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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Leck



Wasserratte
01.05.2009, 20:06
kennt sicher jeder Schiffer, was ist das ? Und bei diesem Zustand benötigte man eine .......-fahne!

Wer weiß was gemeint ist? :fragkratz:

Kalle
01.05.2009, 21:14
Hallo..
Ich würde mal sagen Leck bedeutet..
Beschädigung der Aussenhaut eines Schiffes durch Kollision, Grundberührung, Rost etc..Aber welche Fahne gesetzt werden muss, weiß ich nicht..vielleicht diese...Foxtrot "Ich bin manövrierunfähig; nehmen Sie Verbindung mit mir auf.“
Gruß Kalle

grotefendt
04.05.2009, 02:32
kennt sicher jeder Schiffer, was ist das ? Und bei diesem Zustand benötigte man eine .......-fahne!

Wer weis was gemeint ist? :fragkratz:

Bei einem größeren Leck sollte man eine rot weiße Flagge setzen und die Feuerwehr anrufen,
Im Kanal muß man auch ein kleineres Leck melden , so ist mir es jedenfalls
in einer Schleuse von einem Beamten im DEK gesagt worden.
Ich kam mit meinem MS Werner leer von Emden .In fuhr früh morgens in eine Schleuse im Bereich Rodde - Rheine und wollte hochschleusen.
In Raum 2 hatte ich ein kleines Leck, ich beabsichtigte nach Dortmund auf die Werft zu fahren,da das Leck schlecht zugänglich war,unter der in den Laderaum auf Stützen aufgehängten Mittschiffswohnung,war eine Niete abgerissen ,in da Loch hatte ich ein Holz gesteckt,das lekte aber noch.
Ein kleines Benzinpümpchen ließ ich alle paar Stunden etwas laufen.
Ein Beamter sah die Pumpe am laufen und fragte mich ,ob ich ein Leck hätte,ahnungslos sagte ich,ja,ich bin auf dem Weg zur Dortmunder Schiffswerf,wo ich auch schon angemeldet bin.
Das hätte ich lieber nicht sagen sollen,ich wußte bei aller Berufserfahrung nicht ,das das so üble Konsequenzen nach sich ziehen würde.
Der Beamte sagte fragte :"Haben sie eine rot weiße Flagge an Bord?"Ich bejahte. Sie dürfen nicht weiterfahren,sie binden Ihr Schiff hinter der Schleuse an,und siehen die rot weiße Flagge hoch.Sie brauchen eine Sondergenehmigung zur Weiterfahrt.Ein Beamter des WSA kommt zu Ihnen an Bord und überprüft ob sie mit einer kostenpflichtigen Sondergenehmigung weiterfahren dürfen.
Ich band oben an und wartete Stunde um Stunde,Handy hatten wir damal s ja nicht.
Mittags begab ich mich zum Schleusenbüro und fragte ,was denn nun mit meiner Sondergenehmigung wäre.Der Schleusenwärter sagte:"Ich kann den Streckenbeamten im Augenblick nicht erreichen,ich müßte noch warten.!"
An Bord nutzte ich die Zeit, eine im Weg stehende Wohnungsstütze wegzuflexen,danach konnte ich besser einen Holzprpfen setzen.Das Leck war jetzt dicht.
Am Nachmittag ging ich noch einmal zur Schleuse und fragte nach dem Streckenbeamten.Antwort:"Ich habe eben erfahren,daß der Streckenbeamte nicht erreichbar ist!"
Ich sagte ,ich habe das Leck dicht ,und fahre jetzt weiter.Darauf der Bamte :"Wenn sie das machen ,tun sie das auf eigene Gefahr!"
Ich bin dann weitergefahren ,sollte dann aber auch noch eine Konfessionalstrafe an die Werft zahlen,da ich den vereinbarten Hellingtermin nicht einhalten konnte ,und die Werft wegen mir ,den Auftrag eines anderen Schiffes wegen Propellerwechsel abgesagt hatte.
Grüße grotefendt

Wasserratte
04.05.2009, 09:57
Die rotweiße Havarie-Fahne muß gesetzt werden. :wink:

Wir hatten auch mal ein Leck, als wir vom Oberrhein Richtung Ffm unterwegs waren, hatten wir am Abend Grundberührung, waren über Kies gerutscht bei der Talfahrt. Hatten dann Feierabend gemacht und uns vor Anker gelegt, am nächsten Morgen sahen wir dann die Bescheerung. Die Ladung (Eisen) war unter Wasser.
Als wir dann in den Main kamen und die Schleuser uns kommen sahen, da riefen sie uns direkt aus, dass unser kleines Schiff noch in die Schleuse passt und wir einfahren sollen.
Obwohl wir gepumpt hatten und man es weithin sah!

Wir fuhren an allen Wartenden vorbei und mit diesem Schub kamen wir bis nach Höchst, wo wir aufs Entladen warteten - danach mußten wir Leckkleid ziehen und sind leer nach Mainz-Mombach - wo das Schiff nach Sichtung einen neuen Unterboden bekam.

Aber wir wurden nicht behelligt damals, es ging alles ohne Probleme über die Bühne.