wie ich das sehe sind das alles Ortschaften in der Nähe von Deggendorf - nagelt mich aber nicht fest darauf - das wissen Ortskundige sicher besser. Wie beim BL gab es wohl einen ausgewählten Partner am Rhein für den Einsatz bzw. Ankauf der Kähne - in dem Fall die Roten Schweizer.

IRSCHBERG -> 1951 SCALETTA/Rote Schweizer -> NAVICULA
GIGGENBERG -> 1951 FORCELLINA/Rote Schweizer -> LIMOSELLA
GAILBERG -> 1951 Eigner am Rhein unbekannt -> ELSA -> VENUS
ROHRBERG -> 1952 PADELLA/Rote Schweizer -> VICTORIA REGIA
ÖLBERG -> 1952 VERNELA/Rote Schweizer -> VALLISNERIA
FRAUENBERG -> 1953 Wallner am Rhein -> ?
OFFENBERG -> 1953 Wallner am Rhein -> Umbau zu TMS ALAND
WEINBERG -> ? *Hafenspion und Muranfan erwähnt im Thema OFFENBERG dass das Schiff bis zu seinem Ende auf der Donau blieb
GOLDBERG -> ?

Angesichts der riesigen Verluste die der BL im WWII erleiden musste hören sich die Zahlen bei Wallner eigentlich recht gut an. Vielleicht gab es nach dem WWII wirklich nicht sehr viel mehr als diese 9 Kähne...?!

isarwolf
02.11.2020, 12:32
Wie kommt 1920 ein Schiff von Prag nach Preßburg?
Egon Erwin Kisch hat die Fahrt von Prag bis zum Main beschrieben in seinem Buch "Der rasende Reporter" unter dem Titel "Die Weltumsegelung der "A. Lanna 6"

danubenews
02.11.2020, 13:28
Es sind weitere Fragen aufgetaucht - z.B. zum sog. "Vormaterial".

Die beiden WT Bauprogramme (WT 1 bis 150 und WT 151 bis 220) waren so organisiert, dass externe Werften oder Stahlbauunternehmen den Schiffbaustahl "angearbeitet" haben und das Material sektionsweise an die Montagewerften (per Bahn an der Donau) geliefert haben. Für die ersten 75 Schiffe wurde das Material von der Deutschen Werft Hamburg geliefert. Danach stieg die DW aus und es bekamen andere Stahlbauer in Deutschland und Holland die Aufträge. Unter anderem die B. Seibert GmbH, Saarbrücken. Seibert war einer der bekanntesten Stahlbauer jener Zeit in Deutschland mit Werken in Homburg und Aschaffenburg. (für die WT 1 - 150 sind die Lieferanten des "Vormaterials" in der Veröffentlichung K. Heilmeier, Raddampfer, Motorschiffe und Schleppzüge erfasst)
Ob die Verladeanlagen am Mainufer der Fa. B. Seibert gehörten, ist hier nicht bekannt.

Anbei ein Bild von einer anderen Baustelle: Bau der Hütte Linz- Alpine Montan AG, um 1941, hier lieferte Seibert die Hochöfen.
Quelle: Linz - Zeitgeschichte. Von der Provinz- zur Stahlstadt. Der Beginn der VÖEST, Linz 2012

Klaus Heilmeier

danubenews
02.11.2020, 13:51
Nachtrag zum # 14:
In meinem Hochwasserarchiv fand ich noch ein Bild vom "B.L. 707".
Es ist sicher auch von Dieter Pommer, datiert mit 12. Juli 1954.
Pegel Passau 1220 cm ! Aufnahme Passau Maxbrücke !

-otto-

McRonalds
02.11.2020, 17:04
Bei den Aufnahmen aus dem Donauraum aus den 50er fällt auf dass die Schiffe dort noch WESENTLICH länger die amerikanischen Kennnummern trugen als z.B. im Maingebiet, von denen ich nach 1950 eigentlich keine mehr finde. Eigentlich klar, da gab's ja die schon die Bundesrepublik. Hat jemand eine Ahnung warum das auf der Donau so war? Eventl. wegen grenzüberschreitenden Verkehr nach Osten?

Gruß - Ronald;-)

McRonalds
02.11.2020, 17:06
...das Schweizer Rheinschiffsregister erwähnt mit der #7001007 übrigens einen weiteren Donau-Tankkahn namens NAVIGATIO (oder NAVICATIO), der 1941 in Regensburg genaut sein soll und in den 70er Jahren für die Firmen Botag (die auch einige 'ehemalige' Wallner-Tankkähne besaßen) und Navalis unterwegs war. Hat jemand eine Ahnung welcher Kahn das früher war?

Muranfan
02.11.2020, 19:05
Hallo, was ist nun richtig MFTR III oder MFTR T. III

Gruß Ernst

Hallo Ernst,

gemäß #39 dürfte MFTR T. III richtig sein.

Gruß
Muranfan

danubenews
02.11.2020, 19:21
Datum 23. März 1951
Zu Berg Höhe "Wurstküche"
Bildautor.: E. Berger
Archiv: Klaus Heilmeier

Anbei nochmal ein Bild vom BL 716 auf seiner Fahrt zum Rhein, weil es einen Blick auf die damaligen Verhältnisse gibt:
Am Donauufer, dort wo heute die Museumsschiffe und Personenschiffe stehen, liegen am Ufer die Werksteine aus der Steinernen Brücke, die bei der Brückensprengung in die Donau gefallen sind und wieder "herausgefischt" wurden. Im Vordergrund provisorische Stromleitungen ....
Man kann heute schon jammern - aber vor 70 Jahren waren die Zeiten nicht besser ...

Klaus Heilmeier

McRonalds
02.11.2020, 19:28
...noch eine Frage des 'erstaunten' Beobachters; im Buch Donau-Schiffahrt Band 5 (über den BL) gibt's auf Seite 126 oben ein Bild von einer dieser Überführungsfahrten bei Sinzing mit den beiden Bugsern BREGE und BRIGACH, aber dort - oh Wunder - wurden bei den beiden Tankkähnen sämtliche Aufbauten und auch die Verschanzung entfernt! Jetzt frage ich mich ntürlich warum man das nicht auch beim BL 716 gemacht hat. Hat jemand eine Erklärung parat?

Gruß - Ronald;-)

danubenews
02.11.2020, 19:39
Es gibt immer weitere Fragen, aber die Antworten werden weniger. Zudem lassen die vor rund 40 Jahren gemachten Kopien nach, so dass man Notizen heute nicht mehr lesen kann. Habe jetzt die Wallner-Liste nochmals durchgesehen. Wallner hat 7 Kähne zum Rhein abgegeben. Zu welchen Konditionen und wohin wissen wir z.Zt. nicht. (nicht mehr lesbar) Nun gibt es die bekannten Daten dieser 7 Kähne. Bei jedem Kahn befindet sich der Vermerk: Verkauft. D.h., Wallner hat offensichtlich keine eigenen Geschäftsaktivitäten auf dem Rhein entwickelt.

1) FRAUENBERG
WT 65
Ruthof, Regensburg
Bauj. 1941
Maße des WT L: 72,9 m, B: 9,02 m, Tiefg.: 2,3 m, Tragf.: 969,2 t
Verkauft: 1953

2) GAILBERG*
Werft: Wesermünde
Bauj. 1929
Maße: L: 66,88 m, B: 8,06 m, Tiefg.: 2,03 m, Tragfähigkeit: 763,3 t
Verkauft: 1951

3) GIGGENBERG
Programm: 1938
Ruthof, Regensburg
Bauj. 1941
Maße: L: 72,78 m, B: 9,02 m, Tiefg.: 2,20 m, Tragfähigkeit: 964,2 t
Verkauft: 1951

4) HIRSCHBERG
Programmm: 1938
Ruthof, Regensburg
Bauj.: 1941
Maße: L: 72,78 m, B: 9,02 m, Tiefg.: 2,2 m, Tragfähigkeit: 963,2 t
Verkauft: 1951

5) OFFENBERG
WT 47
DWE, Deggendorf
Bauj. 1941
Maße: 72,9 m, B: 9,04 m, Tiefg.: 2,3 m, Tragfähigkeit: 969,2 t
Verkauft: 1953

6) ÖLBERG
DWE, Deggendorf
Bauj. 1942
Maße: L:72,9 m, B: 9,02 m, Tiefg.: 2,3 m, Tragfähigkeit: 982,7 t
Verkauft: 1952

7) ROHRBERG
WT 111
DWE, Deggendorf
Bauj. 1941

Maße: L: 2,9 m, B: 9,02 m, Tiefg.: 2,3 m, Tragfähigkeit: 976,7 t
Verkauft: 1952

* es gab noch einen zweiten GAILBERG ex CREMIN II, 1957 an Bayer. Lloyd verkauft.

Die Firma hat ihren Status als Privatunternehmen bis 1945 verteidigt und war somit nicht Teil der Reichswerke. D.h. auch seine Flottenpolitik machte Wallner unabhängig von den staatlich dominierten DDSG, Bayer. Lloyd und Comos und ließ auch in der Kriegszeit Schiffe auf eigene Rechnung bauen.

Klaus Heilmeier

Muranfan
02.11.2020, 19:46
Hallo Otto bzw. Klaus Heilmeier,

im RSR 1956 finden sich immerhin noch 19 Tankkähne, die an der Donau gebaut wurden.

Bei Offenberg und Frauenberg steht als Eigentümer "Josef Wallner Deggendorf"

Grüße
Muranfan

danubenews
02.11.2020, 20:15
Servus Rolf,
danke für deine Stellungnahme aber in dieser Angelegenheit bin ich der "Vermittler" !
LG
-Otto-

McRonalds
02.11.2020, 20:56
Wie kommt 1920 ein Schiff von Prag nach Preßburg?
Egon Erwin Kisch hat die Fahrt von Prag bis zum Main beschrieben in seinem Buch "Der rasende Reporter" unter dem Titel "Die Weltumsegelung der "A. Lanna 6"Ich habe das Buch zufällig noch und habe es jetzt mal gelesen - es ist ganz amüsant, aber das Wichtigste hat uns der 'Rasende Reporter' natürlich unterschlagen - nämlich den Transport über den Ludwigskanal!
Der kam gar nicht zustande, weil man mit dem Bagger in Frankfurt im Winter festfror - und dann den Transport doch lieber mit der Bahn weiter führte. :idea:

McRonalds
02.11.2020, 20:58
@Otto/bzw. Klaus; zum Thema Wallner: das ist viel mehr als ich erwartet hatte - vielen Dank.
@Rolf; 19 Tankkähne von der Donau entsprechen nach Adam Riese genau den 12 BL + 7 Wallner Kähnen!

McRonalds
02.11.2020, 21:13
2) GAILBERG*
Werft: WesermündeJede Antwort provoziert sofort neue Fragen: Wesermünde (das spätere Bremerhaven) ist ein weites Feld - die Werft wäre schon gut. Und natürlich: wie kommt der zur Donau? War das einer der Tankkähne die ab 1940 (per Autobahn) zur Donau überführt wurden? In der Broschüre '100 Jahre Esso' werden sie als zwei Tankkähne mit 629 und 839 t, Bj. 1925, bzw. 1929, bezeichnet. Warum keine neuen Schiffe?! Na ja, logisch - die hätten ja bei diesem als Präzedenz-Fall gedachten Transport auch kaputt gehen können!

Muranfan
02.11.2020, 21:46
@Otto/bzw. Klaus; zum Thema Wallner: das ist viel mehr als ich erwartet hatte - vielen Dank.
@Rolf; 19 Tankkähne von der Donau entsprechen nach Adam Riese genau den 12 BL + 7 Wallner Kähnen!

Hallo Ronald,

das müssen noch andere sein, da 1956 schon einige zu TMS umgebaut waren.

Alphabetisch ergeben sich Tankkähne (gebaut an der Donau) am Rhein aus dem Rheinschiffsregister 1956:

Austria--van Ommeren--Linz 1937
BL 710
BL 713
BL 716
BL 725
BL 737
BL 1101
Bosnia--van Ommeren--Ganz/Budapest 1937
Bulgaria--van Ommeren-- Linz 1937
Coulou--Lloyd Basel--Ganz 1942
Esso Schweiz 1--Esso--Ruthof/Rbg. 1924
Forcellina--Tankreederei Basel--Ruthof/Rbg. 1941
Frauenberg--Wallner--Ruthof/Rbg. 1941
Hungaria--van Ommeren--Ganz 1937
Moravia--van Ommeren--Linz 1937
Offenberg--Wallner--Deggendorf 1941
Padella ex Rohrberg--Tankreederei Basel--Deggendorf 1941
Scaletta--Tankreederei Basel--Ruthof/Rbg. 1940
Vernela ex Oelberg--Tankreederei Basel--Regensburg 1942

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Ich habe (aus Fotos) begonnen, eine Liste der Wallner-Kähne zu erstellen, die gehört aber hier nur teilweise hierher.

Vielleicht könnte ein Admin bei Donaureedereien die Reederei Wallner anlegen, dann könnte man dort Infos, Listen (und Fotos) sammeln?

Grüße von der Donau,
Muranfan

Hafenspion
02.11.2020, 21:46
Hallo Ronald,

zu Deiner Schlussfrage bei #52. Könnte es mit den jeweils vorhandenen Wasserständen zu tun haben?

Gruß Hannes

McRonalds
02.11.2020, 21:50
...schau an, Van Ommeren hatte so viele Donau-Kähne. Das wusste ich noch gar nicht (na ja, habe mich noch nie damit beschäftigt) - das ist wieder ein weites Feld für Forschung...!

P.S.: Ach so, das waren die Britischen Shell Schiffe - die holten kurz vor dem Krieg noch die ganze Flotte übers Meer an den Rhein zurück - also keine Landüberführung. Einige landeten wohl bei Van Ommeren. Steht alles im Buch Donau-Schiffahrt Band 6.

DANUBIA I
DANUBIA II
SHELL XII -> BULGARIA
SHELL XIII -> MORAVIA
SHELL XIV
SHELL XV -> AUSTRIA
SHELL XVI ->HUNGARIA
SHELL XVII
SHELL XVIII -> BOSNIA
ASTRA
AUSTRIA
BAVARIA
LOUISE
OLTENTA
RHENANIA
ROMANIA
UNGARIA

McRonalds
02.11.2020, 22:34
War das einer der Tankkähne die ab 1940 (per Autobahn) zur Donau überführt wurden? In der Broschüre '100 Jahre Esso' werden sie als zwei Tankkähne mit 629 und 839 t, Bj. 1925, bzw. 1929, bezeichnet. Warum keine neuen Schiffe?! Na ja, logisch - die hätten ja bei diesem als Präzedenz-Fall gedachten Transport auch kaputt gehen können!Okay, hab's geklärt - die beiden Esso Tankkähne hießen INGA und BRESLAU (und einen ELSA gab's wohl auch, aber ob der überführt wurde, daraus werde ich nicht klar). Dieser etwas wirre Thread (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?96129) (Otto war auch beteiligt) hat mich drauf gebracht - aber ich werde nicht recht schlau draus. Otto, bitte noch mal lesen - und vielleicht kannst du die Essenz draus ziehen. Das Thema interessiert mich nämlich sehr.

McRonalds
03.11.2020, 00:28
...die beiden WT Bauprogramme (WT 1 bis 150 und WT 151 bis 220)......bezogen sich die WT Programme eigentlich ausschließlich auf die Donau? Gruß & Dank - Ronald;-)

Gerhard
03.11.2020, 01:03
Hallo,
Wallner ist angelegt, wenn ihr noch Unterforen braucht sagt Bescheid

Gruß Gerhard

Gerhard
03.11.2020, 01:31
Hallo

könnte das einer sein?

Gruß Gerhard

danubenews
03.11.2020, 16:04
zu # 54:
Die Wallner Listen sind "ex post" - also nach Einstellung des operativen Geschäfts entstanden. (um 1972); da sind ja fast alle Schiffe bereits als "verkauft" gekennzeichnet. 1956 war das sich anders.
Die Schiffe sind aus zwei Gründen zum Rhein gekommen:
- Der Mineralölverkehr auf den deutsch-österr. Strecke war tot. Die Fördergebiete in Rumänien waren nicht mehr zugänglich. Eine Mineralölwirtschaft in Österreich war erst im Aufbau. Der Hafen Rgbg. schlug 1950 ca. 4000 t Mineralölprodukte um. 48 % der deutsch-österr. Donauflotte bestand zu der Zeit aus Tankfahrzeugen.
- 1950 löste die Korea-Krise auf dem Rhein eine starke Nachfrage an Tankschiffsraum aus. Da konnte man jetzt Geld verdienen. Insofern ist schon anzunehmen, dass Wallner - ähnlich wie der BL - zur Deckung der "Umzugskosten" Kähne verkauft hat, aber die unter # 54 genannten im Eigentum behielt und über Charterverträge zum Einsatz brachte.

zu # 63:
Die Programme WT 1 bis 150 und 151 bis 220 sind "Donauprogramme" des RVM aufgrund Anforderungen der Wehrmacht. (Versorgung des Reichs - Wehrmacht- mit Mineralöl)
Programm 1 bis 150 ist publiziert (Forschungsstand 2017) - sh. # 46.
Programm 151 - 220 ist nicht publiziert, da Teile storniert, abgeändert, bez. der Kriegslage obsolet geworden. Quellen daher sehr dürftig.

Klaus Heilmeier

McRonalds
03.11.2020, 18:26
Noch etws: Walter Michels "Unvergessene Dampfschiffahrt auf Rhein und Donau" (1967) schrieb auf Seite 116: "Die letzte Donau-Rhein-"Umsiedlung" von Schiffen erfolgte 1952. Die beiden Motorgüterschiffe ELISABETH, 472 To, 220 PS und THERESIA, 451 To, 190 PS machten, nachdem sie zuvor in je 3 Teile zerlegt wurden, den gleichen Landtransport von Deggendorf nach Würzburg."@Hannes; ich finde nix zu diesen Schiffen. Hast Du eine Ahnung wer die am Rhein kaufte? Gruß - Ronald;-)

Muranfan
03.11.2020, 18:45
Hallo Ronald,

auch mich waren die 2 GMS von Wallner neu (sind aber sogar in meiner handschriftlichen Wallner-Liste.................:rolleyes1:).

Gemäß RSR 1956 gehörte GMS Elisabeth nach wie vor der Reederei Wallner, den Verbleib von Theresia konnte ich noch nicht ermitteln (zumindest als Theresia nicht im RSR 1956).

Gruß
Muranfan

McRonalds
03.11.2020, 18:49
...sehr interessant. Hoffe auf unsere Kollegen vom Rhein. Ist die Werft bekannt?

Muranfan
03.11.2020, 18:56
GMS Elisabeth von Wallner wurde gem. RSR 1956 gebaut auf der Wallner-Werft Deggendorf 1952 (!!) / Angaben aus RSR 1956.

L = 56,76m
B = 5,06m
2 x 110 CVE Deutz 1952

=> Das sieht so aus, als hätte man das Schiff auf der Reederei-eigenen Werft für den Einsatz am Rhein in Teilen gebaut?

Von einem Einsatz auf der Donau ist mir nichts bekannt.....

Gruß
Muranfan

McRonalds
03.11.2020, 19:00
...das wird ja immer interessanter!

McRonalds
03.11.2020, 19:08
Die Schiffe sind aus zwei Gründen zum Rhein gekommen:
- Der Mineralölverkehr auf den deutsch-österr. Strecke war tot. Die Fördergebiete in Rumänien waren nicht mehr zugänglich. Eine Mineralölwirtschaft in Österreich war erst im Aufbau. Der Hafen Rgbg. schlug 1950 ca. 4000 t Mineralölprodukte um. 48 % der deutsch-österr. Donauflotte bestand zu der Zeit aus Tankfahrzeugen.
- 1950 löste die Korea-Krise auf dem Rhein eine starke Nachfrage an Tankschiffsraum aus. Da konnte man jetzt Geld verdienen. Insofern ist schon anzunehmen, dass Wallner - ähnlich wie der BL - zur Deckung der "Umzugskosten" Kähne verkauft hat, aber die unter # 54 genannten im Eigentum behielt und über Charterverträge zum Einsatz brachte.Man darf auch nicht vergessen; die Bundesrepublik betrieb in den frühen 50er Jahren eine massive Bindung an den 'freien' Westen - die Donau floß einfach in die falsche Richtung und wurde entsprechend immer unbedeutender...

Muranfan
03.11.2020, 19:10
Hallo Ronald,

ich hätte gleich bei Abfall nachsehen sollen (gemeint natürlich Kapitän Karl Abfall):

Also Elisabeth:

Gebaut 1952 bei Wallner Deggendorf
1952 zum Rhein überführt
1956 verkauft an Walz und Kempken, Ludwigshafen (Name gem. RSR 1963 auch Elisabeth)


Theresia:
wie Elisabeth 2-Schrauben GMS

gebaut 1952 Wallner-Werft Deggendorf
PS = 190
L = 54,90m
B = 5,04m
451t
1952 zum Rhein überführt
1956 verkauft an Eugen & Willi Müssig, Ludwigshafen / neuer Name Tuisko 5

=> kleine Sensation (wie gut, dass Klaus Heilmeier und Otto die Überführung von der Donau an den Rhein mal wieder ins Rampenlicht gestellt haben.....Danke!)

Grüße
Muranfan

Muranfan
03.03.2023, 06:37
...schau an, Van Ommeren hatte so viele Donau-Kähne. Das wusste ich noch gar nicht (na ja, habe mich noch nie damit beschäftigt) - das ist wieder ein weites Feld für Forschung...!

P.S.: Ach so, das waren die Britischen Shell Schiffe - die holten kurz vor dem Krieg noch die ganze Flotte übers Meer an den Rhein zurück - also keine Landüberführung. Einige landeten wohl bei Van Ommeren. Steht alles im Buch Donau-Schiffahrt Band 6.

DANUBIA I
DANUBIA II
SHELL XII -> BULGARIA
SHELL XIII -> MORAVIA
SHELL XIV
SHELL XV -> AUSTRIA
SHELL XVI ->HUNGARIA
SHELL XVII
SHELL XVIII -> BOSNIA
ASTRA
AUSTRIA
BAVARIA
LOUISE
OLTENTA
RHENANIA
ROMANIA
UNGARIA

Hallo Ronald,

die Beschäftigung mit der Herkunft von ENYO (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?61630-Enyo-GMS-04007090/page4)ex ex ex EXPRESS 121 ex EXPRESS 101...... führte zu der Frage nach dem Tankkahn Baunummer 592 von Ruthof namens RHENANIA, der auch hier in Deiner Liste erscheint.

Einen Beweis für die Überführung an den Rhein konnte ich bisher nicht finden.

In den Nachträgen zum Rheinschiffsregister 1935 (erschienen 1936 bis 1943) finden sich nur im Nachtrag 1940 Tankkähne, die an der Donau gebaut wurden (siehe Anlage), und zwar aus obiger Liste:

AUSTRIA
BOSNIA
BULGARIA
HUNGARIA
MORAVIA

=> diese finden sich auch (sowie COULOU) im RSR 1951


Im RSR 1956 finden sich (neben denen hier im Thema bereits genannten 6 BL-Tankkähnen) noch folgende, an der Donau gebaute Tankkähne:

AUSTRIA
BOSNIA
BULGARIA
COULOU (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?104782-Coulou-TSK)
ESSO SCHWEIZ 1 (Ruthof Rbg. 1924)
FORCELLINA (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?35605-FORCELLINA-TSS-7000460)
HUNGARIA
MORAVIA
OFFENBERG (Wallner!)
PADELLA (ex ROHRBERG)
SCALETTA (Ruthof Rbg. 1940 )
VERNELA (ex OELBERG)

=> somit findet sich kein Nachweis für die alten TSK (ab ASTRA) in den RSR.

Grüße
Muranfan

Muranfan
10.05.2025, 15:42
Klaus Heilmeier sandte heute folgende Ergänzungen:

Guten Tag,

sehe gerade, dass die "alten Geschichten" - heißt "Donauschifffahrt ./. Rheinschifffahrt" - wieder interessieren.
Anbei meine Erkenntnisse zu BL Tk 715.
Sehe gerade, dass "Bemerkungen" abgeschnitten wurden:
" 1951 zum Rhein überführt; 1952 Verkauf an Haniel > dort MTS RHEINPREUSSEN 6, 550 PS, Ho. Duisburg"

VG

HK

zum Bild 2: Das Bild (Foto: Bayer. Lloyd, 5. Juli 1951)) von 1951/52 zeigt einen BL Tk bei der Passage der Steinernen Brücke im Bereich des Donau-Nordarms (eine Passage des Südarms war wg. Brückenbaustellen - Kriegsschäden - nicht möglich).
Rechts ist zu sehen, dass gerade wieder ein Pfeiler (Pfeiler 11) der Brücke saniert wird. Trotzdem gelingt die Passage des 9 m breiten Tankkahns.
12 Tankkähne(BL 702, 710, 713, 715, 716, 725, 737, 739, 1100, 1101 785 und 718) wurden in dieser Phase nach Ingolstadt verbracht, dort zerlegt(4 Teile - Gewicht zwischen 35 t und 53 t) und nach Mannheim verbracht. (Autobahn Ingolstadt-München, Autobahn München-Richtung Mannheim)

1950-52 gingen 24 Tankkähne mit ca. 22 000 t Tragfähigkeit von der Donau zum Rhein, darunter 7 Tke für Schweizer Reedereien.(nach K. Beschoren)

VG

HK.

McRonalds
10.05.2025, 19:01
1950-52 gingen 24 Tankkähne mit ca. 22 000 t Tragfähigkeit von der Donau zum Rhein, darunter 7 Tke für Schweizer Reedereien.(nach K. Beschoren)...ich bin noch am rechnen (gebt mir noch etwas Zeit), aber ich komme gegenwärtig nur auf 22 Tankkähne. Na, vielleicht finde ich in meinem Chaos noch zwei..:-)

Muranfan
19.05.2025, 21:05
Beitrag von Klaus Heilmeier:

Guten Abend,

nachdem aktuell die Aktivitäten bez. Tankschlepps vom Donau > Rhein anhalten, stelle ich die mir bekannten Details mal zusammen. Sicherlich keine völlig neuen Erkenntnisse - wurden vor Jahren schon mal diskutiert - es gibt u.U. aber neue Aspekte.

Tk BL 701 ex WT 3 (Korrektur gem. #78 + 79: richtig ist ex WT 2)
1951 zum Rhein überführt, 1952 Verkauf an Haniel, 1963 von Kaufer erworben, motorisiert MAINTANK 16, KLAUS VEIT, 1975 verschrottet;

Tk BL 710 ex WT 29
1951 zum Rhein überführt > BL-Rheinflotte

Tk BL 713 ex WT 33
1951 zum Rhein überführt > BL-Rheinflotte

Tk BL 715 ex WT 51
1951 zum Rhein überführt; 1952 Verkauf an Haniel, RHEINPREUSSEN 6, 550 PS, Ho. Duisburg

Tk BL 716 ex WT 41
1951 zum Rhein überführt; 18. Juni 1966 an K. Franz, Würzburg, MARIENBURG, 979 t;

Tk BL 725 ex WT 100
1951 zum Rhein überführt > BL-Rheinflotte

Tk BL 737 ex WT 134
1951 zum Rhein überführt > BL-Rheinflotte

Tk BL 739 ex WT 139
1951 zum Rhein überführt, 1952 Verkauf an Haniel

Tk BL 1100 (1200 t Typ - Flottenprogramm des RVM 1942 (jedoch storniert) L: 80 m B: 9 m, Werft: DWE (1948 Ankauf des auf der Werft lagernden Materials von der STEG, Fertigstellung für den BL) 1951 Transfer zum Rhein

Tk BL 1101 (siehe Tk BL 1100)

Tk BL 744 ex WT 126
später an Wallner, dort ÖLBERG, 1952 zum Rhein überführt;

es kommen noch die Wallner Tke, die ebenfalls zum Rhein kamen - ggfs. auch zu Schweizer Reedereien.

VG
HK.

McRonalds
19.05.2025, 21:46
Ja, das deckt sich mit meiner aktuellen (Such)-Liste. Einziger Unterschied, das erste Schiff, der WT 3, ist bei mir der BL 702.

Außerdem fehlen die beiden BL Kähne, die an Braunkohle gingen (718 & 785).

Frage zum BL 744/ÖLBERG: Wann ging der an Wallner? Ich nehme an noch im Krieg, oder...?

Gruß & Dank - Ronald;-)

Muranfan
20.05.2025, 21:09
Beitrag von Klaus Heilmeier:

Guten Abend,

zur letzten BL-Liste gab es ja Anmerkungen:

1) WT-Nummerierung: Anbei ein Auszug aus der Liste; (versehentliche Darstellung meinerseits)

2) Wallner-Tank ÖLBERG

Tk ÖLBERG, ex BL 744 ex WT 126; wann der Kahn an Wallner ging, ist nicht dokumentiert; wohl erst nach 1945; in der Liste vom 1.1.1944 ist ÖLBERG nicht erfasst. (sh. Anlage)

Daten:
Werft: DWE, Deggendorf
Baujahr: 1942
Baunummer: 209
Tonnage: 982,7 t
sonst WT-Maße

3) BL 718 und BL 785

Daten:

BL 718:

ex WT 107
Linz
Baunummer: 882
Baujahr: 1941
14.6.1944 Minentreffer (wo?)
1951 zum Rheinüberführt
1952 Verkauf an Braunkohle

BL 785 (wohl Sondertyp)

DWE, Deggendorf
Baunummer: ?
Baujahr: 1936
L: 68 m, B: 9,11 m, H:2,23 m Tiefgang: 19 dm
Tonnage: 827, 2 t

VG

HK

McRonalds
20.05.2025, 21:52
BL 785 (wohl Sondertyp)Etwas hatte ich (quasi zwischen den Zeilen) im Buch Donau-Schiffahrt Band 5 (über den BL) gefunden und bereits 2017 im Thread zum STADT HASSFURT gepostet. Damals kam leider keine Reaktion, aber ich gebe zu; das sind sehr spezielle Fragen und Themen - ich zitiere aus Kapitel 4: 'Eine Vergrößerung des zur Verfügung stehenden Transportraums ergab sich 1936 durch die Inbetriebnahme eines weiteren Tankkahns [Name wird nicht erwähnt] mit rund 910 t Tragfähigkeit.' Rechne ich den Verlust an Schiffsraum durch die Motorisierung ab, dann käme ich ungefähr auf die 829 t vom STADT HASSFURT. Das könnte er also sein. Gruß - Ronald;-)

P.S.: noch mal zu Beitrag #77: BL 701 als Basis für RHEINPREUSSEN 5/KLAUS-VEIT kann nicht sein, denn wir haben hier im Forum Bilder, die diesen Kahn noch 1975 auf der Donau zeigen (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?104771). Also doch WT 3/BL 702...

P.S.2: weiterhin gesucht wird ein Donau-Kahn (ich nehme an BL oder Wallner), der 1952 als Basis für den RHEINTANK 9 (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?121768) diente.

McRonalds
20.05.2025, 21:58
Anderes Thema - ich muss es schnell los werden, bevor ich es wieder vergesse; Ich laß neulich in einem Kapitel über den Ludwigskanal das Folgende: 'Die letzte bedeutungsvolle Kanal-Durchfahrt verzeichnet des Jahr 1942. Mehr als 100 Saar- und Mosel-Penischen nahmen diesen Weg, um über Donau und Schwarzes Meer in der griechischen Ägäis Versorgungsdienste zu leisten. Einige dieser 300 bis 360 t großen Boote haben 1945 nach gefahrvoller Seereise durch das Mittelmeer die Rhóne-Mündung erreicht. Nach Freigabe durch französische Behörden gelangten sie durch den Rhein-Rhóne-Kanal wieder in ihre angestammten heimatlichen Gewässer.'

Ich habe nie davon gehört und finde auch in den Schleusenlisten des Ludwigskanals (Schleusenbuch #66 ist öffentlich einsehbar). Hat jemand schon mal davon gelesen oder gehört und eventl. Informationen? Gruß & Dank - Ronald;-)

mainschnickel
21.05.2025, 07:25
Hallo Ronald
Im Krieg war ja alles möglich: da müssten die wohl eingekürzt gewesen sein.
Die haben doch auch in NL hunderte von kleinere Schiffe geköpft, mit Laderampen ausgestattet und Probefahrten gemacht mit aufgebaute Flugzeugpropellern. Operation "Seelöwe" so sollte England besiegt werden. Mein Vater hat davon erzählt, die Gewerbliche Schiffahrt (außer die ihr Schiff abgeben mussten) hat darüber nur gelacht.
Gruss Jozef

Haubentaucher
21.05.2025, 09:49
Hallo!

ÖLBERG wurde am 27.1.1944 von der DDSG an Wallner verkauft. (Quelle: Zettelkatalog der Schifffahrtsstelle Wien über die Flotten unter deutschem Einfluss)

Gruß
Erwin

McRonalds
21.05.2025, 10:03
Also Penischen (und das ist schon der erste Fehler in dem Artikel) passen nicht durch die Ludwigskanal-Schleusen - dafür sind sie etwas zu breit und auch zu lang. Das wären schon massive Umbauten fällig. Aber ich bin noch am Infos sammeln zu dem Thema. Vielleicht gab’s da auch nur eine Verwechslung. Ich bleibe dran.

Erstaunlicherweise war der Ludwigskanal wohl so unbedeutend, dass er nicht mal Ziel von Bombenangriffen wurde. Die Treffer die er 1945 noch bekam waren Zufallstreffer. Außerdem war er so klein, dass er aus der Luft schwer zu entdecken war. Man entschloss sich auch nicht ihn wieder herzurichten, denn der Kanal hatte schon vorher Dichtigkeitsprobleme. Wer weiss was für eine Wassertiefe überhaupt noch hätte garantieren werden können. 1950 wurde er offiziell als Wasserstraße gestrichen. Bis hinter Nürnberg ist er fast komplett verschwunden. Es gibt jedoch Jäger und Sammler die nach Überresten suchen, einer der fleissigsten war Hans Grüner, der aber leider bereits vor 10 Jahren verstorben ist. Wundersamerweise ist seine HP noch online (http://www.hansgruener.de/kanal.htm). Auch ich habe mich bereits in den 80er Jahren auf Spurensuche in Oberfranken begeben. Es gibt tatsächlich noch eine funktionsfähige Schleuse und zwei Schleusenruinen, sowie 5 Schleusenwärterhäuser, an vielen Stellen kann man das Kanalbett auch noch deutlich erkennen. Viele Durchlässe existieren noch, auch der Treidelpfad (z.B. findet man ein Stück des Pfads am rechten Ufer unterhalb der Strullendorfer Schleuse!). Wenn zum Beispiel Mitten in Forchheim an einer großen Kreuzung ein Schleusenwärterhäuschen steht, dann ist es heute überhaupt nicht mehr nachzuvollziehen, was hier vor ca. 80 Jahren war. Übrigens, direkt vor der Schleuse war der Forchheimer Kanalhafen. Der machte an dieser Stelle einen Knick im 90 Grad Winkel (kein Witz!). Aber das Hafenbecken war wohl groß genug, damit die Kähne diesen Winkel fahren konnten!

McRonalds
21.05.2025, 10:20
Es wurden übrigens nach dem WWII nicht nur die großen Tanker überführt, sondern auch eine Menge kleinerer Schiffe. Einige steckten sogar noch im Kanal fest (der bekannteste dürfte der SPESSART gewesen sein). Ich hatte (an einer unpassenden Stelle) vor vielen Jahren mal nach einem Schiff gefragt, dass zu groß für den Kanal war und deshalb wohl in Regensburg (oder so) zerlegt worden ist und dann in Ochsenfurt wieder zusammengebaut wurde. Ochsenfurt war für so etwas ein günstiger Ort. Es gibt viele Bilder von Schiffsüberführung dorthin, bzw. von Schiffszusammenbauten dort.

Das Schiff das ich suche ist der REGENSBURG. Cuxi lieferte damals freundlicherweise einige Daten (l 51.25, B 6.01, Tg 2.27, T 457,6, 300 PS, Br. 1939 in Duisburg-Meiderich), aber wo das Schiff herkam und für wen es auf der Donau fuhr - Fehlanzeige.

p-m
21.05.2025, 23:36
Hallo Ronald Die haben doch auch in NL hunderte von kleinere Schiffe geköpft, mit Laderampen ausgestattet... Gruss Jozef

Hallo zusammen

Hier gibt es mehr Informationen über die Operation bzw. das Unternehmen «Seelöwe»:
https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?68282-Landungsschiff-40er-Jahre&p=263484&viewfull=1#post263484
https://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmen_Seel%C3%B6we insbesondere Bild 4 (Für das „Unternehmen Seelöwe“ wurden Flusskähne provisorisch zu Landungsbooten umgerüstet und mit Bugklappen ausgestattet.)

Freundliche Grüsse

Peter

McRonalds
22.05.2025, 21:20
@Peter; danke für den Link. Schönes Bild vom W.T.A.G. Schiff SPERBER. Ist mir damals glatt durchgegangen!

McRonalds
22.05.2025, 21:21
Die Frage mag jetzt etwas speziell erscheinen (vor allem wenn sie von einem Mitglied aus dem Maingebiet kommt, der sich nicht soooooo gut mit der Donau-Schifffahrt auskennt. Aber wir (also speziell Rolf & ich) hatten vor einiger Zeit mal Wallner diskutiert - und dabei hat er mir freundlicherweise eine Original Wallner-Quelle überlassen, die die gesamte Wallner Flotte zeigt. Das ist also authentisch. Und mit dieser Quelle habe ich gestern verglichen. Stimmt alles ganz genau, und da wir inzwischen auch die Herkunft des Tankkahns ÖLBERG geklärt haben, bleibt nur noch ein Tankkahn, von dem die Herkunft nicht klar ist; Das ist der HELFKAM. Offenbar gab's nach dem Krieg noch mal einen Güterkahn gleichen namens. Aber der, den ich meine ist (lt. Liste) Bj. 1941 und hatte stattliche 993 t Tragfähigkeit. Siehe Link (https://www.binnenschifferforum.de/attachment.php?attachmentid=995822&d=1729328983).

Es grüßt der Erbsenzähler Ronald;-)

Hafenspion
23.05.2025, 00:02
Lieber Ronald,

den HELFKAM habe ich selbst in Fahrt gesehen, das war aber kein Tanker, sondern ein GSK.
Es war ein etwas kleinerer Schlepp.

Gruß Hannes

McRonalds
23.05.2025, 08:51
@Hannes; es gab 2. Guck mal auf die Liste der Wallner Kähne in diesem Link (https://www.binnenschifferforum.de/attachment.php?attachmentid=995822&d=1729328983). Links die Tankkähne, rechts die Güterkähne. Und in beiden Spalten findet sich ein HELFKAM. Gesucht wird der Tankkahn von 1941 mit 993 t.

Haubentaucher
23.05.2025, 10:36
Grüß euch!

HELFKAM war ex WG 30, 72,8 x 9,0 x 2,52, 998,5to bei 2,30 Tauchung. War zum Behelfstank umgebaut worden und ging am 25.10.1944 bei Baja nach Artillerie-Beschuss verloren.

Erwin

McRonalds
23.05.2025, 11:38
@Erwin; vielen Dank. Wieder einer geklärt.

Muranfan
23.05.2025, 14:31
Beitrag von Klaus Heilmeier:

Aus der Wallner Tankflotte kamen folgende Tke zum Rhein:

FRAUENBERG ex WT 65

GAILBERG

GIGGENBERG (aus Bauprogramm 1938)

HIRSCHBERG (aus Bauprogramm 1938)

OFFENBERG ex T 47

ÖLBERG ex BL 744 ex WT 126

ROHRBERG ex WT 111

(Daten liegen vor)


VG

HK

McRonalds
05.06.2025, 17:01
...die 1940 zur Donau überführten 15 Elbetankkähne, die bis zum Kriegsende auf der Donau und im Schwarzen Meer im Dienst waren. Mittlerweile sind die Schiffe namentlich bekannt und die wichtigsten Daten erhoben...@; dieses Thema interessiert mich (wir haben es auch in diversen Diskussionen bereits angerissen). Ist es möglich dass diese Liste hier im Forum veröffentlich wird? Gruß & Dank - Ronald;-)

McRonalds
09.06.2025, 19:43
Bei der Suche nach Raab Karcher bin ich auf den Namen NITAG gestoßen - und siehe da, dadurch auf die Liste der Elbkähne, die 1940 zur Donau gingen. Alle außer die beiden Kähne mit den komischen Namen VISTILJA und MOSELJA kann ich zuordnen. Von Fanto XVII, Breslau, Saxonia hatten wir sogar schon umfangreiche Diskussionen:

-> DDSG
NITAG II
CHRISTIAN-CARL (Pastorino Kahn, der ging nach dem Krieg zurück und fuhr [motorisiert] für Raab Karcher)
VISTULIA
MOSELIA
INDIA (ich glaube, das war ein Van Ommeren Kahn)
ROMANIA (ditto)
SAXONIA (ditto)
RAAB KARCHER 104

-> Bayerischer Lloyd
BRESLAU
INGA (Essberger Kahn)
ELSA (Essberger Kahn)
E.V.A. III (ex-NITAG I)

-> Comos
ELBE III (nehme an von Elbe Schifffahrts & Speditionkontor, Hamburg)
ELBE V (ditto)
FANTO XVII

Wobei ich mich gerade frage; hier ist immer die Rede von 15 Elbkähnen. Raab Karcher war doch gar keine Elbe-Reederei... und auch dort nicht aktiv, oder...?

jochem
10.06.2025, 02:18
Hallo,

Die name Vistilja und Moselja sollen de Vistilia und Moselia sein von van Ommeren.

mfg Jochem

McRonalds
10.06.2025, 11:57
@; Danke für den Hinweis. Bin mit dem Thema mal 'umgezogen' - hier passt es besser her, denke ich...

McRonalds
10.06.2025, 14:34
Habe mal kurz ein wenig recherchiert: Folgender Weg wurde damals wohl gefahren: Dresden bis Gera über die A4 und von dort bis Ingolstadt auf der A9. Offenbar hatte man die Schiffsgröße genau durchgerechnet, da man max. 67 x 8.20 wählte. Soweit ich weiss wurden die Schiffe alle am Stück transportiert. Es war der einzige Weg damals, denn der Autobahnausbau war bei weitem nicht so fortgeschritten, wie erhofft und hinkte ständig der Planung hinterher. Klar, Krieg führen und gleichzeitig Autobahnen bauen ist kontraproduktiv!

Soweit ich weiss wurden alle Schiffe auf der Donau umbenannt, aber lediglich von BLern weiss ich den Namen. Der RAAB KARCHER lief unter seinem Namen weiter. Von RAAB KARCHER 104 und CHRISTIAN PAUL (auch der fuhr später für Raab Karcher) weiss ich, dass sie in den 50ern zum Rhein zurückkehrten - allerdings nicht auf welchem Weg. ELSA kam zusammen mit den Wallner-Kähnen via Deggendorf-Würzburg zurück:

BRESLAU, 63 x 7.74 m
CHRISTIAN PAUL, 65 x 8.20 m
ELBE III, 63.50 x 7.82 m
ELBE V, 67 x 8 m
ELSA [4], 65 x 8 m
EVA III, 63 x 7.80 m
FANTO XVII, 65 x 8.20 m
INDIA, 65 x 8 m
INGA, 65 x 8 m
MOSELIA, 65 x 8 m
NITAG II, 67 x 8 m
RAAB KARCHER, 67 x 8 m
ROMANIA, 65 x 8 m
SAXONIA, 65 x 8 m
VISTULIA, 65 x 8 m

Interessant ist, dass die Schiffstransporte in den 50er Jahren einen anderen Weg wählen (wählen mussten) und auch anders transportiert wurden. Wobei nach dem Stand des Autobahnausbaus damals eh nur eine Autobahn in Frage kam (Österreich z.B. besaß um die Zeit nicht einen Kilometer Autobahn):

Da die Donaukähne größer waren als die im Krieg transportierten Kähne - und das Profil der Autobahnen zu der Zeit noch recht bescheiden war - musste man sie aufwändig vier- oder gar sechs- oder achtteilen. Und natürlich war auch Deutschland inzwischen geteilt. Glänzende Analogie!

Die BL Kähne gingen über Ingolstadt nach Pforzheim auf der A8 und dann auf der A4 nach Mannheim.

Wie die Wallner Kähne von Deggendorf nach Würzburg kamen, weiss ich (noch) nicht, weil die A3 bis Kriegsende nicht fertiggestellt war. Berichte schreiben von Landstraßen, aber z.B. zwischen Erlangen und Nürnberg war die A3 schon um 1940 befahrbar gewesen.

Von allen Tankkähnen, die nicht BL oder Wallner gehörten weiss ich die Transportroute natürlich nicht.

McRonalds
10.06.2025, 14:45
binnenvaart.eu hat übrigens sehr interessante Bilder zum Transport. Hier (https://cdn.binnenvaart.eu/userfiles/images/schepen/20000-30000/21023/600/51923-moselia.jpg) passiert z.B. der MOSELIA die Webergasse in Dresden. Kommt ja selten vor, dass man einen Ort genau lokalisieren (ich sage nur 'Waffelfabrik' [nicht Waffenfabrik! - auch 1940 drehte sich nicht alles um den Krieg]) kann. Sieht so aus, als habe man für den Transport Markierungen auf die Straße gemalt.

Cuxi
10.06.2025, 18:11
Moin, moin;
Datenergänzungen zu den o.a. TSK.
Zum TMS Raab Karcher 105:
Nach den Daten aus den Registern ist der Raab Karcher 105, ex Breslau, m.M. nach nicht identisch mit dem TSK Breslau, der zur Donau ging.
MfG
Helmut

GL 1939:
Breslau, ex D.E.A. 15; "Olex" Deutsche Benzin u. Petroleum-Ges. mbH., Berlin-Schönefeld; HO Hamburg
63,00 x 7,74 x 1,80; 618 to; Waggon- und Maschinenbau AG. Görlitz, Abtlg. Schiffswerft, Übigau; 1925

Elbe III, ex Anneliese; Elbe V, ex Lilo, Lotte; Schiffahrts- u. Speditionskontor "Elbe" GmbH., Hamburg
63,50 x 7,82 x 1,90; 689 to; Schiffbauges. "Unterweser" AG., Wesermünde, 1927

Fanto XVII; Deutsche Fanto Mineralöl-Industrie GmbH., HO Hamburg
65,00 x 8,20; 716 to; Jos. L. Meyer, Papenburg

Inga; John T. Essberger; HO Hamburg; 65,00 x 8,02 x 1,95; 839 to; Schiffbauges. "Unterweser" AG., Wesermünde, 1929
--------------------------------

IVR 1956: Raab Karcher 105, ex Breslau; 67,00 x 8,20 x 2,50; 868,6 to; 430 Pse, KHD 1954 (neu motorisiert ?); Frerik, Emden-Nordenham 1929

RR 1942: Breslau; Aktienges. der Kohlenwertstoff-Verbände Bochum

RR 1935 (TMS): Breslau; Benzol-Verband GmbH., Bochum; 67,22 x 8,45 x 2,40; 779 to; 300 Pse; Emden 1929

McRonalds
11.06.2025, 09:03
@; also wenn ich das recht verstehe kam der BRESLAU erst 1956 zu Raab Karcher, wurde dort motorisiert und erhielt den Namen RAAB KARCHER 105... hatte also nichts mit dem BRESLAU zu tun, der 1940 zur Donau ging...

Cuxi
11.06.2025, 10:13
Moin, moin;
es wird ja von Elb-Kähnen gesprochen, die zur Donau gingen.
Wie ich das sehe wurde die Breslau (TMS) bereits als Motorschiff gebaut.
Erstmalig gefunden im 3. Nachtrag 1932: TMS Breslau; umgebaut 1932 .
Im GL-Register 1934 z. B. weitere Angaben:
Breslau; Benzol-Verband GmbH., Abt. III Schiffahrt in Bochum; HO Duisburg
67,62 x 8,21 x 2,40; 779 to;
300 Pse, Motorenfabrik "Deutz" AG., Köln-Deutz, 1927; 2 Schrauben
Nordseewerke Emden, Bauj. 1929; umgebaut 1932
Worauf sich der Umbau bezieht wird nicht benannt.
Allerdings wird im Gl-Register als Bauwerft eindeutig die Nordseewerke Emden genannt.
Im IVR 1956 wird die Raab Karcher 105, ex Breslau erstmalig gelistet.
Daraus geht aber nicht eindeutig hervor, wann das Schiff zu Raab Karcher kam.
Aus den Angaben Bauj. Maschine, Klasse etc. heraus meine ich, dass eine Neumotorisierung mit evtl. Umbau zum 1-Schraubenschiff stattgefunden hat ?
Raab Karcher 105; ex Breslau; Reg. 3/220 1954 Dbg.-Ruhrort; Klasse 29.4. 1955 Mainz; Gr. Rep. 1955
Werft Frerik, Emden-Nordenham ?
Zur angegebenen Bauwerft Frerik , Emden-Nordenham:
Ist hier vielleicht die Schiffswerft J. Frerichs in Einswarden (Nordenham) gemeint ?
War das die Umbau-Werft 1932 ?
MfG
Helmut

McRonalds
11.06.2025, 10:39
@Cuxi; es gab da noch ein 'Schwesterschiff' namens KÖNIGSBERG - vielleicht finden wir über den mehr raus - und kommen zum Ziel.

Cuxi
11.06.2025, 12:15
Moin, moin;
der ist doch im Forum (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?120379-K%C3%B6nigsberg-TMS-Bj-1930)
MfG
Helmut

McRonalds
11.06.2025, 12:20
@; oh, damit hatte ich gar nicht gerechnet;-) Also Ähnlichkeiten mit dem RK 105 hat er keine - aber ich kenne nur das eine Bild bei binnenvaart.eu

Handhaspel
11.06.2025, 12:30
Hallo McRonalds,

der Schlaf hat mich gestern Abend gehindert, den KÖNIGSBERG zu erwähnen, Den sah ich recht oft in den 50ern oberhalb der Kupferhütte in DU liegen, ob zum Löschen oder Laden kann ich nicht sagen. Das Schiff war ein "Nichtrheinisches" TMS- Modell.

Gruß, Walter

McRonalds
11.06.2025, 13:04
der Schlaf hat mich gestern Abend gehindert, den KÖNIGSBERG zu erwähnen...Heh heh, mir ging's gestern genau so. Gegen 21:30 war plötzlich nix mehr mit mir anzufangen und ich musste ins Bett. War vielleicht ein Bier zu viel:-)

McRonalds
11.06.2025, 21:43
Im Ruthof Buch von Armin Hummel steht ein Tankkahn BL 742 (WT 143) drin (Bau-Nr. 1252). Der taucht sonst nirgends auf. Wurde der nicht gebaut? Weiss jemand näheres?

Handhaspel
12.06.2025, 14:31
Hallo,

"Vom Rhein zur Donau", bei @BAW/ IWZ gefunden. Außer Schleuse Schweinfurt und WW2 keine weiteren Daten.

Gruß, Walter

McRonalds
12.06.2025, 17:20
Im Gegensatz zu manch kolportierten Überführung ist diese (obwohl eindeutig militärischer Natur - aber was war in der Zeit eigentlich nicht militärischer Natur?!) gut dokumentiert. Auch in den Schleusenbüchern konnte ich sie wieder finden. Namen bleibt man uns dort zwar schuldig, doch ich glaube bei den Booten auf dem Foto(s) handelt es sich um die 12 Fluss-Räumboote FR 1-12, die 1939 auf der Lürssen-Werft gebaut wurden. Das müsste deren zweite Fahrt zur Donau vom März 1941 (käme von dem Wetter und den Bäumen hin) sein. Einige Boote sollen sogar den Krieg überlebt haben und dann zivil genutzt worden sein, aber Militärexperten können da sicher besser Auskunft darüber geben.

Muranfan
15.06.2025, 18:19
Beitrag von Klaus Heilmeier vom 10.06.2025:

Hallo,

sehe gerade, dass die Debatte noch anhält.

Habe jetzt mal meinen Beitrag aus dem RUNDSCHREIBEN 39 / 40 eigescannt.


VG

HK.

mainschnickel
15.06.2025, 19:32
Hallo Muranfan bei #7
Da wird erwähnt die Einsatz von Partikulierschiffe im Krieg.
Gibt es da ein Thema im Forum ? Und da meine ich nicht Überfahrt zur Donau, das war uninteressant. Wir im NL waren die gelackmeierte. Viele Schiffer mussten ihre Schiffe abgeben für die Operation Seelöwe, damit die geköpft wurden um mit Landeklappen nach England zu fahren.. Mein Vater erzählte davon, auch dass die mit Flugzeugpropeller ausgerüstet waren, darüber wurde gelacht. Die Deutsche haben gesungen "Wir fahren gegen Engeland" die Kinder liefen hinterher und riefen "Plons plons plons" Quasi untergehen.
Mein Opa von Mutterseite ist jedoch bis 1944 auch noch nach Deutschland gefahren. Die Wahl war entweder das Schiff abgeben, oder für eine deutsche Firma nach Deutschland zu fahren. Das war Stinnes. Mein Opa sagte es war nicht so schlecht. Das Leben sollte ja weitergehen. Aber die Lotsen im Gebirge sollten die "feindliche" Schiffe nur mit einer Waffe belotsen. Das haben die Lotsen verweigert und seitdem kamen dann zwei Lotsen an Bord.
So gab es viele Sachen.
Gruss Jozef

McRonalds
15.06.2025, 21:03
Danke für den Bericht - jetzt sehe ich klarer. Ich rekapituliere noch mal kurz den Verbleib.
5 wurden von den Sowjets erbeutet,
2 gingen nach WWII zurück zum Rhein,
1 fuhr nach WWII für den BL,
2 fuhren nach WWII für die DDSG,
3 wurden im Krieg zerstört
und bei 2 ist der Verbleib unbekannt (grün markiert)

Ausgerechnet der RAAB KARCHER ist etwas mysteriös...

NITAG II -> von den Sowjets erbeutet
CHRISTIAN-CARL -> Bunkerkahn PB 2 in Wien
VISTULIA -> gesunken (Ort nicht genannt)
MOSELIA -> von den Sowjets erbeutet
INDIA -> Kriegsverlust durch Artilleriebeschuss bei Cernavoda
ROMANIA -> nach dem Krieg weiter in Diensten der DDSG als 05602
SAXONIA -> Kriegsverlust durch Artilleriebeschuss Do-km 1679
RAAB KARCHER 104 -> im Bericht kein Verbleib angegeben, wir wissen aber dass er wieder zum Rhein rücküberführt wurde (wann? Von wem?)

BRESLAU -> von den Sowjets erbeutet
INGA -> von den Sowjets erbeutet
ELSA -> 1951 Rücküberführung zum Rhein
E.V.A. III -> nach dem Krieg weiter in Diensten der BL als 67

ELBE III -> Verbleib unbekannt
ELBE V -> Verbleib unbekannt
FANTO XVII -> von den Sowjets erbeutet

RST
16.06.2025, 19:39
Moin,

VISTULIA wird DDSG 06202 (09.05.1944 in Sewastopol gesunken, vermutl. selbstversenkt).

Grüße
René

Haubentaucher
17.06.2025, 23:25
Hallo!

Zu den beiden Tankkähnen ELBE III und V kann ich eine Kleinigkeit beitragen. In dem schon einmal zitierten Zettelkatalog (leider undatiert) der Schifffahrtsstelle Wien über die Flottenstände sind beide Schiffe bei der COMOS angeführt, allerdings unter den Bezeichnungen E 3 und E 5. Unter dieser tauchen sie in den historischen Dokumenten noch einmal auf: E 3 im August 1943 als COMOS-Eigentum und am 1.4.1944 als im DDSG-Seedienst in Verwendung. E 5 erwähnt in einem Nachtrag zu Veränderungen im Flottenstand vom 1.Mai 1944. Der Tk wurde an diesem Tag als „nach vorhergegangener Strandung (diese muss vor dem 1.3. 1944 passiert sein) wieder einsatzfähig“ gemeldet .
Ein (ebenfalls ohne Datum und unvollständig) vorliegender Zeitplan zur Überführung gibt als geplante Abfahrt von Ingolstadt abwärts den 8. August an. Das kann so nicht stimmen, da lt. Standesmeldung E 3 am 12.8 bereits leer in Otchakov stand.

Nach diesem Plan sollte E 5 am 11.7. Übigau verlassen, am 18.7. in Ingolstadt eintreffen und schon am 25.7. nach Regensburg abgehen. Eine Notiz meldet den Tk mit 31.8. „in Fahrt“.

Zum weiteren Verbleib weiß ich leider nichts.
Beste Grüße
Erwin