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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Samland - MWS - RN 357



SAMLAND
09.08.2010, 09:41
Schiffsdaten:

Name: Samland
gemeldet in: Regensburg
Natiolalität: https://www.binnenschifferforum.de/images/icons/deutschland.gif
nat. Kennung: RN 357

Länge: 17,78 m
Breite: 3,70 m
Tiefe:

Maschine: OM 346
Leistung:

***

ein freundliches hallo an alle hier!

wir haben auf unserem über 100 jahre alten deutschen ehemaligen Dampf-Binnen-Eisbrecher (Länge 17,78 m / Breite 3,70 m - heute mit einer OM 346 Maschine) die Bezeichnung
No.22.R.S.W. auf einem Querspanten im Kiel gefunden.

hat vielleicht jemand eine Ahnung, was diese Bezeichnung definitv bedeutet und/oder auf welche Bauwerft sie (auch definitiv) hinweist?

da wir nun seit über 2 jahren versuchen, die historie unseres schiffes so genau als möglich zu recherchieren, sind wir euch für alle hinweise dankbar!

liebe grüße aus wien
peter

Stadt_Aschaffenburg
09.08.2010, 11:51
Hallo Peter,

ich wünsche Euch viel Erfolg dabei, die Geschichte Eures Schiffes genau recherchieren zu können.
Was ihr dazu aber noch tun könnt: Stellt doch einige Fotos von dem Schiff hier ein. Erfahrungsgemäß erkennen unsere Spezialisten ein Schiff meistens sogar noch, wenn es total umgebaut wurde.
Ich drück dir die Daumen! :super:

LGMicha

swk
09.08.2010, 14:25
Ich will da einmal meinem Freund Peter ins Handwerk pfuschen
Auf der Webseite unseres Vereines hat er ja die (vermeintliche) Geschichte seines Kahn schon sehr gut dokumentiert, auch mit historischen Fotos. Die Stempelung in der Bodenwrange hat seine Partnerin Birgit und ihn aber jetzt ins Grübeln gebracht und sie hinterfragen jetzt natürlich einiges.

=> Link zu: fhsaustria (http://www.fhsaustria.at) gelöscht, da nicht mehr erreichbar !! (Gruß UGI)

Die Stempelung ist annähernd in Schiffsmitte, Hauptspantbereich.

Grüße aus Wien
swk, der hofft, auch weiterhin sein kühles Bier auf der "Samland" zu bekommen.

SAMLAND
09.08.2010, 19:35
@ micha
vielen dank für deinen tipp mit den fotos - ich kämpfe bloß noch damit, wie ich hier fotos hochladen kann ... alle meiner bilder stehen nicht im web, sondern auf meinem pc

@ walter
danke für deine idee, den link einfach zum fhs zu legen, um an die fotos von unserem schiff ranzukommen - ist zwar noch nicht das wahre, funktioniert aber!
... und dein bierchen ist dir natürlich immer sicher! ;-)

lg
peter

Heidi Franz
09.08.2010, 20:05
Hallo Peter,

zunächst willommen hier im Forum und viel Spaß hier.

Zum Bilder einstellen, schau Dir hier (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?21042-Bilder-einstellen/page3) Beitrag #3 an, da kannst Du Dir bebildert anschauen wie es geht.

Gruß
Heidi

swk
09.08.2010, 21:05
Und nachdem mir Peter weiter mein Bier versprochen hat, stelle ich für ihn ein Bild seines Schiffes im derzeitigen Zustand ein.

LG
swk

SAMLAND
10.08.2010, 10:35
mal sehen, ob es jetzt funzt ... danke an heidi & dewi!

Gernot Menke
10.08.2010, 10:58
R.S.W. - wie wäre es denn mit Rheinische Stahlwerke? Ob die auch selber Schiffe gebaut haben, weiß ich nicht, aber vielleicht hatte die Werft ihre Bleche daher.

:wink: Gernot

swk
10.08.2010, 11:33
Hallo!
So wie es aussieht ist die Schrift erhaben. Dann ist es sicher eine Kennzeichnung des Stahlwerkes, die bei der Produktion erstellt wurde. Muß ich mir das nächst Mal genau ansehen. Wenn es auf einem Walzprofil ist dann ist es sicher die Kennzeichnung des Stahlwerkes. Auf Eisenbahnschienen ist das besonders gut zu sehen. Darauf steht ein Kurzzeichen des Werkes und das Herstellungsjahr.
Nachträglich ist es meiner Meinung nicht möglich eine erhabene Schrift aufzubringen. Als du sagst es wäre gestempelt war ich der Meinung, daß es vertieft ausgeführt ist, z.B. mit Schlagzahlen.

LG
swk

Stadt_Aschaffenburg
10.08.2010, 11:49
Hi,

gut möglich, ich glaube aber daß es sich dabei um eine Chargennummer handelt, nicht um eine Jahreszahl.
Ich könnte mir gut vorstellen, daß die Teile für diese Boote aufgrund ihrer Serienfertigung bei den Stahlwerken auch in Serie bestellt worden sind, zumindest die Spantensätze.

Wahrscheinlich war es also der Spantensatz Nr. 22 der bei den RSW bestellten Sätze.


LG
Micha

swk
10.08.2010, 12:08
Ich habe in der Zwischenzeit in alten Bautabellenbüchern nachgesehen. So wie es aussieht hat man früher die Profilgrößen mit Nummern versehen, die nichts mit der Bauhöhe zu tun hatten.
Ich habe das Beispiel der Eisenbahnschienen nur gewählt um die Art zu zeigen, daß es so etwas bei Walzprodukte gegeben hat, bzw. heute noch gibt. Bei Schienen auch nur Werk und Herstellungsjahr aber nicht die Schienenform.
Bei I-Trägern wird teilweise heute noch die Bauhöhe eingewalzt und erscheint dann als erhabener Schriftzug.
Also wird es wohl ein Profil Nr. 22 der RSW sein. Spantsatz mit der Nummer kann ich mir nicht vorstellen, denn man wird nicht für jeden Spantsatz eine eigene Walze machen und nur so wäre ein erhabener Schriftzug möglich.
Wenn ich das nächste Mal bei Peter bin werde ich mich in die Tiefen des Maschinenraum begeben und selbst nachsehen. Letzten Sonntag haben wir leider vergessen die Sache zu klären.

Grüße aus Wien
swk

SAMLAND
10.08.2010, 12:47
zuerst einmal danke für eure antworten!

und nun meine überlegungen und fragen:

1. wenn es lediglich eine spantenbezeichnung ist, wieso sind dann alle anderen spanten unseres schiffes nicht bezeichnet?

2. mit RSW meint ihr sicher die roßlauer schiffswerft, nehme ich mal an ... mit denen bin ich bereits im kontakt und weiß mittlerweile definitiv, daß es sich nicht um die schiffsbaunummer handelt (nr. 22 war bei denen übrigens ein leichter um 1870). auch kam aus roßlau keinerlei meldung darüber, daß es sich um eine spantenbezeichnung handeln könnte ...

3. als RSW hatte ich auch die idee der reiherstiegwerft in hamburg und nach rückmeldungen des dortigen schifffahrtsmuseums war auch das ein flopp

4. was könnte denn prinzipiell R.S.W. noch bedeuten? ... schön langsam gehen mir nämlich die eventuell dazu passenden werften und/oder stahlwerke um 1900 aus ... ;-)

liebe grüße aus wien
peter

swk
10.08.2010, 12:50
Hallo Peter!
Es reicht eigentlich, wenn du sagst, ob es erhaben oder eingestanzt (vertieft) ist.
Erhaben ist ein Walzzeichen des Stahlwerkes.
http://gleisbau-welt.de/grafix/bilder/fotos/walzzeichen/bildergalerie/Bilder/060_Walzzeichen_jpg.jpg
LG
swk

SAMLAND
10.08.2010, 14:13
die schrift ist eindeutig erhaben.

... und wenn wir nun also von einem walzwerk ausgehen, das einen kompletten spantensatz für ein schiff auf nur einem (!) spanten mit No.22.R.S.W. markiert hat .... komme ich doch um 1900 irgendwie auch wieder nur auf roßlau zurück ... oder?

und ich als laie, glaube euch hier doch eh fast alles - bloß müssen die ihre spantensätze dann aber sehr ordentlich und sorgfältig gelagert haben und die dürfen nie durcheinander gebracht worden sein, wenn ein ganzer satz auf nur einem spanten markiert war ... ;-)

und ausserdem finde ich das total unlogisch:
also wenn sie schon markierte walzen hatten, dann verwenden sie nur eine davon und die auch nur für einen spanten? ... und tauschen danach die walze gegen unmarkierte für die anderen spanten aus????

soooo hätte die "deutsche gründlichkeit" aber nicht ihren ursprung nehmen können!

;-) ;-) ;-)

liebe grüße
peter, der logiker

swk
10.08.2010, 14:32
Hallo Peter!
Nach deiner Überlegung würde die Walze nur einmal für eine Umdrehung eingesetzt. Ich glaube, wir beide sehen noch einmal nach, ob sich nicht auf anderen Bauteilen auch Markierungen befinden. Die Walze prägt ja pro Umdrehung einmal die Schrift ein. Die Wiederholungsrate ist daher abhängig vom Walzendurchmesser.
Und RSW, siehe mein Link oben würde auf Rheinische Stahlwerke hindeuten, was ja auch plausibel wäre.
Stahlwerke haben außerdem kaum fertige Spanten geliefert. Die erzeugten das Rohmaterial (Bleche und Profile) und das wurde dann auf der Werft weiterverarbeitet. Die Spanten wurden ja nach Holzformen gebogen wurden, die eine Werft wohl kaum aus der Hand gab.

LG
SWK

SAMLAND
10.08.2010, 14:48
@ walter, micha & gernot > danke für eure hinweise auf die rheinstahlwerke!

ich habe soeben ein email mit dem foto der bezeichnung No.22.R.S.W. an das historische archiv von thyssen-krupp geschrieben ... bin gespannt, ob denen das etwas sagt ...
ich halte euch in jedem fall auf dem laufenden!


liebe grüße
peter

Gernot Menke
10.08.2010, 16:32
Ich bin mal gespann, was da (hoffentlich) zurückkommt.

Ich halte es mit Abstand für am wahrscheinlichsten, daß die Rheinischen Stahlwerke bestimmte Blechchargen numeriert haben und daß es ein reiner Zufall ist, daß die Nummernbezeichnung beim Bau eine Spants mitverarbeitet worden ist. Warum sollte man das Blech mit der Nummer denn nicht verwenden und an den Spant mit dranschweißen? Das würde dann auch erklären, warum nur dieser eine Spant die Aufschrift trägt - aus Zufall nämlich und ohne jede Bedeutung für das Schiff.

Die Rheinischen Stahlwerke haben jedenfalls zum fraglichen Zeitpunkt Stahl produziert und auch die Abkürzung RSW ist belegt: [Link gelöscht da nicht mehr erreichbar !!]

:wink: Gernot

SAMLAND
10.08.2010, 18:33
@ gernot

super dein link - ganz großes DANKESCHÖN!
jetzt hoffe ich natürlich auch noch auf eine gute seele im archiv von thyssen-krupp - vielleicht läßt sich ja anhand der nummer feststellen, von wann bis wann diese "charge" erzeugt wurde und vor allem natürlich auch an welche werften sie ausgeliefert wurde.
NOCH habe ich keine ahnung, wie weit das eisen zu dieser zeit überhaupt sinnvollerweise zu einer werft transportiert werden konnte, aber ich bin dran!
lg
peter

swk
11.08.2010, 08:41
Charge: mit Sicherheit nicht. So klein war das Eisenwerk nicht, daß man erst bei Charge Nr. 22 gewesen wäre. Man hat nicht für einzelne Chargen in die Walzen extra etwas eingefräst und nur so ist so eine Schrift zu erzeugen. Walzzeichen und so etwas ist die betreffende Schrift hat man nur bei Walzen eingefräst die lange verwendet wurden.
Wenn man ein Blech gekennzeichnet hat so geschieht das durch Stempelung (vertieft).
Glaube auch daß es ein Profil oder ein Teil eines Profiles ist, auf dem die Schrift sichtbar ist und kein Blech.
@Peter: Wo siehst du um die Jahrhundertwende 1900 ein Problem Blechplatten und Profile zu transportieren?

LG
swk

SAMLAND
11.08.2010, 09:01
@ walter
sorry, hatte mich mißverständlich ausgedrückt:
ich meinte nicht den transport an und für sich, sondern eher die tatsache, daß eine werft, z.b. im ehemaligen ostpreussen, wahrscheinlich ihr rohmaterial nicht aus dem ruhrpott bezogen hat, sondern eher aus ihrer umliegenden gegend - oder irre ich mich da und die haben damals schon das gleiche material mehr oder weniger sinnlos quer durch halb europa transportiert ... so wie es heute ja gang und gebe ist?
lg
peter

DarkRose
11.08.2010, 09:03
Lieber Walter,

du bist wirklich brav am recherchieren .... Deine Chancen auf das kalte Bier ( :roooll: ) auf der Samland steigen minütlich .... Ab morgen sind wir wieder auf der Samland

lg Birgit

SAMLAND
11.08.2010, 09:19
ich habe soeben ein email vom thyssen-krupp-archiv bekommen:

"die rheinischen stahlwerke in duisburg-meiderich kennzeichneten tatsächlich ihre profile mit der profilnummer und der firmenmarke R.S.W.
im archivalienbestand rheinische stahlwerke sind jedoch keine lieferverzeichnisse überliefert, so daß wir ihnen keinen hinweis auf die schiffswerft geben können."

so, jetzt wissen wir zumindest schon mal,

1. was diese bezeichnung wirklich bedeutet und
2. woher das rohmaterial unseres schiffes stammt

jetzt fehlen uns bloß noch die fundierten hinweise darauf, welche damaligen werften von rheinstahl beliefert wurden (ob da dresden-übigau wirklich auch dabei war?), deren baunummern-listen mit den maßangaben der schiffe, und dann versuchen wir, unseres da heraus zu finden ... ;-)

lg
peter

swk
11.08.2010, 12:01
...daß eine werft, z.b. im ehemaligen ostpreussen, wahrscheinlich ihr rohmaterial nicht aus dem ruhrpott bezogen hat,.....


Hallo!
Der Schwerpunkt der Eisenproduktion lag nun mal im Ruhrpott. Und so groß ist die Entfernung nach (wahrscheinlich) Dresden ja auch wieder nicht. Wenn man bedenkt, daß die k.uk. Kriegsmarine ihre Schiffe an der Adria mit Stahl aus Wittkowitz bauen ließen.
Wegen Stahlwerke siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_H%C3%BCttenwerken_in_Deutschland

Sag aber bitte keinem Dresdner, daß er ein Ostpreuße ist :pleased:, das liegt in Sachsen
Bin Samstag wieder in Kbg, da schaun wir uns das genau an.

LG
swk

SAMLAND
11.08.2010, 13:01
Bei der Recherche der Geschichte unseres über 100 Jahre alten Schiffes gehen wir die unterschiedlichsten Wege.

Einer davon ist ein Eichschein von 1972, in dem der vorhergegangene

Eichschein 418.D vom Eichamt 5.WBn. vom 18.2.1960

ausser Kraft gesetzt wurde.

Nun meine Frage:

Wie kann ich heute - von Wien aus - an die Daten dieses alten Eichscheines rankommen?

Das heutige Amtsgericht in Berlin/Charlottenburg hat auf unsere schriftlichen und telefonischen Anfragen von vor 2 Jahren nur mit - und ich drücke es hier und jetzt einmal sehr freundlich aus - "wir sollen Ihnen nicht Ihre Zeit stehlen" reagiert.

Danke für Eure Hilfe und liebe Grüße aus Wien
Peter

SAMLAND
16.08.2010, 11:55
ich kann es kaum glauben:
hat hier tatsächlich niemand einen guten draht zum binnenschifffahrtsamt in charlottenburg?

... woran liegt das bloß?

:fragkratz:

(ein enttäuschter)
peter

SAMLAND
02.09.2010, 19:19
noch ein versuch:

biete zumindest einen kasten bier für den oder diejenige, die für mich am binnenschifffahrtsamt in charlottenburg persönlich vorspricht - prost!

;-)

Klöckner 19
03.09.2010, 09:52
Hallo,
ich kann leider mir leider keinen Kasten Bier verdienen, habe aber eine Frage:
Handelt es sich bei der Samland um ein ehemaliges Frachtschiff (Reederei Väth)?
Mein Vater ist nach dem 2. WK auf einer Samland gefahren.
Grüße an die Donau?
K.19

SAMLAND
03.09.2010, 10:34
@ k.19

sorry, unsere samland ist ein kleiner, ehemaliger binnen-dampfeisbrecher mit einer länge von 17,78 m und einer breite von 3,7 m - heute mit einer om346 maschine.
in den 60er und 70er jahren fuhr sie als munitionsbergeschiff SAMLAND in berlin.
was davor war, versuche ich zu recherchieren.

ich weiß noch von einer größeren SAMLAND, die in den 40jahren in der gegend um pillau gefahren sein soll - sie soll dort aber auch gesunken sein.
... mehr SAMLANDS kenne ich nicht ...

lg aus wien
peter

Klöckner 19
03.09.2010, 10:47
Danke,
...
Das hilft euch jetzt eurer Sache nicht weiter, trotzdem hier ein Link (http://www.debinnenvaart.nl/schip_detail/1715/) zu der Samland, die ich gemeint habe....

Viel Erfolg.
Kl.19

PS: Die Berliner haben einen ganz speziellen Humor - wie die Wiener, nur eben umgekehrt. Ich würde dort einfach hartnäckig nachfragen. Sie sind vermutlich sogar verpflichtet, Auskunft zu geben über die Dokumente, die wir ihnen anvertraut haben.

Gruß

SAMLAND
26.02.2016, 09:12
Hallo an alle Interessierten!

Ich suche alte Fotos und Unterlagen vom ehem. Dampf-Schlepper BÄR-CEMENT:
Baujahr: 1907
Werft: Dresden-Uebigau
Bau-Nr.: 969
Der Auftraggeber war die Portland Zementfabrik in Rüdersdorf.

Beim BÄR-CEMENT handelt es sich zu 99% um unsere SAMLAND.

Als SAMLAND war das Schiff bereits in den 50er und 60er Jahren in Berlin-West als Munitionsbergeschiff der Fa. Behrendt & Co im Einsatz.
Wie und wann aber aus dem BÄR-CEMENT die SAMLAND wurde, weiß ich noch nicht genau:
angeblich diente das Schiff irgendwann zwischen 1945 und 1956 als Fluchtfahrzeug aus dem sowjetischen Sektor in einen der westlichen Sektoren ...

Ich bin für jeden Hinweis dankbar!

Grüße aus Wien!
Peter

P.S.: die Namen der Menschen auf dem BÄR-CEMENT um 1930:

1 - Otto Lichterfeld
2 - Karl Schütt
3 - Gertrud Lichterfeld
4 - Marta Schütt

SAMLAND
26.02.2016, 10:10
Hier noch ein Foto der SAMLAND - 1960 - Berlin/West

UGI
02.04.2017, 15:17
Ahoi Peter,

Bezugnehmend auf den Beitrag #24 ... Eichschein im Bild

nun es beginnt schon mal damit, das es sich in deinem Eichschein eben nicht um eine Ziffer "5" handelt, sondern um den Buchstaben "S" .
Demnach bezieht sich der Eichschein auf das "S" = Schiffseichamt / WBn = Westberlin !! als Abgrenzung von der in der DDR geführten S.Bn für Schiffseichamt Berlin (Hauptstadt der DDR), wie es an vielen Schiffen damals sichtbar war....

Somit war dein Schiff vermutlich als Schleppboot zu mindestens seit 1960 in Westberlin gemeldet und geeicht.

Wir beide sprachen übrigens mal über die vermutliche Herkunft zu deinem Schiff ...
Tja.. und im Amtsgericht Charlottenburg reagiert man immer etwas nervös bei Anrufen, wo man zur Herkunftsbestimmung und Einsicht in alte Akten ... halt erst mal in den Keller zum Archiv laufen muß ..., da diese Schiffe meist nicht im Computer archiviert sind. -- aber für 10 Euronen bekommt man bei einer offiziellenschriftlichen Anfrage eine Kopie der damaligen Schiffsakte, soweit noch vorhanden.

Wenn du Glück hast und es aus dem Berliner Raum stammt, so werden auch die Vorbesitzer und Schiffsnamen genannt, schwieriger ist es schon, wenn das Schiff aus einem anderen Schiffsregisterbereich nach Berlin verlegt wurde...
aber einen 10ner kann man dafür schon mal investieren ...

Gruß UGI

SAMLAND
03.04.2017, 14:39
Hallo UGI,
zuerst einmal danke für deine Nachricht und deine Informationen!
Hast du vielleicht auch noch einen Tipp, an wen genau ich diesen 10er überweisen könnte/sollte/müsste?
... wie gesagt: kooperativ sind die Guten dort nicht wirklich - und an meiner finanziellen Unterstützung sollte es nun wirklich nicht scheitern ;-)
Danke und liebe Grüße aus Wien!
Peter

UGI
04.08.2017, 22:30
Ahoi Peter,
bezugnehmend auf deinen Beitrag #30 ...

nun ich glaube schon, das du immer noch den Nachweis erhoffst, das dein "Samland" der ex "Bär-Cement (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?84906-Bär-Cement-ZDS-Baujahr-1907&p=335015#post335015)" ist..., jedoch glauben kann ich das nach wie vor nicht.
Zumal du in deinem Beitrag #30 mit Bildmaterial - bereits ein Gegenargument in Form deiner Fotos selbst führst !!

Der Bär-Cement hatte das Steuerhaus am Bug (gut erkennbar die Schiffsglocke) und die Dampfmaschine hinterm Steuerhaus. Auf deinem Bild 2 ist die Samland gut erkennbar mit Kabinenaufbauten vorn und Steuerhaus mittig / eher zum Heck versetzt erkennbar. Ich kann mir nicht vorstellen, das man einen solchen Aufwand zur damaligen Zeit betrieben hat um das Schiff umzubauen....

Zumal, wie du ja bereits weißt, die Bär-Cement bereits vor Ausbruch des II. Weltkrieges nach Polen ging und dort auch während der deutschen Besetzung verblieb - letztlich 1972 in Polen verschrottet als " BOLESLAW PRUS" bei der Zuckerfabrik in Kruszwica.

Die Herkunft der Samland dagegen ist bislang nicht eindeutig geklärt... kann ja sein, das sie aus Ostdeutschland / sowj. Zone stammt ... wobei damals eine "Flucht" gar nicht notwendig war .. die Grenzen waren damals ziemlich offen, und das Schiff scheint eher ein Arbeitsschiff der Wasserstrassenbehörden gewesen zu sein, wobei diese dann organisatorisch ohnehin durch das WSHA Berlin mit Einsatz in West & Ostberlin (Sitz im Ostteil der Stadt) bewirtschaftet wurden.(ähnlich der Westberliner S-Bahn, die auch zur Deutschen Reichsbahn im Osten gehörte). Somit verblieb es sicherlich eher offiziell im Westteil und wurde nach außer Dienststellung beim WSHA an einen Westberliner gegen Valuta (Devisen) verkauft und dann erst in Samland umbenannt.
Somit Ist der Schiffsverlauf natürlich nicht so dramatisch aber eher wahrscheinlich.

PS.: hast du mittlerweile mal eine Auskunft beim Amtsgericht in Berlin zur "Samland" eingeholt ?
Gruß Uwe

SAMLAND
08.08.2017, 12:55
Hallo Uwe,
alte Schiffe sind wie alte Häuser: jede Generation baut da irgendetwas um oder dazu oder weg - alleine auf der SAMLAND wurde z.B. der Steuerstand (von ein und demselben Eigner!) zwischen 1950 und 1970 3x umgebaut. Und was den Steuerstand der BÄR-CEMENT betrifft: die hatte ja ursprünglich eine Dampfmaschine drinnen, ab den 30/40er Jahren dann einen stärkeren Glühkopfdiesel: also Kessel raus, Dampfmaschine raus, und neuer Motor rein ... dass man im Zuge so eines großen Umbaus auch gleich den Steuerstand (zeitgemäß) nach hinten versetzt, scheint mir nicht so verwunderlich, noch dazu wo es auch galt, die unterschiedlichen Gewichtsverhältnisse (Dampfmaschine/Dieselmotor) auszugleichen ... aber das ist natürlich nur meine Meinung dazu.

Darf ich dich bitte fragen, woher du die Information hast, dass die BÄR-CEMENT vor den 2. WK nach Polen gegangen sein soll? Ich frage deshalb, weil du nicht der erste bist, der mir das erzählt, mir aber niemand etwas genaueres darüber sagen kann, oder diese Theorie schlüssig belegen kann. Wir haben nämlich im Gegenzug einen tatsächlich noch lebenden Zeitzeugen aus Berlin-Rüdersdorf aufgetrieben, dessen Familie auf der BÄR-CEMENT gearbeitet hat und der Stein und Bein schwört, dass die BÄR-CEMENT zumindest bis in den 2. WK im Raum Rüdersdorf unterwegs war ... erst danach hat er sie aus den Augen verloren ...

Und um die Historie der SAMLAND anhand ihrer Eichscheine und Schiffspapiere rückwärts zu verfolgen (was ja eigentlich Sinn machen würde), müsste ich persönlich vor Ort in Berlin sein und den Schifffahrtsämtern einmal ordentlich Dampf machen ... siehe meine vorigen Posts: die sind einfach nur unwillig, unkooperativ, unfreundlich ... und nein, es hat nichts mit Geld zu tun - ich wäre gerne bereit, die diesbezüglichen Spesen zu tragen! (bekomme gleich wieder einen dicken Hals, wenn ich nur daran denke)

Liebe Grüße aus Wien!
Peter

UGI
09.08.2017, 00:25
Ahoi Peter,

um die Sachlage mal hier in deinem Thema nicht ausufern zu lassen, habe ich den "Bär Cement (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?84906-Bär-Cement-ZDS-Baujahr-1907&p=335017#post335017)" mit deinem Beitrag (inkl. Bild) ausgekoppelt...
Dort findest du auch den bislang bekannten Schiffsverlauf des genannten Schleppdampfers.

Gruß Uwe

UGI
09.08.2017, 11:40
Moin Peter,

so, dann laß uns doch mal die ganze Sache nochmals langsam von vorn betrachten ...
ich weiß ja, das ihr in allen Richtungen und Möglichkeiten recherchiert (Forum der DDR-Grenze / Marineforum etc.) .. hab das sehr aufmerksam verfolgt, da ich in vielen Foren selbst vertreten bin und auch Zwischeneigner eurer Samland persönlich kenne, aber was haben wir bisher:

Eure Samland mit belegbarem Einsatz im Westberlin ab ca. 195x (1958) und auf der anderen Seite einen Dampfschlepper, welcher nachweislich in Rüdersdorf im Einsatz war.

Somit wäre zuerst mal zu klären, was per Faktum tatsächlich beide miteinander verbindet ?

zum einen laß uns mal das Baujahr klären - gibt es eine verbriefte Angabe zum Baujahr / Bauwerft der Samland ?
... aus deinem hier abgebildeten Eichschein, geht dies nicht hervor. (d.h. woher stammt die Angabe Baujahr 1907 DD-Uebigau) die ja letztlich die Grundlage für deine Suche nach dem genannten Dampfschlepper ist.
... worauf basiert eure Erkenntnis, das der Dampfschlepper "Bär-Cement" einzig dafür in Frage kommt eure Samland zu sein ?

SAMLAND
09.08.2017, 12:05
Servus Uwe,

leider gibt es keinerlei "verbriefte" Belege zum Baujahr und zur Werft - alles was wir "wissen", sind Erzählungen von unseren Vor-Eigner - und die wiederum berufen sich auf Erzählungen von alten Werftarbeitern, die die SAMLAND (anhand des Nietbildes) der Werft Dresden-Uebigau zugeordnet haben. Ich bin dann die alten Baulisten durchgegangen und da ist nur die BÄR-CEMENT (von den Abmessungen her) in Frage gekommen.

Weiters habe ich auch alte Dampfschiffe in der Größe der SAMLAND gesucht, deren Verbleib unbekannt ist - allerdings erfolglos.

Die meiner Meinung nach sinnvollste Variante der Rückverfolgung der Schiffspapiere der SAMLAND bei den Berliner Schifffahrtsbehörden, blieb mir leider auch verwehrt.

UGI
10.08.2017, 00:42
Nun, das hab ich mir fast schon so gedacht..., also haben wir somit zwei Schiffe, wobei alles dazwischen eher Fiktion ohne Beleg ist.

Ich hab mir nochmals die Beiträge hier betreffs der Kennungen auf einem deiner Spanten durchgelesen und dann viel mir ein, das man ja ggf. über den Stahlträger im Schiff, der sicherlich aus dem Originalbaujahr stammen dürfte das Baujahr an Hand der "Isotopen-Messung" ziemlich genau bestimmen kann. Wir hatten das mal bei einem unserer Schiffe. Das funktioniert so:

Wenn man ein kohlenstoffreiches Eisen hat, letztlich Stahl, kann man die als "C14-Methode" bekannte Messung anwenden und damit den Kohlenstoff im Eisen genau datieren, denn das radioaktive Isotop C14 zerfällt regelmäßig. Und wenn man feststellt, wie viel davon noch da ist, kann man berechnen, wann der Stahl geschmiedet bzw. hergestellt wurde. - Damit hättest du dann zuerst mal eine genaue Jahreszahl wann dein Schiff erbaut wurde !!!

Das dürfte dann sicherlich auch für weitere Recherchen hilfreich und ein fundierter Ausgangspunkt sein ... sicherlich wertvoller als eine Augenprüfung auf ein Nietbild, welches eher zig-mal verwendet wurde. Und damit hättest du auch einen "offiziellen" Beleg dafür wann dein Schiff tatsächlich erbaut wurde. Diese Messung macht man an zwei bis drei Punkten, um sicherzustellen, das man nicht einen nachträglich gesetzten Träger erwischt, gerade wenn das Schiff mehrfach umgebaut wurde ...

DANIEL-WIEN
10.08.2017, 01:33
Hallo!
Aufgenommen am 21.9.2016 Höhe Korneuburg.
mfG Daniel Wien

SAMLAND
10.08.2017, 07:14
Hallo Uwe,
Danke für deinen Tipp - das können und werden wir machen!

SAMLAND
10.08.2017, 07:18
Servus Daniel,

danke für deine Fotos ... das war genau der Tag, an dem wir nach Greifenstein fuhren und auf der SAMLAND geheiratet haben! :hupf: