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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hochrhein und seine Wasserkraftwerke



26.07.2008, 23:09
Der Rhein

ist Deutschlands längster und wasserreichster Fluss, immer schon von großer Bedeutung als Wasserstraße und von daher ein wirtschaftlicher Impulsgeber. Doch der Fluss ist noch mehr. Der Rhein ist Deutschlands bedeutendster, bekanntester und beliebster Fluss, mit dem sich zahlreiche Sagen, Mythen und auch Emotionen verbinden. Deutschland und der Rhein, dass gehört zusammen, nicht nur für die deutschen - auch wenn der Rhein im schweizerischen Graubünden entspringt, Frankreich seinen Anteil an ihm hat und der Fluss in den Niederlanden in die Nordsee mündet.
Der Rhein glieder sich in den Hochrhein von Konstanz bis Basel, den Oberrhein von Basel bis Bingen, den Mittelrhein von Bingen bis Bonn und den Niederrhein von Bonn bis Emmerich. Bei unseren Niederländischen Nachbarn, wechsel er nochmals seinen Namen bevor in Hoek van Holland in die Nordsee mündet. Der Hochrhein zwischen Bodensee und Basel spielt trotz aller Pläne als Wasserstraße keine Rolle. Vielmehr dient er mit deinen 11 Wasserkraftwerken als Energieerzeuger.

Anbei einmal eine Auflistung der Wasserkraftwerke des Hochrheins.

Birsfelden, Inbetriebsetzung 1954, Installierte Leistung 100 MW, Jahresproduktion 555 GWh
Augst-Wyhlen, Inbetriebsetzung 1912, Installierte Leistung 73 MW, Jahresproduktion 405 GWh
Rheinfelden, Inbetriebsetzung 1898, Installierte Leistung 26 MW, Jahresproduktion 185 GWh, durch ein Neubau erhöhte sich die Installierte Leistung auf 116 MW, sowie die Jahresproduktion auf 600 GWh
Ryburg-Schwörstadt, Inbetriebsetzung 1931, Installierte Leistung 120 MW, Jahresproduktion 760 GWh
Säckingen, Inbetriebsetzung 1966, Installierte Leistung 74 MW, Jahresproduktion 492 GWh
Laufenburg, Inbetriebsetzung 1914, Installierte Leistung 110 MW, Jahresproduktion 700 GWh. Das Kraftwerk Lauenburg, was die erste Anlage am Hochrhein, die quer in den Fluss gebaut wurde.
Albbruck-Dogern, Inbetriebsetzung 1934, Installierte Leistung 85 MW, Jahresproduktion 569 GWh
Recklingen, Inbetriebsetzung 1914, Installierte Leistung 39 MW, Jahresproduktion 234 GWh
Eglisau, Inbetriebsetzung 1919, Installierte Leistung 34 MW, Jahresproduktion 290 GWh
Rheinau, Inbetriebsetzung 1956, Installierte Leistung 37 MW, Jahresproduktion 237 GWh
Schaffhausen, Inbetriebsetzung 1963, Installierte Leistung 29 MW, Jahresproduktion 168 GWh
Für Ergänzungen sind wir wie immer dankbar.

Gruß Dewi

Gernot Menke
01.11.2008, 14:04
Laufenburg lag früher einst an einem spektakulären Wasserfall - "Laufen" genannt, deswegen der Ortsname - der leider durch das Wasserkraftwerk (so schön und urig das heute dasteht) eingestaut wurde. Dafür liefert es umweltfreundlichen Strom - man kann eben nicht alles haben. Aber um den einst spektakulären Laufen in Laufenburg ist es schon schade. Der Ort liegt in einer Linkskrümmung des Rheins am rechten Ufer - der Linksknick war ursprünglich ein Durchbruch des Rheins über Felsen hinweg, die den Wasserfall bildeten.

Heute fährt man dort durch eine idyllische und friedliche Linkskurve über den alten Laufen hinweg. Die Strömung ist aber ganz erheblich! Die große Hubhöhe des Kraftwerks (über 10 m) und die starken Turbinen ziehen wie Magnete. Gleich nachdem man um die Biegung herumkommt, sieht man in vielleicht vierhundert Metern Entfernung das Kraftwerk wie einen Damm liegen. Es war von weiten nicht auszumachen, wo man hinsollte, mal sah es eher nach links, dann wieder nach der rechten Seite aus (dort befindet sich eine Schleuse, die aber nur kleinen Ausflugsschiffen geöffnet wird). Wegen der extrem starken Strömung wurde ich langsam nervös, denn der Point of no return für die Wahl der richtigen Seite kam rasch näher.

Ich frage mich wirklich, warum sie vor den Knick kein Hinweisschild für Bootsfahrer gestellt haben! Ob ich es übersehen hatte?? Ich mußte mich jetzt mit dem lahmen Schlauchboot definitiv für die richtige Seite entscheiden. Der Kraftwerksmensch war im wörtlichen Sinn aus seinem Häuschen, stand gut sichtbar oben auf dem Schleusensteg und beguckte mich mit dem Fernglas. Ich entschied mich jetzt für rechts, weil ich dort die Schleuse sah. Der Kraftwerksmensch machte daraufhin eine deutliche Armbewegung hin zum zum linken Ufer. Ich war ihm in dem Moment wirklich dankbar und bestätigte ihm, das ich das verstanden hatte und legte mich ins Zeug. Obwohl ich praktisch querab aufs linke Ufer zuhielt, fuhr ich fast genau diagonal zum Ausstieg am linken Ufer!

Am Ausstieg, einem unscheinbaren Steg mit ein paar Stufen, stand ein Karren und ein Hinweisschild. Da stand sinngemäß drauf: Durchgang durch das Kraftwerk frei, Boot auf den Karren laden und dem blauen Strich durchs Kraftwerk folgen! Der Weg machte zahlreiche Biegungen zwischen surrenden und urigen Anlagen im Stil der Zeit nach 1900 (das Kraftwerk wurde 1914 fertiggestellt) und kam dann oben an einem spektakulären Bootsaufzug raus, der die große Hubhöhe des Wehrs von 10 Metern überwindet! Die Fotos von diesem Aufzug, die ich erst hier angehängt hatte, habe ich umgestellt: sie sind jetzt zu sehen unter: Europäische Wasserstraßen,Schiffshebewerke, Geneigte Ebenen.

:wink: Gernot