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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Einschnitt in Fontenoy-le-Chateau



Gernot Menke
31.07.2010, 00:16
In Fontenoy-le-Chateau - das liegt im Abstieg zwischen der Scheitelhaltung und der Saône, eher schon in Richtung Corre - wird der Kanal für ein paar hundert Meter spektakulär. In einem tiefen Einschnitt in die Felsen führt er hier an der Stadt vorbei.

Was einem heute eindrucksvoll und sehenswert erscheint, wird auf Informationstafeln in der Stadt, die die Touristen informieren (die Kirche von Fontenoy-le-Chateau ist historisch bedeutend, ebenso wie auch die Stadt selbst), überraschend kritisch dargestellt. Da ist zu lesen, daß der Bau des Kanals das Stadtbild und die Umgebung einschneidend - das kann man hier wörtlich nehmen! - verändert habe; zahlreiche Häuser seien damals abgetragen worden.

Bild 1 zeigt die Annäherung an die Stadt von der Bergseite aus. Zunächst erreicht man den Bootshafen mit einer Bootsvermietung und Anlegeplätzen. Im Hintergrund geht es rechts durch eine Straßenbrücke in den felsigen Einschnitt, der an der Stadt vorbeigeht, hinein. Die Ampel, die man mit etwas gutem Willen vor dem großen Baum im Hintergrund ausmachen kann, regelt die Einfahrt in das Engstück mit der folgenden Schleuse.
Bild 2 ist der Blick zurück zu berg aus dem Engpaß heraus auf die Straßenbrücke. Der Bootshafen liegt auf diesem Bild hinter der Brücke.
Die Bilder 3 und 4 zeigen den Einschnitt von der Bergseite aus - einmal von der Straßenbrücke aus (Bild 3) und einmal von der Mauer aus betrachtet, die auf dem zweiten Foto zu sehen ist (Bild 4).
Bild 5 ist der Blick von noch weiter oben von der Mauer auf den Einschnitt in die Talrichtung. Im Hintergrund erkennt man die Schleuse (Nr. 35)
Bild 6 ist rückwärts fotografiert, also zu berg. Die Schleuse liegt hier im Rücken. Links in der Felswand übrigens das hineingekratzte Liegeverbots-Zeichen.
Bild 7 zeigt die Schleuse, ebenfalls in Bergichtung.
Bild 8 ist der Blick vom UW der Schleuse aus zu tal in Richtung Saone. Hier folgt noch für ein paar hundert Meter eine Verengung.

:wink: Gernot

Nachtrag: Die Kurve, die in Bild 3 (und 4) zu sehen ist, ist ein verdammt enges Ding für die Penischen. Hier gibt es unter www.picaro.nl (http://www.picaro.nl) > Picaro 25 > De eerste Picaro ein paar schöne Bilder, wie sich der Picaro um diese Ecke zwängt!

Gernot Menke
31.07.2010, 12:22
Die Penische ALAIN (P12217F und 1820880) nähert sich hier gerade bergwärts fahrend der Verengung in Fontenoy-le-Chateau, die aus Sicht des ALAIN wenige Meter weiter mit der Brücke der Rue de l`Hôpital über den Kanal beginnt (im vorigen Beitrag ist die Brücke auf Bild 8 nicht mehr zu sehen - sie liegt hinter den großen Bäumen im Hintergrund. Man beachte den Berggipfel im Wald und die davorliegende Form der "Baumgrenze", die auf beiden Fotos zu identifizieren sind). Unter der Brücke ist es nur einschiffig.

Ich war gemeinsam mit einem Charterboot aus Fontenoy-le-Chateau in der Schleuse gewesen. An Bord Deutsche, am Ruder ein Franzose, der fließend deutsch sprach und seinen Freunden seine Heimat vom Kanal aus zeigen wollte. Sie wollten bis Lyon.

Es war unschwer zu erkennen, daß sie Anfänger waren. Alle waren mit Staken bewaffnet, man sammelte erste Erfahrungen und es ging kaum voran vor und in der Schleuse. Sie waren sehr nett und sagten gleich, man würde bestimmt sehen, daß sie das erste Mal mit dem Boot unterwegs wären.

In einem günstigen Moment habe ich sie überholt, weil ich weiter wollte. Da sah ich schon den ALAIN auf die Engpassage zuhalten. Die Brücke - etwas mehr Gas und ich bin vor ihm durch und mache das Foto. Aber das Charterboot ...

In Bild 8 im Beitrag zuvor wird deutlich, daß sie die Penische erst spät sehen konnten. Als sie auf einmal auftaucht, gehen sie schnell rechts irgendwo ran. Das ist ja nicht verkehrt, aber sie liegen ausgerechnet dort vor der Brücke, wo der ALAIN wegen einer kleinen Kurve einschwenken muß.

Der ALAIN muß mit der Maschine zurück, ungünstig durch die Brücke fahren und sogar ein Stück zurücksetzen und rangieren, bevor er am wartenden Charterboot vorbeikommt und um den kleinen Schwenk herum ist. Ohne das Charterboot hätte er die Kurve einfach ausfahren können. Der Schiffer kommt kurz aus dem Steuerhaus und ruft etwas herüber.

An der nächsten Schleuse habe ich das Charterboot wieder mit drin. Ich frage, was der Schiffer gesagt hat. Der Franzose: "Er hat sich beschwert, daß wir da angehalten haben. Ich habe mich bei ihm für seine Geduld bedankt, aber ich glaube nicht, daß er die Ironie verstanden hat". Das kann sein, aber vielleicht hatte auch er nicht verstanden, warum sich der Schiffer beschwert hat.

:wink: Gernot