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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gangbordhobel - und was es sonst nicht gibt



Jürgen
12.08.2008, 10:22
Ein Gangbordhobel ist ein mittelschweres Gerät zur Verwendung durch Schiffsjungen (Schmelzer)
um Unebenheiten, eben im Gangbord, zu entfernen und somit die Stolpergefahr zu bannen.

Üblicherweise hat der Kollege nebendran immer das neueste Modell und das ist meistens in einem als Zubehör lieferbaren Sack aufbewahrt. Die Form ändert sich je nach Modelljahr.

Alle, die dieses Spezialwerkzeug schon gesehen haben, finden es unbeschreiblich und vor allem recht schwer und unhandlich beim Tragen.


Jürgen :lool:

Norbert
12.08.2008, 12:20
Jürgen,

anschließend muss der Schmelzer aber auch noch die Kielschweine füttern. Ist ganz wichtig für die Bordverpflegung.

Gruß Norbert :P

schlickrutscher
12.08.2008, 12:58
Kielschweine gibt es immer noch? Dachte die wären mit den alten Seglern ausgestorben die Viecher.

Gruß aus D ;-)

13.08.2008, 08:28
Ein Gangbordhobel ist ein mittelschweres Gerät zur Verwendung durch Schiffsjungen (Schmelzer)
um Unebenheiten, eben im Gangbord, zu entfernen und somit die Stolpergefahr zu bannen.

Üblicherweise hat der Kollege nebendran immer das neueste Modell und das ist meistens in einem als Zubehör lieferbaren Sack aufbewahrt. Die Form ändert sich je nach Modelljahr.

Jürgen :lool:

Alle, die dieses Spezialwerkzeug schon gesehen haben, finden es unbeschreiblich und vor allem recht schwer und unhandlich beim Tragen.
nun ich sehe schon ihr habt zwar humor aber keine ahnung es gibt keinen gangbordhobel das ist eine reine verarschung der armen schiffsjungen auf dem rhein gewesen wogegen es kielschweine wohl im bodenbereich eines anständigen schiffes gibt mfg.peter

Jürgen
13.08.2008, 12:50
Ist doch logisch, daß es den Gangbordhobel nicht gibt.

Hat aber trotzdem lange gedauert bis jemand drauf gekommen ist.

Peter, lass es lockerer angehen.


Jürgen

Norbert
13.08.2008, 13:01
Hallo Leute,

ein bißchen Spass muss sein. ;-) Wenn es mit dem Gangbordhobel und den Kielschweinen nicht klappt, kann der Schmelzer immer noch einen Meter Wasserlinie holen :roll: oder den Dennebaum aufschießen. :lool:

Gruß Norbert

Norbert
13.08.2008, 19:11
@Sebastian,

die Variante kenne ich auch noch nicht :mad:

Gruß Norbert

Gamperdona
14.02.2009, 18:23
....oder den Bug ölen (Schiff läuft dann schneller!) und alle 2h die Schraubenwassertemperatur zu messen nicht vergessen...

Übrigens, mancher Schnupperlehrling hat mir das "Bug ölen" jeweils abgekauft. In Absprache ist der Schiffmann kurz nach der Ölung ( 2-3 Tropfen pro Seite) ein wenig näher ans Ufer gefahren und siehe da, beim Blick ans Ufer fuhren wir tatsächlich schneller :roooll:

Weiss jemand was Kölnisch Wasser ist :fragkratz:

Grüsse,
Gamperdona

Schappes
14.02.2009, 18:44
Hallo ihr fleissigen Schreiber,
wenn ihr schon bei den Viechern(Kielschweine) seid, solltet ihr den "Bello" nicht vergessen. Also, wir hatten den an Bord, ihr auch ?

e grüsst freundlich wie immer(nach 2stündigem nachmittäglichen Schneeschippen...der schappes

Schappes
14.02.2009, 18:52
@Peter
es mag ja sein, dass es den Gangbordhobel nicht gab, obwohl ich mir da nicht ganz sicher bin ;) aber über die Kolbenrückholfedern lass ich keine Fragen aufkommen. Da durfte ich mich als Schmelzer persönlich drum kümmern und das war eine sehr ehrenvolle und wichtige Aufgabe die mir da übertragen wurde. Denn wenn diese klemmten war's aus mit dem Vorwärtskommen.

es grüsst freundlichst...der schappes

Jan
14.02.2009, 19:53
Hallöle!
Ihr könnt ja auch mal versuchen die Dennebord in der Herf bzw. Herft aufzuschießen!!!!:Kap:

Lg
Jan:wink:

Jan
14.02.2009, 19:55
Sag der Schiffsführer zu seinem Schiffsjungen:
" Geh mal die Fenster streichen!"
der Schiffsjunge gehorcht und streicht die Fenster. Auf einmal ruf er dann zurück:
"So die Fenster habe ich fertig soll ich jetzt die Rahmen???":roooll:

:Kap::Kap:
Lg
Jan:wink:

reanna
11.02.2010, 22:23
Erinnerung an die „Gute alte Zeit“, als es noch
Elbetritschlis zu jagen gab

Schon ein Kind wird lernen, dass es vielleicht verulkt wird. Kaum kann es gehen und sprechen, erhält es einen Franken geschenkt: Geh in das Geschäft und kauf für Dich Bonbons der Marke Ibidum, doch pass auf, dass es diese Marke ist, es sind die besten. Ohne Bonbons kommt das Kind zurück, sie hätten diese Marke gerade nicht, ich soll später nochmals kommen. Ob die Verkäuferin denn gelächelt habe? Nein, weshalb? So sprich doch mal den Namen der gewünschten Bonbons ganz langsam aus. I bi dumm. Alles klar, zum Trost darfst den Franken behalten, verlangst nun halt ibigschiid (ich bin gescheit). -
Doch als Schiffsjunge, in einer fremden Welt, geht das Verulken fröhlich weiter. Da schicken die Matrosen den Jungen zum Schiffsführer, er solle doch von ihm den Gangbordhobel holen. Ist geplant, vor Anker zu gehen, erhält der Schiffsjunge vorher den Auftrag, das Anker mit dem Schöpfeimer gut nass zu machen, es halte so im Flussbett besser. –
Der Elbetritschli-Artikel wurde etwa vor 50 Jahren geschrieben. Der Oberrhein ist bis Basel kanalisiert. Es wird darum meistens durchgefahren und es gibt keine Jagd mehr. Leider sind auch die Elbetritschlis ausgestorben.

Wenn ein Rheinschiff zwischen Mannheim und Basel Nachtruhe hält, so kommt bei der Mannschaft gelegentlich der Wunsch auf, Elbetritschlis zu jagen. Hier am Oberrhein sind die Dörfer weit vom Fluss entfernt. Pappeln und Erlen prägen die Landschaft. In diesen Wäldern lebt das Elbetritschli. Das Tier gleicht einem Kaninchen, vielleicht ist es ein wenig kleiner. Doch ein besonderes Merkmal besitzt es: Das famose
Elbetritschli existiert gar nicht.

Das Tier ist ganz einfach zu jagen, erklären die Matrosen ihrem Schiffsjungen. In Erwartung auf ein Abenteuer und auf frische Fleisch für die Bordküche geht die Mannschaft also an Land. Der Junge erhält den Auftrag, sich einige hundert Meter vom Schiff hinzusetzen und eine brennende Petrollampe zu beobachten. Wenn Elbetritschlis erscheinen, so sind diese, weil durch das Licht geblendet, sehr einfach mit einem Knüppel zu erlegen und in den mitgenommenen Sack zu stecken. Die Aufgabe der Matrosen wird sein, die Elbetritschlis zur der Lampe hin zu treiben.

Alle Jäger wissen nun was zu tun ist, und die Matrosen entfernen sich für etwa eine halbe Stunde. Dann, mit viel Gebrüll springen sie aus dem Dunkeln auf die Lampe zu, schimpfen böse mit dem Schiffsjungen, weil er die Elbetritschlis verfehlt hat. Mit eindringlichen Worten erhält er erneut die Order, besser aufzupassen und ja nicht einzuschlafen. Und jetzt brauche es eben mehr Zeit , um andere Elbetritschlis zur Lampe zu treiben.

Sodann gehen die Matrosen an Bord und legen sich schlafen. Im Verlaufe der Nacht wird beim Schiffsjungen Zweifel aufkommen an der ehrlichen Absicht der Jagd. Wenn er bloss wüsste, wo seine Matrosen stecken. Schlafen sie etwa in ihren Betten, oder treiben sie immer noch Elbetritschis? Da kommt ihm eine Idee. Er hat sich einfach zu überzeugen, ob die Schuhe der Matrosen ausserhalb der Wohnung stehen, denn es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass niemand auf einem Schiff die Wohnräume beschuht betritt. Also schleicht sich der Schiffsjunge schnell an Deck – und einen Moment später eilt er zurück zu seiner Lampe. Keine Schuhe vor der Türe, also müssen die Matrosen immer noch am Jagen sein!

Ein neuer Tag beginnt, das Schiff hat seine Fahrt fortzusetzen. Die Matrosen ziehen ihre versteckten Schuhe an und holen den Schiffsjungen an Bord, der immer noch die Lampe bewacht, versehen mit Sack und Knüppel. Enttäuscht und ernüchtert über den Ausgang dieser Elbetritschlijagd folgt nach einer schlaflosen Nacht der Schiffsjunge seinen Matrosen an Bord.

Wohl wahr, die Jagd auf Elbetritschlis mit einem 16-jährigen Greenhorn ist nicht gerade ein faires Spiel. Aber ich glaube, in drei Jahren wird aus dem heutigen Schiffsjungen ein Matrose und dieser wird eines Tages erneut Elbetritschli jagen gehen mit einem anderen Schiffsjungen.

Göpf

Diesen Artikel hat mir Göpf per eMail zugesandt, damit ich ihn für ihn poste.
Gruß reanna

LEUNAM
11.02.2010, 23:47
Hallo „Göpf – resp. Reanna“

Ja, ja, Elbetritschli – genau so, wie Du es beschrieben hast, habe ich und viel andere das auch „erlebt“……… .

Das waren doch schöne Zeiten – „Elbetritschli“ fangen, den „geraden Kupplungshaken“ vom Maschinenraum via dem Luckendach (es sei ja soo gefährlich, auf den „Stromer“ gings ja herrlich „auf und ab“) auf’s Vorschiff bringen usw. usw. - gibt es das Heute noch?

Ausser dem „Elbetritschli“ gab/gibt es auch ein anderes Fabeltier – den Wolpetinger!
Der „Wolpetinger“ kommt ursprünglich aus dem Bayerischen – das „Elebtritschli“ eher aus dem Süddeutschen Oberrheinraum.

Da es ja noch Niemand geschaft hat, eines zu fangen, gehen wir mal davon aus, dass beide ungefähr „ähnlich“ aussehen.
Habe untenstehnd ein solches „Exemplar angehängt – aber wer ein „echtes“ fangen will – denkt daran, nur bei „Vollmond………

„Gute Nacht“!

Mit schiffischem (Fabeltier)Gruss aus der Schweiz von Leunam

rrindke
12.02.2010, 09:52
Wenn die Kolbenrückholfederbeläuchtung kaputt ist, fängst Du so ein Kuscheltier nicht im Dunkeln. Da mußt Du erst aus der Werkstatt das Augenmaß, und den Blickwinkel holen. Das heißt, wenn der nicht gerade am Siemens Lufthaken hängt, und Du nicht dran kommst. mfG Ralf

Hannibal
12.02.2010, 10:08
Aber Bitte den Kompass Schlüssel nicht Vergessen ,ist im Maschinenraum und muss auf die Brücke.
Auch die Vorschuss Zange war vor dem Landgang wichtig !!
Gruss Hannibal

Gerhard
12.02.2010, 10:08
Hallo

bei "uns" wurde es Tappen (Dabben?) fangen genannt und man sollte die Laterne schwenken.
Machte besonders im Sommer spass mit dem Licht und den Schnacken.

Gruß Gerhard

LEUNAM
12.02.2010, 23:02
Hallo Miteinander

Wisst ihr das noch? – TEIL 1

Habe mal eine Aufstellung mit „Stichworten“ (welche mir so mal in den Sinn kamen) zu solchen „Verarschungen“ gemacht.

Die Aufzählung ist nicht abschliessend - auch sind die bereits in diesem Beitrag erwähnten „Verarschungen“ mit Bezug auf den Autor (Reihenfolge gem. Forum) der vollständigkeitshalber nochmals dabei.
Das gibt letztendlich vielleicht eine lustige Zusammenstellung?

Hoffe, dass der ein- oder andere dazu eine lustige Geschichte zu erzählen hat?

§ Bonbons der Marke „Ibidum“ und „Ibigschiid“ – Text von „Göpf“: Schon ein Kind wird lernen, dass es vielleicht verulkt wird. Kaum kann es gehen und sprechen, erhält es einen Franken geschenkt: Geh in das Geschäft und kauf für Dich Bonbons der Marke Ibidum, doch pass auf, dass es diese Marke ist, es sind die besten. Ohne Bonbons kommt das Kind zurück, sie hätten diese Marke gerade nicht, ich soll später nochmals kommen. Ob die Verkäuferin denn gelächelt habe? Nein, weshalb? So sprich doch mal den Namen der gewünschten Bonbons ganz langsam aus. I bi dumm. Alles klar, zum Trost darfst den Franken behalten, verlangst nun halt ibigschiid (ich bin gescheit).
§ Gangbordhobel – Text von „Göpf“: Doch als Schiffsjunge, in einer fremden Welt, geht das Verulken fröhlich weiter. Da schicken die Matrosen den Jungen zum Schiffsführer, er solle doch von ihm den Gangbordhobel holen.
§ Vor dem „Ankerfallen“ das Anker nass machen – Text von „Göpf“: Ist geplant, vor Anker zu gehen, erhält der Schiffsjunge vorher den Auftrag, das Anker mit dem Schöpfeimer gut nass zu machen, es halte so im Flussbett besser.
§ Elbetrischli – Text von „Göpf“: Der Elbetritschli-Artikel wurde etwa vor 50 Jahren geschrieben. Der Oberrhein ist bis Basel kanalisiert. Es wird darum meistens durchgefahren und es gibt keine Jagd mehr. Leider sind auch die Elbetritschlis ausgestorben.
Wenn ein Rheinschiff zwischen Mannheim und Basel Nachtruhe hält, so kommt bei der Mannschaft gelegentlich der Wunsch auf, Elbetritschlis zu jagen. Hier am Oberrhein sind die Dörfer weit vom Fluss entfernt. Pappeln und Erlen prägen die Landschaft. In diesen Wäldern lebt das Elbetritschli. Das Tier gleicht einem Kaninchen, vielleicht ist es ein wenig kleiner. Doch ein besonderes Merkmal besitzt es: Das famose Elbetritschli existiert gar nicht.
Das Tier ist ganz einfach zu jagen, erklären die Matrosen ihrem Schiffsjungen. In Erwartung auf ein Abenteuer und auf frische Fleisch für die Bordküche geht die Mannschaft also an Land. Der Junge erhält den Auftrag, sich einige hundert Meter vom Schiff hinzusetzen und eine brennende Petrollampe zu beobachten. Wenn Elbetritschlis erscheinen, so sind diese, weil durch das Licht geblendet, sehr einfach mit einem Knüppel zu erlegen und in den mitgenommenen Sack zu stecken. Die Aufgabe der Matrosen wird sein, die Elbetritschlis zur der Lampe hin zu treiben.
Alle Jäger wissen nun was zu tun ist, und die Matrosen entfernen sich für etwa eine halbe Stunde. Dann, mit viel Gebrüll springen sie aus dem Dunkeln auf die Lampe zu, schimpfen böse mit dem Schiffsjungen, weil er die Elbetritschlis verfehlt hat. Mit eindringlichen Worten erhält er erneut die Order, besser aufzupassen und ja nicht einzuschlafen. Und jetzt brauche es eben mehr Zeit , um andere Elbetritschlis zur Lampe zu treiben.
Sodann gehen die Matrosen an Bord und legen sich schlafen. Im Verlaufe der Nacht wird beim Schiffsjungen Zweifel aufkommen an der ehrlichen Absicht der Jagd. Wenn er bloss wüsste, wo seine Matrosen stecken. Schlafen sie etwa in ihren Betten, oder treiben sie immer noch Elbetritschis? Da kommt ihm eine Idee. Er hat sich einfach zu überzeugen, ob die Schuhe der Matrosen ausserhalb der Wohnung stehen, denn es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass niemand auf einem Schiff die Wohnräume beschuht betritt. Also schleicht sich der Schiffsjunge schnell an Deck – und einen Moment später eilt er zurück zu seiner Lampe. Keine Schuhe vor der Türe, also müssen die Matrosen immer noch am Jagen sein!
Ein neuer Tag beginnt, das Schiff hat seine Fahrt fortzusetzen. Die Matrosen ziehen ihre versteckten Schuhe an und holen den Schiffsjungen an Bord, der immer noch die Lampe bewacht, versehen mit Sack und Knüppel. Enttäuscht und ernüchtert über den Ausgang dieser Elbetritschlijagd folgt nach einer schlaflosen Nacht der Schiffsjunge seinen Matrosen an Bord.
Wohl wahr, die Jagd auf Elbetritschlis mit einem 16-jährigen Greenhorn ist nicht gerade ein faires Spiel. Aber ich glaube, in drei Jahren wird aus dem heutigen Schiffsjungen ein Matrose und dieser wird eines Tages erneut Elbetritschli jagen gehen mit einem anderen Schiffsjungen.
§ Wolpetinger – Text von „Leunam“: Ausser dem „Elbetritschli“ gab/gibt es auch ein anderes Fabeltier – den Wolpetinger!
Der „Wolpetinger“ kommt ursprünglich aus dem Bayerischen – das „Elebtritschli“ eher aus dem Süddeutschen Oberrheinraum.
Da es ja noch Niemand geschaft hat, eines zu fangen, gehen wir mal davon aus, dass beide ungefähr „ähnlich“ aussehen. Wer ein „echtes“ fangen will – denkt daran, nur bei „Vollmond………
§ Tappen oder „Dappen“ alias "Elbetritschli" – Text von „Gerhard“: Bei "uns" wurde es Tappen (Dabben?) fangen genannt und man sollte die Laterne schwenken. Machte besonders im Sommer Spass mit dem Licht und den Schnacken.
Kolbenrückholfederbeläuchtung , Augenmass, Blickwinkel und Siemens Lufthaken (alles zusamenhängend) – Text von „rrindke“: Wenn die Kolbenrückholfederbeläuchtung kaputt ist, fängst Du so ein Kuscheltier nicht im Dunkeln. Da mußt Du erst aus der Werkstatt das Augenmaß, und den Blickwinkel holen. Das heißt, wenn der nicht gerade am Siemens Lufthaken hängt, und Du nicht dran kommst.
§ Kompass Schlüssel – Text von „Hannibal“: Aber Bitte den Kompass Schlüssel nicht Vergessen, ist im Maschinenraum und muss auf die Brücke.
§ Vorschuss Zange – Text von „Hannibal“: Auch die Vorschuss Zange war vor dem Landgang wichtig !!
§ Nockenwellenbeleuchtung – Text von „Leunam“: ähnlich wie bei der Kolbenrückholfederbeläuchtung von „rrindke“
§ Schraubenwassertemperatur messen – Text von „Leunam“: Meistens hat(te) man ja im Maschinenraum noch alte resp. defekte (Messing)Auspuffthermometer. An diesem wurde eine Flaggenleine befestigt. Der Schiffsjunge oder Schnupperlehrling musste diesen mindestens 30 Minuten – keine Sekunde weniger- ins Schraubenwasser hängen. Logischerweise musste diese „Messung“ noch mindestens 1-2 mal wiederholt werden….
§ Ampèrekäfer fangen – Text von „Leunam“: Im Maschinenraum – und vor allem im Elektrokasten – die „umherfliegenden „Ampèrekäfer“ einsammeln und behutsam in eine kleine Kartonschachtel mit Deckel reinlegen. Das „Reinlegen“ war (für den Schiffsjunge oder Schnupperlehrling) sehr schwierig, weil die „Käfer“ ja wegfliegen konnten….
§ „Badeolzer“ holen – Text von „Leunam“: Wenn der (leicht masochistisch veranlagte) Matrose dachte, dass der Schiffsjunge oder Schnupperlehrling mal wieder eine Schiffslänge hin- und herlaufen sollte, liess er ihn den „Badeolzer“ holen…. . Das Wort sagt ja – vor allem wenn man es etwas „durch die Nase“ undeutlich ausspricht…, nichts her. Da aber ein (folg- und gehorsamer) „Junger“ oft – ohne zu überlegen – gleich losrennt (ohne eigentlich zu wissen, WAS er genau holen oder machen muss), war das mehrmalige „hin- und her-Geläufe“ vorprogrammiert….
§ Algen von Schleusenmauer essen – Text von „Leunam“: Wenn das Schiff in der Schleuse lag, zeigte der Matrose dem Schiffsjunge oder Schnupperlehrling, dass die Algen an der Schleusenmauer sehr „lekker“ sind. Er strich den Zeigefinger ganz fest über die (eklige) Algenbrühe“. Sobald der Zeigefinger „voll“ war, ging seine Hand Richtung Mund – auf diesem Weg wurde der Zeigefinger in der Handinnenseite „versteckt“ und der Mittelfinger „genüsslich“ in den Mund gestekt. Das fällt ja im normalfall nicht auf! Nach dem Zweitenmal Vormachen, waren der Schiffsjunge oder Schnupperlehrling meisten so fest überzeugt, dass sie es nachmachten – nur eben, dass statt dem „Mittel-“ der „Zeigefinger“in den Mund ging…..
§ „gerader“ Kupplungshaken – Text von „Leunam“: Der mir rund 20kg „schwerste, klobigste Schlüssel an Bord war der „Quadrantschlüssel“. Mit diesem wird die Königswelle des Ruderschaftes an-/ resp. losgedreht. Der Schlüssel war meistens - weil er im Normalfall nur bei Werftaufenthalten gebraucht wurde - „irgendwo“ tief im Maschinenraum „versteckt“. Der Schiffsjunge oder Schnupperlehrling bekam vom Matrosen den Auftrag, diesen Schlüssel zu holen. Aus „Sicherheitsgründen“ durfte nur der Weg über das Luckendach genommen werden. Bei den damaligen Luckendächer - wenn u.U. Decklast geladen war, oder wenn das Schiff die alten „Mc-Gregor-Lucken“ (wie die „Stromer“ der ehem „Roten) hatten, dann war ein „mühsames“ „auf- und ab“ vorprogrammiert. Damit es nicht auffiel, dass der Schlüssel auf dem Vorschiff ja niergendwo passen würde, hat der Matrose den Schiffsjunge oder Schnupperlehrling - nachdem dieser den „geraden Kupplungshaken“ gebracht hatte - kurz z.B. zum Kaffekochen in die Wohnung geschickt… . Von dort sah man nicht, was genau der Matrose machte – ein paar Augenblicke „Fluchen und Lärm“ später, durfte der Schiffsjunge oder Schnupperlehrling den „geraden Kupplungshaken“ wieder zurück in den Maschinenraum bringen. Oft hatten die Schiffe zwei verschieden Grössen diese „Schlüssel“ – so war auch ein „zweiter Lauf“ vorprogrammiert……
§ Lebensmittelkontrolle der Nachen-Luftkammer – Text von „Leunam“: Dem Schiffsjunge oder Schnupperlehrling wurde der Auftrag gegeben, mit einem Gabel-/ oder Ringschlüssel den Luftank des Nachens zu öffen, um eine „Lebensmittelkontrolle“ durchzuführen…. . Wichtig: „er“ durfte ja nichts naschen…. ! Wer wird da nicht Neugierug? Da nach dem Öffnen ja nur „Luft“ drin war, verstand es sich von selbst, dass „er“ die falsche „Luftkammer“ aufgemacht hatte – also alles nochmals beim zweiten Lufttank …..
§ Mit dem „Schrubber“ den Nebel wegscheuchen – Text von „Leunam“: Als die Schiffe noch kein Radar hatten, führen wir halt gleichwohl „von Baum zu Baum“! Der Käpi hatte die Steuerhausscheiben ganz geöffnet (wegen „sehen und hören“ – der Matrose als „Ausguck“ auf dem Vorschiff. Das war „normal“ – aber: Wenn ein Schiffsjunge oder Schnupperlehrling an Bord war, bekam dieser den Auftrag, mittels drehen eines „Schrubber’s“ den Nebel weg zu scheuchen…..
§ Stromreste sammeln – Text von „Leunam“: Dieses Sammel ist analog den „Ampèrekäfer“ – auch sehr heikel…..


Mit schiffischem Gruss aus der Schweiz von Leunam

>>>>>>> Weiter in TEIL 2 <<<<<<<<<

LEUNAM
12.02.2010, 23:03
Hallo Miteinander

Wisst ihr das noch? – TEIL 2


§ Lehrgang zu Ebbe und Flut – Text von „Leunam“: Ein zukünftiger, „guter Schiffer“ muss ganz genau wissen, wann Ebbe und Flut ist! Da ein Schiffsjunge oder Schnupperlehrling ja keine Ahnung hat, wie man das erkennen kann, wurde ihm das beigebracht: Erst hat der Matrose mit ihm geübt: 1 Glas Salz- 1 Glas Zuckerwasser - den Zeigefinger mal ins Salz- mal ins Zuckerwasser getaucht – der Schiffsjunge oder Schnupperlehrling musste jeweils sagen, ob es „salzig“ oder „süss“ war, was ja auch nicht schwer war….! Dies wurde noch zig-mal „mit „Augen zu“ geübt. Dann kam der richtige „Praxistest: Ein Glas mit „Trinkwasser“ und einen halben Schöpfeimer voll (wenn möglich richtig dreckiges – am besten von einer mit (ruhigen) Hafenecke, wo sich der meiste Dreck, Oelgemisch ansammelte) auf das Deck gestellt. Nun macht der Matrose wieder alles vor – analog des gleichen Trick wie beim „Algen von der Schleusenmauer essen“…..
§ 1e Hafeneinfahrt des Schiffsjungen oder Schnupperlehrling – Text von „Leunam“: Dem Schiffsjunge oder Schnupperlehrling wurde eingetrichtert, dass es eine „alte Tradition“ war, dass man bei der „ersten Hafeneinfahrt“ in „voller Montur“ (beim Schiffsjungen in seiner Schulschiffuniform – bei Schnupperlehrling seinen „Sonntagskleider – das kannte man früher noch so) ankleiden musste und damit „in Achtungsstellung“ auf dem Vorschiff die Hafeneinfahrt „zelebrieren“ musste…. . Das Gelächter war vorprogrammiert……
§ Glockenfett – Text von „Leunam“: Dem Schiffsjunge oder Schnupperlehrling wurde – ohne dass es der Schiffsführer mitgekriegt hat – der Auftrag gegeben, damit die Glocke „schöner und „heller“ töne“, diese mit „Glockenfett“ einzuschmieren….! Das „Donnerwetter“ kam meistens „postwendend“ vom Schiffsführer…… - und putzen war angesagt! Info: Meistens hat man die Büchse mit dem „Pollerfett“ (ja das gab/gibt es – weil man früher das Schiff - vor allem die Schleppschiffe - „abstoppen“ musste). „Rillen in den Pollern sind “stumme“ Zeugen dieser Arbeit. Jedes Schiff hatte wenigsten früher) eine grosse Glocke im äusseren Steuerhausbereich sowie eine (kleinere) Glocke auf dem Vorschiff. Die „grosse“ Glocke wurde u.a. zum „Abläuten“ der alten Tradition „in Gottes Namen gute Fahrt“ und beim „Liegen im Nebel“ gebraucht (kein Witz!). die „kleine“ Glocke auf dem Vorschiff dient vor allem dazu, dem Schiffsführer mit Glockenschlägen anzuzeigen, dass das Anker „Oben“ war. Zusätzlich hat der Matrose auch „beide Arme“ in rhytmischen auf- und ab-Bewegungen der Arne angezeigt resp. in der Nacht mit der Taschenlampe in der Hand. Diese Art der „Kommunnikation war vor allem dann nötig, wenn der Ankermotor lief – weil man dann im Lautsprecher ja sonst nichts verstand.
§ Das „schwarze“ Ankerlicht – Text von „Leunam“: Wenn der Schiffsjunge oder Schnupperlehrling zum ersten Mal nach „Holland“ kamen, hat der Matrose ihm den Auftrag gegeben, im Maschinenraum das „schwarze Ankerlicht“ zu suchen und auf’s Vorschiff zu bringen, damit dies dann 1 Meter unter dem „weissen“ Ankerlicht aufgehängt werden könne. Gestorben ist daran keiner – aber lange und erfolglos war jeweils die Suche……. . Meistens war der „rest der Besatzung“ gemütlich beim Kaffetrinken oder so – und der „arme“ Schiffjunge im Maschinenraum am Suchen…..
§ „Kölnisch Wasser“ für Mutter zu Hause – Text von „Leunam“: Vor allem auf der Bergfahrt (für die Schweizer) „Richtung Basel“ hat man dem Schiffsjunge oder Schnupperlehrling gesagt, dass er - „genau auf Höhe des „Kölner Dom’s“ einen Schöpfeimer voll Rheinwasser herausholen solle. Zur Sicherheit wurde der Eimer zusätzlich mit einer Wurfleine am Poller gesichert. Dieses Wasser sollte der Schiffsjunge dann in leere Mineralwasserflaschen abfüllen und so seiner Mutter als „ganz besonderes Geschenk (Kölnisch Wasser“ war DAS „Parfum“ dieser Zeit) mit nach Hause nehmen. Die Mutter hat es beim Auspacken sicherlich gefreut…..
§ „Binger-Loch-Taufe“ – Text von „Leunam“: Bei der ersten Durchfahrt durch’s schmale „Binger-Loch“ wurde Der/Diejenige „getauft – aber ohne, dass die Person wusste, WIE das so „abging“..! Das geschah logischewrweise auch mit den Schiffsjunge oder Schnupperlehrling! Dieser musst sich - schön angekleidet – in voller Erwartung der Dimnge, die da kommen, unter die Kommandobrücke „aufstellen“. Dann las man ihm irgend eine „Geschichte“ vor – und zum Schluss; zusammen mit dem „Amen“ leert einer der anderen Besatzungsmitglieder einen Schöpfeimer voll Rheinwasser von der Kommandobrücke aus über den Kopf….
§ Einkauf in Holland – „kapotje’s“ - Text von „Leunam“: Da ein Schiffsjunge oder Schnupperlehrling meistens gar kein oder sehr wenig „Holländisch“ kann, liess man ihn alleine in Holland Einkaufen gehen: Bring mir bitte 10 Päckchen „Kapotjes“ mit – aber pass auf, kauf nicht „die zu steifen“….

Wer weiss noch mehr über solche „Verarschungen“ ?
– oder eine lustige Episode zu einem der obigen „Anregungen“?

Mit schiffischem Gruss aus der Schweiz von Leunam

Power-Ship
12.02.2010, 23:09
Hallo zusammen!

Da fällt mir nur noch eine Begebenheit aus meiner Bundeswehr-Zeit ein:

Da wurde den frisch zuversetzten Soldaten befohlen, beim Kommandeur den Schlüssel zum Verfügungsraum in Empfang zu nehmen!

Allerdings war das beim Heer und nicht bei der Marine! - Und der Verfügungsraum war nicht im Kasernenbereich!

Gruß

Arnold :wink:

LEUNAM
12.02.2010, 23:54
Hallo Arnold!

........aber "die im Heer" sahen doch im "Tarnanzug" ungefähr so aus, wie ein "Elbetritschli resp. Wolpetinger", oder?

Gruss von Leunam

Power-Ship
12.02.2010, 23:56
Hallo LEUNAM!

Ja, das kann man so bezeichnen, wenn die Dienstvorschriften nicht exakt umgesetzt wurden! Da konnte man auch schon mal einen "wandelnden Busch" bewundern, das sah dann fast so aus wie der Wolpertinger - allerdings auf zwei Beinen!

Arnold

LEUNAM
13.02.2010, 11:43
......ausser. es war "kriechen" angesagt, was ja eine (gern praktizierte und auch bewährte) ausgeführte "Fortbewegungsart" bei den "Militärs" ist......

Gruss Leunam

Power-Ship
13.02.2010, 12:34
Hallo LEUNAM !

Stimmt! Wie konnte ich denn das vergessen?

Gruß

:wink: Arnold - der hoffentlich kein Alzheimer hat! :fragkratz:

Sven
13.11.2010, 19:47
Nicht zu vergessen, der Riesenschraubenschlüssel, um die Pollerschrauben nach zu ziehen *fg*.

Bernhard V.
13.11.2010, 20:43
Hallo ihr fleissigen Schreiber,
wenn ihr schon bei den Viechern(Kielschweine) seid, solltet ihr den "Bello" nicht vergessen. Also, wir hatten den an Bord, ihr auch ?

Hallo zusammen

Wir auch, und wehe der stand nicht an seinem Platz ,bei uns immer am Ankerspill.

Gruß Bernhard V.

retep
14.11.2010, 18:47
hallo - zusammen - wo ihr gerade von gangbordhobel sprecht - 1958 mußten wir an bord noch die holländer tragen (holzschuhe) und später die holzschlappen -
schon vortschrittlich oben mit leder - mit der order immer schön die holzsohlen über die gangbord bzw. über das deck - schleifen lassen -
so wurde mit der zeit das deck blitzeblank - damals wurde noch nicht alles gestrichen - soviel zum "gangbordhobel" -
gruß peter

Wasserratte
29.11.2010, 01:23
*grins* - Gangbordhobel - es gibt auch Stecheisen - die hatten den Zweck, die Farbe abzustoßen - das durften (meine Schwester und ich) -das Gangbord von vorn bis hinten und dazu noch die Winkel mit den Nieten auf beiden Seiten - war eine liegende, oder knieende Beschäftigung und war sehr mühselig.

:-) Aber so ein Gangbordhobel - vielleicht noch elektrisch - hätte dem sicher ein schnelles Ende geschaffen.

haha *winke*

Robert67
29.11.2010, 12:52
Der Kompass Schlüssel fällt mir da ein.

Extra grosser Schraubenschlüssel.

Hier gibts noch mehr:
http://shop.etel-tuning.de/

Wasserratte
31.12.2010, 21:08
Im Maschinenraum die Bilgeratte suchen.
Oder an Bord den Herfgeist!

Aber in den unmöglichsten Wnkeln hatten wir schon vertrocknete, tote Mäuse gefunden ;-)

mitch5569
02.01.2011, 12:37
Es gab zu meiner Zeit noch die "Feierabendschablone", die der Schmelzer im Mittelherft suchen sollte...

Einen ganz besonders schlauen haben wir mal Samstags in Utrecht Anker feilen lassen... :tongue:

G'le Michael

Bomätscher 60
04.03.2011, 02:05
So war es!!!

Und zum Feierabend die Frage an den Schmelzer: Haste die Zündfunken zum Trocknen an die Seite gelegt? Werden gebraucht morgen Früh; Kurbelwellenbeleuchtung is auch aus?:pfeif::pfeif::lool:
Dann gute Nacht!:grummel:

Gruß Achim:wink:

grotefendt
04.03.2011, 03:35
Hallo Laien

Früher waren die Binnenschiffe aus Holz.

Als ich 1955 auf dem Schleppkahn Hoesch 12 meine Lehre anfing,war der Schiffmann schon 63 Jahre alt.
Eines Tages fand ich im Holzherft einen alten Hobel.
Ich sagte dem Schiffmann:"Der Hobel muß sehr alt sein,"worauf der Schiffman sagte.
"Der stammt noch von dem hölzernen Kahn der Eltern meiner holländischen Frau,das ist ein Gangbordhobel.Die Holzkähne hatten früher ein innenliegendes Gangbord aus Holzdielen,das man beim Laden und Löschen stückweise nach außen klappen konnte.

Bestätigt wird dies durch den kopierten Hinweis in meinem Brockhaus.

Grüße Grotefendt

Hugo52
04.03.2011, 08:23
Moin zusammen, das ist ja riesig hier. Da fallen mir ja auch wieder die diversen Geschichten ein, Gangbordhobel, Bello, Feierabendschablone(die musste ich auch suchen:fragkratz::captain1:)
Heute kann ich herzhaft drueber lachen aber damals....
Danke fuer diese wunderschoenen Erinnerungen!!
LG Heiko

Unregistriert
04.03.2011, 09:47
Hallo Forum,
während einer Maschinenreparatur kam mien Matrose in den Maschinenraum und fragte ob er mir was besorgen kann.
Ich antwortete Ja eine 38 Kolbenrückholfeder das war morgens gegen neun.
Gegen 14:00 Uhr rief mein Maat bei mir an und sagte ...also 32-33-und 34 federn kann ich bekommen aber eine 38 hat keiner auf Lager.

Dä Manni

Wasserratte
04.03.2011, 12:09
Mich hat man mal geschickt, eine Strombiegezange zu holen (haha) - da ich ja aus der Binnenschifffahrt kam und div. Zangen kannte, habe ich dem Herrn gesagt, er möge mir diese Zange mal aus seinem Inventar holen und zeigen, so eine hätte ich noch nie gesehen!!!:tongue2: :fg:

Bomätscher 60
04.03.2011, 12:27
Und dann gab es da noch welche, die mußten mal schnell den Schleusentrichter holen, damit man da so(!) rein paßte.:super::roooll::lool:

Gruß Achim:wink:

Tido
04.03.2011, 12:49
...Weiss jemand was Kölnisch Wasser ist?



Moin!
Mein Vater hat in den 80er Jahren mal einem Matrosen erzählt,das unterhalb der Deutzer Brücke in Köln ein Abflußrohr ist,aus dem die Überschüsse von "4711" rausfließen....:lool:
-Und der arme Tropf ist tatsächlich von Mühlheim,wo sie vor Anker lagen,hochgerudert....:eek1: (wollte seiner Freundin ne Freude machen!!!! )
Als er sich dann gewundert hat,das diese braune Brühe (JAAA,er KAM mit etwas zurück!!) so garnicht nach 4711 roch,hat mein Vater ihm dann noch erzählt,das sich das ganze erst absetzen muß und 14 tage ruhen sollte...:pfeif:
somit zog sich der Spaß dann noch ein paar Tage hin..:lool:
Meintest Du das???

Gruß Tido

Pedro
04.03.2011, 16:28
Bei uns im Maschinenraum lag noch irgendwo das "Verstellbare Augenmass" rum...

Gruß Pedro

Bomätscher 60
04.03.2011, 17:33
Moi, Moin!
Und im Aggregateraum stand der rote Eimer mit Pressverschluss. Darin war Kompression für den Pumpmotor.:roooll::lool:

Gruß Achim:wink:

Km 632,2
04.03.2011, 18:03
Pressluft

Hallo zusammen

Wir lagen in Wesseling am Kranschiff der Braunkohle und haben den Schmelzer mit einem leeren Shell Fetteimer zur UK geschickt um Pressluft zu holen, damit wir die Maschine starten konnten.
Die beiden auf der Verladebrücke waren auf Zack und haben den Eimer mit Putzwolle gefüllt, darin alte Schrauben und Blindflanschdeckel eingepackt. Dann den guten Rat gegeben, den Eimer nicht zu schütteln und hart aufzusetzen damit der Deckel nicht fliegen geht.
Nach eintreffen an Bord haben wir den Eimer geöffnet, das Gesicht sehe ich noch heute vor mir.

Gruss Dieter

Gamperdona
04.03.2011, 20:38
"4711" Meintest Du das???
Gruß Tido

Hi Tido
Hi all

Deine Geschichte ist witzig! :lool:

Mich hat der Matrose so drangebracht : Als 14-jähriger fuhr ich als "Schnupperlehrling" in den Sommerferien fünf Wochen lang auf MS Gamperdona mit. Auf der ersten Talfahrt machten wir eines abends ziemlich früh Feierabend und gingen in Köln vor Anker. Bald rief mich der Matrose und hiess mich, sämtliche leeren Getränkeharassen aus dem vorderen Herft an Deck zu stellen. Als dann rund 10 Kisten an Deck standen, reichte mir der Schmelzer einen Trichter und den Schöpfeimer. Darauf folgte eine kurze Instruktion wie ich mittels Schöpfeimer und Trichter alle Flaschen ganz auffüllen und verschliessen sollte.:roooll:

Ich weiss nicht mehr wie lange ich dafür gebraucht habe, jedenfalls kam dann der Matrose grinsend zu mir und lobte mich für die geleistete Arbeit.
Und nun könne ich die Kisten dann später nach Hause nehmen, ich hätte nun ja kostbares kölnisch Wasser abgefüllt. Dabei zeigte er auf das leuchtende 4711-Symbol an Land und erst dann dämmerte mir das wir in Köln lagen. Und sein Grinsen war noch breiter...
Naja, das kostbare Wasser dann wieder ausleeren und alles wieder aufräumen dauerte nicht minder lange.
Der SF damals an Bord war übrigens Göpf. Er hatte aber -soweit ich weiss- mit der ganzen Sache nichts zu tun!

Gruss,
Stephan

Heidi 1920
05.03.2011, 17:04
Hallo,
Was macht ein Warschaufloß?







Ein Warschaufloß ist ein Floß, das schaut, ob alles wahr ist was da passiert.
Axel

Bomätscher 60
18.03.2011, 01:42
Hallo im Forum!

Wir haben vor einiger Zeit unseren "Moses" im Herft einen Eimer "Strau - Politur (hochglänzend)" suchen lassen. Der hat nen halben Tag nichts anderes gemacht,
kam bloß immer mal fragen wo ungefähr das Zeug steht weil er es überhaupt nicht fände. Mann was haben wir gelacht!

Gruß Achim

felix-zeester
18.03.2011, 08:34
Moin Leute!

Schönstes Wetter, wenig Wind und wir trieben übers Watt. Mein Skipper war vorne auf dem Vorschiff. Da kommt ein Gast zu mir an und fragt: Wofür sind die Bäumchen (Pricken) hier im Watt? Ich habe nicht lange überlegt und gesagt: Die sind für die Seehunde, damit die bei Ebbe auch mal Pinkeln gehen können. Der Gast guckt mich etwas merkwürdig an, überlegt, und stapft durchs Gangbord nach vorne zu meinem Skipper. Wir hatten uns nicht abgesprochen. Aber er bekam die gleiche Frage und ohne es zu wissen gab er die gleiche Antwort. Und damit war die Antwort glaubhaft! Also RWS: Pflanzt "Prickenwälder" damit die Seehunde ihre Flossen heben können!

Gruß Felix

Bomätscher 60
18.03.2011, 12:19
Moin zusammen!

Vor einigen Jahren waren wir mit unserem Schiff einige Tage an der Werft auf Helling. Als es dann wieder ins nasse Element gehen sollte, haben wir den Schiifsjungen
beauftragt, das "Totholz" zu wecken, damit wir schneller von den Wagen kommen. Da die Werftleute bereits die Aufgänge zum Schiff entfernt hatten, seilte sich unser
"Moses" dann schnell mit einem Reibholztau ab und durfte anschließend das Wassern von Land aus betrachten. Ach so: Er stand dann recht leicht bekleidet im strömenden
Regen.

Gruß Achim

Flusspirat77
18.03.2011, 12:23
Boah Achim, dat war ja wohl hinterlistig.. :lool::lool::lool:

Bomätscher 60
18.03.2011, 12:25
Hallo Stephan!

Du weißt ja: Man lernt täglich neu für's Leben, hahaha,hihihi!

rrindke
18.03.2011, 12:40
Hallo Heidi. So nannten wir die Flöße, vom WSA, die Oberhalb und Unterhalb einer Untiefe, oder Harvariestelle lagen. die hatten signale an bord, Rot Rot und Rot weiß. Die zeigten an welche Seite zu passiern war. Scxhöne Grüße vom Warschauposten Datteln. Ralf

Tido
18.03.2011, 14:21
Äääh...

Das Wahrschaufloß hat aber nix mit Warschau zu tun.. ((klugscheißermodus aus):lool:

Gruß Tido

Norbert
18.03.2011, 16:47
Moin Tido,

wobei Wahrschauer nicht umbedingt Einwohner der Stadt Warschau sein müssen. :lool:

Während meiner Werhrdienstzeit in Kiel war vor unserem Gebäude eine Schiffsglocke zum Glasen aufgehängt. Da wurde während der Dienstzeit alle halbe Stunde geglast. Also 7:00 = 6 Glasen, 7:30 Uhr = 7 Glasen, 8:00 Uhr = 8 Glasen, 8:30 Uhr = 1 Glasen 9:00 Uhr = 2 Glasen usw.

Bevor geglast wurde gab es den Ruf "Wahrschau es wird geglast", Spassvögel komentierten das auch mit "Wladiwostock es wird gebimmelt"

Gruß Norbert

Navico 2
18.03.2011, 17:16
Hallo Norbert,

genau so ist das.

"Wahrschau, es wird geglast" hatten wir am letzten Samstag. ( 8 Glasen).

Gruß Manfred

Lego
18.03.2011, 18:35
Hallo zusammen,

8 Glasen pack ich nicht:roooll: ich hör schon nach dem zweiten auf:grummel:

Hier im Schwobaländle sagt man "Viertele":pfeif:

Schönes Wochenende:wink:

Roger

Wolfman69
23.03.2011, 23:03
Ich kann mich gut entsinnen wie mein Matrose mich zum Schleusenmeister geschickt hat,Siemens-Lufthaken zum leichterne Runterschleusen zu holen....den Blick des Schleusenmeisters werd ich nie vergessen,irgendwie war der ziemlich humorlos...
Aber paar Wochen später habe ich mich gerächt,hab meinen Matrosen gebeten mir von ner Shoppingtour ne Rückspulautomatik für mein CB-Funkgerät mitzubringen...er kam völlig zerknirscht vom Shoppen zurück und hat mir dann gestanden das er in 3 verschiedenen Elektrogeschäften war aber nirgendswo eine bekommen hat (erstaunlicherweise hat ihm dort niemand verraten das es sowas nicht gibt)...als ich ihm sagte das es sich mit dieser Rückspulautomatik genauso verhält wie mit dem Siemens Lufthaken war er erst etwas angepisst...aber dann mussten wir beide herzlich lachen...

Werner Hergarten
23.03.2011, 23:43
Moin Mädels und Jungs,
am Samstagnachmitttag (19.03.2011) habe ich mir das Geschriebene in Ruhe durchgelesen und mich bei einem (zwei) Glas Wein sehr ammsiert. Als alte Landratte, auf einer Binnenwerft gelernt, wurde ich auch einmal weggeschickt (Feierabendschablone) und kam ziemlich bedröppelt wieder zurück. Aber ich war denen danach nicht böse, wir haben gelacht, irgendwie gehört es dazu, oder...

Ich würde mich freuen, noch einige Geschichten lesen zu können, seid nicht zu Feige!

Ein Gruß aus FL

Werner

Kawumm 68
24.03.2011, 00:18
Hallo Forum!

zu diesem schönen Thema möchte ich sagen dass bei meinem Vater, ich glaube jeder, Kommpressionswasser hohlen muste. Meist war es eine Pütz Wasser der derjenige etwas ungläubig in den Maschinenraum bringen muste. Auch das füttern oder fangen der Bilgenkrebse war sehr interessant.
Aber jemanden zu sehen der mit einem Pfefferstreuer Hasen jagen will ist wirklich etwas besonders. Mein Vater verbreitete das Gerücht wenn der Hase Pfeffer auf dem Schwanz fühlen würde bliebe dieser sofort stehen und lies sich fangen. Unglabliche aber wahr. Tolle Zeit und schöne sachen an die man sich auch als "Betroffener" gerne erinnert.

Gruß Kawumm 68

Unregistriert
24.03.2011, 12:50
Die Methode funktioniert bei jedem Versuch zu 100%!! Mal scharf nachdenken warum.

Pedro
25.03.2011, 00:00
Der arme Hase hat so starkes Rheuma, dass du so nah an ihn rangekommen bist, dass er auch nach der Bestäubung nicht mehr davonhüpft...

Gruß Pedro

exmatrose
25.03.2011, 01:41
Wer also nicht weiß, wo der Hase im Pfeffer liegt, der weiß auch nicht, wo der Braten steht...

also immer der Nase nach!:pfeif:

ein Gruß in die Nacht - der Osterhase

Pedro
25.03.2011, 13:38
Dann hat meine Asri die feinere Nase...

Sie riecht den Braten meist schon "meilenweit"...

Gruß Pedro - der Ungebratene.

Km 632,2
25.03.2011, 23:18
Ilmmetrittche

Bei uns wurden die Schmelzer im Oberrhein zur Nacht an Land gefahren mit einem Sack, einem Kantholz um den Sack offen zu halten und einer Kerze um Ilmmetrittche zu fangen. Gegen morgen wurden Sie wieder an Bord geholt.
Die unausgeschlafenden Gesichter sprachen Bände, wegen der mageren Ausbeute

Kawumm 68
26.03.2011, 00:54
Hallo Hürth,

Nicht mal ein Wasserkaninchen? Das ist aber richtig hart.

Gruß Kawumm 68

Navico 2
26.03.2011, 08:45
Hallo Hürth,
Beitrag Nr. 49,
genau so kenne ich das auch. Aber wir gaben dem Moses eine Petroleumlampe ( Ankerlicht) mit, die der Moses noch blitzeblank und schön polieren musste.

Gruß Manfred

Lego
26.03.2011, 15:32
Hallo:wink:

wird öfter in der Industrie verwendet aber wie wärs mit::fg:

Hammerfett
Kupfermagnet
Froschhaarpinsel
Trockenwassertabletten
Diabetikerseife

neurdings auch:

Wlan-Kabel und Touchscreen-Vergrößerer:lool:

Gruß
Lego

Wasserratte
26.03.2011, 17:04
Ich glaube aber, dass Euch die Jungend in die Tasche steckt, wenn Ihr von ihnen was über Elektronik zu holen verlangt! haha

Kawumm 68
26.03.2011, 18:56
Ich fall hier gleich vom Hocker, Froschaarpinsel und Diabetikerseife. Wie war das noch mit den Locken vom Frosch?

Was es auch noch gibt sind Spargelschanellen.

Wir weichen son bischen ab, wer weis oder hatte schon mal Klabusterbeeren, auf holländisch Rietketelsteene(ich weis nicht genau wie es geschrieben wird)?

Gruß Kawumm 68

Jack der Leventiner
28.03.2011, 09:35
Hallo ihr lieben Berichterstatter von echtem "Binnenschiffergarn".
Als ich als Schmelzer in den frühen 50er Jahren meine ersten Reisen auf den Schiffen der "Roten Schweizer" machte, hats auch mich böse erwischt.
Auf Bergfahrt durchs Bingerloch hiess man mich mit dem Pütz das "SCHRAUBENWASSER" hochhieven, damit man , wenn es allzu heiss war, mit der Drehzahl runter könne; oder man befahl mir, am Mast vorne auf Backbordleine den "VORSCHUSSHAMMER" zu hissen, damit beim Orderboot in Salzig der Mann mit Geld längsseit komme; oder, wohl bestens bekannt, die nächtelange vergebliche Jagd mit der roten Laterne nach "ELBETRITSCHEN" am Oberrhein.

Haben auch einige von Euch die legendäre Bingerlochtaufe überstanden?
Ich hätte noch ein herrliches Bild darüber, weiss aber nicht, wie man das Hochladen kann.

Mit Schippergruss aus der Zentralschweiz,
Jack der Leventiner

Navico 2
28.03.2011, 09:59
Hallo Jack der Leventiner,

da wird es aber Zeit, das Dir einer vom BF-Team helfen wird.

Dieses Bild von Deiner Bingerlochtaufe aus den 50ger Jahren wollen wir natürlich alle hier sehen.

Ups, schon passiert. :super:

Mein Foto von der Bingerlochtaufe aus den 60ger Jahren ist leider verschollen.

Gruß Manfred

Heidi Franz
28.03.2011, 13:27
Hallo zusammen,

einen Thread zum Thema Binger Loch Taufe mit vielen Bildern findet ihr hier (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?7566-Binger-Loch-Taufe&highlight=Binger+Loch+Taufe)

Tolle Beispiele und Erklärungen, was es sonst noch so alles nicht gibt findet Ihr hier in diesem Thema ab Beitrag #14, diese Beiträge habe ich aus Kanal 10 hierher verschoben, weil die Ausdrücke und Geschichten dazu hier dazu passen und dort untergegangen sind. Es lohnt sich diese Beiträge auch mal anzusehen.


Gruß
Heidi