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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ein "kleiner Verstellpropeller"



Hermann
19.10.2009, 18:29
Hallo,

Heute bei der Verladung auf einen LKW-Tieflader in Spay (Schottelwerft) gesehen, ein Verstellpropeller für ein Hafen-Bugsierschlepper.

Gruß
Hermann:wink:

Unregistriert
18.02.2010, 15:07
Hallo Hermann,
leider muß ich Dich enttäuschen, was Du Abgelichtet hast ist ein Schottel Ruder Propeller. Bei dieser Mechanik wird die Propellerwelle mitsamt der Schiffsschraube um 180 Grad gedreht um das Schiff von voraus in rückwärts zu steuern,ähnlich wie bein Aussenborder.
Beim Verstellpropeller läuft die Maschine und die Propellerwelle immer in eine Richtung und es werden zur Schubumkehr nur die Propellerflügel auf der Nabe gedreht.
Hersteller ist die Firma Escher & Wyss in Ravensburg. Laut meinem wissen gab es in Deutschland nur 3 Fahzeuge die mit diesen ausgerüstet waren.
Ms Markus jetzt Nawatrans pl,
Ms Neckar jetzt Renske nl,
Ms Lahn jetzt Sachsenland D,
letztere beiden Schiffe wurden 1958 gebaut in Mainz-Gustavsburg.
Woher ich das weis?
Mein name ist Jürgen Schumann MS Sachsenland
Bilder sind hier im Forum



Mit freundlichen grüßen

Jürgen Schumann

www.ms-sachsenland.de (http://www.ms-sachsenland.de)

Rome
04.03.2010, 22:20
Hallo User,

ich kenne ein 4. Fahrzeug, und zwar:
Doppelschrauben-Motorschlepper "RHEIN",
erbaut 1956 in Mainz-Gustavsburg, 2 x 600 PS mit 1600er Escher & Wyss-Verstellpropeller.
Frage an die Fachleute:
Welchen Vorteil hatte dies für einen damaligen Motorschlepper, der eigentliche eine hohe Schleppleistung erbringen sollte?

Gruß
Rome

Ernst
05.03.2010, 00:34
Hallo, Jürgen Schumann

den NECKAR Baujahr 1955, 67m, 967t, der Georg Reitz Reederei
und den LAHN Baujahr 1959, 67m, 915t, der Georg Reitz Reederei

habe ich in meiner Bauliste der Gustavsburger Schiffswerft gefunden und mit den Daten über den Verstellpropeller ergänzt.

Einen MARKUS habe ich dort nicht aufgelistet. Gibt es zu dem Schiff ein paar Daten ?

Gruß Ernst

Im Anhang befindet sich eine Exel-Datei mit den Werften am Main die heruntergeladen werden kann.

swk
05.03.2010, 07:27
Eisbrecher haben auch oft einen Verstellpropeller:
z.B. die in den 50-er Jahren gebaute Serie "Arthur Kaspar", „von Pechmann“, „von Grassmann“ und „Franz Hesselberger“ wurde damit ausgerüstet. Fabrikat "Hatlapa". Vorteil ist, daß sehr schnell von Voll-Voraus auf Retour gegeben werden kann daß benötigter Propellerschub und Motorleistung immer optimal aufeinander abgestimmt werden können. Die Maschine kann mit konstanter Drehzahl laufen.

Grüße aus Wien
swk

Jürgen F.
05.03.2010, 10:56
@Ernst

Ich glaube, bei den GMS Lahn und Neckar wird es sich um die Schiffe handeln die damals von Hoesch zur WTAG kamen. Die Lahn fährt heute noch unter dem Namen Sachsenland. Damals kam von Hoesch auch GMS Berlin dazu, die nach dem Verkauf Markus getauft wurde. Allerdings hatte die Berlin/Markus keinen Verstellpropeller.

Schöne Grüße
Jürgen F.

Ernst
05.03.2010, 11:15
@ Jürgen,
ja der NECKAR wurde 55 für Reitz gebaut und 62 an Hoesch verkauft.
Der LAHN wurde 59 für Reitz gebaut und auch 62 an Hoesch verkauft.
Über einen MARKUS kann ich leider nichts finden.

Gruß Erndt

sachsenland@aol.com
05.03.2010, 17:03
Hallo,
MS Markus wurde 1940 für die WTAG als Schleppschiff gebaut, wurde 57 / 58 mit MAN Motor Typ 30/45 acht Zylinder und einer Escher Wyss Verstellpropelleranlage Motorisiert.
Gebaut wurde das Schiff entweder in Bodenwerder oder Heusden NL, beide Werften haben eine reihe von Schleppkähnen nach einer Zeichnung gebaut.
MS Berlin , MS Markus , MS Lagune und jetzt Nawatrans 7 sind die Namen. Das Schiff fährt heute auch noch mit Verstellpropeller wie mein Fahrzeug.
Die gleiche Anlage hatte auch der MS Hannover eingebaut. Jetzt allerdings Wendegetriebe.
Bei der Werft Barkmeijer in Strobos NL geht vierteljährlich ein Kümo vom Stapel, alle augerüstet mit Verstellpropeller.

Jürgen

Bernhard V.
05.03.2010, 20:30
Hallo,zusammen

Dazu fällt mir ein.
Viele WSA Boote z.B.
Messschiff Niederrhein,später Schottel.über VEBEG verkauft nach NL
MB Habicht,später normal Antrieb,später als Rheineck in Brohl,heute ?
MB Adler, über VEBEG verkauft,
ich meine das Eisbrecher Josef Langen früher auch Verstellpropeller hatte,
was hatte Messschiff Walter Türk früher für Antriebe ?
weiß einer mehr ?

Mit Schiffergruß

Jürgen F.
05.03.2010, 22:26
@Gats User Sachsenland

Das passt nicht. Die Berlin wurde als Schleppkahn für Hoesch gebaut. Der Umbau zum MS erfolgte in Gustavsburg. Ich wusste allerdings nicht, daß das Schiff auch einen Verstellpropeller hatte. Hab ich gerade mal nach gefragt:dream:. Da fällt mir noch ein, daß die Berlin eine ganze Weile als Schub- Gelenkverband gefahren ist.
Zur Nawatrans 7:

Name: Nawatrans VII
ex. Name: WTAG 106 - ab 1951 MS Oldenburg - Har-Con - seit 2008 Nawatrans VII
gemeldet in: Moers - D
Nationalität: D

Schöne Grüße vom nassen Dreieck
Jürgen F.

pedro46
05.03.2010, 22:55
Möchte mich nicht einmischen wer was und wann hatte.Ich weis nur,daß es bei der Bundeswehr sogenannte T-Boote gab (Schleppboot)ich selbst war manchmal während meiner BW Zeit als Aushilfe drauf.War in Karlsruhe bei der Flupi,Boot hies T-61

Navico 2
06.03.2010, 15:46
Ich kann mich daran erinnern, das in den mitte 60 ger Anfang 70 ger Jahren, die MS WESER 22 und 24 ex. B.M.S.A.G Bremen bei der motorisierung einen Henschelmotor mit Verstellpropeller bekamen. Die Schiffe waren 67 x 8,20 m.
Navico 2
Gruß Manfred

wilfried korff
13.03.2010, 17:48
Wenn man bedenkt , dass Josef Becker den ersten Ruderpropeller aus zwei LKW Hinterachsgetrieben ( US Militärbestand ) zusammengesetzt hat und SCHOTTEL heute ein Unternehmen mit Weltgeltung ist..., eine tolle Geschichte !
Gruss Wilfried

grotefendt
12.04.2010, 14:20
Hallo Ernst

Ich bin 1955 bei der Reederei Georg Reitz ,welche ihren Sitz in der Harmoniestraße 11 in Duisburg Ruhrort hatte, als Schiffsjunge angefangen.Ich bin für die Reederei acht Jahre bis 1963 gefahren.

Die Reederei Georg Reitz ist nur in Hoesch G.M.B.H umbenannt worden und hatte mit der Hoesch A.G. nichts zu tun.

Die Anteile (nicht Aktien) waren zur Zeit der Reorg Reitz Reederei in Händen von Kleinanlegern ,wie der Firmengründer Georg Reitz selber einer war.
Da hatte wohl auch die Hoeschwerft in Mainz-Gustavsburg Wertpapiere b.z.w. Schuldscheine in Händen.Die Werft hatte schon vorher Kähne für Georg Reitz gebaut .

Nach der Umbenennung war die Werft in Mainz Alleinauftrageber in Neu , Umbauten und Reperaturen für die neu gegründete "Hoesch Reederei G.M.B.H" .

Grüße Klaus

wesaria
13.04.2010, 15:16
Ich kann mich daran erinnern, das in den mitte 60 ger Anfang 70 ger Jahren, die MS WESER 22 und 24 ex. B.M.S.A.G Bremen bei der motorisierung einen Henschelmotor mit Verstellpropeller bekamen. Die Schiffe waren 67 x 8,20 m.
Navico 2
Gruß Manfred

Hallo !
Ich möchte hier noch etwas ergänzen u. berichtigen. " Weser 22 " hatte eine MWM ( 500 Ps)
und fuhr mit 480 Ps. Während bei " Weser 10/12/13/14/!5/16/ 18 u. !9" die Motoren von
500 auf 420 Ps. gedrosselt waren.- " Weser 23/24/25 u. 26 " hatten 2 Maschinen auf
1 Welle mit Verstellpropeller. Aber " Weser 23 " hatte gesamt 450 Ps.Während die anderen
3 mit 460 Ps. fuhren. Ich bin aber der Meinung, daß es MWM Maschinen waren.
Gut`Fahrt wünscht
Ernst !

Kitzi
02.07.2010, 16:28
Hallo liebe Fahrensleute!
Auch das MS Braubach (damals Lehkering) , danach MS Achim (Partikulier bei der MSG , Eig Haas aus Laudenbach/Main) hatte einen Verstellpropeller. Meines Wissens nach bis MS Achim eine neue Maschine (Mitsubishi) bekommen hat. Dann kam auch einn "fester" Propeller

Unregistriert
02.09.2010, 09:32
Hallo Hermann,
leider muß ich Dich enttäuschen, was Du Abgelichtet hast ist ein Schottel Ruder Propeller. Bei dieser Mechanik wird die Propellerwelle mitsamt der Schiffsschraube um 180 Grad gedreht um das Schiff von voraus in rückwärts zu steuern . . . .

Hallo Jürgen,
das muss nicht falsch sein, auch ein Ruderpropeller kann mit Verstellpropeller ausgerüstet sein. Gerade bei Schleppern, die zu 99% direktangetrieben sind und evtl. auch noch Feuerlöschmonitore (FiFi) haben, ist das sogar naheliegend.
Gruß
Markus Müller

Unregistriert
14.09.2010, 12:18
Hallo!
Ich bin zwar etwas spät dran, aber trotzdem noch zur Ergänzung:
Auf der Google-Seite hat der Text-Autor recht. In den 60/70ger Jahren befuhr das MS Braubach (L87) der Reederei Lehnkering AG Rhein und Necker.
Techn. Daten: L 75,25m, B 8,25m, T 2,52m, 1052t
Maschine: 8-Zylinder 2-takter Diesel DEUTZ RBT8M233 mit 635 PS mit pneumatischer Drehzahlregelung bis 630 U/min
Propeller: 3-flügeliger Verstellpropeller "Escher-Wyss" 1,63m Durchmesser
Vorteil dieses Systems: Die Maschine brauchte kein Wendegetriebe. Die Reaktionszeit von "volle Kraft voraus" auf "volle Kraft Zurück" ist extrem kurz.

grotefendt
18.09.2012, 18:55
Verstellpropeller bei Schiffen der Georg Reitz-später Hoesch Reederei

Hallo User

Da ist mein Beitrag zu den Fahrzeugen MS "Neckar" und Schlepper "Rhein" der Fa. Reederei "GEORG REITZ" b.z.w. später Hoesch Reederei (Duisburg- Ruhrort Harmoniestr 12) mit Bezug zu den Verstellpropellern wohl nicht im Forum angekommen,oder verloren gegangen.
Wie ich mich erinnere bekamen die bei der "Hoesch-Werft in Mainz Gustavsburg gebauten Schiffe MS "Neckar" (700 PS") M.A.N. sowie der Schlepper "RHEIN" 1200 PS M.A.N.in 1958 als erste Fahrzeuge die als "Escher Wyss" bezeichneten Verstellpropeller eingebaut.
In meiner Erinnerung war das System der Propellerflügelverstellung eine patentierte Erfindung der Ingenieure "Escher und Wyss ".

Grüße Grotefendt

1956
RHEIN
(N)
MSB
43,60 x 8,10 x 1,47

MAN 2x 600 PS
Hoesch Reederei & Kohlenhandel GmbH
2283 D Dbg
Ruhrort

de-meenzer-bub
17.08.2021, 14:38
Möchte mich nicht einmischen wer was und wann hatte.Ich weis nur,daß es bei der Bundeswehr sogenannte T-Boote gab (Schleppboot)ich selbst war manchmal während meiner BW Zeit als Aushilfe drauf.War in Karlsruhe bei der Flupi,Boot hies T-61

Von den Flusspionier-Schleppern mit Verstellproppellern gab es 2 Stück. Vier Schlepper wurden gebaut, davon 2 mit Verstellproppeller.

Außerdem hatte die Bundesmarine Ende der 70iger Anfang der 80iger Jahre beim 5. Minensuchgeschwader, in Olpenitz, mehrere Minensuchboote mit Escher Wyss Anlage.

Grüße
Michael

Achat
17.08.2021, 22:29
Hallo zusammen,
die deutschen Seenotkreuzer der Theodor Heus Klasse hatten an den Mercedes (OM 355) Seitenmaschinen
ebenfalls Escher Wyss Verstellpropeller mit vorgeschalteten ZF Untersetzungsgetrieben mit elektrischen Magnetkupplungen.
Gruß Achat