quertreiber 640
15.01.2010, 12:04
Rheinhilde gebaut ca. 1939 und bis 1945 nicht in Dienst gestellt
1945 am Honnefer Anleger versenkt, geplündert.
1946 gehoben und als Gierseilfähre in Dienst gestellt
1948 oder 1950 Motorisiert auf
bis 1969 im Dienst und dann im September 1969 von der "Siebengebirge" abgelöst.
Lag bis 1970 in Honnef dann Verkauft nach den Niederlanden als God med ons IV fahrend von Cruijk - Middelaar an der Maas.(Bilder ?)
Von da ca 1990 nach Bleckede an der Elbe Verkauft, soll angeblich während der Überführung auf der Elbe Gesunken sein , gehoben und Herrgerichtet und Quert wohl noch Heute von Bleckede nach Neuhaus .
Technische Daten etc. muß ich noch durch Befragung einiger Zeitzeugen, die Sie noch Fuhren, klären
grüße Torsten
Schiffsdaten
Name: Rheinhilde
Spätere Namen: God Med Ons IV, Amt Neuhaus (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?31338-Amt-Neuhaus-AF-04809960)
gemeldet in: Honnef
Nationalität: :d:
Europanummer: 04809960
Länge über Klappen: 32,00 m
Länge Rumpf: 22,00 m
Länge der Klappen: 5,00 m
Breite: 7,60 m
größter Tiefgang: 0,60 m
Seitenhöhe: 1,70 m
Tonnage: 29 t
Transportleistung: 200 - 250 Personen / 6-9 PKW
Maschinen: Luftgekühlte Deutz-Diesel
Maschinenleistung und Antrieb:
ab 1939: 2x 70-75 PS über 2 Getriebe auf 4x Propeller mit Rudern
ab 1945: Querseilfähre ohne eigenen Antrieb, zeitweilig von seitlich gekuppelten Motorboot geschleppt
ab 1948: 2x 55 PS über 2 Getriebe auf 4x Propeller mit Rudern
ab 1952: 2x 150 PS auf Voith-Schneider Propeller (VSP)
Baujahr: 1939
erbaut in: :d:
Bauwerft: Fritz Bausch, Köln-Deutz
Probefahrten: am 20. Dezember 1940 abgeschlossen
Indienststellung: Ende Dezember 1940 bzw. Anfang Januar 1941
Letzte Fahrt: 08. März 1945 / Versenkung
Umbauten bei der Schiffswerft Ferdinand Clausen im Hafen Oberwinter:
• 1946 Hebung und Instandsetzung zur Querseilfähre ohne eigenen Antrieb
• 1948 Umbau zur Motorfähre mit kleinem Steuerhaus: Antrieb 2x 55 PS Deutz-Diesel über Getriebe auf 4x Schrauben mit Ruder
• 1952 Umbau zur frei fahrenden Motorfähre: 2x 150 PS Deutz-Diesel auf 2x Voith-Schneider Propeller
• 1960 - 1967: Größeres Steuerhaus mit den schrägen Fenstern.
Quellen:
• Fotobeleg der versenkten Rheinhilde vom 1 (https://virtuellesbrueckenhofmuseum.de/museum/historie/pics/m20211204162804_dm_Rolandseck_M2_Steel-TreadwayBr_Ostufer_RepRhineRivCross_1945_web.jpg)8 . März 1945 an der Fährstelle Honnef - Rolandseck (https://virtuellesbrueckenhofmuseum.de/museum/historie/pics/m20211204162804_dm_Rolandseck_M2_Steel-TreadwayBr_Ostufer_RepRhineRivCross_1945_web.jpg)
Quelle: Report of Rhine River Crossing, 1th US Army, 1945, Dieter Mechlinski, Virtuelles Brückenhofmuseum (https://virtuellesbrueckenhofmuseum.de/vmuseum/historie/zeige_objekt.php?auswahl=16006&suche=&reihe=-19532-14357-14359-15699-15337-16414-16415-16416-14358-14134-14399-15766-14133-14397-14398-14213-14182-15768-16001-14169-14170-14676-14677-10907-14171-14176-14180-14177-14212-5578-14179-14187-14189-14192-14202-14193-14191-14226-14188-14330-14303-14257-11689-14307-12840-14311-15999-14310-7622-16006-16005-14267-14421-14260-14318-14319-16310-14243-12796-19099-14254-14314-12795-14238-12765-13716-14246-14247-14249-14253-14250-12755-14261-14352-697-12756-12905-12762-4110-19120-12817-11107-13693-15478-13601-14259-14146-14256-14262-14263-14342-14335-14336-14514-14858-14859)
• Fotobeleg mit Text: "Fährschiff Honnef - Rolandseck im Zwischenstadium am Querseil fahrend, um 1948" auf Seite 47 im Buch von F. Clausen "Von Ufer zu Ufer"
• Das erste Foto im Threat (https://www.binnenschifferforum.de/attachment.php?attachmentid=84717&d=1263549821) zeigt die "Rheinhilde" im Zwischenstadium als Querseilfähre nach 1946
Begründung: Im Mast der Fähre weht die Flagge der Bundesrepublik Deutschland. (Gründung: 23. Mai 1946) und keine Hakenkreuzflagge. Die Fähre hat keinen Steuerstand / Steuerhaus und hängt an Gierseilen.
Auf der Fähre steht ein VW Käfer mit geteilter Heckscheibe, also ein „Brezelkäfer“. Dieser wurde ab 1946 produziert.
• Zeitungsberichte:
1) Mittelrheinische Landes-Zeitung 66 (03.12.1937): "Warum Honnef seine Fähre nach Linz verkaufte (https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/3310000?query=gro%C3%9Ff%C3%A4hre)"
"Das neue Schiff, das noch in diesem Monat in Auftrag gegeben wird, weist eine Länge von 20 m und eine Breite von ca. 7 m auf. Es bietet bequem Platz für sechs Fahrzeuge bei gleichzeitiger Benutzung von 200 bis 250 Personen. Die Konstruktion ist ähnlich der jetzigen. Die Antriebskraft liefern 2 Motore von je 70 bis 75 PS. "
2) Honnefer Volkszeitung (29.12.1938): "Neue Rheinfähre Honnef—Rolandseck. Im April 1939 wird sie in Dienst gestellt. (https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/3779791?query=rheinf%C3%A4hre)"
"Bekanntlich mußte die Honnefer Fährgesellschaft die erst vor kaum zwei Jahren (am 3. April 1937) in Betrieb genommene neue Großfähre verkaufen, weil sie sich für den Fährbetrieb Honnef— Rolandseck als zu groß erwies und sich auch mitunter Schwierigkeiten bei der Auf= und Abfahrt von Kraftwagen ergaben. ...
Es wurde sofort bei der Firma Schiffsbauwerft Bausch in Köln eine neue Fähre in Auftrag gegeben und am 13. Dezember 1937 bis zur Fertigstellung der neuen die erwähnte Gierponte von Linz am Rhein mietweise übernommen. ...
So werden z. B. die beiderseitigen Landungsklappen der neuen Fähre je 50 Zentimeter länger als die der „alten“ (d. h. der neuwertig verkauften) Fähre. ...
Während die „alte“ Fähre 24 Meter lang und 9 Meter breit war, wird es die neue 22 Meter bzw. 7,60 Meter sein. Sie wird ebenfalls zwei Motoren mit vier Schrauben aufweisen. Das Material zum Bau der Fähre ist vorhanden. Mit dem Bau hat man bereits begonnen. Sie wird im April 1939 dem Verkehr übergeben. Dann wird die jetzige „Gierponte“, die sich übrigens gut bewährt hat, pensioniert."
3) Mittelrheinische Landes-Zeitung / Ausgabe Godesberger Volkszeitung 33 (30.12.1938) 304: "Eine neue Rheinfähre Honnef - Rolandseck" (https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/2150693?query=rheinf%C3%A4hre)
4) Der neue Tag (01.01.1939): "Fähre Honnef—Rolandseck. Im April 1939 wird eine neue laufen." (https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/685835?query=rheinf%C3%A4hre)
Beide Artikel mit den selben Informationen wie in in der Honnefer Volkszeitung (Quelle 2)
5) General-Anzeiger Ausgabe 52 vom 20.12.1940: Im Artikel "Vom Rhein zum Westerwald" (https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/3928015?query=Gro%C3%9Ff%C3%A4hre%20Rolandseck) wird berichtet:
"Nachdem die auf einer rheinischen Werft erbaute neue Großfähre für Honnef Rolandseck ihre Probefahrten zur Zufriedenheit ausgeführt hat, wird sie demnächst in Dienst gestellt werden."
"Linz: Ueber vierzig Jahre hat die alte Ponte den Fährbetrieb zwischen Linz und Kripp vermittelt. Nachdem sie bis vor kurzem an die Fährgesellschaft Honnef verpachtet war, wird sie nunmehr an eine Firma am Niederrhein verkauft."
6) Wann die neue Fähre an die Fährgesellschaft Honnef GmbH in Honnef geliefert wurde, ist in keinem Zeitungsartikel zu finden. Es ist aber klar, das man sich Bewußt war, das die Fähre schnellstmöglich ausgeliefert werden muss, bevor sie bei einem Luftangriff auf Köln beschädigt bzw. zerstört werden würde.
Zur Bombardierung der Stadt Köln und folglich der dort ansässigen Schiffswerft Bausch, gibt es folgende Informationen:
Daa NS Dokumentationszentrum der Stadt Köln (https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=394) schreibt auf seiner Seite:
"Seit 1941 /42 wurde das Leben der Kölner immer stärker von Luftangriffen bestimmt, die die Stadt in Trümmern legten und Zehntausende von Toten und Verletzten forderten. ... Der optimistischen Stimmung der »Blitzkriegsphase« von 1939/40 folgte spätestens Mitte 1942, nach dem »1 000- Bomber-Angriff«, schlagartig Ernüchterung. ... Dem Luftkrieg, der nach dem »1000-Bomber- Angriff« vom 31.Mai 1942 eskalierte und Köln besonders im Juni / Juli 1943, im Oktober 1944 und letztmalig am 2.März 1945 mit voller Wucht traf, fielen schätzungsweise 20000 Kölner Zivilisten zum Opfer."
Eine weitere Quelle dazu ist der NDR Artikel: "Bomberkrieg Neue Strategie im Zweiten Weltkrieg" (https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Bombenkrieg-Neue-Strategie-im-Zweiten-Weltkrieg,bombenkrieg100.html)
"1941 begannen die Bombardierung deutscher Industrieanlagen und Verkehrswege sowie groß angelegte Flächenangriffe auf deutsche Städte. ... Arthur Harris und die Strategie des "Moral Bombing"
Im Februar 1942 übernahm Luftmarschall Arthur Harris die Leitung des British Bomber Command. ...
Gegen Köln wurde im Mai 1942 der erste 1.000-Bomber-Angriff geflogen. Mit insgesamt 1.455 Tonnen Bomben wurden in 90 Minuten über 3.300 Häuser vollständig zerstört und 474 Menschen getötet. ...
Bombenhagel bricht den Willen der deutschen Bevölkerung nicht. Mit dem Kriegseintritt der USA geriet das Deutsche Reich in einen endlosen Sog aus Nacht- und Tagangriffen. Die alliierte Strategie einer "kombinierten Bombenoffensive", deren Beginn auf den 10. Juli 1943 festgelegt war, sah "Rund-um-die-Uhr-Bombardements" vor - Nachtangriffe der Briten und Tagesattacken durch die Amerikaner.
Im Herbst 1943 eskalierte der Luftkrieg. Die Alliierten griffen immer mehr Städte an. Der Plan, die Deutschen zu demoralisieren und so ihr Land sturmreif zu bomben, ging jedoch nicht auf.
Im Frühjahr 1944 erlangten die Alliierten die uneingeschränkte Lufthoheit. Doch die deutsche Industrie verlagerte ihre Produktion in Höhlen oder Tunnel und konnte die Produktion an Kriegsgütern teilweise sogar noch erhöhen."
7) General-Anzeiger vom 08. März 2005: Artikel „Barrikaden auf der Linzer Straße“ von Rüdiger Franz
„Am 1. März, so beschreibt es die Honnefer Volkszeitung anlässlich des zehnten Jahrestages 1955, legte der Postdampfer, von Koblenz kommend, zum letzten Mal an der Insel Grafenwerth an.
Die gesamte Schiffspost - etwa 100 Säcke - blieb in Honnef liegen. Auch Zeitungen erschienen noch, allerdings stark gekürzt und zuletzt nur noch zwei Mal in der Woche.
Die letzte Ausgabe der Honnefer Volkszeitung erschien am 5. März 1945. Selbst Kino gab es noch hin und wieder.
Zur Tragödie wird am 8. März die letzte Fahrt der Fähre zwischen Honnef und Rolandseck: Sie muss zahllose deutsche Soldaten am rechten Ufer zurück-lassen, die an den Folgetagen den Amerikanern in die Hände fallen.“
8) 08. März 1945 versenkt, im Sommer geplündert und der Maschinenanlage beraubt. Sommer 1946 Bergung und Instandsetzung als Querseilfähre durch Ferdinand Clausen, Schiffswerft Clausen, Hafen Oberwinter. Quelle: Sein Buch "Von Ufer zu Ufer" von F. Clausen
"Im darauffolgenden Sommer des Jahres 1945, sanken die Pegel des Rheins soweit ab, das das Wrack der „Rheinhilde“ völlig trocken fiel. Das führte dazu, das es von Plünderern seiner Maschinenanlage total beraubt wurde. Daher beschlossen die Eigentümer, den in Schaldenform gebauten Schiffsrumpf mit einer Giereinrichtung zu versehen, um so wieder in Betrieb zu kommen. Die Behörden unterstützten das Vorhaben, weil noch keine Längsschifffahrt behindert und ferner keine knappen Betriebsstoffe verbraucht werden würden.
Ein entsprechendes Querseil war auch bald beschafft. Es fehlte allerdings an geeigneten Fachkräften für die Umrüstung, den diese saßen in der französischen Zone fest und waren für artfremde Beschäftigungen dienstverpflichtet, darunter auch der Schiffsbau – Ingenieur und Werftbesitzer, Ferdinand Clausen. Der britische Kommandant in Honnef intervenierte, so daß die Leute „freigekauft“ werden konnten und diese kamen gerne, da die Lebensbedingungen in der britischen Zone ungleich weniger schlimm waren.
Schon bald schwamm die Fährschalde auf. Mit dem 30 PS starken Fährboot schleppte man sie an die Fährrampe nach Rolandseck, wo am Bahnhof die große Kabeltrommel mit dem Stahlseil zur Abholung bereit lag. Sie wurde mittig auf die Schalde gerollt und auf Böcken drehbar gelagert. Eine behelfsmäßige Bremsvorrichtung sicherte die Seilrolle vor dem ungewollten abwickeln.
Dann wurde das Ende des freien Drahtseils am Rolandsecker Ufer befestigt und die Schalde, unterstützt von einem zweiten, 20 PS starken Motorboot, zum anderen Ufer, übergesetzt, wobei sich das Stahlseil langsam abwickelte. Nach dem es auch dort sicher befestigt war, stand der Wiederaufnahme des Fährbetriebs nun nichts mehr entgegen.
Schon kurze Zeit später zeigte sich, das die Fähre gut angenommen wurde. Vor allem LKW, die mit Anhänger bis zu 22 m lang sein durften, konnten mit der Rolandsecker Fährschalde bequemer und zeitsparender übersetzen, da sie nicht erst umständlich die LKW auseinander kuppeln mussten, wie es auf den benachbarten Fähren (Königswinter, Deckslänge 14m) war.
Zeitweilig war der Andrang so hoch, das man stets um Besserung bemüht war. Zuerst wurden die Handwinden der Giereinrichtung motorisiert. Als auch das nicht genügte, koppelte man zu Spitzenzeiten, ein Motorboot seitlich an die Schalde, welches Schleppassistenz leistete und damit die Übersetzzeiten deutlich verkürzte."
9) Aus dem Archiv Virtuelles Brückenhofmuseum (https://virtuellesbrueckenhofmuseum.de/vmuseum/historie/zeige_objekt.php?auswahl=14330&suche=&reihe=-14357-14359-14358-14134-14399-14133-14397-14398-14213-14182-14169-14170-14171-14176-14180-14177-14212-5578-14179-14187-14189-14192-14202-14193-14191-14226-14188-14330-14303-14257-11689-14307-12840-14311-14310-7622-14267-14421-14260-14318-14319-14243-12796-14254-14314-12795-14238-12765-13716-14246-14247-14249-14253-14250-12755-14261-14352-697-12756-12905-12762-4110-12817-11107-13693-13601-14259-14146-14256-14262-14263-14342-14335-14336-14514) zu den Schwimmbrücken über den Rhein:
Zwischen dem 11. März und dem 15. Mai 1945 bauten Engineers der 1. US-Armee neun Behelfsbrücken über den Rhein, davon acht Schwimmbrücken.
Eine davon war die 358,44 m lange 36 t tragende Pontonbrücke mit Stahlfahrbahn zwischen Rolandseck und Bad Honnef. Die Bauzeit betrug 37 Stunden und 30 Minuten. Die Fertigstellung war am 18. März 1945.
10) Honnefer Volkszeitung Ausgabe 66 Artikel vom 21.01.1950 über die neue bei Clausen gebaute Motorfähre für Speyer (https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/4309846?query=f%C3%A4hre%20honnef%20rolandseck):
"Bei dieser Gelegenheit können wir mitteilen, daß auch die Fährgesellschaft Honnef sich mit dem Gedanken der Motorisierung der Fähre Honnef—Rolandseck trägt. Das wichtigste dazu, zwei je 55 PS starke Dieselmotore, sind bereits vorhanden. Zwecks Einbau des Antriebes sind Verhandlungen mit Spezialfirmen aufgenommen. "
11) Honnefer Volkszeitung 67 (05.10.1951) 232: "Honnefer Rheinfähre erhält Motorantrieb (https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/4312722?query=rheinf%C3%A4hre)"
"Honnef, den 5. Oktober. Honnefer Rheinfähre erhält Motorantrieb. ... Bis zum 1. April 1952 soll der Umbau beendet sein. ... Der Umbau erfolgt auf der Schiffswerft von Clausen in Oberwinter, die über den Bau von Voith-Schneider-Fähren eine große Erfahrung besitzt. ... Während des Umbaues wird eine andere freifahrende Fähre den Dienst versehen."
12) Honnefer Volkszeitung 86 (09.04.1952): "Letzte Hand an Honnefs Schnell-Fähre. Eine Besichtigung auf der Clausen-Werft. (https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/4313813?query=rheinf%C3%A4hre)"
"In siebenwöchiger Bauzeit wurde auf der Schiffswerft Clausen, Oberwinter, in das bisherige Seil-Fährschiff ein Voith-Schneider-Propellerantrieb eingebaut...
Diese Ponte, die in Honnef seit 1945 wieder am Seil ging, liegt beim Uebersetzen mit ihrer Längsseite quer zum Strom. Durch die stark zunehmende Motorisierung, den immerfort anwachsenden Verkehr war diese Seilfähre den Anforderungen nicht länger gewachsen; schon wegen der verhältnismäßig langen Dauer der Ueberfahrt und dem damit verbundenen Zeitverlust wie auch durch das wenig schnelle An- und Ablegen mußte sich die Honnefer Fährgesellschaft dazu entschließen, ihr Fährschiff wieder zu motorisieren. ...
Sie entschloß sich zum Einbau von VoithSchneider-Propellern, die in der Lage sind, die Antriebskraft in jede beliebige Richtung zu steuern. Diese Propeller sind so angeordnet, daß sie das Schiff unabhängig von Strömung und Wind in jeder gewünschten Fahrtrichtung bewegen und halten können. ...
Was nun in diesen vergangenen sieben Wochen auf der Schiffswerft Clausen im Oberwinterer Hafen vor sich ging, ist kurz folgendes: Man hat als Antrieb zwei luftgekühlte Deutz-Dieselmotore eingebaut, die 150 PS leisten: Hiervon angetrieben werden die Voith-Schneider-Propeller, die drehbar gelagerte Flügel haben."
1945 am Honnefer Anleger versenkt, geplündert.
1946 gehoben und als Gierseilfähre in Dienst gestellt
1948 oder 1950 Motorisiert auf
bis 1969 im Dienst und dann im September 1969 von der "Siebengebirge" abgelöst.
Lag bis 1970 in Honnef dann Verkauft nach den Niederlanden als God med ons IV fahrend von Cruijk - Middelaar an der Maas.(Bilder ?)
Von da ca 1990 nach Bleckede an der Elbe Verkauft, soll angeblich während der Überführung auf der Elbe Gesunken sein , gehoben und Herrgerichtet und Quert wohl noch Heute von Bleckede nach Neuhaus .
Technische Daten etc. muß ich noch durch Befragung einiger Zeitzeugen, die Sie noch Fuhren, klären
grüße Torsten
Schiffsdaten
Name: Rheinhilde
Spätere Namen: God Med Ons IV, Amt Neuhaus (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?31338-Amt-Neuhaus-AF-04809960)
gemeldet in: Honnef
Nationalität: :d:
Europanummer: 04809960
Länge über Klappen: 32,00 m
Länge Rumpf: 22,00 m
Länge der Klappen: 5,00 m
Breite: 7,60 m
größter Tiefgang: 0,60 m
Seitenhöhe: 1,70 m
Tonnage: 29 t
Transportleistung: 200 - 250 Personen / 6-9 PKW
Maschinen: Luftgekühlte Deutz-Diesel
Maschinenleistung und Antrieb:
ab 1939: 2x 70-75 PS über 2 Getriebe auf 4x Propeller mit Rudern
ab 1945: Querseilfähre ohne eigenen Antrieb, zeitweilig von seitlich gekuppelten Motorboot geschleppt
ab 1948: 2x 55 PS über 2 Getriebe auf 4x Propeller mit Rudern
ab 1952: 2x 150 PS auf Voith-Schneider Propeller (VSP)
Baujahr: 1939
erbaut in: :d:
Bauwerft: Fritz Bausch, Köln-Deutz
Probefahrten: am 20. Dezember 1940 abgeschlossen
Indienststellung: Ende Dezember 1940 bzw. Anfang Januar 1941
Letzte Fahrt: 08. März 1945 / Versenkung
Umbauten bei der Schiffswerft Ferdinand Clausen im Hafen Oberwinter:
• 1946 Hebung und Instandsetzung zur Querseilfähre ohne eigenen Antrieb
• 1948 Umbau zur Motorfähre mit kleinem Steuerhaus: Antrieb 2x 55 PS Deutz-Diesel über Getriebe auf 4x Schrauben mit Ruder
• 1952 Umbau zur frei fahrenden Motorfähre: 2x 150 PS Deutz-Diesel auf 2x Voith-Schneider Propeller
• 1960 - 1967: Größeres Steuerhaus mit den schrägen Fenstern.
Quellen:
• Fotobeleg der versenkten Rheinhilde vom 1 (https://virtuellesbrueckenhofmuseum.de/museum/historie/pics/m20211204162804_dm_Rolandseck_M2_Steel-TreadwayBr_Ostufer_RepRhineRivCross_1945_web.jpg)8 . März 1945 an der Fährstelle Honnef - Rolandseck (https://virtuellesbrueckenhofmuseum.de/museum/historie/pics/m20211204162804_dm_Rolandseck_M2_Steel-TreadwayBr_Ostufer_RepRhineRivCross_1945_web.jpg)
Quelle: Report of Rhine River Crossing, 1th US Army, 1945, Dieter Mechlinski, Virtuelles Brückenhofmuseum (https://virtuellesbrueckenhofmuseum.de/vmuseum/historie/zeige_objekt.php?auswahl=16006&suche=&reihe=-19532-14357-14359-15699-15337-16414-16415-16416-14358-14134-14399-15766-14133-14397-14398-14213-14182-15768-16001-14169-14170-14676-14677-10907-14171-14176-14180-14177-14212-5578-14179-14187-14189-14192-14202-14193-14191-14226-14188-14330-14303-14257-11689-14307-12840-14311-15999-14310-7622-16006-16005-14267-14421-14260-14318-14319-16310-14243-12796-19099-14254-14314-12795-14238-12765-13716-14246-14247-14249-14253-14250-12755-14261-14352-697-12756-12905-12762-4110-19120-12817-11107-13693-15478-13601-14259-14146-14256-14262-14263-14342-14335-14336-14514-14858-14859)
• Fotobeleg mit Text: "Fährschiff Honnef - Rolandseck im Zwischenstadium am Querseil fahrend, um 1948" auf Seite 47 im Buch von F. Clausen "Von Ufer zu Ufer"
• Das erste Foto im Threat (https://www.binnenschifferforum.de/attachment.php?attachmentid=84717&d=1263549821) zeigt die "Rheinhilde" im Zwischenstadium als Querseilfähre nach 1946
Begründung: Im Mast der Fähre weht die Flagge der Bundesrepublik Deutschland. (Gründung: 23. Mai 1946) und keine Hakenkreuzflagge. Die Fähre hat keinen Steuerstand / Steuerhaus und hängt an Gierseilen.
Auf der Fähre steht ein VW Käfer mit geteilter Heckscheibe, also ein „Brezelkäfer“. Dieser wurde ab 1946 produziert.
• Zeitungsberichte:
1) Mittelrheinische Landes-Zeitung 66 (03.12.1937): "Warum Honnef seine Fähre nach Linz verkaufte (https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/3310000?query=gro%C3%9Ff%C3%A4hre)"
"Das neue Schiff, das noch in diesem Monat in Auftrag gegeben wird, weist eine Länge von 20 m und eine Breite von ca. 7 m auf. Es bietet bequem Platz für sechs Fahrzeuge bei gleichzeitiger Benutzung von 200 bis 250 Personen. Die Konstruktion ist ähnlich der jetzigen. Die Antriebskraft liefern 2 Motore von je 70 bis 75 PS. "
2) Honnefer Volkszeitung (29.12.1938): "Neue Rheinfähre Honnef—Rolandseck. Im April 1939 wird sie in Dienst gestellt. (https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/3779791?query=rheinf%C3%A4hre)"
"Bekanntlich mußte die Honnefer Fährgesellschaft die erst vor kaum zwei Jahren (am 3. April 1937) in Betrieb genommene neue Großfähre verkaufen, weil sie sich für den Fährbetrieb Honnef— Rolandseck als zu groß erwies und sich auch mitunter Schwierigkeiten bei der Auf= und Abfahrt von Kraftwagen ergaben. ...
Es wurde sofort bei der Firma Schiffsbauwerft Bausch in Köln eine neue Fähre in Auftrag gegeben und am 13. Dezember 1937 bis zur Fertigstellung der neuen die erwähnte Gierponte von Linz am Rhein mietweise übernommen. ...
So werden z. B. die beiderseitigen Landungsklappen der neuen Fähre je 50 Zentimeter länger als die der „alten“ (d. h. der neuwertig verkauften) Fähre. ...
Während die „alte“ Fähre 24 Meter lang und 9 Meter breit war, wird es die neue 22 Meter bzw. 7,60 Meter sein. Sie wird ebenfalls zwei Motoren mit vier Schrauben aufweisen. Das Material zum Bau der Fähre ist vorhanden. Mit dem Bau hat man bereits begonnen. Sie wird im April 1939 dem Verkehr übergeben. Dann wird die jetzige „Gierponte“, die sich übrigens gut bewährt hat, pensioniert."
3) Mittelrheinische Landes-Zeitung / Ausgabe Godesberger Volkszeitung 33 (30.12.1938) 304: "Eine neue Rheinfähre Honnef - Rolandseck" (https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/2150693?query=rheinf%C3%A4hre)
4) Der neue Tag (01.01.1939): "Fähre Honnef—Rolandseck. Im April 1939 wird eine neue laufen." (https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/685835?query=rheinf%C3%A4hre)
Beide Artikel mit den selben Informationen wie in in der Honnefer Volkszeitung (Quelle 2)
5) General-Anzeiger Ausgabe 52 vom 20.12.1940: Im Artikel "Vom Rhein zum Westerwald" (https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/3928015?query=Gro%C3%9Ff%C3%A4hre%20Rolandseck) wird berichtet:
"Nachdem die auf einer rheinischen Werft erbaute neue Großfähre für Honnef Rolandseck ihre Probefahrten zur Zufriedenheit ausgeführt hat, wird sie demnächst in Dienst gestellt werden."
"Linz: Ueber vierzig Jahre hat die alte Ponte den Fährbetrieb zwischen Linz und Kripp vermittelt. Nachdem sie bis vor kurzem an die Fährgesellschaft Honnef verpachtet war, wird sie nunmehr an eine Firma am Niederrhein verkauft."
6) Wann die neue Fähre an die Fährgesellschaft Honnef GmbH in Honnef geliefert wurde, ist in keinem Zeitungsartikel zu finden. Es ist aber klar, das man sich Bewußt war, das die Fähre schnellstmöglich ausgeliefert werden muss, bevor sie bei einem Luftangriff auf Köln beschädigt bzw. zerstört werden würde.
Zur Bombardierung der Stadt Köln und folglich der dort ansässigen Schiffswerft Bausch, gibt es folgende Informationen:
Daa NS Dokumentationszentrum der Stadt Köln (https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=394) schreibt auf seiner Seite:
"Seit 1941 /42 wurde das Leben der Kölner immer stärker von Luftangriffen bestimmt, die die Stadt in Trümmern legten und Zehntausende von Toten und Verletzten forderten. ... Der optimistischen Stimmung der »Blitzkriegsphase« von 1939/40 folgte spätestens Mitte 1942, nach dem »1 000- Bomber-Angriff«, schlagartig Ernüchterung. ... Dem Luftkrieg, der nach dem »1000-Bomber- Angriff« vom 31.Mai 1942 eskalierte und Köln besonders im Juni / Juli 1943, im Oktober 1944 und letztmalig am 2.März 1945 mit voller Wucht traf, fielen schätzungsweise 20000 Kölner Zivilisten zum Opfer."
Eine weitere Quelle dazu ist der NDR Artikel: "Bomberkrieg Neue Strategie im Zweiten Weltkrieg" (https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Bombenkrieg-Neue-Strategie-im-Zweiten-Weltkrieg,bombenkrieg100.html)
"1941 begannen die Bombardierung deutscher Industrieanlagen und Verkehrswege sowie groß angelegte Flächenangriffe auf deutsche Städte. ... Arthur Harris und die Strategie des "Moral Bombing"
Im Februar 1942 übernahm Luftmarschall Arthur Harris die Leitung des British Bomber Command. ...
Gegen Köln wurde im Mai 1942 der erste 1.000-Bomber-Angriff geflogen. Mit insgesamt 1.455 Tonnen Bomben wurden in 90 Minuten über 3.300 Häuser vollständig zerstört und 474 Menschen getötet. ...
Bombenhagel bricht den Willen der deutschen Bevölkerung nicht. Mit dem Kriegseintritt der USA geriet das Deutsche Reich in einen endlosen Sog aus Nacht- und Tagangriffen. Die alliierte Strategie einer "kombinierten Bombenoffensive", deren Beginn auf den 10. Juli 1943 festgelegt war, sah "Rund-um-die-Uhr-Bombardements" vor - Nachtangriffe der Briten und Tagesattacken durch die Amerikaner.
Im Herbst 1943 eskalierte der Luftkrieg. Die Alliierten griffen immer mehr Städte an. Der Plan, die Deutschen zu demoralisieren und so ihr Land sturmreif zu bomben, ging jedoch nicht auf.
Im Frühjahr 1944 erlangten die Alliierten die uneingeschränkte Lufthoheit. Doch die deutsche Industrie verlagerte ihre Produktion in Höhlen oder Tunnel und konnte die Produktion an Kriegsgütern teilweise sogar noch erhöhen."
7) General-Anzeiger vom 08. März 2005: Artikel „Barrikaden auf der Linzer Straße“ von Rüdiger Franz
„Am 1. März, so beschreibt es die Honnefer Volkszeitung anlässlich des zehnten Jahrestages 1955, legte der Postdampfer, von Koblenz kommend, zum letzten Mal an der Insel Grafenwerth an.
Die gesamte Schiffspost - etwa 100 Säcke - blieb in Honnef liegen. Auch Zeitungen erschienen noch, allerdings stark gekürzt und zuletzt nur noch zwei Mal in der Woche.
Die letzte Ausgabe der Honnefer Volkszeitung erschien am 5. März 1945. Selbst Kino gab es noch hin und wieder.
Zur Tragödie wird am 8. März die letzte Fahrt der Fähre zwischen Honnef und Rolandseck: Sie muss zahllose deutsche Soldaten am rechten Ufer zurück-lassen, die an den Folgetagen den Amerikanern in die Hände fallen.“
8) 08. März 1945 versenkt, im Sommer geplündert und der Maschinenanlage beraubt. Sommer 1946 Bergung und Instandsetzung als Querseilfähre durch Ferdinand Clausen, Schiffswerft Clausen, Hafen Oberwinter. Quelle: Sein Buch "Von Ufer zu Ufer" von F. Clausen
"Im darauffolgenden Sommer des Jahres 1945, sanken die Pegel des Rheins soweit ab, das das Wrack der „Rheinhilde“ völlig trocken fiel. Das führte dazu, das es von Plünderern seiner Maschinenanlage total beraubt wurde. Daher beschlossen die Eigentümer, den in Schaldenform gebauten Schiffsrumpf mit einer Giereinrichtung zu versehen, um so wieder in Betrieb zu kommen. Die Behörden unterstützten das Vorhaben, weil noch keine Längsschifffahrt behindert und ferner keine knappen Betriebsstoffe verbraucht werden würden.
Ein entsprechendes Querseil war auch bald beschafft. Es fehlte allerdings an geeigneten Fachkräften für die Umrüstung, den diese saßen in der französischen Zone fest und waren für artfremde Beschäftigungen dienstverpflichtet, darunter auch der Schiffsbau – Ingenieur und Werftbesitzer, Ferdinand Clausen. Der britische Kommandant in Honnef intervenierte, so daß die Leute „freigekauft“ werden konnten und diese kamen gerne, da die Lebensbedingungen in der britischen Zone ungleich weniger schlimm waren.
Schon bald schwamm die Fährschalde auf. Mit dem 30 PS starken Fährboot schleppte man sie an die Fährrampe nach Rolandseck, wo am Bahnhof die große Kabeltrommel mit dem Stahlseil zur Abholung bereit lag. Sie wurde mittig auf die Schalde gerollt und auf Böcken drehbar gelagert. Eine behelfsmäßige Bremsvorrichtung sicherte die Seilrolle vor dem ungewollten abwickeln.
Dann wurde das Ende des freien Drahtseils am Rolandsecker Ufer befestigt und die Schalde, unterstützt von einem zweiten, 20 PS starken Motorboot, zum anderen Ufer, übergesetzt, wobei sich das Stahlseil langsam abwickelte. Nach dem es auch dort sicher befestigt war, stand der Wiederaufnahme des Fährbetriebs nun nichts mehr entgegen.
Schon kurze Zeit später zeigte sich, das die Fähre gut angenommen wurde. Vor allem LKW, die mit Anhänger bis zu 22 m lang sein durften, konnten mit der Rolandsecker Fährschalde bequemer und zeitsparender übersetzen, da sie nicht erst umständlich die LKW auseinander kuppeln mussten, wie es auf den benachbarten Fähren (Königswinter, Deckslänge 14m) war.
Zeitweilig war der Andrang so hoch, das man stets um Besserung bemüht war. Zuerst wurden die Handwinden der Giereinrichtung motorisiert. Als auch das nicht genügte, koppelte man zu Spitzenzeiten, ein Motorboot seitlich an die Schalde, welches Schleppassistenz leistete und damit die Übersetzzeiten deutlich verkürzte."
9) Aus dem Archiv Virtuelles Brückenhofmuseum (https://virtuellesbrueckenhofmuseum.de/vmuseum/historie/zeige_objekt.php?auswahl=14330&suche=&reihe=-14357-14359-14358-14134-14399-14133-14397-14398-14213-14182-14169-14170-14171-14176-14180-14177-14212-5578-14179-14187-14189-14192-14202-14193-14191-14226-14188-14330-14303-14257-11689-14307-12840-14311-14310-7622-14267-14421-14260-14318-14319-14243-12796-14254-14314-12795-14238-12765-13716-14246-14247-14249-14253-14250-12755-14261-14352-697-12756-12905-12762-4110-12817-11107-13693-13601-14259-14146-14256-14262-14263-14342-14335-14336-14514) zu den Schwimmbrücken über den Rhein:
Zwischen dem 11. März und dem 15. Mai 1945 bauten Engineers der 1. US-Armee neun Behelfsbrücken über den Rhein, davon acht Schwimmbrücken.
Eine davon war die 358,44 m lange 36 t tragende Pontonbrücke mit Stahlfahrbahn zwischen Rolandseck und Bad Honnef. Die Bauzeit betrug 37 Stunden und 30 Minuten. Die Fertigstellung war am 18. März 1945.
10) Honnefer Volkszeitung Ausgabe 66 Artikel vom 21.01.1950 über die neue bei Clausen gebaute Motorfähre für Speyer (https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/4309846?query=f%C3%A4hre%20honnef%20rolandseck):
"Bei dieser Gelegenheit können wir mitteilen, daß auch die Fährgesellschaft Honnef sich mit dem Gedanken der Motorisierung der Fähre Honnef—Rolandseck trägt. Das wichtigste dazu, zwei je 55 PS starke Dieselmotore, sind bereits vorhanden. Zwecks Einbau des Antriebes sind Verhandlungen mit Spezialfirmen aufgenommen. "
11) Honnefer Volkszeitung 67 (05.10.1951) 232: "Honnefer Rheinfähre erhält Motorantrieb (https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/4312722?query=rheinf%C3%A4hre)"
"Honnef, den 5. Oktober. Honnefer Rheinfähre erhält Motorantrieb. ... Bis zum 1. April 1952 soll der Umbau beendet sein. ... Der Umbau erfolgt auf der Schiffswerft von Clausen in Oberwinter, die über den Bau von Voith-Schneider-Fähren eine große Erfahrung besitzt. ... Während des Umbaues wird eine andere freifahrende Fähre den Dienst versehen."
12) Honnefer Volkszeitung 86 (09.04.1952): "Letzte Hand an Honnefs Schnell-Fähre. Eine Besichtigung auf der Clausen-Werft. (https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/4313813?query=rheinf%C3%A4hre)"
"In siebenwöchiger Bauzeit wurde auf der Schiffswerft Clausen, Oberwinter, in das bisherige Seil-Fährschiff ein Voith-Schneider-Propellerantrieb eingebaut...
Diese Ponte, die in Honnef seit 1945 wieder am Seil ging, liegt beim Uebersetzen mit ihrer Längsseite quer zum Strom. Durch die stark zunehmende Motorisierung, den immerfort anwachsenden Verkehr war diese Seilfähre den Anforderungen nicht länger gewachsen; schon wegen der verhältnismäßig langen Dauer der Ueberfahrt und dem damit verbundenen Zeitverlust wie auch durch das wenig schnelle An- und Ablegen mußte sich die Honnefer Fährgesellschaft dazu entschließen, ihr Fährschiff wieder zu motorisieren. ...
Sie entschloß sich zum Einbau von VoithSchneider-Propellern, die in der Lage sind, die Antriebskraft in jede beliebige Richtung zu steuern. Diese Propeller sind so angeordnet, daß sie das Schiff unabhängig von Strömung und Wind in jeder gewünschten Fahrtrichtung bewegen und halten können. ...
Was nun in diesen vergangenen sieben Wochen auf der Schiffswerft Clausen im Oberwinterer Hafen vor sich ging, ist kurz folgendes: Man hat als Antrieb zwei luftgekühlte Deutz-Dieselmotore eingebaut, die 150 PS leisten: Hiervon angetrieben werden die Voith-Schneider-Propeller, die drehbar gelagerte Flügel haben."