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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eiswinter 1996 / 97 in Regensburg



danubenews
14.01.2022, 14:08
Eiswinter 1996/97
Ältere unter uns können sich sicher noch an den Eiswinter 1996/97 erinnern. Ende des Jahres 1996 führte starker Frost zu einer raschen Vereisung des MD-Kanals und zu Einstellung der Schifffahrt. Die Frostlage dauerte in den folgenden Wochen noch an. Erst im Februar war die Fahrt auf dem Kanal mit Eisbrecherunterstützung möglich. Die Kanalsperre dauerte 42 Tage.
Hier Impressionen von der Schleuse Regensburg im Januar 1997.

Bild 1 GMS BERNISSE, NL, ex CLARISSA mit Leichter, OW Schleuse Rgbg., Januar 1997, HK
Bild 2 GMS MAJA, NL, UW Schleuse Rgbg., Januar 1997, HK
Bild 3 UW Schleuse Rgbg., Regenmündung, Januar 1997, HK

Klaus Heilmeier

mainschnickel
14.01.2022, 16:43
Hallo Forum
Da erinnere ich mich noch ganz gut: wir hatten leergemacht am 23. und hatten überlegt an der Schleuse zu bleiben. Bedingt durch die strenge Frost und damit zu rechnende längere Zwangspause haben wir Schleusen bestellt für die ganze Nacht. Wir waren am 25. (es wurde nicht geschleust) in Nürnberg geblieben. Bei minus 20 ging es schnell: am 26. war die Haltung Nürnberg nach Kriegenbrunn mit einer festen 10 cm starke Eisschicht bedeckt. Mit unserem kleinen leeren Schiff wollte ich nicht eisbrechen und bin mittags hinter einen DDSGverband geschlichen. Am 27. nachts erreichten wir Marktbreit, am 28. abends Erlach und am 29., nach freibrechen in Rothenfels abends um 23 U den Hanauer Hafen. Ab Klingenberg war dann auch gesperrt für mindestens drei Wochen! Aber wir waren draussen!

Gruss Jozef

Hafenspion
14.01.2022, 18:09
Zu den Bildern oben:

Zu Bild 1 ein Erlebnis, das ich bis zum Einbruch der Dunkelheit live verfolgt habe. Den weiteren Verlauf habe ich per Info erfahren.
Sonntag, 29.12. '96. Der SV BERNISSE mit dem GSL VOTRA 17 blieb bei der Talfahrt auf Höhe Regbg.-Winzer im Packeis stecken. Hilfe sollte der Eisbrecher SEIDLSTEIN leisten.
Dieser fuhr zuerst an der Backbordseite des SVes bergwärts entlang und hinten rum um an der Steuerbordseite talwärts zu fahren. Dies gelang allerdings nur zu zweidrittel. Denn der Eisbrecher stand plötzlich vor einer unüberwindbaren Eisbarriere.
Da wegen des Eisstaues in diesem Bereich mit Hochwasser weiter stromauf gerechnet wurde, ist der Eisbrecher wieder rückwärts um den SV und an der Backbordseite talwärts ins
Oberwasser der Schleuse gefahren, um dort den an Bord befindlichen SF der MAJA aussteigen zu lassen. Die SEIDLSTEIN fuhr anschließend wieder zu Berg um oberhalb des Wehres das Eis zu brechen. Währen dessen wurde kontrolliert Brucheis mit Wasser über die leicht geöffnete Wehranlage abgelassen.
Der Eisbrecher hat dann weiter stromauf Eis gebrochen bis zur BERNISSE. Als der Verband trotz noch vorhandenem Eis manövrierfähig war, wurde er mit Hilfe des Eisbrechers zu früher Stunde des Montags ins Oberwasser gebracht.

Auf Bild 2 ist im Hintergrund der GS-Kasko CHRIDI zu sehen. Auf Bild 3 das Heck davon.

-Hannes-

danubenews
14.01.2022, 19:01
Nochmal was zur Lage vor 25 Jahren:

1) Mittelbayerische Zeitung, Artikel vom 31.12.1996, es gab damals schon Ärger ....

2) Mitte Februar in der MD-Kanal Scheitelhaltung - das Eis ist auf dem Rückzug ....

Klaus Heilmeier

Hafenspion
14.01.2022, 21:54
Hallo!

Eine Anmerkung zum Zeitungsartikel.

Was hier als Schubverband Bavaria bezeichnet wurde, war das GMSS HOCHRHEIN mit dem GSL BAVARIA 21. Dieser passierte am Vormittag die Stelle, an der am Nachmittag die BERNISSE hängen blieb, ohne Probleme. Es hat mich aber interessiert, wie weit es der Verband talwärts schafft. Denn der Eisstand reichte von der Schleuse Geisling schon bis Sulzbach. Ich verfolgte ihn vom Land aus und siehe da, in der Demlinger Kurve blieb er schon hängen. Mit aller Kraft Vor- und Zurück und das mehrmals, brachte er den Verband wieder auf Kurs
und schaffte es mit Hängen und Würgen noch bis ins Oberwasser der Schleuse Geisling.
Noch etwas zum Inhalt des Artikels: Es wurde nicht die Schleuse geöffnet, sondern das Wehr.

Gruß Hannes