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grotefendt
04.05.2009, 17:41
Was ist ein Leckdembsel ? (Hinweis kein Leckbolzen)

Jürgen F.
04.05.2009, 18:08
Einige Teile davon sind sogar essbar:dream:

Gruß Jürgen

grotefendt
04.05.2009, 18:43
Hallo Jürgen ,der Tipp ist gut,ich hoffe der erschwert das Raten nicht noch zusätzlich.
Als ich noch für Reedereien fuhr haben wir das voll ausgenutzt,das auf Rechnung der Reederei gekaufte Teil war dann natürlich überdimensioniert groß!

Klaus

Hermann
04.05.2009, 19:21
Hallo,
den Ausdruck kenne ich nicht, aber da Jürgen geschrieben hat "einige Teile kann davon man essen" da denke ich mal, es ist ein Stück Bauchspeck zum abdichten einer Leckage.

Gruß
Hermann:wink:

Heidi Franz
04.05.2009, 21:05
Hallo zusammen,

war hier schon mal mit einer schönen Gesschichte erklärt.
http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?t=690

Gruß Heidi

p-m
04.05.2009, 21:47
Hallo zusammen

So schaut ein gesetzter Dämsel von unten (Schiffsboden) aus, nachdem das Schiff auf der Helling liegt. Massgebend und wichtig ist die Rezeptur auf der anderen Seite (im Schiff), wobei erste eine Zutat (Bauchspeck) genannt wurde. Es braucht noch einige Dinge mehr, für das Setzen eines Dämsels.

Freundliche Grüsse

Peter

Wasserratte
05.05.2009, 02:21
Du meinst bestimmt ein Stück Speck, womit man auch ein Leck notdürftig Stopfen kann :-)

p-m
06.05.2009, 02:21
Hallo Wasserratte
Hallo zusammen

Als dieser Dämsel (Foto oben) gesetzt wurde, durfte ich unseren Profis andächtig und staunend zuschauen. Als Zutaten wurden verwendet:
- ein Holzpflock oder Keil, der genau ins Leck passte
- eine Schicht Beton zwischen die Spannten
- ein Stück weisser Bauchspeck (reines Schweinefett), um den Holzpflock aufzuquellen
- darüber eine weitere Schicht Beton zwischen die Spannten

Das ganze war tatsächlich absolut dicht, bis wir auf die Helling konnten. Die wesentlich aufwändigere und schweisstreibendere Arbeit war danach das Herausspitzen der beiden ausgehärteten Betonschichten mit Fäustel und Spitzeisen.

Freundliche Grüsse

Peter

grotefendt
08.05.2009, 19:20
Hallo Peter
Mit dem Holpflock kann man auch einen Leckbolzen beschreiben,
der das eiserne Gegenstück zur Leckschraube ist.
Klar ist das auch ein Dembsel,nur kann man da ja auf den Speck verzichten ,denn mit einem kleinen Rahmen aus Lukenbrett oder Strau kann man da leicht einen Kasten erstellen und das schon dichte Loch mit Zement verfüllen.

Der Trick beim Leckdembsel ist ja gerade,daß sich um ein mit einem Pflock,Bolzen oder einer Schraube nicht abzudichtendes Leck handellt.
Schweißnahtriss,Anfahrumg auf Grund mi Leckage durch Ankerauflauf ,Steine ETC.

Hier muß man ein größeres Stück Spech auflegen,eventuell auf die Hälfte verdünnen,Schwarte nach oben.
Das eigendliche Problem ist das Verkeilen des auf der Schwarte liegenden
starken Holzbrettes.
IM Gangbordbereich mit Grubenholz unter dem Gangbord ZB.
Oder einseitig unter dem Winkel der hinteren Bodenwrange und mit Holzkeilen an der gegenüber liegenden glatten Seite der Bodenwrange.
Zur Sicherheit wurde ein Kasten drum gesetzt und mit Beton vergossen,falls man Zement und Sand an Bord hatte.
Man hatte dann aber Zeit das Material zu besorgen.
Man aber zuerst nur daran ,wo bekomme ich jetzt Speck!

Grüße Klaus

Jürgen F.
08.05.2009, 19:52
Bei rausgefallenen Nieten war ein Leckbolzen schon eine gute Sache. Das durfte ich 1975 bei der Matrosenprüfung im praktischen Teil noch vorführen.
Allerdings erfüllt so ein Besenstiel den selben Zweck wenn der mal gut aufgequollen ist. War nur nicht so haltbar.

Schöne Grüße vom nassen Dreieck
Jürgen F.

grotefendt
28.05.2009, 00:50
Bei rausgefallenen Nieten war ein Leckbolzen schon eine gute Sache. Das durfte ich 1975 bei der Matrosenprüfung im praktischen Teil noch vorführen.
Allerdings erfüllt so ein Besenstiel den selben Zweck wenn der mal gut aufgequollen ist. War nur nicht so haltbar.

Schöne Grüße vom nassen Dreieck
Jürgen F.

Hallo Jürgen
mit einem Holpflock das ist so eine Sache,das kannst du mit deinem Wasserbauboot machen ,Aber nicht mit 2,50 Meter Wassersäule bei einem Loch von 13 mm Durchmesser z.B. eine Niete.
Was machst du wenn der Laderaum mit einer Ladung Zement oder Getreide beladen ist,und der Holzpflock bricht durch Grund oder Böschungsberührung ab,oder fliegt durch den Wasserdruck raus.
Da gehst du abends schlafen und morgens ist das Schiff weg.
Durch ein fingerdickes Loch laufen bei 2,50 Meter Abladung locker 10
Tonnen in der Stunde bei 10 Stunden wären das 100 Tonne was bei meinem 866 Tonnenschiff 20 cm gesamt weiteren Tiefgang bedeutet.
Ich habe aber 3 Schotten im Schiff.
Würden die 100 Tonnen zb in Raum 4 laufen wäre ich schon in 5 Stunden
über Stür abgesoffen, da ich zum Maschinenraumeingang 40 cm Freibord habe.
Bei einem Holzpflock ,könnte ich nicht ruhig schlafen!

Grüße Klaus.

Wasserratte
28.05.2009, 09:31
Man sollte ja möglichst auch ein Leckkleid unterziehen? Da würde der Holzpflock nicht diesen Druck bekommen, wie ohne°!°:wink:

Jürgen F.
28.05.2009, 15:27
Wir haben auf MS Weser 16 in den 80ger Jahren in einer Woche 10 Lecks mit Besenstielen abgedichtet. Bis wir dann endlich zur Werft konnten, haben sind wir noch 3 Wochen gefahren. Die Besenstiele haben saugut gehalten, bis es Eis gab. Da hat dann ein geflicktes Loch wieder Wasser gemacht, allerdings sind auch 6 neue Lecks dabei gekommen. Das gab in Meiderich 2 breite Streifen komplett unter dem Maschinenraum durch.
Aber wie gesagt: Die Besenstiele haben gut gehalten.

Gruß Jürgen F.

Ernst
28.05.2009, 17:03
.....oder fliegt durch den Wasserdruck raus.....

Hallo grotefendt, wenn ein Besenstiel 2,4 cm Durchmesser hat und das Schiff auf 3 m abgeladen ist, entsteht auf den Holzpflock ein Druck von 1,36 Kg ! (2,4 x 2,4 x 3,14 / 4 x 0,3 = 1,36 Kg)
Und das soll den fest eingeschlagenen Pflock raus drücken ? ? ? :fragkratz:
Zumal Holz im Wasser quillt und dadurch die Anpresskraft erhöht wird.

Gruß Ernst