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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kuriosum "Seekuh" - Sauger – und ungwolltes U-Boot



LEUNAM
28.01.2010, 03:41
Hallo Miteinander

Habe eben beim Thema „Kuriosum“ eine „lustige Havarie“ erzählt.

Deshalb bei „Havarien“ der gleiche Text nochmals!

Die Geschichte begann damit, dass der „Sauger“, welche lange Jahre bei der Birsfelder Schleuse sein Dasein frisete, - und zwischendurch den Molenkopf im unteren Schleusenvorhafen der Schleuse Birsfelden „freisaugen“ sollte - damals von der (alten) „Norma“ (Grinwis) nach Birsfelden gebracht wurde. Ich war damals als Lotse an Bord – darum weiss ich das noch genau!

Der „Sauger“ hatte ja eine Leitung nötig.
Mein Bruder und ich haben Anfang’s der Achziger Jahre bei einer Wasserbaufirma mitgeholfen, diese Leitung – durch das extrem harte „Nagelfluh-Sediment“ im unteren Schleusenvorhafen der Schleuse Birsfelden zu „bohren“.

„Eine lustige Havarie ohne grosse Folgen“ – ausser dass ein kleiner Schuber versenkt wurde…….:
Für die Durchbohrung des „Molenkopfes“ musste ein grosser „Baggermeissel“ auf einem Ponton an den Aussenbereich der Mole gelegt werden. Als das Ponto „so dalag“, hatte sich einer unser lieben „Kapitäne“ mit dem „Schottelantrieb“ des kleinen Schubbootes „verhaspelt“ – (trotz Vorwarnung – wer nicht hören will, muss „fühlen“!) das Bötchen (ein ehem. Bndeswehrboot, mit welchem die schwimmenden Brücken eingefahren wurden) war jedenfalls in „Nullkomannix“ – mit laufendem Motor – (!!!!) unter Wasser…… . Der „Kapitän“ kam glücklicherweise „schwimmend“ wieder an die Oberfläche, wo er von helfenden Händen sofort „gefischt“ wurde……..!

Wenn es nicht zum Heulen gewesen wäre - es war noch Jahre danach „die Lachnummmer“. Auch jetzt musste ich wieder schmunzeln….

Zusätzliches Glück war auch, dass sich die Boot in den Stützen verfing – ansonsten wäre sie durch die Strömung den Rhein runter gedriftet – und die Schifffahrt wäre garantiert gesperrt gewesen! So ging alle „glatt“ – unser Käpi war meines Wissens der erste, der mit dem Schiff unterging und unter Wasser aus dem Steurhaus wieder an die Oberfläche schwamm………..

So, nun lege ich mich definitiv noch ein paar Stunden auf’s Ohr -Geschichten hätte ich noch genug auf Lager…… und Tschüüüüüsssss.

Mit schiffischen Gruss von LEUNAM

pedro46
28.01.2010, 15:24
Hallo Leunam!
Mit intresse vervolge ich,was da alles so im foum steht.Aber nun zu meiner frage,denn ich bin sicher das du das weist.Was ist aus dem kleinen Schaffhausen geworden,warum mein interesse,ganz einfach.
Mein vater war inden 50J schff.auf dem schaffh.Als kind war es für mich mehr als toll inden ferien mit an bord zugehen zB. holland und belgische kanäle oder rhein-rohne kanal strbg-hüningen.
Alles was ich weis,ist daß er umgebaut wurde als schlammschiff für die fa. stamm.Da ich schon länger aus der schiffahrt raus bin weis ich auch nichts mehr.
Mfg.pedro46:wink:

LEUNAM
28.01.2010, 18:59
Hallo Miteinander
Hallo „Perdo46“

Die „Schaffhausen“ wurde vor ca. gut 15 Jahren (vielleicht 20 ?) nach Belgien verkauft.
Dem neuen Besitzer ging es „nur“ um den Motor!

Wo „der Rest“ geblieben ist – ob der verschrottete wurde oder immer noch als „Schiff“ im Einsatz ist, ist mir nicht bekannt.

Wenn ich etwas erfahren sollte, melde ich mich.

Mit schiffischen Gruss von LEUNAM

Adrian
02.02.2010, 16:15
Hallo Leunam!
Mit intresse vervolge ich,was da alles so im foum steht.Aber nun zu meiner frage,denn ich bin sicher das du das weist.Was ist aus dem kleinen Schaffhausen geworden,warum mein interesse,ganz einfach.
Mein vater war inden 50J schff.auf dem schaffh.Als kind war es für mich mehr als toll inden ferien mit an bord zugehen zB. holland und belgische kanäle oder rhein-rohne kanal strbg-hüningen.
Alles was ich weis,ist daß er umgebaut wurde als schlammschiff für die fa. stamm.Da ich schon länger aus der schiffahrt raus bin weis ich auch nichts mehr.
Mfg.pedro46:wink:

Hoi Pedro,
über den Verbleib vom Schlammschiff „Schaffhausen“ weiß ich nichts.

Aber zum Schiff kann ich zwei lustige Geschichten erzählen. Bei der zweiten war ich selbst dabei.
Wie Manuel bereits geschrieben hat, waren wir anfangs der 80er Jahre als freie Ablöser in Basel tätig, und hatten entsprechend viel Arbeit in der Basler Gegend. So musste ich zwischendurch auch auf allen 3 Schiffe (Kiesueli, Thayingen, Schaffhausen) von der Kiesfirma Stamm ablösen. Desshalb bin ich auch ein bisschen mit der Geschichte der Firma Stamm vertraut.
Der Patron Ueli Stamm, eigentlich Bauunternehmer, hat in den 50er Jahren auf einer Reise auf Passagierschiff „Ursula“ (eins der 2 Passagierschiffe der Roten) auf der Talfahrt die riesigen Kieshaufen vom Aushub des „Grand Canal d’alscace“ zwischen Kembs und Vogelgrün gesehen. Als Baufachmann wusste er sowieso, dass der Oberrhein Kies qualitativ der beste in Europa ist. Nach der Urlaubsreise ging er nach Strassburg und schloss mit dem französichen Staat einen Vertrag ab, dass er während (ich glaube 99 Jahren) exklusiv diesen Kieshaufen abbauen und verwerten darf. Als Preis wurde einen alten Französischen Franc (das war damals ca 4 Pfennig) pro Kubikmeter abgemacht. Also quasi geschenkt. Als Baufuhrunternehmer wusste er viel von Förderbändern und so weiter, aber nichts von Schiffahrt und seiner Physik.
Er ordnet jedoch an, es muss ein Schiff gekauft werden. In Strassburg wurde ein französisches Kanalschiff (Peniche oder Spitz) gekauft. Bei den ersten 2-3 normalen Reisen wurde in Birsfelden mit Greifer gelöscht, was aber dem Herrn Stamm zu langsam war. So kam er auf die Idee, einen Trichter mit Förderband in das Schiff einzubauen.
Gesagt, getan.
Über die gesamte Länge im Laderaum wurde ein Förderband montiert. Darüber mehrere Trichter mit Schieber. Eigentlich so, wie es in jedem Kieswerk üblich ist.

Unter der Schleuse Kembs lag schon ein Ponton mit Trichter zum schnellen beladen des Schiffes.(Mit dem Kiesueli haben wir damals 1'000 Tonnen Kies in einer Stunde geladen)
Die Schafhausen lag bei seiner ersten Reise mit der "Selbstlöschanlage" an dem Ponton, in 20 Minuten war das Schiff geladen. Zeit ist Geld, Also Lego, backbord Kurs Richtung unterer Schleusen Vorhafen Kembs. Die Schaffhausen war ca 20 Meter vom Ponton ab, macht es „Schwupp“, und das Schiff lag Kieloben. Der Kapitän und der Matrose hat es über Bord geschleudert und ausser einen Schreck und nassen Kleidern war nicht viel passiert.
Was war passiert?
Man hat beim Umbau vergessen, dass sich durch die Trichter der Schwerpunkt nach oben verschob. Und zwar über die Wasserlinie.
Die Schaffhausen wurde gehoben und beidseitig mit angeschweißten Schwimmpontons versehen und beförderte fortan in kurzer Zeit viel Kies nach Basel. Mit dem Kies verdiente der Ueli Stamm viel Kies und liess das nächste Schiff mit Trichter ausrüsten.
Es war die „Thayingen“. Nachher folgte der „Kiesueli“ welcher als Neubau mit dem Selbstlösch System gebaut wurde.
Die grosse Kiessortierungsanlage im Birsfelder Hafen produzierte durch die Waschung eine Menge Schlamm, welcher entsorgt werden musste.
Die „Schaffhausen“ wurde wieder umgebaut. Sie bekam zwei halbe Röhren in den Laderaum eingebaut. Dort wurde der Schlamm reingepumpt und nach Kembs in einem alten Baggerloch entsorgt.
1982 habe ich ab und zu diese Schlammfahrten abgelöst. Ich erinnere mich noch, dass es ausser dem kleinen Steuerhäuschen (so gross, wie eine Telefonkabine) keinerlei Aufenthalts räume gab. Aber einen Motorenraum. Kochgelegenheit gab es also auch keine. Den Kaffee in der Thermoskanne von zu Hause mit gebracht, und (Not macht erfinderisch) das Brot und die Würste gut in Alufolie eingewickelt und direkt auf den heissen Auspuff beim Motor gelegt. Bis wir in Kembs waren, gab es frische, warme Semmel mit heisser Wurst.
Ach waren das noch schöne Zeiten (ohne Microwelle) !!!!!!

Gruss
Adrian

pedro46
02.02.2010, 21:47
Also erstmal grüyzi und hallo!
Erstmal vielen dank für die umfangreiche info über den alten schaffhausen.Ich denke je älter man wird,desdo mehr denkt man über früher nach.da ich 1960 bei der Ruhr&Saar Kohle AG als Schmelzer angefangen habe ist das mit der Fa. Stamm und deren Schiffe nicht so unbekannt,bin aber 1976 an land gegangen,denke von 73 an war ich nicht mehr in Basel (schiffmäßig).Da ich ab und zu mal in Basel zutun habe werde ich mal im(fule eck ) vorbii luege.So das wärs fürs erste, ich bin sicher man sieht sich sicherlich und dann kanns bassiere,daß es bassiere kann ach du bisch des.Ich geh eifach zum Vogel Gryff und frage nach dem Adrian. :wink::wink::wink:
Du fahrsch uffe un ich abe
pedro46