PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 12/10 Schiff gegen wehr gefaren auf der Mosel



binnenvaart
18.12.2010, 20:19
Hab gerade gehort das ein schiff gegen das wehr in Custinne auf der Mosel ist gefahren,die schaden scheint gross zu sein,es wirdt eine weile dauren fur die schiffahrt wieder weiter kan

bajitox2
18.12.2010, 20:37
das ist die Anita (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?8796-Anita-GMS-02318631&highlight=Anita) aus Galati.

LG Bernhard

Bernhard V.
18.12.2010, 20:52
War da Glatteis???

Gruß Bernhard V.

RudiB
18.12.2010, 22:38
Das sieht gar nicht gut aus. Das Wehr ist ja gebrochen, wie man auf den Bildern erkennen kann. Da kann ja die Haltung leerlaufen.

Ernst
19.12.2010, 02:47
@.....der ist bei Km 343 in der Talfahrt über Stb in den alten Moselbogen Richtung Wehranlage gefahren ! ! !
Da kommt schon nach ca. 200 m das Wehr.
Auf dem kurzen Stück hat er das Schiff nicht aufstoppen können.
Hoffentlich hält die beschädigte Wehrwalze.

Gruß Ernst

Jürgen
19.12.2010, 09:57
Der hat sich tatsächlich "verfranzt". Übel, übel. - Aber trotzdem, wer sich da auf der oberen Mosel nicht auskennt und die windige Beschilderung der Franzosen übersieht, naja, Sowas kommt von Sowas. Noch eine gewisse Dosis Strömung dazu. Punkt.

Jürgen
Würzburg

grotefendt
19.12.2010, 11:20
Hallo User
Bin um 1964 -1967 für MBS (Montan Brennstoff Schifffahrt) mit der Hella öfter nach Theonville und Mertert gefahren.

Wie ich mich erinnere stande damals an der Einfahrt der Schleusenkanäle nur ein unbeleuchtetes Schild mit einem Pfeil.

Da hatte ich auf der Leerfahrt talwärts bei Hochwasser ohne Buggy bei der extrem starke Strömung und mit nichts auf zurück, Probleme die verdammt kurzen Einfahrten, die oft auch noch in einer Biegung lagen zu erwischen.
Betete nur immer:"Hoffendlich liegt da nicht schon einer vor!"
Da half oft nur noch der Buganker!

Das komische war,daß ich immer Moselreisen bekam,wenn die Mosel in Koblenz ohnehin wegen Hochwasser gesperrt war!
Da lag man zu Berg öfter ein paar Tage!
Im Sommer bei normalem Wasserstand gibt es keine schöneren Reisen!

Grüße Grotefendt

Helmut
19.12.2010, 11:53
.... und manchmal liegt es auch an der Qualifikation der Besatzung! Vom Donauschleppkahn mit Haspel auf das Motorschiff mit Pilot.

Ernst
19.12.2010, 12:08
...hier ist mal ein Foto aus Google zur besseren Übersicht für Ortsfremde.

Gruß Ernst

Reinier D
19.12.2010, 13:28
.... und manchmal liegt es auch an der Qualifikation der Besatzung! Vom Donauschleppkahn mit Haspel auf das Motorschiff mit Pilot.

:wink: Hallo

Ich Glaube das past hier nicht zu. Der Schiffsführer von das GMS Anita fahrt schön wieder einem weile mit diesem schiff und ich habbe eigentlich noch nie etwas schlechters uber ihm gehort. Und vor das er sich selbstandig gemacht hat was er in der F.G.K.Schiffahrt tätig und wurder er von seinem Rederei als einem Bekwammen kapitän angesehn. Er hat erfahrungen mit schiffen von 110 bei 11 meter 40 mit Pilot und Z-antrieb.

mfg :captain: Reinier

Gernot Menke
19.12.2010, 23:45
Nur nebenbei sei angemerkt, daß durch die Havarie auch der Rhein-Marne-Kanal betroffen ist - die Schiffahrt bis Toul ist ja gesperrt. Da auch die Abkürzung von Nancy (Embranchement de Nancy) schon länger blockiert ist, besteht also bei Nancy keine Verbindung mehr zwischen der Mosel und dem Westteil des Rhein-Marne-Kanals zum französischen Kanalsystem.

:wink: Gernot

p-m
20.12.2010, 02:29
Hallo zusammen

Die Sperre zwischen den Moselschleusen Nr. 6 (Pompey-Frouard) und Nr. 7 (Custines) betrifft nicht nur die Schifffahrt auf der kanalisierten Mosel und wie Gernot richtig bemerkt, auch auf dem Rhein-Marne-Kanal zwischen Nancy und Toul. Auch der Hafen Frouard ist abgeschnitten. Die VNF hat die Schifffahrtssperre bis zum 3. Januar 2011 verfügt.

Freundliche Grüsse

Peter

Pedro
20.12.2010, 03:14
So stell ich mir nun die Frage, warum solch eine sensible Stelle nicht besser abgesichert ist.

Ich denke da an Fangseile oder Ähnlichem. Eine Bojenkette mit Warntafeln ginge sicher auch.
Jetzt kostet das sicher wieder Millionen, wobei einige den Schaden sicher nicht ersetzt bekommen.
(Sie stehen dann zu weit unten auf den Listen)

Aber warum soll es auf dem Wasser anders sein, als an Land - Kopfschüttel -?

Gruß Pedro - der leider schon oft (über 25J. Sicherheitsbeauftragter) "in den Brunnen gefallene Kinder" gesehen hat.

Lego
20.12.2010, 09:42
Hallo zusammen,

erschwerend kommt dazu das der Kahn auf der Sohle aufsitzt, der muss von Land oder Wasserseite geleichtert werden bevor überhaupt das Wehr repariert bzw eine Absperrung eingesetzt werden kann.

gruss
Roger

binnenvaart
20.12.2010, 12:20
Diesen ballenlijn liegt oberhalb das wehr von Lith

Heidi 1920
20.12.2010, 16:27
Hallo,
so sieht das im Sommer aus: auf der Molenspitze der Richtungspfeil zur Schleuse, rechts Brücke mit Sperrtafeln dahinter das Wehr.
Axel

Pedro
20.12.2010, 18:05
Genau so hatte ich es gemeint. Binnenvaart hat es schön deutlich gemacht - danke.

Andererseits stehen da zwei Sperrschilder und ein richtungsweisender Pfeil... Wird sicher teuer für des Skippers Versicherung...

Ich drück ihm die Daumen, damit der Schaden so reibungslos wie möglich behoben wird.

Pedro - der den "Festliegern" trotzdem ein frohes Fest wünscht.

Stadt_Aschaffenburg
21.12.2010, 04:06
Hi,

was hier passiert ist, ist eine ganz schön ärgerliche und teure Geschichte für viele Leute. Die Schuldfrage wird bestimmt an anderer Stelle geklärt, da will ich meine Meinung gar nicht einbringen, aber wenn ich die Bilder von dem Schleusenbereich ansehe, wäre eine bessere Kenntlichmachung in der Art und Weise wie Rene sie gezeigt hat, für diese Schleuse angebracht.

Sicher ist die Streckenführung mit den vorhandenen Zeichen ausreichend gekennzeichnet, aber wenn man dadurch solche Unfälle vermeiden kann, sollte man für die Zukunft überlegen, ob man da nicht nochmal was macht. Es scheint ja durchaus so zu sein, daß das öfter Schwierigkeiten macht.

LG
Micha

Gernot Menke
21.12.2010, 12:40
Sperren sind natürlich auch immer Sperren für Fahrzeuge, die hier unter Umständen durch wollen und dürfen: wie eventuell Fischerboote oder auch Anlieger und natürlich der Wasserbau. Außerdem gibt es bei Sperren im Wasser immer Probleme mit Hochwasser, Treibgut oder Eis, sprich: es entstehen Kosten.

Meine Idee wäre, wenn man dort eine so schöne Brücke zur Verfügung hat: warum hängt man nicht einfach ein paar Bälle an Seilen von der Brücke in den Weg. Die liegen nicht im Wasser, können bei Bedarf sachte durchfahren werden, sind aber unübersehbar.

:wink: Gernot

p-m
21.12.2010, 13:00
Hallo zusammen

Im französischen Binnenschifferforum Bord à Bord asbl (http://bordabord.org/news/navigation-interrompue-sur-la-moselle) veröffentlichte Guillaume (kikicmr *) einen Beitrag zur Havarie beim Moselwehr von Pompey. In den Kommentaren und Beiträgen 15 und 16 (runter scrollen!) gibt es auch weitere Fotos.

Bei France Télévisions Info (http://info.francetelevisions.fr/video-info/player_html/index-fr.php?id-video=cafe_HD_1900_nancy_jtregional_201210_33_2012 2010200437_F3&chaine=&id-categorie=&ids=&timecode=829&sequence=false) gibt es einen kurzen Filmbeitrag von France 3. Die VNF treibt sehr viel Aufwand (Plattform vorbereiten, Pneukran, Bäume fällen usw.), um das Schiff zu leichtern und zu retten sowie um das Wehr zu reparieren.

Beide Beiträge sind in französischer Sprache, schaut sie euch trotzdem mal an.

Freundliche Grüsse

Peter

*) Guillaume (kikicmr) ist auch Teilnehmer des Binnenschifferforums

grotefendt
21.12.2010, 15:06
Hallo Ernst

Mich würde interessieren ,ob die Schilder "Gebot der Fahrtrichtung" mittlerweile beleuchtet waren.:idea:
Fakt ist doch,daß jeder, der Inhaber eines Rheinpatentes ist,damit sämtliche Nebenflüsse des Rheins befahren darf.:kopfkratz1:

Das heißt, daß jemand der nicht in der Moselfahrt versiert ist, diese auch bei seiner ersten Moselreise ,zu jeder Tages und Nachtzeit,wie auch bei unsichtigem Wetter befahren darf.
Da sollten die Verantwortlichen im zuständigen Verkehrsministerium bezüglich der fahrlässigen , das Leben dritter gefährdender Bezeichnung der Wasserstraße zur Rechenschaft gezogen werden.
Am besten da räumte gleich jemand seinen Sessel,aber bitte nicht bei vollen Bezügen!:wink:
Nicht immer die Schuld auf den Binnenschiffer abschieben!
Da werden mit Sicherheit einige Kollegen in die Pleite getrieben!:regen:

Grüße Grotefendt:captain:


file:///C:/Users/GROTEF%7E1/AppData/Local/Temp/moz-screenshot-3.pngfile:///C:/Users/GROTEF%7E1/AppData/Local/Temp/moz-screenshot-4.png

Heidi 1920
21.12.2010, 15:54
Hallo,
wenn mit dem Auto irgendwohin gefahren wird, werden Karten gelesen, Routenplaner gefragt, Navis gekauft und auf den neuesten Stand gebracht, nur auf der Mosel denken viele, ob groß oder klein, O ja, passt schoo. Mit einer Flusskarte, egal ob Papier oder digital, sieht man wo es lang muss, egal ob Schilder beleuchtet sind, zugewachsen oder sonst was.
Axel

Reinier D
21.12.2010, 16:41
Fakt ist doch,daß jeder, der Inhaber eines Rheinpatentes ist,damit sämtliche Nebenflüsse des Rheins befahren darf.:kopfkratz1:

Das heißt, daß jemand der nicht in der Moselfahrt versiert ist, diese auch bei seiner ersten Moselreise ,zu jeder Tages und Nachtzeit,wie auch bei unsichtigem Wetter befahren darf.

:wink: Hallo

Wenn dein Patent gültig ist bist du noch immer verpflichtet sorg zu tragen ob du Kundig genügend bist um dar in die betreffende umstanden, Gewitter, Dunkelheit, Nebel und so weiter, zu fahren. wenn du dir nicht sicher bist, musst du als Schiffsführen entscheiden ob das du liegen bleibt oder einem mit nehmen die dort sich auf der Strecke wohl auskann. Du als Schiffsführe Tragt diese verantwortung. Man darf, aber muss nicht. Auch wenn jemand von der Rederei sagt, am ende du als schiffsführer tragt der verantwortung.

mfg Reinier

Heidi 1920
21.12.2010, 17:12
Hallo,
hier eine Vnf Mitteilung
Axel

Jürgen F.
21.12.2010, 17:43
Auch mit einem Kanalpatent dürfen die Nebenflüsse des Rheins befahren werden. Wer dort ohne Kentnisse fährt ist selber schuld und handelt grob fahrlässig.

Gruß Jürgen F.

Ernst
21.12.2010, 18:34
Hallo Hallo, ich möchte mal zu Bedenken geben

noch wissen wir nicht warum diese Havarie passiert ist ! ! !

der Rest ist doch nur Spekulation.

Gruß Ernst

Jürgen F.
21.12.2010, 19:11
@ Ernst
So isses! Und deswegen sollte man nicht mutmaßen.
Zuerst mal für den Schipper.

Gruß Jürgn

Reinier D
22.12.2010, 03:14
Auch mit einem Kanalpatent dürfen die Nebenflüsse des Rheins befahren werden. Wer dort ohne Kentnisse fährt ist selber schuld und handelt grob fahrlässig.
Gruß Jürgen F.



Hallo Hallo, ich möchte mal zu Bedenken geben noch wissen wir nicht warum diese Havarie passiert ist ! ! !
der Rest ist doch nur Spekulation.
Gruß Ernst

:wink: Hallo

Mein Reaktion war auf der Tatsache von de Reaktion das jeder dort fahren darf und nicht Spezifik auf diese Haverei. Da bis jetzt keine Information bekannt ist wie diesen Vorfall passiert ist.

mfg :captain: Reinier

Robert67
22.12.2010, 15:57
Hallo Hallo, ich möchte mal zu Bedenken geben

noch wissen wir nicht warum diese Havarie passiert ist ! ! !

der Rest ist doch nur Spekulation.

Gruß Ernst

Du bringst es auf den Punkt.

Ansonsten gilt der alte Spruch:

Die besten Kapitäne stehen an Land!

binnenvaart
22.12.2010, 19:42
Vaarwegbeheerder VNF wil het Roemeense ms Anita, dat sinds zaterdagmorgen de Moezel stremt, zo snel mogelijk weghebben. Daarna willen de Fransen een damwand boven de stuw plaatsen,

Moezel voorlopig gestremd (http://www.schuttevaer.nl/nieuws/actueel/nid14928-moezel-voorlopig-gestremd.html)

Heidi 1920
22.12.2010, 20:17
Hallo,
da macht die Mosel ein Strich durch die Rechnung, wegen der Schneeschmelze haben wir Hochwasser.
Axel

binnenvaart
22.12.2010, 23:12
Die Anita ist weg vor dem wehr uns liegt jetzt im vorkanal von Custinne

binnenvaart
05.01.2011, 16:25
De Franse vaarwegbeheerder Voies Navigables de France (VNF) zal waarschijnlijk eind deze week een kleine damwand boven de kapotte stuw bij Custines plaatsen,

Kapotte stuw in Moezel krijgt deze week damwand (http://www.schuttevaer.nl/nieuws/actueel/nid15002-kapotte-stuw-in-moezel-krijgt-deze-week-damwand.html)

grotefendt
05.01.2011, 18:30
Hallo Ernst
http://www.binnenschifferforum.de/images/icons/icon1.png ANITA blockierte Mosel


Unter dem Link des Beitrags Nr. #34, der von Tim.S am 23.12.2010 hier eingestellt wurde, findest du bei Anklicken des ICONS (http://bordabord.org/news/bateau-scare-a-vendre?Title=Bateau+SCARE+%C3%A0+vendre&Id%5FVignette=6&Id%5FArticle=9&Image=http%3A%2F%2Fbordabord%2Eorg%2Fimages%2Fthum bs%2FPicture%5FSCARE%5F1%5Ft%2Esmall%2Ejpg&Link=http%3A%2F%2Fbordabord%2Eorg%2Fnews%2Fbateau% 2Dscare%2Da%2Dvendre&Roll=true&Change=false&CurrentPosition=6&Chargeur%5Fundefined=%5Bobject+Object%5D&Ecouteur%5Fundefined=%5Bobject+Object%5D&onRollOver=%5Btype+Function%5D&onRollOut=%5Btype+Function%5D&onRelease=%5Btype+Function%5D) des Franzosenmotor die Bilder der SCARE ex Ravel, die da für 675000.--€ zum Verkauf angeboten wird!
Gib mal Bescheid wenn du auf der Seite warst!

Heidi 1920
06.01.2011, 10:03
Hallo,
neues von der Vnf
Axel

Moselschiff
06.01.2011, 10:58
Guten Tag, als Kenner der Örtlichkeit kann ich zu dieser Havarie schon einiges sagen.
Die Schiffsführung des MS Anita ist gegen 6 Uhr von Frouard weggefahren, die Schleuse 2,5 Kilometer oberhalb der Havariestelle. Es war also noch dunkel und möglicherweise noch Schneetreiben.
Die Besatzung ist kurz vorher die Strecke zu Berg gefahren, daher müßte die Örtlichkeit schon noch etwas in Erinnerung gewesen sein.
Der Waqsserstand war so, daß nur noch eine moderate Strömung war. Zudem zeigt die Postion des Schiffes am Wehr, daß er am Steuerbordufer zu Tal gefahren ist, eine Brücke ca 200 Meter oberhalb der Kanaleinfahrt durch das falsche Joch genommen hat und beharrlich den falschen Weg genommen hat.
Er ist also keinesfalls von der Strömung da hin gezogen worden.
Dann hat er die Brücke unmitelbar oberhalb des Wehres durchfahren und zwar die enge Durchfahrt zwischen dem rechten Ufer und dem Brückenpfeiler, Wär er nicht so gekommen, würde er quer vor das Wehr gefallen sein.

Hier eine Betrachtung etwas höher als das übliche Gerede über Havarien und Unfälle.
Aus meiner Sicht gehört zum Berufsbild eines Schiffsführers der absolute Grundsatz, daß man nur das tut was man weiß, was man kennt.
Daß man sein Schiff nur dahin steuert wo man weiß, daß der Weg der richtige ist.
Dieses Gefühl kann der Schiffsführer nicht gehabt haben.
Von jeglicher Logik her kann man ja nie sicher sein, daß der falsche Weg der richtige ist, weil es nicht einen Hinweis gibt, daß er richtig ist.
Also haben wir hier einen grundsätzlichen Unterschied in der Interpretation der Verantwortung eines Schiffsführers, auch etwas mit dem Verständnis der Ethik, mit der man seinen Beruf betreibt.
Hier unterstelle ich mal den Donauschiffern, zumindest in den Weiten der unteren Donau, daß hier die Schifffahrt oft einer Pionierarbeit gleicht, man muß den Weg oft suchen, weil es nicht immer verläßliche Informationen gibt.
Die Folgen einer Festfahrung auf einem Flußabschnitt da sind aber überschaubar, bestenfalls ein paar Tage ohne Proviant und für diese Fälle haben die noch eine Angel an Bord.
Mit diesem Verständnis kann man aber nicht in den hochtechnisierten Wasserstraßen hier im Westen fahren, bei Hochwasser stellt jeder Flußabschnitt der Mosel eine hochgradige Gefahrenstelle dar und daß so wenig passiert, ein großes Kompliment an die Schiffsführer von heute.
Überhaupt, zum Beispiel die Schleuse Fankel kurz vor dem HSW mit einem Koppelverband zu Tal, eine absolute Spitzenleistung. Weniger Menschen vollbringen diese Leistung als es Piloten gibt, die einen Jumbo landen.
Würde aus dieser Tatsache heraus sich ein Selbstbewußtsein herausbilden bei den Kapitänen und Partikulieren, würde man seine Leistung auch nicht für ein Handgeld verkaufen, ergo, die Frachtsituation wäre eine viel bessere.
Wieder zu unserem rumänischen Kollegen.
Wenn man denn schon bei Dunkelheit auf einer unbekannte Wasserstraße losfährt, sollte man wissen, wo es lang geht.
Man kann mit Recht davon ausgehen, daß der Kollege sich des Radars bediente. Auch hier hat er hoffnungslos versagt.
Die Brücke oberhalb der Kanaleinfahrt hat zwei Reflektoren, einen vor dem Pfeiler und eine zweiten in Übernähe um ein Tor darzustellen, was schon ein Hinweis ist, dass es heir durchgeht. Wenn man in dem linken Bruckenjoch zu Tal fahrt, fällt das Schiff von allein in den Vorkanal. Zudem kann man den Vorkanal im Radar sehen ohne Hinderenis bzw. Echo bis an eine 400 meter dnach liegende Brücke.
Der Kanal ist auch 36 meter breit, beide Seiten Spundwnad, also eindeutig als ausreichend erkennbar, wenn man das Radarbild mit der für Radarfahrt notwendigen Logik auswertet.
Wenn man diese Logik versteht, sie beherscht, kann man einen der Nebenlüße auch mit Radar, also bei unsichtigem Wetter befahren, ohne jemals vorher da gewesen zu sein.
Ansonsten würde man einen Streckennachweis benötigen um die entsprechende Fahrtgenehmigung zu bekommen.
Die Tatsache, daß man mit dem Rheinpatent, daß eine gewissen Sachkenntnis erwarten lassen sollte, diese Nebenflüße befahren darf, gibt den Hinweis, daß mit dem Fachwissen, daß man von einem Schifsführer erwarten darf, eine solche Wasserstraße befahren kann.
Hat der Patentinhaber nicht die volle Überzeugung, daß auch er dieses Fachwissen hat, darf er bei erschwerten Bedingungen nicht fahren, es wäre grob fahrläßig, also strafbar.
Nachdem MS Anita dann die erste Brücke durch das falsche Joch durchfahren hat, die zweite Brück auch, ist er gegen die Wehrwalze gefahren.
Die Walze brach in der Mitte durch und der Wasserstand sackte ab wodurch er mit dem Vorschiff auf dem Wehrdrempel zum festliegen kam.
Da diese Position nicht mit einem mobilen Kran von Land aus zu erreichen war, die französiche VNF nicht die Mittel hatte ein kleines Kranschiff nach da oben zu beordern, kam man Tage später mit einem riesigen Mobilkran der vom anderen Moselufer aus mit einer 80 Meter Auslage das Schiff anfing zu leichtern.
Das Mutterschiff das Koppelverbandes Maranta assistierte dabei um ihn dan wegzuziehen. Danach lag das MS Anitag oberhalb der Schleuse Custinse im ruhigen Schleusenkanal.
Die Reparatur des Wehres wird sich schwierig gestalten. Ein Notverschluß oberhalb des Wehrsegmentes ist nicht vorgesehen, um ihn mit Stömung zu montieren. Bei geschlossenem Wehr ist der fix montiert. Durch die fehlende Wehrwalze bzw. um Meter nach hinten verschobene bekommt man die Stelle um den Notverschluß einzubauen nicht strömungsfrei.
Ich habe gehört, daß eine Spundwand vor das Wehrsegment gerammt werden soll.
Zwischenzeitlich muß die Schifffahrt nicht komplett eingestellt werden.
Faktisch ist es so, daß bei HSW, also dem Norm,alstau im Oberwasser des Wehres die Schifffahrt wie gehabt mit drei Meter fahren könnte. Dieser Wasserstand kann für einen gewissen Zeitraum mitv der anderen Wehrwalze gehalten werden. Wenndiese vollständig verschlossen ist, wird der Wasserstand bei weiter vermindertet Wasseranfuhr von oben absinken mit der Folge, daß einigermaßen vorraussehbar der Wasserstand weiter sinkt bis auf eine mögliche Abladetiefe von 1,50 oder1,30. Viel niedriger wird es nicht werden bis zur vollständigen Entwässerung der Umlandes. Bis zum Sommerwasserstand, also bis das Umland vollständig ausgeblutet ist nach der niederschlagreichen Winterzeit, dauert es immer bis Mai/April.
Bis dann muß eine Lösung gefunden sein, um wieter Schiffahrt da oben möglich zu machen.
Eine Spundwand vor dem Wehrsegment wäre sicher die Lösung, wobei diese natürlich bei den nächsten Hochwassern zu einem höheren Wasserstand in der Haltung Custines Pompey bzw. Frouard bedeutet.
Dieses Risiko werden die französichen Behörden sicher zur Zeit abwägen.
Mehr kann man nicht zur Havarie Wehr Pompey, Stauhaltung Custine, sagen.

Mit den besten Grüßen

Hans-Peter Duhr

Helmut
06.01.2011, 12:53
Ein sehr guter und sachlicher Bericht. Solch ein Fall zeigt dass sich die Kosten für eine Mosel-,Neckar-,Main oder Rheinkarte in Papierformat immer lohnen. Da kann man in der Schleuse oder vor der Abfahrt schon mal die Strecke "durchfahren" und weiß dann auch was man im Radarbild vor sich hat - gerade bei Brücken und Abzweigungen.
Ein Schiff ist eben kein Auto bei dem man mal eben das Lenkrad rumreißt oder auf die Bremse tritt. In der Ruhe liegt die Kraft. Vorausschauen ist das wichtigste, nicht plötzlich reagieren zu müssen wenn ein Abzweigkanal nur noch 100 m vor dem Schiff auftaucht.
Oder besser noch ein, zwei Stunden warten bis es hell wird, da ist man immer noch schneller als nach einer Havarie.

Michi
07.01.2011, 05:14
Okay.. Seid diesem Vorfall gibt es für alle Schiffe eine begrenzte abladetiefe von 1,70. Am 3.1. Haben sie oben aber in der Bergfahrt auch schon Schiffe mit 1,90 durchgelassen.. Anderenfalls haben sie am 4.1. Ein Schiff mit 2,50 zu Berg gelassen.. Dieses war aber nur 9,50 breit.. Aber gestern lagen unterhalb Custines 3 Schiffe mit weniger als 9,50 breite aber 2,50 abgeladen.. Diese wurden auch festgehalten.. Eine schleuse unterhalb liegen 2 Schiffe über 11 Meter breite, da wurde aber gesagt das bis heute Mittag diese Schiffe fahren gelassen werden.. Aber bis diese fahren dürfen können die sich eh wieder wegen Hochwasser hinlegen^^

RudiB
07.01.2011, 15:46
Hoffentlich hält das gebrochene Wehr dem Druck des kommenen Hochwassers aus, sonst dürfte es größere Probleme geben.

Michi
07.01.2011, 16:25
heute morgen wurden in custines alle schiffe die in der bergfahrt da fest gelegen haben hoch geschleust und sind nun endlich wieder auf der weiterreise..

Heidi 1920
31.01.2011, 15:45
Hallo,
neues von der Vnf
Axel