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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Radgost - DSL - Baujahr 1949



Achterpiek
19.04.2021, 12:52
Moin,

Begegnung mit dem Schlepper Radgost auf der Oder, vor 1936.

Foto aus dem Nachlass von Franz Kirsch, Dortmund.

Schiffsdaten

Name: Radgost
gemeldet in: Wroclaw
Nationalität: :pl:

Länge: 55,65 m
Breite: 8,30 m
Tiefgang: 1,49 m

Maschine: 2x 3 Zyl. Dampfmaschine
Leistung: 2x 250 PSi

Baujahr: 1949
gebaut in: NL-Flagge
Bauwerft: NV Haarlemsche Schepsbour, Haarlem
Bau-Nr.: 501

Verbleib:

1968: abgestellt ;
1982: als „Barka“ (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?68772-Barka-MSB) in Opole

MfG Herbert ! :super:

Handhaspel
19.04.2021, 16:31
Hallo,

sehr informatives Foto, aber eine Begegnung bezweifele ich. Es sieht eher danach aus, das der Schleppkahn in den Schleppzug von RADGOST eingegliedert wird. Links, also dann Stbd, liegt ein Schraubenschlepper der gleichen Reederei (s. Kaminsignal) auf Seite, ebenfalls mit Bug zu Berg. Vager Versuch, könnte aber so stimmen.

Gruß, Walter

Achterpiek
19.04.2021, 17:53
Hallo Walter,
es sieht so aus, als ob sie vom Schleppkahn etwas rüber reichen zum Schlepper.
MfG Herbert !

Handhaspel
19.04.2021, 18:44
Hallo Herbert,

in diese Richtung hatte ich das auch gesehen, so in der Art Schleppstrang übergeben, wie wir das auf dem Rhein machten. Aber das Foto ist wohl für uns "Heutige" voller Rätsel. Reling auf Schleppkahn vor 1936? Wie es scheint, großflächige Laderaumabdeckung (Luken)? Mittschiffs links ragt scheinbar ein Scheinwerfer hoch. Ein Ofenrohr dort deutet auf ein Deckhaus hin. Die Bordwand von RADGOST ohne Bullaugen? Gingen Kohlen nicht talwärts von Oberschlesien aus? Im Hafen von Kozle (??) waren sehr viele Kipper installiert. Jedenfalls zeigt das Bild lebhaftes Treiben auf der Oder, wie es das heute wohl nicht mehr gibt, vergleicht man diese Szene mit dem, was Google Earth heute auf der Oder hergibt. Radgost, ein 1125 m hoher Berg in den Mährisch-Schlesischen Beskiden, sagt Onkel Wiki.

Gruß, Walter

Achterpiek
19.04.2021, 19:11
Hallo Walter,

bei längeren Betrachten des Fotos, sieht es aus, als ob es eine Haverie ist.
Der linke Schlepper hat einen dicken Schlau über Bord.
Es sitzt dort jemand mit einem Bein über der Schanz.

Die weiße tiefe Stelle zwischen den Kohlen könnte auch Wasser sein.
Als ob der Schleppkahn durch gebrochen ist.

Aber wie gesagt es ist nur eine Vermutung meiner Seits.

Gruß, Herbert

Navico 2
19.04.2021, 20:38
Hallo Herbert,
deine Ausführungen kann ich folgen.
Mir war es auch so beim ersten Betrachten, dass der Schleppkahn durchgebrochen und der Dennebaum nicht in einer Flucht ist.

Die weiße, helle Stelle in der mitte des Schleppkahn könnte Wasser sein.

Ernst
19.04.2021, 22:18
Die weiße, helle Stelle in der mitte des Schleppkahn könnte Wasser sein.

Hallo, dann müssten die Männer im Stb Gangbord aber nasse Füße haben !

Gruß Ernst

Handhaspel
19.04.2021, 23:01
Hallo,

die Relingständer vorne an Stbd (?) zur Mitte hin zeigen sich nicht im Winkel eine Rumpfbruches. Ach, Ihr Leute, wir beißen uns am Rätsel die Zähne aus.

Auf in DIE Nacht. Gruß, Walter

Rolf Gertsch
19.04.2021, 23:24
Sälü Walter

Vielleicht hatte ja damals die Fotoplatte des Fotgraphen ein Knick:confused1::pfeif:

Lieber Gruss vom Rolf:wink:

Achterpiek
20.04.2021, 11:34
Hallo Manfred, Ernst, Walter und Rolf

Der kleine Schleppdampfer Links hat auf jeden Fall zwei Schlauche über Bord hängen.
Bestimmt zum Lenzen des Schleppkahns. Vielleicht ist auch der Schleppkahn schon ab geleichtert?
Das große Loch in den Kohlen sagt schon einiges Aus.
Das Weiße ist auf jeden Fall Wasser.

Es ist aber vieles Spekulativ.

MfG Herbert !

Navico 2
20.04.2021, 12:14
Moin "Rätselfreunde",
es sieht mir so aus, dass das 2 Schleppkähne sind, die hintereinander liegen.

Schumi
20.04.2021, 20:06
Hallo Herbert,

zu #1 - 1936 gab es noch keine polnische Staatsreederei auf der Oder.
Der Schlepper Radgost wurde 1949 in Holland für die Zegluga na Odrze
gebaut und gehört zu einer Serie von 9 großen Schleppdampfern.

MFG
Schumi

Rolf Gertsch
21.04.2021, 00:00
@Navico

Das könnte sein.

Man kann fast davon ausgehen das der vorne im Bild zu sehende Kahn auf einen anderen aufgefahren ist und das Heck dessen unter Wasser drückt.
Dafür sprechen würde die Pollerbank auf der Steuerbordseite (gleich nach den 3 Männern im Gangbord). Dann die schwarze Wand gleich daneben. Die Rückwand der Roof?
Erst dachte ich es sei ein Stapel Luckendeckel. Ist es aber nicht, das Schiff hat andere Luckendeckel (im Vordergrund zu sehen).

Wir sehen auch im vorderem Teil aufgestellte Relingstangen und weiter vorne keine mehr.

Was sind aber das für Stangen welche gleich anschliessend aufragen?

Aber eine Auffahrkollision würde den Knick im gesamten erklären.

Grüsse vom Rolf

Handhaspel
21.04.2021, 10:23
Hallo UGI und andere,

die Bilder in #3 und #5 in BARKA zeigen einwandfrei kurzer Kamin und in #3 Bunkerkohlen im Gangbord. 1949 in NL gebaut, da kommen Überbleibsel von Monopol-Mittel- und Hochdruckern ins Spiel, die nach Kriegsende auf den verschiedensten Werften lagerten. Diese "Hochdrucker" hatten auffallend kurze Kamine und relativ schnell laufende Dampfmaschinen.

Gruß, Walter

UGI
14.07.2025, 16:45
Ahoi miteinander,
.. nun in dieser Thematik geht aber vieles drunter und drüber, insbesondere die Vermutungen zur Ansicht auf dem Foto.

Um das mal gerade zu biegen:

Auf dem Foto ist der Dampfschlepper Radgost der Jarowid-Klasse (erbaut als 2. Schlepper dieser Serie) im Jahre 1963 auf der Oder zu sehen, .. dieser hat einen Schleppkahn (im Foto oben zu sehen) im Schlepp.

Der besagte Verband zwischen dem DS Radgost und dem linken Schlepper ist ein gekoppelter Verband aus einem polnischen Motorgüterschiff der einen Umrüster-Prahm vorgekoppelt hat.
(gut erkennbar im linken unteren Teil des Fotos ist die weiße Lichtsignallampe - kaum erkennbar links daneben befindet sich eine orange Lampe die leuchtet wenn das GMS einen Hup-Signalton gibt. - das haben Schleppkähne nicht)

Da ist also niemand auf nix draufgefahren. In der Mitte der helle Fleck ist ein Teil des aufgeschobenen Luckendecks der ersten beiden Laderäume auf dem GMS. Davor und dahinter sind die höher eingeladenen Kohlen zu sehen.

Das Foto wird auch in einem polnischen Tread beschrieben, und dort steht, das der GMS-Koppelverband einen Maschinenschaden hat und deshalb vom linken Schlepper zum Schleppzug gebracht wird.
Somit zeigt das Foto wie der gesamte Koppelverband gerade zwischen dem DS Radgost und den dahinter gezogenen Schleppkahn in den Schleppzug eingegliedert wird, damit dieser dann die Weiterfahrt antreten kann.