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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bilder der Schleuse Löhnberg



Gernot Menke
02.11.2009, 13:40
Die 1845/46 gebaute Schleuse in Löhnberg ist die oberste von Nassau gebaute Schleuse. Das kleine Herzogtum, in dessen Bereich das gesamte Lahnstück von unterhalb Niederbiel bis zum Rhein fiel, war seinerzeit finanziell mit dem Lahnausbau überfordert, so daß auf der Lahn der obere, preußische und großherzoglich-hessische Abschnitt besser ausgebaut war als der untere. Nassau machte praktisch nur die Wehre passierbar, änderte aber wenig an den frei fließenden Streckenstücken. Eine dieser Schleusen - wie gesagt, die oberste im Herzogtum Nassau - war Löhnberg.

Heute hat diese idyllische Schleuse in der Saison eine Restauration, die - direkt neben der stark frenquentierten Paddelroute und unmittelbar am Lahnradweg gelegen - sicherlich eine Goldgrube ist. Hier ist es immer voll - und der Flecken in herrlicher Landschaft, an Fluß, Wehr, Schleuse und den urigen Mühlen gelegen und von keiner Straße gestört, geprägt nur vom (heute Freizeit-)Leben am und auf dem Fluß, ist ein allseits beliebter Anziehungspunkt.

Wer talwärts weiterfährt, erreicht fünf Kilometer weiter Weilburg mit seinem Schiffstunnel und der Kuppelschleuse - Bilder kommen demnächst!

Zu den Bildern:
Bild 1: Die drei Wahrzeichen von Löhnberg, das am rechten Lahnufer liegt: die Kirche, die Laneburg und die Fußgängerbrücke. Etwas oberhalb der Brücke steht das Kilometerschild 36, die Schleuse liegt, wie in Bild 2 zu sehen ist, ein Stück weiter zu tal. Bild 2 ist von der Fußgängerbrücke aus aufgenommen. Auf dem rechten Ufer erkennt man gegenüber der Schleuse schon die beiden kolossalen Mühlen. (Das Schiff: siehe Bild 4)
Bild 3: Die Schleuse vom rechten Ufer aus gesehen.
Bild 4: Blick zu tal auf das Obertor und die beiden Mühlen. Im Vordergrund liegt das Rundfahrtschiff "Wilhelm von Nassau" an seinem Winterliegeplatz.
Bild 5: Blick vom Untertor zu berg über die Schleuse. Interessant die unterschiedliche Höhe der Schleusenmauern und der landseitigen Schleusenmauer selbst. Man sieht, daß das Oberhaupt höher liegt als das Niveau der Schleuseninsel. Ich vermute, daß es (siehe auch Bild 11) mal erhöht wurde, wohl um Hochwasserschäden an der Schleuse zu vermeiden. An der landseitigen Schleusenmauer kann man die ursprüngliche Oberkante der Schleusenmauer noch erkennen (siehe ebenso Bild 9).
Bild 6: Blick vom Untertor zu tal.
Bild 7: Blick bergwärts auf die gesamte Schleuse mit der talseitigen Einfahrt. Im Hintergrund ist die Fußgängerbrücke erkennbar.
Bild 8: Blick über die untere Schleuseneinfahrt im Vordergrund auf das Wehr und die imposanten Mühlen. An der Mole ist schön das sauber geschichtete "Nassauer Pflaster" zu sehen, das schwer herzustellen, aber sehr stabil war.
Bild 9: Blick vom Obertor auf die landseitige Schleusenmauer. Seltsam die Vertiefung in der Wand zwischen der Mitte der Kammer und dem Obertor. Ein Erklärung wäre, daß man die Schleusenmauer aus Sparsamkeitsgründen ursprünglich nur vor dem Schleusenhaus erhöht hatte, um davor ein ebenes Niveau zu bekommen. Später bei der Erhöhung des Oberhaupts hat man dann wohl die neu entstandene Lücke zwischen dem jetzt höheren Oberhaupt und dem Niveau vor dem Schleusenhaus verfüllt und so die heutige gerade Fläche bekommen. Unerklärlich ist mit aber, warum die Verfüllung nicht bis an die Linie der Schleusenwand heranreicht, sondern zwanzig Zentimeter zurückbleibt. In Bild 10 kann man sehen, daß man bei der Erhöhung des Oberhauptes - deren Zeitpunkt ich noch nicht weiß - auch auf der Seite der Schleuseninsel die Erhöhung nicht ganz bis an die Kammer herangeführt hat. Möglicherweise gibt es eine ganz einfache Erklärung und man fand es einfach bequemer, hier etwas Platz zu lassen.
Bild 11: Hier kann man das weit über das Niveau der Schleuseninsel hinausragende erhöhte Oberhaupt sehr schön sehen. Durch die seitliche Öffnung in dem Oberhaupt ist das horizontale Zahnrad zugänglich, das auf der Drehstange für das wasserseitige Obertor sitzt und in die Zahnstange eingreift, die das Tor dann aufzieht oder zudrückt. Die an Land führende schöne Treppe vor dem Obertor ist auf dem letzten Foto im Detail zu sehen.
Bild 12: Die Zeit ist auch an der Schleuse nicht spurlos vorübergegangen.
Bild 13: Das sieht man auch bei diesem Blick zu berg - ein paar Zentimeter Schleusenbreite fehlen hier bereits. Die Drehstange im Hintergrund ist diejenige, dessen Zahnrad durch die seitliche Öffnung im Oberhaut zugänglich ist (Bild 11).
Bild 14: Die landseitige Treppe vor dem Obertor (siehe im Überblick Bild 11). Das obere Schild zeigt den vielen Paddlern auf der Lahn, daß es hier ein Rundfahrtboot gibt - den "Wilhelm von Nassau", das zwischen Selters (die füllen dort in einer ziemlich großen Fabrik auf dem linken Ufer das entsprechend benannte Mineralwasser ab) und dem Schiffstunnel in Weilburg verkehrt.

:wink: Gernot