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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unterwasser



McRonalds
07.01.2008, 17:30
Hallo,



Unterwasser (aufgenommen von der ehem. Gerolzhofener Eisenbahnbrücke) - wie man sieht ist die Schweinfurter Schleusenkammer leicht gekrümmt. Am rechten Bildrand erkennt man noch einen kleinen 'Zipfel' vom sogenannten Saumain.

Gruß - Ronald;-)

McRonalds
11.05.2008, 17:01
Hallo Binnenschifffreunde,

aus der Perspektive werden die wenigsten hier den Main schon mal gesehen haben; das ist das Unterwasser der Schleuse, bzw. der Punkt an dem die drei Mainarme wieder zusammengeführt werden: links der Wehrarm mit der (etwas) neueren Fachwerkbrücke, in der Mitte der Schleusenkanal und rechts der so genannte Saumain - inzwischen in seiner Gänze ein Naturschutzgebiet. Aus dieser Perspektive könnte man meinen, Schweinfurt wäre eine gänzlich grüne Stadt. Das Schiff ist übrigens die neue STELLA MARIS.

Gruß - Ronald;-)

P.S.: @Popeye; das Gebäude links neben der Schleuse im Oberwasser auf Deinem Bild ist übrigens das Pflegezentrum Maininsel - Diakonisches Werk Schweinfurt e.V. - ich glaube da gehe ich mal in Rente und schau dann aus meinem Fenster den Schiffen nach (wenn dann noch welche auf dem Main fahren)...

Jürgen
12.05.2008, 07:26
Guten Morgen!!

Die Fachwerkbrücke auf der Wehrseite war die Eisenbahnbrücke von Wertheim. Diese wurde in den späten Achzigern auf Schubleichtern von der Fa. Loh nach Schweinfurt verbracht und die noch ältere Brücke da ersetzt. - Die Bahnlinie in Wertheim über den Main war schon mehrere Jahre "tot".

Gruss
Jürgen
z.Zt. in Eddersheim zu Berg

McRonalds
12.05.2008, 11:03
Hallo Jürgen,

lustig, habe erst neulich etwas über diese Bahnstrecke gelesen. Da gab's kurz vor der Brücke einen ca. 800 m langen Tunnel. Wen es vor nichts gruselt, der kann den Tunnel auch heute noch mit Fackeln durchqueren (allerdings ist er für gewöhnlich nicht für die Allgemeinheit geöffnet. War aber noch nicht vor Ort - vielleicht weiss ja jemand mehr).

Hier ein Bild von der Fachwerkbrücke bei einer Belastungsprobe mit eine Mallet-Lok, Nr. 96 007 - die damals größten Lokomotiven in Bayern. Eisenbahnfreunde (gibt's die unter Schiffern überhaupt?!) werden da sicher mit der Zunge schnalzen.


Gruß - Ronald;-)

P.S.: ...und noch mal Danke für die interessante Zusatzinformation...

Jürgen
12.05.2008, 12:46
@ Ronald,
sicher gibt es Eisenbahnfreunde unter den Schiffern, man muß ja wissen was die Konkurrenz so treibt. Und außerdem sind das auch persönliche Relikte einer frühjugendlichen Modellbahnzeit. ;-)
Nein, es ist einfach imposant, wenn man sich für Technik interessiert, welche Leistungen im Schienenbau etc. erbracht wurden und werdn. In diesem Zusammenhang habe ich auch ein Buch über den Ludwigskanal und der Eisenbahn dazu gekauft. In der Bahnhofsbuchhandlung.

Jürgen
z. Zt. Krotzenburg zu Berg

McRonalds
12.05.2008, 21:26
Hallo Jürgen; die Baureihe 96 oben im Bild auf der Brücke ist eine der legendärsten Dampflokomotiven Deutschlands, so genannte Mallet Lokomotiven mit zweigeteiltem Rahmen und zwei Antrieben (in der Schiffersprache wäre das wohl ein Koppelverband auf Schienen!). Leider wurde alle Exemplare samt und sonders verschrottet, so dass man sich heute nur noch Bilder ansehen kann - oder sich eben 'ne Modellbahn kaufen.
Gruß - Ronald;-)

McRonalds
14.02.2013, 17:04
...Schweinfurt ist auch einer der sogenannten 'Bananenschleusen' (auf meinem Bild vom UW sieht man sehr deutlich warum!), von denen es 2 oder 3 auf dem Main gibt, wobei die Schweinfurter Schleuse - soweit ich weiß - die stärkste Krümmung aufweißt. Ich glaube diese Bauweise wurde aus Platzgründen angewandt, auch wenn heute nicht mehr deutlich wird, warum das so ist. In meinem Fall sieht man auch, dass sich lange Verbände in solchen Schleusen durchaus schwer tun. Würde mich mal interessieren ob und wie sich das beim Schleusen bemerkbar macht.
Gruß - Ronald;-)

Gernot Menke
14.02.2013, 23:51
Ich glaube diese Bauweise wurde aus Platzgründen angewandt, auch wenn heute nicht mehr deutlich wird, warum das so ist.

Hallo Ronald,

1960 hat man auf dem Main sicherlich keine Verbände der heutigen Länge und Breite für möglich gehalten und einzelne "Selbstfahrer", wie man damals in der Amtssprache und an Land sagte, brauchten sich an der Krümmung nicht zu stören.

Insofern war die Hemmschwelle, so etwas zu bauen, sicherlich sehr gering. Diese Bauweise sparte ja auch Kosten, denn gerade Schleusen hätten sicherlich zusätzliche Baggerungen vor oder hinter der Schleuse erforderlich gemacht, weil die Schiffe dann dort die Kurve hätten ausfahren müssen.
Hinzu kam noch, daß es weiter unten am Main bereits gekrümmte Schleppzugschleusen gab.

Kurz: es war halt einfacher und hat damals niemanden gestört. - Ein schönes Bild übrigens!

:wink: Gernot