danubenews
13.08.2022, 12:16
Manchmal gibt es zu interessanten Themen der Donauschifffahrt noch keine umfassenden Dokumentationen. So z.B über die große Reederei der Zentral-Einkaufsgesellschaft, Hamburg/Berlin.
Die ZEG wurde aus kriegspolitischen Gründen im 1. Weltkrieg ins Leben gerufen, um vor allem Getreideimporte aus dem Donauraum für Abnehmer im Deutschen Reich und der Donaumonarchie zu ermöglichen. Die halbstaatliche Zentral-Einkaufsgesellschaft baute dafür eine eigene Flotte auf, wobei Dampfschraubenschlepper aus dem Reichsgebiet zur Donau verlegt wurden. Schleppkähne wurden angemietet (z.B. DDSG) oder angekauft oder bei Werften neu bestellt - so z.B bei Ruthof, Regensburg, die Kähne ZEG 1 bis ZEG 10 (Baunr. 595 - 604)
Organisatorisch wurden die Schiffe der ZEG von der Z.T.L (Zentral-Transport-Leitung, Wien) disponiert, einer militärischen Organisation.
Dabei fand keine Trennung zur zivilen Handelsschifffahrt statt, so dass bei einer Bewertung nach dem Kriege alle Donauschiffe im "Kriegsdienst" standen. Dadurch konnten hunderte von Schiffen der Handelsflotten der Mittelmächte den Nachfolgestaaten der Donaumonarchie zugesprochen werden.
Genauere Forschungen stehen zum komplexen Thema "Donauschiffe im 1. Weltkrieg" noch aus.
Als erster Überblick ein Artikel aus der Freien Donau, 1917, mit den Kenn- und Leistungsdaten der Z.T.L. in diesem Jahr
Ferner ein Bild des ZEG-Schraubendampfers ALLER:
Schiffsdaten:
Name: Aller
Eigner: Bayerischer Lloyd, Regensburg
gemeldet in: Regensburg
Nationalität: :dr:
Länge: 37,10 m
Breite: 6,30 m
Seitenhöhe: 2,10 m
Tiefgang: 1,39 m
Maschinenleistung: 350 PSi
Maschinen-Hersteller: 3 Zyl. - 3 fach - Expansionsdampfmaschine
Baujahr: 1910
erbaut in: :dr:
Bauwerft: Wiemann, Brandenburg
Baunummer: 170
Verlauf:
1910: Pilot - E.Genrich, Hamburg
1910: Carl Krause V - C. Krause, Breslau
1916: Aller - ZEG
1916: bei Hitzler, Hamburg zerlegt und bei Ruthof,Regensburg wieder zusammengebaut
1917: Aller - Bayerischer Lloyd, Regensburg
1918: Aller - Bulgarischer Llyod, Sofia
1918: bei Vukovar von Serbo-Kroaten beschlagnahmt
1918: Dunav - SHS
1941: im Juni schwer beschädigt; abgewrackt.
Offene Fragen sind die politischen Hintergründe zur Auflösung der Flotte Ende des 1. Weltkriegs und die Aufteilung des Schiffparks und Personals.
Klaus Heilmeier
Die ZEG wurde aus kriegspolitischen Gründen im 1. Weltkrieg ins Leben gerufen, um vor allem Getreideimporte aus dem Donauraum für Abnehmer im Deutschen Reich und der Donaumonarchie zu ermöglichen. Die halbstaatliche Zentral-Einkaufsgesellschaft baute dafür eine eigene Flotte auf, wobei Dampfschraubenschlepper aus dem Reichsgebiet zur Donau verlegt wurden. Schleppkähne wurden angemietet (z.B. DDSG) oder angekauft oder bei Werften neu bestellt - so z.B bei Ruthof, Regensburg, die Kähne ZEG 1 bis ZEG 10 (Baunr. 595 - 604)
Organisatorisch wurden die Schiffe der ZEG von der Z.T.L (Zentral-Transport-Leitung, Wien) disponiert, einer militärischen Organisation.
Dabei fand keine Trennung zur zivilen Handelsschifffahrt statt, so dass bei einer Bewertung nach dem Kriege alle Donauschiffe im "Kriegsdienst" standen. Dadurch konnten hunderte von Schiffen der Handelsflotten der Mittelmächte den Nachfolgestaaten der Donaumonarchie zugesprochen werden.
Genauere Forschungen stehen zum komplexen Thema "Donauschiffe im 1. Weltkrieg" noch aus.
Als erster Überblick ein Artikel aus der Freien Donau, 1917, mit den Kenn- und Leistungsdaten der Z.T.L. in diesem Jahr
Ferner ein Bild des ZEG-Schraubendampfers ALLER:
Schiffsdaten:
Name: Aller
Eigner: Bayerischer Lloyd, Regensburg
gemeldet in: Regensburg
Nationalität: :dr:
Länge: 37,10 m
Breite: 6,30 m
Seitenhöhe: 2,10 m
Tiefgang: 1,39 m
Maschinenleistung: 350 PSi
Maschinen-Hersteller: 3 Zyl. - 3 fach - Expansionsdampfmaschine
Baujahr: 1910
erbaut in: :dr:
Bauwerft: Wiemann, Brandenburg
Baunummer: 170
Verlauf:
1910: Pilot - E.Genrich, Hamburg
1910: Carl Krause V - C. Krause, Breslau
1916: Aller - ZEG
1916: bei Hitzler, Hamburg zerlegt und bei Ruthof,Regensburg wieder zusammengebaut
1917: Aller - Bayerischer Lloyd, Regensburg
1918: Aller - Bulgarischer Llyod, Sofia
1918: bei Vukovar von Serbo-Kroaten beschlagnahmt
1918: Dunav - SHS
1941: im Juni schwer beschädigt; abgewrackt.
Offene Fragen sind die politischen Hintergründe zur Auflösung der Flotte Ende des 1. Weltkriegs und die Aufteilung des Schiffparks und Personals.
Klaus Heilmeier