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Schappes
05.02.2011, 23:35
Die Freiheit der Schifffahrt auf dem Rhein sowie seinen Nebenflüssen und der Ausschluss von Behinderungen technischer, fiskalischer, zollrechtlicher oder administrativer Natur
Gleichbehandlung der Schiffe aller Signatarstaaten
Abgabenfreiheit
Transitfreiheit für alle Waren
Verpflichtung der Uferstaaten zur Öffnung von Häfen und Landungsplätzen sowie zum Unterhalt der Wasserstrassen
Gemeinsame schifffahrtspolizeiliche Vorschriften
Schaffung einer besonderen Gerichtsbarkeit in Zivil- und Strafsachen, soweit sie die Rheinschifffahrt betreffen
Die Einsetzung einer zentralen Stelle als Überwachungsorgan und Ort der internationalen Zusammenarbeit in Rheinschifffahrtsfragen, nämlich der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt
Die Mannheimer Akte ist unkündbar und gültig vom offenen Meer bis zur Mittleren Brücke in Basel.

Stadt_Aschaffenburg
05.02.2011, 23:37
Hi,

zwischen Deutschland und den Niederlanden ist ja nicht nur Frieden, sondern Freundschaft entstanden, ich denke das will auch niemand ernsthaft anzweifeln. Gerade deswegen ist es wichtig, den Verdacht der Einflußnahme gar nicht erst entstehen zu lassen. Ich gehe mal davon aus, daß ich eine ordentliche Antwort erhalte und man sich meine Bitte bezüglich der Kommunikation zu Herzen nimmt.

Ich will betonen: Das Pressezentrum und die WSV haben bisher vorbildlich informiert und zwar so, daß man nicht einmal nachfragen mußte :super:
Da kann es bei diesem riesigen Aufwand ja mal passieren, daß nicht der komplette Ablauf rundum 100% durchdacht ist.


LG
Micha

Burggeist
05.02.2011, 23:58
Hallo,

hier am Clemensgrund staut es sich wieder.....und alle fahren drauf.....

ridd.....

gruss Burggeist

exmatrose
06.02.2011, 00:32
Guten Abend,

was die Reihenfolge der Talfahrt angeht - WSP/WSA hat doch mal eine Liste erstellt mit den Daten der Liegenden Talfahrer.

Ich vermute mal die gehen nach Abladetiefe - klaro - Wasser fällt - also der Tiefstgehende zuerst. Oder nicht - wäre doch logisch.

Gruß Mario

Stadt_Aschaffenburg
06.02.2011, 00:34
Hi,

gebt Euch doch nicht die Antworten selbst vor, wartet doch mal ab :rooll:

LG
Micha

exmatrose
06.02.2011, 00:46
Habe doch nur laut gedacht - sorry:pfeif:

Oberweser
06.02.2011, 00:58
...aber warum unter der Flagge von Malta :mt: :kopfkratz1:

Gruß
Thomas

grotefendt
06.02.2011, 01:14
Hallo Wolle

Genau die Frage stelle ich mir auch. Das Thema der Verdünnung mit Wasser wird hier wohl missverstanden.

Man darf natürlich nicht Wasser in eine Säure geben,das wäre hochgefährlich,aber umgekehrt wird ein Schuh daraus.
Säure in Wasser (in viel Wasser,Rheinwasser) macht die Säure durch Verdünnung völlig harmlos!

Bei der schlechten und verwirrenden Aufklärung , tut sich der Verdacht auf, daß sich da welche gesund stoßen wollen,dem könnte man durch lückenlose Aufklärung entgegenwirken.
Man sieht,das eigendlich alle Tanks weitläufig geöffnet sind,da fragt man sich ,warum die Säure nicht schon abgepumpt ist.Gehen da vieleicht irgendwelche Rohre oder Pumpen kaputt,
reichen die spezielle Gummiboote und Titanschiffe nicht?
Ich meine die Säure war doch zuvor auch in den Eisentanks der Waldhof, und fraß dort nicht die Schotten auf.

Grüße Grotefendt

wolle.D
06.02.2011, 01:16
Vielleicht hilft der Beitrag #423 (21.1.2011). Da gibt es auch einen Link zum Spiegelforum, in dem die Verdünnungsfrage vorher ausführlich diskutiert wurde.

Danke für die Antwort.
Sehr interessante Themenbeiträge.
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist ein kontrollierter Ablass über einen Zeitraum von 24 Stunden (je nach Wasserdurchfluß Rhein mehr oder weniger) machbar und ohne nachhaltige Umweltschädigungen.

Bleibt noch die Frage, ob der kontrollierte Ablass bei dem Havaristen technisch möglich war.

Sind schon schwierige Entscheidungen, welche die Einsatzkräfte vor Ort verantworten müssen und die Faktoren Gefahr, Geld und Zeit üben noch zusätzlich Druck aus.

Gruß wolle

Stadt_Aschaffenburg
06.02.2011, 01:25
Hallo zusammen,

das mit dem Einleiten der Säure in den Rhein ist eine längst geplatzte Blase! Erstens hat sich herausgestellt, daß das Ablassen der Säure über einen viel längeren Zeitraum erfolgen müßte und zweitens sollten wir unserer Verantwortung für die Umwelt gerecht werden. Wenn es vermeidbar ist, sollte man in 2011 nicht mehr in Erwägung ziehen, solche Schadstoffe zu verklappen! Ich bin froh, daß wir diese Zeit überwunden haben und der Rhein sich von diesen Schäden gut erholt hat.

...und 3. ist das Produkt ja auch ein wertvoller Rohstoff...


Ich denke, daß alles in Allem genau das richtige getan wird :super:


LG
Micha

Oberweser
06.02.2011, 01:27
Hey Klaus, alter Oberchemiker!

Wenn du das alles so gut weißt, solltest du deine Erkenntnisse mal direkt beim Bergungsteam einbringen!

Oder besser noch, fahr selber hin und trink die ganze Suppe auf, geht ja (hast du selbst gesagt)...:roooll:

Mann, Mann, Mann... ...kopfschüttel...

Gruß
Thomas

P.S.: @Micha: Da bin ich zu 100 % bei dir!

Helmut
06.02.2011, 01:28
Holland hat die Schiffahrt in der Hand!..ein echtes Armutszeugnis.

Nichts für ungut


Hallo Tobias,

ich verstehe deinen Unmut. Aber wir sollten nicht immer auf unseren Nachbarn herumhacken.
Ich bin der festen Überzeugung dass die holländischen Beamten auf Druck der holländischen Schiffer hierher geholt wurden dass endlich mal was vorwärts geht. Wäre das Unglück in Holland passiert bin ich mir sicher, dass die Fahrrinne längst schon frei wäre.Bei uns reden zu viele mit, zu wenige übernehmen die Verantwortung und warum einfach wenn's auch umständlich geht ist die Devise.
Ich bin mir sogar sicher: würde man der Bergefirma freie Hand lassen hätte die das Ding schon erledigt. Aber bis bei uns sämtlich Fachleute vom Umweltschützer über die Feuerwehr, Polizei ,Katastrophenschutz,WSA, Landesregierung und zuständige Ämter wie Gewässeraufsicht,etc.,etc. alle ihren Senf dazugegeben haben
ist woanders schon die Wurscht vom Brot geholt.Das ist leider inzwischen bei uns in Deutschland überall so. Ich muß auf 2 Ämter und zahle rund 750 Euro nur weil ich für einen Stahlnachen einen Liegeplatz am Neckar will.Da muß das WSA und das Landratsamt mitreden- Hilfe. Da kann ich mir gut vorstellen wer da beim Unglücksschiff alles mitreden muß bevor sich was tut.

Im übrigen- daran dass die Niederländer den Löwenanteil an der Schifffahrt haben sind wir zum Teil auch selber schuld. Ich weiß doch wie viele Schiffer schon in den 70er/80er Jahren ihren Söhnen gesagt haben sie sollen was Gescheites lernen und nicht aufs Schiff gehen.
Die haben sich ihren Nachwuchs doch selber verkrault. Die Holländer waren da wesentlich stolzer auf ihren , wirklich schönen, Beruf.

Kawumm 68
06.02.2011, 01:29
Eh, wenn ich mal abschweife werd ich gleich gelöscht!(grins)
Wir haben in Mainz gelegen und ich kann sagen das die Ordnung nicht wirklich lief. Als ich bemerkte dass Schiffe los gingen die nach mir kamen habe ich die WSP darauf angesprochen. Ich sagte das ich noch keinen Anruf bekommen hätte aber andere, die später gekommen sind, schon fahren würden. Die sagten mir ich solle mich einreihen. Das tat ich dann auch. Ich glaube das keiner einen richtigen Plan hatte. Das kann man aber niemand zum Vorwurf machen. Bei so vielen Schiffen kann man nicht allen gerecht werden.

Hier zählt dann "frech kommt weiter"

Gruß Kawumm 68

Stadt_Aschaffenburg
06.02.2011, 01:40
Hallo Jörg,

wo bist du denn abgeschweift? :kopfkratz:
Keine Gefahr: du wirst nicht gelöscht :super: :lool:

LG
Micha

exmatrose
06.02.2011, 01:51
Hallo Thomas,

kam dem Verbot der Duchfahrt (Talfahrt) am nächsten.

Bin kein Malteser - Gruß Mario

Gamperdona
06.02.2011, 02:06
Man darf natürlich nicht Wasser in eine Säure geben,das wäre hochgefährlich,aber umgekehrt wird ein Schuh daraus.
Säure in Wasser (in viel Wasser,Rheinwasser) macht die Säure durch Verdünnung völlig harmlos!




Hallo Klaus
Klar gibt es hier Missverständnisse. Das Thema ist ja auch sehr komplex und es prallen diverse Expertenmeinungen aufeinander.
Zuerst das Wasser, dann die Säure, sonst geschieht das Ungeheure, so hab ichs gelernt.

Zu den "Schwefelsäuren" kann ich aus eigener Erfahrung nur soviel sagen das ich weiss, dass verdünnte Schwefelsäuren sich - sprich unter 96%- in Verbindung mit unedlen Metallen korrossiv verhalten. Glas oder Gummi ist dann die Alternative.
Die Verweilzeit und die Temperatur spielen dabei jedoch auch eine Rolle. Kann sein, dass die 92%ige Säure kurzzeitig in Edelstahltankern transportiert werden kann ohne Schaden anzurichten und gummierte nicht notwendig sind.

Noch was zum ablassen in den Rhein : Konzentrierte techn. Schwefelsäure kann wie schon erwähnt Spuren von Arsen enthalten. Der Verdünnungseffekt zum ablassen würde jedoch keinen nachhaltigen Schaden verursachen. Viel wichtiger ist der Aspekt, dass Schwefelsäure der BASF von Ludwigshafen nach Antwerpen transportiert wurde und dabei nun negative Medienmitteilungen ohne direktes Verschulden des Inhabers der Ladung verursacht wurden. Auch deshalb wird alles versucht, um keine negativen Folgen für die Umwelt zu verursachen, seien sie auch noch so klein.


mfG,
Stephan

Rheinkilometer 546
06.02.2011, 02:11
Ist der "Erlenhof" schon weg ? Wieviel haben die da rein gepumpt ? Nur den Tank 7, oder ? Also ca. 350-400 ton ?

Badfrank
06.02.2011, 02:19
Ist der "Erlenhof" schon weg ? Wieviel haben die da rein gepumpt ? Nur den Tank 7, oder ? Also ca. 350-400 ton ?

Hat wohl kurz nach 21 Uhr abgelegt (lt Posts auf Seite 124)

Rheinkilometer 546
06.02.2011, 02:29
21:17 Erlenhof geht zu Berg

Zu Berg ? Der kam doch beladen zu Tal heut morgen ? Sah jedenfalls aus, als hätte der schon mind. eine Partie drin als der da auf Seit war.
Kann auch Ballast sein, klar, daß er mit der "kleinen" Partie gerade liegt später.
Dann bringen die die Säure wohl zurück nach LU.

http://www.swr.de/nachrichten/rp/-/id=1682/nid=1682/did=7481294/d9k5b4/index.html

Wie ist das jetzt mit der Bergfahrt ? Bis 20:00 Uhr oder die ganze Nacht ?

Peter Hartung
06.02.2011, 07:39
Moin!

Ohne auf die lebhaften fachspezifischen Insider-Diskussionen an dieser Stelle eingehen zu wollen, habe ich für heute morgen eine allgemeinverständliche Zusammenfassung geschrieben, die unter

http://forum-schiff.de/phpBB3/viewtopic.php?f=2&p=56023#p56023

abgerufen werden kann.

mfg Peter Hartung

Stadt_Aschaffenburg
06.02.2011, 09:31
Hallo Peter,

sei mir bitte nicht böse, aber wenn die jetzt noch nichtmal mehr die Zeit hast, die Texte hier einzufügen, dann lass es lieber ganz sein.

LG Micha

Ingolf
06.02.2011, 09:38
Wenn du das alles so gut weißt, solltest du deine Erkenntnisse mal direkt beim Bergungsteam einbringen



Grotefendt hat nicht so ganz unrecht. Säuren lassen sich durch Basen vollständig neutralisieren. Es gibt also schon die technische Möglichkeit z.B. durch die Zufuhr von Natronlauge in die Tanks die ungefährlichen Produkte Natriumsulfat und Wasser zu erzeugen. Hier mal ein link zu diesem Thema: www.seilnacht.com/Lexikon/Neutrali.htm (http://www.seilnacht.com/Lexikon/Neutrali.htm) Auch besteht die Möglichkeit einer teilweisen Neutralisation um dann die Säure mit einer geringeren Konzentration problemlos in die Gummitanks zu pumpen. MfG Ingolf

Stadt_Aschaffenburg
06.02.2011, 09:50
....Ach und wo wir gerade dabei sind:

ICH KANN ES NICHT MEHR HÖÖÖÖREEEEEN!!!!
Warum hört ihr nicht ständig auf, bis ins Eskenfach hinein immer wieder einen Grund zu suchen, warum das Schiff geleichtert wird, statt abgelassen zu werden?

Die lassen es nicht ab und fertig!


LG
Micha

binnenvaart
06.02.2011, 11:03
Michael Putzschke ist der Mann, der das Rätsel um die gesunkene „Waldhof“ an der Loreley lösen soll. Im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums soll der 55-Jährige herausfinden,

Experte soll Rätsel um die „Waldhof“ lösen (http://www.rhein-zeitung.de/startseite_artikel,-Experte-soll-Raetsel-um-die-%E2%80%9EWaldhof%E2%80%9C-loesen-_arid,199286.html)

wolle.D
06.02.2011, 11:23
Hallo Skipper,
was ist los? Sonntags frei, Kirchgang oder kommt ihr nicht in die Puschen?

6 Schiffe pro Stunde ,Talfahrt Loreley, sieht ja nicht nach rascher Auflösung des Staus aus.

Oder sind die Sicherheitsabstände geändert worden?

Gruß wolle

wolle.D
06.02.2011, 12:15
Experte soll Rätsel um die „Waldhof“ lösen

Bis Ende nächster Woche will er ein Team aus Experten wie Nautikern, Ingenieuren, Chemikern und Schiffsbauern bilden, das interdisziplinär alle möglichen Unfalltheorien prüft.


Da platzt einem doch der Kragen.

Soll das heißen, daß tickende Zeitbomben auf die Reise geschickt werden, ohne vorherige Unfallszenarien geprüft zu haben?
Das würde auch erklären, warum die Bergung der Waldhof so lange dauert. Das Bergungsteam hatte eine Aufgabe zu bewältigen, über die sich vorher noch keiner Gedanken gemacht hat.

Wenn ich mit meinem Mopped zum Tüv fahre und das Nummernschild hängt 5cm zu hoch oder zu tief, bekomme ich keine Abnahme, weil ich ja eine Gefahr für den öffentlichen Verkehr darstelle. Da kennt man sich aus.

Jetzt ist das Prinzip "Aus Fehlern lernt man" angesagt. Die heiße Herdplatte läßt grüßen.

Aber solange die Lobby mit dem eingepflanzten Gewinnoptimierungsgen politische Entscheidungen trifft, wird sich daran auch nichts ändern.

Gruß wolle

rrindke
06.02.2011, 12:56
Hallo Micha! Ich muß Dir recht geben. Dieses Forum wird mittlerweile von einem sehr großen Puplikum gelesen. Da wäre es schon angebracht, sachlich zu argumentieren, und nicht so zu tun, als wenn man ein Baby das Räppelchen klaut. Ich denke die Sache mit der Säure, trinken, pumpen, oder laufen lassen, sollte man den dafür vorgesehenen Fachleuten überlassen. Denk bitte an die vielen Mitleser. mfG ralf

Stadt_Aschaffenburg
06.02.2011, 12:57
Hallo zusammen,

ich habe gerade vom Pressezentrum eben sehr ausführlich Information erhalten :super:

Für die Probefahrten von Schubverbänden an der havarierten MS Waldhof vorbei war das Hauptkriterium die Nähe zum Havaristen. Dazu wurden die die Schiffe von Nautikern des WSA angesprochen. War an Bord niemand erreichbar, wurde umgehend der nächste Verband angesprochen.

Dies wurde so gehandhabt, um möglichst viele Probefahrten durchführen zu können, weil man nur durch diese Probefahrten die nötigen Erkenntnisse bekommen konnte.

Die Vorgehensweise wurde in verschiedenen schifffahrtspolizeilichen Anordnungen angekündigt.

Der Schiffsstau soll auch weiterhin von Bingen her aufgelöst werden. Die oberhalb liegenden Schiffe werden wie gehabt jeweils zum nachrücken aufgerufen.

Daß die Probefahrten gestern ausschließlich durch niederländische Schiffe durchgeführt wurden, war offensichtlich Zufall.

Ich habe das Pressezentrum für seine gute Arbeit gelobt und angeregt, auch weiterhin für einen guten Informationsfluß zu sorgen.


Ich hoffe, daß ich zur Beilegung des schwelenden Konflikts beitragen konnte!


LG
Micha

grotefendt
06.02.2011, 15:27
Hallo rrindke

Hältst du so Sprüche wie "als wenn man dem Baby das Räppelchenklaut"für sachlich? Sowas gehört hier absolut nicht rein!

Das müsste dir doch langsam klar sein, das von Fachleuten im Falle der Waldhof nicht mehr die reden kann,die so tun als ob Schwefelsäure Eisen angreift! Da hätte man die ja überhaupt nicht in die "eiserne "Waldhof einladen dürfen!

Erst ...Gehirn einschalten ,dann schreiben!

Grüße Grotefendt


Anmerkung: Die WALDHOF hat Edelstahl-Tanks!
06.02.2011 Stadt_Aschaffenburg

water
06.02.2011, 16:12
In dieses Forum habe ich mich nach der Waldhof - Havarie als Landratte eingetragen, weil mich aus beruflichen Gründen interessierte, wie das Problem der verunglückten Ladung Schwefelsäure in dieser Ausnahmesituation gelöst werden kann.

Dem in dieser Zeit kennengelernten Tätigkeitsprofil, den Risiken und der Verantwortung des Binnenschifferberufes zolle ich vollen Respekt und grosse Hochachtung. Chapeau !

Allerdings befremdet mich der leichtfertige und fachunkundige Umgang einzelner, gsd weniger Forenteilnehmer mit dem m.E. durchaus komplizierten Chemismus und dem physikalischen Verhalten der Schwefelsäure unter den gegebenen Bedingungen.

Stelle man sich die Empörung vor, wenn aus dem Kreise der Schiffahrtsunkundigen in ähnlicher, ziemlich besserwisserischer Weise über das Handwerk der Schiffsführer und ihrer Mitarbeiter gesimpelt und falsch geurteilt würde.

Bisher macht die Arbeit der an der Bergung der Schwefelsäure beteiligten Experten Sinn und lässt auf grossen Sachverstand und Verantwortungsbewusstsein schliessen.

Die bekanntgegebenen Informationen werden allerdings von einigen Teilnehmern nicht gelesen oder falsch interpretiert. Anders kann ich mir nicht erklären, dass erneut über Materialbeständigkeiten der Übernahmetanks, Verdünnungsmöglichkeiten usw. diskutiert werden muss, obwohl diese Fragen hinreichend erörtert und beantwortet wurden.

Schappes
06.02.2011, 16:22
Hört, hört

ich hatte leider nicht das Glück wie so einige der User als Kind einen Chemiebaukasten zu Weihnachten zu bekommen und darum halt ich mich aus Fachsimpeleien zum Thema Schwefelsäure heraus.

ich red halt nur in Themen mit in dem mir das mein (hoffentlich) gesunder Menschenverstand sagt...dat kannste, da weeßte Bescheid, zumindest so einigermaßen.

schönen Sonntagmittag noch, ich geh noch ma raus in die herrliche Sonne...Genuss pur..der schappes

Nachtrag: ich durfte allerdings auch keine Schwefelsäure trinken...sondern Milch und Saft usw. vielleicht liegst daran... grins

wolle.D
06.02.2011, 17:23
Bisher macht die Arbeit der an der Bergung der Schwefelsäure beteiligten Experten Sinn und lässt auf grossen Sachverstand und Verantwortungsbewusstsein schliessen.


Einige Fragen konntest Du mir ja schon dankenswerter Weise beantworten. Vielleicht auch diese:

Kurze Zeit nach der Havarie wurden 2 Leichter mit Gummitanks geordert in die die Schwefelsäure umgepumpt weder sollte?
Lagen dann längere Zeit im Loreleyhafen und wurden dann lt. Pressemitteilung vor 3 oder 4 Tagen wegen sinkender Wasserstände in einen anderen Hafen gebracht. Hätte doch nur Sinn gehabt, wenn bekannt gewesen wäre, daß die 98%ige Schwefelsäure sich so stark mit Wasser vermischt hat, daß die Schwefelsäurekonzentration unter 65% lag. Oder?

Man sollte im Leben nicht alles glauben, was man gesagt oder gezeigt bekommt. Auch als Laie sollte man von Fachkundigen geäußerte Sachverhalte hinterfragen, wenn sie nicht nachvollziehbar sind.
Fachleute oder Experten sind nicht unfehlbar und der gesunde Menschenverstand ist nicht zu unterschätzen.

Gruß wolle

binnenvaart
06.02.2011, 17:31
Die Vorbereitungen für die Bergung des vor dreieinhalb Wochen nahe der Loreley gekenterten Säuretankers sind einen guten Schritt vorangekommen.

Tanker-Havarie bei St. Goarshausen: Vorbereitungen für Bergung kommen voran (http://www.allgemeine-zeitung.de/nachrichten/politik/rheinland-pfalz/10195629.htm)

wolle.D
06.02.2011, 18:47
Noch ne Frage:

Aus dem Tank 7 sind am Samstag 380t Säure in das MTS Edelhoff umgepumt worden.
Das Schiff ist Samstagabend zur Löschung Rtg. BASF gefahren und soll Montag wieder vor Ort sein, um den nächsten Tankinhalt der Waldorf aufzunehmen.
Warum muß die Ladung Tankweise zur BASF transportiert werden?
Bei 7 Tanks wären das 7x2 Tage nur für das Ab-und Umpumpen.
Ich gehe davon aus, daß die Edelhoff auch mehrere Tanks hat.

Gruß wolle




freigeschaltet - Stadt_Aschaffenburg

water
06.02.2011, 18:49
Nach Herstellung der Probenahmeöffnungen stellte sich bekanntlich heraus, dass bereits Wasserstoffgas entstanden war, welches bekanntlich durch Reaktion von freien Wasserstoffionen aus der Säure mit Metall (auch Edelstahl) mit verdünnter (dissoziierter) Schwefelsäure entsteht.

Es gibt Ausnahmen bei den Metallen ( die sog. edlen M. und Blei) - das tut hier nichts zur Sache

Die Beseitigung des Wasserstoffgases (Ausblasung mit Inertgas Stickstoff) war erste Pflicht, um die Ex-Gefahr zu mindern.

Ich denke, man hat wegen der Wasserstoffbildung zunächst annehmen müssen, dass sich die Säurefracht bereits so verdünnt hatte, dass keine weitere Lagerung in Edelstahltanks mehr machbar war und deshalb wurden kurzfristig Tanks mit Innengummierung bereitgestellt.

Bei der Beprobung und Untersuchung ergaben sich unterschiedliche Konzentrationen der Tankinhalte, deretwegen man die Materialentscheidung für die Leichtertanks revidiert und die laufenden MIsch-/Homogenisierungsarbeiten begonnen hat.

Ich habe mich zwecks Beantwortung Deiner guten Frage in den Bereich der Vermutung begeben, sollte ich arg daneben liegen, überlasse ich die Klärung den mitlesenden Bergungsexperten.

water
06.02.2011, 19:30
Das war noch eine sehr interessante Frage.

Es könnte durchaus passieren - auch wenn ich mich wieder in den nebligen Bereich der Vermutung begebe, dass nach Vermischung eine Konzentration entsteht, die nicht in Edelstahltanks gehört.

Die jetzt zur Herstellerfirmas BASF rückgeführte Schwefelsäuremenge hat eine noch relativ hohe Konzentration, die Übernahme in Edelstahltanks rechtfertigte.

Nach vorliegenden Informationen will man den dabei entleerten Tank wegen seiner im Vergleich zu den anderen besseren Zugänglichkeit für die angedachten Misch-/und Homogenisierungsarbeiten benutzen.

Es ist anzunehmen, dass die resultierenden Mischkonzentrationen nicht exakt vorbestimmt werden können. In Säuretanks mit Wassereintritt können durchaus sog. "Konzentrationsnester" d.h. Bereiche mit unterschiedlichen Konzentrationen vorliegen, die nicht exakt beurteilt werden können.

Oberweser
06.02.2011, 19:33
http://www.wsa-bingen.wsv.de/pdf/Presse/110206_Presseinformation_Nr_43%2c_1800_h.pdf

Wasserratte
06.02.2011, 19:37
Hat man denn nun schon den Nachen sicherstellen können?
Das Steuerhaus wurde wohl auch noch nicht geborgen?

water
06.02.2011, 19:40
"Presseinformation Nr.: - 43 -
Stand: 18.00 Uhr
Die hochkonzentrierte Säure aus dem ersten Tank (Nummer 7) des havarierten TMS „Waldhof“ wurde am Samstagabend geleichtert und mit der TMS „Erlenhof“ nach Ludwigshafen gebracht. Zurzeit werten die Experten des Bergungsteams den Umpumpvorgang aus und stimmen das weitere Vorgehen innerhalb des Bergungs-konzeptes ab.

Außerdem wurde am heutigen Sonntag der Inhalt aus Tank
6 zur Homogenisierung in den leeren Tank 7 umgepumpt. Die TMS „Erlenhof“ wird am Dienstagmorgen wieder an der Loreley erwartet."

Das deutet alerdings daraufhin, dass man bei Homogenisierung erneut eine Mischkonzentration erwartet, die in Edelstahl transportiert werden kann.
l

Oberweser
06.02.2011, 19:40
Morgen früh werden wieder 7 Verbände zu Tal fahren. Und diesmal ist SOMNIUM VITAE dabei...:super:

http://www.wsv.de/ftp/presse/2011/00118_2011.pdf

Wünsche allzeit Gute Fahrt...

Gruß
Thomas :wink:

Ingolf
06.02.2011, 19:56
Da könnte man ja schon mal Tank5 in Tank6 und Tank 4 in Tank 5 usw... da geht es schneller. Mir liegen hier Sicherheitsdatenblätter für den Transport von 78%iger H2SO4 vor , da steht Edelstahltank als geeignetes Transportbehältnis. Bei VTG-Kesselwagen die Standard-bzw. weichgummibeschichtet sind, steht unter Schwefelsäure: zulässige Konzentrationen von 1-85%.
Na dann wollen wir mal hoffen , das es die Spezialisten zeitlich in die Reihe bekommen bevor die Banken ihre Kuckucksmänner losschicken mit ihren Aufklebern.

JuergenKoblenz
06.02.2011, 19:57
Hallo Kollegen und User,
mal kurz ein paar gedanken zur Chemischen und zur Beförderungssache die sich mit @water decken.
Keiner wusste bis zur Öffnung der Tanks was ihn erwartete.Sehr schön auch der Beitrag #1276 von Peter Hartung mit der Grafik!
Das die Bak´s da waren ist im zuge der Arbeiten der versuch vorausschauend zu Denken,was ja wohl nicht verwerflich ist, zumal die Bak´s von Lehnkering (der Muttergesellschaft/Rheinfracht) waren.
Nachdem sich nun rausstellte das mit den vorhandenen Fahrzeugen die Beförderung nicht möglich war musste ein Fahrzeug mit V4a Tank´s herangezogen werden(V2a Tanks klappen nicht da die fast genau so wie Eisen reagieren)
Da in der zwischenzeit ein Tank in der Waldhof bald am Kochen war musste das umgepumpte gut recht zügig zurück zur BASF da man die Befürchtung weiterer Reaktionen hat und das Produkt bei der BASF aus Sicherheitsgründen behandelt werden soll.
@wolle.d
Zur Sache Kommision und einschlägige Berichte in den Medien ist zu bemerken-das hat man auch diesem Forum(Positiv) zu verdanken.
Das hier nicht nur der übliche Weg über Staatsanwalt etc. gegangen wird,sondern eine FREIE Fachlich kompetente Kommision gebildet werden soll(Putschke) ist zwangsläufig,weil die zuständigen Entscheider gemerkt haben das Sie sich hier auf einem absolut großem Minenefeld laufen,was von der See bis Basel reicht!
Es ist nun auch unsere Aufgabe, inkl. der Medien,das die Minen scharf bleiben -selbst auf die Gefahr hinaus das auch mal eine in Straßburg, Berlin oder Brüssel hochgeht!
Das fängt zum Beispiel auch mit dem Begutachten der Besetzung der kommenden Kommision an!
Ist Sie wirklich unabhängig oder hat Sie einen Staatlichen überhang-in dem zusammenhang wäre auch noch die Fachliche Besetzung zu beachten!
(Nicht nur die Theoretische Fakultät sondern auch die Praktiker oder Leute die in beiden Sachen firm sind)
Ist Sie auch Europäisch International besetzt?
Wird in dieser Kommision nur die Waldhof als einzelunglück betrachtet oder werden vorhandene Fakten der Vergleichweisen Unglücke wie Ena2 oder der Dph in Antwerpen hinzu gezogen!?
Wir werden es sehen-und weitere aufschlussreiche Fakten werden sich erst mit dem drehen und begehung der Waldhof eröffnen!
Eins steht aber jetzt schon fest -diese Havarie wird sich auf viele Sachen in der Schiffahrt auswirken.
Hier könnte man den Spruch " Was Morgens in Basel passiert ist Abends in Rotterdam"dahingehend Relativieren
"Wenn an einem Tag auf dem Rhein eine Havarie passiert hat Rotterdam in einer Woche keine Arbeit mehr"
und das ist auch gut so!
Hier wird erst einmal deutlich was der Fluss/die Flüsse und die Kapitäne mit Ihren Schiffen Europäisch Wirtschaftlich für eine Bedeutung haben!
In diesem Sinne
Jürgen

water
06.02.2011, 20:01
Der Sachverhalt wird m.E. auch ziemlich klar in dieser Presseinformation dargestellt:

http://www.wsa-bingen.wsv.de/pdf/Presse/110204_Presseinformation_Nr_41%2c_1810_h.pdf

wolle.D
06.02.2011, 21:03
Der Sachverhalt wird m.E. auch ziemlich klar in dieser Presseinformation dargestellt:

http://www.wsa-bingen.wsv.de/pdf/Presse/110204_Presseinformation_Nr_41%2c_1810_h.pdf

Eher umgekehrt. Diese Pressemitteilung war Auslöser des Beitrags.

Jürgen hatte die gesuchte Erklärung für meine Frage.

Danke an Euch beide für die Antworten.

Gruß wolle

Stadt_Aschaffenburg
06.02.2011, 21:11
Hi,

aber jetzt habe ich mal eine ganz andere Frage:

Ist die Somnium Vitae heute durch?

LG
Micha

Oberweser
06.02.2011, 21:15
Hi Micha,

ich hatte in Beitrag #1296 schon darauf hingewiesen:

http://www.wsv.de/ftp/presse/2011/00118_2011.pdf

Demnach sind die Bells morgen früh an der Reihe. :super:

Gruß
Thomas

Stadt_Aschaffenburg
06.02.2011, 21:22
Hi Thomas,

wenn ich ehrlich bin: Ich habs übersehen :shy:
Aber trotzdem danke :super:

LG
Micha

Tobias
06.02.2011, 21:29
Liegen in Budenheim und fahren morgen früh los :)

Rheinkilometer 546
06.02.2011, 21:32
Habt Ihr Schrott geladen ? Wo müßt ihr hin, Mosel ?
Gute Fahrt.

Tobias
06.02.2011, 21:34
Ja genau..nach Mertert unsere erste Reise dieses Jahr :D

Stadt_Aschaffenburg
06.02.2011, 21:38
Hi Tobias,

na das hat ja gut angefangen :rooll:
Hoffentlich geht das nicht so weiter...

LG
Micha

Jürgen II
06.02.2011, 21:48
Hi Tobias,
gute Reise.
Schöne Grüße aus Urmitz
Jürgen

JuergenKoblenz
06.02.2011, 22:16
Und ganz wichtig !!!!!
In Koblenz LINKS abbiegen !!
Gute Reise
J

Rheinkilometer 546
06.02.2011, 22:16
@Tobias:

Ab wann darf man denn morgen früh ins Gebirge ? Werden die aufgerufenen 7 Verbände hintereinander oder über den Tag verteilt zu Tal fahren ?

http://www.wsv.de/ftp/presse/2011/00118_2011.pdf

Tobias
06.02.2011, 22:36
Ja wir haben gesagt das wir der letzte sein wollen der 7 schubverbände..sonst müssen wir den leeren schubverbänden die geschwindigkeit vorgeben = Unötiger Spritverbrauch..wir sind ja geladen niemals so schnell wie ein leerer und außerdem sollen die weg sein wenn wir in die Mosel drehen weil die uns sonst im Nacken hängen und sich vorbei drücken wollen.
Wir sollen morgen um halb sieben in Bingen Startklar sein..eine andere Order haben wir bis jetzt auch noch nicht :D

Oberweser
06.02.2011, 22:54
Werden die aufgerufenen 7 Verbände hintereinander oder über den Tag verteilt zu Tal fahren ?


@Rkm 546,

Tobias hat's ja schon geschildert, daß die Verbände komprimiert früh morgens als erste fahren. Danach folgen dann die Einzelfahrer.

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist der Grund dafür, daß während der Passage der Koppelverbände aus Sicherheitsgründen die Bergungsarbeiten vorübergehend eingestellt werden müssen.

Gruß
Thomas

Rheinkilometer 546
06.02.2011, 22:55
Ok, also dann gute Reise. :wink:

rrindke
06.02.2011, 23:59
Klaus,da hast du recht. Räppelchen gehört hier nicht rein. Aber das Du die Apotheke leer geschlürft hast schon. Mein Gehirn hat noch keine Säure zu spüren bekommen. Aber das genau meinte ich. Die Mitleser haben Ihren Spass. Aber ich gebe Dir Recht, mit dem Gehirn. Man sollte es einschalten. Ich denke es wäre im Sinne aller, wenn Ihr diesen Beitrag löscht. Ich denke, Klaus, Du machst das schon. Ralf

buckelwal
07.02.2011, 00:00
Hallo Tobias,
berichte bitte (vll. in einem eigenen "Kapitel") über Eure weitere Reise.
Und die terminlichen Auswirkungen (die wirtschaftlichen sind eh bekannt) auf die Auslastung des LEBENSTRAUM's.

LG an die GANZE (!!) Familie vom ehemaligen PAX aus Wien.

Stadt_Aschaffenburg
07.02.2011, 00:10
Hallo Ralf,

gar nichts lösche ich :)
Es sei denn, du forderst mich förmlich dazu auf.

NEIN TU´s NICHT! :lool:

LG
Micha

Oberweser
07.02.2011, 00:38
Hallo zusammen,

ich habe gerade vom Pressezentrum eben sehr ausführlich Information erhalten :super:

Für die Probefahrten von Schubverbänden an der havarierten MS Waldhof vorbei war das Hauptkriterium die Nähe zum Havaristen.
...
Der Schiffsstau soll auch weiterhin von Bingen her aufgelöst werden.
...
Daß die Probefahrten gestern ausschließlich durch niederländische Schiffe durchgeführt wurden, war offensichtlich Zufall.


Sag ich doch... Etwas anderes wäre ja auch unvorstellbar. Oder hat hier etwa jemand ernsthaft gedacht, daß da krumme Dinger gelaufen sind?

@ Tobias: Mich würde ja noch interessieren, ob diese Diskussion und unsere (= Micha's) Anfrage zur Sprache gekommen ist, als ihr heute mit dem WSA gesprochen habt.

Gruß
Thomas


P.S.: Und auch an dieser Stelle nochmal: Ich wünsche euch, wenn's morgen endlich weiter geht, eine gute Reise und allzeit Gute Fahrt...:wink:

water
07.02.2011, 08:48
Havarietagebuch der TMS Waldhof: http://tms-waldhof.de/

Gemeinsames Pressezentrum „Havarie Loreley“
– Rhein-Lahn-Kreis
– Wasser- und Schifffahrtsamt Bingen
– Staatskanzlei Rheinland-Pfalz
– Polizei Rheinland-Pfalz

St. Goarshausen
Tel.: 06771 / 919159
E-Mail: pressezentrum@vg-loreley.de


Für weiterführende Fragen


Pressestelle des Bergungsunternehmens
Tel.: +31 10 / 2042609 (Anfragen bitte in Englisch)
Email: johan.pastoor@mammoet.com


Pressestelle der Reederei
Tel.: 030 / 2061413030
Email: presse@tms-waldhof.de

siehe Impressum der Website

Lehnkering etc.

Tobias
07.02.2011, 09:32
Sind durch...ging gut Bilder folgen nachher :)

Joana
07.02.2011, 11:47
Hallo Tobias,
Grad auf der Web cam gesehen. Bist grad ums Deutsche Eck gebogen. Warst doch du, oder ?
Gruss Joana

Tobias
07.02.2011, 12:08
Jap das waren wir :)

wolle.D
07.02.2011, 13:05
Noch ne Frage:

Die für die Pumparbeiten optisch von außen erkennbaren Öffnungen erscheinen relativ groß. Die Öffnungen an den Tanks sind nicht erkennbar.
Da ständig Einsatzkräfte ohne Atemschutz auf dem Schiff tätig sind, frage ich mich, ob aufgrund der Schwefelsaüre es dort nicht ekelhaft stinken müßte und ob die austretenden Dämpfe in unmittelbarer Nähe nicht gesundheitsgefährdend sind.
Ein Anwohner von St. Goar erwähnte in einem Gespräch, daß er einen Schwefelgeruch wahrnehme, sobald er sein Haus verlasse.
Ich selber habe das nicht gerochen, aber die Weinkenner vor Ort haben da wohl ein feineres Näschen.

Gruß wolle

Freigeschaltet - Stadt_Aschaffenburg

Unregistriert
07.02.2011, 13:29
Ein Teil der Säure aus dem an der Loreley havarierten Tanker soll kontrolliert in den Rhein geleitet werden. Das hat die Einsatzleitung beschlossen. Am Samstag hatte sich beim Umpumpen der Schwefelsäure in ein Transportschiff die Stabilität des verunglückten Tankers verändert.

Vorbereitungen für das Abpumpen des ersten TanksEin Teil des Schiffes war abgesackt. Seither biegt sich der Schiffskörper durch und setzt das Schiff unter Spannung. Es besteht die Gefahr, dass der Tanker auseinanderbricht. Ab Mittag sollen daher rund 80 Tonnen Säure pro Stunde in den Fluss geleitet werden. Die Säure werde durch das Rheinwasser neutralisiert, sagte ein Experte. Das Ökosystem des Flusses sei nicht gefährdet.

Nach Angaben der Wasserschutzpolizei sind Schäden für Tiere und Pflanzen im Fluss - wenn überhaupt - nur in einem begrenzten Umfang zu erwarten. Seit der Havarie seien bereits 900 Tonnen der Säure ausgetreten, hieß es, vermutlich durch die Automatikventile des Tankers.

Parallel zum Ablassen in den Rhein soll die Schwefelsäure aber auch weiter in ein Transportschiff gepumpt werden.


Freigeschaltet - Stadt_Aschaffenburg

water
07.02.2011, 13:40
07. Februar 2011 - Staatskanzlei Rheinland-Pfalz, Pressemitteilung

Sicherheit steht an erster Stelle

Die Einsatzleitung am Rhein hat sich heute Morgen dazu entschieden, einen Teil der verbliebenen Ladung kontrolliert in den Rhein zu leiten. Zuvor hatten die Experten alle Ergebnisse der Untersuchungen am Havaristen ausgewertet. “Wir werden alles tun, um die Bevölkerung, die Einsatzkräfte und die Umwelt zu schützen“, sagte Innenstaatssekretär Roger Lewentz, der den Einsatz für die Landesregierung koordiniert.

Quelle
tms-waldhof.de

wolle.D
07.02.2011, 13:49
Lt. Nachrichten SWR4 12.30 Uhr sollen jetzt doch 80t/Std (ca.22kg/sec, oder bei Dichte 1,8 ca. 12 l/sec) Schwefelsäure kontrolliert in den Rhein abgelassen.
Begründung: Nach ablassen des Tanks7 hat sich die Lage des Tankers verändert und es droht ein Auseinanderbrechen.

Gruß wolle


PS: Dann könnte der Tanker in 2 Tagen leer sein.

binnenvaart
07.02.2011, 14:08
Rotterdam. Eine Havarie wie im Falle des verunglückten Binnentankers "Waldhof" und die davon ausgelöste, weitreichende Blockade des Rheins für die Schifffahrt darf es nicht noch einmal geben.

Tankerunglück auf dem Rhein soll sich nicht wiederholen (http://www.verkehrsrundschau.de/tankerunglueck-auf-dem-rhein-soll-sich-nicht-wiederholen-1004738.html)

wolle.D
07.02.2011, 14:20
Pumpschläuche im Vorschiff.

Müßten bei statischen Problemen die Tankinhalte 1-6 nicht anteilsmäßig gewichtsreduziert werden.
Wenn Tank1 (Bug) kontrolliert abgelassen wird, entsteht doch ein Auftrieb, was wiederum die Lage der Waldorf und damit die statische Belastung erhöhen würde.

Gruß wolle



Freigeschaltet - Stadt_Aschaffenburg

Bigmäc74
07.02.2011, 14:49
aaaalso Doch!!! eine Horrornachricht jagt die nächste!
Arme (UM)WELT!!!
das ding hängt doch am Kran, wie soll er dann brechen????
:fragkratz:

Oberweser
07.02.2011, 15:19
Der Schiffsstau auf Rhein und Main oberhalb von Mainz ist fast vollständig aufgelöst.

http://www.wsv.de/ftp/presse/2011/00120_2011.pdf

Oberweser
07.02.2011, 15:31
Hier die neuesten Meldungen vom WSA Bingen zur Entscheidung, die Säure jetzt doch kontrolliert abzulassen. Es seien seit der Havarie ohnehin bislang schon 900 Tonnen ausgetreten, vermutlich durch die Automatikventile.

http://www.wsa-bingen.wsv.de/pdf/Presse/110207_Presseinformation_Nr_44%2c_1130_h.pdf

binnenvaart
07.02.2011, 15:39
Gefährlich steil ragt der Loreley-Felsen über den Rhein, mitten im Weg des gewaltigen Stroms, der sich hier in engen Kurven seine Bahn sucht.

Ein Strom macht dicht - die Folgen der Tanker-Havarie auf dem Rhein (http://www.planetopia.de/archiv/news-details/datum/2011/01/30/ein-strom-macht-dicht-die-folgen-der-tanker-havarie-auf-dem-rhein.html)

wolle.D
07.02.2011, 16:02
aaaalso Doch!!! eine Horrornachricht jagt die nächste!
Arme (UM)WELT!!!
das ding hängt doch am Kran, wie soll er dann brechen????
:fragkratz:

Nur eine Kranstabilisierung ca. 15m vor Heck, daher doch möglich.

binnenvaart
07.02.2011, 16:16
St. Goar. Bei der Bergung des Mitte Januar havarierten Tankschiffs "Waldhof" soll ein Teil der Fracht in den Rhein abfließen.

Retter wollen Säure aus Havarie-Schiff in Rhein ablassen (http://www.derwesten.de/nachrichten/panorama/Retter-wollen-Saeure-aus-Havarie-Schiff-in-Rhein-ablassen-id4253556.html)

M-Rhein
07.02.2011, 16:28
Hallo zusammen,

ich kapiere ja noch warum es nun nach dem leichtern von Tank 7 zu einer anderen Lage kommt, und ich verstehe auch noch warum das letzten Endes nicht ganz so ideal für die Waldhof ist und dass es demnach ein Risiko ist die Situation zu lassen wie sie ist.
Was ich aber nicht verstehe:
Warum 80 t/Std abfliessen lassen? Kann man die 80 to nicht in was besseres laufen lassen als den Rhein?

Oder ist das (chemisch bedingt) nicht möglich die in irgendeinen anderen Tanker laufen zu lassen (ob Stahl oder Plastik - egal) oder steht ein solcher "Behälter" einfach gerade nicht zur Verfügung??

Viele Grüße
M

Bigmäc74
07.02.2011, 16:37
Auschnitt aus "Der Westen"
Die Einsatzleitung teilte darüber hinaus mit, dass seit der Havarie am 13. Januar bereits etwa 900 Tonnen der Säure in den Rhein geflossen seien. Ursprünglich war das Schiff mit knapp 2.400 Tonnen Schwefelsäure beladen. Ein Teil der Ladung soll weiterhin verquirlt werden, um diesen wie geplant am Dienstag in ein Tankschiff zu pumpen.

Dann machen die paar tönnchen ja auch nix mehr....UNFASSBAR!!!!
lg mARKUS

martse
07.02.2011, 16:48
Nur eine Kranstabilisierung ca. 15m vor Heck, daher doch möglich.

In einem der Presseinformation Nr.: - 30 - (http://www.wsa-bingen.wsv.de/pdf/Presse/110130_Presseinformation_Nr_30%2c_1430h.pdf) wurde eine Grafik gezeigt, in der man sehen kann, wie das achtere Drittel der Waldhof durch die Neigung des Schiffes Richtung Kolk frei im Wasser schwebt. Die beiden Krane sind wohl wirklich nur zur Stabilisierung. Wenn ich das richtig sehe, können beide zusammen 500to tragen. Der Wasserstand fällt und gleichzeitig sackt nun die Waldhof durch die Entladung von Tank 7 in den mittlerweile 8.5om tiefen Kolk, liegt also immer weniger auf. Kann mir vorstellen, daß die Krane ohnehin am Limit sind - spätestens wenn wieder Ladung in Tank 7 gepumpt wird.

Hier noch ein Video der Rhein-Zeitung von gestern

Was passiert am Unglückstanker? (http://www.rhein-zeitung.de/video.html?bcpid=587516236001&bclid=52470201001&bctid=778914872001)

das mich an der Offenheit der Berichterstattung durch die WSA doch etwas zweifeln läßt. Sollte es auch hier wie in der richtigen Politik sein: die Wahrheit gibt's nur scheibchenweise - und nur wenns unbedingt sein muß.

900to Ladung fehlen bereits, und keiner hats bemerkt.

Schade, ich war schon dabei Vertrauen in offizielle Verlautbarungen zu fassen.

Der SWR meldet:

Säure soll zum Teil in den Rhein geleitet werden (http://www.swr.de/nachrichten/rp/-/id=1682/nid=1682/did=7481294/d9k5b4/index.html)

und der geneigte Leser erfährt nebenbei:



BASF entsorgt Säure über Kläranlage

Der Chemiekonzern untersuchte die Schwefelsäure aus dem gekenterten Tankschiff. Eine Unternehmenssprecherin sagte, die Säure, die bereits am Wochenende von dem havarierten Schiff nach Ludwigshafen gebracht worden war, werde über die Kläranlage der BASF in Ludwigshafen entsorgt. Es handele sich insgesamt um 243 Tonnen.

Wozu dann der ganze Aufstand?

Oder versteh ich hier irgendwas falsch?

etwas fassungslose Grüße
Martin

Rheinkilometer 546
07.02.2011, 16:53
Gefährlich steil ragt der Loreley-Felsen über den Rhein, mitten im Weg des gewaltigen Stroms, der sich hier in engen Kurven seine Bahn sucht.

Ein Strom macht dicht - die Folgen der Tanker-Havarie auf dem Rhein (http://www.planetopia.de/archiv/news-details/datum/2011/01/30/ein-strom-macht-dicht-die-folgen-der-tanker-havarie-auf-dem-rhein.html)

Tja, alles sehr aufrüttelnd und sehr reißerisch jetzt, meiner Meinung nach war die dreiwöchige Sperrung der Talfahrt eine überzogene Maßnahme mit dem, was man jetzt treibt verglichen.

->Ablassen des Gemischs. Das hätte man schon vor 14 Tagen machen können...

Jetzt nimmt man dann den "kurzen" Dienstweg ? :confused1:
Soweit hätte es gar nicht kommen müssen.
Da mußten u.a. Schiffe in Gustavsburg ZWEIMAL leichtern, da auf Wasserstand rückwärts rein, das ist dann alles richtig so.
Als der Pegel bei ca. 300 Kaub, 280 Oestrich war, hätte man reagieren müssen und nicht noch warten, bis die Schiffe in Basel und Breisach sich schon stapeln !
Was ist wenn sich zu Berg ein Gas Tanker da rein fährt ?
Kann niemand eindämmen, das Risiko, oder ?
Finde es echt bemerkenswert, daß die Schiffer und Reedereien das alles so mitgetragen haben.
Wenn wir früher 2 Stunden zum Schichtwechsel oder Einkaufen lagen, waren die auffem Büro schon mim nassen Höschen unterwegs, könnt einem in Iffezheim ja einer die Schleuserei vermasseln...:roooll:

Das muß mal raus.:zweifel:

Bigmäc74
07.02.2011, 17:11
Wer das alles so akzeptiert, der kann das gerne so handhaben!
Ich nicht! Höhere Gewalt und lauter so´n bla bla,bla!
Ich habe mit einem sehr guten Anwalt kontakt, der mir helfen wird nicht in die Pleite getrieben zu werden!!!
und er sagte mir schon halbwegs gute aussichten vorraus!!
Werde euch gerne informieren wenn es neues gibt!
falls jemand diesen Anwalt beautragen möchte auch seine interessen zu vertreten, bitte PN an mich!
Grüsse aus der ferne
markus

Kawumm 68
07.02.2011, 17:26
Hallo Forum!

Jetzt wachsen mir aber langsam Hörner. Ich war erst im Glauben das die Verantwortlichen die Sache den Umständen nach im Griff hatten. Nun aber denke ich das wir mit den ganzen "tollen und offenen" Mitteilungen nur eingelullt wurden. Die Mitteilungen und "Bemühungen" sollten wohl doch die Unfähigkeit und Ratlosigkeit vertuschen. Unglaublich das jetzt plötzlich 900 Tonnen fehlen sollen und der Rest eingeleitet werden soll. Aber im Interwiew konnte man deutlich die Unsicherheit erkennen.
Naja die Bergungsfirma freut sich, wenn sie nach Zeit bezehlt wird. Kaum vorzustellen wenn unter diesen Umständen die Bergungsfirma auch beratende Funktion hatte.

Bin nicht sicher aber bei der Menge die fehlt oder sich vermischt hat, hätte man dies doch analysieren können.

Eine Frage noch, kann man gefahrlos Tanks beschallen um die Menge im Tank festzustellen?

Gruß Kawumm 68

Oberweser
07.02.2011, 17:44
Aktuelle Nachrichten vom Pressezentrum (Stand 15.30 Uhr):

Demnach soll das Ablassen der Säure bislang wohl problemlos funktionieren...

http://www.wsa-bingen.wsv.de/pdf/Presse/110207_Presseinformation_Nr_45%2c_1530_h.pdf

wolle.D
07.02.2011, 18:32
Nach 25 Tagen intensiver Arbeit von Experten und Einsatzkräften ist jetzt eine Situation entstanden, die gefährlicher ist, als am Tag nach der Kenterung.

Auszüge aus Presseinformation 44 vom 07.02.2011 11.30 Uhr

Jetzt weiß plötzlich das Umweltbundesamt 1 Stunde nach bekanntwerden des kontrollierten Ablasses, daß dies alles völlig ungefährlich ist.
Als der Rhein beim Hochwasser die fast 3-fache Menge Wasserdurchfluß hatte, wurden noch Bedenken geäußert.

Bereits 900t Schwefelsäure ausgelaufen.
Woher plötzlich diese Erkenntnis?

Das Bergungsunternehmen kann unter diesen Umständen keine Verantwortung für die Sicherheit der an dem Schiff arbeitenden Einsatzkräfte mehr garantieren.
Wer hatte bisher die Verantwortung und wer übernimmt sie jetzt?

Wir werden alles tun, um die Bevölkerung, die Einsatzkräfte und die Umwelt zu schützen.
Die gleiche Formulierung haben wir schon vor Beginn der Bergungsarbeiten gehört und wenn die Waldorf in die Luft fliegt oder auseinanderbricht wird uns diese Standardaussage wieder um die Ohren gehauen.

Die Säure wird durch das Rheinwasser unter Wärmeentwicklung neutralisiert.
Alles klar? Wird wahrscheinschlich durch die heutige Sonnenwärme noch neutralisierter.

Was uns in den letzten Wochen an Widersprüchen und Fehlinformationen untergejubelt wurde, ist unverantwortlich und grenzt an Verdummung. Das gilt auch für unterschlagene Informationen.

Ich möchte ausdrücklich erwähnen, daß das WSA Bingen lobenswerterweise alles getan hat, um uns Informationen zeitnah zu übermitteln und für die fragwürdigen Inhalte der Pressemeldungen m.E. nicht verantwortlich ist.

Gruß wolle

water
07.02.2011, 18:52
Man kann. Siehe hier z.B.

http://www.sonotec.de/produkte/messtechnik/sonometer_05.htm

http://www.endress.com/de/ultraschall-fuellstand-messen.html

Gamperdona
07.02.2011, 19:33
Um eine Niveaumessung mit Radar machen zu können, muss der Behälter zuerst leer sein und den "Nullabgleich" machen. Dabei wird die Höhe des Tanks mit den Wellen eruiert und anschliessend mit Berechnungen die Software parametriert.
Störechos müssen evt. ebenfalls gedämpft werden (innere Einbauten).
Einfach so den Radar in ein Loch halten und dann den Füllstand messen -das ist unmöglich-. Jedenfalls in der Firma wo ich arbeite...

@wolleD / Bigmäc : Was regt ihr Euch immer noch über die Säure auf ? Wenn eh schon 900 ton den Bach runter sind, kommts auf weitere Tonnen nicht mehr drauf an. Und ich glaube nach wie vor, das die verantwortlichen Personen mit Krisen umzugehen wissen, die Sicherheit zuoberst steht und es eben nicht so einfach ist, auf jede Verändurung optimal zu reagieren. Sorry Leute, als privater und Familienvater muss ich mindestens 3 Monate ohne Einkommen überbrücken können, in dieser Verantwortung stehe ich. Also sparen...
In der Branche wo ich arbeite, werden Firmen seit Jahren verkauft, umstrukturiert, Personal abgebaut usw. Auch ich muss damit rechnen,morgen ohne Job dazustehen. Das heisst aber nicht, dass ich der Meinung bin es würde genug für die Binnenschifffahrt gemacht. Aber das ist ein anderes Thema.

mfG
Stephan

Stadt_Aschaffenburg
07.02.2011, 19:51
Hallo zusammen,

ich kann verstehen, daß sich einige jetzt aufregen, daß man nun die Schwefelsäure abläßt. Die einen werden sagen: "Sowas geht nicht", die anderen "das hätte man auch gleich machen können...!"

Auf welcher Basis die Entscheidung gefällt wurde, weiß ich nicht, aber mit Sicherheit haben auch Umweltbedenken eine große Rolle dabei gespielt.
Man wußte zwar, daß sich die Säure schnell mit dem Rheinwasser vermischen würde, aber trotzdem gab es von überall Aufschreie der Empörung.
Wahrscheinlich deswegen hat man beschlossen, die Säure in Leichter oder Schiffe umzupumpen.

Zu diesem Zeitpunkt wußte noch NIEMAND, wie es in den Tanks der WALDHOF wirklich aussieht. Man ging zwar davon aus, daß keine Säure ausgetreten war, aber einen Beweis dafür gab es nicht, man mußte erstmal die Tanks sichten und Proben nehmen.

Das hat man dann ja auch gemacht und festgestellt, daß die Säure mit Wasser durchsetzt ist und sich Wasserstoff gebildet hatte....

Jetzt sind wir ein paar Tage weiter, ein Tank, von dem man vermutete, daß die Säure noch unverdünnt war, wurde bereits geleichtert und das Produkt nach Mannheim zu BASF gebracht. Und jetzt kommts: Ich bin mir sicher, daß man dort festgestellt hat, daß die Säure doch mehr mit Wasser durchsetzt war, als man es vorher gedacht hatte. Ich könnte wetten, daß es in dem Tank Wassernester gab, die sich nicht aufgelöst hatten und beim Umpumpen für EINIGE Probleme gesorgt haben.


In einem Zwischenbereich der Verdünnung ist Schwefelsäure so aktiv und aggressiv, daß es Stand heute keinen Behälter gibt, in dem man dieses Produkt sicher transportieren könnte. Ich denke, da werden einige froh gewesen sein, als diese Suppe aus dem Schiff wieder draußen war.

Und dann entsorgt man sie über die Hauseigene Kläranlage...
Wie?
Man verdünnt sie, neutralisiert sie vielleicht auch zum Teil mit Lauge.
Und wohin mit dem Zeug?
In den Abfluß!
Und wo geht der Abfluß hin?
In den Rhein!

Und wahrscheinlich ist genau so eine Suppe (oder noch schlimmer) in den anderen Tanks ebenfalls vorhanden....

Wenn die WALDHOF jetzt auch noch Richtung Kolk rutscht, warum soll man dann das Risiko auf sich nehmen, immer damit rechnen zu müssen, beim Homogenisieren Probleme zu bekommen, weil es bistimmt auch in den anderen Tanks Wassernester gibt und sich wieder Gase und Hitze bilden?!?

Nur damit die Suppe den Rhein hochgeschippert und dann doch in die Kläranlage laufen läßt, damit sie dann (natürlich längst durchmischt und unschädlich) in St. Goarshausen vorbeiläuft.

Wozu das alles?

Ich habe vollstes Verständnis dafür, daß man das Produkt jetzt kontrolliert in den Rhein pumpt.

Gut: Ich möchte jetzt gerade kein Fisch sein und in den 200 Metern schwimmen müssen, bevor die Säure sich aufgelöst hat, aber sonst wird das keine Auswirkung haben.


Man könnte sich fragen, warum das nicht gleich so gemacht wurde, aber so ist es eben: Nachher ist man immer schlauer!


LG
Micha

binnenvaart
07.02.2011, 19:54
Die ersten Probefahrten rheinabwärts am Säuretanker vorbei waren erfolgreich. Doch stocken die Bergungsarbeiten am Unglücksschiff nach wie vor

Hoffnung für Rheinschiffer (http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1296657097992.shtml)

Kawumm 68
07.02.2011, 19:57
Hallo water hallo Gamperdona!

Danke für die schnelle Info. Die Sache hat aber, wie ich finde, eine sonderbare Wendung genommen. Für haben die Verantwortlichen an Glaubwürdigkeit verloren.

Ich entnehme euren Texten das ihr nicht direkt mit der Schifffahrt zu tun habt. Ich finde es daher super wie ihr euch hier einbringt. Mehr davon

Gruß Kawumm 68

wolle.D
07.02.2011, 20:04
Liebe Binnenschiffer
Aufgrund der Probleme, die durch die 25-tägigen Vorbereitungsversuche zur Bergung entstanden sind, wird sich die endgültige Bergung nochmals um einige Tage verschieben.
Um das Leeren der Tanks zu beschleunigen, wird ein Teil der Säure in den Rhein gekippt und ein Teil zur BASF rheinaufwärts geschifft. Dort wird es dann abgepumt und anschließend wieder zurück in den Rhein gekippt. Das vermindert den ph-Wert unterhalb von St. Goarshausen.
Wir bitten die Binnenschiffer noch um etwas Geduld. Nachts können Sie natürlich wie bisher im Dunkeln rauf- und im Hellen runterfahren.

Bis auf weiteres alles Gute und nutzen Sie die Liegezeiten zur Entspannung.

Gamperdona
07.02.2011, 20:11
Und dann entsorgt man sie über die Hauseigene Kläranlage...
Wie?
Man verdünnt sie, neutralisiert sie vielleicht auch zum Teil mit Lauge.
Und wohin mit dem Zeug?
In den Abfluß!
Und wo geht der Abfluß hin?
In den Rhein!

Man könnte sich fragen, warum das nicht gleich so gemacht wurde, aber so ist es eben: Nachher ist man immer schlauer!


Hi Micha
In einer Kläranlage wird meist mit Kalk neutralisiert. Bevor die Sosse dann in den Rhein geht, werden in den Belüftungsbecken Mithilfe von Sauerstoff der eingeblasen wird und mit Mikroorganismen noch die restlichen Stoffe abgebaut. Wie wir gehört haben, enthält techn. H2SO4 auch noch anderes. Anzumerken ist noch, dass die Waldhof kein chem. Reaktor ist wo man einfach so die Säure neutralisieren könnte.

Am Schluss habens alle gewusst wie man es hätte machen müssen...die einen früher, die anderen später. Wie Recht Du hast!

Grüss,
Stephan:wink:

Heidi Franz
07.02.2011, 20:12
Ätzende Säure fließt nach Tankerunglück in Rhein (http://www.main-netz.de/nachrichten/vermischtes/dpa/vermischtes/art7123,1521979)

Wasserratte
07.02.2011, 20:22
Um Gottes Willen, was für eine Sauerei - eben ist man noch stolz darauf, dass der Lachs wieder im Rhein schwimmt und jetzt macht man sowas!!!

Ich habe dank der hiesigen Chemiefabriken und ihren Ablässen Fische im Rhein verrecken sehen, massenweise und für was hat man jetzt 3 Wochen solchen Aufstand gemacht?

MaBuHo
07.02.2011, 20:24
Nach 25 Tagen intensiver Arbeit von Experten und Einsatzkräften ist jetzt eine Situation entstanden, die gefährlicher ist, als am Tag nach der Kenterung. Siehe # Beitrag 1341



Genau so sieht es aus! Kann mich da Wolle nur anschließen. Schade, das es so kommen musste!

Gruß

MaBuHo

Stadt_Aschaffenburg
07.02.2011, 20:25
Hi Christa,

willst du die Antwort so krass haben wie die Frage?
Bitteschön: Besser ein paar Fische, als Menschen!

Aber glaubs mir: So krass wirds nicht werden.

LG
Micha

Peter Hartung
07.02.2011, 20:30
Guten Abend!

Einerseits: Es ist wie es ist.
Andererseits: Mit der Entscheidung, jetzt die Schwefelsäure direkt in den Rhein zu verklappen, hat die Einsatzleitung ihre Glaubwürdigkeit verspielt.

Jetzt wird bekannt gegeben, dass bereits seit der Havarie 900 Tonnen Schwefelsäure ausgelaufen sind.

Jetzt wird bekannt gegeben, dass der übliche pH-Wert des Mittelrheins bei 8,0 bis 8,1 liegt. Aber schon am 14.1.2011 war der pH-Wert am Fähranleger St. Goar 7,67. Und der SWR gibt heute bekannt, dass mit Beginn des Verklappens heute "am rechten Ufer (...) die pH-Werte bei 7,1 und in der Flussmitte bei 7,2" lagen.

Fotonachweis siehe hier: http://www.fotoschiff.de/images/imgp7190.jpg
Das pH-Wert-Messgerät auf dem Fähranleger bei St. Goar zeigte am 14.1.2011 um 12.59 Uhr einen Wert von 7,67 an. Zu diesem Zeitpunkt (und auch danach) behauptete die Einsatzleitung, es wäre keine Schwefelsäure ausgetreten.

Am Freitag, den 28.1.2011 schrieb ich folgendes:

"Die Mitteilung 23 aus dem gemeinsamen Pressezentrum vom 27.1.2011, 14 Uhr, wirft Fragen auf. Bisher ging ich davon aus, dass auch die Wallgänge beprobt werden sollen und nicht nur die Innentanks. Nun lag zwar das Ergebnis von Innentank Nr. 7 ("...beinhaltet ... Schwefelsäure, Wasser und Wasserstoff.") als Erstes vor und weitere sollen folgen, aber man hat ja deutlich gesehen, dass die Aussenhaut des Schiffes angebohrt wurde, man also damit auch Zugang zu den Wallgängen suchte. Welche Untersuchungsergebnisse hat man wohl dort festgestellt?

Ich denke, es sind noch viele Fragen unbeantwortet.

Darunter auch diese: Wenn sich im Center-Tank Nr. 7 neben Schwefelsäure und Wasserstoff auch noch Wasser befindet, wie kam es dort hinein? Und lässt sich damit die Behauptung aufrecht erhalten, dass keine Schwefelsäure in den Rhein geflossen ist?"

Vgl. http://www.forum-schiff.de/phpBB3/viewtopic.php?f=2&t=3182&start=60#p55392

Diese Fragen blieben in den Erklärungen aus dem Presse-Zentrum bis heute unbeantwortet. Also ist mein persönlicher Eindruck, dass man man gegenüber der Öffentlichkeit wichtige Informationen verschwiegen hat! Und damit haben die Einsatzkräfte und deren Presse-Leute ihre Glaubwürdigkeit verspielt.

Übrigens: Es war der gleiche SPD-Staatsekretär Lewentz der unmittelbar nach der Havarie vom "kontrolierten Einleiten" von Schwefelsäure sprach und derselbe gibt heute bekannt, dass nun doch verklappt werden soll.

mfg Peter Hartung

Oberweser
07.02.2011, 20:32
Morgen früh werden 12 weitere, namentlich benannte Verbände zu Tal fahren:

http://www.wsv.de/ftp/presse/2011/00121_2011.pdf

Oberweser
07.02.2011, 20:42
Es wurde heute auch noch mal versucht, nach den beiden Vermissten im Schiffsinneren zu suchen. Leider ist es nicht gelungen, in die Wohnung zu gelangen.

http://www.wsa-bingen.wsv.de/pdf/Presse/110207_Presseinformation_Nr_46%2c_1715_h.pdf

Rheinkilometer 546
07.02.2011, 20:44
Sehe gerade auf der webcam der Rhein Zeitung, daß ein Bergfahrer die Bank passiert.
http://www.rhein-zeitung.de/startseite_artikel,-RZ-WebCam-an-der-Loreley-Blick-auf-die-Situation-an-der-TMS-Waldhof-_arid,189731.html

Von wann bis wann darf man aktuell fahren ? 18:00 bis 20:00 Uhr ?

Stadt_Aschaffenburg
07.02.2011, 20:44
Hi Peter,

ich weiß nicht, ob man das so behaupten kann.

1. ist der PH-Wert NORMALERWEISE bei etwa 7,8 - 8,1, zum Zeitpunkt der ersten Messung hatten wir aber Hochwasser. Dadurch hätte sich der PH-Wert auch ändern können. 7,67 ist ein vollkommen normaler Wert, der niemanden beunruhigen würde.

2. kann man den Bergungskräften nicht unterstellen, daß sie nicht bemerkt haben, daß 900t Produkt fehlen, wenn in etwa gleich viel Wasser eingedrungen war.

3. ist seit Tagen geklärt, daß offensichtlich Wasser durch diverse Ventile eindringen konnte, dies auch in Tank 7, der ebenfalls mehrere Tage unter Wasser war.


Insgesamt bitte ich, von Spekulationen Abstand zu nehmen. Wenn ihr eine Stellungnahme wollt, schreibe ich nachher eine Anfrage.
Ich bin mir sicher, ich werde auch diesmal wieder anstandslos Auskunft bekommen.

LG
Micha

Norbert
07.02.2011, 20:57
Hallo,

natürlich ist es nicht schön wenn die Säure in den Rhein gelangt. Wahrscheinlich war das auch so nicht geplant. Wer hätte vor 3 Wochen gedacht das sich ein riesen Kolk unterm Vorschiff der Waldhof bildet, Niemand oder? Wenn wie beschrieben 300 Tonnen abgepumpt wurden, 900 t fehlen dann bleibt rechnerisch eine Menge von 1200 Tonnen.

Sollte der Tanker wegrutschen und brechen dann könnte es sein das die 1200 t auf einen Schlag frei werden. Das wird Wahrscheinlich der Grund sein um die Säure kontrolliert abzulassen Quasi als letztes Mittel.

Ich kenne die Fakten nicht nach denen entschieden worden ist und ich bin Froh das ich nicht im Krisenstab sitze und diese Verantwortung auf mich nehmen muss.

Gruß Norbert

Gamperdona
07.02.2011, 21:08
Ich habe dank der hiesigen Chemiefabriken und ihren Ablässen Fische im Rhein verrecken sehen, massenweise und für was hat man jetzt 3 Wochen solchen Aufstand gemacht?

Hallo Christa
So eine Umwelt-Sauerei ist das jetzt auch wieder nicht, diese Säure ist kein Dioxin oder atomarer Abfall. Die Folgen dieser Chemikalien im Rhein sind effektiv nur ein Bruchteil dessen, was z.B. Düngemittel o.ä. verursachen würde.
Bevor Du über chemische Produkte bzw. deren Hersteller hinwegziehst, würde ich empfehlen mal nachzuschauen wieviel Chemikalien sich im Haushalt befinden oder mann/frau täglich so benutzt. Vielleicht auch unbewusst.

Bedenke auch, das z.B. nach dem Brand (1986) in Basel allen Chemiefirmen aufgezungen wurde, Millionen für den Umweltschutz auszugeben. Heute ist der Rhein bei Basel sauberer als vor 1986.

mfG
Stephan

water
07.02.2011, 21:15
Hier kann man sich informieren
http://www.bafg.de/php/korh31.htm

197045

Oberweser
07.02.2011, 21:18
@ Norbert,

genau so sehe ich das auch.

Ich frage mich nur, warum man nicht versucht hat, der Auskolkung durch gezielte Zugabe von Geschiebe oder Wasserbausteinen entgegenzuwirken. Ganz am Anfang gab es ja mal Berichte über derartige Bemühungen, danach hat man davon nichts mehr gehört.

Wäre die Auskolkung verhindert oder abgemildert worden, gäbe es jetzt vielleicht nicht solche Stabilitätsprobleme und man hätte ohne Verklappung weiter machen können.

Gruß
Thomas

Helmut
07.02.2011, 21:21
Bin eben an den PC und wollte schauen was Sache ist- da haut es mir die Schlappen weg. Ich lieg wohl mit meiner Vermutung , daß das Ganze in einem anderen Land schneller erledigt gewesen wäre nicht ganz falsch. Ich erinnere mich:
...wenn die Havarie schwierig erscheint kann man die Säure kontrolliert ablassen. Aber halt nicht so schnell: zuerst noch 1521 Experten nach anderer Meinung fragen - dann noch warten bis der Rhein nicht mehr so viel Wasser führt ( ok, war bei höheren Wasser wohl auch schwieriger die Säure abzulassen- für den Rhein und die Umwelt aber bestimmt besser).
Das wäre alles zu schnell gegangen - oder hatte da ein Großkonzern und die Transportversicherung auch noch mitzureden.
Die Säure die der Erlenhof gebracht hat ging ja in die Kläranlage- also kaputt und wertlos. Dann kann man ja jetzt getrost ablassen.
Dass die Schiffer dafür unnötig lange vom Geldverdienen abgehalten wurden ist da nicht weiter interessant.

Warum einfach wenn es auch umständlich geht. Der Bergungsfirma mache ich keinen Vorwurf - nur denen, die den Praktikern das Leben schwer machen.

Das ganze Spektakel hätte dann allerdings nur ca. 14 Tage gedauert, wenn überhaupt.

Musso
07.02.2011, 21:26
Hallo Micha @alle,
wie kann es sein das man uns noch immer erzählt, dass man die Körper der Toten nicht Bergen könne.
Wohnung und Maschienenraum sind wie auf den Fotos zu sehen,schon mit Wathosen zu betreten. Also werden hier andere interessen vertreten.

Gebt doch endlich den Familienangehörigen ihre Toten das sie endlich Gewissheit haben.

Ob die 900 to. wirklich ausgelaufen sind ???????? oder will die zuständige Behörde ihr weiteres Handeln nur mehr abwiegeln um sich wenn alles geborgen ist, beweihräuchern zu lassen.

micha bitte stelle auch bitte diese zwei Fragen wenn du mit der Behörde Kontakt aufnimmst.

unverständliche Grüße
Gerhard

Rheinkilometer 546
07.02.2011, 21:29
Bis wann etwa wäre der "Waldhof" dann leer ? 80 Tonnen pro Stunde, 1200 Tonnen angeblich noch im Schiff...ziemlich genau 15 Stunden. :kopfkratz:

Und dann ? Wird versucht zu drehen, um ihn auf den Kiel zu legen ?

binnenvaart
07.02.2011, 21:35
Seit Sonntag können Koppelverbände wieder rheinabwärts fahren. Solche transportieren vor allem Container,

Rheinschifffahrt normalisiert sich langsam (http://bazonline.ch/basel/stadt/Rheinschifffahrt-normalisiert-sich-langsam/story/29233047)

Peter Hartung
07.02.2011, 21:53
Guten Abend!

Es gibt ein weiteres (indirektes) Indiz dafür, dass sehr frühzeitig bekannt war, dass Schwefelsäure aus der "WALDHOF" auslief. Das waren die aussergewöhnlichen Hochwasser-Schutzmaßnahmen am 15. und 16. Februar 2011, die das THW für die ufernahen Bereiche der Altstadt von St. Goar durchführen musste. Man riegelte diesmal mit Beton-Elementen und Sandsäcken den Uferbereich ab und pumpte das Rheinwasser zurück. Vgl. diesen Bericht aus der "RHEINZEITUNG":

http://www.rhein-zeitung.de/regionales_artikel,-Hochwasser-und-Havarie-Ist-St-Goar-noch-zu-retten-_arid,189677.html

Merkwürdigerweise ist ein zweiter Bericht mit dem Titel

Sensation: St. Goarer Altstadt blieb hochwasserfrei
Rhein Zeitung - ‎16.01.2011‎
Mittelrhein - Es ist eine Sensation: Die Altstadt von St. Goar blieb hochwasserfrei.

nicht mehr im Internet verfügbar (Fehlercode 404 - Page Not found).

mfg Peter Hartung

Ingolf
07.02.2011, 21:56
Im ersten angebohrten Tank sei keine Säure gewesen, sagte Krekel. „Da ist nur klares Rheinwasser drin. Er war vermutlich leer.“ Um das Wasser herauszupumpen, müssten große Löcher in die Tankwand geschnitten und dann Pumpen und Schläuche hineingelassen werden. Die Analyse-Ergebnisse der Proben aus dem zweiten Tank standen noch aus. Klar war, dass hochexplosives Wasserstoffgas zunächst nicht festgestellt wurde. „Das ist eine große Erleichterung“, sagte Krekel. http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:xdARA6n6dOQJ:www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article12358036/Leiche-ist-nicht-vermisster-Matrose-des-Saeuretankers.html+rheinwasser+tank+1&cd=30&hl=de&ct=clnk&source=www.google.com Da hat er also doch nicht gelogen am 27.01.2011 in der Welt online. Reines Rheinwasser im Tank. Zu einer Stellungsnahme bzgl. dieser Meldung war das BWV Bingen auf meine Anfrage nicht bereit. Keine Antwort ist auch eine Antwort. Schon vor hundert Jahren konnte man innerhalb einer Minute die Konzentration von Schwefelsäure feststellen. Das ist heute auch nicht komplizierter. Wassernester gibt es nicht in Schwefelsäure, das ist nicht möglich da die Säure sofort mit dem Wasser reagiert. Also war in Insiderkreisen längst bekannt das Schwefelsäure in den Rhein geflossen ist , oder als 2. Möglichkeit wird hier versucht das jetzige Verklappen der Schwefelsäure zu rechtfertigen. Das Vertrauen in eine wahrheitsgetreue Informationspolitik ist jedenfalls den Bach (bzw. Fluss) hinunter.

Ingolf
07.02.2011, 22:03
http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:cMNsK7ScQQcJ:www.rhein-zeitung.de/regionales/hunsrueck_artikel,-Die-Altstadt-von-St-Goar-bleibt-hochwasserfrei-_arid,190398.html+Sensation:+St.+Goarer+Altstadt+b lieb+hochwasserfrei&cd=1&hl=de&ct=clnk&client=firefox-a&source=www.google.com Wenn Seiten gelöscht werden kann man immer noch eine Zeit lang "cache" anklicken , dann findet man auch noch die gelöschten Artikel. Ich habe aber festgestellt das auch die Originalseite funktioniert: http://www.rhein-zeitung.de/regionales/hunsrueck_artikel,-Die-Altstadt-von-St-Goar-bleibt-hochwasserfrei-_arid,190398.html

Musso
07.02.2011, 22:17
Hallo und Guten Abend.

Zu dieser Zeit hat das Kriesenzentrum zum ersten mal bekannt gegeben, die Schwefelsäure kontroliert in den Rhein abzulassen.
Aus diesem Grund wurde in St. Goar vom THW einige Pumpen instaliert. Die B9 wurde wie bei jedem Hochwasser quer zur Fahrbahn mit Sandsäcken und zum ersten mal mit Betonsteinen gesichert, da beim letzten Hochwasser die ergebnisse des Qickdammes nicht von erfolg waren.

Am Steiger der Personenfähre ist ein Meßgerät angebracht an welchem der PH-wert kaum geschwankt hat.

MfG
Gerhard

water
07.02.2011, 22:27
Ergänzend zu dem bereits mitgeteilten Link

http://www.bafg.de/php/korh31.htm

der den Langzeitverlauf in Lage Koblenz über ca. 31 Tage darstellt,
dürfte ab morgen noch folgende Darstellung interessant sein
(6 Stunden-Takt)

http://www.bafg.de/nn_162182/DE/06__Info__Service/02__Gewaesserguete/gewaesserguete__node.html?__nnn=true

Stadt_Aschaffenburg
07.02.2011, 22:35
Hallo water,

gehst du davon aus, daß der PH-Wert in Koblenz überhaupt merklich sinkt? Ich kann mir das gar nicht vorstellen bei 12l Säure auf 1,6 Mio l Wasser pro Sekunde...

LG
Micha

Rheinkilometer 546
07.02.2011, 22:38
Nochmal : Gilt die Regelung noch Bergfahrt von 18:00-18:30 Uhr bis 20:00 Uhr ?

MaBuHo
07.02.2011, 22:41
Nochmal : Gilt die Regelung noch Bergfahrt von 18:00-18:30 Uhr bis 20:00 Uhr ?

Hallo Rheinkilometer 546,

ich kann nur für gestern sprechen, und da sind noch Schiffe nach 20 Uhr (z. T. auch Verbände mit Vorspann) zu Berg gefahren.

Gruß

MaBuHo

JuergenKoblenz
07.02.2011, 22:44
Hallo
finde ich aber jetzt etwas unlogisch mit dem Raum voll Wasser.Da man an den Domdeckel von der Seite mittlerweile leicht drankommt brauchen die doch nach der Beprobung,wo festgestellt wurde das da nur Wasser drin war,nur den Domdeckel zu öffnen um das Wasser Pumpen zu können.
Und außerdem muß jedes Schiff bevor es an der Löschstelle wegfährt bei den Papieren für die Ladestelle eine Tankaufmessung in Kopie abgeben!
Also müsste man doch wissen ob der eine oder der Tank leer war.Die Aufmaßpläne für die einzelnen Tanks müssten zumindest bei der Reederei in Kopie liegen.
Entweder können die Leute das nicht lesen (was ich bezweifele) oder es ist Augenwischerei.
Den vorherigen Versuch das ganze über die "normale" Löschung der Räume zu machen finde ich OK -und wenn es nicht klappt dann muss man halt in den sauren Apfel des ablassens beisen!
Aber schon in dem Moment wo die Reaktion (Wasserstoff) bekannt wurde und man feststellte das es bei allen Tanks der fall war konnte es nur über das System kommen-6 Räume können nicht alle auf einmal undicht werden.
Und wo Wasser hinkommt kann auch Säure austreten-zumal vermutlich bei dem hohen wasser gewisse Drücke und Verwirbelungen auftraten.
Was auch noch eine Variation ist das in dem Leitungssystem gewisse Zustände zeitweise wie bei einem Heber auftraten-Das Wasser läuft aufgrund der höhen unterschiede von selber in den anderen Tank.Erschwerend dazu muss man noch bedenken das die Säure bei Ihrer Reaktion mit Wasser Teilweise so Aggresiv wird das sie auch vorher haltende Dichtungen etc. anfrisst.Wie es auch sei -ab Morgen steht Salzhering auf der Speisekarte.
Gruss
Jürgen
Bei allem immer noch in Gedenken an unsere Kollegen

water
07.02.2011, 22:52
Ich habe auf diese Messungen hingewiesen, weil ich aufzeigen möchte, dass k e i n e wesentlichen Änderungen der Wasserzusammensetzung zu erwarten sind.

Die zitierte Verdünnung findet allerdings nicht in dem genannten Verhältnis statt, da wir uns nicht im Bereich idealer Vermischung bewegen.

d.h. Nicht die gesamte Rheinwassermenge trägt zur Verdünnung bei, sondern nur ein - mir nicht bekannter - Bruchteil.

Wesentlich für die pH-Wertkonstanz ist nicht die Verdünnung allein, sondern die im Wasser enthaltene Karbonathärte, die mit der Säure eine Neutralisationsreaktion eingeht.

Dabei entsteht Kohlensäure, die in Wasser und Kohlendioxid zerfällt.

Das einzige, was sich ändert, ist die Sulfatfracht, da sich Gips und Magnesiumsulfat bilden. Bei dieser geringen Konzentration sind beide recht gut wasserlöslich.

Rheinkilometer 546
07.02.2011, 22:54
ich kann nur für gestern sprechen, und da sind noch Schiffe nach 20 Uhr (z. T. auch Verbände mit Vorspann) zu Berg gefahren.

Ok, vielen Dank. :wink:

Rheinkilometer 546
07.02.2011, 22:59
Was JürgenKoblenz sagt, klar. Das lät sich leicht an der Ladestelle prüfen von wegen Aufmaß, interessiert aber jetzt nicht mehr vermute ich.
Bei 7 Tanks und schwerer Säure, 2376 Tonnen kein Problem, Tank 1 leer zu lassen für zu Tal, bei dem Wasserstand, der da herrschte.

Den Tank muß man unten schonmal nicht waschen bei Produktwechsel z.B.

So Gedankenspiele von mir halt...:wink1:

Peter Hartung
07.02.2011, 23:03
Guten Abend!

Aus der Schweiz kommen "ätzende" Schlagzeilen, deutsche lesen sich harmloser:

http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/loreley_badet_in_schwefelsaeure_1.9398113.html

http://bazonline.ch/panorama/vermischtes/tzende-Saeure-fliesst-in-den-Rhein/story/12636250

http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5iJ4a4h57eaBbMkPrHkG5WQPD01DQ?docId=CNG.d48be e4b36ef1d80f206a95a86790523.8f1

Ansonsten: Danke an "water" für seinen sachlichen Beitrag (# 1375).

mfg Peter Hartung

Gamperdona
07.02.2011, 23:32
Aus der Schweiz kommen "ätzende" Schlagzeilen, deutsche lesen sich harmloser:

:kopfkratz:
Na das ist wohl frech Peter...auch wenns was die Zeitungsartikel anbelangt Tatsache ist...

mfG
Stephan

Peter Hartung
07.02.2011, 23:41
:kopfkratz:
Na das ist wohl frech Peter...auch wenns was die Zeitungsartikel anbelangt Tatsache ist...
mfG
Stephan

@ Stephan: Na ja, der Unfall bei Sandoz 1986 in Basel scheint dort manchem Redaktör noch in den Knochen zu stecken. Kuckst Du hier: http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/sandoz-unfall.html

mfg Peter Hartung

Stadt_Aschaffenburg
07.02.2011, 23:42
Hi,

die Schlagzeilen sind vielleicht ein bischen reißerisch, aber der Text ist auch nicht viel anders geschrieben, als in den Nachrichten aus Deutschland bisher. Mal sehen wie morgen die Meinungsbilder-Zeitung mit den nackten Mädels auf der Titelseite titelt.

Mir ist erstmal wichtig, daß die Bergung ohne Zwischenfälle verläuft. Wenn das Schiff auseinanderbrechen würde, weil auf das Abpumpen verzichtet wurde und dadurch der restliche Inhalt der Tanks unkontrolliert reagieren würde, wäre die Gefahr viel höher.

Ich kriege bestimmt wieder auf die Mütze, wenn ich das Beispiel nehme, aber als die ENA2 gekentert ist, liefen 960 t Schwefelsäure nur durch den Durchmesser der Entlüftungsöffnungen kontrolliert in den Petrolhafen. Obwohl dort im Gegensatz zum Rhein keine nennenswerte Strömung herrscht, blieben Umweltschäden aus. Lediglich ein Fischsterben, das etwa 1000 Fische betraf, war zu beklagen. Selbst Greenpeace sprach damals davon, daß von bleibenden Schäden nicht auszugehen sei.

Also was ist jetzt? Wollen wir noch ein bischen populistische Meinungsmache betreiben, oder halten wir uns an die Fakten?


LG
Micha

Gamperdona
07.02.2011, 23:57
Na ja, der Unfall bei Sandoz 1986 in Basel scheint dort manchem Redaktör noch in den Knochen zu stecken. mfg Peter Hartung

Hallo Peter
ich will nicht streiten. Aber ich denke im Netz ist es vielfach eine Frage der Referenz.
Auch Dein veröffentlichter Link ist nicht über aller Verdachte erhaben.

Gruss,
Stephan

Ingolf
08.02.2011, 00:15
Ena2 und Waldhof haben auch gemeinsam das am Anfang der Berichterstattung keinerlei Schwefelsäure ausgetreten ist. Dann war die Brühe auf einmal weg und im Wasser. Eventuell war die Verklappung auch von Anfang an geplant als Kostengünstigste Entsorgungsalternative. Das kann man natürlich der Öffentlichkeit nicht so auf das Butterbrot schmieren. Aus Peters link: Spezialisierte PR-Unternehmen stehen bei Katastrophen aller Art als mediale Kriseninterventionskräfte bereit und arbeiten äußerst wirksam.

Blaubär
08.02.2011, 00:15
Hallo,

also die Fakten sind ja wohl, dass man plötzlich so ganz nebenbei serviert bekommt, dass ja seit der Havarie sowieso schon 900 Tonnen Schwefelsäure in den Rhein geflossen sind.
An sich ein cleverer Schachzug, der wohl Gemüter beruhigen soll, nur hat man dabei wohl vergessen, über Vertrauen und Glaubwürdigkeit nachzudenken!Schade drum...

L.G
Renate

Joana
08.02.2011, 00:37
Hallo,
deshalb sollte man aber trotzdem nicht überreagieren, Wir sind keine chemiker und können das Geschehen nicht sachlich übersehen.
Selbst Greenpeace ( wie vorhin schon erwähnt) holen sich Gutachten von Fachleuten, bevor sie irgendwelche Aussagen treffen oder Aktionen planen. ( War selber fast 15 Jahre Greenpeace Mitglied)
Gruss Joana

Oberweser
08.02.2011, 00:38
Ich verstehe bislang auch noch nicht, woher man plötzlich so genau wissen will, daß bereits 900 Tonnen Säure ausgelaufen sind.

Ich werde den Verdacht nicht los, daß diese Aussage nur eine Beschwichtigung sein soll, nach dem Motto: "Wenn die meiste Suppe eh schon ausgelaufen ist, kommt's ja auf den Rest auch nicht mehr an..."

Ich kann wirklich nur hoffen, daß diese Verklappung tatsächlich so harmlos ist wie sie dargestellt wird, und daß unabhängige Stellen wie z.B. Greenpeace oder BUND eigene Untersuchungen und Messungen anstellen.

wolle.D
08.02.2011, 00:38
Es wird in der Presseinformation 44 erwähnt, daß Schott und Deck brechen könnten.
Sind da Querschotts mit gemeint?
Sind die einzelnen Tanks durch Querschotts wasserdicht voneinander getrennt?
Könnte es passieren, daß durch Biegung oder Torsion zuerst die Tanks reißen und die Säure in den noch intakten Rumpf fließt?
Welche Reaktionen (Schwefelsäure-Eisen) wären dann zu erwarten.

Gruß wolle

exmatrose
08.02.2011, 00:42
Hallo Nachtschwärmer,

ich habe der Rheinzeitung (einem Moderator), nach dem bekannt wurde das sich ein immer tiefer werdendes Kolk unter dem Vorschiff bildet - klaro bei dem Wasser - , den Tip gegeben dieses mit Sandsäcken zu verfüllen. Sandsäcke sind nach ablaufendem Wasser kein Hinderniss für die Schrauben der Schiffe im Gegensatz zum Verfüllen mit Wasserbausteinen. Man denke an Grundberührung. Hätte aber jetzt eine stabilere Lage des Havaristen - oder wollte man Geld sparen.

auch denke ich - waren von Anfang an Schiffbauer und Statiker am Start um zu wissen was passiert wenn bei fallendem Wasser und Unwissenheit über den Befüllungstand der Tanks passieren kann
Das TMS liegt ja nicht auf einem Fundament - ERGO - man wußte der Gefahr der Instabilität beim Leichtern bzw. umpumpen.

DA GIBT´ES NE MENGE KLÄRUNGSBEDARF

Gruß Mario

Unregistriert
08.02.2011, 00:49
Mit der Aussage "900 Tonnen sind schon ausgelaufen" ist doch jedem klar, dass allgemeiner Unmut an der Informationspolitik aufkommt!
Warum werden die denn dann überhaupt erwähnt?? Es hätte doch keiner gemerkt wenn jetzt noch 2.200 t anstatt 1.300 den Bach runtergehen!

Also entweder will man mit der Pressemeldung:
* wirklich "Gnadenlos ehrlich" sein - dann wusste man aber scheinbar bis dato nichts von den 900 tonnen, oder
* man will damit signalisieren "regt euch doch nicht so auf, 30% sind schon weg und keiner von euch hat´s gemerkt" es ist also alles halb so wild
* es war ein dummer und unüberlegter Zufall, dass die 900 t jetzt im Raum stehen

M-Rhein
08.02.2011, 01:00
Ich verfolge das Geschehen hier nun seit beginn, und immer wenn sich etwas tut, wird die Zahl derer, die wissen was zu tun ist exorbitant groß.

Gewiss ist das kontrollierte Einleiten besser als ein unkontrolliertes (beim Bruch), aber die Stbilitätsfrage wird sicherlich ein Thema im Vorfeld des leichterns gewesen sein. Vielleicht hat man mit der jetzigen Situation nicht gerechnet...oder man hat genau damit gerechnet...

Grüße M

PS: einem reporter der zeitung den tip zu geben sandsäcke drunter zu packen ist klasse! ich vermute mal er hat nicht unmittelbar mit den arbeiten begonnen?? junge junge....:kopfkratz1:

Peter Hartung
08.02.2011, 01:05
@ Stephan (# 1382): Der Link zum BUND war mir wichtig, weil er aus der Perspektive Eurer und unserer Aussenbordkameraden gut beschreibt, was seit 1986 im Rhein besser geworden ist und was noch zu tun bleibt. Aus Sicht der Aussenbord-Kameraden. Zweitausend Tonnen Schwefelsäure im Mittelrhein zu verklappen macht den Aussenbordskameraden das Leben nicht leichter. Darauf könnte man sich ja einigen. Weniger wäre besser.

Die Schweizer Redaktionen haben auch nur den Agentur-Text, der hier verbreitet wird, aber die Schlagzeilen hatten eben einen anderen Klang.

@ Micha (# 1381): Ich möchte wirklich nicht rechthaberisch sein, aber unmittelbar nach dem Kentern der "ENA 2" ging sofort und direkt die Hälfte der Ladung (ca. 450 Tonnen) durch zwei unverschlossene Tankdeckel in den Bach. Was an der Stelle das Hafenwasser zum Kochen und einige Fische bäuchlings an die Oberfläche brachte. Und an die elf Einsatzkräfte mächtig auf die Schleimhäute schlug, so dass sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mussten. Steht alles im BSU-Bericht, der hier schon mehrfach zitiert wurde. Die andere Hälfte lief dann, wie Du es richtig beschrieben hast, durch die Entlüftungsöffnungen in den Hafen. Nicht kontrolliert, sondern einfach so. Das Schiff hatte nämlich binnen 30 Sekunden den Bauch nach oben gedreht.

mfg Peter Hartung

http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/sandoz-unfall.html Link zum BUND

wolle.D
08.02.2011, 01:11
auch denke ich - waren von Anfang an Schiffbauer und Statiker am Start um zu wissen was passiert wenn bei fallendem Wasser und Unwissenheit über den Befüllungstand der Tanks passieren kann



Ist es nicht so, daß aus statischen Gründen beim Laden die Tanks nicht nacheinander, sondern nach einem bestimmten Füllschema betankt werden?
Beim Löschen werden die Tanks doch auch gleichmäßig und nicht der Reihe nach leergepumpt oder leergesaugt.
Denke, daß die Waldorf auf Gewichtsverlagerungen noch wesentlich empfindlicher reagiert als ein schwimmendes Schiff.

wolle

exmatrose
08.02.2011, 01:17
Hallo M-Rhein,

Du hast natürlich recht, aber ich habe fast fünf Jahre mit einer Bergungsfirma zusammen gearbeitet und da wäre die Sandsackvariante die erste und billigste Wahl gewesen um das Abgleiten des Havaristen zu vermeiden.

Warum die Holländer es nicht in Erwägung gezogen haben - ich kann es nicht nachvollziehen:

Hinterher sind alle klüger

Gruß Mario

Stadt_Aschaffenburg
08.02.2011, 01:20
Hi Peter,

das ist alles richtig, belegt aber doch nu umso mehr, daß beim kontrollierten Einleiten dieser vergleichsweise geringen Menge pro Sekunde keine Schäden für die Umwelt zu erwarten sind.

LG Micha

wolle.D
08.02.2011, 01:21
Vielleicht hat man mit der jetzigen Situation nicht gerechnet...oder man hat genau damit gerechnet...

Grüße M



Was meinst Du mit dem letzten Absatz?

M-Rhein
08.02.2011, 01:39
@exmatrose: vielleicht wäre es sinnvoll gewesen, aber hätte, hätte, hätte. Im Nachhinein ist das nur schwerlich klärbar

@ wolle: Ich meine damit, dass man vielleicht seit 3 Wochen mit der bangen Frage kämpft "was passiert wenn wir einen Tank leer machen?" Die Szenarien MÜSSEN alle bedacht worden sein! Möglicherweise hat es nun in dem unvermeintlichen geendet "seht her, wir haben´s versucht aber es geht beim besten willen nicht anders!"

martse
08.02.2011, 01:52
@M-Rhein

und ich glaubs ihnen wirklich, daß sie's versucht haben.

Die Informationspolitik der letzten Tage mag etwas befremdlich sein, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß 3 Wochen lang teures Freilichttheater veranstaltet wurde, nur um jetzt beruhigt die Stöpsel aus den Tanks ziehen zu können.

exmatrose
08.02.2011, 01:53
Keine weiteren Fragen,

die baldige Bergung der "Waldhof" bringt hoffentlich Licht in´s DUNKLE.

Ich bin gespannt wie sich die "Schlipsträger" dazu äußern.

bis dahin - Gruß Mario

Ingolf
08.02.2011, 01:57
Was ist der Hinderungsgrund beim kontrollierten Abpumpen ein Auffanggefäss (sprich Tankschiff) aufzustellen? Ich werf doch meinen Müll auch nicht in den Baggersee.

wolle.D
08.02.2011, 02:17
@ wolle: Ich meine damit, dass man vielleicht seit 3 Wochen mit der bangen Frage kämpft "was passiert wenn wir einen Tank leer machen?" Die Szenarien MÜSSEN alle bedacht worden sein! Möglicherweise hat es nun in dem unvermeintlichen geendet "seht her, wir haben´s versucht aber es geht beim besten willen nicht anders!"

Solltest Du recht haben, wäre das m.E. kriminell, den es stehen Menschenleben und Existenzen auf dem Spiel.
Dann glaube ich lieber, daß Fehleinschätzungen vorlagen.
Irren ist immerhin noch menschlich.

JuergenKoblenz
08.02.2011, 02:29
Hallo
nur mal so von der
GEMEINSAME EXPERTENTAGUNG FÜR DIE DEM
ÜBEREINKOMMEN ÜBER DIE INTERNATIONALE BEFÖRDERUNG
VON GEFÄHRLICHEN GÜTERN AUF BINNENWASSERSTRASSEN
BEIGEFÜGTE VERORDNUNG (ADN)
(SICHERHEITSAUSSCHUSS)
(18. Tagung, Genf, 24. bis 27. Januar 2011

http://www.unece.org/trans/doc/2011/wp15ac2/WP15-AC2-18-inf15g.pdf
Gruß
Jürgen

JuergenKoblenz
08.02.2011, 03:03
Hallo Kollegen,
wußtet ihr eigentlich schon wie sich das überhaupt mit Lehnkering/Rheinfracht verhält?
Nurmal so zur Info -ist schon Interressant-also gut Versichert sind die!

Nach weiteren Zukäufen benannte man das Unternehmen 1997 in Lehnkering AG um. Bereits im Folgejahr entstand aus der Zusammenführung der Logistikaktivitäten von Lehnkering und VTG die VTG-Lehnkering AG als Tochterunternehmen der Hapag Lloyd-Gruppe innerhalb des Preussag-Konzerns. Im Zuge der Umwandlung der Preussag zur TUI wurde durch Abspaltung des Bereiches Bulk- und Speziallogistik von der nunmehrigen VTG AG die Lehnkering GmbH gebildet, mit Sitz wieder in Duisburg. Seit 2004 ist die Lehnkering Holding GmbH in Besitz des europäischen Investmentunternehmens Triton.
Als großer Investor bei Triton wird in schwedischen Medien IKEA genannt. Weitere bedeutende Geldgeber sind unter anderen das Bankhaus Sal. Oppenheim, das an Triton direkt beteiligt ist, und der Finanzarm des Versicherungskonzerns AXA. Triton hat Büros in London, Stockholm und Frankfurt am Main.
Ich denke die alle haben zusammen genug Geld um die Familien der Opfer zu versorgen,die Bergung zu bezahlen, den liegengebliebenen Schiffen Geld zu geben und ganz nebenbei noch neue Fische im Rhein auszusetzen!
Gruß
Jürgen

Kawumm 68
08.02.2011, 04:05
Hallo Jürgen!

Bei einem soo großen schweren Berg auf dem die sitzen ist es schwierig mit dem untersten Gelschein anzufangen. (grins)

Außerdem habe ich mich schon länger gewundert, dass die mit nur einem Tank, Nr 7, angefangen sind. Denn weil dieser jetzt leer ist bekommt das Achterschiff doch deutlich mehr Auftrieb. Das hat zur Folge das mehr Druck, und damit mehr Belastung, auf der Kolkkante im Vorschiffsbereich kommt. Dies erhöht doch die Abrutschgefahr welche man doch auch unter anderen durch das Fahrverbot der Talfahrt verhindern wollte.

Gruß Kawumm 68

wolle.D
08.02.2011, 10:23
Zwischen 7.45 und 9.00 Uhr haben 12 Koppelverbände die Loreley passiert. Darunter ein Motorschiff mit 3 Schubleichtern.

Gruß wolle

Rheinkilometer 546
08.02.2011, 10:51
Nach weiteren Zukäufen benannte man das Unternehmen 1997 in Lehnkering AG um. ( Siehe # Beitrag 1402 )

Tja, das klappt wohl in Dallas oder im Denver Clan, aber sonst...:roooll:

VTG und Wintrans kamen seinerzeit mit ihrer kompletten Flotte zu Lehnkering, ja.
Davor hatten die Anfang der 90er auch mal sämtliche Kaufer / Maintank Schiffe übernommen.

Unregistriert
08.02.2011, 10:54
In kilometertief liegende Wracks kann man mit Kameras reingucken......hier findet man nichtmal die Leichen??? Finde ich doch sehr sehr verwunderlich. Würde mich nicht wundern,wenn da niemand mehr an Bord ist und auch niemehr jemand auftaucht. So hart es klingen mag.
Von Anfang an hatte ich bei diese Havarie ein sehr komisches Gefühl,mal heisst es die Ladung betreffend so,mal so...........ist doch alles sehr sehr verwunderlich.
Jetzt stellt sich auch noch raus,das eine Talfahrt möglich gewesen wäre,wenn man hier liest..........
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los,das hier eine grosse Show abgezogen wird,während munter Säure austritt,wenn überhaupt noch welche drin iss..

MEINE PERS. Meinung.

Dirk
08.02.2011, 11:00
Ich finde es doch immer wieder interessant wie schnell sich Meinungen ändern können.
Sicher können, und man sieht es ja auch kommen, Zweifel bezüglich der Informationspolitik und den Zielen der direkt Beteiligten Stellen auf.
Doch muß man vor allem einmal sehen das es solch eine Situation noch nicht gegeben hat.
Zu den "verlorenen" 900t Säure denke ich, man hatte ja schon direkt nach dem Unglück eine Veränderung des pH Wertes des Rheins festgestellt hatte, und nach Untersuchungen meinte dieser käme nicht durch ausgetretene Säure.
Wie wann und warum diese "verschwunden" sind, kann man derzeit trotzdem nur Mutmaßen.
Zum "auffangen" der Säure die nun abgelassen wird, wenn es denn so einach wäre, warum sollte man den versuchen die andern Tanks vorher zu homogenisieren?
Zur Dauer zur Bestimmung der "Qualität" der Säure, ich denke nicht das es damit getan ist ein Indikatorpapierchen einzutauchen, vor allem wenn es verschieden starke Schichten gibt.
Warum man nicht erst einen der vorderen Tanks entleerte, dürfte wohl auf die Frage der Homogenisierung hinauslaufen, und um etwas Zeit zu gewinnen, entschloß man sich halt mit den oberen, schon analysierten Tanks anzufangen.
Und sicher hätte man den Kolk auffüllen können, nur das das wieder die Strömungsverhältnisse komplett verändern könnte, und man mit einer weitern neuen Situation konfrontiert gewesen wäre.
Auch wundere ich mich etwas über die Chemiker unter uns, auch wenn alles theoretisch so einfach wäre, so ist es doch nur Theorie, in der jetzigen Situation sind so viele Unwägbarkeiten das man dies glaube mit reiner Rechnerei nicht lösen kann.
Und das wir nicht alles gesagt bekommen kann ich irgendwie auch Nachvollziehen, den mit jeder neuen Information kommt auch neue Kritik auf, neue Spekulationen. Mich würde das ehrlich gesagt ziemlich nerven.

Jedenfalls sehe ich die Sache so

Mit freundlichen Grüßen.

Dirk
(bei Nutzung der Suchfunktion in Verbindung mit meinem Namen findet man ein paar Bilder meines "Ferienortes")

M-Rhein
08.02.2011, 11:01
@ wolle #1400 --- sorry Rheinkilometer 546, du hast natürlich vollkommen Recht
"kriminell" will ich das in keinem Fall nennen! Diese Option stand ja nunmal schon von Anfang an im Raum, wurde wehement verneint, dann relativiert und letzten Endes als offensichtlich einzige Alternative betrachtet.
Der gewählte Zeitpunkt damit an die Öffentlichkeit zu gehen hätte ja früher auch garnicht sein können und dürfen.
Bleibt zu hoffen, dass es tatsächlich (weiterhin) so glimpflich abläuft wie beschrieben und dass dann die Bergung zügig abgeschlossen werden kann.

Rheinkilometer 546
08.02.2011, 11:04
An alle : Nur als Tip, soll keine Maßregelung sein. Vielleicht mal öfters den Beitrag zitieren, auf den man sich jetzt gerade bezieht oder die Nummer desselben.
Man verliert sonst langsam den Überblick bei 300.000 Antworten seit Bestehen des threads. :wink1:

wolle.D
08.02.2011, 11:05
nicht 12, sondern 13 Koppelverbände.
Die auf der Liste wsa und die Camaro, Motorschiff mit 3 Schubleichtern.

Rheinkilometer 546
08.02.2011, 11:14
Ist es nicht so, daß aus statischen Gründen beim Laden die Tanks nicht nacheinander, sondern nach einem bestimmten Füllschema betankt werden?
wolle

Gehen wir mal von 6 Tanks aus :

Auf Tankern mit jewils Backbord / Steuerbord insgesamt 12 Räumen haben wir meist Tank 6, 4, 2 angeladen, dann 5,3,1 oder 1, 3, 5 um schließlich mit Tank 1 und 6 abzuladen.

Bei Centertanks kann man das genauso machen, hat aber auch Tank über Tank geladen, von hinten nach vorne, da Mitteltanks.

Lädt man verschiedene Partien, richtet sich das Ganze nach der Ladung, wie die im Tanker verteilt werden kann aufgrund ihrer Eigenschaften, Heizladung, Dichte usw. usw ohne die Festigkeit und Belastbarkeit des Schiffes aus den Augen zu verlieren.

Rheinkilometer 546
08.02.2011, 11:17
Sehe, der "Erlenhof" liegt wieder auf Seit.

http://www.rhein-zeitung.de/startseite_artikel,-RZ-WebCam-an-der-Loreley-Blick-auf-die-Situation-an-der-TMS-Waldhof-_arid,189731.html

Wozu jetzt das ?

Ich dachte die wollten alles, was noch im Schiff ist kontrolliert ablassen ? :confused1::kopfkratz:

wolle.D
08.02.2011, 11:18
Die Gewässeraufsicht hat sich wieder unterhalb der Waldorf im Strom positioniert und ich gehe davon aus, daß wieder kontrolliert abgelassen wird.
Pumpen des Feuerlöschbootes laufen, um ggf. sofort volle Leistung abgeben zu können.
Aus meiner Sicht glaube ich die Bugspitze der Erlenhof zu erkennen.

Gruß wolle

felix-zeester
08.02.2011, 11:49
Guten morgen Kollegen!

Es muß doch jedem von uns klar sein, das bei einem Leichtern in einer solchen Situation, die Kiste instabiel wird. Wenn dann auch noch, wie ja bekannt war, die Kolkbildung dazu kommt, muß doch jedem von uns klar sein, das die Kiste vornüber wegrutschen muß.

Aber, was mich so stutzig macht: Wo das Ablassen der Säure erstmals ins Gespräch kam und von Oben abgesegnet wurde, widerrief Kurt Beck sehr schnell dieses Szenario und pfiff seinen Innenminister zurück. Warum? Die Säure bleibt auch während des Transportes Eigentum der BASF, vor allem, wenn es von von einem Werk zum Anderen geht.
Daher denke ich eher, das es der BASF darum ging den eigenen Schaden möglichst klein zu halten. Damit meine ich, wenn man die Säure zurück führen kann, wieder aufarbeiten, und wieder Geld damit verdienen kann. Wäre löblich gewesen für die Umwelt und den eigenen Geldbeutel!
Aber nach dem ersten Takinhalt bei der BASF wurde erkannt, das das Zeugs doch nur noch für die Kläranlage gut ist. Also, warum weiter den Abfall zurücknehmen? Dann lieber direkt mit dem Rhein mit!

Sieht das noch jemand so? Wenn ja, die Wahrheit werden wir wohl nie erfahren. Aber der deutschen Wirtschaftspolitik ist das durchaus zuzutrauen.

In Gedenken an die 2 Kollegen und mit freundlichem Gruß
Felix

Rheinkilometer 546
08.02.2011, 11:52
@felix-zeester : Ja, und warum ist der "Erlenhof" wieder da, um scheinbar erneut Ladung zu übernehmen ? Man wollte doch den Rest ablassen oder hab ich was falsch verstanden ?
Geht jetzt alles wieder Kommando zurück ?

Verwirrt dreinblick...:roooll:

felix-zeester
08.02.2011, 12:00
Rheinkilometerchen!

Ja, gute Frage! Paßt aber in eine Verschleierungspolitik! Man will doch zeigen, das man das Bestmögliche tut! Doch was macht die BASF? die jagt es auch nur noch durch ihre Kläranlage und dann weiter ab in den Rhein.

Gruß felix

binnenvaart
08.02.2011, 12:14
Het bergingsteam van de gekapseisde Waldhof in de Rijn heeft vandaag 350 ton zwavelzuur gecontroleerd in de Rijn laten lopen.

Zwavelzuur gaat gecontroleerd de Rijn in (http://nos.nl/artikel/217221-zwavelzuur-gaat-gecontroleerd-de-rijn-in.html)

Gamperdona
08.02.2011, 12:18
Hallo zusammen

Der finanzielle Wert der geladenen Säure beträgt rund 300'000 Euro. Für ein Werk wie die BASF ist das leicht wegzustecken.
Ich denke viel eher, dass die BASF ein Interesse daran hat, keine negativen Schlagzeilen zu machen. Weil dieser Schaden um einiges grösser sein kann als der Wert einer Schiffsladung.

@felix
Diese Säure aufzureinigen kostet vermutlich ein vielfaches mehr als wenn es durch die Kläranlage entsorgt wird. In der Kläranlage wird jedoch mehr gemacht als nur neutralisiert, habe das in einem vorhergehenden Beitrag schon geschrieben.

mfG
Stephan

binnenvaart
08.02.2011, 12:25
De Europese Schippersorganisatie (ESO) eist een grondig onderzoek naar de gang van zaken rond de ramp met de zwavelzuurtanker Waldhof, die op 13 januari bij de Lorelei op de Rijn kapseisde.

ESO wil grondig Waldhof-onderzoek (http://www.nieuwsbladtransport.nl/Nieuws/Binnenvaart/ArticleBinnenvaart/tabid/144/ArticleID/1758/ArticleName/ESOwilgrondigWaldhofonderzoek/Default.aspx)

Niet geregistreerd
08.02.2011, 12:38
antwort auf frage "warum ist der "Erlenhof" wieder da": die wollten doch nur tank 2 leerlauffen lassen?

Rheinkilometer 546
08.02.2011, 12:39
Rheinkilometerchen!

Ja, gute Frage! Paßt aber in eine Verschleierungspolitik! Man will doch zeigen, das man das Bestmögliche tut! Doch was macht die BASF? die jagt es auch nur noch durch ihre Kläranlage und dann weiter ab in den Rhein.

Gruß felix

Ja, das ist mir schon klar, felix.

Es hieß aber doch gestern, der Rest der Ladung wird abgelassen, warum legt man dann jetzt heute wieder das Schiff da hin, wenn mans doch eigentlich nicht mehr braucht, so meine ich das. :wink1:

wolle.D
08.02.2011, 12:43
Irgendwie sieht das hier nach erhöhter Einsatzbereitschaft der Polizei aus
Zwei Einsatzfahrzeuge der Polizei auf dem Campingplatz, ein Polizeiboot vor Anker. Ein Boot der Wasserschutzpolizei patroulliert zwischen Loreleyfelsen und Unglücksstelle.

Ähnliche Presänz war bisher nur bei den Vollsperrungen zu sehen.

wolle

binnenvaart
08.02.2011, 12:44
Die Erlenhof bei der Waldhof,foto's von

SWR Live Webcam, Schnappschüsse mit freundlicher Genehmigung des SWR :super:
(http://www.swr.de/tv/webcam-schiffsunglueck/-/id=2798/nid=2798/did=7507736/u2wwhr/index.html)

Ingolf
08.02.2011, 12:59
Die hatten das Abklappen in den Rhein angekuendigt. Dann kam ein Widerstand bei den Umweltbewussten. Da wurde zurueckgerudert und die Saeure heimlich verklappt. Jetzt wird der Rest verklappt und fuer die Oeffentlichkeit werden noch 200t abgepumpt um den guten Willen zu unterstreichen. Das ist Public Relation: Public Relations ist die Kunst, durch das gesprochene oder gedruckte Wort, durch Handlungen oder durch sichtbare Symbole für die eigene Firma, deren Produkt oder Dienstleistung eine günstige öffentliche Meinung zu schaffen.
Edward L. Bernays (Neffe von Sigmund Freud) zum Thema: „Wenn wir den Mechanismus und die Motive des Gruppendenkens verstehen, wird es möglich sein, die Massen, ohne deren Wissen, nach unserem Willen zu kontrollieren und zu steuern“.

wolle.D
08.02.2011, 13:11
Aber, was mich so stutzig macht: Wo das Ablassen der Säure erstmals ins Gespräch kam und von Oben abgesegnet wurde, widerrief Kurt Beck sehr schnell dieses Szenario und pfiff seinen Innenminister zurück. Warum? Die Säure bleibt auch während des Transportes Eigentum der BASF, vor allem, wenn es von von einem Werk zum Anderen geht.
Daher denke ich eher, das es der BASF darum ging den eigenen Schaden möglichst klein zu halten. Damit meine ich, wenn man die Säure zurück führen kann, wieder aufarbeiten, und wieder Geld damit verdienen kann. Wäre löblich gewesen für die Umwelt und den eigenen Geldbeutel!
Aber nach dem ersten Takinhalt bei der BASF wurde erkannt, das das Zeugs doch nur noch für die Kläranlage gut ist. Also, warum weiter den Abfall zurücknehmen? Dann lieber direkt mit dem Rhein mit!

Sieht das noch jemand so? Wenn ja, die Wahrheit werden wir wohl nie erfahren. Aber der deutschen Wirtschaftspolitik ist das durchaus zuzutrauen.

In Gedenken an die 2 Kollegen und mit freundlichem Gruß
Felix

Nachvollziehbare Überlegung. Die Wahrheit, die wir von Entscheidungsträgern geliefert bekommen, ist eine Formulierung, die der dummen Bevölkerung weismachen soll, daß alles nur in ihrem Interesse geschieht.
Wenn ich meinen Arbeitsplatz in Vorstandsetagen hätte, würde ich mich auch köstlich darüber amüsieren.

felix-zeester
08.02.2011, 13:15
Ingolf,

klingt kompliziert, aber Du triffst es auf den Kopf. Nur heimlich hatten die die 900 ton nicht verklappt, die hat sich der unheimliche Rhein schon von alleine geholt!

Ingolf
08.02.2011, 13:30
Zitat: die hat sich der unheimliche Rhein schon von alleine geholt!
Das mag sein , um das zu beurteilen habe ich zu wenige Infos und Fachkenntnisse ueber die Konstruktion der TMS Waldhof. Ich bin auch kein extremer Umweltfanatiker, da mir schon bewusst ist, das die Natur einiges verkraftet. Aber ich kenne das Schauspiel zwischen PR und Realitaet aus eigener Berufserfahrung. Shell GTL Floersheim . Ist aber schon lange her.

Musso
08.02.2011, 14:34
Hallo Ingolf @ all

Da war doch schon einmal etwas mit illegalem verklappen auf dem Rhein mit der von dir genannten Firma!
Ich glaube das war anfang der 70er Jahre.
Habe leider nichts im Internet gefunden! Naja war noch etwas zu früh.

Grüße Gerhard

Heidi Franz
08.02.2011, 14:44
Hallo zusammen,

warum wohl liegt die "Erlenhof" wieder auf Seit??? Wohl weil schon in der Presseinfo Nr. 44 des WSV stand, daß ein Teil der Ladung in den Rhein abgelassen wird. Hat das keiner gelesen oder werden solche Infos einfach ignoriert um wieder Kritik üben zukönnen??

Bei so manchem Beitrag hier könnte man auf den Gedanken kommen, es geht nur darum auf alle die an der Bergung beteiligt sind einzudreschen und nicht um sachliche Diskussion.

Gruß
Heidi

Seebaer
08.02.2011, 14:54
Presseinformation Nr.: - 47 -
Stand: 12.00 Uhr
http://www.wsa-bingen.wsv.de/pdf/Presse/110208_Presseinformation_Nr_47%2c_1200_h.pdf

Vielleicht beruhigt das die Gemüter wieder etwas - schön wärs!!!

Mein Mitleid gilt noch immer den Hinterbliebenen
Mein Dank den Kollegen und allen vor Ort die IHREN A.... HINHALTEN

Rheinkilometer 546
08.02.2011, 15:00
Hallo zusammen,

warum wohl liegt die "Erlenhof" wieder auf Seit??? Wohl weil schon in der Presseinfo Nr. 44 des WSV stand, daß ein Teil der Ladung in den Rhein abgelassen wird. Hat das keiner gelesen oder werden solche Infos einfach ignoriert um wieder Kritik üben zukönnen??

Bei so manchem Beitrag hier könnte man auf den Gedanken kommen, es geht nur darum auf alle die an der Bergung beteiligt sind einzudreschen und nicht um sachliche Diskussion.

Gruß
Heidi

In einem Thema mit 275.000 Hits und 1500 Antworten kann mal was untergehen, liebe Dame !

Ich dresche auf niemand ein, Werteste, ich kann nur schlecht mit Mumpitz und Verschleierung umgehen ! Und das ist alles Mumpitz, was da in Sachen endlich dat Schiff leer kriegen gerade abgeht.

Werner1701
08.02.2011, 15:04
Mein Mitleid gilt noch immer den Hinterbliebenen
Mein Dank den Kollegen und allen vor Ort die IHREN A.... HINHALTEN

genauso sehe ich das auch

Unregistriert
08.02.2011, 15:04
HEIDI, danke für diesen Beitrag!

dieses kleinkarrierte, vorurteilsüberfrachtete und besserwisserische Getue von manchem hier ist wirklicht unfaßbar.

von nichts Ahnung, aber davon viel und dies dann ständig in die Welt plärren erzeugt keine Symphatien und zeigt, das selbst schriftlich vorliegende Berichte offenbar nicht verstanden werden.

Heidi Franz
08.02.2011, 15:11
@ Rheinkilometer,

1. was haben die Hits mit den Beiträgen zutun?
2. sind das ja die direkten Antworten auf die Presseinfo
3. sagt mir Deine Antwort, daß die Bergungsmannschaft machen kann, was oder wie sie will, es ist so und so verkehrt und es geht wirklich nur darum, daß man auf die eindreschen kann.

Gruß
Heidi

Stadt_Aschaffenburg
08.02.2011, 15:25
Hallo zusammen,

ich hatte gestern schonmal durchblicken lassen, daß ich es nicht gerade gut finde, ständig bis hinten im Eskenfach zu kramen um "Beweise" zu finden, die man dazu verwenden kann, auf den Bergungsexperten und dem Pressezentrum herumzuhacken.

Ich bin nämlich froh, daß ich dort auf meine Fragen prompt und ausführlich Antwort bekomme und das soll auch so bleiben.

Wir wollen doch nicht als Verschwörungstheoretiker wahrgenommen werden, oder?

LG
Micha

steenhoven
08.02.2011, 15:30
Tjonge tjonge hier wirt vielleicht ein sch....... geschreiben. Fahre selber auf eine Schwefelsäure Tanker und weis genau was man damit machen kann und nicht. Wenn ihr alle wüsste was so von H2SO4 her gestellt wirt. Dann schaute manch blöde aus der wäsche was im dann fehlte ohne schwefelsäure.
Aber wie sagt ein Sprichwort: Die beste Steuerleute stehen am land.

wolle.D
08.02.2011, 15:54
Persönliche Spekulation

05.02. 250 t aus Tank 7 Rtg BASF
08.02. 250 t aus Tank 7 umgepumt von Tank 6 Rtg. BASF
07.02. 400 t aus Tank 2 kontrollierter Ablass.
?? 900 t aus Tanks ?? Wahrscheinlich mehr.
Bei 2400 T Ladung bleiben max 800 t.

Tank 1 bleibt gefüllt da dort die Gefahren von Torsions- oder Bruchschäden am geringsten sind und das Absaugen/Ablassen unter der Wasserlinie problematisch sein könnte.

09.02 Tank 5 in Tank 7 (Hecklast wird durch den Kran stabilisiert)
10.02 Tank 4 konrollierter Ablass.
11.02.Tank 7 Rtg BASF

Am Wochenende Bergungsbeginn und Mitte nächster Woche schwimmt die Waldorf wieder.

Schön wärs!

Stadt_Aschaffenburg
08.02.2011, 16:38
Hallo Wolfgang,

ich denke, es werden nicht nur 800 t sein, denn es ist bestimmt Wasser eingedrunden, als die Schwefelsäure austrat.
Aber auch das ist nur Spekulation, ich denke es mir halt nur so, weil ich davon ausgehe, daß der Füllstand gar nicht so stark abweichend war,
daß man den Verlust der 900 t Schwefelsäure, die ausgelaufen sind, gleich bemerken konnte.

Ich schätze nämlich mal, daß man erst aufgrund der Messungen am Wochenende festgestellt hat, daß Säure ausgelaufen sein muß.

LG
Micha

Ingolf
08.02.2011, 17:47
Hallo Micha, Aräometer gibt es seit über hundert Jahren . Das werden doch unsere Experten im Werkzeugschrank haben wenn die zu so einem Einsatz fahren. Durch Säure-Base-Titration dauert es etwas länger ,ist aber auch genauer . Eine halbe Stunde und jeder Hobbychemiker hat den genauen Konzentrationswert festgestellt. Selbst wenn der Kram nicht richtig durchmischt war gibt es die in der Praxis angewandte Methode der Durchzugsprobe. Und auf einen halben Prozent kommt es ja nun auch nicht an.
Sobald da ein Loch im Tank war wussten die Herren schon in welcher Konzentration die H2SO4 vorlag. Die sind doch nicht blöd.
Die fachliche Kompetenz der Bergungsmannschaft will hier auch keiner anzweifeln. Das sind schon die Besten auf dem Markt. Aber wessen Brot ich esse , dessen Lied ich singe. Die haben auch alle eine Familie zu versorgen und sind gezwungen Weisungen ihrer Auftraggeber auszuführen. Dann frage doch mal deine Pressefritzen warum man die Konzentration in den Tanks nicht feststellen konnte. Welche technischen Schwierigkeiten gab es ein Skalenaräometer in die Tanks einzubringen und die Temperatur zu messen? Frage sie mal ob sie wissen wie man eine Durchzugprobe nimmt. Technische Hilfestellung kann ich geben , falls es heute ein Problem ist solche Untersuchungen durchzuführen. Wir hatten früher keine Probleme damit.

Oberweser
08.02.2011, 18:03
Aktuelle Info (Stand 15.00 Uhr) zum Ablauf der Bergungsarbeiten

http://www.wsa-bingen.wsv.de/pdf/Presse/110208_Presseinformation_Nr_48%2c_1530_h.pdf

Km 632,2
08.02.2011, 18:26
Erlenhof 17:24 Uhr zu Berg

wolle.D
08.02.2011, 18:33
Hallo Wolfgang,

Ich schätze nämlich mal, daß man erst aufgrund der Messungen am Wochenende festgestellt hat, daß Säure ausgelaufen sein muß.

LG
Micha

Hallo Micha,

wenn das reine Füllstandsmessungen waren, dann müßten die Tanks doch um diese 900 t leerer sein.

Oder man hat Füllstand zzgl. Schwefelsäurekonzentration berücksichtigt und dann den Wasseranteil abgezogen.

Bei den fehlenden 900t ist auch nicht bekannt, in welcher Konzentration sie in den Rhein geflossen sind.

Ich verstehe auch nicht, wie Wasser in alle Tanks eindringen konnte. Mit Ausnahme von Tank 1 und evtl. Tank 2 im Vorschiff müßte doch der Füllstand der Schwefelsäure oberhalb der Wasserlinie Rhein liegen, sodaß die Druckverhältnisse bei Undichtigkeit nur ein Auslaufen, aber nicht das Eindringen von Flüssigkeit möglich macht. Wasser kann also erst eindringen, wenn der Flüssigkeitspegel in den Säuretanks bis unterhalb der Wasserlinie abgesunken ist.
Selbst wenn im üngünstigsten Fall die Undichtigkeit auf der im Wasser liegenden Backbordseite gegeben wäre, hätte z.B. aus Tank 7 mindestens 1/3 der Säure auslaufen müssen, bevor Wasser eintreten konnte.

Hoffe, daß dies kein Denkfehler ist.

Gruß Wolfgang

Peter Hartung
08.02.2011, 18:39
Guten Abend!

Die Wahrheit ist zumutbar. Eben wird bekannt gegeben, dass die Innenräume der "WALDHOF" zwecks Suche nach den immer noch vermissten beiden Binnenschiffern deshalb nicht betreten wurden, weil die auslaufende Schwefelsäure die Taucher gefährden würde. Dies verbreitete eben der SWR 1 Rundfunk in seinen 17:30-Uhr-Nachrichten. Mehr als drei Wochen nach dem Unglück.

mfg Peter Hartung

Oberweser
08.02.2011, 18:42
Ab morgen gelten andere Zeitfenster für die Berg- und Talfahrt (Bergfahrt schon ab 16.00 Uhr)

http://www.wsv.de/ftp/presse/2011/00122_2011.pdf

Oberweser
08.02.2011, 18:49
Auch morgen früh werden wieder 10 namentlich benannte Verbände zu Tal fahren (darunter auch der heldenhafte AMETHYST):

http://www.wsv.de/ftp/presse/2011/00123_2011.pdf

nck81
08.02.2011, 19:01
Hätte mal ne frage: Wie konnten 900liter schwefelsäure durch die flammschutzsiebe durchlaufen? Hab einen kollegen der jahre lang auf tanker gefahren ist,und dem ist das auch nicht ganz klar das sich da flüssigkeit durchdrücken kann. Hat ein schwefelsäuretanker keine flammschutzsiebe?:fragkratz:

Daniel
08.02.2011, 19:10
hallo

verfolge den Beitrag schon von Anfang an...

Hoffe ohne Denkfehler
Sie haben jetzt Tank 7,6 und Teile von tank 5 in die Erlenhof gepumpt...

Tank 1 u 2 wurden in den Rhein abgelassen bleiben also nur noch "Tank 3 u 4".
Was geschieht mit diesen Tanks Rhein oder Erlenhof?
wenn soviel schon abgepumpt wurde müsste sich doch langsam ein Auftrieb einstellen oder wurde wieder Wasser als Ballast reingepumpt.

Daniel

Ingolf
08.02.2011, 19:21
Guten Abend!

Die Wahrheit ist zumutbar. Eben wird bekannt gegeben, dass die Innenräume der "WALDHOF" zwecks Suche nach den immer noch vermissten beiden Binnenschiffern deshalb nicht betreten wurden, weil die auslaufende Schwefelsäure die Taucher gefährden würde. Dies verbreitete eben der SWR 1 Rundfunk in seinen 17:30-Uhr-Nachrichten. Mehr als drei Wochen nach dem Unglück.

mfg Peter Hartung

Vorbildliche PR, Gratulieren wir den Verantwortlichen. Toll gemacht. Normalerweise hätte das jeder Normalbürger verstanden, das man das Leben von Tauchern nicht riskieren kann wenn Schwefelsäure vorhanden ist , aber es wird so lange gelogen bis man die Fakten nicht mehr verheimlichen kann. Wer soll diesen Menschen jetzt noch etwas glauben?

rrindke
08.02.2011, 19:40
Bei der Strömung, kann ich mir nicht vorstellen, das die Säure zu Berg, Richtung Wohnung dreht. Aber auch ich kann mich irren. Tatsache ist, die Wohnungen sind oberhalb der Säureverklappung. mfG Ralf

Wasserratte
08.02.2011, 19:50
Ich begreife nicht, dass man sich nicht endlich darum kümmert, wo die Vermissten geblieben sind. Insbesondere in welchem Zustand die inzwischen sind - furchtbar ist es allemal schon, dann sollte man auch zusehen, sie so schnell wie möglich zu bergen.
Insbesondere im Hinblick auf die Hinterbliebenen, die so lange im Unklaren zu lassen, was mit ihren Angehörigen passiert ist, ist m.E. auf die Dauer ein starkes Stück.
Oder hat man schon geborgen und es wurde nur noch nicht darüber berichtet?

Roland
08.02.2011, 19:50
Hallo zusammen,
WARUM IST DIE KUGEL RUND???
Alle die an der Bergung beteiligt sind,mal die Politiker ausgenommen, machen Ihre Sache sicher gut.
Wen die Waldhof dann mal geborgen ist werden alle mehr wissen und um ein par Erfahrungen reicher sein.
Lassen wir Sie doch arbeiten ohne immer gleich alles und jedes zu kritisieren den das haben Sie bestimmt nicht verdient.
Frei nach dem Moto: Viele Wege nach Rom!
Viele Grüsse Roland

wolle.D
08.02.2011, 19:53
Ein Forum lebt von unterschiedlichen Meinungsäußerungen, egal ob sie für den Betrachter hilfreich, uninteressant oder idiotisch sind.
Wer kritische Beiträge zum Ablauf der Bergungsarbeiten hochnäsig und pauschal abwatscht, der sollte besser ein neues Thema nur für Danksagungen und Lobpreisungen aufmachen. Bringt bestimmt viele neue und interessante Erkenntnisse.

wolle

Norbert
08.02.2011, 19:54
Hallo Roland,

recht hast du, :super::super: es ist wie beim Fußballländerspiel, 11 Mann auf dem Platz, 6 Mann auf der Bank und 25 Milionen Bundestrainer an den Fernsehern. :lool::lool:

Gruß Norbert

binnenvaart
08.02.2011, 20:02
Fließt Schwefelsäure aus einem gekenterten Schiff in den Rhein, bedeutet dies nach Ansicht des Chemikers Martin Keller noch keine Gefahr.

Experte sieht keine Gefahr (http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten_artikel,-Experte-sieht-keine-Gefahr-_arid,124706.html)

Ingolf
08.02.2011, 20:14
Fließt Schwefelsäure aus einem gekenterten Schiff in den Rhein, bedeutet dies nach Ansicht des Chemikers Martin Keller noch keine Gefahr.

Experte sieht keine Gefahr (http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten_artikel,-Experte-sieht-keine-Gefahr-_arid,124706.html) Das macht doch nichts, das merkt doch keiner
http://www.youtube.com/watch?v=xziYxjCP0Lw

Heidi Franz
08.02.2011, 20:24
@ Roland,

richtig, so sehe ich das auch. :super:
Man sollte doch auch bedenken, daß es eine solche Havarie auf dem Rhein noch nicht gegeben hat, da gibt es vieles zu bedenken und eben auch erst mal versuchen ob es so geht oder nicht. Das Bergungsunternehmen hat zwar weltweite Erfahrung, wie hier erwähnt wurde, aber jede Situation, jedes Gewässer ist doch anders. Wie groß wäre das Geschrei wenn durch unüberlegtes und vorschnelles handeln ein noch größeres Unglück passieren würde.

@ Norbert,

genau so ist es. :lool::super:

Gruß
Heidi

Eilers
08.02.2011, 20:50
Hallo, es ist schon richtig, das die Verantwortlichen, unsere Nachbarn zur Hilfe gerufen haben.Und nicht auf Biegen und brechen alles selbst versucht haben!
Gruß: Hartmut

Oberweser
08.02.2011, 21:03
@ Heidi und Hartmut:

Es sind allerdings sicherlich nicht die Leute von Mammoet allein, die über die Vorgehensweise entscheiden, sondern vielmehr auch (deutsche) Spezialisten mit chemischen Fachkenntnissen (Feuerwehr / BASF), die ja auch ein wichtiger Teil des gesamten Bergungsteams sind.

Gruß
Thomas

Musso
08.02.2011, 21:17
Hallo und guten Abend.

Mag sein wie sich die Informationspolitik darstellt, die Verantwortlichen mögen wissen warum?

Aber die Besatzungen der Bergungsfirma machen ihren Job sehr gut.

Das kann ich vom Fenster aus sehr gut beurteilen, jedenfalls besser wie über die kleinen Kameras.

Heute Abend stinkt der Rhein wieder stark nach Schwefel.

Naja dann mal viele Grüße an alle.
Gerhard

Eilers
08.02.2011, 21:43
Hallo Oberweser,
Sicher hast du Recht, so war das auch nicht gemeint! Denn nur Zusammen sind wir stark!
Ich möchte das alles nicht entscheiden! Die machen alle großartige Arbeit.
Gruß: Hartmut

Ouzo
08.02.2011, 22:37
Hallo, es ist schon richtig, das die Verantwortlichen, unsere Nachbarn zur Hilfe gerufen haben.Und nicht auf Biegen und brechen alles selbst versucht haben!
Gruß: Hartmut

.. na klar, und wenn es schief läuft?
Die Verantwortlichen sind aus dem "Schneider"

peniesche46
08.02.2011, 22:51
ja schon mal auf deine seite gesehen

Dachdeckermeister
08.02.2011, 23:10
Guten Abend!

Die Wahrheit ist zumutbar. Eben wird bekannt gegeben, dass die Innenräume der "WALDHOF" zwecks Suche nach den immer noch vermissten beiden Binnenschiffern deshalb nicht betreten wurden, weil die auslaufende Schwefelsäure die Taucher gefährden würde. Dies verbreitete eben der SWR 1 Rundfunk in seinen 17:30-Uhr-Nachrichten. Mehr als drei Wochen nach dem Unglück.

mfg Peter Hartung

Dann verstehe Ich eines nicht:
Letzte Woche war Ich in St.Goar,und habe beobachtet , wie ein Taucher aussen an den Tanks getaucht ist.Da besteht doch viel eher die Gefahr,das was passiert?
Gruss .Jürgen

Bigmäc74
08.02.2011, 23:11
FRAGE:
Wenn das Wasser durch die Unterdruckventile in die Gaspendelleitung und so in den Tank kommt, kann da so ein aggresives Gemisch entstehen, das es sich durch die Tank und Aussenhaut "Frisst"???
Würde dann wohl erklären warum die "Waldhof" sich nicht langsam hebt, sondern nur noch tiefer absinkt!!!

Musso
08.02.2011, 23:23
Hallo @ Jürgen,

Du kannst es Glauben oder auch nicht!

Seit drei Wochen sind fast täglich Taucher der Feuerwehr in unmittelbarer Nähe der Waldhof im Wasser. Und nun das?

Für mich: ich Glaube nur noch das was ich sehe, denn ich sehe hier Verschleiherungstaktig.

Grüße Gerhard

wolle.D
08.02.2011, 23:32
Ich finde das richtig toll, wie das gesamte Bergungsteam so schnell, verantwortungsvoll und mit zu jeder Zeit richtigen Entscheidungen den bisherigen Bergungsverlauf bewältigt hat. Mit präzisen und umfangreichen Informationen über den Ablauf der Arbeiten waren wir immer auf dem neuesten Stand. Wenn wir weiterhin so viel Glück haben, ist die gefährliche Säure in ein paar Tagen entsorgt. Ich wünsche den Experten bei den verbleibenden Arbeiten alles Gute. Das uneingeschränkte Vertrauen ist Euch, egal was passiert, sicher. Auch wenn es noch weitere 4 Wochen bis zur Bergung dauert. Ihr wurdet mit noch nie dagewesenen Problemen konfrontiert und der Spruch " Gut Ding will Weile haben" sollte weiterhin Euer Motto sein.

Euer wolle

Peter Hartung
09.02.2011, 02:12
Guten Abend!

Ich hatte die Glaubwürdigkeit von Äußerungen aus der Einsatzleitung in Frage gestellt. Ich möchte das etwas genauer ausführen:

Dass sich Einsatz-Lagen ändern, stelle ich doch gar nicht in Abrede. Und dass das Geschehen an der Loreley nicht ohne Dynamik abläuft, ist auch klar. Ich wiederhole: Die Jungs machen da ein guten Job.

Es ging mir aber um die Verlautbarungen von Innen-Staatssekretär Lewentz (SPD) aus dem rheinland-pfälzischen Innenministerium. Hier ist sein Profil. (http://www.ism.rlp.de/ministerium/staatssekretaer-roger-lewentz/) Als ausgesprochenen Bergungsexperten weist ihn das nicht aus.

Am Mittwoch, dem 19. Januar 2011, also fünf Tage nach der Havarie der "WALDHOF" erklärte der rheinland-pfälzischen Innenstaatssekretär Roger Lewentz (SPD) im SWR:

O-Ton:
"Wenn das Abpumpen nicht gelingt, soll die Säure kontrolliert in den Rhein abgelassen werden." Die Genehmigungen für "diesen schlimmsten Fall" lägen vor, so Lewentz. Die Säure werde dann mit 50 Litern pro Sekunde aus den insgesamt sieben Kammern fließen. Soweit der SWR am 19.1.2011.

Das war zu einem sehr frühen Zeitpunkt, als Lewentz diese Feststellung traf. Und die Genehmigungen hatte man schon in der Tasche. Zu diesem Zeitpunkt waren die Bergungskräne von Mammoet noch nicht einmal am Unglücksort eingetroffen und die Untersuchung durch die Berger noch nicht begonnen worden. Aber der Herr Staatssekretär wusste schon, wie das Problem zu lösen ist: "Die Säure wird dann mit 50 Litern pro Sekunde aus den insgesamt sieben Kammern fließen."

Siehe meinen Beitrag vom 19.1.2011: http://www.forum-schiff.de/phpBB3/viewtopic.php?f=2&t=3182&hilit=Lewentz&start=30#p54163

Danach tauchte Lewentz ab und man hörte bis zum 7.2.2011 nichts mehr von ihm zum Thema Verklappung.

Am 7.2.2011 tauchte er wieder auf und erklärte: "Jetzt wird verklappt."

Zwischen dem 19.1.2011 und dem 7.2.2011, dass heißt nach Aufnahme der Arbeiten am Schiff, wurde in keiner öffentlichen Erklärung von seiten der Einsatzleitung erwähnt, dass man letztlich beabsichtige, die Säure doch zu verklappen. Vielmehr ging man daran, die Ladung umzupumpen. Darauf bezog sich mein Vorwurf der Unglaubwürdigkeit von bestimmten Personen in der Einsatzleitung. Und womit ich sagen will: Es war letztlich eine politische Entscheidung, die unter dem Druck der sich zuspitzenden Interessen (Industrie und - verständlicherweise - Binnenschiffer) getroffen wurde.

mfg Peter Hartung

Musso
09.02.2011, 02:51
Hallo und Guten Morgen.

Am 21.01.2011 war Kurt Beck an der Unfallstelle der TMS Waldhof und hat bei seiner anschließenden Pressekonferenz seinen Staatssekretär zum Thema genemigtes ablassen der Säure zurück gepfiffen. seit dem war Lewentz in der Versenkung, Schwamm drüber.
Minister Kurt Beck hat wohl durch Druck der Industrie oder der Schifffahrt seine Meinung geändert.
Das soviel Säure, ca. 900to. schon ausgelaufen, kann wie gesagt ein Unfall sein? wir müssen abwarten.

Grüße Gerhard

Dirk
09.02.2011, 10:42
zu #1467
O-Ton:
"Wenn das Abpumpen nicht gelingt, soll die Säure kontrolliert in den Rhein abgelassen werden." Die Genehmigungen für "diesen schlimmsten Fall" lägen vor, so Lewentz. Die Säure werde dann mit 50 Litern pro Sekunde aus den insgesamt sieben Kammern fließen. Soweit der SWR am 19.1.2011.

>> Vorausschauendes Handeln? - Vor allem, "wenn das Appumpen nicht gelingt" der Plan fürs Appumpen war vorhanden aber man geht auch vom schlimmsten Falls aus, das es eben nicht gelingt.

Und womit ich sagen will: Es war letztlich eine politische Entscheidung, die unter dem Druck der sich zuspitzenden Interessen (Industrie und - verständlicherweise - Binnenschiffer) getroffen wurde.

>> So wie ich das lese wird hier gesagt: Wir leiten es nun doch in den Rhein, weil durch den Druck der Industrie und Binnenschiffer keine andere Möglichkeit besteht.

Wie schon in einem vorigen Post von mir erwähnt, die wenigsten von uns haben Kenntniss von der wirklichen Situation vor Ort, und werden wir wohl auch nie bekommen, und ja, das kommt wohl von mangelndem Informationsfluß, nur, würden die wenigsten von uns auch alles verstehen wenn die uns irgendwelche ormeln um die Ohren schmeißen über die Belastbarkeit von Edelstahltanks die in ein Stahlschiff geschweißt sind, und wie eine Schweißnaht mit Kontakt zu 92%iger im Gegensatz zu 97%iger verhält.

Man sieht ja, das selbst die Fachkundigen hier im Forum sich Uneinig sind was unter welchen Umständen passieren wird, kann, könnte, würde.

Dirk

krippenkucker
09.02.2011, 11:24
Fließt Schwefelsäure aus einem gekenterten Schiff in den Rhein, bedeutet dies nach Ansicht des Chemikers Martin Keller noch keine Gefahr.

Experte sieht keine Gefahr (http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten_artikel,-Experte-sieht-keine-Gefahr-_arid,124706.html)

experten sehen keine gefahr ßßßßßßßßß warum wurde dann in den 1970 die verklappung von schwefelabfallsäure,von sachtleben homberg und bayer leverkusen in die riesige nordsee wegen akuter umweltschädigung verboten ? DAMALS HATTE BAYER LEVERKUSEN RIESIEGE TANKS UND EINE VERLADERAMPE NUR FÜR SCHWEFELSÄURE UNTERHALB DER RHEINBRÜCKE STEHEN.alles wurde abgerissen weil aus umweltschädlicher sicht die verklappung eingestell werden mußte.

dann ist die schwefelsäure heute wohl eine andere als damals,oder warum sehen heutige experten das anders. bei welcher firma ist denn der herr keller beschäftigt????????

katho
09.02.2011, 11:44
Wenn du dir den Artikel genau durchgelesen hast , kannst du dir dir Frage selber beantworten.................,
es kommt ja wohl auf die Menge an !!!
Wenn die nun ein Teil ablassen sind es " nur " ein paar Lieter , was früher gemacht worden ist waren ja wohl tausende Lieter ................,
und diese Sache ist EINMALIG , früher war es Tag Täglich !!

wolle.D
09.02.2011, 12:24
Dem Beitrag 1467 von Peter Hartung ist absolut zuzustimmen.

Es sollte fein unterschieden werden zwischen den Entscheidunsträgern der Bergungsabläufe.

1. Die Bergungsfirma
2. Experten
3. Einsatzleitung

Wer von denen hat eigentlich das endgültige sagen?

Nicht die Vernunft, sondern politisches und wirtschaftliches Kalkül hat die bisherigen Bergungsabläufe bestimmt.

Das ist die eigentliche Sauerei!

wolle

Reibholz89
09.02.2011, 13:07
Hallo,

hier ein paar Bilder von der Vorbeifahrt zu Tal am 6.2.2011 gegen 11:00 Uhr

Gruß Miles

JuergenKoblenz
09.02.2011, 13:09
Morgen
also jetzt fühl ich mich/uns wirklich vom WSA VERARSCHT !!! Und ich möchte bitten das so stehen zu lassen!
Heute Morgen war es Rack zu im Gebirge und die haben die Talfahrt fahren lassen !!!
Also wenn man das mal so sieht haben wir hier ne Sache im Sinne der Sicherheit Unterstützt die jetzt auf das gröbste Konterkariert wird.
Ich hätte ja noch Verstanden wenn die die Bergfahrt hätten fahren lassen aber das..........
Bitte Versteht mich nicht falsch ,ich gönnen den Talfahreren die freie Fahrt,aber wenn ich an das Spektakel von diesen Warmduschern von vor 2 Wochen denke ist das hier die Absolute Spitze!
Irgendwie kann ich den Ramsauer in dem Punkt langsam verstehen-obwohl ich das nicht gutheise-aber es gibt Leute mittlerweile beim WSA/WSD die sollten besser wieder in der Böschung Pflastern gehen!
Besser Unbeamtete Wisser als unwissende beamte.
gruß
Jürgen

Baron 3
09.02.2011, 13:17
Zu #1474
Bravo !
Im Nebel und im frühen Morgen sind dann 10 Schubverbände zu Tal, es ist unglaublich, daß man der Talfahrt vorher teilweise mehrmaliges Leichtern etc. "aufgezwungen" hat.
Man hat so lange gewartet, bis nimmer genug Wasser war und dann fahren lassen noch mit der Premisse nicht tiefer als 85 auf Oestrich.
Der Satz "Wir machen Schiffahrt möglich" wird dieser Tage in der Fassenacht landen, warts ab. :super:

Howi
09.02.2011, 14:16
Mahlzeit,
wieso Verarscht?
Forumschreiber fanden es doch in Ordnung, das die Talfahrt noch gesperrt bleibt, und nur Bergfahrt fahren darf, oder!!
Wir haben guten Wasserstand und da keine Bergfahrt kommt Platz ohne ende, ja Jürgen wannn sollen wir dann FAHREN?????????????????
WENN NICHT JETZT, WANN DANN!!!!!!!!!!!!!!!!
Gruß
Kurt

Mignon 600
09.02.2011, 15:18
Hallo Kurt ( Howi),

ich denke da ähnlich wie Jürgen. Er meinte wohl das es doch lachhaft wäre die ganze Zeit die Talfahrt aus Sicherheitsgründen gesperrt zu halten,dann wird die Talfahrt als Einbahnverkehr nur bei Tageslicht freigegeben und dann wenn es rackzu mit Nebel ist, darf gefahren werden. Was ist nun schlussendlich mit der Sicherheit. Das wir alle fahren können, stellen wir täglich unter Beweis.

Gruss Rainer

JuergenKoblenz
09.02.2011, 15:54
Genauso meinte ich das Rainer!!
Ich bin nicht gegen Kurt oder die anderen sondern absolut dafür -nur was hier jetzt läuft ist auch wie ein Schlag in aller unser Gesicht.
Jetzt wäre der richtige Moment eine Klage für Ausfall in der Liegezeit einzureichen -und das beim WSA
Gruß
Jürgen

Hannibal
09.02.2011, 16:11
Hallo Freunde
wenn ich jetzt alles Gelesen habe komme ich zu dem Ergebnis es war ja Glück dass die Ladung nicht Heizöl oder Benzin war ,hätte man es auch in den Rhein laufen lassen .Mann sollte auch bemerken die Schiff sind immer grösser geworden aber dass Bergungs Material ist immer dass gleiche wie bei den 1000 Tonnen Schiffe Auf See werden immer stärkere Schlepper gebaut und auf See Stationiert vom Staat Bezahlt ,wo sind diese auf dem Rhein???
Manchmal wären kleinere Schiffe sicherer kleinere Ladung besser Bergen ect. aber es wird ja nur auf billige Fracht Preise geachtet ,wenn die Kosten der Bergung und der Einstellung
berechnet würden könnte man manche Tonnen zu einem gerechten Preis Transportieren .
Mit den besten Grüssen Hannibal

Baron 3
09.02.2011, 16:27
Jetzt wäre der richtige Moment eine Klage für Ausfall in der Liegezeit einzureichen -und das beim WSA Siehe #1478

Aber klage mal gegen den Staat, erst recht in so einer schwammigen Angelegenheit.

Baron 3
09.02.2011, 16:44
Auf dem Wahrschaubild an der Bank ist keine Talfahrt mehr angeteigt, sollte bald die Bergfahrt wieder rollen dann.
Es ist ja auch gleich 16:00 Uhr.

Ingolf
09.02.2011, 16:46
§ 330 StGB - Besonders schwerer Fall einer Umweltstraftat
Neunundzwanzigster Abschnitt (Besonderer Teil)

(1) In besonders schweren Fällen wird eine vorsätzliche Tat nach den §§ 324 bis 329 mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter
1.

ein Gewässer, den Boden oder ein Schutzgebiet im Sinne des § 329 Abs. 3 derart beeinträchtigt, dass die Beeinträchtigung nicht, nur mit außerordentlichem Aufwand oder erst nach längerer Zeit beseitigt werden kann,
2.

die öffentliche Wasserversorgung gefährdet,
3.

einen Bestand von Tieren oder Pflanzen der vom Aussterben bedrohten Arten nachhaltig schädigt oder
4.

aus Gewinnsucht handelt.

Ich würde als Staatsanwalt den Absatz 4 als Straftatbestand in Erwägung ziehen. Das die Natur stärker ist als der Mensch, das wissen wir. Wegen der Schwefelsäure geht die Welt nicht unter. Aber es ist die Heuchelei die mich ankotzt. Da verliert ein PKW ein paar Tropfen Oel und da ruft die Polizei 3 Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr die den einen Liter Oel beseitigen und der Halter bekommt ein paar Hundert Euro Strafe und hier werden Millionen Liter Schwefelsäure im Rhein entsorgt und olles ist okay. Das wird dann auch noch medial als Umweltschutz und Sorge um die Menschen verkauft. Die Versicherung des Halters und die staatlichen Stellen sollte man für alle Ausfallkosten verklagen.

Baron 3
09.02.2011, 16:52
Hat man denn in etwa eine Ahnung, wann das Schiff bzw. die Tanks leer sind und das Drehen oder Heben vonstatten gehen könnte ?

Was ist eigentlich mit den Dieselbeständen in den Bunkern im Maschinenraum ?
Schätze, der hatte mit seinen 1250 PS bestimmt 30, 40 Kubik Gasöl da drin, oder was meint ihr ?

Unregistriert
09.02.2011, 16:58
der §330 StGB zieht hier in keinster Weise, da die Einleitung mit allen zuständigen Behörden zuvor abgestimmt wurde

der Vorgang erfolgte nach Güterabwägung zum Wohl der Allgemeinheit (auch der Schiffer = beschleunigte Bergung)

niemand wurde konkret geschädigt

(man sollte nur über Dinge reden, die man zuvor verstanden hat)

Howi
09.02.2011, 17:32
Vorsicht,
es werden schnell Äpfel mit Birnen verglichen, und das macht dann immer ein falsches Bild!!
Ich kann hier keine Gewinnsucht als Ursache sehen.
Hier zahlt nur Herr Beck die Zeche, denn die Versicherung Haftet nur mit dem Wert des Schiffes und der dürfte erreicht sein! Die Reederei kann die Waldorf in kurzer Zeit wieder bei der Versteigerung kaufen und in Fahrt bringen. Siehe damals Hornberg der zum Dilsberg wurde und heut immer noch bei den Schwaben fährt.
Gruß Kurt

krippenkucker
09.02.2011, 17:45
Ein spitzen anwaltbüro und sammelklage aller beteiligten,würde viel in bewegung setzen.


aber nur einigkeit macht stark

Oberweser
09.02.2011, 17:48
Am Sonntag morgen soll mit der eigentlichen Bergung begonnen werden. Dies erfordert eine erneute Vollsperrung der Schiffahrt, die voraussichtlich 48 h dauern soll.

http://www.wsv.de/ftp/presse/2011/00125_2011.pdf

Ingolf
09.02.2011, 17:52
Ziat: Ich kann hier keine Gewinnsucht als Ursache sehen.

Dann hätte man den Kram doch auch in einen Leichter pumpen und fachgerecht der Entsorgung oder Wiederaufbereitung zuführen können. Ich sehe da eindeutige Gewinnsucht da diese Art der Entsorgung vorgezogen wurde. An die Story von der durchgebogenen Banane glaube ich nicht. Ihr fahrt doch nicht auf Bananen?

Dachdeckermeister
09.02.2011, 18:01
§ 330 StGB - Besonders schwerer Fall einer Umweltstraftat
Neunundzwanzigster Abschnitt (Besonderer Teil) Siehe #1484

....und Ich habe mal eine Rechnung von 250 DM bekommen,weil die Feuerwehr einen Blutfleck von 1m² "entfernen musste" , den mein Verletzter Hund auf der LANDSTRASSE verursacht hat.Das war an der Mosel zwischen 2 Ortschaften,mitten in der Pampa.
Die Touristen hätten sich wahrscheinlich dran gestört...
Wo ist da die Relation?
Wenn Ich einen Liter Säure in den Rhein kippe, werde Ich mit Sicherheit dafür bestraft!
DAS IST NICHT RICHTIG!

Dachdeckermeister
09.02.2011, 18:03
....Hier zahlt nur Herr Beck die Zeche, Siehe #1485

Beck bezahlt die Zeche sicher nicht.
Wenn,dann bezahlt der Steuerzahler.

Oberweser
09.02.2011, 18:07
Aktuelle Meldungen zum derzeitigen Stand und zum geplanten weiteren Vorgehen:

http://www.wsa-bingen.wsv.de/pdf/Presse/110208_Presseinformation_Nr_49%2c_1630_h.pdf

Gamperdona
09.02.2011, 18:19
Schade. Das Thema interessiert mich ja auch, vor allem die Ursachen und anschliessend dann die Lehren aus dem tragischen Unglück.

Das Niveau sinkt jedoch (langsam) wieder unter die Gürtellinie. -meine Meinung- so einen Mumpitz wie heute teilweise veröffentlicht wurde, habe ich selten gelesen. Woher nehmen sich gewisse Leute das Recht, alles besser zu wissen als andere ? Habt ihr wirklich das Gefühl, die Einsatzleitung kann dafür sorgen, dass schlussendlich alle zufrieden sind ?

Naja, Hunde die bellen beissen nicht...oder : Es jedem Recht zu machen ist eine Kunst die niemand beherscht.

Grüsse,
Stephan

Schappes
09.02.2011, 18:30
Hallo ihr fleissigen Schreiber,
ich lese immerzu

würde, könnte, sollte, ich lese von §, von Staatsanwälten, Klagen...... es gibt nichts Gutes ausser man tut es, darum empfehle ich euch...machen !

Ansonsten schliesse ich mich den Worten meines Vorredners Gamperdona an.

achja...freundliche Grüsse

der schappes

Ingolf
09.02.2011, 18:36
Aktuelle Meldungen zum derzeitigen Stand und zum geplanten weiteren Vorgehen:

Wer sich mal mit dem ph-Wert beschäftigt hat, dem ist auch bekannt das selbst in den Verklappungsgebieten der Nordsee der ph-Wert nicht signifikant gesunken ist . Die armen Kreaturen dieser Lebensräume hatten trotzdem keine Chance. Merke: ph-Wert und Umweltschädlichkeit sind zwei verschiedene Sachen. Da muss man sich aber schon etwas tiefer mit dieser Materie beschäftigen.

Seebaer
09.02.2011, 18:47
Hallo Roland,

recht hast du, es ist wie beim Fußballländerspiel, 11 Mann auf dem Platz, 6 Mann auf der Bank und 25 Milionen Bundestrainer an den Fernsehern.

Gruß Norbert


Welch ein schöner Beitrag - und wie wahr !!!!

Oberweser
09.02.2011, 18:55
Welch ein schöner Beitrag - und wie wahr !!!!

Hallo liebe Leute,

wenn ihr ältere Beiträge zitiert, benutzt doch bitte den Button "Mit Zitat antworten" (ist unten rechts...:idea:)

Der Thread ist auch so schon unübersichtlich genug!!!

Gruß
Thomas

Friedhelm L.
09.02.2011, 18:59
Was da in der Nordsee verklappt wurde, war 25 %ige Schwefelsäure mit Beimischungen von Schwermetallen und verschiedenen Kohlewasserstoffen. Das Zeug war weitaus giftiger als die Schwefelsäure aus der Waldhof. Bevor man hier Vergleiche anstellt, sollte man sich informieren und nicht gleich mit dem Staatsanwalt drohen.

Gruß

Friedhelm

binnenvaart
09.02.2011, 19:07
St. Goarshausen - Am Donnerstagmorgen werden die letzten Tonnen Schwefelsäure aus dem an der Loreley gekenterten Tanker „Waldhof“ in den Rhein abgelassen.

Ab Sonntag wird die "Waldhof" geborgen

Ingolf
09.02.2011, 19:30
@Friedhelm Reg dich doch nicht auf. Hier habe ich doch nur ein deutsches Gesetz zitiert. Papier ist geduldig. Wegen den paar Liter geht doch die Welt nicht unter. Was haben wir nicht alles damals in den Rhein eingebracht und wir leben(fast) alle noch. Hier gibt es doch nur Meinungsäusserungen . Zu sagen haben wir doch alle nichts. Nimm es gelassen , der Staatsanwalt steht doch nicht an deiner Tür(oder doch) Glaube mir ,informiert sind wir schon. Problematischer ist es die Infos mit der aktuellen Rechtslage in Einklang zu bringen.
Halt die Ohren steif Friedhelm. Wird schon werden.

Mignon 600
09.02.2011, 19:52
Bei all diesem Gerede um Verklagen des Wsa etc. Denkt doch mal an die " Mannheimer Akte". Dort steht klar geschrieben, und wurde auch nie ausgelöscht, das der Staat dessen Hoheitsgebiet den Rhein umfasst, auch dafür zuständig ist diesen freizuhalten. Bei dem Abbau der BRD in Sachen WSA und WSD´S ist dies wohl nicht mehr der Fall. Letzten Endes kann man ( meiner Meinung nach nur über die Mannheimer Akte gehen). L/M ist sicherlich versicherungstechnisch ausgelastet, sowie WSA wir sich auch raushalten RA von Waldstein, Mannheim, wäre ein guter Ansprechpartner..
LG Rainer
P.S. Jürgen Neuwied: Ich hatte dies eh so verstanden

Oberweser
09.02.2011, 19:56
Morgen früh werden wieder 6 namentlich benannte Koppelverbände zu Tal fahren:

http://www.wsv.de/ftp/presse/2011/00126_2011.pdf

Ich glaube, da ist auch der Schlingel dabei, der sich damals zu Beginn der kontrollierten Bergfahrt für Einzelfahrer durchgemogelt hatte...

Gruß
Thomas

Gamperdona
09.02.2011, 23:43
http://www.youtube.com/watch?v=1VQ1EeQGZXQ&feature=related

Klärt vielleicht einige Fragen betreffend lokalen Verhältnissen im "Normalfall".

mfG
Stephan

Heinzdampf
10.02.2011, 06:03
Heinzdampf to Gamperdona,
Terrific-genau wie gestern ,vor 50 Jahren.
Vielen Dank
mfG
Heinz

Peter Hartung
10.02.2011, 12:19
Moin!

Ich komme noch einmal zurück auf die Schwefelsäure-Verklappung aus der "WALDHOF".

Leider sind Kenntnisse der Wasserchemie kein Allgemeinwissen. Wer zu Hause ein Aquarium mit Sorgfalt betreibt, wird möglicherweise wissen, wie man mit pH-Werten, Karbonathärte und Gesamthärte umzugehen hat, wenn man einen gesunden Fisch- und Wasserpflanzen-Bestand erhalten will. Diese Kenntnisse sind hilfreich bei der Beurteilung der Säureverklappung in den Mittelrhein.

Richtig ist, im Mittelrhein hat das Flusswasser einen höheren Härtegrad. Man kann sagen: Schotter, Kiese und in geringen Anteilen mit Kies vermischter
Sand prägen die Fluss-Sohle des Mittelrheins, der ein so genanntes Karbonatgewässer ist mit einem pH-Wert um die 8 und einer Karbonathärte von 4 bis 10.
Das heißt, es sind viele Karbonate (insbesondere Calcium und Magnesium) im Wasser gelöst. Damit kann Säure gepuffert, also gebunden werden. Es entsteht, wenn Schwefelsäure auf Wasser mit hohem Härtegrad trifft, grob gesagt Gips und Kohlensäure.

Aber das ist ein ganz einfaches Denkmodell. Das Ökosystem des Mittelrheins reagiert auf den Stress, den 2.000 Tonnen Schwefelsäure verursachen, komplexer. Weder sorgt die Einleitung für eine Gleichverteilung der (schweren) Säure im Mittelrhein noch wurde bei der kurzfristigen Umsetzung dieser Maßnahme mit der notwendigen Sorgfalt vorgegangen. Es wäre nämlich dringend notwendig gewesen, die Schwefelsäure vor dem Verklappen in den Rhein zu neutralisieren. Das hätte höhere Kosten (angeblich bis zu 2 Mio. Euro) verursacht und natürlich mehr Zeit gebraucht. Da hatte man in der Einsatzleitung wohl nicht das notwendige Rückgrat gegen die Interessen der Chemie-Industrie.

Durch das radikale Verklappen wird nun aber das so genannte Hydrogencarbonat-Gleichgewicht gestört, der Härtegrad des Rheins verändert sich, und es können dadurch angeblich auch Schwermetalle aus dem Bodenschlamm gelöst werden. Was letztlich die Wasserqualität verschlechtert. Und das schädigt die "Außenbordskameraden" wie Kleingetier (Krebse, Muscheln), Fische und Wasserpflanzen.Kleingetier.

Man hätte dieses Risiko minimieren können. Insbesondere wenn man mutmaßlich schon seit längerem wusste, dass 900 Tonnen bereits im Fluss waren, bevor mit dem Umpumpen begonnen werden sollte.

Es wäre ausserdem hilfreich von der Einsatzleitung zu erfahren, wie die Einleitungserlaubnis für die Schwefelsäure (die letztlich eine massive Gewässerverunreinigung darstellt) begründet wurde.

mfg Peter Hartung

binnenvaart
10.02.2011, 13:03
‘Ik ben er trots op dat Rijkswaterstaat (RWS) een hele kleine bijdrage heeft kunnen leveren aan de ramp met de Waldhof’, zegt Sander Wels van RWS-directie Oost-Nederland,

RWS trots op inzet bij Waldhof (http://www.schuttevaer.nl/nieuws/actueel/nid15182-rws-trots-op-inzet-bij-waldhof.html)

Bron:Schuttevaer

Baron 3
10.02.2011, 13:24
Übersetzt : "Ich bin stolz darauf, daß der Rijkswaterstaat einen kleinen Beitrag leisten konnte beim Waldhof Unglück."