Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 03/10 Belgische Binnenschifffahrt: Drei Viertel der Betriebe will AIS einbauen
binnenvaart
10.03.2010, 11:53
Hasselt/Belgien. In der belgischen Binnenschifffahrt besteht eine große Bereitschaft, das satellitengestützte „Automatische Schiffs- Identifizierungs-System-System“ , kurz AIS, einzuführen.
Belgische Binnenschifffahrt: Drei Viertel der Betriebe will AIS einbauen (http://www.verkehrsrundschau.de/belgische-binnenschifffahrt-drei-viertel-der-betriebe-will-ais-einbauen-928097.html)
Gernot Menke
10.03.2010, 17:28
Inwieweit das AIS in der Binnenfahrt wirklich zu mehr Sicherheit beiträgt, in dem man nun bei Nacht und Nebel weiß, wer einem da entgegen kommt, kann ich schwer beurteilen. Bringt wohl nur dann was, wenn Sprachschwierigkeiten die Verständigung über Kanal 10 beeinträchtigen.
Nur wenn ich in diesem Zusammenhang das Argument "Bekämpfung des Terrorismus" höre, kann ich nur sagen: :roooll:. Sowas kann eigentlich nur aus den USA kommen.
Wenn sich mal ein Bombenleger auf einen der noch fahrenden Franzosen schleicht, weiß das der Ernst doch sowieso eher als die CIA.
:wink: Gernot
Hallo zusammen
Es ist zwar verständlich, dass interessierte Kreise alle möglichen und unmöglichen Argumente für AIS ins Feld führen. Spielt AIS wirklich eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit dem Schutz vor terroristischen Anschlägen (http://www.verkehrsrundschau.de/belgische-binnenschifffahrt-drei-viertel-der-betriebe-will-ais-einbauen-928097.html)?:confused:
Schützt das unverschlüsselte Aussenden von detaillierten Schiffsdaten insbesondere Position, Kurs, Ladungskategorie, ERI (Emergency Response Intervention), Anzahl blaue Kegel, Zielhafen, ETA (estimated time of arrival; geschätzte Ankunftszeit) usw. wirklich vor terroristischen Anschlägen oder erleichert es diese?
Es ist unbestritten, dass AIS ein sehr nützliches Navigationsinstrument für die Schifffahrt ist, und auch Rettungsdienste, Revierzentralen, Schleusen usw. in ihrer Arbeit unterstützt. Nur können AIS-Telegramme mit relativ wenig technischem Geschick von jedermann empfangen und mit Software aus dem Internet ausgewertet werden. AIS führt deshalb zum gläsernen Schiff für jedermann nicht nur für "Big Brother".
Es ist zurzeit noch jedem Schiffsführer überlassen, mit welchen Daten zum Ausposaunen (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?16797-Antwerpener-Hafenbehörde-wird-eine-AIS-Verpflichtung-für-Binnenschiffe-einführen&highlight=TRansponder) (Beitrag #3) er den AIS-Transponder an Bord seines Schiffs "füttern" will.
Freundliche Grüsse
Peter
an die Piraten???:roooll:
(Ironie On)
ist doch besser Die wissen was an Bord ist, das es sich lohnt, für ne Ladung getrocknetes Ochsenblut kapert doch keiner ein Schiff:fragkratz:
(Ironie OFF)
Gruß
Lego
Power-Ship
10.03.2010, 22:04
@ Lego:
Und für eine Ladung Sand oder Kiesmaterial ist das wohl auch weniger interessant, ein Schiff zu kapern. Ich denke mal, da soll die Sicherheit auf dem Wasser erhöht werden - nur was mit den Daten passiert.... ???
Gruß
Arnold :wink:
PS: Es gibt www-Seiten, wo man die Position der Schiffe sehen kann - wenn auch nicht unbedingt minutengenau!
#2 / @ Gernot, danke für die "Blumen". :o
Gruß Ernst :wink:
Salut Lego
Hallo zusammen
An die Piraten auf See dachte ich beim Schreiben meines Beitrags #3 auch. Nur konnte ich während meiner aktiven Dienstzeit lediglich Binnenschiffe zwischen Rheinfelden und etwa Breisach/Neuf-Brisach "sehen" bzw. deren AIS-Telegramme empfangen. Was Hochseeschiffe in von Piraten verseuchten Gewässern alles "ausposaunen" weiss ich nicht, und einen Piraten konnte ich noch nie befragen. Es ist durchaus denkbar, dass Piraten bei der Auswahl der zu kapernden Schiffe AIS nutzen. Der technische Aufwand ist relativ gering: Einen VHF-Funkempfänger mit Diskriminatorausgang, eine Antenne für das 2 Meter Band sowie einen billigen PC oder Laptop mit Soundeingang und (zum Beispiel) der Auswertungssoftware von COAA (einmalige Registriergebühr €uro 25.00, mit Tricks funktioniert diese Software auch ohne Registrierung länger als 21 Tage). Damit bekommt man alle notwendigen aktuellen Daten über Schiffe innerhalb der Versorgungsgebiete ihrer Transponder. Auf See ohne topografische Hindernisse ist die Reichweite der Transponder (12.5 Watt Senderausgangsleistung auf 2 AIS-Frequenzen im 160 MHz Band) recht gut.
Freundliche Grüsse
Peter
Jürgen F.
10.03.2010, 23:52
Das AIS ist rein navigationstechnisch mit Sicherheit eine tolle Sache. Nur, ist das in Ordnung, wenn jeder Mensch mit Internetzugang von jedem Schiff den Liegeplatz / Kurs einsehen kann:fragkratz::fragkratz:
Eindeutig NEIN!!!
Zur Navigation ist das OK, alles andere geht gewaltig am Datenschutz vorbei!
Und mit dieser Meinung stehe ich nicht alleine...
Schöne Grüße
Jürgen F.
Hallo Arnold und Jürgen F.
Hallo zusammen
Es ist richtig, dass es auch im Internet Seiten mit den AIS-Positionen verschiedener See- und Binnenschiffen gibt. Da sind aber längst nicht sämtliche Schiffe mit AIS-Transponder erfasst, und die Daten sind erfahrungsgemäss auch nicht unbedingt die aktuellsten, um nicht zu sagen teilweise hoffnungslos veraltet. Es gibt auch einige Hotelschiffreedereien, auf deren Interseiten man die Positionen ihrer eigenen Kabinenfahrgastschiffe auf einer Europakarte abfragen kann.
Dazu muss man aber wissen, dass AIS-Telegramme niemals automatisch aus der Luft direkt ins Internet gelangen. Da braucht es schon irgendwelche Funkfreaks, welche die AIS-Daten in ihren Empfangsgebieten empfangen, auswerten und bewusst ins Internet stellen. Es kann sein, dass das nicht manuell sondern automatisch geschieht.
Das Versorgungsgebiet eines AIS-Transponders mit einer vorgeschriebenen maximalen Senderausgangsleistung von 12.5 Watt ist zudem nicht unendlich gross und von den topografischen Verhältnissen abhängig. Beispiel eines extrem guten Empfangsstandorts: In meiner aktiven Dienstzeit stand mir etwa 12 km südlich von Basel und vom Rhein auf dem Schweizer Blauen (ca. 770 m über Meer + 40 Meter Antennenturm = Antennenhöhe ca. 810 müM) eine Messstation zur Verfügung. Dort konnte ich Binnenschiffe von Rheinfelden bis etwa Breisach (ca. 35 nautische Meilen = 65 km) "sehen" bzw. deren AIS-Telegramme empfangen und auswerten. Weiter gehen die ausgesendeten Signale der Transponder auch bei diesem super Empfangsstandort nicht. Je weiter nach unten der Empfangsstandort verlegt wird, umso kleiner wird die Empfangsreichweite.
Das Hauptproblem ist meines Erachtens die fehlende Verschlüsselung der AIS-Telegramme. Eine sichere Verschlüsselung, wie sie seit vielen Jahren bei sämtlichen GSM-Mobiltelefonnetzen vorhanden ist, sollte doch eigentlich auch bei AIS möglich sein.
Freundliche Grüsse
Peter
Mit dem AIS weiß die Firma dann sofort, das der Partikulier, schon um 17°° bei Oskar Feierabend gemacht hat, um einzukaufen. "Was, der hat noch Geld um einzukaufen, dann ist die Fracht ja doch noch zu hoch". Demnächst bekommen wir alle einen Kakkometer eingebaut. Dann kann man auch ablesen, ob wir zu fett gegessen haben. Ist aber nur zur eigenen Sicherheit. Kakkometerdaten gehen direkt an den Arbeits Medizinischen Dienst. Wer sich weigert, kein Problem. Gibt es halt keine Patentverlängerung. Unsere Vorfahren, die richtig hart am Wind segeln mussten, würden sich bei der heutigen Bevormundung und Überwachung, im Gráb umdrehen. mfG Ralf
Tut mir leid, das ich ins Ironische abgerutscht bin.
Ja ja, viel Aufregeung am Anfang...
Hatten wir auch, haben Mord und Totschlag geschriehen... Nach dem Betr(üch)ibsrat gerufen.
Es ging um Stopper, die jeden Handgriff zeitlich erfasst haben.
Heute arbeiten wir nach diesen Vorgaben, minuten- und sogar sekundengenau.
Recht sich keiner mehr drüber auf, is halt so.
Haben wir halt neue Triks lernen müssen, für unsere kleinen Zusatzpausen.
Wird allet nich so heiß gegessen wie gekocht.
:wink: Pedro - der auch die (Überwachungs) Technik nicht aufhalten kann.
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