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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tunnel Foug im Rhein-Marne Kanal



reanna
03.10.2010, 21:07
Hallo zusammen !!

Hier noch ein kleiner Bericht von Hans-Peter Duhr über den Tunnel Foug im Rhein-Marne Kanal in der Nähe von Toul an der Mosel.

Der Rhein Marne Kanal durchschneidet bei Foug einen kleinen Höhenzug, der das Tal der Mosel (Moselle) vom Tal der Maas (Meuse) trennt. Hier ist also die Wasserscheide zwischen Mosel und Maas. Die beiden Flüße liegen hier etwa 15 Kilometer voneinander und entfernen sich bis Koblenz wieder auf sicher 150 Kilometer.
Abzweigend von der Großschifffahrtstraße Mosel in der Kanalhaltung Fontenoy – Toul geht es hier noch 15 Penichen-Schleusen zu Berg, bis man bei Foug diesen Tunnel erreicht.
Von der Schleuse 13/14 aus wird das Einfahrtsignal gesteuert für den etwa 866 Meter langen Tunnel. Der Tunnel selbst ist sehr royal was die Höhe betrifft. Man könnte mit einer leeren Peniche mit Steuerhaus aufgebaut da durch fahren.
Auf dem Bild kann man erkennen, daß sicherheitshalber doch halb abgesenkt wurde. Für die Durchfahrt braucht man mit einer beladenen Peniche ca 20 Minuten, leer etwa 15 Minuten.
Es fahren im Wochenschnitt noch so 4 bis 5 Penichen hier durch. Nach dem Tunnel geht es weiter auf dem Rhein-Marne-Kanal und nach ca 12 Kilometer zweigt der Nordabschnitt des Canal de l´est ab. Der Ostkanal, Nordteil. Eigentlich ist es die kanalisierte Maas und nach 5 Kanalschleusen befährt man schon die Maas. Auf 272 Kilometer und 59 Schleusen erreicht man Belgien bzw. den Grenzhafen Givet, der noch in Frankreich liegt.
Nach 20 Schleusen im Penichenmaß erreicht man Verdun, unterhalb von Verdun sind die Schleusen ausreichend für Schiffe von 48 Meter Länge und 5,50 Meter Breite.
Nur ganz selten haben früher solche Schiffe die Maas befahren, heute gibt es solche Schiffe wohl nicht mehr.
Wenn man am Abzweig des Canal de l´est weiter in Richtung Westen auf dem Rhein-Marne-Kanal, überquert man auf einer Kanalbrücke den Fluß Maas und nach weiteren 12 Kilometer erreicht man die Schleusentreppe von Void. Hier sind auf 6 Kilometer 12 Schleusen und das Wasser wird immer klarer, weil in dem Tunnel in der Scheiterhaltung Quellen sind, die einen Teil der Wasserversorgung übernehmen, eben mit Quellwasser.
Durch diesen Tunnel (4880 Meter Länge) wird noch mit einem Kettenschlepper gezogen. Würden die Schiffe mit eigener Kraft durchfahren, wäre bald keine Atemluft mehr im Tunnel, weil er keine Lüftung hat, außer dem normalen Luftaustausch durch die Öffnungen.
Der Kettenschlepper fährt 2 mal am Tag in jeder Richtung und zog früher bis zu 8 beladene Penichen hinter sich her.
Wenn man den Tunnel hinter sich hat, geht es nur noch zu Tal bis in den Atlantik bei der Seinemündung, also bis Le Havre. Zuerst hat man das Siebziger Tal, weil es 70 Schleusen sind bis zur Marne bei Vitry le Francois. Hier ist das Kanaldreieck das den Canal du Marne a la Saone, den Canal lateral de la Marne und den Canal Marne au Rhin verbindet.
Bis zur Saone sind es 71 Schleusen zu Berg und dann wieder 43 zu Tal bis man den Fluß Saone erreicht nach 224 Kilometer und zwei Tunnels.
Über den Canal Lateral de la Marne, den Marne Seiten Kanal erreicht man nach 67 Kilometer und 15 Schleusen die kanalisierte Marne bei Cumieres mitten in der Champagne.

Bild No.1-4 und 8: im Tunnel Foug
Bild No.5: Aufnahme des Schleppseiles am Tunnel Mauvage-Demanges RMK
Bild No.6: Die Traktionsrollen, über die die Ketter des Kettenschleppers läuft
Bild No.7: Der Schleppzug vor Einfahrt in den Tunnel, nach BTBF noch 2 Yachten. Im Vordergrund kann man die Plus und Minus Leitung der 600 Volt Gleichstromleitung sehen.

Gruß
reanna

Gernot Menke
30.10.2011, 08:52
Hier nur eine kleine Korrektur zu # 1 zuvor: Bild 8 ist nicht in Foug, sondern das ist der Mauvages-Tunnel, Westseite. Die Reihenfolge der Bilder, die eine Fahrt auf dem RMK zu berg von Toul in Richtung Vitry-le-Francois durch die Tunnels in Foug und in Mauvages zeigen, stimmt also. Dementsprechend zeigen die Bilder 5-7 die Ostseite in Mauvages.

:wink: Gernot

Bigmäc74
30.10.2011, 09:36
Einfach fabelhaft, da möchte man gern mal mitfahren...!
Gruß Markus