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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rätsel: Japanischer Frachter in Hamburg



Gernot Menke
04.05.2009, 17:54
Vielleicht steht ja dem einen oder anderen der Sinn nach einem kleinen Rätsel. Ich stelle mal ein Foto eines japanischen Frachters im Hamburger Hafen ein.

Die obere Zeile (ganz brav von links nach rechts zu lesen) zeigt den Namen: 4 Buchstaben des japanischen Hiragana-Alphabets und als fünftes Zeichen das Schriftzeichen für "rund". Die beiden Schriftzeichen darunter (auch von links nach rechts gelesen) sind die Schriftzeichen für "groß" und "Hang": "Großer Hang" (von mir aus auch "Großhang") ist der japanische Heimathafen des Frachters.

Also, wie heißt der Frachter und wo kommt er her?

- Das japanische Hiragana-Alphabet habe ich unten angefügt (Bild 1).

- Bild 2 zeigt eine zweite Liste. Der dritte Buchstabe des Schiffsnamens ist oben rechts mit zwei kleinen Strichen versehen, die seine Aussprache abändern. Wie das dann gelesen wird, steht in der Tabelle in Bild 2! Also: die Buchstaben sind dieselben wie in Tabelle 1, aber die Aussprache verändert sich durch die kleinen Zusatzstriche.

- Bild 3 zeigt das Schriftzeichen für rund mit der Lesung des Zeichens. Dürfte ziemlich bekannt und daher recht einfach sein.

- Die Bilder 4 ("groß") und 5 ("Hang") zeigen die Zeichen, mit denen der Heimathafen geschrieben wird: die richtige Benennung des Heimathafens muß aus den Lesungen der beiden Zeichen zusammengesetzt werden. (Das erste Zeichen ist etwas schwierig, weil "groß ein Allerweltszeichen ist und sehr viele mögliche Lesungen hat, aber in der Verbindung mit dem zweiten Zeichen bin ich sicher, daß der Name allseits bekannt ist)

Viel Spaß beim lichtigen Entziffeln!

:wink: Gernot

PS: (Wer bei "Großer Hang" sofort Bescheid weiß, bitte die Auflösung nicht verraten!)

HAAALT! Das Schiff habe ich ja ganz vergessen - das Bild folgt im nächsten Beitrag!

Gernot Menke
04.05.2009, 17:57
Hier also das vergessene Bild des gesuchten japanischen Frachters!

:wink: Gernot

Gernot Menke
06.05.2009, 07:55
Das Schiff heißt übrigens nicht "irgendwie", sondern nach einer schiffischen europäischen Stadt, so daß man erkennt, was man rausbekommt (Dorfprozelten ist es nicht - schon größer).

Eine kleine Hilfe: bei den drei Schriftzeichen (dem einen im Schiffsnamen und den beiden des Heimathafens) kann man in diesem Fall die GROSSGESCHRIEBENEN Lesungen ignorieren.

:wink: Gernot

Gernot Menke
12.05.2009, 16:03
Okay okay - das Rätsel hat offenbar nicht den richtigen Ton getroffen. Beim Heimathafen Osaka mache ich es kurz. Ebenso ist natürlich klar, daß der Dampfer ...... Maru heißt - wer mag schon ein Rätsel raten, bei dem die Lösung praktisch drunter steht. Der Dampfer in Hamburg ist also die ..... Maru aus Osaka.

Was die vier japanischen Alphabet-Buchstaben (im lateinischen Alphabet sind es dann sechs) vor dem Maru anbelangt (Tabelle 1 und 2), ist der erste ein "Ro". Mehr sage ich dazu aber nun wirklich nicht, denn ein Gag, den man erklärt, ist bekanntlich keiner mehr.

:wink: Gernot

Friedhelm L.
12.05.2009, 17:03
Ich bin mal mutig: Maru London heißt der der Dampfer:fragkratz:

Gruß
Friedhelm

Gernot Menke
12.05.2009, 17:37
Danke Friedhelm,

Dein Mut wird belohnt! "Rondon Maru" steht da - und wie Du lichtig helausbekommen hast, steht das für London Maru.

:wink: Gernot

Friedhelm L.
12.05.2009, 17:57
Hallo Gernot,

ich das das schon Anfangs vermutet, nur hatte ich Bedenken wegen des ro, bis mir einfiel, dass die Japaner ein Problem mit dem R haben und das wie ein L aussprechen.

Gruß
Friedhelm

Gernot Menke
13.05.2009, 12:30
Hier als Abschluß noch mal die "London Maru" in voller Schönheit 1959 im Hamburger Hafen - wirkt jetzt auf einmal nicht mehr wie ein Exot, sondern wie ein alter Bekannter.

Den westlichen Namen London hätte man übrigens auch mit Schriftzeichen schreiben können - dann hätte man einfach Schriftzeichen mit einer entsprechenden Aussprache ohne Rücksicht auf ihre Bedeutung ausgewählt.

Die "Manzusan Maru" auf dem zweiten Foto ist nach einem japanischen Berg benannt - in dem Namen kommen deswegen keine Alphabetbuchstaben vor, weil der Name des Berges ja mit (drei) Schriftzeichen geschrieben wird, hinter denen dann auch wieder das bekannte "Maru" folgt. (Im Chinesischen hingegen gibt es gar kein Alphabet - die Chinesen schreiben alle westlichen Namen mit Schriftzeichen einer entsprechenden Aussprache. Es ist wenig bekannt, daß Japanisch und Chinesisch völlig verschieden sind - Japan hat die Schriftzeichen nur wegen der geografischen Nähe (mit einigen Veränderungen) vom großen Nachbarn China übernommen - so wie wir von den Römern das Lateinische übernommen haben. Richtig passen tut das aber eigentlich nicht. So brauchen die Japaner ihr Alphabet auch aus grammatikalischen Gründen, um die Schriftzeichen mit der japanischenen Sprachstruktur kompatibel zu machen).

Was ich zur "Manzusan Maru" aber eigentlich sagen wollte: der Name ist hier von rechts nach links geschrieben, weil es sich um die Steuerbordseite des Schiffes handelt - der Name wird in japanischer Schrift (übrigens auch auf japanischen Lastwagen) immer von vorne nach hinten geschrieben! Wie man sieht, ist das Zeichen "Maru" hier das hinterste Zeichen in Richtung Heck, obwohl es am Ende des Namens "Manzusan Maru" steht.

Die Bilder entstammen dem sehr schönen Buch von Klaus-Peter Kiedel: Faszination Hamburger Hafen, Fotografien von Walter Lüden aus den fünfziger Jahren, Bremen 2004 (Verlag Hauschild), S. 38 und 66.

:wink: Gernot

Power-Ship
22.08.2009, 05:38
Mehr Informationen zur London Maru gibt es hier: http://www.shipmodels.info. Die gelinkte Seite unterliegt der Haftung des Anbieters.