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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "der" oder "die" ??



Oberweser
07.12.2009, 05:44
Hallo Binnenschiffsfreunde!

Ich habe da jetzt mal eine grundsätzliche Frage:
Es gibt hier im Forum die unterschiedlichsten Sprachformen, wenn´s um Schiffsnamen geht: Manche (wie z.B. McRonald`s :wink:,[ wenn ich´s bislang richtig gesehen habe]) verwenden grundsätzlich und immer die männliche Form ("der"), wenn sie von einem Schiff sprechen (willkürliche Beispiele: der Maintal, der Josef Jaegers, und auch der Hanna Krieger). Viele andere machen´s andersrum und sprechen grundsätzlich von "die", was ja m.W. in der Schiffersprache traditionell üblich ist (warum auch immer :fragkratz:). Dabei ist es ja eigentlich "das" Schiff:confused:. Ich selbst weiss auch nicht so genau, was da am elegantesten ist, und habe mich in meinen bisherigen Beiträgen diesbezüglich ziemlich inkonsequent mal so, mal so durchgehangelt. Fällt mir aber schwer, wenn ein Schiff einen Frauennamen trägt, von "ihm" zu sprechen und auch umgekehrt. Man kann´s vielleicht umgehen, wenn man z.B. sagt "das GMS xy", ist aber auch nur ´ne Krücke...
Also: Ist das reine Geschmackssache oder gibt´s da irgendwelche Regeln ?:fragkratz:
Eure Meinung würde mich sehr interessieren!

Schöne Grü0e
Thomas

captain66
07.12.2009, 07:47
Ich handhabe es so. Grundsätzlich ist ein Schiff für mich ein "der". Bei Schiffen mit Männernamen sowieso, und auch bei lateinischen Namen. Nur bei Schiffen mit Frauennamen ist es eine "die".

Aber das ist nur meine Methode. Grundsätzlich ist es eigentlich eine Sache, also wäre "das" wohl richtig.

Jürgen II
07.12.2009, 10:51
Hallo Leute,
das Thema hatten wir schon mal im alten Forum. Damals wurde so argumentiert: Bei " der Motor " ist alles männlich also auch der Hanna Krieger, der Einigkeit, der Marie ect. Bei Schleppbooten also die Schleppboot, ist es dann die Uri, die Jan und die Pilot. Jetzt kann es aber sein, dass wir hier wieder regionale Unterschiede haben, also die Schreibweise siehe oben stark aus dem niederländischen kommt und woanders auch wieder anders ist. Also ich würde sagen, wir machen noch mal eine Disskussion draus. Leute schreibt frisch drauf zu.
Schöne Grüße vom Mittelrhein
Jürgen

Stadt_Aschaffenburg
07.12.2009, 11:00
Hi,

bei uns heißen Schiffe mit weiblichen Namen auch "die". Aber auch die Goethe ist "die". Oder "die" Einigkeit und "die" Harmonie".

Nur Schiffe mit männlichen Namen sind "der".

....aber man ist ja tolerant :lool:


LG
Micha

Ernst
07.12.2009, 11:02
..in Kurzform

der Motor = GMS, TMS usw. mit einer Ausnahme = der Spitz = Peniche
die Boot = MSB, SB usw. mit einer Ausnahme = der Schuber
das Schiff = SS, TSS usw.
die Passagierboot = FGS, KFGS, usw.

Gruß Ernst

Friedhelm L.
07.12.2009, 11:20
Schiffe sind immer weiblich, Ausnahme war das Passagierschiff Imperator der Hapag. Auf Anordnung des damaligen Kaisers wurde es Der Imperator genannt. Wenn man allerdings GMS, MS, SB, SL oder sonst was davor setzt, wird es sächlich, weiblich oder männlich. Z.B. Der Raddampfer Goethe, das Passagierschiff XY. Dass man in der Binnenschifffahrt die Boot sagt ist zwar üblich, aber nicht korrekt. Falls jemand den Grammatik-Duden zur Hand hat, mal dort nachsehen.

Gruß
Friedhelm

Jürgen II
07.12.2009, 11:45
ganz herrlich dieses Thema. Schaut mal weiter oben bei das Binnenschiff. Da schreibt Norbert: " Das Steurhaus einer Schubboot ". Wunderbar 3.Fall (Dativ)
bei die Schubboot. Und Norbert war ja lange in der Schubschifffahrt. Also weiter diskutieren bitte.
Gruß Jürgen

Ernst
07.12.2009, 12:36
@ Friedhelm, die Sprache der Binnenschiffer ist eine (und war früher noch viel stärker) eigenständige Sprache und hat mit dem guten Duden nicht viel am Hut.

Gruß Ernst (der Schiffahrt immer noch und für alle Ewigkeit mit 2 ff schreibt)

Friedhelm L.
07.12.2009, 13:02
@ Ernst,
der Kollege Oberweser hat gefragt, welchen Artikel Schiffe grundsätzlich haben. Und grundsätzlich sind Schiffe weiblich. Ob das in der Binnenschiffahrt (ich schreibe es auch lieber mit 2 f) anders gehandhabt wird, ist etwas Anderes. Da der Kollege nicht aus der Schiffahrt kommt, sollte man ihm sagen, dass sich Deutsch und Binnenschiffersprache in gewissen Teilen unterscheiden. Wenn Du mit jemanden,der nie etwas mit Schiffen zu tun hatte, über "die Boot" sprichst, wird er vermutlich den Kopf schütteln und Dich erstaunt ansehen. Der kann ja noch nichtmal richtig Deutsch. Ein Schiffiger weiß dagegen genau, was gemeint ist.

Gruß Friedhelm

Pedro
07.12.2009, 13:02
Ich habe gerade einen Beitrag verfasst (MS Danzig) und versucht es mit den korrekten Titeln zu schreiben... Nää, es sieht einfach Sch... aus und liest sich auch so. Ich stimme DIE Ernst zu, wir haben unsere Sprache und verstehen auch was gemeint ist.

Ernst
07.12.2009, 13:25
@ Friedhelm, Deine Ausführungen sind korrekt!

Wenn aber jemand in einem Binnenschifferforum mitwirkt, sollte man Ihm auch die Sprache der Binnenschiffer vermitteln damit Er in Zukunft weis was gemeint ist.

Über die Grammatik kann Er dann (wenn Er Lust hat) in einem anderen Forum diskutieren.


Gruß Ernst

Oberweser
07.12.2009, 14:45
Hallo zusammen,

da habe ich ja eine schöne Diskussion angestoßen (so hatte ich mir das auch erhofft :pleased:). Da gehen die Meinungen ja doch ziemlich auseinander.
Mir als Landratte fällt es z.B. schwer zu verstehen, wenn es der Motor für alle GMS / TMS heißen soll, aber die Schubboot (hat ja im übrigen auch einen Motor, i.d.R.sogar mehrere [und was für welche !]. Die österreichischen Freunde hier im Forum sprechen da ja wohl auch lieber von MSS (Motorschubschiff), aber das ist jetzt glaub ich schon wieder eine andere Diskussion.

Bin mal gespannt, was da noch für weitere Meinungen hier geäußert werden.

Viele Grüße
Thomas

helmut1972
07.12.2009, 15:45
Hallo!

In diesem Binnenschifferforum spannt sich der Bogen durch ganz Europa, im speziellen spiegeln sich die Fachausdrücke der jeweiligen Region hier wieder. Ich möchte hierbei auf die österreichische Donauschifffahrt hinweisen, da stammen viele Ausdrücke aus der Flößerei- u. Holzschifffahrt! Auch wurde immer an einer Donauwerft eben ein Motorschubschiff (MSS) oder ein Motorgüterschubschiff (MGSS) gebaut, auch sprechen wir nicht von einem Schubboot (Da lacht mich jeder Donauschiffer aus!). Aber dafür ist ja das Forum sehr gut geeignet um die jeweiligen Ausdrücke eines Landes kennen zulernen. Bei der DDSG haben die Schub- u. Frachtschiffe vielfach Städtenamen, da ist es einfacher, die Linz oder die Ybbs.
Etwa das Fahrgastschiff Wachau, eben die Wachau, bei den alten Zugraddampfern sprach man etwa so: Der Zugraddampfer Inn, aber man kann auch die Inn aussprechen etwa, die Inn zu Tal.
mfG helmut1972

Gernot Menke
07.12.2009, 17:47
Ich denke, daß Schiffer DIE Boot sagen, ist einfach Schiffersprache und eigentlich unproblematisch [weil es in einem obigen Beitrag fiel: "das Steuerhaus einer Schubboot" ist natürlich stinknormaler Genitiv (wie in "das Haus einer Frau") und kein Dativ - nur daß "das Boot" weiblich geworden ist].

Wenn man schiffersprachlich "die Boot" sagt, ist es völlig wurscht, was danach kommt, weil sich der Artikel eben nur auf die Boot bezieht und nicht auf den nachfolgenden Namen: die Boot Goethe oder die Boot Gesine - das ist kein Unterschied.

Worum es hier geht, ist doch die Frage, wie die Schiffe OHNE einen solchen klärenden (und das Problem umgehenden) Zusatz behandelt werden. Sagt man jetzt: die Herkules fährt mit 4 Leichtern zu tal, weil es eine Schubboot ist, oder fährt der Herkules zu tal, weil der Name männlich ist?

Ich habe auch kein Patentrezept und versuche nur, Klarheit in diese interessante Diskussion hineinzubringen. Wenn ich die vorstehenden Beiträge lese, sehe ich zweierlei:

Zum einen das Prinzip, das Geschlecht des Namens beizubehalten: Die Sabrina, die Harmonie, die Anna Firmbach, der Mathias Stinnes, der Romberg. Schwieriger wird es, wenn die Namen weder weiblich, noch männlich sind: Reinplus 5, Bibo 3, Luv, Blacklock, Sveti Georgi ... hier scheint man eher zum männlichen Artikel zu tendieren, obwohl aber z.B. Micha gesagt hat, er würde bei "Frauenlob" die weibliche der männlichen Variante vorziehen.

Zum anderen: die Einteilung nach Schiffsgattungen, die Ernst aufgelistet hat: GMS und TMS männlich, Schlepper, Schuber und FGS weiblich.

Beides steht zueinander in einem gewissen Widerspruch. Ist ein GMS jetzt nach Prinzip 2 männlich oder sagt man nach Prinzip 1 "die Anna Firmbach"? Wird "der Goethe" zu "die Goethe", weil es sich um ein FGS handelt? Und was ist mit einem Schuber (also eine Boot) mit einem männlichen Namen: fährt die oder der Herkules mit vier Leichtern zu tal?

:wink: Gernot

Jürgen II
07.12.2009, 18:37
Hallo Gernot,
wie gesagt, das gibt noch eine interessante Diskussion. Ich bin mal gespannt, wenn sich hier noch ein paar vom "fahrenden aktiven Volk" melden. Wie sagt Jürgen dann der oder die Anna Firmbach??? Eins ist aber jetzt schon sicher: Hier in diesem Forum wird keiner schief angesehen wenn er der deutschen Sprache (man beachte den Genetiv) nicht so mächtig ist, und jeder soll so weiter schreiben wie er es gewohnt ist. Wohlgemerkt es soll hier keine Diskussion der deutsche Grammatik geben.....sondern eher die Unterschiede zur deutschen Grammatik zum Ausdruck kommen. Es kommt hier ja kaum einer auf die Idee in der Schifffahrt rechts und links zu sagen, sondern das ist immer noch backbord und steuerbord.
Schöne Grüße vom Mittelrhein
Jürgen
P.S.: noch was.....kennst du auch noch den "Rheinischen Dativ" ??? Den gibts wirklich zum Beispiel: Dat es demm Pitter sein Schiff.

Jürgen F.
07.12.2009, 18:45
ich habe schon als Kind gelernt, daß Schiffe immer weiblich sind:cool1:. Allerdings sagt man Das Schiff und nicht Die Schiff. Der Ausdruck Die Boot ist wahrscheinlich aus dem Holländischen eingedeutscht worden. Zumindest haben es mir die alten Fahrensmänner so beigebracht. Im ersten Lehrjahr hatte ich als Matrosen einen ehemaligen Schleppkahnschipper von dem ich ne Menge lernen konnte. Der gute Kollege war 1972 schon ca.60 Jahre alt und alles was ich von ihm gelernt habe ist für mich persönlich heute noch aktuell.
Und damit Basta:dream::dream::dream:

Schöne Grüße
Jürgen F.

Schifferfrau
07.12.2009, 18:46
Also ich hab das vor knapp 3 Jahren, also zu dem Zeitpunkt, wo ich von einem Tag auf den anderen plötzlich zur Schiffahrt kam, mal so gelernt, dass Schiffe grundsätzlich weiblich sind. Aber nur, wenn man die Schiffe beim Namen nennt (also DIE Felix oder DIE Heinz). Sonst ist es DAS GMS oder TMS oder Schubboot.....:roooll:

claudius2
07.12.2009, 18:50
Hallo
Ich halte so: Nenne ich ein Schiff mit den "Titel" GMS/TMS/SB kommt bei mir DAS in die Tüte,bei weiblichen oder männlichen Namen,Städte,Länder oder Landschaften hauptsächlich mit DER oder DIE in Frage.

Andy
07.12.2009, 19:45
Hallo zusammen

Schaut mal hier nach.

http://www.forum-für-interessierte-der-binnenschifffahrt.de/forum/showthread.php?t=7568&highlight=schiffe+weiblich
Grüße Andy

Oberweser
07.12.2009, 22:37
Hallo Binnenschiffsfreunde !

Das ist eine interessante und auch sehr informative Diskussion geworden, Vielen Dank für die rege Beteiligung:pleased:. Ich habe dabei wieder einiges rund um die Binnenschiffahrt (bei mir auch nur mit 2 f !) dazugelernt. Das war ja auch mein Wunsch, als ich mit den eingangs gestellten laienhaften Fragen und Überlegungen das Thema aufgemacht habe. Ich wusste auch nicht, das es ein sehr ähnliches Thema hier schon gab/gibt, aber da bin ich wohl nicht der einzige hier.
Auch wenn sich die ganze Sache wohl nicht abschließend klären lässt (es bleibt sowieso viel Spielraum für den individuellen Umgang mit den Schiffsnamen), kann ich jetzt vieles besser einordnen. Das einzige, was mir schwerfällt, ist die Sache mit die (Schub-)Boot. Falls ich mich hier mal in einem anderen Beitrag über Schubboote äußern sollte, werde ich diese Formulierung umgehen.
@ Gernot: Ich finde, der Herkules klingt besser, aber was ist mit Veerhaven xx?:confused:

Schöne Grüße
Thomas

Hedo
09.12.2009, 16:16
Hallo Miteinander,

ich lese gerade mit Interesse diese recht lebhafte Diskussion. Da wir von Fahrgästen auch immer wieder mit diesem, und auch ähnlichen, Thema konfrontiert werden, geben wir mit einem Augenzwinkern mitunter folgende, zugegeben eher amüsante als grammatikalisch fundierte Auskunft zum Besten:

Fluß: = männlich, also der Rhein, der Main usw. (passt natürlich für Mosel, Weser ect. nicht)
Schiff : = weiblich, so wie in den Beiträgen weiter oben schon beschrieben.
Kapitän: = sächlich.

Daraus lässt sich folgender scheinbar korrekter Satz bilden:
Das Kaptain von Die Boot ist in Der Wasser gefallen!

Fröhliches Schmunzeln
und angenehme Adventszeit
Heinz

Gernot Menke
09.12.2009, 16:55
Ich habe mir inzwischen erzählen lassen, daß man vielfach ganz einfach DAS Boot gesagt hat - schiffersprachliche Bezeichnung mit normalem Artikel also.

Was Captain66 meinte - man soll ja immer auf die Praktiker hören - wurde auch hier bestätigt: Persönlichkeiten hätten ihr Geschlecht behalten (der Goethe, der Schiller, die Cecilie).

Interessant fand ich: bei Sachnamen (Städtenamen zum Beispiel) seien früher eher die Räderboote weiblich gewesen als die Schraubenboote (jedenfalls bei Fahrgastschiffen)!

Fazit: :roooll:!

:wink: Gernot

Ernst
21.12.2009, 00:38
.......Der "Charly" war vorher der "Ellen"......


gepostet am 06.02.2009 von Jürgen Firmbach !

und der sollte ja wissen wie man in der Schiffahrt spricht.

Gruß Ernst

Stadt_Aschaffenburg
21.12.2009, 00:48
Ei Leude...


Diese Diskussion können wir ewig weiterführen und eine "richtige" Sprachregelung werden wir nicht finden. Isch saaaach eusch doch - des babbelt jeder annersch :-)

Regionale Unterschiede machen hierbei den Hauptteil der Unterschiedes aus. Der Niederrheiner mit der Nähe zu Holland wird es anders machen, als der Norddeutsche mit Affinitäten zur Seeschiffahrt. Und der Underfrange :lool: spricht es wieder anders aus. :cool1:

Das ist wie mit der Linsensuppe: Klassisch kochen und den Essig auf den Tisch stellen ist die beste Lösung - da kommt jeder auf den Geschmack, den er am liebsten hat ;-)


LG
Micha

Power-Ship
21.12.2009, 00:51
Hi Micha!
So isses! Guten Appetit!:Kap:

Oberweser
21.12.2009, 02:02
Hallo Leute!

Da habe ich ja mit meiner eingangs gestellten bescheidenen Frage fast schon einen "Glaubenskrieg" ausgelöst...:lool:. Ich hatte gedacht (fast schon gehofft), die Wogen hätten sich geglättet. Aber ich glaube, dass Micha mit seinem Statement zur regionalen Gebräuchlichkeit den Knoten eigentlich durchgeschlagen hat (auch wenn sich da die Underfrange auch nicht ganz einig zu sein scheinen...).
Übrigens: .......Der "Charly" war vorher der "Ellen"...... hab ich heute (bzw. gestern) auch irgendwo hier gelesen (und bin da irgendwie so´n bisschen drüber gestolpert...:lol:).

Gruß Thomas :wink:

P.S.:
Ich habe heute mit Begeisterung auch den tollen Bericht :super: von Ernst :wink: von seiner Eisfahrt im Januar 1963 gelesen. Bei "das Anker" stockt dann kurz der Lesefluß, aber das möchte ich hier jetzt eigentlich gar nicht thematisieren ...

Gerhard
21.12.2009, 08:31
Hallo

Das Forum für deutsche "Ausdrucksweise" und Sprache ist 3 Türchen weiter
und das nicht nur im Dezember.

Rutschfreie Zeit

Gerhard

Ernst
21.12.2009, 09:10
......Bei "das Anker" stockt dann kurz der Lesefluß,....

Halo Thomas, in allen Schriftstücken die ausserhalb des Forums Anwendung finden schreibt der Ernst natürlich der Anker.

Aber hier sinn mer halt im Binnenschifferforum.

Gruß Ernst

Jürgen II
21.12.2009, 11:03
Ist doch ne wunderschöne und durchaus noch sachlich geführte Diskussion.....und nachher darf es immer noch jeder so machen wie er will.
Schöne Grüße vom guten Mann ( damit bin nicht ich gemeint, sondern ein Ortsbegriff am Rhein...... Kilometer 605 )
Jürgen

Jürgen
21.12.2009, 11:47
Hallo,
auch noch mal meinen Senf dazu geben:
Korrekt wäre es: der "Charly" und die "Ellen".
Durch den Term "der Ellen" wird (natürlich) zum Ausdruck gebracht, dass es sich um ein Motorschiff handelt (der Motor).
Das ist halt so die Schiffersprache in welcher schon kleinste Nuancen entscheidente Hinweise geben können.
(Wenn´d net machst, das die der Teifl holt:roooll:)

Jürgen
Langenprozelten zu Tal

Flußpirat77
21.12.2009, 12:48
moin moin!

ich glaub, die diskussion könnte man noch bis zum st nimmerleinstag weiterführen.. :roooll::lool:

gruß stephan

Heidi Franz
21.12.2009, 23:27
Hallo zusammen,

und wer noch mehr Meinungen zu diesem Thema lesen möchte, kann hier (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?t=7568) nachsehen. Das Thema hatten wir schon mal.

Gruß Heidi

Ernst
22.12.2009, 00:55
Hallo Heidi, Dank Deiner Hilfe bin ich, im Beitrag #14 von Gernot, auf folgendes gestoßen

.....Eine Möglichkeit wäre - aber ich begebe mich hier auf Glatteis, das ist reine Spekulation - daß slepship für die Bezeichnung der Anhänge an den Schlepper als Wort sozusagen schon vergeben war, so daß der Schlepper nicht mehr slepship heißen konnte und als slepboot - kurz: boot - bezeichnet wurde. Zeeboot könnte dann eine Ableitung hiervon sein......


@ Gernot wieso gab es ein Schleppschiff ohne das es eine Schleppboot gab ?

Treidelschiffe wurden ja bekanntlich gezogen.

(bitte nur als Frage und nicht als Kritik verstehen !)

Gruß Ernst

Gernot Menke
22.12.2009, 01:47
@Hallo Ernst,

ich bin im Niederländischen nicht so bewandert, aber Jannuh hatte darauf hingewiesen, man würde im Niederländischen normalerweise nur zu wirklichen (z.B. Ruder-)Booten "boot" sagen. Deswegen hatte ich überlegt, wie die Schlepp"boote" an ihren Namen gekommen sein könnten.

Als es um die Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem Schleppen losging, brauchte man zwei Bezeichnungen: eine für den Schlepper und eine für den geschleppten Anhang. Man hätte ja auch den Schlepper Schleppschiff nennen können, aber nein, man nannte die Anhänge so und mußte - natürlich gleichzeitig- für die Schlepper eine andere Bezeichnung finden. Das meinte ich.

Wieso aber "boot"? Dazu ist mir ein Gedanke gekommen, der mir sehr einleuchtend zu sein scheint: die Industrialisierung ging im 18. und 19. Jahrhundert von England aus. Als die Dampfmaschine als Schiffsantrieb genutzt wurde, begann man mit Raddampfern - die Schiffsschraube kam erst später. Auch im Englischen gibt es beide Bezeichnungen: ship und boat. Der Raddampfer als das damalige Symbol des Fortschritts heißt aber paddle boat.

Da wichtige Fortschritte oft samt ihres Namens übernommen und dann der eigenen Sprache etwas angepaßt werden, wurden die paddle boats am holländischen Niederrhein eben zu raderboten. Damit scheint klar zu sein, warum gerade die Seitenraddampfer - sei es als Schlepper oder als Fahrgastschiff - "Boote" waren - und da der Niederländer de boot sagt, wurde auf dem deutschen Rhein eben "die Boot" draus. Und nachdem die Schlepper erst einmal "Boote" waren, blieb es eben auch beim Schraubenschlepper und davon abgeleitet später auch beim Schubboot dabei.

Da England damals im Dampfschiffbau führend war und auch die ersten Seedampfer Raddampfer waren, könnte auch die Bezeichnung Zeeboot eine entsprechende Herkunft haben: die niederländischen Schiffer sahen diese neuen dampfgetriebenen englischen "boats" in Rotterdam und in Amsterdam liegen und nannten sie vermutlich zur Unterscheidung von den Raddampfern auf dem Rhein die "Seeboote".

Anders als am Rhein, wo die Schiffersprache vom Niederländischen geprägt wird, gibt es an der Donau auch einen französischen Einfluß - man denke an "Remorkör" (remorqueur) für Schlepper.

:wink: Gernot

OlliG
18.01.2010, 10:34
Hab mich mal zum Thema in die Weiten des "www" begeben
und diesen Beitrag (http://sciencev1.orf.at/science/ays/118657) gefunden.

Viele Grüße
OlliG

Oberweser
29.09.2012, 06:02
Moin moin,

es gibt ja mittlerweile etliche neue User hier (gut so! :super:)

Gibt's vielleicht auch neue Meinungen zu diesem Thema?

Ich für meinen Teil sach mal so: Der CATHARINA klingt doch zumindest arg fragwürdig, die HERKULES geht aber gar nicht (auch wenn es eine Schubboot ist)

Und jetzt kommt ihr...

Gruß
Thomas - der Threadhochholer

Joana
29.09.2012, 08:44
Hallo Thomas,

bei den Artikeln vor den Schiffsnamen geht es hier nicht um deutsche Grammatik,
sondern um eine mehrere Jahrhunderte alte Tradition.

Grüße Joana

Norbert
29.09.2012, 09:58
die HERKULES geht aber gar nicht (auch wenn es eine Schubboot ist)

Moin,

gramatikalisch "das Schubboot", "der Herkules" aber in der Schiffersprache auf dem Rhein "die Boot".

Wenn früher ein Schlepper zu einem einen Schleppkahn fuhr, um diesen mittels eines Schleppdrahtes anhängen (aufpacken) wollte, hieß es auf dem Schleppkahn kurz "die Boot kommt, zum aufpacken".

Wobei nicht mit gemeint ist, dass der Schlepper den Schleppkahn auf sein Deck stellt.

Andere Berufssprachen haben auch ihre speziellen Ausdrücke.

Oberweser
30.09.2012, 05:26
Moin,

gramatikalisch "das Schubboot", "der Herkules" aber in der Schiffersprache auf dem Rhein "die Boot".


Moin Norbert,

mir geht's hier weder um Grammatik, noch um die Frage, ob es "die Boot" heißt.

Ich würde nur einfach gern wissen, ob wirklich irgendein Praktiker die HERKULES sagt (denn das kann ich mir eigentlich nicht wirklich vorstellen).

Gruß
Thomas

P.S.: Was machen wir denn eigentlich mit dem (oder der :kopfkratz1:) URSULA KLAUS (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?9956-Ursula-Klaus-GMS-04502190&highlight=ursula) ? :confused1::lool:

Norbert
30.09.2012, 07:26
Hallo Oberweser.

Der schiffische Begriff "die Boot" bezieht sich auf ein bauartbedingtes, zum schleppen oder schieben gebautes Fahrzeug, ein Schlepp- oder Schubboot.

Der schiffische Begriff "die Boot" bezieht sich NICHT auf den Namen des Fahrzeugs und wird auch NICHT in Verbindung mit dem Namen benutzt.
So war das mindestens die letzten vier Jahrzehnte in denen ich Schifffahrt gelernt und ausgeübt habe.

Gruß Norbert

Charon
30.09.2012, 11:27
Ein Schiff ist IMMER weiblich. Egal ob Die Andrea Die Charon die BM. Usw usw bei schiffen ist es wie beim Flugzeug die.sind auch immer Weiblich

HANSA 7
30.09.2012, 13:28
hi
für mich- persönlich- ist ein schiff auch immer weiblich...war zu meiner schiffbauer zeit so und nu als fahrender auch ...
es hält jeder vielleicht anders ....is wohl auslegungssache von jedem selbst...
wie sich n "herkules" meldet hab ich nu nicht im kopf aber auch da wird es wohl verschiedene meinungen geben...
ich sage zb von der werft zeit her die celebrity equinox oder die radiance of the seas....

Norbert
30.09.2012, 16:54
@ Hansa 7,


wie sich n "herkules" meldet hab ich nu nicht im kopf

z.B. so "Herkules VI zu Tal mit sechs leeren Leichtern am Beeckerwerth" wie du siehst ist da kein die drin. :idea:

Gruß Norbert

HANSA 7
30.09.2012, 19:47
hi norbert
ja haste recht aber is es nicht fast immer so das man es am funk weglässt???
man sagt ja nicht "der herkules 4 zu tal..." wie du schon erwähntest nur der name -ohne -was davor....
aber sonst umgangssprachlich sind sie weiblich für mich ....

Oberweser
30.09.2012, 22:40
für mich- persönlich- ist ein schiff auch immer weiblich...

Hi Torsten,

schönen Dank für das Feedback. :super:

Es würde mich ehrlich mal interessieren, ob du dann konsequenterweise auch "die EILTANK 66" sagst.

Gruß
Thomas

Joana
30.09.2012, 22:48
Hallo Thomas,
ich sage tatsächlich immer die RAPHAEL H oder die PAUL P. usw.
Grüße Joana

HANSA 7
01.10.2012, 01:28
hi thomas
nö;)....sondern ohne was davor ;)

Oberweser
01.10.2012, 01:36
Feigling! :lool:

Was würdest du denn davor setzen, wenn du müsstest?

Komm, jetzt mal Butter bei die Fische... (und sag jetzt bitte nicht "das TMS"...:lool:)

Gruß
Thomas

P.S.:


wie sich n "herkules" meldet hab ich nu nicht im kopf...
n "herkules" interpretiere ich jetzt mal als "ein HERKULES" (also doch "der" HERKULES ?:fg:)

dojojo
01.10.2012, 03:10
Hallo

das ist ja eine amüsante Unterhaltung. Für mich sind in der Regel die Schiffe und Boote ohne Schiffstyp weiblich.

also: da kommt

Die "Heinz" ; der Schlepper "Heinz"; das Schubboot"Heinz" bzw. das Schubschiff

die "Erna" ; der Schlepper "Erna" ; das Schubboot "Erna"

die "Heinz" ; die Yacht "Heinz" ; das Kajüt - oder anderes - boot "Heinz"

die "Erna" ; die Yacht "Erna" ; das Kajüt - oder anderes - boot "Erna"

ich sage auch die "Herkules". (Schubboot)

Oberweser
01.10.2012, 03:44
das ist ja eine amüsante Unterhaltung.

Hi Dojojo,

deshalb hab ich das Thema auch noch mal hochgeholt...:hupf:


ich sage auch die "Herkules". (Schubboot)

Watt??

Na gut, wenn du meinst....:lool:

Gruß und so

Thomas :wink:

Power-Ship
01.10.2012, 05:12
Moin!

Nachdem das nun geklärt ist, ein Vorschlag von mir: Thema schließen!

Gruß,
Arnold :wink:

Oberweser
01.10.2012, 07:35
Nachdem das nun geklärt ist..

Moin Arnold,

hier ist nix abschließend geklärt, oder...??? :pfeif:

Gruß
Thomas

HANSA 7
01.10.2012, 08:24
hi thomas
wie gesagt mag jeder anders halten...für mich sind schiffe weiblich...
und wenn ich schon den namen nenne setze ich normal nix davor sonder nur den namen ..."die" klingt bei eiltank....doof ..geb ich dir recht-aber solche schiffsnamen setze ich -garnix-vor !
grade am funk heisst es nur "talfahrt" da und da usw...und ansonsten da du so schön drauf anspielst ;) --ich arbeite auf m 66 --:pfeif:

und damit ist das thema für mich beendet:lool:

lg

Stadt_Aschaffenburg
01.10.2012, 08:32
Hi,

diese Diskussion könnten wir noch jahrelang führen und sie würde sich immer im Kreis drehen. Es gibt nunmal nicht "DIE" Sprache der Schiffer, sondern viele verschiedene regional unterschiedliche Ausdrucksweisen, deswegen hält das eben jeder anders.

Einigen wir uns doch einfach darauf, daß die meisten Schiffleute ein Schiff als weiblich behandeln, auch wenn es einen männlichen Namen trägt. Andere halten es wie ich und behandeln es als weiblich, außer es hat einen männlichen Namen und wieder Andere behandeln es in jedem Fall als männlich (siehe McRonalds - und mein Onkel hat es auch so gehalten).

Ob das aus den Schifferschulen kommt oder ob es sich an Bord überträgt? Ich habe keine Ahnung und ich glaube auch nicht, daß sich das einfach so nachvollziehen läßt.

Auf jeden Fall ist es eine Glaubensfrage und eine Sache der Überlieferung, das ist sicher.

LG
Micha

Power-Ship
01.10.2012, 23:03
Hallo Micha,
stimmt vollkommen.. deshalb meine letzten Worte in dieser Diskussion - die sicher noch jahrzehntelang durch jemanden hochgehalten werden könnte - (sehr bekannt durch einen :it: Fußballtrainer): Ich habe fertig! zumindest mit dieser Diskussion.

Gruß,
Arnold

Heidi Franz
01.10.2012, 23:23
Ob das aus den Schifferschulen kommt oder ob es sich an Bord überträgt? Ich habe keine Ahnung und ich glaube auch nicht, daß sich das einfach so nachvollziehen läßt.


Hallo Micha,

nix Schifferschule, ich habe in der Volkschule gelernt, daß Schiffe weiblich sind und bei uns wurde das so wie in Beitrag #49 von dojojo beschrieben gelehrt und angewandt.

Ich verstehe beim besten Willen nicht welchen Zweck diese ganze sich im Kreis drehende Diskussion haben soll und wie lange und von wie vielen Usern hier die Meinung eingeholt werden soll, aber eins weiß ich, es kommt dabei zu keinem einheitlichen Ergebnis.


Gruß
Heidi

Oberweser
01.10.2012, 23:47
Moin moin,

..."die" klingt bei eiltank....doof ..
aber sowas von...:lool:



...auf m 66 --:pfeif:

So nämlich!!!:hupf:


Aber das ist ja nur meine völlig unmaßgebliche Meinung. Natürlich "darf" und wird jeder es so handhaben, wie er es für richtig hält, und das ist ja auch gut so. :super: (auch wenn es manchmal bei dem einen oder anderen zu Augenkrebs führt, wenn man manche Titulierungen liest...:lool:)

War jedenfalls schön, mal wieder drüber gesprochen zu haben.

Gruß
Thomas

P.S.: Ich lese gerade erst die beiden Beiträge von Arnold und Heidi. Ich frage mich, was daran so schlimm sein soll, dieses Thema anzusprechen. :kopfkratz1:

Friedhelm L.
02.10.2012, 01:25
Hallo ihr Ungläubige,

lest mal was der Schulschiffkapitän Peter Haas zu diesem Thema geschrieben hat: http://www.schifferverein-beuel.de/haas/14_a_z/Warum_sind_Schiffe_weiblich.pdf
Vielleicht sollte man damit die Diskussion beenden. Es gab nur ein Schiff das männlich war, und das auf Geheiß des deutschen Kaisers. Das war der Dampfer Imperator.

Für die gelinkte Seite übernehme ich keine Haftung

Gruß

Friedhelm

Oberweser
02.10.2012, 01:58
Hallo Friedhelm,

das ist doch auch nur eine Meinung von vielen. Die einen sagen so, die anderen so...:pfeif:

Aber darüber diskutieren darf man hier ja wohl sowieso nicht...:grummel:

Gruß
Thomas

dojojo
02.10.2012, 02:05
Hallo

aber natürlich darf man darüber diskutieren :smile1: stelle gerade fest; Du bist ja der Thread-Eröffner. Ich finde, es wird lebhaft diskutiert! Müßte also nach Deinem Geschmack sein ....

die Meinung des Schulschiffkapitäns gefällt mir !

Oberweser
02.10.2012, 04:24
Moin Dojojo,

Ich finde, es wird lebhaft diskutiert! Müßte also nach Deinem Geschmack sein ....
ja klar, diskutieren ist immer gut. :super: (und allemal interessanter als "Bildchen sammeln", sach ich mal...:pfeif:)





aber natürlich darf man darüber diskutieren :smile1:

Das sehen hier offenbar leider nicht alle so (warum auch immer :kopfkratz1:)

Schöne Grüße in den Pott
Thomas

rrindke
02.10.2012, 06:45
Ich denke mal es ist richtig, wie man es selber für sich auslegt. Habe mich immer über Funk gemeldet, z.B. " Der Rübezahl, fahrt zu Tal in die Baustelle ein." oder " die Ariadne kommt von vorne ". Jeder nach seiner Fasson. Hier kann jeder seine Meinung sagen, aber man sollte den anderen Ihre Meinung lassen. es grüßt der Ralf

Stadt_Aschaffenburg
02.10.2012, 08:01
Hi Ralf,

siehste, da sind wir ja einer Meinung :)

LG
Micha

dojojo
02.10.2012, 18:09
Hallo Thomas

ich mag Beides: unterhalten und Bilder sammeln. Es gibt so viele interessante Schiffe und Boote; wenn ich die alle sammeln würde ........ :roooll: :smile1:

Schöne Grüße aus ​dem Pott

Joana
24.09.2021, 21:23
Hallo zusammen,

nachdem diese Frage in einem anderen Thema heraufgeholt wurde, schreibe ich mal ein paar historische Gründe verschiedener Nationen, warum Schiffe weiblich sind.

1. „Weil sie Glück bringen“ sagten die alten Ägypter.
2. „Weil sie launisch sind“ sagen die Engländer.
3. „Weil sie im Hafen auf uns warten“ sagen die Friesen.
4. „Weil sie schön sind“ sagen die Amerikaner.
5. „Weil ihre Takelage mehr kostet, als alles was drunter ist“ sagen die Deutschen.

So hält sich – zumindest im deutsch- und englischsprachigen Raum – die Tradition, dass Schiffe als weiblich angesehen werden.
Das gilt auch, wenn das Schiff nach einem Ort oder einem Tier benannt worden ist oder dem Schiffsnamen ein männlicher Vorname zugrunde liegt.
Selbst bei der Nachbenennung nach einem bekannten Mann ist das Schiff normalerweise weiblichen Geschlechts.

Das erste „bekannte“ Schiff in der Literatur war weiblich: die „Argo“ , das Schiff der Argonauten mit Jason. ( ca. 400 v. Chr. )

:lool: Grüße Joana :lool:

Muranfan
25.09.2021, 09:24
Hallo,

dieses Unterforum doch gut geeignet, die unterschiedliche Entwicklung der Sprache und Ausdrucksweise der Binnenschiffer (meist völlig unabhängig von grammatikalischen Regeln) festzuhalten.


Auch könnte es das Verständnis untereinander fördern (an der Donau beispielsweise versteht man unter einem "Boot" etwas völlig anderes als am Rhein).


Mein Großvater (Wasserbaumeister) erzählte häufig "da kam die Boot", was ich erst viele Jahre später verstand.

Hierzu schrieb Werner Hirsch in der Fendel Werkzeitschrift "Der Strom", Heft 1 vom Jahrgang 1938:

"Die Boot" für einen Schleppdampfer ist ein bei Rheinschiffern noch heute üblicher Ausdruck. Die ersten Dampfer kamen bekanntlich aus England und wurden "the boat" genannt. Daraus wurde dann "die Boot".

Dies entspricht dem, was Gernot Menke schon in #34 vermutet hatte..........

Der Lotse Fritz Panzel, der einige schöne Aufnahmen in Bubenheim-Art an der Loreley fertigte, erzählte mir zu seiner Aufnahme von Boot Zürich (den er nicht ganz mit der Loreley aufs Bild bekam):

"Die Boot muss Gras fressen" (bedeutete wohl sinngemäß, dass bei entgegenkommender Talfahrt an den Lützelsteinen der Schlepper unter Land fahren musste.....).


Ansonsten gibt es auch Abweichungen:

Zu meiner Zeit beim WSA Bingen war es immer der Langen (Eisbrecher Josef Langen), niemand wäre dort auf die Idee gekommen, die Langen zu sagen.....

Grüße von der Donau
Muranfan

mainschnickel
25.09.2021, 09:50
Hallo Forum
Abgesehen vom Artikel, dass in der NL Sprache männlich und weiblich gleich ist, kennen wir auch so Ausdrücke:vorallem im Rotterdamer Hafengebiet. "Daar komt nog een bootje uit de Waalhaven!" Auch wenn es ein Seeschiff mit 20000 T ist! Wij gaan op de boot laden. (Längsseits vom Seeschiff).
Da ich schon auf dem Motorschiff geboren wurde, kenne ich die Schleppschiffahrt nicht mehr am Leibe, nur noch die sterbende Reste auf dem Rhein, zB Damco und Rheinstahl noch mit 4 Anhängen bis in den frühen Siebzigern.
Ansonsten die Geschichten meiner Eltern und Grossvaters. Ein Schlepperführer hiess ausnahmslos Kapitein, auch wenn es auf der Maas ein 50 PS Nußschale war, "aber er benahm sich wie ein Räderbootkapitän, gekleidet in Kauber Weste und Kapitänsmütze" (worte meines Vaters).
Gruss Jozef, der den Schlepper nur noch als Vorspann kennt.

Norbert
25.09.2021, 16:14
Moin zusammen,

ich kenne nur den Begriff "die Boot" oder "die Boot kommt".

Außerdem haben wir früher beim Mannesmann Rohre für die UDSSR zum Waalhaven Pier 6 gefahren. Teilweise gingen die bei Müller Thomson an Land, teilweise wurde direkt aufs "Seeboot" (Sowjetischer Seedampfer) umgeschlagen.

Gruß Norbert