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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Räderboote



Ernst
22.06.2009, 01:48
Gegen Ende des 2. Weltkriegs wurden im Rheingebiet 74 Räderboote versenkt oder stark beschädigt.

Für alle Räderboot interessierte habe ich eine Liste und 22 Detailkarten mit Angaben über das Schiff, das Jahr, den Ort und die Art der Beschädigung erstellt.

(Die Liste kann als Exeldatei hoch geladen werden.)

Gruß Ernst

Ernst
22.06.2009, 01:51
Fortsetzung

Dewi
22.06.2009, 05:00
Hallo Ernst,

:roooll: wow, dass ist ja ein :super: Bericht (Bilder). Auf so eine Idee erst einmal zu kommen:fragkratz:.

Danke!

Gruß Dewi

Gernot Menke
22.06.2009, 15:37
Dem kann ich mich nur anschließen - es ist immer nett, ein Thema mal komplett zu haben - was voraussetzt, daß man die entsprechende Vorarbeit geleistet hat. Prima Ernst!

Es fällt auf, daß es 1945 in Oberwesel fast so viele Räderboote unter Wasser gab wie Fische. Ich vermute mal, daß die sich dort auf irgend einem brauchbaren Grund selbst versenkt haben, mit dem Hintergedanken, daß man die Boote nach dem Krieg schon wieder brauchen würde. - Möglich ist freilich auch, daß die Ansammlung dort daher kam, daß die Boote in dem engen Tal geschützt vor Fliegerangriffen abgelegt worden waren.


:wink: Gernot

Ernst
22.06.2009, 16:20
Hallo Gernot, das "selbst Versenken" wurde nicht von der Besatzung durchgeführt.

Dafür war die Wehrmacht zuständig.
Dem Feind sollte ja nichts Brauchbares in die Hände fallen. (schlagwort "verbrannte Erde")

Die erste Zeit wurden die Räderboote durch mehrere Sprengsätze zum sinken gebracht.
Später als das Dynamit knapp wurde ( die Sprengung von Brücken hatte Vorrang) wurden die Kessel aufgeheitzt und die Bodenventile geöffnet.
Beim sinken der Räderboot sind dann die Kessel geplatzt.

Heute kann man nur noch sagen "welch ein Irrsinn !"

Gruß Ernst

Cantor
22.06.2009, 17:33
Hallo Ernst

da hast du ja eine Riesenüberraschung eingestellt. Für einen Schifffahrts-Militärgeschichte-Geografie Freak wie mich ist dein Beitrag im Doppelpack ein "gefundenes Fressen".
Besten Dank und Glück auf.

Schönen Gruß
Eberhard

Elbianer
22.06.2009, 19:28
Hallo Ernst,

auch von mir ein Dankeschön. Habe die Liste gleich ausgedruckt und in das Buch "Dampfschifffahrt auf dem Rhein - Die letzten Räderboote 1945 - 1967" von Hans Renker gelegt.

Gruß Thomas

grotefendt
10.08.2009, 19:40
Fortsetzung


Das ist ein Thema! Mein Fritz der ja bei Berninghaus in Ruhrort versenkt wurde , aber gehoben wurde und auf dem ich selber fuhr, ist ja im Forum vertreten.
Ich habe damals munkeln hören ,das man selber die Seeventile öffnete um so das Schiff der Zerstörung durch die eigenen Sprengkommandos B.Z.W. duch den Feind zu entziehen.
Der Schaden am Schiff war, wie der Räderkbootkapitän Maron mir selber sagte nur gerinfügig .

Es wäre interessant eine Seite mit Fotos speziell für Räderboote anzulegen ,wobei festgehalten wird,welche Räderboote geborgen wurden und wieder in Fahrt gingen.
Der Fritz steht ja als gesunken auf der Liste es ist aber nicht bekannt,wann er wieder in Fahrt ging.
Genau so ist es mit den anderen Räderbooten.

Die Literatur über die Räderboote werde ich mir gleich im Binnenschiffahrtsverlag (Haus Rhein) bestellen.

grüße grotefend

grotefendt
10.08.2009, 21:04
Der "Fritz" In Mainz.

Der "Fritz" war das einzige Räderboot,dessen komplette Aufbauten ,einschließlich der des Schanzkleides in weiß waren,
Im weißen Oberteil des Kamins und im Schanzkleid waren zwei rote waagerechte Streifen
Im Vordergrund die Kohlenbunkerstation von Georg Reitz Reederei
mit dem Georg Reitz Krahnschiff
Hier wurde nur der Fritz bebunkert und Kohlen für die Kohlenhändler in Mainz geliefert.
Die Räderboote der anderen Reedereien hatten ihre eigenen Bunkerstationen.
Braunokle Räderboote bunkerten immer in Köln Niel Braunkohle,weil die Braunkohle dort im Tagebau von der Fa. Braunkohle abgebaut wurde.
grüßegrotefend

grüße grotefend

Elbianer
10.08.2009, 21:48
Der Fritz steht ja als gesunken auf der Liste es ist aber nicht bekannt,wann er wieder in Fahrt ging.


Hallo Klaus,
in den oben bereits von mir erwähnten Buch "Dampfschifffahrt auf dem Rhein - Die letzten Räderboote 1945 - 1967" von Hans Renker, steht auf Seite 35 folgendes:
"Während auf deutscher Seite Fritz 1950 als letztes Räderboot und Goethe 1953 als letzte Personenboot wieder in Fahrt kam...."

Gruß Thomas

*Wassermann*
10.08.2009, 22:19
Das ist ein Thema! Mein Fritz der ja bei Berninghaus in Ruhrort versenkt wurde , aber gehoben wurde und auf dem ich selber fuhr, ist ja im Forum vertreten.
Ich habe damals munkeln hören ,das man selber die Seeventile öffnete um so das Schiff der Zerstörung durch die eigenen Sprengkommandos B.Z.W. duch den Feind zu entziehen.
Der Schaden am Schiff war, wie der Räderkbootkapitän Maron mir selber sagte nur gerinfügig .

grüße grotefend

Der Radschlepper Fritz lag von 1944 bis 1948 bei Werft Berninghaus in Duisburg gesunken. Der Schaden war bestimmt nicht gerinfügig wenn man beigeliegte Foto anschaut.

In 2002 ist das aus 188 Seiten bestehende Buch 'Radersleepboten, de krachtpatsers van de Rijn' erschienen. Jede Raddampfer von Adolf Linden IV bis zum Radschlepper Zürich wird hierin ausgebreit beschrieben.

Anbei noch ein Foto von Radschlepper Fritz weil diese in Mainz Kohle bunkert.


*Wassermann*

grotefendt
12.08.2009, 23:19
Irgend etwas stimmt da nicht,ich meine der Fritz war da geflutet worden.Mag sein ,das er danach von einer Bombe getroffen wurde.
Bei kleinem Wasser auf dem Rhein,muß des Räderboot am Georg Reitz Liegeplatz noch mit dem Deck aus dem Wasser geragt haben.

Das Bild ist schon beeindruckend und der Schaden doch gewaltig.

grüße grotefend

grotefendt
29.12.2011, 15:38
Hallo Forumsbetreiber

Habe da ein Bild des Fritz Räderboot mit leider unbekannter Herkunft.

Gehe davon aus ,das das Urheberrecht des Bildes mittlerweile verjährt ist.

Grüße Grotefendt

Cuxi
17.05.2013, 21:29
Moin, moin;
nicht unbedingt aufbauend, aber trotzdem;
2 Foto`s von einem bei Oberwesel durch Kriegseinwirkung gesunkenem Räderboot.

MfG
Helmut:wink:

Ernst
20.05.2013, 22:17
Hallo Helmut, in Oberwesel wurden 7 Räderboote von der Wehrmacht versenkt !
Darunter waren 3 von der Reederei Raab Karcher.
Ob auf dem Foto die Nr. I / VI oder XIV zu sehen ist kann ich nicht beurteilen.

Gruß Ernst

Ernst
15.12.2015, 01:24
Hallo nach vielen Recherchen kenne ich jetzt 111 Räderboote die im 2. Weltkrieg bombardiert, versenkt oder sehr stark beschädigt wurden.
Einige wurden, im Lauf des Krieges, sogar zweimal versenkt.
Auf 25 Karten habe ich Untergangs Stellen eingezeichnet.
In einer Excel Datei habe ich alle Daten zusammen gefasst.
Dies Datei kann herunter geladen werden.

Gruß Ernst

Ernst
15.12.2015, 01:29
....hier die restlichen Karten und die Excel Datei

Gruß Ernst

bilgenkrebs
20.06.2016, 18:58
Hallo Schippers
Hier sind die Spezialisten gefragt ich kann zu Bildern nur sagen sie sind nach 1948 und nicht später wie 1960 entstanden.
Beste Grüße
Peter:wink:

Gernot Menke
20.06.2016, 20:21
Sieht für mich so aus, als ob da ein Schraubenboot Wasser macht und zusieht, ans Ufer zu kommen, wo andere Schiffe dann mit Pumpen assistieren. Der steckt ja vorne ganz schön tief drin.

:wink: Gernot

Ernst
20.06.2016, 20:22
Hallo Peter, die Räderboot im Foto 11 und 12
das ist die RAGNAR von der Nederlandsche Rijnvaartvereeniging NV in Rotterdam.
Wurde 1957 verschrottet.

Gruß Ernst

Ernst
20.06.2016, 20:28
Hallo Peter, die Räderboot in den Fotos 1-6
das könnte die DAMCO 21 von der Damco Rijnvaart Maatschappij NV in Rotterdam sein.
Wurde 1955 verschrottet.

Gruß Ernst

bilgenkrebs
20.06.2016, 20:58
Hallo Schippers Hier ist noch ein Steamer "Else Heinrich" kann ich lesen.
Schön wenn ich Namen habe und die Bilder einordnen kann.
Beste Grüße
Peter:wink:

Cuxi
20.06.2016, 21:34
Hallo Peter,
aus dem Nachtrag 1938 zum Rheinschiffsregister ist dieser Auszug, das könnte passen.

MfG
Helmut

Hummel-Ruthof
21.06.2016, 16:35
Der Einschrauben-Dampfschlepper wurde am 25.9.1926 an die Reederei Joh. Knipscher in Duisburg übergeben.

Baujahr: 1926
Baunummer: 793
Länge: 24,50m
Breite: 5,20m
Seitenhöhe: 2,40m
Maschine: Nr. 350, 250PSi
Bauwerft: Christof Ruthof, Mainz-Kastel

kgvm
08.01.2017, 18:21
Bonjour
Ludwigshafen.
Ein nicht identifizierter Radschlepper mit französischer Flagge (oder belgischer, Scharzweißfotos täuschen da manchmal), aber nicht mit der typischen Schornsteinmarke, und die "Industrie IX", wohl die von 1883 (ex "Industrie V") der Mannheimer Lagerhaus Gesellschaft.
Schöne Grüße
Klaus Günther

Muranfan
08.01.2017, 20:30
Hallo Klaus Günter,

dies ist eine hochinteressante Aufnahme. Diese Ansichtskarte gab es in mindestens 4 verschiedenen Ausführungen.

Ich habe auch eine colorierte Fassung, in der deutlich die Trikolore sichtbar ist. Diese Karte wurde im Juli 1923 geschrieben.

Das Foto zeigt Räderboot FENDEL XXI, vermutlich bei der Übergabe an Frankreich zwischen Mai und Oktober 1921.
Das Kaminsignal wurde bereits entfernt.

In Frankreich wurde der Raddampfer vom O.N.N an die SENR Société d`Etudes pour la Navigation du Rhin (Paris) übergeben und in STRASBOURG IV umbenannt. Die C.G.N.R. wurde erst 1924 gegründet (mit der typischen Schornsteinmarke).

STRASBOURG IV wurde bereits am 21. Februar 1924 zurückgegeben an Fendel (gemeinsam mit ZDR STRASBOURG II, ex FENDEL XII, bei Fendel dann RHEINFAHRT VII) im Tausch gegen den neugebauten BADEN XIV (bei C.G.N.R. als PARIS in Fahrt).

Fendel benannte den Raddampfer STRASBOURG IV dann um in BADEN VIII.

Beste Grüße
Muranfan

kgvm
08.01.2017, 22:46
Bonjour,
danke, Muranfan.
Schöne Grüße
Klaus Günther

Cuxi
09.01.2017, 11:07
Moin, moin;
dann müsste der zeitliche Verlauf für die Baden VIII (Baunr. 624) ja etwa so aussehen:

RR. 1910: Gebr. Dörtelmann No. II; Gebr. Dörtelmann, Duisburg
RR. 1914: Rheinschiffahrt A.G. vorm. Fendel No. XXI; Rheinschiffahrt Act.-Ges. vorm. Fendel, Mannheim
1921: STRASBOURG IV; SENR Société d`Etudes pour la Navigation du Rhin (Paris)
1924: Baden VIII; Badische Act.-Ges.für Rheinschiffahrt u. Seetransport, Mannheim
1945 in Mannheim gesunken.
1946 gehoben und wieder in Fahrt.
1955 still gelegt.
1959 verschrottet.

Die Jahresangaben 1910 und 1914 beziehen sich auf die Ausgaben der Rheinschiffsregister.

MfG
Helmut

kgvm
06.02.2017, 17:49
Bonjour,
ein weiterer französischer Radschlepper, aufgenommen im Dezember 1935. Wer kann es sein und wo?
Schöne Grüße
Klaus Günther

kgvm
06.02.2017, 17:52
Bonjour,
und ein Schlepper in Strasbourg - leider ist die Qualität meiner Karte so mies, daß der Name nicht lesbar ist.
Schöne Grüße
Klaus Günther

Ernst
06.02.2017, 19:05
Hallo Klaus Günter, das ist mit sehr großer Wahrscheinlichkeit die „LA ROCHELLE“ (siehe Foto)
1907 gebaut von Berninghaus in Duisburg für die Reederei Mannheimer Dampf.
1.Name „MANNHEIM V“

Chronik
1907 Mannheimer Dampf MANNHEIM V
1920 C.G.N.R. LA ROCHELLE
1939 C.S.C.T.R. LA ROCHELLE in Basel
1945 C.G.N.R. LA ROCHELLE
1954 still gelegt
1956 verschrottet.

Gruß Ernst

Foto von H.d. Groot

kgvm
06.02.2017, 23:38
Bonjour,
Danke, Ernst.
Ja, hast recht, die Kombination 2 verkürzte Schornsteine, kein Bugschmuck und Radkasten (Form und Art der Namensanbringung) findet sich nur bei der "La Rochelle", und die Anzahl und Verteilung der Bullaugen im Vorschiff ist ebenfalls korrekt.
Schöne Grüße
Klaus Günther

Cuxi
03.09.2022, 11:03
Moin, moin;
auch dieses Foto dürfte bei Oberwesel aufgenommen worden sein.
MfG
Helmut

BRITTELHAAK
03.09.2022, 11:25
Zu #33, Das ist die RAAB KARCHER I Willy Huber. Oberwesel Stimmt .