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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : COMOS - MSB -



helmut1972
01.12.2010, 22:12
Hallo!

Wieder mal etwas aus der historischen Donauschifffahrt!

Schiffsdaten

Name: COMOS
gemeldet in: Amsterdam
Nationalität: :n:

Länge: 42,28 m
Breite: 6,80 m

Maschinenleistung: 2 x 300 PS, Diesel

Baujahr: 1924
Erbaut in: :a:
Bauwerft: Linz

Eigner: Reederei COMOS, Continentale Motorschiffahrts Ges.m.b.H. in Wien

Laut Fachliteratur soll dies das erste Motorzugschiff mit einer Dieselmaschine an der Donau gewesen sein.

Verlauf:
1944 durch Kriegseinwirkung an der ungarischen Donau gesunken
Gehoben u. danach bei der sowjetischen Donauflotte unter MAGADAN bis 1963 in Fahrt
1963 bei Str.km 166 nach Havarie gesunken, weiterer Verbleib ist mir nicht bekannt.

Die Fotos zeigen auch das MZS Amsterdam (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?27289-Amsterdam-MSB) der COMOS bzw. den jugoslawischer Zugdampfer Stig (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?104795-Stig-MSB&p=412972#post412972).

Fotos sind aus einer Sammlung die ich erhalten habe.

mfG helmut1972

danubenews
02.12.2010, 10:40
In Ergänzung möchte ich Bilder des MZS COMOS vom Februar 1937 einstellen. Da befand sich das Schiff gerade auf der Helling der Schiffswerft Linz.

mfG
-otto-

kgvm
22.12.2016, 23:43
Hallo,
die österreichische Flagge ist hier nicht korrekt. Ursprünglich führten die Comos-Schiffe die holländische Flagge (die Bilder vom Februar 1937 zeigen auch deutlich als Heimathafen Amsterdam) und dann nach der Umgründung im Jahre 1940 die Hakenkreuzfahne!
Nach dem Krieg war die Reederei dann zwar österreichisch, aber da der Schlepper "Comos" bereits 1944 in Verlust geraten ist, betraf ihn das nicht.
Genaueres dazu findet sich im Band 6 von Donau-Schiffahrt.
Schöne Grüße
Klaus Günther

danubenews
15.02.2023, 13:56
Dieses Bild wurde mir schon im Vorjahr von einem Mitglied der Marinerunde in Wien vorgestellt. Ich habe daran lange herumgetüftelt wo das wirklich passiert ist- Über das tatsächliche Geschehen warum das Schiff dort an Land liegt ist heute kaum mehr etwas zu erfahren, da es nirgends schriftliche Hinweise gibt und die alten Kapitäne der Zwischenkriegszeit schon alle gestorben sind. Und in dieser Zeit muss es ja gewesen sein, da das Schiff ja im 2. Weltkrieg in Ungarn gesunken ist. Nach dem Krieg wurde es von den Sowjets als MAGADAN wieder in Dienst gestellt - aber das nur nebenbei.

Nachdem ich alle einschlägigen Donaubrücken von Schwabelweis bis Ungarn auf die Brückenkonstruktion hin und die Position des Schiffes verglichen habe, hatte ich noch immer keinen Hinweis. Erst als mir einfiel, dass es in Wien vor der Nordbrücke eine Nordwestbahnbrücke gab, hatte ich D E N Hinweis. Gleich dabeben befand sich noch eine seichte Einfahrt zum Inundationsgebiet in Wien, die einmal zur heutigen Alten Donau führte. Aber seit es die Neue Donau in Wien gibt, ist dieses Gewässer wie die ehem. Bahnbrücke verschwunden. Auf einem alten Wien-Plan aus den 50iger Jahren war s noch eingezeichnet. Als Kind und Jugendlicher war ich dort übrigens noch baden, aber das ist auch schon lange her. Das Rätsel warum dort soviele Menschen herumstanden konnte ich auch klären. Diese Bahnbrücke hatte an der Unterwasserseite einen Fußgängrsteg und der war zwischen Nußdorf bzw. Brigittenau und Floridsdorf gut frequentiert.

So das wär's! Warum das Schiff aber tatsächlich und dies sogar in Talrichtung dort steht wie es offenbar zu sehen ist, das wissen die Götter. Aber aufgrund des seichten Ufers dürfte das Schiff sanft aufgelaufen sein und es dürfte nichts passiert sein. Ein ähnlicher 'Unfall' ist uns einmal auf der Unteren Donau mit der 'Salzburg' passiert, als der Lotse in der Nacht einfach eingeschlafen ist, und der Kapitän im WC war.

Die beigegebenen Bilder im Anhang mögen das Geschriebene ein wenig untermauern.

Bildzusendung: Klaus Heilmeier
Text: Kpt. Fredi Karrer ex COMOS Kapitän / Wien

mfG

-otto-