PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schleusenfunkkanal in Russland?



admiral gysel
24.02.2021, 22:10
Hallo,
mal eine Frage in die Runde der Leute, die sich in Russland auskennen.
Ein Freund will mit seinem Schiff im nächsten Jahr nach Russland (vom kaspischen Meer in Don + Wolga) fahren.
Er hat gehört, dass es im Gegensatz zu D einen festen einheitlichen Funkkanal für die Schleusen gibt.
Stimmt das und welcher Kanal ist es, bzw. geht das überhaupt mit den Funkgeräten, die bei uns zugelassen sind?
Es soll auch Pflicht sein, einen Mitfahrer dabei zu haben, wenn man die Sprache nicht beherrscht - er will aber vorher noch russisch lernen, dass dieses nicht nötig sein wird.
Würde mich über fundierte Antworten freuen.
Viele Grüße Frank

p-m
26.02.2021, 01:38
Hallo Frank

Weder kenne ich mich in Russland aus, noch kann ich Dir fundierte Antworten liefern. Aus meinem ehemaligen Beruf kenne ich nur die lange Geschichte des/der

"Regionalen Abkommens über den Rheinfunkdienst (Brüssel 1970)"
"Regionalen Vereinbarung über den Rheinfunkdienst (München 1976)"
"Regionalen Vereinbarung über den Binnenschifffahrtsfunk (Brüssel 1996)
"Regionalen Vereinbarung über den Binnenschifffahrtsfunk (Basel 2000)

"Regionalen Vereinbarung über den Binnenschifffahrtsfunk (Bukarest 2012 sowie Revisionen 2014 und 2016)" RAINWAT (regional arrangement on the radiocommunication service for inland waterways) rainwat.bipt.be/arrangement (http://www.rainwat.bipt.be/arrangement)


Die aktuellen 17 Vertragsstaaten von 2012/2014/2016 sind: Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Kroatien, Luxemburg, Moldawien, Montenegro, Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, Schweiz, Serbien, Slowakei, Tschechien und Ungarn. Russland und die Ukraine waren zwar 2000 in Basel auch dabei, haben die Vereinbarung jedoch nicht unterzeichnet und sind daher keine Vertragsstaaten.

Die Funkfrequenzen und Kanalnummerierungen sind im Binnenschifffahrtsfunk und im Seefunk grundsätzlich identisch. Es gibt aber einige Besonderheiten, z.B. die kanalabhängige Leistungssteuerung bei Binnenschifffahrtsfunkgeräten (alle Funkkanäle im Verkehrskreis Schiff-Schiff dürfen max. 1 Watt haben) sowie der ATIS-Code. Seefunkgeräte dürfen keinen ATIS-Code aussenden. Es gibt auch umschaltbare Funkgeräte, die Binnenschifffahrtsfunk und Seefunk "können".

Möglicherweise werden diese Funkfrequenzen und Kanalnummerierungen auch in Russland verwendet. Vielleicht kann die russische Botschaft in Berlin deinem Freund Auskunft geben.

Die Kanalzuteilungen in den RAINWAT-Vertragsstaaten (leider ohne Russland) findet man im Handbuch Binnenschifffahrtsfunk bei der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt bzw. der Donaukommission https://www.ccr-zkr.org/13020500-de.html#01

Freundliche Grüsse

Peter