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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 2009 - Zusammenstoss Walsum -25.September 2009-



binnenvaart
25.09.2009, 10:33
Heutemorgen sollen zwei schiffen in Walsum Sud auf einander gestosen sein.

Weiter noch nichts gehört.

grusse Rene

binnenvaart
25.09.2009, 15:43
Auf dem Rhein in Höhe des Hafens Duisburg Walsum-Süd sind am Freitagmorgen zwei Schiffe zusammengestoßen. Dabei wurde ein Steuermann verletzt, berichtet die Polizei. In beide Schiffe drang Wasser ein.

Schiffsunfall auf dem Rhein (http://www.rp-online.de/public/article/duisburg/762439/Schiffsunfall-auf-dem-Rhein.html)

Schappes
25.09.2009, 16:56
Hallo zusammen,
vor wenigen Minuten in den Schlagzeilen von heute beim WDR kam die Meldung durch.
Ein niederländisches Schiff traf im dichten Nebel auf ein deutsches Tankschiff. Dabei wurde einer der Steuermänner wohl schwer verletzt. Es drang in beide Schiffe Wasser ein, die Gefahr des Untergangs besteht nicht. Die Rheinschiffahrt wurde nicht beenträchtigt.

soweit das, was ich vor einigen Minuten im WDR unter Schlagzeilen gehört habe.

Es häufen sich die Unfälle. Meiner Meinung nach könnte das etwas mit dem wirtschaftlichen Druck zu tun haben, der hinter den Leuten, Reedereien, Partikulieren usw. steht. So langsam wird es in der Binnenschiffahrt zu Zuständen wie auf den Autobahnen beim LKW-Verkehr kommen.

ein nachdenklicher Schappes :fragkratz:

Power-Ship
25.09.2009, 17:01
@ Schappes,
da muß ich Dir Recht geben, was in den letzten zwei Wochen an Kollisionen und sonstigem Ungemach (Labe 18) passiert ist, ist zuviel des Schlechten. Kann es sein, daß der Kostendruck so hoch ist? Das an jedem € gespart wird, der als zuviel ausgegeben angesehen wird?
Das darf so nicht weitergehen! Durch die Häufung dieser Vorfälle gerät die Binnenschifffahrt in ein Licht, welches sie nicht verdient!:cry:

Schappes
25.09.2009, 17:10
so lautet der Text in der Schlagzeile beim WDR Studio Duisburg, zu hören unter http://www01.wdr.de/studio/duisburg/index.html

da haben wir das schon, auch den Medien stösst das auf...nicht gut. Und der Kostendruck steht natürlich hinter sehr vielen Unfällen, auch auf den Wasserstrassen.

im übrigen wünsche ich dem verletzten niederländischen Steuermann alles Gute, dass er wieder gesund und ohne bleibenden Schäden weiterhin in seinem Beruf arbeiten kann.
der schappes

Norbert
25.09.2009, 18:59
Hallo Schappes,

Kosten und Termindruck ist das eine, aber wir haben Kleinwasser. Die Schifffahrt muss zusammenrücken und da die Schiffe nicht kleiner werden ist dann schon mal weniger Platz. Da hilft auch keine Technik, da hilft nur vorrausschauendes Fahren. Bin mal auf die Zeitungsberichte dazu gespannt.

Gruß Norbert

Jürgen F.
25.09.2009, 19:04
Jau, das Niedrigwasser war auch mein erster Gedanke, da kommt wohl eins zum anderen. Hoffentlich erholt sich der Steuermann wieder.

Schöne Grüße
Jürgen F.

Dominic
25.09.2009, 19:07
Hallo,

Hallo Schappes,

Kosten und Termindruck ist das eine, aber wir haben Kleinwasser. Die Schifffahrt muss zusammenrücken und da die Schiffe nicht kleiner werden ist dann schon mal weniger Platz. Da hilft auch keine Technik, da hilft nur vorrausschauendes Fahren. Bin mal auf die Zeitungsberichte dazu gespannt.

Gruß Norbert

dazu kommt noch, dass mehr Schiffe für die selbe Tonnage fahren müssen, weil nicht mehr voll abgeladen werden kann.
Das ganze hat seine Vor- und Nachteile:
Pro: Höhere Auslastung der Flotten und damit auch hoffentlich eine positive Entwicklung bei den Frachtraten.
Contra: Viel Schiff auf zu wenig Wasser.

Bis dann

Dominic

Schappes
25.09.2009, 19:48
Hallo,
warum und wieso werden wir sicher noch erfahren. Und was das Kleinwasser betrifft...mag mit ein Grund sein, ausser dem Nebel der heute morgen dort vorhanden war. Aber Schiffe sind oft bei Kleinwasser unterwegs und es passiert zum Glück nicht immer etwas. Und was in der letzten Zeit passiert, ich meine in den letzten Tagen oder auch Wochen finde ich persönlich schon ziemlich heftig.
Nun noch etwas von der Pressestelle der Polizei Duisburg:

Gegen 08.55 Uhr kam es heute (25.09.) auf dem Rhein, Höhe Hafen Duisburg-Walsum-Süd (Rhein-Km 7912) bei dichtem Nebel zum Kopf auf Kopf Zusammenstoß zwischen einem deutschen Tankmotorschiff (fuhr beladen mit 850 t Flugzeugkraftstoff zu Berg) und einem niederländischen Motorschiff (fuhr beladen mit 122 t Lkw-Ladungsbrücken zu Tal). Der Steuermann des Motorschiffes wurde bei dem Unfall verletzt. Nach notärztlicher Erstversorgung brachte man ihn ins Krankenhaus. Bei dem Tankmotorschiff kam es nicht zum Ladungsaustritt. Beide Schiffe hatten Wassereinbruch, blieben jedoch schwimmfähig. Beeinträchtigungen der Schiffahrt gab es nicht. Die Ermittlungen zur Unfallursache dauern an.


freundliche Grüsse vom schappes

Norbert
25.09.2009, 20:57
Das ist dann wieder ein Fall für das Schifffahrtsgericht. Kleinwasser und Nebel ist immer eine besch.... Mischung.

HEJOSI
25.09.2009, 21:21
Niedrigwasser und Nebelzeit und Dass nach einen schönen Sommer mit klaren Nächten. Da müssen sich die Radarfahrer erstmal wieder dran gewöhnen,mit den großen Schiffen hat daß weniger zu tun,die haben extem selten eine Haverie. Im Herbst haben die Werften immer schon mehr mit solchen Reparaturen zu tun gehabt. Bei der Nebelfahrt lässt teilweise die kommunikation, Schiff-Schiff zu wünschen übrig.

Norbert
25.09.2009, 22:10
Bei der Nebelfahrt lässt teilweise die kommunikation, Schiff-Schiff zu wünschen übrig.Hat sich das noch immer nicht gebessert?

Landfrau
26.09.2009, 18:00
Hallo,
Das (http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/duisburg/2009/9/25/news-134543937/detail.html) hab ich beim Stöbern zum Thema gefunden, demnach waren beteiligt das TMS Mainfranken und das GMS Densimo.

Gruß Claudia:wink:
Die Haftung für den Inhalt der verlinkten Seite unterliegt dem Betreiber:

Norbert
26.09.2009, 20:25
Hallo Claudia,

da kann man mal sehen welche Kräfte dort auftreten sind. Auch die Fotos vom durchgebrochenen Labe sind nicht ohne.

Gruß Norbert

Jürgen
27.09.2009, 12:32
Und noch ein Phänomen ist weit verbreitet: Das Fahren nach elektronischer Karte! Die da eingezeichnete Fahrrinne entspricht nicht immer der ganzen Realität. - Und die nachfolgenden Generationen der Schiffsleute klammern sich oft an dieses Hilfsmittel wie an einen rettenden Ast.
Kurz und gut: Seit elektronische Karten im Einsatz sind, ist es auf dem Rhein verdammt eng geworden!

Jürgen
Melk zu Berg

Norbert
27.09.2009, 19:25
Hallo Jürgen,

dann war das was man Früher gelernt hat, doch nicht so übel "Bei diesem Wasserstand kann ich an dieser Stelle so weit bei".
Oder seh ich das verkehrt ? :fragkratz:

Gruß Norbert

Ernst
27.09.2009, 21:22
Hallo, mein alter Herr hat bei solch einem Wasserstand immer gesagt "sperr Deine Augen weit auf denn jetzt lernst Du wo man herfahren kann"
War wohl nicht so übel was Er da gesagt hat.

Gruß Ernst

Schappes
29.09.2009, 09:09
Hallo zusammen,
im Beitrag von Jürgen Das Fahren nach elektronischer Karte! sehe ich dass es anscheinend ausser Nebel und Kleinwasser auch noch andere Gründe für Unfälle gibt.
Es ist wie das blinde Verlassen auf Navigationssysteme im Strassenverkehr. Hier passiert eben auch viel weil der Mensch nicht mehr richtig hinschaut, da ihm suggeriert wird, dass Er sich 100% darauf verlassen kann, was ihm das Navi da anzeigt/ansagt. Dabei sind Purzelbäume in Flüsse oder Kanäle noch das wenigste was durch solche Systeme verursacht wird.
Die meisten von uns, die sich auf der Strasse bewegen und ein solches Navisystem im Fahrzeug haben wissen doch, ganz aktuell ist die Anzeige nicht immer. Baustellen, Engstellen, kleine, plötzlich auftretende Umfahrungen etc. sind nicht, nocht nicht erkennbar und schon gibt es Schrecksekunden.
Deshalb ist das was man früher gelernt hat,(Beiträge von Norbert und Ernst) auf dem Wasser, auf der Strasse oder in der Luft immer noch das nonplusultra, auch in Verbindung mit Navis gilt..Augen offenhalten und natürlich das Gespür für Gefahr, das Anpassen der Geschwindigkeit und was sonst noch zum verantwortungsvollen Führen von Fahrzeugen gehört.

in diesem Sinne grüsst euch freundlichst der schappes

Gernot Menke
29.09.2009, 13:29
Seit elektronische Karten im Einsatz sind, ist es auf dem Rhein verdammt eng geworden!

Das klingt für mich als Außenstehenden so, als ob die erste Generation elektronischer Karten noch sehr primitiv sein muß. Warum gibt es denn keine wasserstandsabhängigen elektronischen Karten? Da müßte man nur noch die Pegelstände und den eigenen Tiefgang eingeben und schon bekäme man alles angezeigt, was innerhalb und außerhalb der Tonnen geht oder nicht geht.

Die Frage nach der Toleranz ist auch klar: der Schiffer müßte über die Eingabe seines Tiefgangs individuell entscheiden, welche exakte Tiefe er angezeigt bekommen will. Geht sein Schiff 2,40 m tief und will er minimal 20 cm Flottwasser zur Verfügung haben, müßte er die elektronische Karte eben auf 2,60 m Tiefgang einstellen. Die Werte der Karte müßten exakt sein und stimmen, weil eine eingebaute Toleranz nur wieder dazu führen würde, daß diese Toleranz von der Schiffahrt mehr oder weniger exakt wieder abgezogen würde.

Fehltiefen könnte man ja, so wie heute auch, bekanntmachen und die Fehltiefe und/oder die Karte entsprechend korrigieren.

:wink: Gernot

helmut1972
29.09.2009, 14:00
Hallo!

Ich klinke mich in diese Diskussion ein, weil wir an der österreichischen Donau schon einige Erfahrungen mit DoRIS haben. Zum einen muss ich sagen wie wichtig die Streckenkenntnis (egal auf welcher Wasserstraße) der Schiffsführer ist. Dieser muss auch bei Sicht Null (Nebel) fahren können. Es ist schon wie in den Beträgen vorher zu bemerken, viele fahren nur mehr nach elektronischen Karten, vielfach in Verwendung ist z.B. TRESCO. Es geht hierbei auch um Haftungsfragen (Havarie, Ländfahren usw.) Auch hat man vielfach Strombereiche, wo sich der Stromgrund laufend ändert, etwa nach einem abfließenden Hochwasser. Wenn ein Schiffsführer blind einer elektronischen Wasserstraßenkarte vertraut, kann das zu einer bösen Überraschung führen. mfG helmut

Jürgen
29.09.2009, 21:23
Guten Abend miteinander,
bei den elektronischen Karten wie z.B. TRESCO kann man die Pegelstände geregelt abrufen lassen und auch den eigenen Tiefgang eingeben. auf bestimmten Streckenabschnitten wird dies bei der Darstelung berücksichtigt. aber eben nicht auf allen Strecken, da ist dann eine Fahrrinne in der amtlichen Breite eingezeichnet. Und genau die entspricht nicht immer der Realität.
Für die österreichische Donau kann ich feststellen, dass mehrmals am Tag die betreffenden Pegelstände mittels des AIS Systems aktualisiert werden und auch auf der elektr. Karte Eingang finden und jeden Tag die neuesten Nachrichten für die Schiffahrt per Email versendet werden(sofern abonniert). Ebenso werden die Furttiefen(rheindeutsch: Übergänge) an den betreffenden Schleusen angezeigt. - Also Informationen satt. - Obwohl die klassischen Rheinschiffer immer denken, dass auf der Donau...........??!!

Jürgen
In Passau

Jürgen II
29.09.2009, 21:43
Hallo Jürgen,
ich wünsch dir " gode Reis " für die nächsten Tage. Schade, da wär ich gern mal dabei gewesen......
Schöne Grüße aus Urmitz ( bei Andernach-Pegel 82 )
Gruß Jürgen

Gernot Menke
30.09.2009, 10:10
@Hallo Helmut,

das klingt überzeugend und eine elektronische Karte ist mit Sicherheit kein Ersatz für eine profunde Streckenkenntnis (das sollte man vielleicht auch mal den Versicherern erzählen?).

Was ich aber nicht verstehe: das, was erfahrene Schiffsführer im Laufe ihrer Fahrenszeit beobachten (verbliebenes Wasser bei extremem Niedrigwasser, wo man also bei entsprechend mehr Wasser auch außerhalb der Tonnen sicher fahren kann, Bereiche mit wechselnden Fahrwassern oder Anlandungen, Neerströmungen usw.), müßte sich doch auch in eine elektronischen Flußkarte aufnehmen lassen?

Vielleicht ist es ja so, daß die Macher elektronischer Karten gar nicht über alle verwertbaren Informationen verfügen, weil erfahrene Schiffsführer, die sich in ihrem Revier auskennen, gar kein Interesse an elektronischen Karten haben? Und die, die nach den Karten rufen, tun das möglicherweise deswegen, weil sie die genauen Streckenkenntnisse nicht haben.

- Ich könnte mir auch gut vorstellen, daß die entsprechende Ausbildung während der Fahrt in der heutigen Zeit, wo die Flüsse zu Wasser"straßen" geworden, die Uferbereiche und Radien nach Möglichkeit normiert und die Fahrwasser durchgängig bezeichnet sind, nicht mehr so ist wie früher. Auch die traditionellen Ortsbezeichnungen der einzelnen Flußstellen dürften bald in Vergessenheit geraten sein.

:wink: Gernot

Ernst
30.09.2009, 11:33
Hallo Gernot, durch den ganze elektronische Schnickschnack "verblödet" (extra in Anführungszeichen, damit ist niemand persönlich gemeint.) die Menschheit.

Bestes Beispiel, Menschen die viel mit dem Pc arbeiten (Exel usw) lassen im Kopfrechnen nach.

In der Schiffahrt wird teilweise mehr auf das Radarbild oder den Kartenplotter geschaut als auf die Umgebung, obwohl das bei dem jetzigen Wasserstand besser wäre.

Dazu kommt noch der Autopilot, wenn der eingeschaltet ist kann man wunderbar Zeitung lesen oder TV gucken.

Das sind halt die folgen der modernen Zeit.

Hoffentlich habe ich jetzt niemand auf den Schlips getreten !

Gruß Ernst

Power-Ship
30.09.2009, 13:52
@ Ernst:
Damit hast Du wahrscheinlich niemandem auf den Schlips getreten, sondern den Nagel auf den Kopf getroffen. Das geht mir in meinem Job nicht anders: Wenn ich mit meinem LKW Beton ausliefere und mich nur auf das Navi verlassen würde, hätte ich auch schon so manchen Unfall gehabt: Verkehrtherum durch die Einbahnstraße, Brücken abgerissen wegen Nichtbeachtung der Durchfahrthöhe, vom Telefonieren will ich gar nicht reden... Dafür gibt es heute Freisprechanlagen! Nur Radaranlagen haben wir noch nicht!

Norbert
30.09.2009, 14:10
Hallo Ernst,

da muss ich dir vollkommen recht geben. Früher hattest du mehr Zeit dir alles einzuprägen. Es wurde auch anders gefahren, als beladener Bergfahrer möglichst am Grund. Weil die Motorenleistungen nicht so Hoch waren wie Heute. Ich kenne das noch aus meiner Lehrzeit wir hatten ein Hitzlerruder ohne elektrische oder Hydraulische Unterstützung, 36 Umdrehungen von Bord nach Bord, alles selber drehen. Wenn man nicht Aufgepasst hat gab es nach kurzer Zeit dicke Arme. Autopiloten kannte ich damals garnicht. Später auf dem Mannesmann I hatten wir einen der nicht richtig Funktionierte.
Ich will aber nicht die ganze Technik verteufeln, bei Radarfahrt mit vier geladenen Leichtern zu Berg, ist der funktionierender Autopilot eine echte Hilfe, die Erfahrung hab ich auf dem Mannesmann IV. Da konnte ich mich dann besser auf das Radarbild konzentrieren.
Dazu sei noch für die nicht Schiffischen angemerkt, das Radarbild sah früher anders aus als Heute.

Gruß Norbert

Hermann
30.09.2009, 17:22
Hallo,

wir hatten in den 60er Jahren ein Radarbild von ca. 250 mm Durchmesser mit Lupe, dann konnten wir den Mittelpunkt nach hinten dezentrieren und bei Nebel musste alles verdunkelt werden oder wenn nicht verdunkelt wurde, hing Einer mit der Nase auf der Gummilippe und sagte die Gradzahl für den Wendeanzeiger an. Da sehen die heutigen Radarbilder doch bedeutend besser aus, auch am Tage ablesbar.
Das Radarbild hab ich mir im Juli auf den Schlepper " Pilot " angesehen.

Gruß
Hermann:wink:

Norbert
30.09.2009, 20:42
Ich hab mal in meinen Videos gestöbert und noch zwei Bilder gefunden.
Das linke ist Aufgenommen im Juni 1989 Mannesmann IV zu Berg Ortslage Waardt. Radaranlage Decca 1216.
Das rechte Herkules VI im Dintelhaven im Januar 1992, Radaranlage Decca 2050.

Gruß Norbert

Elbianer
30.09.2009, 23:11
Da will ich mal auch welche liefern. Ist in Karlsruhe und etwas oberhalb. Der jeweilige Kilometer steht im Dateinamen. Es bedeutet zb zu Berg und zt zu Tal. In der Regel ist der Kilometer aber auch im Bild sichtbar.

Gruß Thomas

Ernst
01.10.2009, 00:28
Hallo Thomas, wirft die Maxauer Brücke voraus auch soviel Schatten oder entsteht der Effekt nur achteraus ?

Gruß Ernst

Gerhard
01.10.2009, 20:36
Hallo

habe heute gehört der Mainfranken ist auf dem Weg zur Schiffswert nach Erlenbach, also aufpassen.

Gruß Gerhard

Elbianer
02.10.2009, 00:05
Hallo Thomas, wirft die Maxauer Brücke voraus auch soviel Schatten oder entsteht der Effekt nur achteraus ?

Gruß Ernst

Hallo Ernst,

ich zeige hier noch das Radarfoto zu Tal oberhalb der Brücke. Es kommt gerade ein Bergfahrer, diesen sieht man im dazugehörenden Foto der Voraussicht.
Leider ist der Radarschatten hinter der Brücke nicht mit im Bild, aber es ist voraus auch so viel Schatten.

Es liegt daran, dass diese Brücke so eine Art Fachwerk-Konstruktion hat und das zwei Brücken gleich hintereinander liegen
Das Echo kommt also nicht in jeden Fall gleich zurück zur Antenne, sondern läuft erst zwischen den Konstruktionen hin und her. Der Rechner denk dann, da das Echo einen weiteren Weg zurückgelegt hat, da muss etwas sein und zeichnet es ins Bild.

Auch wenn das Radarbild noch so gut und bunt ist, wird sich an diesen Effekt nichts ändern. Allerdings ist die in der Karte eingetragene Brücke bei so etwas eine gute Hilfe.

Gruß Thomas

Ernst
02.10.2009, 00:15
Hallo Thomas, ich kenne auch noch die alte Maxauer Brücke und ihr Radarecho mit den Geräten aus den 60zigern.
Die Nijmegerner Brücke mit der dahinter liegenden Hochspannung war bei Radarfahrer auch sehr beliebt.
Ich hatte mich nur gewundert das Geräte der neueren Generation diese Fehlechos nicht ausgleichen können.
Muss vieleicht doch mal irgendwo an Bord klettern und mir sowas aus der Nähe ansehen. (wenn nur der Zeidruck nicht wäre)

Gruß Ernst

Elbianer
02.10.2009, 00:26
Ich hatte mich nur gewundert das Geräte der neueren Generation diese Fehlechos nicht ausgleichen können.
Gruß Ernst

Hallo Ernst,

wie soll es mit den ausgleichen gehen? Ein Radargerät an sich ist genau so blöd wie jeder Computer.
Es kann nur das, was jemand vorher einprogrammiert hat. Wenn das Echo nicht gleich zur Antenne zurück kommt, muss der angeschlossene Rechner doch ein Signal weiter hinten einzeichnen.
Echo war länger unterwegs, also müsste da weiter entfernt etwas sein. Beim Begegnen hat man diesen Effekt ja auch öfters. Da fahren in Radarbild zwei oder drei Schiffe nebeneinander, obwohl nur eins da ist.
Gleiches Problem machen offene Laderäume. Ich war ja auch mal auf einen Schubschiff und bei vier leeren offenen SL sieht man im Nahbereich auch nicht viel.

Gruß Thomas

Norbert
02.10.2009, 01:02
@ Thomas,


Gleiches Problem machen offene Laderäume. Ich war ja auch mal auf einen Schubschiff und bei vier leeren offenen SL sieht man im Nahbereich auch nicht viel.
Und es sieht auf dem eigenen Radar aus als fährt man als Tannenbaum durch die Gegend.

@ Ernst,

Die Hochspannung in Nijmegen ist Klasse. Da saß ich mal als Matrose zu Tal am Ruder. Nach der Eisenbahnbrücke ist der Alte nach unten, als die Hochspannung ins Bild kam, sah es so aus als kommt mir ein Schubverband direkt entgegen. Ich hab dann mal Vorsichtshalber abgestoppt und der Alte sich nachher Schlapp gelacht. FEHLECHO :geil:

Gruß Norbert

Böll
02.10.2009, 05:45
Das Problem mit den leeren Schubleichter kennen alle die damit zu tun hatten.Deshalb sind die vorderen Laderaumschotts auch abgeschrägt worden.Dann gings schon besser.

Wolfgang

Norbert
02.10.2009, 16:03
Ich hab hier noch 3 Aufnahmen aus dem Juni 1989.
Der Mannesmann IV zu Tal mit 4 leeren Schubleichtern
1 an der Einmündung des Wesel-Datteln-Kanals in Wesel
2 + 3 oberhalb der Straßenbrücke in Wesel

Unregistriert
01.10.2010, 18:00
Hallo liebe Binnenschifffahrtsfreunde!

Bin erst vor ein paar Tagen auf diese Webseite gestoßen und vorhin beim Stöbern auf diese "Diskussionsrunde".
Das ist zwar alles ein Jahr her, interessierte mich aber sehr, weil ich vor dieser Havarie als 2. Schiffsführer einige Tage auf der Mainfranken gefahren bin, auch gerade auf dieser Strecke!

Auf einzelne Beiträgen möchte ich nicht näher eingehen, aber mir scheint die Argumentationsführung teils sehr akademisch/theoretisch. Sicherlich stimmt vieles, was das "Tresco-Fahren" angeht. Man muß dann noch dazufügen, dass es mehr und mehr "Rudergänger" gibt, die kaum der deutschen Sprache mächtig sind und deshalb das Funkgerät nicht anpacken. Die Überlegung der Niederländer, wie in der Seefahrt Englisch in der Binnenschifffahrt als Verkehrssprache einzuführen (so-called "River-Speak"), wird auch nicht weiterhelfen, weil der Ostblock als 1. Fremdsprache Russisch hatte! Und auch mit Radar kann man nicht um die Ecke sehen! (Diese bittere Wahrheit wird weiter unten ganz wichtig)

Aber nun zu der Havarie der Mainfranken. Ich war zwar (zum Glück!) nicht an Bord als es passierte, kenne aber die damaligen Verhältnisse und die Örtlichkeiten. Da hätte noch viel mehr passieren können und es wundert mich, dass es da nicht noch häufiger gescheppert hat. In dem Bereich liegen immer leere Schubleichter, einzeln, in 2er- und 4er-Päckchen. Bei kräftigem Wind legen die sich oft fast quer in den Bach, auch wenn sie eigentlich außerhalb der Fahrrinne liegen. Bei kleinem Wasser, wie damals liegen die natürlich sowieso nicht mehr daneben. Aufgrund der damaligen Wirtschaftsflaute lagen da Massen von den Backs rum. Gegenüber ist unterhalb des Hafens Walsum-Süd eine Spundwand, an der Umschlag stattfindet; aber auch immer Schiffe zum Übernachten liegen, manchmal auch in Zweierreihe. Da wird es unter normalen Umständen schon mal eng, wenn sich Berg- und Talfahrt da begegnen und so Spezialisten dann noch überholen müssen. Und jetzt kommt das Sahnehäubchen: der Rhein macht da (in Bergfahrt gesehen) eine Rechtskurve, es gilt geregelte Begegnung (für Nichtkundige: man muß rechts fahren). Also bei kleinem Wasser, entsprechend schmaler Fahrrine durch die leeren Backs und evtl. rechtsrheinisch liegender Schiffe, Nebel und dann noch durch die Kurve und die Backs eingeschränkte Sicht auf dem Radarbild, da kriege ich feuchte Hände. Du mußt Sicherheitsabstand zu den leeren Backs halten und wenn dann die Talfahrt den Bogen "schnibbelt", um Sicherheitsabstand zu den Ankerliegern zu haben, da weißt du, wenn der auf dem Radarbild vor dir erkennbar wird, nicht mehr, wo du hinsollst, vor allem, wenn dann auf Kanal 10 nichts läuft (s.o.)! Ja und dann machst du am besten Kopf auf Kopf und betest, dass das Schott zwischen Vorpiek und Bugi-raum stabil steht und stehen bleibt. Beim Mainfranken hat es ja offensichtlich geklappt.

Es grüßt alle BiSchi-Freunde der Rheinlotse Klaus