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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neue Oderwerft GmbH Eisenhüttenstadt



steffenx
11.04.2009, 21:43
Servus zusammen ,

damit das Thema hier nicht so leer bleibt, mal ein paar Bilder von der Neuen Oderwerft GmbH in Eisenhüttenstadt am Oder-Spree-Kanal, (die ich aktuell von meinem Vater erhalten habe)

zu DDR-Zeiten war die Werft voll ausgelastet und hat eine Vielzahl von Schiffen (Fracht- und Fahrgastschiffe) gebaut - findet man leicht per Eingabe bei google....

auch nach der Wende war man noch gut im Geschäft - hauptsächlich mit dem Bau von diversen Leichtern bis Mitte der 90er Jahre (falls es jemand interessiert, ich habe darüber auch ein paar Daten, die immer in der jährlichen Zusammenfassung der Zeitschrift SCHIFFAHRT INTERNATIONAL erschienen sind)

danach ging es doch ziemlich bergab bis zum "Quasi-Konkurs"...

inzwischen sind wieder ein paar "Rohbau-Leichter" auf den Slips zu sehen; das Hauptgeschäft liegt allerdings im Reparaturbereich - so wird jedes Jahr ein Teil der Oder-Eisbrecherflotte auf der Oderwerft instandgesetzt - so hält man sich "überwasser"

siehe dazu auch nachfolgenden Artikel aus der Märkischen Oderzeitung:

Eisenhüttenstadt (MOZ) Für 2,5 Millionen Euro hat die Neue Oderwerft Eisenhüttenstadt einen 50 Jahre alten Eisbrecher des Wasser- und Schifffahrtsamtes Eberswalde komplett instandgesetzt. Am Mittwoch ist das 30 Meter lange und sieben Meter breite Schiff nach über einem Jahr Bauzeit dem Auftraggeber übergeben worden. Der Eisbrecher "Kienitz" war bereits vor fünf Jahren außer Dienst gestellt worden, nachdem sein Zustand immer schlechter wurde. Für die Neue Oderwerft war die Grundinstandsetzung des Eisbrechers der größte Auftrag in diesem Jahr.
Von Andreas Wendt
Als Hans-Jürgen Heymann, Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) Eberswalde, im Februar dieses Jahres die Neue Oderwerft besuchte, traute er seinen Augen nicht: Viel schien nicht mehr übrig gewesen zu sein vom einstigen Flaggschiff, dem Eisbrecher "Kienitz". "Das Schiff lag ziemlich ausgeweidet da. Ich konnte mir schwer vorstellen, dass das noch einmal ein Schiff wird", sagt Heymann. Rund 2,5 Millionen Euro hat sich die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung die Grundinstandsetzung des Eisbrechers kosten lassen. "Wir haben hier viel Geld reingesteckt", weiß der Leiter des WSA Eberswalde.
Für die 37 Mitarbeiter der Neuen Oderwerft, die den Auftrag nach einer europaweiten Ausschreibung erhielt, war die Grundinstandsetzung eine enorme Herausforderung. "Das kann mit einem Neubau verglichen werden, wobei ein Umbau noch anspruchsvoller ist", schätzt Elke Ruchatz, Geschäftsführerin der Werft, ein.
Der Eisbrecher jedenfalls dürfte sich wie neugeboren fühlen. Eigentlich war er schon abgeschrieben - das Wasser- und Schifffahrtsamt legte ihn 2003 wegen zu großer Korrosionsschäden still. Gebaut wurde das 30 Meter lange und sieben Meter breite Schiff 1958 auf der Volkswerft in Brandenburg. Es gehört zu einer Serie von sieben in den Jahren 1957/58 gebauten schweren Eisbrechern, die für die besonders harten Eisbedingungen in der Oder ausgelegt und nach Ortschaften längs der Oder getauft wurden. Bis in die 80er Jahre hinein wurden die Schiffe im Sommer als Schlepper und im Winter als Eisbrecher auf der Oder eingesetzt. Im Auftrag der Bagger-, Bugsier- und Bergungsreederei der DDR wurden auch Sondertransporte bis in die Gewässer um Rügen durchgeführt.
Auf Grund des hohen Alters des Eisbrechers "Kienitz" und der Tatsache, dass sich viele Betriebssysteme noch im Originalzustand befanden, ging im Januar vergangenen Jahres der Auftrag an die Eisenhüttenstädter Werft, fast alle Systeme zu erneuern: Schiffskörper und Aufbauten sind instand gesetzt, Schäden am Hauptdeck beseitigt worden. Der Vorsteven wurde nicht nur erneuert, sondern auch der Form nach verändert, um die Eisbrechleistung noch zu erhöhen. Auf dem Schiff wurde die Raumaufteilung modernen Ansprüchen angepasst: Die Besatzung kann jetzt in den Wohnbereichen auf Schlafräume, Dusche und WC zurückgreifen.
Angetrieben wird der Eisbrecher von einem neuen, wesentlich leistungsfähigeren Motor, der dem Schiff mit 897 PS ordentlich einheizt. Die späte Zertifizierung des Motors führte letztlich auch zu der relativ langen Bauzeit. "In den letzten Wochen haben meine Leute Überstunden gemacht und auch an den Wochenenden gearbeitet, um den Termin halten zu können", lobte die Werftleiterin ihr Personal.
Die Qualitätsarbeit macht sich für die Werft bezahlt: Die Eisbrecherflotte wird seit Jahren in Eisenhüttenstadt gewartet und repariert. Bei europaweiten Ausschreibungen wie im Falle des Eisbrechers "Kienitz" zählt Heymann zufolge dieser Bonus aber nicht. "Allerdings gibt es auch Ausschreibungen, bei denen wir auf eine gewisse Nähe der Werft Wert legen", sagt der Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes. Bei der ausgeschriebenen Grundinstandsetzung des Oldtimers "Kienitz" sei das internationale Interesse gering gewesen.
Im kommenden Winter wird Eisbrecher "Kienitz" wieder die Flotte auf der Oder verstärken. Wo er genau fahren wird, das kann Hans-Jürgen Heymann noch nicht sagen, weil das auf einem Grenzgewässer wie der Oder auch mit den polnischen Partnern abgestimmt wird. "Wir stehen auch international in Verpflichtung", sagt Heymann.
In Verpflichtung steht auch das Personal der Neuen Oderwerft mit Geschäftsführerin Elke Ruchatz. Mit "Erich" wartet ein weiteres Schiff des WSA Eberswalde darauf, wieder mindestens eine Handbreit Wasser unterm Kiel zu haben. Beim Schlepper "Erich" wird in den nächsten Tagen der Motor instand gesetzt, damit er rechtzeitig vor Wintereinbruch dazu genutzt werden kann, um Markierungstonnen aus dem Wasser der Oder zu holen. Hat "Erich" das erledigt, kann anschließend die "Kienitz" das Eis brechen.
Donnerstag, 13. November 2008 (08:30)
http://www.moz.de/index.php/Moz/Article/category/Eisenh_ttenstadt/id/254258

falls ich demnächst mal nach Hause kommen sollte, werde ich mal bei der Werft vobeifahren und ein paar Fotos schießen

Gruss
Steffen