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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Freizeitkapitäne - Spezialisten in Fahrt



Power-Ship
26.07.2009, 16:52
Eine etwas unkonventionelle Art, sein Sportboot zu schleusen. Geschehen und gesehen am 26.07.09 an der Schleuse I Münster.:roooll::roooll::roooll:

Power-Ship
27.07.2009, 19:45
Was sagte ein Kölner, der das Schauspiel auch verfolgte: Dat hat ja nochmal jut jejange...

Dominic
27.07.2009, 22:20
Hallo,
man behauptet einfach, "Das Manöver war genau so geplant" und alles ist gut. :lool:

Bis dann

Dominic

Power-Ship
28.07.2009, 05:32
Hallo,
man behauptet einfach, "Das Manöver war genau so geplant" und alles ist gut. :lool:

Bis dann

Dominic

Aber wenn da so rund einhundert Zuschauer an der Schleuse stehen --- ich weiß nicht so recht....:fragkratz:

Ernst
28.07.2009, 08:46
.....Aber wenn da so rund einhundert Zuschauer an der Schleuse stehen.....

vieleicht deshalb ?

Gruß Ernst

Stadt_Aschaffenburg
28.07.2009, 08:58
Genau, da mußt du nur so dreist sein und gleich danach mit erhobenen Daumen um die Gangbord laufen :lool:

Jürgen
28.07.2009, 10:40
Also den Bildern nach war das doch so geplant:cool1:

Jürgen
z.Zt. an den Donauleiten zu Berg

Wasserratte
28.07.2009, 10:50
Da fehlt nur noch einer mit einem Hut, der von den Zuschauern einen Beitrag für das Schauspiel verlangt und von Fotografen das 5-fache! :D

Norbert
28.07.2009, 15:25
Also Leute,

das ein Sportboot bei der Talschleusung rumfällt, kann ja mal Passieren. :confused:
Aber auf der Bergschleusung? :fragkratz:

Aber so einen Kanidaten hatte ich dieses Jahr auch schon und der war ganz alleine in der Kammer.
Vielleicht nicht genug Gelegenheit zum üben gehabt? :fragkratz:

Gruß Norbert :lool:

Power-Ship
28.07.2009, 17:34
@ Norbert,
die sind mit einer dermaßen hohen Geschwindigkeit in die Schleuse eingefahren, das konnte nur schiefgehen. Das Gelächter der Zuschauer werde ich so schnell nicht vergessen.:cool1:

Gernot Menke
28.07.2009, 18:20
Die hatten bestimmt Angst, daß ihnen die Tür vor der Nase zugemacht wird und haben dann die Langsamkeit nicht schnell genug wiedergefunden.

- Was den Lacher der Zuschauer anbelangt, muß ich an ein Erlebnis auf einer Fußgängerbrücke über den Main unterhalb von Erlenbach denken. Da lief eine größere Wandergruppe über die Brücke und beguckte sich den Main, als unten zwei Motorboote durchkamen. Die beschimpften sich gegenseitig lautstark in der übelsten Weise mit allen gängigen Kraftausdrücken von A - W :shock:(mit X, Y und Z gibt es offenbar nichts :fragkratz:) - keine Ahnung, was da vorgefallen war. Oben auf der Brücke verwundertes Schweigen. Ich konnte es mir nicht verkneifen und habe runtergerufen: "Sportbootfahrer unter sich." Unten war schlagartig Ruhe. Dafür hat sich die Wandergruppe halb totgelacht.

- Ein zweites Erlebnis war Situationskomik pur: in der Schleuse Offenbach kam ein talfahrendes Motorschiff in die Kammer - abstoppen, schräglegen, fest. Hinten legte der Schiffer selbst Hand an, nachdem die Maschine aus war, ein dicker, gemütlicher Typ. Mit in die Kammer sollte noch eine mittlere Motoryacht. Der Yachtskipper wartete sehr sehr lange, bis sich das Wasser beruhigt hatte und er von seinem Warteplatz aus losfuhr. Er stellte sich wirklich nicht sehr geschickt an, stand sichtbar unter Anspannung, rangierte einige Male mit größerem oder kleinerem Erfolg vor dem Poller hin und her, während die Frau versuchte, den Poller mit dem Haken zu angeln. Der dicke Schiffer sah sich das alles mit stoischer Ruhe regungslos die ganze Zeit von seinem Poller aus an. Ich erwartete eigentlich irgendeinen Kommentar von ihm, aber nichts dergleichen. Irgendwann hatte der Yachtskipper sein Schiffchen dann endlich fest und just in dem Moment, als sich auf seinem Gesicht ein Anflug von Entspannung, Erleichterung und Stolz nach diesem bestandenen Abenteuer breit machen wollte, rief der dicke Schiffer von seinem Poller aus gelangweilt nach hinten: "Mensch mach doch nich` so`nen Zirkus." Darüber lache ich noch heute. Der Yachtskipper fand das freilich nicht so lustig ("Wenn du vor mir solche Strudel machst!!" rief er in voller Erregung zurück).

:wink: Gernot

Jürgen
29.07.2009, 18:08
Ja, das ist so eine Sache: Es gibt bei jeder Fahrzeugart solche und solche.
Was aber viele Freizeitkapitäne nicht begreifen können, ist, dass da ein Propeller zwischen 1,20 m und 1,90m Durchmesser werkelt und probiert, das zu ihm gehörende Schiff zu bändigen. Da haben schon die Berufsschiffe oft genug Arbeit um gerade hinterher zu fahren. Ein kleines Fahrzeug haut es dann natürlich durcheinander. Und wenn dann noch die Übung fehlt......

Wir haben Bekannte, die haben wirklich nichts mit der Berufsschiffahrt zu tun, die sind schon oft im Main hinter uns in die Schleuse gefahren, die haben es abr gut drauf: Vernünftige Geschwindigkeit, rein in die Schleuse, ran an den Poller, Schlag zurück, fest! -- Halt wie im richtigen Leben. Schönen Gruß an das Sportboot "Marit" aus Nürnberg!

Jürgen
z.Zt. Regensburg

Power-Ship
29.07.2009, 18:34
@ Jürgen,
wenn die Freizeit- und Hobbykapitäne alle so vernünftig wie Deine Bekannten wären, brauchte man sich über so etwas gar nicht aufregen. Dann hätte die Berufsschiffahrt ein Problem weniger! Siehe auch Kapitel "Sportboot im Schraubenwasser.":wink:

Norbert
29.07.2009, 19:34
Hi User,

wenn man länger auf der Schleuse Arbeitet kann, man schon beim Einfahren eines Sportbootes in die Schleuse sehen ob die Besatzung geübt ist oder nicht.
Ich muss leider feststellen, das sich der eine oder andere Sportbootskipper nicht an gegebenen Anweisungen hält.

Die Schleusen Oberhausen und Gelsenkirchen haben Bodenfüllung, darauf werden die Skipper normalerweise hingewiesen. Sie werden aufgefordert das sie ca 15 bis 20 Meter hinter dem Untertor an einem Schwimmpoller festmachen können. Es gibt Spezialisten die musst du in der Kammermitte zurückpfeifen sonst liegen die 5 Meter vor Obertor.

Wenn unsere Kammern in Normaler Geschwindigkeit befüllt werden, benötigen sie 7 Minuten für die 15.000 m² (15.000.000 Liter). (Es geht auch nicht schneller, nur Langsamer!) Dabei geht in der ersten Kammerhälfte (vom OT) Stömmungsmäßig die Post ab.

Das ist Gottlob ein kleiner Teil. Die meisten sind froh das sie solche Info bekommen. Kein Yachtskipper hat gerne eine Beule im Boot und ich kenne keinen Schleusenwärter der gerne Havarieberichte schreibt.

Gruß Norbert

Power-Ship
29.07.2009, 20:21
@ Norbert,
wenn die fünf Meter vor dem Obertor bei Schleusungsanfang liegen, haben sie ja theoretisch -bei schlechtem Festmachen- nochmal die ganze Kammerlänge zur Verfügung, um nach der Schleusung zügig zu beschleunigen...:puke. --- bei der Bergschleusung, versteht sich!

Jürgen II
29.07.2009, 20:51
Hallo,
das Problem ist...ich kann den Sportbootführerschein machen ohne vorher eine einzige Schleuse gesehen zu haben. Beim Führerschein für den PKW musst du heute vorher auf der Autobahn gewesen sein, bevor du dann in der Stadt deine Prüfung ablegst.
Aber es ist wie immer....learning by doing ( Lernen beim Machen ). Manche lernen halt schnell und andere nie.
Jürgen

Norbert
29.07.2009, 22:00
@ Jürgen II,


ich kann den Sportbootführerschein machen ohne vorher eine einzige Schleuse gesehen zu habenda hast du Recht. Wenn die Leute dann noch hinter einem Berufsschiff in eine Schleuse Fahren sollen ? :fragkratz: :fragkratz: :fragkratz:

Wenn ich ehrlich bin ich musste das Steuern eines Binnenschiffes bzw. Manövrieren mit einem Dreischrauben Schubboot auch erst Lernen müssen, dabei habe ich öfter geschwitzt weil das Boot nicht so wollte wie ich. :roooll:

Gruß Norbert

Jürgen II
29.07.2009, 22:28
@ Norbert,
als ich unsere Gesa, wer sie immer noch nicht kennt: www.schleppergesa.de (http://www.schleppergesa.de) nach Berlin gefahren habe, war ich von Münster bis Wolfsburg allein an Bord. Schleuse Anderten hatte ich einen Motor vor mir und wollte dann an der Backbordseite anlegen...war einfacher mit der rechtsdrehenden Schraube. Angelegt hab ich dann an meiner Steuerbordseite. Ich mich mal umgeschaut, es waren Gottseidank keine Zuschauer da.
Schöne Grüße vom Mittelrhein
Jürgen

binnenvaart
26.05.2010, 00:20
Hier in Holland braucht man bis 15 meter und 20 kmr pro stunde gar kein Sportbootführerschein ?????

Kitzi
02.07.2010, 16:15
Hallo Fahrensmänner! Als ich noch aktiv war und wir aus der Schleuse Steinbach zu Tal ausgefahren waren,meinet einer von zwei Freizeitkapitänen er müsste AK überholen.Der andere hat sehr vernünftig überholt.Das einzige Problem bei der Geschichte war,dass der Deckwaschschlauch noch im Gangbord lag (wir waren mit Maintiefgang abgeladen) und der erste "Kapitän" meinte "wer bremst verliert" also den Hebel auf den Tisch gelegt hat.Ich also den Boss (Friedrich) gerufen und den Schlauch wieder reingeholt. Dann kam die Schleuse Rothenfels und die 2 Sportboote wieder hinter uns.Nachdem wir abgeschleust waren,lief das Schiff (zwangsläufig) zurück und ich wartete bis kurz vor den Sportbooten um selbst mal den Hebel auf den Tisch zu legen.Der langsamere von den Beiden hatte nicht viel Schraubenschlag abbekommen,jedoch der "Schnellere".Der hatte Mühe,seine Dschunke zu halten.Er hat uns übrigens auf der Haltung nach Lengfurt nicht mehr überholt!
Angekommen in der Schleuse Lengfurt kam der langsamere Sportbootkapitän her und meinte nur:Ich weiss was du vorhin vorhattest und ich fand es auch nicht richtig so an einem Schiff vorbeizufahren. Daher mein Apell an die Sportboot-Kapitäne:Macht langsam wenn ihr ein Schiff überholt bzw ihr einem Schiff begegnet,dann klappt es auch unter den sogenannten Kollegen!

Beluga
25.12.2010, 14:13
Ich glaube, das Thema Berufsschifffahrt und Sportboote ist so alt, wie es Sportschifffahrt gibt. Und es wird immer noch von gegenseitiger Unkenntnis beherrscht.
Natürlich gibt es Sportbootfahrer, die lernen es nie, genau wie es solche Autofahrer gibt. Auch unter den Berufsschiffern gibt es welche, für die Sportboote einfach nur Hinternisse auf dem Wasser sind. Ich plädiere ja schon seit Jahren dafür auch den Sportbooten die blaue Tafel zu zeigen und bin froh, dass es heute auch so gehandhabt wird. Manfred ist schon immer mit dem alten braunen Rheinatlas gefahren, da stand drin, wo die Berufsschifffahrt das Rechtsfahrgebot nicht anwendet. Aber in den meisten Sportbootführern ist das leider nicht aufgeführt. Da kommt das Sportboot schnell ins Trudeln, wenn ihm auf seiner Seite ein Schubverband entgegen kommt.
Ein kurzer Anruf über Funk und die Mitteilung, dass man gerne überholen möchte und auf welcher Seite das der Schiffsmann gerne hätte, und schon hat man viele Probleme erst gar nicht geschaffen.
Die Schleuserei ist ein Kapitel für sich.
Früher gab es mal an der Schleuse Offenbach einen Schleusenmeister, der ließ Sportboote generell verhungern. Ich glaube, der hatte bei jedem Sportboot sofort rote Ringe vor den Augen.
Hinter einem Motorschiff zu liegen, das sich nicht festbindet und das Heck mit der Schraube an die Mauer drückt, ist selbt in unserer Bootsgröße ein Problem. Hotelschiff, Sparschleuse ohne Schwimmpoller, ich kann euch sagen, da bekommst du Puls.
Ich denke mal, dass wir sicher einige Tausend Schleusen gefahren haben, aber immer wieder erwischt es dich mal. Heuer hatten wir ein Riesenproblem in der Schleuse Sülfeld. Der Schleusenmeister schickte uns in die Kammer ohne Schwimmpoller.
Wir bekamen keine Anweisung wo es vernünftig wäre anzulegen. Direkt neben Belugas Heck kam eine Fontäne hoch, wie ein Vulkanausbruch. Das Heck wurde von der Wand gerissen, mit dem Bug scheuerte sie an der Mauer. Wir zerrten uns einen Kropf, damit Beluga nicht wie bei einem blutigen Anfänger quer in der Schleuse steht. In den Sparschleusen stehen wir immer beide am Tau und haben auch zwei Taue auf zwei Poller übereinander hängen, damit wir ja nicht in Kalamitäten kommen. Aber... es erwischt einem halt immer mal wieder. Ein Wort des Schleusenmeisters, dass wir da nicht liegen können und wir hätten kein Problem gehabt.
Nicht immer ist alles weiß oder schwarz.

Gamperdona
27.12.2010, 00:17
What a Feeling....
Heute in Basel bei eiseskälte volldampf zu Tal...:roooll:

Power-Ship
27.12.2010, 00:24
tja, wenn man nichts anderes zu tun hat...

Vielleicht war das TV-Programm zu langweilig oder der Besuch zu Weihnachten stressig...

Gruß

Arnold

Gamperdona
27.12.2010, 00:30
wohl eher das zweite....zum abreagieren kann ich mir das noch vorstellen, aber aus Langeweile ?:roooll:

Gruss nach Endorf!
Stephan

rrindke
27.12.2010, 10:49
Der probiert sein neues Weihnachtsgeschenk aus. Hätte ich das Boot zu Weihnachten bekommen, würde ich jetzt auch den Fischen den Scheitel ziehen. :evil_dirk:
Wünsche Euch allen noch, ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest gehabt zu haben. Euer Ralf

Flusspirat77
01.01.2011, 14:02
Moinsen!
@Ralf
dat glaub ich dir wohl. :lool:

Aber bei dir auf'm Kanal kannst ja noch heizen, bei mir auf der Elde is alles dicht.. :roooll:

Gruß Stephan:wink:

wellcraft288
20.12.2011, 21:27
Eine etwas unkonventionelle Art, sein Sportboot zu schleusen. Geschehen und gesehen am 26.07.09 an der Schleuse I Münster.:roooll::roooll::roooll:

Es gibt genug die es besser Können,und ebensoviele Berufsschiffer die auch Mist bauen.
Gruß
Udo

Power-Ship
20.12.2011, 21:51
Hallo Udo!

hm, damals war die Schleuse I Münster noch nicht lange in Betrieb, aber diese Aktion konnte nur schief gehen..:grummel:
Das könnte man so vergleichen, als ob man mit einem PKW mit 40 km/h in eine enge Parklücke fährt. Außer den beiden Booten war kein Schiff in der Kammer...:susp:

Gruß
Arnold :wink:

Gorch Fock
21.12.2011, 15:57
Moin Arnold, es hat schon einer geschrieben- aber ich als "Ehemaliger" und jetzt Bootfahrer kenne beiden Seiten. Dieser Bootsschein ist keinen Pfifferling wert- du mußt dir mal anschauen, was die so treiben. Lachhaft. Wie schon gesagt- Schleuseneinfahrten, Überholen und Begegnungen sollten denen als Praxis verordnet werden. Aber so ist das eben- manche lernen es sofort und die anderen...
Obwohl ich kann mich erinnern, als ich anfing in der Berufsschifffahrt- hab mir nen Wolf gedreht und dann kam der "Alte" hoch- legte die an Hand ans Ruder und das Schiff lief geradeaus und Panik hatte ich stets, wenn uns ein "Offen" Schiff entgegen kam- da hatte ich stets das Gefühl, der saugt mich förmlich auf. Aber so ist das- man muß auch lernen wollen und von Erfahrenen was annehmen.
In diesem Sinne Grüße von Bernhard
PS verfolge deine Berichte immer mit großem Interesse

Niederrheiner
21.12.2011, 17:59
Moin,
auch ich kenne beide Seiten.
Leider ist die Sportbootausbildung nicht genug "Praxisbezogen". So liegt es am Bootsführer sich im Laufe der Zeit die nötige Praxis anzueignen.
Insbesondere auf viel befahrenen Wasserstrassen kommt es immer mal wieder zu Konflikten zwischen der Berufs- und Sportschiffahrt.
Das war schon immer so und wird auch so bleiben, denn für die einen ist es Job, für die anderen Freizeit.

Aber zurück zum Thema, denn es ging ja um Schleusenfahrten.
Ich würde mir wünschen, dass der ein oder andere hier mal mit einem kleinen Sportboot nach einem "Großen" in eine Schleuse einfahren muss.
Einfach um mal ein Gefühl dafür zu bekommen, was Schraubenwasser bedeutet. :lool:

Schöne Weihnachtstage und die nötige "handbreit"
Christian

Gorch Fock
21.12.2011, 19:16
Christian- um Gottes Willen- hast du nen Vertrag mit einer Werft?? nen Bootsfahrer einen "Großen" in die Schleuse fahren lassen- da kannste schon mal den Notarzt bestellen- denke du hast nur Jux gemacht:roooll:
Aber nix für ungut- ich wünsche dir ne ruhige Weihnachtszeit
Gruß von Bernhard

wwg
21.12.2011, 20:49
Hallo Bernhard,

Christian hatte vorgeschlagen, daß die Binnenschiffer mal auf einem Sportboot hinter einem Binnenschiff in die Schleuse fahren, um zu spüren, wie sich das anfühlt - nicht umgekehrt!

Gruß, Werner

Unregistriert
21.12.2011, 20:56
Hallo,

ich habe vor einigen mit einer Segelyacht hinter einem KV geschleust, mit dem letzten Poller mittschiffs an zwei Springs. Aus irgendeinem Grund begann das gesamte Wasser in der Schleuse zu schwappen, als ob man in der Badewanne hin- und her rutscht. Als der gesamte Inhalt der Kammer abwechselnd ca. 50 cm auf und ab schwappte brach die Vorleine des KV. Wir hörten nur noch den Pressluftstart und als nächstes dampfte der KV in seine Spring und wir hingen unmittelbar dahinter im Schraubenwasser. Der Schleusenvorgang ging weiter und unser Poller verschwand schnell unter der Scheuerleiste. Wir hingen zu zweit voll in den Festmachern und hatten keine Chance auf den nächsten Poller umzulegen. In dieser Situation nahm der Schiffsführer genau so lange Gas weg, bis wir umgelegt hatten. Das Schleusenpersonal ignorierte die Situation leider komplett.

Fazit: wenn beide Seiten wissen, was sie tun und aufeinander aufpassen, sollten wir klarkommen. In diesem Sinne...frohe Weihnachten.

Streifenhörnchen
21.12.2011, 22:01
Hallo Werner,
wie soll sich das denn deiner Meinung nach anfühlen??? Da ich auf meiner Strecke von Trier nach Bernkastel und retour mit einem 30 mtr. Fahrgastschiff unerwegs bin könnte ich dir da einiges erzählen.
Ich denke du kannst SCHIFFSFÜHRER auf JEDES Sportboot setzen der fährt dann rein in die Kammer macht fest und fertig. Beim Sportbootfahrer bräuchte der Schlappen dann wohl einen neuen Kopf und die Kammer müßte renoviert werden.
Ich Schleuse 90 % mit 135 ern und überwiegend vorneweg die Moselschleusenkamme sind 170 meter lang aber du kannst mir glauben ich habe nie ein ungutes gefühl dabei weil ich weiß das der im Steuerhaus des großen genau WEIß WAS R TUT.
Was ich jedoch von 80 % der Sportbootfahrer nicht behaupten kann

LGFerd

Gernot Menke
21.12.2011, 22:48
Je kleiner das Sportboot ist, desto einfacher ist das Ein- und Ausfahren. Man könnte ja meinen, ein kleines Boot würde geradezu zu einem Spielball der Turbulenzen im Schraubenwasser der Schiffe davor, aber dem ist viel weniger so, als bei größeren Booten, wie ich schon oft beobachtet habe. Das hat wohl mit dem geringeren Tiefgang zu tun.

Andersrum verhält es sich aber mit dem Moment, der für mich der kribbeligste in jeder Schleuse ist: wenn in einem Wellentunnel direkt vor der Nase, groß wie ein Scheunentor, das Wasser zu sprudeln anfängt ... Oben putzen sie die Fensterrahmen oder gießen die Blumen und hoffen, daß sie mit dem wenigen Gas einigermaßen in die Pötte kommen - und dahinter ist man tief unten im Loch froh, wenn man die ersten zehn Meter des Schiffs überlebt, denn dann hat man gewonnen. Das sind schon Kräfte! Da wirken die Kollegen auf den etwas größeren Motorbooten entspannter, obwohl auch sie in diesen Momenten zu kämpfen haben.

Es stellt sich die Frage, ob man Sportboote in der Talfahrt nicht ganz nach vorne in die Schleuse beordern sollte - ist einfach nur bequem. Dann dürfen die Dicken natürlich das Abstoppen nicht vergessen.

:wink: Gernot

wwg
21.12.2011, 22:50
Hallo Ferd,

ich hatte nur darauf hingewiesen, daß Bernhard den Beitrag von von Christian mißverstanden hatte.

Gruß, Werner

Dominic
22.12.2011, 00:13
Hallo,

Es stellt sich die Frage, ob man Sportboote in der Talfahrt nicht ganz nach vorne in die Schleuse beordern sollte - ist einfach nur bequem. Dann dürfen die Dicken natürlich das Abstoppen nicht vergessen.
aus dem selben Grund warum Schleusen fast immer Stoßschutzeinrichtungen (Fangseil/Stoßbalken) im Oberwasser vor den Untertoren haben. Anfahrungen bei der Einfahrt sind nicht gerade selten und wer will schon in einem 4m GFK-Boot wirklich auf die Funktion der Umsteuerung eines 3500t SV hinter einem Vertrauen. Es sei denn, die Sportschifffahrt möchte zukünftig die Aufgabe der Notbremse übernehmen. ;-)
Auch wenn es für einige schwer vorstellbar zu sei scheint, die meisten Schleusen können ihren Füll- bzw. Leerungsvorgang nicht von jetzt auf gleich abbrechen. Das ist aufgrund der Größe und der damit verbundenen Trägheit der Anlagen technisch unmöglich.

Bis dann

Dominic

Kawumm 68
22.12.2011, 01:14
Hallo Forum,

eins ist doch klar, es geht nur miteinander! Miteinander die Wasserstrassen benutzen, miteinander schleusen und vor allem miteinander reden. Hier ist das größte Problem. Ich weis nicht ob schädlich ist oder Betriebstunden gespart werden sollen, aber fast alle Sportboote sind nicht über Funk zu erreichen. Das ist ein echtes Problem. Hier sollte endlich und verbindlich abhilfe geschaffen werden. Ob groß oder klein, sollten alle Boote die einen Bootsschein erfordern auch ein Funk an Bord haben. Das bedeutet natürlich auch das dazu gehörende Funksprechzeugnis mit der entsprechenden Funkdisziplin.
Der Bootsführerschein muss neu überdacht und angepast werden. Die Boote werden immer stärker und größer. 500/600 Ps sind keine Ausnahme mehr. Schlimm nur wenn der Verstand nur für ein mittelgroßes Kajak reicht. Immer wieder mit staunen zu sehen wenn Herr "Kapitän weisses Hemd" seine Lebensabschnittspartnerin vorne mit dem Boothaken eine Festmachmöglichkeit einfangen läst und im glauben ist sie könne so das Boot halten.

Trotzdem, es gibt auch sehr viele die genau wissen was zu tun ist und auf Anweisungen und Empfehlungen hören. Mit solchen Skippern macht es wirklich laune. Man kann sich austauschen und informieren. Es bricht einem doch kein Zacken aus der Krone wenn man von einem "Berufer" mal einen Ratschlag entgegen nimmt. Jede Fahrtstrecke hat ihre eigenarten die der Freizeitkäpitän nicht kennen kann. Ich kann jedem Skipper nur raten fragt die Berufer und sei die Frage noch so simpel. Nicht alle aber doch die meisten Schipper geben gerne Antwort und Tips.

Eine Weisheit noch: Die Ehen die im Himmel geschlossen werden, werden in der Schleuse geschieden!:lool::captain1:


Gruß Kawumm 68

Radarpilot
22.12.2011, 10:07
Moin moin,
wir bilden neben der Berufsschifffahrt auch die Sportschifffahrt aus. Das bedeutet Theorie im Büro und ca. 1 Stunde Praxisfahren auf einem Sportboot.
Die praktische Prüfung in Düsseldorf dauert max. 10 Minuten. Das ist die Prüfung für den Führerschein See wo die Kandidaten sogar Kompaskurs fahren müssen.
Wenn anschließend der Binnenführerschein innerhalb von 6 Monaten erworben wird gibt es nur eine theoretische Prüfung. Das ist alles. In Düsseldorf oder zum
Beispiel Essen werden pro Wochenende mit 3 Prüfern 200 Kandidaten geprüft. Massenabfertigung! Wenn die Prüfline dann ihre Führerscheine haben bieten wir
Praxiskurse zum Selbstkostenpreis an. Also Schleusenfahrt durch die Meidericher undd Ruhrschleuse sowie anlegen auf Strom.
Pro Jahr nehmen ca. 4 Personen an einem solchen Kurs teil. Selbst das Angebot bis vor 3 Jahren kostenlos nach bestandener Prüfung einen Tag auf der "Rheinfels" von
Duisburg nach Henrichenburg mitzufahren um das Festmachen in Schleusen zu lernen wurde Mangels Zeit immer abgelehnt. Wir haben als Ausbildungsstätte
alles versucht, aber ein Sportboot für 300.000,00 € kaufen und keinen Cent zuviel für die Ausbildung ausgeben.
Wir wünschen "Allzeit Gute Fahrt"
Viele Grüße
Radarpilot
Rolf

Streifenhörnchen
22.12.2011, 11:40
Guten Morgen Forum,

DEUTSCHLAND Land der Paragraphen .
Um die Prüfung für einen Führerschein an Land abzulegen sind eine bestimmte anzahl an Überland-Nacht Autobahn und Stadtfahrten zu absolvieren.
Für den LKW gibts da noch Fahrten mit Anhänger und Rangieren.
Beim Motorrad Kommen Slalom und Kreisfahren sowie Bremsen und Bremsen mit ausweichmanöver hinzu.

So sollte es auch beim Sportbootführerschein sein gerade die die Manöver welche wichtig sind wie zum Beispiel das Schleusenfahren oder das an und ablegen und das richtige Verhalten in Notsituationen zur Ausbildung dazu gehören.

Klar eine bestandene Prüfung macht noch lange keinen Skipper aus jedem einzelnen zumindest aber würde es die Zahl der Bruchpiloten verringern

LG Ferd

Kawumm 68
22.12.2011, 12:09
Hallo Rolf,

das ist ja der Hammer was du berichtest. Wenn das die derzeitige Situation wiederspiegelt na denn Prost Mahlzeit. Muss erst mehr passieren? Da werden günstige Kurse angeboten und man nimmt diese nicht war. Schlimme Sache, aber da muss wohl erst wieder der Gesetzgeber ran.
Aber es wird auch kaum etwas geahndet und die Behörden kommen ihrerseits nicht nach solche Freizeitkapitäne auch mal zurecht zu weisen.

Vor einigen Monaten fuhr ich zur später Stunde die Ems mit voller Tide hoch. Es war Nebel. Jeder weis im Nebel bei Dunkelheit ist die Sicht wirklich schlecht. Das Schiff machte so um die 23Km/h. Unterhalb von Gandersum kam ich ins grübeln, den die Tonne die ich gewohnt sonst anhielt bewegte sich. Dann sah ich zwei Echos. Erst lief das eine Weg und dann kam es direkt auf micht zu. Ich rief über Funk und habe bei Emstraffic gefragt was es sein könnte. Keine Antwort und keine Info. Ich gab dann zusätzlich ein Auchtungssignal. Dann kam das Echo direkt auf mich zu. Da das Echo im zickzack fuhr und mir sich keine Möglichkeit der sicheren Begenung bot, muste ich die Fahrt vollends raus nehmen. Mit der Tide versuchte ich nun langsam micht der Situation zu nähern. In der Vorbeifahrt, etwa 7 bis 8 Meter war zu erkennen dass es sich um einen Segler handelte. 5 bis 6 Personen an Deck eine 8 Meter Yacht im Nebel und Dunkelheit. Ich vermutete das sie die Orientierung verloren hatten und sich an dem Blinklicht der Tonne orientierten. Ich habe das der Emstraffic gemeldet. Antwort von ET: Was sollen wir denn jetzt machen? Keine Ahnung was daraus wurde, aber es wurde jedenfalls noch Unsichtiger. Ein Seeschiff hätte kaum abstoppen können und hätte vermutlich das Boot anders begegnet. Und versucht mal vor Gericht, im schlimmsten Fall, zu erklären das man alles versucht hat um eine Havarie zu vermeiden. Das wird schwierig!

Gruß Kawumm 68

Uwe M
22.12.2011, 13:07
hallo miteinander,
als ich meinen SBF-binnen machte,habe ich 10 doppelstunden in 10 Wochen absolviert.In dieser Zeit wurde uns (wir waren ca 20 Leute)sehr viel über die Binnenschiffahrt vermittelt.
Vorallem wie verhalte ich mich im Berufverkehr.
Beleuchtung am Boot,wie zb. ist die Beleuchtung anzubringen bei verschiedener größe vom Boot ?
was gehört zur Ausrüstung ? wobei es hierbei jedem selbst überlassen wird,ausser was vorgeschrieben ist, was er an (zusätzliche Ausrüstung) mitnimmt zb.Feuerlöscher,Verbandskasten,Werkzeug(zum Schraubenwechsel,Zündkerzen ect.)rote Fahne,rote Lampe gehört auch nicht zum Standart.Diese Dinge hab ich bei mir an Bord,trozt höherem Gewicht.Mehr Spritverbrauch.Auch würde ein "Erste Hilfe Kurs"nützlich sein,gibt es aber nicht.
Manöver,wie Mann überBord,an und Ablegen,verschiedene Knoten,die man so braucht beim Festmachen,wurden geübt.
Ich durfte den Teilnehmern das Spleissen zeigen,und noch ein paar andere Arten von Spleiss die ich bei meinen Schwiegervater in der Spleisserei gelernt habe
Ich denke mal das uns in den 10 Wochen sehr viel vermittelt wurde,dank unseren Lehrer,der selbst in der Schiffahrt tätig war.
bei der theoretischen Prüfung gab es zwei Fragebögen die es in sich hatten,da sind etliche ins krübeln gekommen ,auch ich,trotz sehr guter Vorbereitung.
Das einzige was uns verwehrt war,war das Schleusenfahren.Leider
soviel zu meinen erwerb zum Schein

Grüße Uwe M

RadiR
22.12.2011, 13:21
Hallo Rolf,
in den 70er Jahren habe ich desöfteren beim Deutschen-Motor-Yacht-Verband vorgesprochen und ich wollte wissen warum die Ausbildung und die Prüfung nicht den Anforderungen der Schiffahrt entspricht. Ich bemängelte damals schon wie die prakische Prüfung gemacht wird.Bei der Prüfung ist das Anlege-und Ablegemanöver einfach nur , bei fahren ohne fest zumachen ,Mann über Bord ist einfach nur ein Fender aus dem Wasser zuholen,Schleusenmanöver bei der Prüfung Fehlanzeige genauso Übeholmanöver und Begegungsmanöver.
Der DMYV meinte nur für die Ausbildung sind die Schulen zuständig und bei den Prüfungen wird das so geprüft wie der Gesetzgeber es vorgeschrieben hätte.
Daher wollte ich in meiner wenigen Freizeit ,mein Fachwissen mit einen guten Freund gemeinsam , den Wassersportlern zukommen lassen indem wir kostenlose Kurse für Bootsführerscheininhaber anboten. Wir boten die Kurse in Wesel ,Köln,Koblenz,Mainz,Frankfurt,Trier,Münster und Minden an.Die Kurse begannen Jeweils Freitagnachmittags und endenen am Sonntagabend.Ausserhalb der Sommermonate fanden die Kurse statt.
Leider besuchten unsere Kurse nur ganz wenige Wassersportler. Wir fragten uns wieso nur so wenige unser kostenlose Angebot in Anspruch nehmen?
Die Anwort auf diese Frage hat uns sehr überrascht. Ein ganzes Wochenende von morgens bis abend lernen, wäre für solch ein Kurs einfach zuviel Zeit.
Wir stellten wegen der geringen Nachfrage unser Angebot ein.
Eine 300000 Euro teure Yacht kaufen aber ein Wochenende für mehr Sicherheit ist zu Zeitaufwändig. Was soll man dazu noch sagen?
Meine Schiffe sind sehr viel in Frankreich in den Kanälen unterwegs und was ich da alles mit den Wassersportlern erleben kann und muss ,würde ein ganzes Buch füllen.
Gruß RADI

ubh
22.12.2011, 14:12
Aber wenn da so rund einhundert Zuschauer an der Schleuse stehen --- ich weiß nicht so recht....:fragkratz:

.....wenn dort etwas 100 Zuschauer sind, dann muss man ihnen auch was bieten ... Originalbild kann mit 'Shift+R' nachgeladen werden.

rrindke
22.12.2011, 15:01
Meine Erfahrung mit Bootsfahrschule. Ein großes Fahrschulboot, lag in Datteln, genau in der mitte, von ca. 150 Mtr. freie Mauer. Ich wollte mit meinem 80 Meterschiff dort Feierabend machen. Ich bat den " Lehrer " doch bitte an ein Ende zu verholen, damit ich auch Platz hätte. Da wurde ich von Ihm, im Beisein der Schüler, angepöbelt, das er im Recht wäre dort zu liegen. Ca. 14 Tage später im Dunkeln, kam das selbe Boot aus dem Liegehafen, und fuhr direkt ins Fahrwasser, ohne sich zu melden. Aus Richtung Herne kam ein Leerer Koppelverband. Ich warschaute den Verband, über Funk, denn er hatte wegen der Brücke keine gute Sicht. Vom Boot keine Reaktion. Wider kurze Zeit später komme ich nach Hamm. Da lag das Boot wider in der Mitte des Anlegers, und hatte am Laternenpfahl, und an der Leitplanke angebunden. Da wurde es mir zu bunt, und ich rief die WSP an. Die sagte mir das ich mich bei der WSD Münster beschweren soll. Die WSD Münster verwies mich an den Deutschen Motorjachtverband, in Duisburg.
Nachden ich dort Roß und Reiter genannt habe, wurde mir erklärt, das diese Fahrschule keine Lizenz, vom DMJV hatte. Man sagte mir dort, es gibt lizensierte und unlizensiert Schulen. Das heißt, jeder der ein Boot besitzt, kann Fahrschulunterricht geben, und den Schülern beibringen, wie gegen sämtliche Regeln auf der Schifffahrt verstöst. Seit dem wundere ich mich nicht mehr über manche Bootsaktobaten. Am besten sind die, die morgens schon den Cognacschwenker auf den Fahrpult stehen haben.
Aber eins ist ganz klar, Gott sei Dank, sind die nur die Ausnahmen. Ich kenné sehr viele " Jachtis" die sehr gut fahren, und mönöverieren können. Selbst jene die schon im hohen Rentenalter sind. Wie überall gibt es solche und solche. Aber was soll man machen, wenn der Lehrer sagt, ( das eine Tau, um die Laterne, und das andere, um díe Leitplanke)? Liebe Grüße Ralf

Streifenhörnchen
22.12.2011, 15:26
Nurmalso

Da die Anlegestelle belegt war mußten die Fahrgäste an der nächsten Anlegestelle aussteigen.
Bis alle Wassermotorräder in der Kammer waren vergingen fast 30 minuten mittlerweile waren im Oberwasser ein Koppelverband und zwei 135er aufgelaufen

Kawumm 68
22.12.2011, 15:41
zu Prüfer und Schüler,

vor ca 4 Jahren musste ich in Köln in den Hafen Deutz einfahren. Wer die Einfahrt kennt weis das bei kleinem Wasser mit 11,45m Schiffsbreite nicht sehr viel Platz ist. Direkt neben der Mole lagen drei Yachten davon zwei längsseits. Das sind dann schon mal 6 oder 7 Meter weniger. Ich habe mich vorbei geschoben, als die Yachten in höhe Steuerhaus waren rief ich dem Bootsführer zu ob er keinen andere Liegemöglichkeit hat. Schließlich lag er im Anlegeverbot(damals waren die Schider noch da) und die Boote befanden sich hinter dem Schild "Einfahrt für Sportboote verboten". Die für mich erstaunliche Antwort: wir halten gerade Prüfungen ab! Was soll man dazu sagen? Ich rief die WSP an und schilderte die Situation. Es lag keine Genehmigung für diese Prüfung im Hafen vor. Was für eine Ignoranz des Prüfers. Nun, die WSP sagte sie wolle sich darum kümmern(sind nur ca 250m entfernt). Nach vier Stunden musste ich wieder rückwärts raus und was soll ich sagen, die Prüfungen waren noch im vollen gange und die Boote lagen wieder in fast unveränderter Lage dort. Das gleiche spielchen nochmal. Diesmal mit "meker" vom Prüfer ich würde die Prüfungen stören und hätte zuviel Schrauben wasser und würde sie belästigen. Ich nahm diese Worte mit militärischen Gruß entgegen und verkinff mir jegliche Kommentare.

Noch besser sind aber diverse Berichte in den Zeitungen wie z.B. "Boot" oder ähnliches. Hier wird ganz klar gegen die "Berufer" gefahren und berichtet. In einer Reportage einer Bootfahrt von Basel nach Amsterdam war dann zu lesen von lästigen Elefantenrennen von Binnenschiffen und belästigung durch Wellengang und Lärm und Schmutz der von unter anderem auch von den Schiffen kommen würde. Dies wurde dann mit "sehr tollen Bildern" unterlegt.

auf besseres Miteinander

Gruß Kawumm 68

Kawumm 68
22.12.2011, 15:44
Moin Moin,

das ist doch genauso als wenn ich mit einem Bobbycar auf die Autobahn fahre. Muss das wirklich sein?

Gorch Fock
22.12.2011, 19:34
Moin Werner, ich habe es schon verstanden- wollte aber eigentlich die Sache mal anders herum in Gang setzen. Und der Hintergedanke war eigentlich, so einen MOBO-Fahrer mal vor Augen zu führen, was es heißt, einen "Großen" in eine Schleuse zu bugsieren. Vielleicht sollte man gleichzeitig ein EKG schreiben- da kommt bestimmt der Puls in Wallung. Naja- nix für ungut- war wohl eher eine Idee nur zur Belustigung. Aber der Gedanke hat mich fasziniert.
Frohes Fest wünscht dir Bernhard

Beluga
23.12.2011, 14:28
Ich würde mich gerne als Mittler zwischen zwei Welten einmischen. Seit 50 Jahren betreibe ich Wassersport auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen. Als Mädchen hab ich mit dem Paddelboot angefangen. Weil Manfred am Bodensee aufgewachsen ist und mit 6 Jahren bereits gesegelt hat, kann ich, hoffe ich, zu Fug und Recht behaupten, dass mir nix was auf dem Wasser passiert wirklich fremd ist.
Als Manfred das Rhein-Schifferpatent gemacht hat, hat er auch die andere Seite kennengelernt. Und wir sind mit vielen Schiffführern bekannt und befreundet.

Ohne eine Wertschöpfung anzugeben, möchte ich mal einige Zahlen in den Raum stellen. Die deutsche Binnenflotte besteht aus ca. 2.500 Berufsschiffen. Auf dem Rhein bewegen sich – leider sind die Zahlen völlig ungenau – ca. 8 bis 10.000 Schiffe.

Vom Bundesverband Wassersportwirtschaft e. V. wird die Zahl der Sportboote in Deutschland auf 370.000 geschätzt, davon rund 250.000 Boote bis 7,50 m Länge. Die Zahl der Wassersportler wird angegeben mit 4,8 Mio. Personen, davon 1 Mio. Segler und 1,2 Mio. Motorbootfahrer. Paddler, Ruderer, Segeljollen nicht mitgezählt.
.

Glaubt ihr nicht, dass es bei diesem Zahlenmissverhältnis logischerweise zu Diskrepanzen kommen muss?
Eines steht fest. Jeder vernünftige Mensch wird einem Berufsschiff aus den Füßen bleiben. Leider sind nicht alle vernünftig. Als ich zu paddeln anfing hieß es gebetsmühlenartig: haltet euch aus dem Fahrwasser. Heute? Mittendrin die Herrschaften. Sie lernen es nicht mehr. Sie lernen überhaupt nur einen Haufen Schiet in der Theorie und haben keine Praxis. Und das ist das Hauptproblem. In Meck-Pom z.B. darf man ein 15 m Boot fahren ohne jeden Führerschein. Da komm ich mir doch wie ein Depp vor. Welcher Yachti weiß schon wie es ist mit dem Hintern im Wasser im Paddelboot zu sitzen, wenn er an dir vorbeirauscht. Nicht jeder der sich die Superyacht leisten kann wird zum guten Skipper aber nicht jeder ist ein Al. Es gibt unter diesen vielen, vielen Sportbootskippern genug, die sich ordnungsgemäß auf dem Wasser verhalten und ihr Boot auch beherrschen.
Und, so leid mir das tut, es gibt auch einige Berufschiffer, auf die trifft das nur bedingt zu. Wenn sich ein Frachter in einer Schleuse nicht festbindet und das Sportboot dahinter in seinem Schraubenwasser tanzt, ist das m.E. fast Körperverletzung. Ich kann so kein 25-Tonnen-Boot an der Mauer halten. Wenns dann noch ne Sparschleuse ist und der Schleusenmeister versäumt es dem Sportboot mitzuteilen wo der Einlass ist, dann kannste einpacken. Es geht auch anders. Wir mussten mal im Oberrhein sehr dicht auf einen Holländer auffahren, weil der Schleusenmeister uns nicht an den ersten Poller lies. Der junge Schiffsmann hat mich sofort beruhigt. Ich soll mir keine Gedanken machen. Und tatsächlich hat er mit dem Bugstrahl beim ausfahren manövriert, bis wir nicht mehr in Kalamitäten kommen konnten. Ich könnte dutzende solcher Positiv- wie Negativ-Beispiele anführen.
Die Berufsschifffahrt sollte bedenken, dass auch Sportboote Verkehrsteilnehmer sind. Es sind selten Sportboote die Schleusentore rammen und wenn, dann haben höchsten die die Nase verbogen. Es sind auch nicht Sportboote, die mit ihrem kleinen Kopfquirl Schäden an den Schleusenwänden und Ufern verursachen. Aber es sind auch Sportbootfahrer, die mit ihren Steuergeldern dafür sorgen, dass die Berufsschifffahrt eine vernünftige Infrastruktur vorfindet um ihrem Auftrag nachzugehen.

Seid doch einfach nur nett zueinander, dann klappt das auch mit dem Nachbarn.

Übrigens Gorch Fock, wenn wir in Frankreich in eine Penichen-Schleuse rangieren hab ich heute noch Puls. Besonders wenn es mich getroffen hat.

Gorch Fock
23.12.2011, 15:22
Moin Doris,
ich habe deine "Beluga" Törnberichte aufmerksam gelesen und kannte die Geschichte mit dem freundlichen Schiffer schon. Ich gebe dir recht, es gibt auf beiden Seiten "Besserwisser und Alleskönner", die nix gebacken bekommen. Allerdings möchte ich auch anführen, dass es erheblich einfacher ist, mein 11m Boot aus einer "Gefahrenzone" heraus zu manoverieren, als ein 2000t Schiff, welches doch erheblich schwerfälliger ist. Mit dir einer Meinung bin ich, wenn es darum geht, wer ist Schuld an dieser Misere? das Praktische muß einfach mehr in den Vordergrund gerückt werden, dann klappt es auch mit dem "Miteinander."
Diesen "Puls" wie du schreibst werde ich mir in 2-3 Jahren antun- davon träumen tu ich schon seit 20 Jahren- aber ich komme der Sache näher- auch altersmässig.
Bernhard wünscht jedenfalls der gesamten Crew der "Beluga" ein schönes Weihnachtsfest und einen gemässigten Rutsch ins neue Jahr- und auch weiterhin ein wenig "Puls" ist Anzeichen von Leben

Streifenhörnchen
23.12.2011, 15:31
Hallo Beluga,

1. wurden die Wasserstrassen nicht für die Freizeit sondern die Berufsschifffahrt ge-und ausgebaut.
2. wenn ein Freizeitschiffer ebenso hohe Gebühren zahlen müsste wie ein Binnenschiff würde wohl so mancher Yachti sein Boot im Gartenteich fahren.

Es ist vom Gesetzgeber nicht in jeder Schleusenanlage das Festmachen vorgeschrieben und wenn das dem einen oder anderen einen flauen Magen bescheert dann nehmt doch die nächste Schleuse.
Von den Moselschleusen weiß ich das wenn ihr mit einem Berufsschiffer Schleust ihr Keine Gebühren Zahlt.

Natürlich begegne ich auch so manchem Frachter und Tanker der denkt die Mosel sei nur in der mitte 3,00mtr tief worüber ich manchmal den Kopf schütteln muß aber im Grunde hat er ja recht bei 40 meter Fahrrinne hab ich mit meinem Personnenschiffchen immer noch genügend Platz.

Das MITEINANDER versuche ich jeden Tag aufs neue zu Praktizieren und ich stecke auch gerne mal zurück denn ansonsten wäre so manchem Yachti sein Kopf auf Kopf fahren schon teuer zu stehen gekommen.
e ich

LG Ferd

Beluga
23.12.2011, 15:56
Da gebe ich dir sehr Recht, Bernhard. Ich breche jedesmal vor Bewunderung zusammen, wenn die Schiffsfrau den Pott in die Schleuse bringt. Ich würde mir das nicht zutrauen. Da hätt ich Schiß. Du siehst an meiner wiederkehrenden Erzählung, wie sehr mich der Holländer beeindruckt hat. Ähnliches ist uns auch in Österreich passiert mit einem Bison. Wir mussten neben den Kraftkopf liegen und ich hatte die Hose gestrichen voll. Aber der feiste Ungar hat nur gegrinst und seine Leichter rausgeschoben wie ein junger Gott. Ich hege große Bewunderung für die Schiffer, die sich das tagaus tagein antun, Hochwasser, Niedrigwasser, Eis und was weiß ich - Sportboote- Schleusen... Das ist mehr als Beruf, das ist Berufung. Ich möchte nur einfach auch ein bisschen Daseinsberechtigung für uns Kleine.
Fred, der DMYV und der DSV zahlen natürlich Gebührenpauschale für die Schleusen. Denkst du unser Staat macht nur irgendwas umme.
Bitte nicht falsch verstehen. ich wollte einfach mal die andere Seite aufzeigen. Immer leben und leben lassen. Und es ist ja meist der Schwächere der nachgibt.
Baut ein Berufler Scheiße ist das ein Unfall, macht es ein Sportler ist der nur blöd.
Mal über Funk rufen, das hilft oft schon. Größere Sportboote haben eigentlich fast alle Funk. Also ich kenne niemand, der keinen hat.
Wobei man das, würde man das Funkzeugnis vereinfachen, auch noch forcieren könnte.

Streifenhörnchen
23.12.2011, 16:17
Hallo Beluga,

leben und leben lassen ...eine SEHR gute einstellung .Es gibt überall solche und solche und ich scheere ganz gewiß nicht alle über einen Kamm.
Fehler macht jeder so ist das nunmal jedoch lernt der eine daraus und der andere halt nicht.

Wünsche ein Frohes Fest und einen Guten Rutsch ins neue Jahr
LG Ferd

Wien
24.12.2011, 16:17
Hallo allseits !

Da ich auf sowohl große als auch mein "kleines" 15m Schiff fahre habe ich einmal einem Motorbootclub (kostenlos) angeboten, einen Vortrag über die Berufsschiffahrt zu machen und dort insbesondere auf die Gefahren und das Zusammenspiel mit den Sportbooten einzugehen. Die Antwort war erschütternd. "Wir wollen am Wochenende unseren Spaß, die Gashebel am Tisch legen, alles andere interessiert uns nicht ..."

Wenn man dann so manches erlebt, kreuzen 50m vor dem Bug im Stauraum (das bitte noch unter Segel !), Yoghurtbecher mitten vor der Schleuseneinfahrt, etc. dann wundert es mich persönlich nicht mehr. Ich würde mir auch vielmehr wünschen, dass so mancher Sportbootfahrer zum Funk greift wenn schon Halsbrecherische Manöver aus welchem Grund auch immer vor einem durchführen möchte.

Wünsche Euch allen ein frohes Weihnachtsfest und vorallem auch liebe Grüße an Doris,

Wien

rrindke
24.12.2011, 16:59
Ich denke es liegt einfach an den Lehrgängen, von den nicht lizensierten Fahrschulen. Wenn man das Boot sieht, das in Datteln, am Wochenende unterrichtet, gehen bei mir die restlichen Haare aus. Das Boot sieht aus als wenn es von einer Pfadfindergruppe zusammengebaut ist. Aber die Krönung ist, das schwimmende Etwas, hat nicht mal ein Funk an Bord. Das ist sehr erfrischend, wenn ich zum bunkern irgendwo auf Seite will´, und ich kann mich mit dem Fahrlehrer nicht mal am Funk austauschen. Aber Rettungsringe auffischen können die Schüler, auch wenn das Boot dafür eine längere Weile mitten im Fahrwasser liegt. Wie soll da gelehrnt werden, was Bootsfahren ausmacht? mfG Ralf

Power-Ship
24.12.2011, 17:30
Hallo Ralf!

hm, wenn ich diese Fahrschulen am Dattelner Liegehafen ihre Runden drehen sehe, mag ich manchmal nicht hinschauen...:grummel:
Meine Cam weigert sich standhaft, davon Bilder zu machen... es könnte sich ja jemand erkennen.

Liebe Grüße und frohes Fest!
Arnold :wink:

Gorch Fock
25.12.2011, 11:24
Moin Ralf und Arnold,
hab ich "Augenherpes" oder lese ich was falsch? da schreibt man sich die Finger wund- bemängelt wird von allen Seiten, dass das "Praktische" zu kurz kommt und dann lese ich von "Wien", er hätte "Theorie" angeboten und alle wollen nur den "Hebel auf den Tisch" legen-??? hä? träumt dieser Mensch? HALLO WIEN- also Erde an Wien- was rauchst denn du für ein Schit? es geht um Praxis!!! und diesen so genannten Bootsführerschein- sollte man erst erwerben können- wie auf der Strasse auch- durch nachgewiesene Praxis, und da spielt es doch überhaupt keine Rolle, was der herr Bootskapitän möchte- Pflicht und basta. Es wird irgendwann darauf hinaus laufen, dass der Gesetzgeber eine Regelung trifft- dann ist das "Geschrei" wieder groß.

Und noch nen Satz zu "Streifenhörnchen" es bestreitet niemand, das die Wasserstrassen in erster Linie für die Berufsschifffahrt gebaut wurden.- weil beim Bau dieser Strassen wohl noch niemand daran gedacht hat, diese auch zur Freizeitgestaltung genutzt werden können. Damals wars mit der "Freizeit" noch nicht weit her. Und dann dein Satz: der Gesetzgeber schreibt ein "festmachen" ja nicht immer vor- das zeugt doch von deiner Seite, dass du an einem Miteinander wenig interessesse hast. Wie kann ich einem Sportboot zumuten, das Schraubenwaser zu schlucken, weil der "Große" zu faul ist anzulegen, wie es sich für ein "Miteinander und Rücksichtnahme" gebürt. Auch bin schon ohne "Anlegen" geschleust- aber ALLEINE- siehste und da liegt der Unterschied.- oder ist es der Neid, das Sportboote nicht zahlen- wenn alle in Punkte bezahlen gleich behandelt werden sollen deiner Meinung nach- dann denk doch mal zuende- wenn ich dasselbe zahle- habe ich auch die gleichen Rechte- dann fährst du aber auch nicht als "Erster" ein- und wenn du Pech hast versaut dir der "Kleine " gerade die Schleuse- na wie wärs? immer noch der Meinung, der "Kleine " muß mehr zahlen?? ihr Lieben auf dem Wasser- Bernhard möchte diese Zeilen nicht als Kritik verstanden wissen- nur als "Denkanstoss"- jeder sollte noch mal in sich gehen und dann bekommt das Wort "Miteinander" eine ganz andere Bedeutung. Da ich beide Seiten sehr gut kenne und auch mir Fehler eingestehe- manchmal denke ich so bei mir- Mensch- was haste da wieder für nen "Blödsinn zusammengefahren?? aber wenn es alles gutgeht kann ich manchmal später auch drüber lachen. Da fällt mir immer so nen Spruch aus meiner Anfangszeit in den "sechzigern" ein- ohne Bugstrahlruder- da hieß es in der deftigen Ausführung schon mal: du treibst hier rum, wie Schei...e im Nachttopf-
Laßt euch durch meine Gedanken nicht das Weihnachtsfest vermiesen- war nicht meine Absicht.

Ich wünsche jedenfalls allen Beteiligten ein ruhiges, besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr

Ps- nächstee Saison kommt bestimmt- und als "Berufsschiffer sollte man auch mal über "Fehler" der Kleinen hinwegsehen- muß nicht immer der erhobene Zeigefinger sein. Sind alle mal "Klein" angefangen.
Grüße von einem "Ostfriesen" vom "Neckarstrand" genannt Bernhard

Joana
25.12.2011, 11:34
Hallo Gorch Fock,
jetzt muß ich aber auch mal meinen Senf dazugeben. Ich kenn auch beide Seiten und muß aber Wien recht geben. In der praktischen Sportbootausbildung ist auch bei zertifizierten Schulen nur verlangt: An - und Ablegen, Mensch über Bord Manöver, diverse Knoten und etwas Gerade und Kurven Fahren. Mehr nicht. Festmachen, Schleusenfahrten etc. kommt leider nicht dran.
Gerade zertifizierte Schulen bieten aber zusätzlich ( auch als zusätzliche Fahrstunden bezahlt ) Schleusenfahrten etc. an.
Leider werden diese Zusatzstunden so gut wie gar nicht genutzt. Hauptsache der Schein ist in der Tasche.
Ich glaube, da sollte an den Prüfungsanforderungen etwas geändert werden.
Schöne Weihnachtsgrüße
Joana

Jürgen F.
25.12.2011, 13:11
Frohe Weihnachten

Ach Freunde das bringt alles nix. Und vergesst nicht, daß es auch bei den Berufschiffern ne Menge Theoretiker gibt wenn sie mit frischem Patent in das Schiffsführerleben einsteigen. Also bleibt ruhig und ärgert Euch nicht. Und außerdem ist Weihnachten:hupf:

In diesem Sinne allen ein frohes Fest
Jürgen F.:wink:

Power-Ship
25.12.2011, 13:38
Hallo Jürgen!

Wahre Worte! Wenn ich das geahnt hätte, dass dieses Thema über zwei Jahre nach der Erstellung wieder so hochkocht.... :grummel:
Allerdings dienen die Bilder als Beispiel, wie man es bitte nicht anstellen sollte...:pfeif:

Frohes Fest!
Arnold :wink:

Norbert
25.12.2011, 15:57
Moin,

ich hab Wien so verstanden, dass er einen Vortrag halten will um den Jachtskippern mal die Situation der Binnenschiffer darzustellen. Wenn es den Damen und Herren niemand erklärt woher sollen sie es wissen. Es ist doch ähnlich als wenn ich immer nur PKW fahre, dann weiss ich nicht was ein 40t LKW an Platz braucht. Ob auf der Strasse oder auf dem Wasser es geht nur miteinander. Mancher Berufsschiffer ist halt genervt wenn ein Sportboot mitgeschleust wird und er dadurch Aufenthalt hat. Ob mit dem PKW oder der Motorjacht es gibt Menschen die können es Perfekt und bei anderen klappt es nicht so gut. Übrigens da gibt es noch den Begriff der "Beruflichen Übung".

Gruß Norbert

Heidi 1920
25.12.2011, 16:34
Hallo,
ein Schallsignal wirkt manchmal wunder: die meisten haben vergessen das man auch so sich miteinander verständigen kann. Ein langes Achtungsignal wirkt meistens mehr als irgendein Gesabbel über Funk.
Axel

Helmut
26.12.2011, 16:51
Hallo Gorch Fock,
jetzt muß ich aber auch mal meinen Senf dazugeben. Ich kenn auch beide Seiten und muß aber Wien recht geben. In der praktischen Sportbootausbildung ist auch bei zertifizierten Schulen nur verlangt: An - und Ablegen, Mensch über Bord Manöver, diverse Knoten und etwas Gerade und Kurven Fahren. Mehr nicht. Festmachen, Schleusenfahrten etc. kommt leider nicht dran.
Gerade zertifizierte Schulen bieten aber zusätzlich ( auch als zusätzliche Fahrstunden bezahlt ) Schleusenfahrten etc. an.
Leider werden diese Zusatzstunden so gut wie gar nicht genutzt. Hauptsache der Schein ist in der Tasche.
Ich glaube, da sollte an den Prüfungsanforderungen etwas geändert werden.
Schöne Weihnachtsgrüße
Joana

Hallo Joana- ich gebe dir zu 100% recht. Da es auch um die Sicherheit auf unseren Wasserstrassen geht muß der Sportbootführerschein unbedingt angepasst werden. Ich habe ihn ja auch in der Tasche und es war fast als Witz zu bezeichnen was geprüft wurde. Die Theorie war ok- Fahrwasserzeichen, Beleuchtung, Art der Schiffstypen aber auch viel Schwachsinn wie z.B. warum nimmt man nach dem Schleusen die Fender nach innenbord- Damals (1990)war die richtige Antwort: weil es unseemännisch ist diese aussen zu lassen- Hilfe. Ich kenn die neuen Fragen nicht, würde mich aber nicht wundern wenn so ein Schwachsinn immer noch vorkommt.
Die Praxis war viel zu einfach. Auch hier gibt es mehr Schwachsinn als notwendige Dinge. So z.B. Mann über Bord-backbord. Einer der Prüflinge ruft und dann muß folgendes gemacht werden: sofort auskuppeln und nach backbord lenken. Das mag ja Sinn machen wenn einer an der Bordwand hängt mit den Füssen im Wasser- aber es wird gespielt dass einer ganz über Bord gefallen ist. Bis die "Meldung" ausgesprochen ist wäre der Arme längst im Propeller drin. Deshalb ist es eigentlich Quatsch auszukuppeln und nach Backbord zu lenken. Besser wäre es schnellst möglich zu wenden und zwar auf die Seite wo genug Platz für eine schnelle Wende ist. Da hätt ich damals lange diskutieren können.
Wir mussten keine Schleuse fahren, wir mussten nicht auf den Trailer fahren, wir bekamen keine Fotos gezeigt oder einen Film der einmal die Sicht aus dem Steuerhaus ( abgesenkt) eines Binnenschiffes zeigt.Das wäre sehr wichtig. Oder aus dem Steuerhaus eines Containerkoppelverbandes. Damit den Sportbootführern klar wird was der tote Winkel bedeutet.Schleusenfahrten müssten Pflichtstunden werden!

Radarpilot
27.12.2011, 14:00
Moin moin,
man muß als Berufsschiffer immer mit der Unkenntnis / Unerfahrenheit der Sportschiffer rechnen. Das bedeutet: Wenn ein Sportfahrzeug vor mir
auf Kollisionskurs fährt dann "Achtungssignal" und dann eine Folge "Kurzer Töne". Nur das zählt anschließend vor Gericht! Die erste Frage nach einer
Havarie von der Wasserschutzpolizei: Welche Schallzeichen wurden gegeben? Bei der Antwort: Keine! werden 20 % der Kosten abgezogen!!!
Wenn gesagt wird: Es werden ja keine Schallzeichen mehr gegeben, dann ist das nur "Dummheit". Durch Schallzeichen kann man eine Havarie
oft vermeiden. (Auch durch Einschalten des Gehirn`s) Einfach nur weiterfahren wenn jemand einen Fehler macht ist doch Dumm!
Wir haben doch die Erfahrung und können doch "Stoppen" um Menschenleben zu Retten. Wieviel Sportfahrzeuge werden jedes Jahr in Holland von
hinten gerammt weil sie sich nicht umgedreht haben oder die Fenster beschlagen waren... Muß alles nicht sein, menschlich bleiben!!!
Nächtes Jahr wird alles besser!!!
Guten Rutsch
Radarpilot
(Auch schon mal mit "Sportfahrzeugen unterwegs)

meckisteam
27.12.2011, 23:25
Ich denke das das Thema noch viel drängender werden wird. Denn es gibt Bestrebungen "zur Förderung des Bootstourismus" die Führerscheinpflicht >5 PS aufzuheben und eine neue Grenze bei 15 PS einzurichten. Schaut mal hier (http://www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/a15/Oeffentliche_Anhoerungen/Sportbootschifffahrt_18_01_2012/17-7937.pdf). Außerdem ist eine Geschichte zur "vereinfachung der Sportbootführerschein-Prüfungen" im Gange.

Die 15 PS Regelung wird in Sportbootkreisen schon heftig diskutiert. Und die Preise für solche Außenborder ziehen auch schon kräftig an ...

Power-Ship
26.03.2012, 19:56
Moin!

mal wieder Schleuse Münster...

warum denn einfach, wenn es auch umständlich geht?
Anstatt den Schwimmpoller zu nutzen, behelfen sich diese Freizeitskipper mit dem Bootshaken und Muskelkraft an der Leiter.

Gruß,
Arnold :wink:

PS: Da drängt sich wieder die Frage nach der Schleusenausbildung auf... :grummel:

Joana
26.03.2012, 20:51
Hallo Arnold,
ich habe einmal in der Ausbildung den Fehler gemacht " Enterhaken " zu sagen.
Ich wurde gleich zusammengeputzt:
" Wir sind hier nicht bei den Piraten, das heißt Bootshaken "
Grüße Joana

Power-Ship
26.03.2012, 20:54
Hallo Joana,
danke für den Hinweis.... schon geändert.

Gruß,
Arnold :wink:

wellcraft288
26.03.2012, 22:59
Da gebe ich dir sehr Recht, Bernhard. Ich breche jedesmal vor Bewunderung zusammen, wenn die Schiffsfrau den Pott in die Schleuse bringt. Ich würde mir das nicht zutrauen. Da hätt ich Schiß. Du siehst an meiner wiederkehrenden Erzählung, wie sehr mich der Holländer beeindruckt hat. Ähnliches ist uns auch in Österreich passiert mit einem Bison. Wir mussten neben den Kraftkopf liegen und ich hatte die Hose gestrichen voll. Aber der feiste Ungar hat nur gegrinst und seine Leichter rausgeschoben wie ein junger Gott. Ich hege große Bewunderung für die Schiffer, die sich das tagaus tagein antun, Hochwasser, Niedrigwasser, Eis und was weiß ich - Sportboote- Schleusen... Das ist mehr als Beruf, das ist Berufung. Ich möchte nur einfach auch ein bisschen Daseinsberechtigung für uns Kleine.
Fred, der DMYV und der DSV zahlen natürlich Gebührenpauschale für die Schleusen. Denkst du unser Staat macht nur irgendwas umme.
Bitte nicht falsch verstehen. ich wollte einfach mal die andere Seite aufzeigen. Immer leben und leben lassen. Und es ist ja meist der Schwächere der nachgibt.
Baut ein Berufler Scheiße ist das ein Unfall, macht es ein Sportler ist der nur blöd.
Mal über Funk rufen, das hilft oft schon. Größere Sportboote haben eigentlich fast alle Funk. Also ich kenne niemand, der keinen hat.
Wobei man das, würde man das Funkzeugnis vereinfachen, auch noch forcieren könnte.

8 Mio. € zahlen die Verbände Pauschal für die Sportboote an Gebühren.
Gruß
Udo

Elbianer
26.03.2012, 23:33
Hallo Udo,

ich war viele Jahre lang in einen Seglerverein und kann bestätigen, dass die Verbände pauschal gebühren bezahlen. Aber 8 Mio. Euro ?? In welchen Zeitraum? Doch bestimmt nicht in einen Jahr. Wie viele organisierte Wassersportler gibt es denn? Es geht doch auch nur ein Teil vom Vereinsbeitrag an die Verbände. Wie soll da diese Summe gestemmt werden?
Ob die Zahlen aktuell sind, kann ich nicht sagen, habe aber auf die Schnelle folgendes gefunden. DSV vertritt 1350 Vereine und DMYV 550 Vereine. Macht zusammen 1900 Vereine. Bei 8 Mille sind das 4210,50 Euro pro Verein alleine für Schleusen- und Kanalgebühren?
Und die anderen Ausgaben der Verbände? Wieviel Geld soll dann jeder Verein an die Verbände überweisen? Vielleicht kommt ja auch etwas von den ausländischen Verbänden und den Bootsvermietern, aber viel dürfte das auch nicht sein.
Also wenn die Summe von 8 Mil. Euro stimmt, dann wurde das in einen Zeitraum von x Jahren gezahlt.
Und nicht zu vergessen sind die nicht organisierten Wassersportler. Diese sind die Nutznießer dieser Regelung.

Gruß Thomas

Beluga
27.03.2012, 08:32
Ich denke nicht, dass wir das gegeneinader aufrechnen sollten. Sicher reicht auch der Betrag den die Berufsschifffahrt zahlt nicht für den Unterhalt von Schleusen, Wasserbauwerken und Wasserstraßen. Das ist immer der Steuerzahler, das heißt wir alle, mit im Boot. Deshalb sollte auch eine Nutzung aller, ohne lästige Hetzkampagne, möglich sein. Auf der Straße geht das ja auch.

Stadt_Aschaffenburg
27.03.2012, 09:26
Hallo Doris,

ich sehe das genauso wie Du und weiß gar nicht, wo diese Diskussion jetzt wieder herkommt. Der Nutzwert der Wasserstraßen läßt sich doch längst nicht allein durch die Abgaben feststellen, die von den einzelnen Nutzergruppen ins Staatssäckel fließen; da hängen doch viel mehr Faktoren dran.

LG
Micha

Jürgen F.
27.03.2012, 11:01
Dafür gibts ja auch das Bundeswasserstrassenvermögensgesetz für die fiskalische Verwaltung:lool::lool:

Gruß Jürgen:wink:

Robert67
27.03.2012, 16:50
8 Mio. € zahlen die Verbände Pauschal für die Sportboote an Gebühren.
Gruß
Udo

Falsch!
Es sind 51.000 € p.a.
Also ein Taschengeld.

Kosten tut die Sportschiffahrt etwa 20 Mio €

So Gräben wie Lahn, Fulda, Werra und Klever Stichkanal wollen halt unterhalten werden!
Fast nur für Sportboote und Paddler.

Aktuelle offizielle Zahlen!

Robert

Gernot Menke
27.03.2012, 17:20
Auf der Lahn und auf der Fulda verdient sich aber erstens auch die Fahrgastschiffahrt ihre Brötchen. Ansonsten wüßte ich nicht, was da groß unterhalten wird. 1,60 m Wassertiefe? Würde ich niemandem empfehlen, tatsächlich abzuladen...

Die Instandhaltung dient zweitens hauptsächlich der Beseitigung von Hochwasserschäden usw., damit langfristig keine Straßen und Bahnlinien zusammenfallen und Grundstücke verschwinden. Das findet überall statt, wo ein Fluß etwas größer ist. Deswegen heißt es ja auch WASSER - und Schiffahrtsamt - und wo es sich nicht um eine Wasserstraße handelt (was rein historisch/verwaltungstechnisch zu sehen ist), eben Wasserwirtschaftsamt. Von einen Sportboot- und Paddelamt habe ich hingegen noch nie etwas gehört.

:wink: Gernot

wellcraft288
27.03.2012, 18:59
Falsch!
Es sind 51.000 € p.a.
Also ein Taschengeld.

Kosten tut die Sportschiffahrt etwa 20 Mio €

So Gräben wie Lahn, Fulda, Werra und Klever Stichkanal wollen halt unterhalten werden!
Fast nur für Sportboote und Paddler.

Aktuelle offizielle Zahlen!

Robert

OK Aber weißt du was der Eigner eines Sportbootes Versteuert hat bis er sich den Kahn kaufen konnte???? ist nicht immer Schwarzgeld was da so auf dem wasser schwimmt.
Gruß
Udo

Robert67
27.03.2012, 19:23
OK Aber weißt du was der Eigner eines Sportbootes Versteuert hat bis er sich den Kahn kaufen konnte???? ist nicht immer Schwarzgeld was da so auf dem wasser schwimmt.
Gruß
Udo

Alle anderen Hobbys zahlen nach dem Argument auch Steuern.

Gernot meinte, eine Wasserstrasse wie Lahn würde kaum Unterhalt kosten.
Schön wärs ja, denk mal alleine an die Personalkosten.
Reparaturen der Schleusen und Wehre usw.

Von wegen FGS auf Lahn und Fulda, die Abgaben sind lächerlich gering.
Von Kostendeckung keine Spur.

Allerdings, die Abgaben von den GMS z.B. auf dem Neckar reichen noch nicht mal zu einem Drittel der Betriebskosten.
Betrieb, nicht Unterhaltung, die Kosten sind noch viel höher.

Der Bund hätte die Lahn gerne an RLP "verschenkt".
Die haben dankend abgelehnt.

wellcraft288
27.03.2012, 19:29
Recht haßt du ja ,aber wenn du so aufrechnest,was Kostet uns unsere Regierung,und Brüssel da ist das hier doch nur ein Taschengeld.

Robert67
27.03.2012, 19:40
Die Frage ist, wie oft benutzt du Lahn oder Fulda?
Ich vermute mal gar nicht.
Ist aber sicher so ein Gefühl, "ich könnte ja wenn ich wollte"

Macht Paddelstrecken aus diesen Rinnen und gut.
Alles andere ist Luxus, den wir uns immer weniger leisten können.

Die Mecklenburger Wasserstrassen sind als Tourismussmagnet ja noch akzeptabel.
Dann soll sich aber auch das Land drum kümmern und nicht der Bund.

Lieber die Grosschiffahrtsstrassen fördern.
Da gibt es genug zu tun.

Heidi 1920
27.03.2012, 20:45
Dann soll sich aber auch das Land drum kümmern und nicht der Bund.

Bezahlen muss es sowieso der Steuerzahler, egal aus welchem Topf das Geld kommt.
Axel

Stadt_Aschaffenburg
27.03.2012, 20:49
Hallo Robert,

mit Verlaub, aber ich finde, da denkst Du zu kurz. Die Unterhaltung der kleineren Flüsse und seiner Bauwerke dient doch längst nicht nur dazu, daß Böötlefahrer und ein paar Fahrgastschiffe sie nutzen können. Der Hochwasserschutz hat da mindestens den gleichen Stellenwert und verursacht oft die meisten Kosten oder glaubst Du, daß noch Millionen in die Schleusen investiert werden, nur damit ein paar Leute ihren Spaß haben? Klar, die Schleusen werden unterhalten, aber doch nicht alleine für die Sportboote, genauso wichtig ist doch, daß die WSA-Schiffe dort weiter hinkommen, um das Flußbett in dem Zustand zu halten, damit die Wasserführung gewährleistet ist. Gerade an Fulda und Lahn kommt man an die meisten Stellen doch gar nicht von Land aus ran. Was würdest Du denn sagen, wenn Du da wohnen würdest und hättest auf einmal jedes Jahr zweimal Wasser im Wohnzimmer, weil der Fluß sich ausbreitet oder sein Bett verlegt, Du würdest beim WSA anrufen und fordern, daß das behoben wird und würdest gesagt kriegen "tut uns leid, aber da können wir nichts machen, da kommen wir mit unserem Gerät nicht mehr hin"?

Wasser sucht sich seinen Weg, aber manchmal ist es besser, wenn man ihn ihm zeigt, da ist Schiffbarkeit nur ein Doppelnutzen, mehr nicht.

Außerdem ist Tourismus immer eine Mischkalkulation. Nur die direkten Kosten mit den direkten Einnahmen zu vergleichen, wird den Tatsachen nicht gerecht.

Wir sollten nicht das, was über viele Generationen aufgebaut wurde, einfach so wieder aufgeben, nur weil ein Bayer in Berlin nicht in der Lage ist, seinen Job zu machen! Natürlich hat jeder Verständnis, daß in Zeiten knapper Kassen nicht alles 100% top im Zustand gehalten werden kann, das ist in anderen Ländern auch nicht anders, aber einfach so alles aufgeben wäre der falsche Weg!

Meint etwa irgendeiner, daß die französischen Kanäle kostendeckend sind? Will sie deswegen jemand aufgeben? So einfach sollte man es sich nicht machen!


LG
Micha

Robert67
27.03.2012, 20:58
Micha, ich arbeite in der WSV.

Hochwasserschutz usw. weiss ich alles.
Früher haben die Kraftwerke am Neckar den Ausbau finanziert.
Heute ist alles verkloppt und nur die Kosten sind geblieben.

An allen staugeregelten Flüssen gibt es Kraftwerke.
Die hätten auch das Geld für den Unterhalt weiterhin eingebracht.

Aber nee, dieses Tafelsilber wurde für eine kurzfristige Einnahme vertickt.
Deswegen fehlt auch überall die Kohle.

lG
Robert

Heidi 1920
27.03.2012, 21:04
Hallo,
die Kraftwerke an der Mosel (Deutschland und Luxemburg) waren von Anfang an dem RWE und noch nie der WSV.
Axel

Robert67
27.03.2012, 21:07
Das war von Anfang an ein Konstruktionsfehler.

Am Oberrhein gehören die KW der EDF, die sorgt auch für den Unterhalt vom Kanal.

Stadt_Aschaffenburg
27.03.2012, 21:16
Hi Robert,

aber genau das ist ja das Problem. Es wurden massive Fehler gemacht und heute wird sich hingestellt und gesagt "wir haben einen Fehlbetrag von 500 Millionen jährlich", aber warum man den Fehlbetrag hat, das sagt natürlich keiner. Ich glaube auch nicht dran, daß es in Zukunft nochmal interessant sein könnte mit dem Frachtschiff nach Marburg zu kommen und ich bin mir sicher, Jürgen würde es auch noch verkraften, wenn er donnerstags nicht mehr in die Lahn fahren könnte, aber die Lahn einfach so renaturieren... ich glaube da würde mit Sicherheit noch was nachkommen.

LG
Micha

Gernot Menke
28.03.2012, 11:56
... nochmal interessant sein könnte mit dem Schiff nach Marburg zu kommen ...

nur damit nichts Verkehrtes hängenbleibt: in GIESSEN war immer Schluß, da gab und gibt es zwei Wehre, in Marburg war nie ein Schiff gewesen. Aber bis nach Gießen ist tatsächlich gefahren worden (um 1850 herum).

:wink: Gernot

Beluga
29.03.2012, 18:39
Ehrlich gesagt finde ich diese Diskussion völlig daneben.
Was kostet denn der Unterhalt der Wasserstraßen um für die Großschifffahrt befahrbar zu bleiben? Dafür könnte man sicher die Bahnlinien ausbauen und die Flüsse sich selbst überlassen. Und die Sportboote hätten endlich Platz und würden nicht mehr von der Großsschiffahrt bedrängt werden.
Warum ein Vermögen ausgeben für Hochwasserschutz - wegen der paar abgesoffenen Häuser -.
Warum bauen wir Spielplätze, wir konnten als Kids auch auf der Straße spielen.
Alles blöde Polemik.
Freut euch doch einfach, dass es uns ALLEN möglich ist
viele Dinge zu nutzen, die vielelicht der eine oder andere nicht braucht.

Natürlich sind die meisten Sportbootfahrer nicht so firm im Umgang mit ihren Booten, wie die Berufsschiffer, andersrum wäre es ja auch schlimm.
Die Hirachie auf dem Wasser ist doch klar definiert. Der Stärkere ist immer im Recht.
Lachen darf man allerdings über die Fehler anderer, aber auch seiner eigenen. Ich kann das!

wellcraft288
29.03.2012, 20:52
Du hasst den Nagel auf den Kopf getroffen.

Thema Ende

Udo

admiral gysel
11.04.2012, 04:04
Hallo zusammen,

ich befahre seit den 70igern (damals Kanu mit AB) mit Booten in den Berliner Gewässern. Auch in meiner Sportbootzeit der 7 m Klasse in den 80igern mit vielen Schleusenfahrten habe ich nicht eine einzige negative Erfahrung mit den Berufsschiffern gehabt oder miterlebt. Auch haben die 'Pottkapitäne' den obligaten Gruß meistens erwiedert. Auch jetzt mit meinem 19 mtr. Schiff hat sich zu damals nix geändert. Ich habe allergrößten Respekt vor den Kapitänen, insbesondere vor denen mit ellenlangen Schubschiffen ohne Strahlruder, wie genau sie ihre Monster navigieren. Vielleicht sind in Berlin die Kapitäne auf beiden Seiten entspannter.

Probleme sehe ich hingegen sehr häufig mit Seglern, die vorm Gemünd noch einen Riesenpott in Verlegenheit bringen, weil sie sich mit Ihrem Tempo verschätzt haben. Vom Vorfahrtsrecht der Segler gegenüber den Sportbooten möchte ich gar nicht erst reden (schreiben). Mit dieser vom Gesetzgeber eingebauten Vorfahrt meinen manche Segler, Ihnen gehört jeder See.

Immer eine Handbreit Wasser....

Barbara und Frank

meckisteam
12.04.2012, 00:01
"Spezialisten" am Ruder gibt es überall. Auch unter den Profis.

Hier in Köln hab ich z.B. vor 3 Jahren beobachtet wie ein älteres, kleineres Kreuzfahrtschiff (ich nenne bewusst keine weiteren Daten) beim ablegen viel zu schnell vom Anleger weg drehte und sehr heftig mit dem Heck in den Anleger einschlug. Dabei gab es auch Schäden an Anleger und Schiff. Und man kann nicht von einem einmaligen Fehler reden. Auch das anlegen morgens sah schon recht merkwürdig aus. Normalerweise legen wesentlich größere Schiffe innerhalb von 5 Minuten an. Das angesprochene Schiff brauchte bald 30 Minuten. Dabei wurde mehrfach zackig am Anleger und auch an einem anderen Schiff (das am Nachbaranleger lag) entlang geschrammt. Es kann auch nicht an einer veralteten Technik gelegen haben, das Schiff hatte ein Buggy und es wurde auch genutzt ...

Da kann man nur hoffen das man NIEMALS mit einem Sportboot diesem "Fachmann" begegnet.

admiral gysel
03.05.2012, 01:42
Hallo,
vor zwei Beiträgen habe ich noch vom Ärger der Segler mit Berufsschifffahrt bereichtet und letztes WE hatte in Berlin auf dem Wannsee eine Fähre ein Unfall mit einem Segler gehabt. Sich im Recht fühlend hat der Segler, der sich mit einem Sprung ins Wasser gerettet hat, wie ein Rohrspatz geschimpft, warum das große Fahrgastschiff nicht ausgewichen ist und auch das Publikum hat sich unwissender Seite beschwert, wie der Kapitän draufhalten konnte.

Immer eine Hanbreit Wasser...

LG Barbara und Frank

Gernot Menke
03.05.2012, 09:12
Es ist (rechtlich) klar, daß die Berufsschiffahrt Vorfahrt hat. Nur darf man es deswegen nicht so übertreiben, wie ich es mal in Konstanz gesehen habe (war eine geile Paddeltour vom Bodensee nach Mannheim, mit dem Boot unterm Arm durch die Touristen in Schaffhausen und weiter). Also der FGS`ler in Konstanz:

Es war nicht zu übersehen, daß der einen regelrechten Haß auf Freizeitler entwickelt hatte. Der hatte noch nicht einmal richtig abgelegt, da gestikulierte der schon mit rotem Kopf im Steuerhaus herum und stieg bereits in die Hupe, als er noch 1 km weg war. Auch Paddler wollen die Strömung nutzen (in dem Fahrwasser den Rhein runter nach Stein) und dürfen das auch, wenn sie dabei keinem im Wege stehen. Das Platzmachen hat zu erfolgen, aber noch nicht, wenn der FGS`ler noch dabei ist, am Anleger die Bild-Zeitung zu lesen.

Dann bezweifele ich auch, ob die Formel "Vorfahrt, also Gas - die Kleinen werden schon abhauen" so sinnreich ist. Alles in Maßen, es könnte ja auch einer ein Problem haben und nicht weg können.

Im Übrigen kann ich persönlich mich nicht über schlechte Erfahrungen beklagen, ich habe bisher nur positive Erfahrungen gemacht, mit einer einzigen Ausnahme, und dem war ganz klar eine Laus über die Leber gelaufen. :lool:

Im Übrigen: überall gibt es solche und solche. Insgesamt aber habe ich das Gefühl, das es auf dem Wasser viel angenehmer zugeht als auf der Straße.

:wink: Gernot

Cabincruiser
03.05.2012, 10:20
Jaa Gernot, da haben sie recht. Es gibt solche und solche.
Aber das "Sprichwort" geht weiter------ Es gibt solche und solche, aber mehr solche als solche. Und da ich selbst eine ganze Zeit auf dieser Fähre MS Lichterfelde auf diesem akademischen See gearbeitet habe, weiss ich nur zu gut wie es abläuft, bei einigen Herren, die der Meinung sind, als Segler muss ich nicht ausweichen, NIEMANDEN. Aber wie es der Paragraph 1 schon sagt ( im Gesetz ) Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme bla bla. Jeder sollte nach besten Dingen handeln und auch mal gewähren lassen.
In diesem Sinne allzeit gute Fahrt, ALLEN die ein Böotchen fahren.
Gruss vom Neckarhttp://1.2.3.13/bmi/www.binnenschifferforum.de/images/smilies/matrosen_smilie/wave.gif

elo-yan
03.05.2012, 13:54
Ganz nach dem Sprichwort leben und leben lassen. Wir in der Kanalschifffahrt haben des öftern mit Mietschiffen zu tun, also 10-15m Boote die ohne Führerschein gefahren werden. Da kann es manchmal schon etwas heiss zu und hergehen, denn manch Freizeitkapitän fühlt sich wirklich "frei", hat kein Gefühl für seine Geschwindigkeit (die auf dem Kanal sehr langsam ist), Überholmanöver, Einfahren in Schleusen ohne an der Reihe zu sein (zum Beispiel in Schleusenketten mit automatischer Programmierung, da kams schon öfter mal vor dass "unsere" Schleuse bereits besetzt und im Schleusenvorgang war).

Aber grundsätzlich können wir uns nicht beklagen. Gegenseitiger Respekt ist eigentlich an der Tagesordnung. Und schliesslich tragen die Freizeitboote dazu bei, dass die Kanäle überhaupt noch funktionieren. Für die eine Penische pro Woche (oder Monat, je nach Kanal) wäre der Kanal bestimmt nicht mehr offen.

Wie oben erwähnt: Rowdies gibt's überall, da wird breit drüber geklagt, aber die vielen netten Begegnungen werden kaum erwähnt.

Joana
19.05.2012, 23:20
Hallo,
heute hab ich auch mal so eine Situation miterlebt. Im OW der Schleuse hat ein FGS angelegt, weil es warten mußte bis die Schleuse oben und frei ist.
Etwas weiter hinten ( am Berufsanleger ) haben 3 Sportboote festgemacht.
Ein weiteres GMS kam an und wollte auch dort anlegen, hatte aber wegen der Sportboote kein Platz mehr. Ein Sportbootfahrer fuhr
sofort weiter zurück.
Die anderen beiden Sportbootfahrer warteten seelenruhig ab, wie das GMS immer näher kam.
Ein Besatzungsmitglied fing erst an zu diskutieren und wurde lauter bis die Sportbootfahrer verstanden, daß sie den Platz räumen mußten.
Ich glaube, die sind sich der Gefahr gar nicht bewußt, oder wo haben die ihren Führerschein gemacht ?
Grüße Joana

Streifenhörnchen
25.06.2012, 10:29
Hallo,
nach einer Anstrengenden Talschleusung hatte dieser Bootsführer seine liebe Not wieder an Bord seiner Yacht zu kommen

Gernot Menke
22.03.2019, 16:52
Hahahaaaa, köstlich, ist mir gerade über den Weg gelaufen. Sieht nach Charterboot aus, würde ich sagen. (Am besten gefallen mir die Sekunden 1:14 bis 1:16 :lool:)

https://www.youtube.com/watch?v=-Tf5wlnZoPE

:wink: Gernot

HansaV
22.03.2019, 18:37
Hahahaaaa, köstlich, ist mir gerade über den Weg gelaufen. Sieht nach Charterboot aus, würde ich sagen. (Am besten gefallen mir die Sekunden 1:14 bis 1:16 :lool:)

https://www.youtube.com/watch?v=-Tf5wlnZoPE

:wink: Gernot


Hallo Gernot,

auf dem Dampfer (https://www.youtube.com/watch?v=Nwn-n-bgHK4) sind Profis am Werk:D

Ist mir letztens untergekommen, fand ich auch gut.
Besser gefällt mir aber Schlaflied (https://www.youtube.com/watch?v=ZohsyvEZtBg&feature=youtu.be&t=207)


Gruß
Paul-Robert

Jürgen F.
16.05.2019, 11:22
Oberwesel 14.05.2019 10:41 Uhr.

Motorboot versucht die Abkürzung zu nehmen und donnert mit voller voller Geschwindigkeit auf die "Klamotten". Wenn man dann drauf liegt muss man unbedingt noch mal versuchen mit Vollgas drüber weg zu fahren. Das Krachen von den Steinen und dem Antrieb konnte man bis zur Revierzentrale sehr laut hören.

Gut das es die Feuerwehr und die Männer vom WSA gibt. 2 Stunden später konnte das Boot dann in Sicherheit gebracht werden.

Schöne Grüße
Jürgen F.

Buganker
17.05.2019, 08:57
Am Braubacher Mittelgrund gibt es auch immer wieder solche Situationen.