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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : M.S. Nürnberg



Schappes
20.09.2008, 00:03
Hallo und grüsse euch zusammen,
bin durch Zufall auf die Seite gestoßen und nun wirklich mal interessiert. Hauptsächlich am Verbleib der M.S. Nürnberg, lief früher mal unter der Bavaria/Hanau. War da selbst mal drauf so ca. 68/69. Schiffmann war aus Dorfprozelten, sein Vater fuhr das M.S.Gemünden.
In der Zeitgabs auch noch Stadt Chur, Marianne Presser usw. Viele der Jungs auf den Schiffen der Bavaria bzw. Presser kamen aus Aschaffenburg.
Vielleicht weiß ja noch jemand was. Würde mich riesig freuen, denn alte Erinnerungen werden wach.

Euer Schappes

Schappes
20.09.2008, 11:12
Hoppla,
das könnte..könnte es gewesen sein, aber ich komme mit 84 metern nicht klar. Ich hab da was im Kopf mit nur 79 m und einer Tonnage unter 1000 Tonnen oder bis ca. 1200 Tonnen Wie gesagt, verdammpt lang her, aber trotzdem...vielen Dank für deine Mühe. :super:

McRonalds
20.09.2008, 17:45
Hallo Ihr Beiden,
soweit ich weiss fuhr der nicht bei der Bavaria, sondern bei der MSG. Irgendwo habe ich auch schon mal ein Bild eingestellt, aber ich find's nicht mehr (kann auch bei binnenschiffe com gewesen sein).
Gruß - Ronald;-)

Schappes
20.09.2008, 19:14
Hallo Ronald,
sorry, ich weiss nicht mehr allzuviel, aber dass ich auf dem Nürnberg gefahren bin und bei der Bavaria, damals in Hanau, angestellt war, das weiss ich sicher. Ich hab den Nürnberg noch so Anfang der siebziger in Frankfurt/Offenbach liegen sehn und den Schiffmann auch noch besucht, gleich mit ein paar Freunden von mir. Da muss ich heut noch drüber lachen, weil der Schiffmann mir so ein paar Fragen gestellt hat, beim Kaffetrinken.(lach) Ob ich denn noch so groooße Zigaretten rauchen würde, so Tüten...und meine Freunde die mit waren, ganz entsetzt kuckten, mit ..oh...aha...sosoo. Und Er machte sich ganz schlimme Gedanken, weil Er das gesagt hatte.
Wie gesagt...Er auf dem Nürnberg, sein Vater Schiffsführer auf dem Gemünden.
Ich weiss nicht mehr genau, wann, aber kurz vor der Schleuse Lengfurt auf der Talfahrt, kam noch schnell einer der fliegenden H........ an uns vorbei, rauschte in die offene Kammer, wir warteten schon auf den Blubb...aber nix kam....ausser 2 od. 3 Tage Liegezeit, weil ein neues Tor rein musste. muss so 69 gewesen sein.
Achso, wie schon erklärt, das Signal hab ich auch mal selbst gestrichen.

Egal wie, ich les mich hier durch und son bissl Sehnsucht kommt schon auf, weil zu der Zeit wars wohl noch o.k.
So mit Wochenend halten, oder Ostern, Pfingsten usw.

Macht weiter so in diesem Forum, es ist was ganz besonderes, was ihr da auf die Füsse gestellt habt.
schappes

McRonalds
20.09.2008, 19:19
Hallo Jürgen,
habe mich vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt. Ich meinte das Schiff, das bei debinnenvaart entdeckt hat; der fuhr früher als STADT NÜRNBERG bei der MSG. Den von Dir gesuchten NÜRNBERG habe ich in meinen Aufzeichnungen noch nicht entdeckt. Aber hier im Forum kommt das sicher noch an 'Tageslicht'.
Gruß vom oberen Main - Ronald;-)

Gerhard
20.09.2008, 19:47
Hey Ronald und Jürgen III

der bei DB eingestellte Stadt Nürnberg ist es nicht, meine war nur 80 x 8,20
der bei shipphoto.nl eingestellte Nürnberg ist der Dettmer Nürnberg
weißt du noch die Bauwerft ???

Gruß Gerhard

Schappes
20.09.2008, 20:09
Hi Gerhard,
Bauwerft weiss ich leider nicht, weil ja schon fast 40 Jahre her und seit damals einen Bezug mehr zur Schiffahrt...ausser...ja, immer wieder Schiffsche gucke.
Aber das mit 80 m könnte auch sein, es könnten 79 m sein und Tonnage so 850 rum ?
Aber bitte nicht festnageln....also Domat Ems war grösser, Gemünden durfte gleich gewesen sein, zumindest in etwa.
Ich weiss nur noch, dass der Schiffer aus Dorfprozelten kam, aber am RMD gebaut hatte, so Strullendorf etwa....
Macht euch aber bitte jetzt nicht verrückt...auch wenn ich euren kriminalistischen Forschungsdrang erweckt hab.
liebe Grüsse aus dem Allgäu
Jürgen

Weserjunge
20.09.2008, 21:07
Hallo zusammen,

bei uns in der Datenbank ist auch ein "Nürnberg" (früher Väth dann MSG). Bitte auf unserer Seite mal mal unter "Schiffe" - "Motorgüterschiffe" schauen und nach "Nürnberg" suchen.

Gruß Dirk

Schappes
19.11.2008, 15:37
Hallo Leute,
bin noch immer auf der Suche nach Informationen über den M.S. Nürnberg. Vor allem Bilder wären halt interessant und der Verbleib des Schiffs.
Leider hat auch die Bavaria AG nichts mehr über den Nürnberg, ausser dass er wohl irgendwann, an irgendwen verkauft wurde. Aber sie bleiben dran.
Ich auch, aber eure Hilfe dazu wäre mir sehr willkommen.
Also...schon mal Danke im Voraus.
Gruss schappes(juergen)

Jürgen
20.11.2008, 17:38
"Stadt Nürnberg" -NEIN
"Nürnberg" ex Väth ex MSG/Rusch -NEIN
"Nürnberg" ex Demerag/Bavaria:
Den hat doch Anfang der Achtziger Jahre der Schelter´s Kurt aus Marktheidenfeld gefahren??!!?? Danch hatte der den "St.Martin" ex Austria-Typ, den "St.Martin" ex Dettmer, den "Murgtal".

Wenn es stimmt was man mir erzählt hat, wären solche Schiffe wie der "Nürnberg" oder auch der "Gemünden" ehemalige Ludwigskanal-Schiffe, die dann verlängert wurden, erhöht und motorisiert wurden.

Jürgen

McRonalds
20.11.2008, 18:30
Hallo Jürgen,
die Serie, aus der auch der GEMÜNDEN stammt, war der GEMÜNDEN, HASSFURT, KITZINGEN, KLINGENBERG, MARKTBREIT und OCHSENFURT und gehörten ursprünglich der Demerag. Die wurden in den 30er Jahren umgebaut, aber soweit ich weiss waren die nie für den Ludwigskanal geeignet. Eine NÜRNBERG war meines Wissens da nicht dabei. Ich glaube allerdings auch, dass es bei der Demerag mal 'ne NÜRNBERG gab - aber ich finde momentan einfach die Quelle nicht.
Gruß - Ronald;-)

Schappes
20.11.2008, 23:32
Hallo Freunde der Binnenschiffahrt,
es lässt mir keine Ruhe und deshalb bin ich am suchen, suchen, suchen...und siehe da,
es gab wohl bei der Demerag einen "Nürnberg" der (auch) auf dem alten LudwigKanal unterwegs war.

mehr darüber gibt es auf einer Seite (http://www.hansgruener.de/docs_d/kanal/75_historie.htm) die ich gerade entdeckt habe (ihr werdet das wohl kennen).
Allerdings gibt es da nicht nur Altes, sondern auch sehr viel Neues und unglaublich interessantes für Jede/n.Vor allem sehr schöne Bilder mit vielen Schiffen von allen Schleusen im Main-Donau-Kanal. Absolut sehenswert
Allerdings wollte ich kein Bild hier reinkopieren ohne den Betreiber der Seite erst kontaktiert zu haben.

Gruss schappes

McRonalds
20.11.2008, 23:44
Hallo Jürgen,
das dritte Bild (das mit der Holz-Ladung) zeigt mit ziemlicher Sicherheit einen Holzkahn, die auf dem Ludwigskanal ja bis zum Ende recht verbreitet waren. Beim vierten Bild (Demerag, Reg-Nr. 1487) bin ich mir nicht sicher, ob das Schiff wirklich NÜRNBERG hiess, oder ob der Ort nicht nur als Zusatz (Heimatort der Fa.) auf dem Schiff stand. In beiden Fällen dürfte das Schiff aber zu klein gewesen sein, um der spätere NÜRNBERG gewesen zu sein, weil auf dem Ludwigskanal max. 4.50 m Breite durch die Schleusen ging...
Gruß - Ronald;-)

Schappes
20.11.2008, 23:56
"Nürnberg" ex Demerag/Bavaria:
Wenn es stimmt was man mir erzählt hat, wären solche Schiffe wie der "Nürnberg" oder auch der "Gemünden" ehemalige Ludwigskanal-Schiffe, die dann verlängert wurden, erhöht und motorisiert wurden.
Jürgen


Hallo Ronald,
ich dachte mir das schon, aber ich wollte zum o.g. Beitrag was hinzufügen, was eventuell weiterführt.
Im übrigen, ich hab mich da noch bissel durchgeklickt und es ist eine komplette Dokumentation über den alten Kanal. Aber auch viel über den Neuen.
Ein komplettes Register findest Du hier (http://www.hansgruener.de/docs_d/kanal/register.htm)
Erklär Du mir bitte mal wie ein französisches Schiff Jahrzehnte vor der Fertigstellung des neuen Kanals bei Hochwasser in Regensburg liegen kann (Admiral Lacaze). Das würde mich wirklich interessieren und Du bist nun mal einer der "Wissenden"

Gruss schappes(juergen)

McRonalds
21.11.2008, 00:05
Hallo Jürgen.
zur Donau bzw. den Donau-Reedereien gibt's viele schöne Dokumentationen. In gewisser Weise ist das alles viel besser dokumentiert, als auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen. Liegt aber wohl daran, dass es dort fast ausschließlich über viele Jahrzehnte nur Staatsreedereien gab. Aber um auf Deine Frage zurück zu kommen; auf der Donau fuhren viele Flaggen, die keine Anlieger waren; Franzosen, Engländer, Schweizer, aber auch Griechen, Belgier, Italiener, Holländer, . Die Franzosen (wie der AMIRAL LACAZE) fuhren für die Sociéte Française de Navigation Danubienne (kurz S.F.N.D.) mit Sitz in Braila. Aber das Thema ist zu umfangreich, daher möchte ich es erst mal beim 'Anreißen' belassen.
Gruß - Ronald;-)

McRonalds
21.11.2008, 00:14
@Jürgen; übrigens; die Ludwigskanal-Seite ist sehr gut (kenne sie auch schon lange). Habe früher auch mal nach Überresten des Kanals in Oberfranken gesucht, aber die Nordrampe des Kanals wurde ziemlich nachhaltig zerstört - viel ist nicht mehr zu finden. In Bamberg gibt's übrigens die einzige noch funktionsfähige Schleuse, die allerdings nicht sehr besucherfreundlich liegt - und man muss sich schon auf die Suche begeben um sie zu finden.

Vielleicht hätte man mit dem Wissen von heute den Kanal zu erhalten versucht und ihn als Naherholungsgebiet nutzen können - so die Kosten dafür nicht ins Uferlose gegangen wären. Rein wirtschaftlich war ein ein völliges Fiasko, weil es eine eigene Welt darstellte - und weder zu dem Mainschiffen noch zu den Donauschiffen passte - und nach kurzer Zeit fast nur noch Zulieferer für die Stadt Nürnberg war.

Gruß - Ronald;-)

Schappes
21.11.2008, 00:18
Ronald, o.k. o.k.
ich möchte da auch nicht weiterbohren, es ging ja um den Nürnberg. Aber was mich gerade freut...ich lese im Moment in einem Beitrag zu Franken II, dass Du dich für Wasserbau interessierst. Da bist Du auf der Seite ja richtig...

So, nun hör ich mal auf zu tippseln und lausche den Winden die hier (723m hoch) recht heftig wehen.
Bis denne und Danke für deine Antwort betreffs des Admirals.
schappes(juergen)

Schappes
21.11.2008, 09:12
Hallo Jürgen,
Beim vierten Bild (Demerag, Reg-Nr. 1487) bin ich mir nicht sicher, ob das Schiff wirklich NÜRNBERG hiess, oder ob der Ort nicht nur als Zusatz (Heimatort der Fa.) auf dem Schiff stand.
Hallo Ronald,
sorry, aber hier darf ich etwas ergänzend hinzufügen. Auf den o.g. Seiten gibt es auch "Schleusenbücher" einzusehen. Unter anderem z.B. eines von 1933. Dort steht unter Namen des Schiffers(wohl Eigner) Demerag, Wohnort Nürnberg, Name des Schiffes"Nürnberg".
Also denke ich, dass das Wort "Nürnberg" auf dem Signal schon als der Name des Schiffes gelten soll.
Ansonsten gibt es dort auch einen Eintrag, "Bavaria". Im Buch von 1933 unter Nr.4.

soweit, sogut, mal sehen was noch kommt
mit windigen Grüssen vom Berg
schappes(juergen)

UGI
18.12.2008, 01:50
Hallöchen, auch wenn der Beginn dieses Themas schon ein wenig zurückliegt, es gibt noch ein weiteres Schiff "Stadt Nürnberg", vieleicht kommt das ja hin ?

Gebaut 1958 auf der Schiffswerft Dresden-Übigau (DDR) als Exportmotorschiff für den Rheinischen Lloyd in Hamburg.
Maße 67m / 8,20 / 1073 Tonnen mit 560 PS - MAK Dieselmaschine.
Das Motorschiff wurde dann verkauft und umbenannt in Express 99 - gefahren bei der Triton AG, 1973 unter gleichem Namen (ENI 7000962) zur Neptun AG nach Basel (Schweiz) verkauft.
Kam dann in die Niederlande und wurde vollkommen umgemoddelt !

Hier mal ein Foto als Express 99 in der Schweiz fahrend, im Bild vorn bei der Durchfahrt, noch im DDR-Look vor den Umbauten.


Soweit mal bis hier - schaun wir mal ob das bis hierhin passt.
MfG Uwe

Joop Fromm
19.12.2008, 01:41
Schön guten abend,
Könte der gesuchte Nürnberg ein ehemaliges W.T.A.G. schiff gewesen sein und jetz unter MSG flagge fahren?
Dann hat er lange zeit in unterwasser der schleusse Ottmarsheim gelegen und liegt jetzt in oberwasser der Schleuse Niffer.
Abmessungen 80 oder 85 lang und 8.20 meter breit.
grüsse Joop Fromm.

Schappes
19.12.2008, 22:12
@Joop Fromm,
hello und merci für den Beitrag. Es könnte der"Nürnberg" sein, den Du da entdeckt hast. In der Bauliste der Arminiuswerft ist ein "Nürnberg" aufgeführt. Als Bauname "O.L.G.3 Baujahr 1958 Euronummer 4001450. Länge 67,00 m Breite 8,20 m, Tiefe 2,50m. 920 Tonnen. Das war damals. Wurde sicher einiges verändert. Inzwischen fuhr der auch bei der MSG, über eine Zeit bei der Bavaria AG konnte ich nichts finden(aber ich war da drauf, so 70/71).
Wurde wohl in den 90igern verkauft unter gleichem Namen nach Magdeburg, Eigentümer Peter Rusch, Wolfen. Da könnte tatsächlich der gesuchte "Nürnberg" sein.
Wäre schön, wenn das jemand bestätigen könnte, dass dies tatsächlich so ist.

Mit viel :wink: :wink: :wink:
schappes(juergen)

Jürgen II
19.12.2008, 22:58
Hallo Namensvetter,
ich hab da eben mal ins Telefonbuch geschaut. Es gibt einen Klaus Rusch in Wolfen ( vielleicht der Vater ?) Versuchs doch mal , ruf doch mal an. Tel.: raus genommen -Dewi-
Gruß vom Mittelrehin
Jürgen

Schappes
19.12.2008, 23:05
mönsch, gute Idee, Danke für den Tipp Jürgen II
werd ich tun, mal kucken vielleicht schon morgen, mal sehen(hören) was dabei rauskommt.

Weihnachtsgrüsse hab ich schon eingeliefert
bis denne
Grüsse vom schappes(juergen)

Schappes
19.12.2008, 23:18
und nun....(tusch) schaut mal was ich gerade gefunden habe zum o.g. Thema in der Welt online...

Kalter Krieg an idyllischen Ufern
Von Jörg Völkerling 2. Mai 2001, 00:00 Uhr
Eine Serie von Havarien schürt die Wut der Mainschiffer auf Konkurrenten aus Osteuropa - Die Behörden haben kaum Druckmittel gegen fahrlässige Schiffsführer
"Das ist kalter Krieg", sagt Peter Rusch und nippt am heißen Kaffeepott. Dabei könnte Main-Schifffahrt ja so idyllisch sein: Mit geruhsamen acht Stundenkilometern schippert die 42 Jahre alte "MS Nürnberg" durch eine Bilderbuchlandschaft mit Weinbergen, grünen Uferböschungen und winkenden Fahrradtouristen.

Locker liegt die Hand von Schiffseigner Peter Rusch auf dem Drehkreuz, mit dem er seinen 80-Meter-Frachter durch das gerade mal 36 Meter breite Teilstück des Mains zwischen Würzburg und Bamberg manövriert. Hier ist der Fluss ursprünglich und voller Tücken zugleich, doch der 56-Jährige kennt Strömung, Untiefen und Engpässe im nicht ausgebauten Abschnitt wie andere die Bodenwellen ihrer Heimatstraßen. Das gilt allerdings längst nicht für alle Kapitäne auf dem Main: "Junge Hüpfer" nennt Rusch jene Schiffsführer, auf die manche Mitglieder des Schiffervereins Mittelmain die reine Wut haben - weil sie um ihre Existenz fürchten. "Die Bürschchen", wie Rusch sie bezeichnet, steuern bis zu 190 Meter lange Schubverbände durch den Main. 87 dieser gewaltigen Transporter hat die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd in Würzburg seit 1992 Sonderzulassungen zum Beschiffen des Mains erteilt - schon damals unter strengen technischen Auflagen. Doch das hat den Main nicht vor einer Serie von Havarien bewahrt, die den fränkischen Wasserweg in den vergangenen Wochen in die Schlagzeilen brachte. Nicht die Technik war oftmals schuld, sondern der Mensch - "die Bürschchen" eben, mit denen Peter Rusch meist osteuropäische Besatzungsmitglieder meint, die ihre Schifffahrtspatente auf der 100 Meter breiten Donau erworben haben, mit einer 36 Meter breiten Fahrrinne wie auf dem Main aber offensichtlich überfordert sind.

Unzählige Male wurde Polizeihauptkommissar Bernhard Huth in den vergangenen Wochen zur Unfallaufnahme gerufen. Und auch an diesem Montag könnte der Leiter der Würzburger Wasserschutzpolizei leicht vergessen, dass er "für Objektivität bezahlt" wird. Schadensaufnahme an der Schleuse Randersacker: Früh am Morgen hat das Gütermotorschiff "Hanseat" den Einfahrtstrichter gerammt. Ein Metallteil vom Heck und Steinabsprengungen am Schleusenbecken sind stumme Zeugen. Die "Hanseat" und ihr ukrainischer Lenker haben nicht nur hier Spuren hinterlassen: Eine Stunde vor Randersacker, in Gossmannsdorf, wurde der Trenndamm touchiert - das gleiche Malheur passierte später noch einmal vor der Würzburger Schleuse. Für die anderen Schiffe bedeutet das jedes Mal Zwangspause, und mit jedem Mal wächst die Wut auf die osteuropäische Billiglohnkonkurrenz. Auch die Behörden reagieren: Drei Schubverbänden, die in den vergangenen Wochen in Unfälle verwickelt waren, wurde von der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd jetzt die Zulassung entzogen.


Die Stilllegung der "Hanseat" ist dagegen nur vorübergehend - während sie im Würzburger Hafen repariert wird, versucht Schichtleiter Klaus Eirich im Schleusenhaus, einen anderen Kapitän per Funk zur Vernunft zu bringen: Nach dem Regen der letzten Wochen steht der Pegel 2,10 Meter über Normalnull: Das heißt Fahrverbot für die Schubverbände. "Geht einkaufen!", empfiehlt Eirich der Besatzung der "Klosterneuburg", die gerade in Sichtweite der Überwachungskameras fährt. "Und wenn wir weiterfahren?", krächzt es aus dem Lautsprecher. "Ich kann euch nicht hindern, aber das gibt eine Anzeige."

Die wenigsten Schiffsführer erkundigen sich überhaupt nach dem Pegelstand, weiß Bernhard Huth. "Ich dachte, man sagt mir Bescheid", sei eine gängige Ausrede. Verständigungsprobleme? Der Kommissar lächelt: "Den kuriosesten Unfall hatte ich, als ein holländischer Kapitän in der Schleuse das ?Halt'-Signal eines ungarischen Matrosen nicht verstand." Da hängt der Bug schnell mal im Schleusentor - oder in der Seite eines anderen Frachters.

Während sich der Wasserschutzpolizist an Bord der "MS Nürnberg" in Schiffsattest und Ruhezeitenprotokoll vertieft, macht Kapitän Rusch seinem Ärger über die "Raser" aus Rumänien, der Ukraine oder der Slowakei Luft. "Die hasten mit 13 Stundenkilometer den Main hinauf, reißen durch ihr hohes Drehmoment regelrecht die Grundsohle hoch, gefährden uns und zerstören durch ihren Wellenschlag die befestigten Ufer." Ein gefundenes Fressen für die Naturschützer, die sich vehement gegen den Ausbau des Mains zur Wehr setzen. Verständlich, wenn man die vorüberziehende Camper-Idylle vor Augen hat. Unverständlich, wenn man von Randersacker flussaufwärts fahrend die A 3 unterquert, auf der sich wieder einmal Lkw an Lkw reiht. Bis 2015 werde der Lastverkehr auf der Straße um 64 Prozent zunehmen, prophezeit das Bundesverkehrsministerium. Dirk Eujen, Sprecher der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd, hätte da einen Vorschlag: "Ein Gütermotorschiff kann eine drei Kilometer lange Lkw-Schlange aufnehmen." Bis 2007 soll der Main, auf dem jetzt schon jährlich 23 Millionen Tonnen Güter transportiert werden, komplett auf 40 Meter Fahrrinnenbreite ausgebaut sein. Doch so lange will die Würzburger Behörde nicht warten, um die Unfallzahlen (110 im vergangenen Jahr) zu senken: In zwei Jahren soll es eine Eignungsprüfung für die Main-Schifffahrt geben, wie sie auf dem engen Donau-Teilstück zwischen Straubing und Vilshofen bereits vorgeschrieben ist. Bis dahin kann die Wasser- und Schifffahrtsdirektion nur an die Reedereien appellieren, die Sprach- und Streckenkenntnisse der Besatzungen zu schulen.

Die Atmosphäre in der Main-Schifffahrt ist aber bereits vergiftet: Von einer "politischen Havarie" war die Rede, als ein Frachter der Regensburger Meier-Gruppe, die sich besonders häufig osteuropäischer Besatzungen bedient, angeblich die Brücke bei Segnitz streifte. Gemeldet hatte die angebliche Havarie ein holländischer Schiffsführer - mit dem Ergebnis, dass die Baubehörde die Brücke sperrte, weil sie nach zwei vorangegangenen Kollisionen um das Fundament besorgt war. Die Anschuldigung stellte sich schließlich als haltlos heraus; die Brücke wurde wieder freigegeben. Doch unter den konkurrierenden Schiffern herrscht weiter Misstrauen: "Kalter Krieg" am Main.

Grüsse vom schappes

Jürgen II
19.12.2008, 23:25
Hallo Jürgen,
toll.
Jürgen

Schappes
19.12.2008, 23:47
Hallo jürgen II,
sorry, aber nun seh ich gerade, dass die Vorwahl eher in unser Allgäu passt. Ich nehme mal an, dass wohl Bitterfeld-Wolfen gemeint ist, da Magdeburg der Heimathafen sein soll. Die Tel.-Nr. sollten wir ma besser rausnehmen, sonst wird derjenige eventuell belästigt während Er gerade die Skier anschnallt :-)
aber Danke für die gute Idee, ich werd das mal weiterverfolgen, oder aber einer unserer vielen Spürnasen und Aktiven auf den Gewässern sichtet den mal...

ein schönes Wochenende euch Allen
schappes(juergen)

Jürgen II
19.12.2008, 23:54
Hallo Jürgen,
war nur so ne Idee. Dass ausgerechnet bei euch im Allgäu in Wolfen ein Herr Rusch wohnt....da wär ich so nicht drauf gekommen.
Jürgen

Eintracht-Frankfurt
27.12.2009, 00:40
Hoppla,
das könnte..könnte es gewesen sein, aber ich komme mit 84 metern nicht klar. Ich hab da was im Kopf mit nur 79 m und einer Tonnage unter 1000 Tonnen oder bis ca. 1200 Tonnen Wie gesagt, verdammpt lang her, aber trotzdem...vielen Dank für deine Mühe. :super:

Das MS-Nürnberg war 58 L 8.02 B und hatte 685 To .
ich war von 1977 bis 1978 drauf war mein erstes Schiff
Schiffsführer war Hans Jürgen Kies aus Nierstein
Gruß Horst Kessler :wink:

Stadt_Aschaffenburg
13.10.2010, 02:07
Hallo,

ein Gesuch über den Verbleib ist es nicht, vielmehr ein Gesuch über den Verlauf.

beinahe hätte ich das MSG Signal in einem Bild beim kustvaartforum übersehen. Als es mir beim zweiten Hinsehen aufgefallen ist, habe ich nachgefragt und folgende Info von Joop Fromm und Pieter Boers bekommen:

GMS Nürnberg liegt im Oberwasser der Schleuse Niffer (Spaarne) im Abwrackvorrat von Treffers in Haarlem.

Man sieht ihm an, daß die letzten Jahre nicht die glücklichsten für ihn waren. Deutlich sieht man, daß er längere Zeit mit Schlagseite stillgelegen hat, das war wahrscheinlich an seinem letzten Liegeplatz in Ottmarsheim im Elsass.


Es würde mich interessieren, wie es dieses Schiff nach Ottmarsheim verschlagen hat und warum es dort verrottete. Vielleicht kann ja jemand mehl über den ehemaligen O.L.G. 3 berichten.


LG
Micha

Stadt_Aschaffenburg
13.10.2010, 02:27
Was man bei Google alles so findet :lool:

Ronald hat in einem anderen Thread folgende Daten von dem Schiff angegeben:



NÜRNBERG, Ho. Würzburg, L 80, B 8.20, T 1099, Schiffsnummer 4001450
Bj. 1958 auf der Arminiuswerft/Bodenwerder als O.L.G. 3, Anfang der 90er Jahre nach Magdeburg verkauft, fuhr zuletzt bei der MSG, Verbleib unbekannt


...jetzt wissen wir ja, wo er verblieben ist - ein Arminiusbau Baujahr 1958 und schon reif für den Schrott - traurig!


Dirk hat auf http://www.arminius-schiffe.de/274.html auch einiges an Daten.

LG
Micha

Power-Ship
27.10.2010, 20:07
Hallo Micha!

Tja... wieder ein Arminius-Schiff weniger...:grummel:

Schau mal hier: (http://www.debinnenvaart.nl/schip_detail/11443/)

Gruß

Arnold :wink:

Der Inhalt der gelinkten Seite unterliegt der Haftung des Anbieters.

bajitox2
27.10.2010, 20:14
schau mal bei Google street view in Holland der lag bei der Werft Doodewaard. Ich weiß nur nicht ob es mittlerweile schon neuere Aufnahmen gibt.

LG Bernhard

Stadt_Aschaffenburg
27.10.2010, 23:10
Hi Arnold,

als ich ihn am Tag meines Postings gesucht habe, war er noch nicht in der Datenbank.
Gut daß du nochmal nachgesehen hast.

LG
Micha

rheinweiler
28.10.2010, 07:27
Hallo Zusammen,

wir haben das GMS Nürnberg in Niffer aus dem Kanal gehholt mit dem TMS ZUGERSEE, anschliessend haben wir es in den Erfelder Altrhein gelegt. Von da aus ist es dann nach Dodewaard gebracht worden und jetzt liegt es bei Treffers oder ist dort schon verschrottet

Stadt_Aschaffenburg
28.10.2010, 09:37
Hallo rheinweiler,

danke für die Info!
Bei www.debinnenvaart.nl (http://www.debinnenvaart.nl) ist vermerkt, daß das Schiff verschrottet wurde. Allerdings habe ich auch schon erlebt, daß man dort geschrieben hat, daß Schiff sei verschrottet, obwohl es noch im Vorrat lag.

Ich denke aber mal, daß man bei der NÜRNBERG nicht mehr lange versucht hat, sie nochmal zu verkaufen. Das Schiff war schon SEHR rottig...

Schade!


LG
Micha

McRonalds
04.11.2010, 15:35
Für Jürgen; habe in meinem Archiv ein Bild vom NÜRNBERG gefunden, im alten Hafen Würzburg mit einem Bahnkran.
Gruß - Ronald;-)

McRonalds
04.11.2010, 16:03
Das MS-Nürnberg war 58 L 8.02 B und hatte 685 To .
Ein Schiff mit fast genau diesen Größen fuhr in den 80er Jahren in Trunstadt in der Sand- und Kiesfahrt. Paar Bilder vom PETRO (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?9928-Petro-GMS) sind auch online. Würde mich aber wundern, wenn es da eine Verbindung geben würde.
Gruß - Ronald;-)

McRonalds
09.03.2012, 21:48
... noch einer (nach so langer Zeit):

kapt-huk
10.03.2012, 11:47
Hallo McRonalds,
Könnten das etwa die Daten zu Deinem Bild im Beitrag #38 sein? L.57,92m,Br.8,07m,484 Ton. Bauwerft Meijer Leeuwen,Bj.1909. 1955 motorisiert 320 PS Deutz, damaliger Eigner "Demerag" Donau-Main-Rhein-Schiffahrts-A.G.,Nürnberg. (Daten aus IVR 1963)
mfg Hans

McRonalds
10.03.2012, 18:05
@Hans; ja, das müsste er sein!

Schappes
10.03.2012, 18:54
Hallo, ich ab mir die beiden Bilder aus #36 und #38 mal ausgedruckt. Ab Dienstag bin ich für ca. 2 Wochen in Franken...Bamberg, da treff ich dann auch meinen ersten Schiffmann vom Nürnberg und dann schaun mer mal.

erstmal Danke für eure Mühe und Kompliment für Wissen und Können

freundlichst der schappes

grotefendt
10.03.2012, 19:22
Hallo User

Habe um das jetzt eingetragene Thema "Nürnberg" noch nicht alles genau gescheckt,.
Bei der Reedrerei Dettmer befand sich unter den Motorschiffen mit den Stadtnahmen meiner Erinnerung nach auch eim

"NÜRNBERG "GMS


Grüße Grotefendt

Gernot Menke
11.03.2012, 11:37
Ein herrliches Bild des NÜRNBERG - da scheint jetzt ja alles zusammenzupassen. - Bevor die Daten klar waren, war über eine Herkunft vom Ludwigskanal spekuliert worden. Wer weiß, wo die alten Ludwigskanalschiffe alle geblieben sind - einige sind sicherlich beim Wasserbau gelandet und ein paar mögen auch einst zu Sandfahrern am Obermain geworden sein.

Von mindestens zwei Ludwigskanalschiffen weiß ich, daß sie nach dem Krieg auf der Lahn gelandet waren. Sie wurden sogar verlängert, verbreitert und erhöht und damit auf Lahnmaß gebracht - da sieht man, wie klein die Ludwigskanalschiffe waren! Ich müßte mal nachsehen - aber bei ziemlich genau 32 x 4,50 Meter war das Ende der Fahnenstange auf dem Ludwigskanal gewesen, sozusagen "Ludwigsmax".

Für die Lahn wurden die wenigen Ludwigkanalschiffe um 2 m verlängert, 0,70 m verbreitert und gut 0,40 m erhöht - damit stieg ihre Tragfähigkeit von ursprünglichen knapp 130 Tonnen auf dem Ludwigskanal auf rund 220 Tonnen auf der Lahn.

Freilich: auf der Lahn konnte man nicht größer bauen. Ich glaube aber kaum, daß man aus einem Ludwigskanalschiff sehr viel mehr hätte machen können als ein Lahnschiff - irgendwo gibt es doch Grenzen. Obwohl - wenn man genug Bleche nimmt, kann man vielleicht auch einen 135er draus machen :evil_dirk:

:wink: Gernot

Reinier D
11.03.2012, 11:43
Bei der Reedrerei Dettmer befand sich unter den Motorschiffen mit den Stadtnahmen meiner Erinnerung nach auch ein

:wink: Hallo Grotefendt

Der Fahrt jetzt als Misando (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?5951-Misando-GMS-02320937&highlight=Misando)

mfg :captain: Reinier

Radler
23.09.2015, 18:38
weiß jemand an wen die Nürnberg 1979 verkauft wurde ?
LG
Radler

Michael Felten
25.09.2015, 12:01
Hallo Radler

Schau mal hier (ww.binnenschifferforum.de/showthread.php?5951-Misando-GMS-02320937/page2&highlight=Misando), das Schiff Misando fährt heute noch. Gruß Michael.:wink:

Gerhard
25.09.2015, 13:17
Hallo

ab und zu mal die Beiträge zuvor durchlesen und nicht einfach was darauf los schreiben. Radler (neu, mag man noch verzeihen) sucht den "Väth" Nürnberg und nicht den "Dettmer" Nürnberg und schon gar nicht den "Bavaria" Nürnberg

diese 3 Beiträge löschen sich von selbst:pfeif:

Gruß Gerhard

mainschnickel
26.09.2015, 09:26
Zum (Väth) Nürnberg kann ich noch folgendes erzählen: Der ist verkauft vom Väth und in die MSG gekommen. Wann weiss ich nicht mehr. Im Dezember 2004 war der in Dorfprozelten gelegen und um Weihnachten hat der Eigentümer einen Herzschlag bekommen. Mir ist da gefragt worden ob ich sofort als Ablöser einsteigen konnte; ich war da aber woanders beschäftigt. Wo ich 2005 bis 2006 in der Tankschifffahrt nach Basel tätig war habe ich das Schiff jede Reise gesehen: erst abgestellt an der Böschung im Unterwasser Ottmarsheim, da war noch jemand an Bord. Später ist der verstellt worden in den Oberwasser an den Dalben und war keiner mehr an Bord. Da ging die Zustand rasch zurück. Mann kennt das: Scheibe kaputt, erst die Reibhölzer mitgenommen und und und? Wann er weg ist weiss ich nicht , weil ich ab 2006 die Strecke nicht mehr oft befuhr. Gruss vom Obermain.