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wesersailor
31.01.2011, 19:25
Hallo zusammen,

diese Diskussion habe ich aus dem Thema rund um die Havarie der MS Waldhof vom 13.01.2011 herausgelöst.
Inhalt ist eine Diskussion um die sich stetig verschlechternden Frachtraten, was man tun kann, um etwas daran zu ändern und darum, ob es Sinn macht, sich dagegen zu organisieren.

LG
Micha (Stadt_Aschaffenburg)



die politiker interessieren sich für uns nen dreck! haben die schon immer, und werden sie auch immer!
fakt ist, dass die schiffahrt sich (wie immer) selbst helfen muss!
aber da die meisten ja kaum in der lage sind ihre eigenen kosten zu definieren und so auch nicht wirtschaftlich arbeiten können, denke ich, dass diese chance, die sich hier aus der not auf tut, mal wieder vom gewerbe nicht genutzt wird:(

keine einigkeit, keine lobby, kein öffentliches interesse...ergo keine politiker! wir können uns jetzt nur mit der brechstange helfen, jeder für sich selbst, in der hoffnung, dass die not des kunden größer ist, als die eigene!

ps.: für den gesamten gewerbezweig ist es evtl. auch besser, wenn der rhein noch 2-3 wochen dicht iss, dann sind evtl. die einen oder anderen schuldenmillionäre mit ihren traumschlössern, die in der krise um jeden preis fahren mussten und den rest mit ins verderben gerissen haben, endgültig am ende und durch die dadurch resultierende verminderung der aktiven ladungstonnen am markt, kommt ein umdenken in bewegung.

...nur so eine theorie;)

exmatrose
01.02.2011, 00:51
Hallo Fahrensleute,

Im Jahr 1995 oder 1996 gab es mal eine Petition der Binnenschiffer an den damaligen Verkehrsminister Wissmann. In der Zeit sind viele mit mit Transparenten wie z.B. "ein Binnenschiff ersetzt 700 LKWs" durch die Gegend getrudelt.

Viele Kollegen sind damals zu einem Treffen mit dem damaligen Verkehrsminister eingeladen worden. Resultat - auch der damalige Verkehrsminister Herr Wissmann war, ist und bleibt (wohl) ein Auto-Lobbyist.

Hat sich was geändert ?!?! Alle sind wieder brav an Bord gegangen und Leggggo.

Der Druck muß von Euch kommen.

Nicht alle haben den langen Atem die Sperre (Talfahrt) durchzustehen. Und ich glaube wenn alles vergessen ist, sieht jeder zu wie er sein Schäfchen in´s trockne bringt.

Es gab mal eine Idee: von der Straße auf die Schiene, von der Schiene auf´s Schiff.

Was wurde draus - der längste LKW Parkplatz der Bundesrepublik (Autobahnen)

Gruß Mario

exmatrose
01.02.2011, 00:58
"Der Minister Wissmann will uns ausrotten." Spiegel Zitat

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13687342.html

macht euch Gedanken

Kawumm 68
01.02.2011, 10:58
Hallo Forum!

Zum Thema Einigkeit: "Wer von 3 Schiffern eine Meinung möchte muß 2 totschlagen". Ein heftiger spruch! Aber er sagt viel über unsere Mentalität.

Ich habe schon versucht mit Kolegen zu sprechen wie man eine gemeinsame Frachtuntergrenze ermittelt. Basis meiner Idee war das Problem wie man die vielen Meinungen unter einen Hut zu bekommt.

Ich hatte mir gedacht mit einem "Musterschiff" für das jeweilige Fahrtgebiet. Ein Musterschiif "Neckar" könnte mit folgenden Durschnitswerten wie folgt aussehen:

- Tonnage= 1750
-Gasölverbrauch= 11000 Liter
- Von Lerstellung bis Leerstellung 7 Tage
- Fahrzeit A1
- Gasölkosten 500 Euro pro Tonne
- Schiff belastet mit 1 Mio Euro

Das Ergebnis incl Gewinn, der gehört dazu, wäre dann 8,8Euro netto pro Tonne.

Aber ich weis jetzt schon was viele andere denken. Ich benötige viel weniger Gasöl, Ich brauch nur 4 Tage, und ich fahr nicht im Winter usw usw. Dies soll ein Durschnittsschiff sein. Mehr nicht. Eine Basis an der sich jeder halten sollte. Ferner könnte eine Verbindliche Gemeinschaft gegründet werden die für sich eine Untergrenze schaft. Diese müßte monatlich ermittelt werden und nur für die Gemeinschaft, z.B. auf einer Webseite, ersichtlich sein. Die Juristischen Probleme, Preisabsprache usw., müßte einem Notar/Anwalt in die Hände gegeben werden. Aber ich sag euch jetzt schon das wird nix. Statt dessen höre ich immer noch den Spruch: "Ich kann noch viel billiger".

Wer interesse an einer Zusammenarbeit hat kann sich jederzeit bei mir melden

Gruß Kawumm 68

MS Mainfranken
01.02.2011, 11:17
Guten Morgen,

also wenn ich jetzt die letzten Diskussionen mir anschaue, muss ich sagen hat die Branche der Binnenschifffahrt in der Vergangenheit deutlich geschlafen. Wie immer wird schon wieder auf höchstem Niveau gejammert. Die Binnenschifffahrt und allen voran der BDB als unser Verband hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr schlecht und billig bei Politik und Wirtschaft verkauft. Es fehlt ein perfektes Konzept und ein Marketing, dass jedem die Vorteile der Binnenschifffahrt näher bringt. Keine "Landratte" kennt die Binnenschifffahrt so richtig, und kennt auch nicht ihre Vorteile. Die Politik in Deutschland hat sich auf LKW und Bahn versteift und die Schiffahrt ausser Acht gelassen. Häfen werden mittlerweile zu Wohnsiedlungen umgebaut. Futtermittelwerke (siehe in Würzburg), Kohlekraftwerke (Kriegenbrunn) in Hafennähe werden abgebaut.

Unsere holländischen Freunde erfahren eine wesentlich bessere Unterstützung im Bereich der Logistik. Dementsprechend wird der Anteil der holländischen Binnenschiffer in Europa deutlich anwachsen. Es nützt nichts wenn einzelne Binnenschiffer in regionalen Zeitungen über das niedrige Frachtenniveau jammern, denn dort finden diese am wenigsten Anklang. Nein, es gibt andere wirkungsvollere Möglichkeiten. Nutzt sie!!

Wo bleibt die Macht des BDB's? Keine Lobbyarbeit, nichts bewegt sich. Schönreden kann jeder Funktionär und Politiker. Aber was wird tatsächlich getan?

Wenn ich zum Beispiel wöchentlich die DVZ, als dass Organ der Logistik lese, finde ich fast keinen Hinweis auf den 3. Transportweg auf dem Wasser (außer vielleicht die Seeschiffahrt). Also wo bleibt die Öffentlichkeitsarbeit?

Die Sperre zeigt deutlich welche Auswirkungen für die Wirtschaft ein Ausfall der Binnenschiffahrt hat. Nutzt jetzt die Chance auf die Binnenschiffahrt aufmerksam zu machen, und zwar im positiven Sinne.

Gerne unterstütze ich den Verband um die Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen, aber es kann nur eine Richtung geben.

Gute Fahrt
Joachim

RadiR
01.02.2011, 11:23
Hallo Christian,
du bringst es genau auf den Punkt. Wenn die masse an Schiffe alle auf einmal in Rotterdam sind,nach der Sperre dann werden die Frachtraten wiedereinmal von den Schiffseignern die jetzt am meisten jammern unterboten. Wer um jeden Preis fährt macht nicht nur sein eignes Unternehmen kaputt sonder, schadet mit seinen Verhalten der gesamten Binnenschiffahrt.
Gruß RADI

Unregistriert
01.02.2011, 11:26
Hallo Kawumm,

sagen wir mal das ist eine fracht nach Stuttgart und der Empfänger denkt 8,8euro das ist mir zu teuer seht zu das ihr das billiger hinbekommt .
Und siehe da es findet sich Frachtraum der die gleiche Ladung in der selben zeit für 5,0Euro Transportiert ...nagut er fürt nicht Schwarz-rot-gold am Heck.Aber die Ladung wurde Transportiert und darauf kommt es heutzutage doch an -Billig-Billig -Billig

mfg Frank

Stadt_Aschaffenburg
01.02.2011, 11:50
Hallo zusammen,

ich verstehe Eure Argumente sehr gut, muß aber erneut zu denken geben, daß sich in unserem System der Preis aus dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage zusammensetzt. Die tatsächlichen Kosten der Hersteller und Dienstleister spielen dabei leider nur eine SEHR untergeordnete Rolle.

Solange wegen der schlechten Auftragslage immer noch einer bei den Ausschreibungen dabei ist, der selbst den niedrigsten Preis unterbietet, wird der Preis nie angemessen sein. Im Umkehrschluß kann man aber genauso sagen, daß es immer einen geben wird, der selbst den niedrigsten Preis unterbietet, solange die Auslastung so schlecht ist.

Es gibt nur 2 Möglichkeiten, Eure Lage zu verbessern:

1. die Auftragslage wird besser
2. die Flotte (zumindest zeitweise) verkleinern

Solange die Auslastung nicht wieder ein hohes Niveau erreicht, bleibt Euch nur Eines: Organisiert Euch und versucht, das Angebot künstlich zu verknappen. In den schwierigsten Zeiten der Wirtschaftskrise wurden ja teilweise schon Schiffe aufgelegt. Genossenschaften haben ihren Partikulieren sogar Prämien dafür bezahlt.
Das war der richtige Weg!

Klar ist, daß nach Freigabe der Schifffahrt erstmal genug Ladung auf Euch warten wird. Momentan ist das Nachfrage nach Schiffsraum also größer, als das Angebot an Schiffsraum. Macht BLOSS NICHT!!! den Fehler und laßt Euch schlechte Preise aufdrücken. Die Ware muß da weg, also sollen sie auch dafür bezahlen - und zwar angemessen!


LG
Micha

RadiR
01.02.2011, 11:54
Hallo Kawumm 68,
hast Du noch nie etwas von freier Marktwirschaft gehört? Jeder Schiffseigner muss seine Frachtrate die er für eine Reise benötigt selbst errechnen anHand seiner Umkosten.Bei Berechnung der Frachtrate muss er auch seinen möglichen Gewinn mit einbeziehen.
Dein Vorschlag in aller Ehre ,aber damit fallen wir wieder zurück in die Zeit wo in der Binnenschiffahrt die nationalen Frachtentarife galten. Dahin möchte ich nicht mehr zurück.Jetzt kann ich selber bestimmen für welche Frachtrate ich mein Schiff einsetze. Wenn die mir angebotene Frachrate zu niedig erscheint nehme ich diese einfach nicht an.Leider muss ich immer wieder sehen das andere Schiffer solch eine Frachtrate annehmen obwohl sie genau solche Umkosten haben wie ich mit meinen Schiff.
Wenn jeder Schiffseigner die kaufmännische Grundkenntisse,die er in seiner Schulzeit gelernt hat, anwenden würde dann würden die meisten Schiffer heute nicht so jammern.
Gruß RADI

Kawumm 68
01.02.2011, 12:43
Hallo RadiR!
ist doch genau was ich gesagt habe. 3 Schiffer eine Meinung usw. Ich hab hier noch nicht einmal gejammert. Daher finde ich es echt stark von dir mich derart anzugehen. Ich habe lediglich Möglichkeit eine Preisuntergrenze zu schaffen um auch Neuanfänger eine Chance zu geben. Den wenn du mal nach links und rechts blickst wird dir vieleicht auffallen das die deutsch Flotte veraltert. Ich habe meinen Frachter in 2009 fast ein Jahr liegen gehabt weil ich für die Frachten nicht fahren wollte und konnte. Was hast du in der Zeit getan? Du wirst mir doch nicht erzählen nur weil du Marktwirschaftlich Fit bist, dass du 50% mehr wie andere bekommen hast.
Ich für mich kann sagen ich bin "selfmade".
Nur wer sein Schiff schuldenfrei hat wird kein Minus gemacht haben. Aber eigentlich doch den Stillstand ist eher ein Rückschritt. Übrigens ich muste keinen meiner Mitarbeiter entlassen.

Da ich keine Infos von dir habe kann ich mir über dich keine Meinung bilden. Das tue ich auch nicht aber z.B. das Schiff mit alten Baujahr von Vater übernehmen ist keine tolle Leistung im Sinne der freien Marktwirtschaft.

Übrigens hättest du jetzt einen Vorschlag bringen können wie man solche Frachten bekommt damit die Flotte und deren Schiffer nicht gänzlich durch die Last der Veralterung zerbricht. Ich möchte den Markt jedenfals nicht Kampflos aufgeben.

Gruß Kawumm 68

Wer niemals setzt was er hat, bleibt immer das was er ist!

Werner1701
01.02.2011, 12:53
Hallo,

als erstes möchte ich sagen das ich kein Insider der Binnenschiffahrt bin. Ich bin weder auf einem Schiff gefahren noch habe ich Bekannte die das tun.

Aber gerade deswegen möchte ich mich zu der Diskussion äussern.

Der Kampf um Preise ist in jeder Branche vorhanden und es gibt auch immer welche die unter einem "vernünftigen Preis" anbieten. Allerdings lese ich bei vielen Branchen (Bauern, Industrei, LKW Spredition, Bahn, Handel usw.) regelmässig Berichte in den Zeitungen wie es um die Branche steht was derzeit Probleme bereitet. Aber ich habe noch nie einen Bericht aus der Binnenschiffahrt gelesen, geschweige denn im Fernsehen gesehen der sich dahingehend mit der Binnenschiffahrt beschäftigt. Was ich damit sagen will ist das ich aus Aussenstehender das Gefühl habe das es keine Lobby-Öffentlichkeitsarbeit in der Binnenschiffahrt gibt. Dabei gibt es doch wirklich so viele Argumente (Überfüllung der Autobahnen, Umweltverträglichkeit, Sicherheit...)

Wie gesagt ich bin Aussenstehender und vielleicht wird ja von der Öffentlichkeit nicht wahrgenommene Lobbyarbeit geleistet.

Gruß
Werner

wesersailor
01.02.2011, 13:05
liebe kollegen,

ich höre hier nur bdb....irrtum! warum sollte der bdb denn etwas unternehmen, denn wenn man sich mal beschaut, "wen" dieser verband denn vertritt, stellt man fest, dass dort lediglich die interessen unserer befrachter vertreten werden! die haben keine klagen und haben auch kaum unter der cvkrise gelitten, da sie noch nie (seit dem wegfall der ftb-fracht) von der provision gelebt haben. im gegenteil, mit der krise hatten sie nur noch eine bessere ausrede um uns aus der fracht zu plündern.
bis auf ganz wenige ausnahmen, die zu schn ell zu groß geworden sind, hatte die keine probleme ihre schiffe zu bunkern und ihr personal mit fürstlichen löhnen zu versorgen!
einige hatten sogar noch gelder für neue bürokomplexe, neue schiffe, etc. übrig!!!
im gegenteil, die haben wetten abgeschlossen, ob sie die ladung eine woche später nicht noch billiger an den mann kriegen!!!

diese herrschaften haben doch kein interesse, etwas zu ändern!!! hallo???????

der verband, der für uns fahrendes volk zuständig ist, ist der "BDS", der durch seine stets schrumpfende mitgliederzahl leider immer weniger einfluss nehmen kann und stetig an macht verliert!

was die schiffervereine betrifft, so frage ich mal in die runde, wer denn mitglied in einem ist???

ich bin seit über 10 jahren mitglied im schifferverein "hol fast" in minden und bin, glaube ich mit weitem abstand das jüngste mitglied mit 34 jahren!
die mitgliederzahlen schrumpfen ständig und ich konnte bisher auch niemanden davon überzeugen, ein paar euro beitrag im jahr zu opfern und überhaupt irgenteinem schifferverein beizutreten!
diese vereine verkommen leider gottes immer mehr zu seniorenvereinen.

austreten werde ich deshalb trotzdem nicht!

sicherlich, finden außer der schifferbälle in erster linie kaffee-fahrten statt, die im ersten moment einem ausflug eines altersheimes gleichen, jedoch zeigt sich plötzlich, wofür solche vereine auch nützlich sind oder besser gesagt waren.
auch den zusammenhalt unter kollegen haben diese vereine einst gefördert und eine demonstration (ob sie erfolg hatte oder nicht), wie 1993 zu organisieren, wären ohne kontakte unter den kollegen, sowie räumlichkeiten der schiffervereine undenkbar gewesen!

sicher mag es so erscheinen, dass alle wieder auf ihre schiffe gegangen sind und einfach versucht haben ihr schäfchen ins trockene zu bringen.
aber was wo wäre die schiffahrt heute, wenn man damals nicht als gemeinschaft nicht den großen gezeigt hätte: so nicht meine herren! ???

die ganze sache wurde u.a. von den herren vom "BDB", den konzernen und der politik, mit hilfe des bundeskartellamtes zerschlagen. (wie auch jetzt die eubo in holland)
die "anführer" des TUP´s (team unabhängiger partikuliere) wurden mit zwangsenteignung bedroht, weil die wirtschaft schaden nehmen könnte....so war das meine freunde....

nun frage ich euch: glaubt ihr wirklich, dass die sache nichts gebracht hat?

wir brauchen im moment solch eine organisation eigentlich nicht, weil wir grade in der jetzigen konstellation, jeder für sich die karten in der hand hat...einfach auch mal nein sagen und nicht verrückt werden, wenn das schiff mal ne woche liegt!

was das für ausmaße hat, sehen wir doch aktuell!?!

ich sage meinen kunden immer: jeden tag, den ich liege, weil du mir meinen preis nicht zahlst, werde ich mir bei der nächsten offerte mitfinanzieren;)

@kawumm
im übrigen halte ich deine rechnung für auskömmlich, fair und angemessen! entspricht so ziemlich meiner rechnung 1€{tonne (großtonnage) pro tag. bei einem gasölpreis von 500€!
das ist eine solide untergrenze;)

was das jammern betrifft, da gebe ich jedem hier recht, nur hat es nichts mit jammern zu tun, wenn man die sache auf den punkt bringt.
sicherlich sind ausfallzeiten wirtschaftlich eine enorme belastung.
nur die tatsache ist doch mal, dass es (ausser vlt. auf dem rhein) schon immer solche phasen gegeben hat. was haben wir früher im kanal im eis festgelegen...man 3monate waren oft mal garnichts!
nur die frachten waren so auskömlich, dass man das alles wieder kompensieren konnte.
da gab es auch noch eisliegegelder und hochwasserliegegelder, sowie kleinwasserzuschläge....war völlig normal!!!
bekommt man heute auch noch (sogar 100%!!!), wenn man hartnäckig verhandelt!!!!

nein, ich kann kein mitleid haben mit den betroffenen kollegen...
statt zu jammern, sollte man nun die chancen nutzen, die diese situation uns nun bietet!!!

die krise machen wir uns jeden tag selbst! habe sehr sehr viel gelegen in dieser zeit, aber nicht weil keine ladung da war, sondern weil ich meinen frachtpreis nicht erzielen konnte!

gefahren sind wir alle, ich habe trotz langer liegezeiten in der krise, weder 2009, noch 2010 nicht ne handvoll weniger reisen gemacht als vor der krise!

wach werden kollegen...wach werden!!!

wir alle könnten schon bald über die situation lachen, wenn wir die gelegenheit nutzen und nun versuchen, die preise nach oben zu bekommen!

der kunde hat doch nun die beste gelegenheit, uns vor zu machen, wie schön und billig das mit lkw und bahn geht...lachwech....

lg. christian

ps.: ein großer vorsitzender einer sehr sehr großen reederei, sagte mal auf dem schifferball in hannover:"warum sollten wir mehr fracht an die schiffer weitergeben, wenn sie nicht nach mehr fragen, da schmälern wir doch unseren eigenen gewinn und ich würde als geschäftsmann nichts taugen!" (nicht o-ton, aber sinngemäß)

wesersailor
01.02.2011, 13:36
stimme völlig zu, dass das thema einen eigenen thread haben sollte,)

nur noch kurz:

hallo unregistrierter user;

Kosten der Bergung...das ich nicht lache...die tatsache ist doch mal die, dass es nur schwer möglich ist, sich "vernünftig" zu versichern, wenn ich den leistungsrahmen und die prämie meiner versicherung betrachte, liegt dieses längst schon jenseits des erträglichen! alle schiffsversicherer stecken ihre köpfe zusammen und sind kartellartig organisiert und stehlen sich gern aus jeglicher verantwortung...das ist mal tatsache! und den rücken kannst du denen auch nicht kehren, da die bank von dir eine eindeckung fordert!

im übrigen halte ich es nicht für sehr mutig von dir, deinen beitrag anonym zu posten!
gejammer....frechheit, es so zu bewerten!!!
warum keiner jammert über den volkswirtschaftlichen schaden??? na, gehörst du zu denen, die uns täglich kleinhalten wollen, und die in einem größeren unternehmen sitzen, und die die möglichkeit haben durch mischkalkulationen den volkswirtschaftlichen schaden konzernintern puffern können?
einer, der "nur" das risiko hat seinen arbeitsplatz durch einen neuen zu ersetzen, der seine gmbh einfach dicht machen kann und sonst mit nichts haftet?

JA, DANN HAST DU AUCH NICHTS GROßARTIGES ZU BEFÜRCHTEN....und brauchst nicht, wie du sagst "JAMMERN"!!!

@kawumm,

gebe dir in jedem bereich recht!

@radi,

welche freie marktwirtschaft meinst du???
die in der der partikulier vertraglich so gebunden und geknebelt wird, dass er am langen arm verhungert, wenn er bei seinem befrachter "nein" sagt und sich wo anders eine reise besorgt, wenn ihm die raten nicht passen?
die, wo verschuldete schiffseigner von banken und befrachtern gezwungen werden zu jeder rate zu fahren oder direkt vom schiff in die gosse geschickt werden???
die, wo partikuiere von anderen befrachtern nicht angenommen werden, wenn der "sklave" wechselwillig ist???

mir ist das so ergangen und ich schlage mich seit der krise als freifahrer durch, nur weil ich mich nicht massiv in meiner damaligen tagesmiete drücken lassen wollte!

ich habe aus der not eine tugend gemacht und erkannt, dass man einen festen befrachter nicht nötig hat.
aber fakt ist nun mal auch, dass man den großteil so geknebelt hat (mit frachtvorschüssen für die anschaffung eines schiffes nur zb.), dass viele solche möglichkeiten erst garnicht haben!

....und das ist dein freier markt?!?

den kann man nur beeinflussen, wenn der markt so wie jetzt in nöten ist...aber sonst nicht, das hat die krise auf tragische und sogleich eindruckvolle art gezeigt!

so und nun würde ich mich auf einen neuen thread für das thema freuen, denn jetzt wird die diskusion mal richtig spannend, wie ich finde;)

Stadt_Aschaffenburg
01.02.2011, 14:39
Hallo zusammen,

wie eben schon im Thread bezüglich der Havarie geschrieben: Das ist das Binnenschifferforum.
Hier diskutieren Binnenschiffer und Interessierte der Binnenschifffahrt.

Mögen diejenigen, die Probleme anderer Branchen beklagen wollen, doch bitte in ihrer Lobby diskutieren.
Hier NICHT!

...dies nur mal als Begründung, warum ich manche anonyme Gastbeiträge nicht mehr freischalte!


LG
Micha

Echolot
01.02.2011, 15:03
Hallo Wesersailor

Außer dem persönlichen Interesse und Hobby, habe ich sonst keinen Bezug zur Schifffahrt. Nur unser Sohn hat in seinem Geschäft (Spedition) mit genau den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Manchmal muß man sich wirklich fragen, wie man für extrem niedrige Frachtraten fahren kann. Wenn wir meinen günstig zu sein, werden wir immer unterboten. Doch das geht nur bis zu einem gewissen Punkt und irgendwann merkt man, es fehlt Geld. Vieles wird in der Kalkulation oft vergessen. Unbemerkt fahren hier in dieser Form manche Unternehmer an die Wand. Nur bis zu diesem Punkt sind die Frachtraten im Keller und nur schwer wieder anzuheben, oder man hat eine Nische gefunden. Billig kann auch teuer sein.

Viele Grüße Albert

wesersailor
01.02.2011, 15:06
sieht man live in st. goar;)

Stadt_Aschaffenburg
01.02.2011, 15:23
Hallo zusammen,

ich bin ja selbst kein Binnenschiffer, aber auch jahrelang selbständig gewesen und muß hier auch mal eine Lanze für diejenigen brechen, die in den Augen der anderen "die Preise kaputtmachen":

Diese Unternehmer suchen sich die niedrigen Preise auch nicht aus, sondern bekommen sie aufgedrückt und/oder eingeredet. Sie bekommen erzählt, daß es eben um an einen großen, ertragreichen Auftrag zu kommen, diesmal wichtig ist, auch mal für einen schlechten Kurs zu arbeiten. Das nächste Mal würde man dann wieder bessere Preise bekommen. Aber das nächste Mal bekommt eben ein Anderer dieselbe Geschichte erzählt und das geht so lange, bis der niedrige Preis eingeführt ist und sich alle dran "gewöhnt" haben.

Dafür sucht man sich natürlich immer die Jungen, Unerfahrenen aus.

Ich erinnere mich da an den Standardspruch eines meiner früheren Auftraggeber: "Mach dich nicht verrückt, die Kohle holen wir uns schon wieder!
Naja - er wird sich die Kohle schon geholt haben, aber ich habe davon nichts gesehen :lool: Ich bin auf sowas vielleicht zweimal reingefallen, aber wenn andere auch zweimal drauf reinfallen, haben die Herrschaften schon genug "Opfer" über die sie sich kaputtlachen können...

Es ist immer leicht, über den anderen zu urteilen, aber wenn jemand unbedingt eine Rechnung zu bezahlen hat, dann nimmt er eben auch eine schlechte Arbeit (Reise) an, nur damit sich das Karussell weiterdreht.

Irgendwo ist es natürlich dumm, aber man kann es den Leuten auch nicht unbedingt zum Vorwurf machen.

...dies nur mal als kleine Beschwichtigung...

LG
Micha

Hannibal
01.02.2011, 15:28
Hallo Freunde
Es wiederholt sich alles ,wir hatten in der Schweiz diverse Redereien die roten sind immer noch ein Begriff ,dann wurde in der Schweiz die Rheinschifffahrt belächelt und die Steuermänner als Aussenseiter oder Abendteurer betrachtet .Die Schiffe wurden an Selbstfahrer verkauft und alles ging kaputt .Danach war es in Deutschland kritisch und es wurde Abgewrackt ,wobei da auch einige Wunder der Auferstehung bekannt wurden .Heute werden immer neue grössere Schiffe in betrieb genommen ,und die Alten in Niedrig Lohn Länder Verkauft die fahren noch billiger wie in Holland Besser wäre es diese Schiffe ausser Betrieb zu nehmen.Dass Problem ist auch trotz E U sind in den Länder immer andere Löhne und Nebenkosten Arbeitszeit und dadurch die Kosten immer verschieden !!
Ich Denke die Deutschen sind sicher die Milchkuh der EU . Deutschland ist Produktiv die menschen Arbeiten und sind zuverlässig und wenn man Griechenland und andere Staaten Beobachtet
wie dass Geld Verschwindet ist es sicher nicht Optimal wenn diejenigen die Arbeiten und Sparen dafür Bezahlen müssen .Erst wenn alle Länder etwa dieselbe Produktivität und Lohnkosten haben ist eine gerechte Währung ein riesiger Gewinn für alle. Es ist immer noch Einer für alle alle für Einen
Mit den besten Grüssen Hannibal

Echolot
01.02.2011, 15:46
Hallo Micha

Auf keinen Fall wollte ich jemanden beurteilen oder bewerten. Es kam mir nur alles bekannt vor.

Viele Grüße Albert

Stadt_Aschaffenburg
01.02.2011, 16:04
Hallo Albert,

so hatte ich dich auch nicht verstanden. Ich weiß aber noch, wie wir "alten Hasen" uns früher darüber teils lustig gemacht - teils geärgert haben, wenn junge Studenten dieselben Jobs, für die wir vorher 300 Euro netto pro Tag genommen haben, auf einmal für 100 Euro (ohne USt. weil Kleinunternehmer) und teils noch weniger am Tag machten. Der Unterschied war halt nur, daß wir unsere Krankenversicherung selbst bezahlen mußten, die Studis waren bei Papa mitversichert. Einkommensteuer? Da muß ein Studi viel verdienen, bis das ansteht.

Ist doch ganz klar, daß man sich da aufregt, wenn es einem selbst ans Portmonnaie geht, aber man kann es den Leuten auch nicht wirklich verdenken, wenn sie sagen: ICH kann für das Geld arbeiten.

In der Binnenschifffahrt ist der Unterschied halt, ob ein modernes, technisch einwandfreies Schiff die Reise macht, oder eine krange Latte, Seelenverkäufer oder wie man den fahrenden Schrott, der teilweise hier rumdümpelt bezeichnen soll das macht.

Ist doch klar, daß ich anders kalkulieren kann, wenn ich ein Schiff für 50000 Euro habe, als wenn ich 4 Millionen bei der Bank abzuzahlen habe. Auch ist klar, daß es einen Unterschied macht, ob ich monatlich 6000 Euro an Löhnen und Gehältern kalkulieren muß, oder 2000 Euro.

Schuld daran sind aber nicht die Schiffmänner, die die Preise machen, schuld daran sind diejenigen, die die Rahmenbedingungen dafür schaffen.

Im Zweifelsfall muß ein Unternehmer dann eben schauen, wo in Europa die Rahmenbedingungen für ihn am besten sind und sein Unternehmen eben dort anmelden. Wir haben ja freie Standortwahl...

LG
Micha

Stadt_Aschaffenburg
01.02.2011, 16:10
Schon wieder einen wichtigen Satz vergessen:

Was Euch bleibt, ist euch auf Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit zu berufen und den Preis dafür zu verlangen. Wer es nicht bezahlen will, muß eben weiterhin hoffen, daß der Kahn, der die Ware fährt, nicht schon unterm Kran zusammenbricht :lool:

LG
Micha

Echolot
01.02.2011, 16:22
Hallo Micha

Gerade in der heutigen Zeit, ist Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit besonders wichtig. Da kann man Punkten.

Viele Grüße Albert

wesersailor
01.02.2011, 16:25
hannibal,

die geschichten kennen wir alle. begründe sie doch mal und nenn uns die ursachen dafür!
abwracken, dafür müsste es erstmal soviel geld geben, dass genau so viel kapital für den neubau übrig bleibt, als beim verkauf eines schiffes!
das wiederum wird als eingriff in den freien markt angesehen (von den politikern).
ich bin mit sicherheit ein begeisterter schiffer, jung und voller tatendrang. nur meine marwi ist mein bisher 2. schiff und ist wie das 1. älter als ich selbst.
der gesunde menschenverstand sagte mir bisher (trotz mehrfacher "guter" angebote): bleib lieber ein kleiner herr, wie ein großes arschloch!
ich habe im verhältnis zu den meisten kollegen wenig schulden auf meinem schiff, trotzdem ist das im moment nicht grade zum totlachen!

ich sehe, und ich sah hier noch nie den bedarf, dem markt in dieser anzahl neuen "subventionierten" schiffsraum zu zu führen und die möglichkeit, diesen auch zu bezahlen zu können.(auch nicht in holland, wie sich gezeigt hat)
die tatsache ist nunmal die, dass "schiffahrt unsterblich ist" (soll heißen, dass auch die alten fahrzeuge in meist gutem stand sind und auch über jahrzehnte modernisiert wurde) und somit nicht einfach vom markt verschwindet!
fakt ist, dass wir, wenn wir von ständigen wiederholungen ausgehen, besser auf unserem alten schiffsraum bleiben, als uns immer weiter in schulden zu stürzen.

nein! so einfach ist das nicht.

wenn man möglichkeiten zur finanzierung solcher schiffe schafft, muss man auch notfalls regeln treffen um sie bezahlbar un unterhaltbar machen,...sonst geht der sinn innovation und risiko zu übernehmen verloren!

wenn ein pole mit einem fahrzeug, für welches ein deutscher oder holländer keine zulassung mehr bekommt ohne auflagen am gleichen markt mitwirken kann, ist das eine reine wettbewerbsverzerrung! ...und da sind unsere politiker gefragt, die uns mit einem steuersystem über kurz oder lang eh dazu zwingen das risoko zu vergrößern, wenn das schiff abgeschrieben ist!
somit wird die existenz nur zum spiel auf zeit gemacht und fördert bei mir nicht unbedingt das interesse, ein neues schiff zu bauen (wo durch ich wiederum arbeitplätze schaffe), obwohl ich in meinem alter eigentlich der richtige kandidat dafür wäre.

ich bin nicht der einzige, dem das vertrauen in "die großen" fehlt um sich den aufgaben mit "modernen schiffsraum" zu stellen und um mehr risiko zu übernehmen.
viele, die es machen (auch in holland) betreiben es auch als die berühmte flucht nach vorne, weil banken sie dazu zwingen (risko geht da sehr oft auf den staat über) oder steuerparagraphen gepaart mit bankvorgaben (umsatz umsatz umsatz) keine luft für den "normalen unternehmer" lassen!

das hat nichts mit dem euro zu tun, sondern mit dem zwang den unternehmer für modernisierungen in die pflicht zu nehmen aber den markt widerum nicht ost-west, sondern west-ost anpasst!

letztlich passiert mit der geiz-ist-geil-methode sowas wie in st. goar.
das längsschott, welches unweigerlich ein kentern verhindert hätte, wird in neue schiffe aus sparmaßnahmen nicht mehr eingebaut, weil der herr großkapitalist und sein gefolge, den wirtschaftlichen verlust, der durch das höhere eigengewicht entstanden wäre, nicht tragen will...soooooo sieht das aus!

und das ist nun das ergebnis einer (angeblich) freien marktwirtschaft, in der ausschließlich konzerne und banken preisabsprachen treffen dürfen, und so den markt beeinflussen, zum gunsten der armen banken und ihren aktionären! ...bauernopfer ist die arbeitskraft der allgemeiheit und die existenz kleinerer unternehmer, die die zeche zahlen oder zu grunde manipuliert werden!

wesersailor
01.02.2011, 16:45
Im Zweifelsfall muß ein Unternehmer dann eben schauen, wo in Europa die Rahmenbedingungen für ihn am besten sind und sein Unternehmen eben dort anmelden. Wir haben ja freie Standortwahl...

LG
Micha

veto!!!!

standortwechsel in ein anderes land, ist nicht einfach so möglich! dank dem arbeitnehmer-überlassungs-gesetz ist es uns "kleinen" ja nicht einmal erlaubt, unser personal zb. in luxembourg anzumelden und so das lohnniveau der "großen" bieten zu können!

beim kompletten ausflaggen, musst du deinen betrieb in deutschland erst so versteuern, als wenn du ihn aufgibst! dh. über 50% an papa staat (der will doch nicht, dass wir steuerflüchtig werden)

beispiel:

schiffsverkehrswert: 1.000.000€
schulden: 500.000€
bliebe ein gewinn von :500.000€

steuern sind soweit ich weiß 56% auf den gewinn. also wären erstmal 280.000€ steuern fällig, die du dann mal eben finanzieren musst. (hätte ich nicht grade so rumliegen)
dann darfst du gehen!

die gründung einer tochtergesellschaft im ausland ist auch nicht so einfach, da wir ja bekanntlich zu wenig zeit und umsätze haben (wie vorgeschrieben) dort ein büro für ein einziges schiff zu unterhalten. (wird auch bei den banken nicht grade unterstützt)

darüber hinaus, musst du (wenn du die steuervorteile auch nutzen willst) nachweisen, dass du so und so viel tage im jahr auch dort lebst und nicht zu viele tage in deutschland bist, weil du sonst trotzdem vom fiskus zur kasse gebeten wirst!
über das wechseln der staatsbürgerschaft, schreibe ich an dieser stelle mal nichts...aber ich denke, dass es auch nicht so einfach sein wird, ein pole zu werden;)

ergo: für den einzelnen unternehmer ist das so gut wie unmöglich, da nicht finanzierbar!

Joana
01.02.2011, 23:32
Hallo zusammen,
Ich habe mich bis jetzt aus solchen Diskussionen herausgehalten, aber jetzt möchte ich doch mal für die eintreten, die auch für ( zu )
wenig Geld fahren. Es wird immer vergessen, dass es um grosse Existenzängste geht. Wie bezahle ich meine Aussenstände, Lebenshaltungskosten, mein nächstes Essen, meine Familie usw. Da geht es um reinen Überlebenswillen. Da wird oft auch ein Auftrag angenommen, der nur scheinbar Geld bringt, aber nur die Oberfläche der Not löscht. Immer noch besser als nichts. Die in dieser Situation sind, können sich oft auch nicht stark machen um ihre Situation zu ändern, da sie beschäftigt sind das Nötigste zusammenzukratzen um zu überleben und man muss bedenken, dass auch sich organisieren Geld kostet. Fahrten zu Treffen, Telefonate usw. Grüsse Joana

Jürgen F.
01.02.2011, 23:44
Naja. es sind halt nicht alle gleich gestellt.
Ich kenne etliche Eigner, die ein erheblich älteres Schiff als Christian haben und vor 30 bis 35 Jahren nur ein Zehntel dafür bezahlt haben. Da lautet die allgemeine Meinung immer:
Der hat sein Schiff bezahlt!

War wohl nix. Einigen Kollegen steht das Wasser wirklich bis zum Hals.
Ich glaube, ein wenig Glück gehört auch dazu.

Gruß Jürgen F.

Oberweser
02.02.2011, 00:02
Meine Meinung als Außenstehender:

Ist es nicht so wie überall in der freien Wirtschaft? Ihr seid Kollegen, aber in erster Linie doch auch Konkurrenten. Und in schwierigen Zeiten überleben halt nur die "besseren" (aber wahrscheinlich eher die glücklicheren/pfiffigeren/vielleicht sogar schlitzohrigeren?).

"Survival of the fittest" :cry:

Ich würde mir wünschen, daß ich mich hier irre...

Gruß
Thomas

peniesche46
02.02.2011, 02:36
ich kenne dies angst umsüberleben hab es selbst durch,unser schiff verloren an die sogenannte kette.es war schlimm .
nicht das wasser bis zum hals neee unterkante oberlippe und wenn du den mund auf gemacht hast schwapp die brühe rein.jetzt geht es anders weiter .aber einstkann ich mit ruhigen gewissen sagen einmal schiffer immer schiffer .vater hat es mir in meine wiege gelegt und ich bin stolz drauf

wesersailor
02.02.2011, 11:46
Hallo zusammen,
Ich habe mich bis jetzt aus solchen Diskussionen herausgehalten, aber jetzt möchte ich doch mal für die eintreten, die auch für ( zu )
wenig Geld fahren. Es wird immer vergessen, dass es um grosse Existenzängste geht. Wie bezahle ich meine Aussenstände, Lebenshaltungskosten, mein nächstes Essen, meine Familie usw. Da geht es um reinen Überlebenswillen. Da wird oft auch ein Auftrag angenommen, der nur scheinbar Geld bringt, aber nur die Oberfläche der Not löscht. Immer noch besser als nichts. Die in dieser Situation sind, können sich oft auch nicht stark machen um ihre Situation zu ändern, da sie beschäftigt sind das Nötigste zusammenzukratzen um zu überleben und man muss bedenken, dass auch sich organisieren Geld kostet. Fahrten zu Treffen, Telefonate usw. Grüsse Joana

meine liebe joana,

wenn ich diese sprüche schon höre wie: "besser als in die hohle hand geschissen..." usw. dreht sich mir der magen um!
Wenn ich höre:"lad ein, dann bist du da wo die ladung ist...." kann ich nur sagen, mein schiff ist immer da wo die ladung ist...und wenn die nicht bezahlt wird, mache ich meinen laderaum erst garnicht dreckig! sicher fahre ich nicht nur die "dicken" sachen, aber kostendeckend ist es mindestens, oder es bleibt draussen!

ich habe auch schwere zeiten gehabt, in denen die kostendeckenden reisen in ihrer monatlichen anzahl längst nicht mehr reichten, um die kosten zu decken...habe auch große existenzangst gehabt und doch überlebt! (bis jetzt)

letztlich ist es so, wie es schon mein urgroßvater sagte:"leber pleite liegen, wie pleite fahren!" (strengt weniger an, schont nerven und material...und vor allem entzieht es dem markt den schiffsraum!)

arbeiten um verluste einzugrenzen, statt kosten zu decken, ist wie mit manchen hoffnungslosen komapatienten.....lebensverlängernde maßnahmen!

und selbst die kosten zu decken, kommt dem ebenfalls gleich, denn der spruch "stillstand ist rückgang" ist zutreffender, als man es annehmen kann.

wenn sich alle so wie ich oder kawumm 68 verhalten hätten, wär sicher auch das frachtniveau etwas gefallen, aber sicher nicht in diesen desaströsen dimensionen!

ich habe auch familie, kind, haus, etc. und sehr sehr hohe unkosten...aber letztlich ist es so, dass bei einer pleite noch keiner verhungert ist in deutschland!
man muss auch mal stur sein.

ich bin auch in große schwierigkeiten gekommen und musste bei der bank antraben. ich hab dem eiskalt gesagt:" was wollt ihr eigentlich von mir? ihr habt in eurer gier die weltwirtschaftskrise ausgelöst, anschließend euch mit "unseren steuergeldern" saniert und besitzt die frechheit uns was von baselII zu erzählen und fragt uns nun nach konzepten und sicherheiten (schiff, haus) die plötzlich extrem an wert verloren haben sollen?!? macht ihr doch konzepte, und wenn ihr nicht helfen wollt, hier ist der schlüssel...gute reise!!!!"

plötzlich sah ich dumme fragende gesichter und im nächsten moment wurde anstandslos geholfen, und ich hatte die luft, die ich zum aushalten brauchte....bin ich superman oder was? das kann nur ich??? glaube ich kaum!

und wer es geschäflich nicht auf dem kasten hat, der soll als setzschiffer fahren und nicht den markt verschmutzen!!!

ich habe vor 7 jahren mit null angefangen, mein 2. schiff unter dem arsch, ausfälle en masse gehabt, für ne 1/4 millionen ne neue maschine einbauen müssen, und und und...also mit glück war ich auch nicht gesegnet und es ging mir noch nie so wirklich blendend... hab oft auf der rasierklinge getanzt...aber meinen stolz, meine selbstachtung und den charakter den habe ich nie verloren!

wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, der hat schon verloren!

der im kampfe verliert, braucht sich auch für nichts zu schämen!

ich sage immer: "ich bin wie ne hure, für geld mach ich so ziemlich alles...nur bin ich keine billige hure!"

Hannibal
02.02.2011, 12:33
Hallo Weser Sailor
Solange es Menschen gibt wird sich nichts ändern . In jeder Branche gibt es schwarze Schafe sogar alle Länder versuchen sich immer den eigenen Vorteil zu Erschleichen .
Ich habe 35 Jahren Selbstständig gearbeitet kleiner Handwerk Betrieb war nie bereit für ein Butterbrot zu Arbeiten und habe meinen Mitarbeiter immer recht Bezahlt
Aber es war in unserer Branche wenn ein grosser Betrieb Konkurs ging ,gab es danach 6 kleine daraus die zu jedem Preis Arbeiteten !!!! Dadurch wurden die preise immer schlechter .
Es ist immer schwieriger klein zu bleiben ,und seriös zu Rechnen ,die Versuchung durch Grösse billiger zu Fahren ist zweifelhaft und mit grossem Risiko verbunden .
Wenn dann wie bei uns ende Jahr die Versicherungen ,Steuern Krankenkasse 13. Gehalt Bezahlt werden sollten ist kein Geld mehr Vorhanden , denn was in die Kasse kommt ist nicht Gewinn
was manche Anfänger nicht begreifen
Mit den besten Grüssen Hannibal

wesersailor
02.02.2011, 13:07
genau hannibal,

brutto ist nicht gleich netto und vom umsatz allein kann man nicht leben.
trugschluss ist ja, dass der große billiger kann, denn die fahrzeuge haben eheblich höhere kosten (gasöl, personal, versicherung, zins und tilgung), die mit der größeren tonnage nicht getragen werden kann, da allein der anschaffungswert jeglichen bezug zur tonnage verliert.
das große problem ist nur, dass diese schiffe, im trugschluss der banken, mit dumpreisen wenigstens die verluste eunzugrenzen, gezwungen werden, zu lächerlichen preisen (r`dam-krotzenburg 1,60€ -5%) zu fahren.
was wurden da nicht für wahnwitzege konzepte erstellt, die die gesamte branche in den abgrund gezogen haben!
DAS HAT NICHTS MIT FREIER MARKTWIRTSCHAFT ZU TUN!!! und auch nicht damit, dass ers immer einen billigeren gibt, da der in diesem fall nicht aus freien stücken handelt!

hinzu kommt die unruhe einiger weniger, die sich vom befrachter alles erzählen lassen. die befrachter waren sich alle einig und haben sich (angeblich) gegenseitig alles abgejagt und zum dumppreis auf den markt geschmissen. damit die schiffe nicht wechseln, waren sie sich alle einig, keine schiffe aufzunehmen...so ist das!

wenn alle gesagt hätten "ich gehe", hätte ich mal sehen wollen, ob die so große ladungspakete zum Dumpingpreis geschlossen hätten, wenn die unter vertrag stehende flotte nicht da gewesen wäre.
denn dann wären evtl. enorme konventionalstrafen fällig gewesen.

nun kann auch jeder sagen, "ja die standen schließlich unter vertrag".....also 1. haben die selbst gezeigt, dass verträge nicht das papier wert waren, auf denen sie geschrieben waren, und 2. sind "alle" (!!!) verträge null und nichtig, wenn sie existenzgefährdend sind....und bei den raten, müssen wir darüber nicht diskutieren ob dieser sachverhalt so war.

ich sehe es eh so, dass die meisten unserer kollegen nur subunternehmer sind, da (scheinbar) fest im knebelvertrag! denn wenn ein unternehmer sich nicht frei am markt orientieren kann und zur auswahl nur das angebot eines befrachters hat, ist er mehr sklave als unternehmer....schlimm nur, dass es zu wenige gibt, die freifahrer sind, denn dann wären die möglichkeiten der befrachter geringer uns abzuzocken.

also einen schiffahrtsbetrieb und den frachtmarkt kannst du kaum mit einem betrieb an land vergleichen. es gibt schon so parallelen, aber dennoch sind wir wie in anderen lebenslagen auch, etwas besonderes;)

lg christian

Joana
02.02.2011, 13:20
Hallo Wesersailor,
das Problem ist, dass nicht jeder so stark auftreten kann wie du. Manche finden in solcher Situation auch nicht die richtigen Worte, obwohl sie sonst stark wären. Das eigentliche Problem ist wohl eher, dass sich nur einzelne gegen die niedrigen Frachtraten auflehnen.
Solange das passiert können die Auftraggeber immer jemanden finden der billig fährt. Die Solidarität müsste höher sein. Erst wenn mehrere sagen " für den Preis laden wir nicht" ändert sich etwas, denn dann haben die Auftraggeber ein Problem genug Laderraum für " ihren" Preis zu finden.
Gruss Joana

wesersailor
02.02.2011, 13:37
das ist aber keine entschuldigung....vertändnis für solche ist nicht sehr zuträglich.
als geschäftsmann sollte man schon etwas auftreten können...das ist schon mal vorraussetzung in meinen augen.
das ist immerhin nicht nur ein schiff, das man fahren muss, sondern in erster linie ein betrieb, den man führen muss. da gehört ein gewisses auftreten und eine gewisse redegewandheit dazu, genau wie ein gesunder umgang mit zahlen!
fahren allein reicht heut zu tage nicht mehr! fahren können wir alle (der eine besser der andere schlechter), aber rechnen und geschäftssinn sind unerlässlich!

Hannibal
02.02.2011, 15:58
Hallo Christian
Ein guter Handwerker oder ein guter Steuermann ist keine Garantie dass Sie auch gute Kaufmänner sind .Wen bei mir nicht meine Frau immer aufgepasst hätte wer weiss !
Ich hatte in meinem Betrieb öfters Matrosen als Aushilfe und um Ihre Wartezeit zu überbrücken ,und ein Steuermann Rhein danach Bootsmann auf See noch 10 Jahre bis Pensionierung .
Es waren immer angenehme ,aber teilweisse mit Marotten , hilfsbereite Mitarbeiter !!
Mit den besten Grüssen Hannibal

wesersailor
02.02.2011, 16:25
der steuermann muss datt ja auch nicht sein der schiffsführer besser schon;) bzw. der schiffseigner oder ausrüster (pächter)
oder halt die frau (au nicht so selten)...aber ohne geschäftssinn selbständig sein ist tödlich!
wie will man denn eine reise kalkulieren und einen vernünftigen abschluß tätigrn, wenn man keine übersicht über seine situation hat?
früher hatten die disponenten und co. noch ein gewissen und haben schon zu gesehen, dass auch der dümmste (wenn er fleißig war) nen schinken im keller hatte....heute ist der maßstab, den geschäftspartner so viel wie möglich ab zu zocken, ohne daran zu denken, ob er leben kann oder sterben wird!
mit hilfsbereitschaft und leistung allein, kommst du heute nicht mehr durchs haifischbecken der selbständigkeit....das war mal, vor langer langer zeit.

wer kein gutes kaufmännisches gespür hat (oder jemanden mit diesem an seiner seite, obwohl das auch risiko pur ist), der sollte sich selbst und der gesellschaft besser den gefallen tun und arbeitnehmer bleiben!
denn eines gibt es ja noch zu bedenken: wenn heute jemand scheitert, der kostet der allgemeinheit viel geld, durch die staatlich abgesicherten existenzgründungsdarlehen und kfw-kredite!
nichts gegen idealismus, aber kalkulieren sollte man schön können und das verhandeln mit kunden und banken sollte man ebenfalls beherrschen.

Kawumm 68
02.02.2011, 18:53
Hallo Wesersailor!

Du hast in vielen Dingen leider Recht. Ich behaupte das viele Selbständige noch nie eine Reise Analysiert haben. Nur um ein festzustellen was netto übrig bleibt. Ich hatte mal einen Mitstreiter gefragt ob er auch wüste was seine Fixkosten sind. Seine Antwort war. "das wäre unterschidlich". Jo, wat solste da sagen tun.
Außerdem gibt es viel zu viele die beim telefonieren die Mütze ab nehmen.
Wir müßen Selbstbewuster werden. Ich denke, wie ich auch hier schon als Möglichkeit vorgetragen habe, könnte eine verbindliche Untergrenze ein Selbstwustsein geben. Die Grenze muß nach oben offen sein. Das gibt den Guten Kaufleuten die Chance das ein oder andere Schnäpchen zu machen.
Eins ist doch klar wer gut da steht wird auch mutiger. Und davon profitieren wir alle.

Gruß Kawumm 68

wesersailor
02.02.2011, 19:25
völlig richtig, da wir zu viele schiffer haben, deren können sich auf das fahren beschränkt, sollten "untergrenzen" geschaffen werden...oder ein "anti-dumping- gesetz", welches ein arbeiten unterhalb der selbstkostengrenze mit hohen strafen belegt.
damals gab es mal einen tup-aktivisten, der gefordert hat, dass man schilder auf den schiffen aufstellt, die die summe fracht anzeigen, die man für einen transport bekommt....fand ich nicht schlecht die idee.
man sollte darüber nachdenken, das als verbindliche angabe im ais zu machen;)

aber was bringt das, wenn es leute gibt, bei denen die fixkosten variieren...lach

Joana
02.02.2011, 23:30
Hallo Wesersailor,
Das mit den Frachtuntergrenzen fände ich gut. So ähnlich wie die Politiker bei einigen Berufen Mindestlöhne einführen wollen. Aber das wichtigste fänd ich trotz allem Solidarität. Man könnte viel mehr erreichen. Ausserdem könnte man sich auch gegenseitig besser helfen oder die starken Seiten eines jeden sinnvoll einsetzen. Ich habe z.B. einen Freund, der Briefe bei denen es auf jedes Wort ankommt
( z.B. an Rechtsanwälte usw. ) hervorragend formulieren kann. Dafür helfe ich ihm bei Personalproblemen, weil ich besser mit Menschen umgehen kann. Zu der heutigen Geschäftspolitik kann ich nur sagen, dass es gegen meine Natur geht eine skrupellose ( über Leichen gehende ) Person zu sein. Ich behalte meine Menschlichkeit aus Überzeugung.
Gruss Joana

wesersailor
03.02.2011, 09:36
joana,

alo über leichen muss man nun nicht gehen. eine gewisse fairness muss schon sein...sonst ist es kein seriöses geschäft...meiner meinung nach.
wie wilst du denn jemandem helfen, der sich nicht helfen lassen will? oder einfach nur der meinung ist, er macht alles richtig?
diese meinung haben zu viele, weil sie keinen überblick haben (siehe treffenden beitrag von kawumm).
sie sind auch meistens nicht in der lage, den verblendungen ihres befrachters zu wiederstehen, der am anderen ende vom telefon einen disponenten hat, den er auch psychologisch zu diesem zwecke, schulen ließ!
wer allein diese tatsache nicht erkennt, wird immer der dumme sein.

nur frachtuntergrenzen sind nicht beim gesetzgeber (heute ja auch eher auf europäiser ebene) durchzusetzen, weil es angeblich nicht mit der freien marktwirtschaft im einklang steht.
mindestlöhne sind davon natürlich ausgeschlossen;)

es ist schon pervers!

solidarität wird auch sofort im keim erstickt...siehe eubo, ob man das nun so für gut heißen vermochte oder nicht, nur da waren gleich die kartellbehörden auf der matte!

es eibt nur eines, und das rufe ich mir stets ins gedächtnis, wenn ein befrachter mich anruft- "der will, dass ich seine ladung fahre...ich kann aber auch eine andere laden"

soll heißen: der braucht mich und nicht umgekehrt und das vermag ein disponent oft zu verdrehen!

wie sehr sie uns nun (trotz oft aller gegenteiligen bekundungen) brauchen, sieht man am besten in diesen tagen, an denen der rhein gésperrt war;)

das schöne an der ganzen nummer marktwirtschaft und kapitalismus ist nur, wenn man begriffen hat, dass in einem solchen leistungsabhängigen system, der stuhl des disponenten in wirklichkeit heißer ist, als der eigene;)...und auf der basis klappts auch mit dem verhandeln!

gruß christian

Unregistriert
05.02.2011, 00:26
Liebe Schifferkollegen,

es gab schon mal eine Petition - 1994 - da waren wir auch nicht einig und stark genug. Ich war damals auch dabei - wenn wir so" kleinkrämerisch" weitermachen wird sich da nicht viel ändern. Viele können nur an sich denken - die haben nicht den großen Spielraum was die Gelder angeht. Die haben Familie und / oder Angestellte. Geht nicht anders.

ZITAT:

... Die "Adriana" aus Zwolle zieht backbord an der "Rheingold" vorbei. "Das ist die Zukunft", sagt Ackermann. Die Holländer fahren kostengünstiger als die deutschen Partikuliere, und vom 1. Januar 1995 an dürfen sie auch zwischen innerdeutschen Häfen jede Ladung transportieren. Die Kabotage, wie solche Inlandsfahrten von Ausländern in der Fachsprache heißen, hat der deutsche Verkehrsminister genausowenig verhindert wie vor einem Jahr die Aufhebung der festen Frachttarife. ...

Aber Ihr da am Rhein, der Hauptschlagader, könntet mit einem Streik oder einer Blockade je nach Dauer mehr bewirken als jede brave Petition.

Sicherlich werden etliche die Nase rümpfen und mich zum Himmel schicken wollen. Aber schaut euch doch die derzeitige Situation an - viele Firmen haben Probleme mit der Logistik - das kann man doch positiv ausnutzen.

Was meint Ihr denn was nach der Bergung in den Lettern stehen könnte,

... Schiffsführer der Waldhof hätte aufgrund des Höchstwasserstandes und der Kenntnis das sein Schiff bei der 2/3 Beladung schnell und unkontolliert krängt die Talfahrt - und schon garnicht bei Dunkelheit (Pilotfahrt) antreten dürfen ... bla bla bla .. amtsdeutsch etc .. pp

der Kollege kann sich leider nicht mehr dazu äußern - aber ich denke mal der hatte unglaublich Druck von OBEN die Reise trotz aller Widrigkeiten anzutreten.

Damit muß SCHLUSS sein - Termindruck hin und her - Sicherheit geht vor.

Euer Forum ist klasse und ich hoffe es bewirkt auch was.

Liebe Grüße Heinrich - Ein Kollege von der Elbe

Joana
05.02.2011, 12:15
Hallo Wesersailor,
Warum so negativ??? " Solidarität wird auch sofrt im Keim erstickt".
Ich bin noch ( bin erst ab August in der Berufsschifffahrt) in einer Branche Führungskraft, die von der Politik stark gegängelt wird. Vor Jahren wurde dort auch viel gejammert und passiert ist NICHTS. Mit viel Überzeugungsarbeit haben wir einen Verband gegründet. Es war etwas schwierig von jeder Position einen Vertreter hineinzubekommen, da besonders von den " unteren " Positionen, wie du richtig bemerkt hast, viele sind, die sich nicht helfen lassen wollen. Es ist aber gelingen. Klar hat die Politik sofort den Kampf um ihre Pfründe aufgenommen. Aber durch die Stärke des Verbandes und der Öffentlichkeitsarbeit konnten so nach und nach Verbesserungen durchgesetzt werden. Es wird auch um weitere Verbesserungen gekämpft. Einzeln hätte man gar nichts erreicht, aber mit der Stärke
der SOLIDARITÄT ist mehr möglich.
Gruss Joana

Stadt_Aschaffenburg
05.02.2011, 12:25
Hallo Joana,

dann komm mal raus mit der Sprache :lool:, wenn es zu privat ist, gerne auch per PN...

LG
Micha

Joana
05.02.2011, 23:39
Hallo Micha,
da habe ich einen Riesentext geschrieben und wollte dir eine PN zukommen lassen, aber irgendwie bin ich rausgeflogen. Ich bin erst seit ner Stunde von der Arbeit zu Hause und K.O. Versuche es morgen nochmal was zu schreiben.
Gruss Joana

Stadt_Aschaffenburg
06.02.2011, 00:11
Hi Joana,

das ist mir früher auch ständig passiert, deswege kopiere ich mir seit längerem jeden Text in die Zwischenablage, bevor ich ihn absende.
Das hilft ungemein, schweren Herz- Kreislaufreaktionen vorzubeugen :lool:

LG
Micha

Gamperdona
06.02.2011, 00:25
Eigentlich vermisse ich ja seit einiger Zeit den Thread Humor.
Seit heute aber nicht mehr, dank Michas Kommentaren.:lool:

Ups, sorry fürs oftopic...

Stadt_Aschaffenburg
06.02.2011, 00:32
Hi Stephan,

wenn du täglich mit wackeliger EDGE-Verbindung ins Internet müßtest, um die größte Plattform der deutschen Binnenschifffahrt zu administrieren, würdest du nicht mehr lachen. Das macht einen manchmal sooo müüüüde, das glaubst du gar nicht :rooll::lool:

:wink:Micha

Kawumm 68
06.02.2011, 02:09
Moin Moin!

Es sind ja alles schöne Reden. Aber wir sind von der möglichen Einigkeit soweit weg wie die Amis vom möglichen Waffenverbot. Beides möglich aber jww. (jans weit wech)
Ich war damals an den beiden Streicks in Minden dabei. Ich habe gesehen wie scheinheilich viele Kolegen waren. Es war für die meisten eine Woche fressen und saufen. Als dan der Streick bei der Industrie Wirkung zeigte und diese ein wenig schimpfte und drohte ist der ganze Haufen in sich zusammen gebrochen. Absolut kein Rückrat und Selbstbewustsein. Ein Streick soll doch Aufmerksamkeit durch Engpässe schaffen oder?
Die Situation ist die, als ich das erste mal mit meiner Karmargo in den DEK und MLK fuhr über Funk beschimpft worden bin. Scheiß große Schiffe usw usw. Das selbe mit meinem Tanker im KüK. Unglaublich was ich mir da schon anhören muste. Soviel zu dem Thema von möglicher Einigkeit. Was viele denken "mir gehts schlecht aber Hauptsache dem anderen gehts schlechter".

Gruß Kawumm 68

Stadt_Aschaffenburg
06.02.2011, 02:23
Hallo Jörg,

da wirds ja mal Zeit, was dran zu ändern!

LG
Micha

Eilers
06.02.2011, 04:36
Hallo Kawumm,
Lass dich nicht ärgern! Nicht die Schiffe sind zu groß, die Kanäle sind zu Klein.
Gruß: Hartmut

Schappes
06.02.2011, 12:19
Hallo

den grössten wenn auch ungewollten Streik, auch noch aus einem sehr traurigen Anlass heraus, habt ihr ja gerade soweit hinter euch, bis auf die Folgen für Viele.

Macht was daraus, jetzt wäre die Möglichkeit zu zeigen wie wichtig ihr seid. Ohne Schiffahrt geht das nicht, holt euch Unterstützung aus der Wirtschaft (ne, nicht ne Halbe), denkt dran....ihr werdet gebraucht und nehmt mal ruhig für gute Arbeit auch gutes Geld !

es grüsst freundlich der schappes der jetzt mal Frühstück einnimmt...

Joana
06.02.2011, 12:37
Hallo, es gibt doch den Binnenschifferverein. Ich habe gehört, dass er hauptsächlich aus älteren Leuten besteht und wohl mehr zur Kontaktpflege und Kaffefahrten genutzt wird. Kann man da nicht etwas draus machen? Die älteren Leute haben oft Verbindungen zu Stellen, wo unsereins nicht rankommt. Ausserdem sind einige ältere Leute auch froh wieder gebraucht zu werden und würden bestimmt auch gerne beraten oder Schriftsätze verfassen u.s.w. Ich glaube da muss man nur mal anfragen, wäre doch ein Anfang.
Gruss Joana

Schappes
06.02.2011, 12:44
Hallo Joana,
dieser Schiffervereine gibt es viele. Es geht hier oft um Traditionspflege und ähnliches wie Du es ja schon schreibst.
Aber deine Idee...die Senioren mit all ihrem Wissen und Erfahrung mit einzubinden, zumindest von Fall zu Fall find ich
ausgezeichnet.

sonnige Grüsse aus dem Allgäu
der schappes

Joana
06.02.2011, 13:18
Hallo,
meiner Meinung nach gehört zu Traditionspflege auch die Erhaltung der Binnenschifffahrt. Wäre doch ein Argument für eine Mitarbeit.
Gruss Joana

Kawumm 68
20.02.2011, 13:51
Hallo Forum!

Ich habe jetzt diverse Adressen der Parlametarischen Gruppe Binnschifffahrt. Ich habe auch schon ein Schreiben vormuliert. Ziel meines Schreibens soll es sein ein Treffen zu organisieren. Und zwar ohne Vertreter der großen Reedereien. Denn in den Verbänden werden nicht unsere Interssen vertreten sonder immer die der Befrachter.
Das Ergebnis dieses Treffens sollte sein wie man zu stabilen Frachten kommen kann. Ich habe selber einige Ideen möchte aber von anderen eben falls Möglichkeiten hören.
Hier nun einige mögliche Ideen:

- das ermitteln von Frachtuntergrenzen und deren juristische Absicherungen (Thema unter Preis fahren)

- das berechnen der Mindestfracht durch sogenannte Musterschiffe für das jeweilige Fahrtgebiet

- Quten für Großkunden. Damit meine ich das Großkunden verpflichtet werden einen vorgeschriebenen Teil der Mengen an den Reederein vorbei mit nicht gebundenen Partikulieren fahren müßen (Spotmarkt). Das hätte zur Folge das die Reedereien vorsichtiger bieten müßen da mehr Partikuliere frei fahren wollten. Das würde ebenfalls zu einer Frachterhöhung führen.

- Eine Begrenzung der Maximal Vowegnahme der Befrachter. Ich meine damit die Differenz von dem was in den Telefonen hängen bleibt und schließlich beim Partikulier ankommt.

- Transparenz der Frachten. Somit könnten die Summen vom Aufratggeber bis zum Empfänger auf dem Fahrschein oder Begeitpapieren ersichtlich werden.

Ich betone das dies Ideen sind. Ich bitte hier um weitere Vorschläge und um Verbesserungen sowie Verfeinerungen und fangt nicht gleich damit an "das wird eh nix und das ist doch alles scheiße". Zeigt mir alternativen.

Die Argumente für vernüftige Frachten liegen doch auf der Hand. Nur ein Gesunder Betrieb kann vernüftige Löhne zahlen, umweltfreundliche Motoren einbauen, den Sicherheitsstandart hoch treiben und das Schiff so in schuß halten des es auch ansehnlich und attracktiv für eventuelle neue Auftraggeber interessant wird.

Meldet euch, am liebsten über eine PN

Gruß Kawumm 68

magisternavis
20.02.2011, 15:32
Hallo Kawumm...

laß mir das Schreiben mal zukommen. Ich schicke Dir meine Email-
adresse per PN.

Habe direkten Draht zum Sprecher der Parlamentarischen Gruppe.

Es wäre interessant zu erfahren, wer im Forum welches Schiff, mit
welcher Tonnage fährt. Es macht schon Eindruck, wenn wir hier z.B.
im Namen von über 100 Schiffseigner oder -führer sprechen könnten.

Wäre so ein Thema für nach der Vereinsgründung.

Kawumm 68
20.02.2011, 21:44
Moin Moin!

das währe beeindruckend solch ein Verein. Der würde auch bei den Reedern Eindruck schinden. Und so ein Verein kostet nicht viel!

Gruß Kawumm 68

Kawumm 68
23.02.2011, 12:03
Es wäre interessant zu erfahren, wer im Forum welches Schiff, mit
welcher Tonnage fährt. Siehe # 55



Hallo magisternavis!

Ich weis nicht ob wir das Schreiben mit einer Einladung zum Gespräch wirlich auf den Weg bringen sollten. Mein Aufruf(nr 54) ist jetzt rund 60 Stunden alt. Das sieht ganz nach einer peinlichen Aktion aus. Mein Eindruck von vielen Kollegen bestätigt sich wieder. In der Sperre hatte jeder ein bischen Zeit sich hier zu profilieren und nun ist wieder Alltag angesagt. Es sind einfach zu viele mit ihrem Job überfordert. Mangelnde Kreativität, fehlende Kenntnis in Buchführung und der naive Grundgedanke der "Frieheit" ist zu sehr fortgeschritten.

Da schreibt man vor langeweile belanglose Petitionen in der Hoffnung da tut sich was. OK, es tut sich was. Zum Thema Havarie Loreley auf Seite 202 Kommentar 2015 gibt es sogar Hilfen. Zinsgünstige Gelder sollen möglich sein. Weis du wie ich so etwas nenne? Sterbehilfe! Das sind keine Hilfen die wir benötigen. Diese günstgen Gelder sorgen nur dafür das Betriebe, die dem Untergang geweiht, sind noch länger auf dem Markt sind und die billigen Frachten der Befrachter annehmen. Die lachen sich ins Fäustchen.

Wir müßen Grundlegend etwas ändern. Wenn wir möglichst viele Betriebe retten wollen müssen ander Strukturen geschaffen werden. So hab ich keine Lust mehr die Schifffahrt zu betreiben. Ich will für mein Risiko, Einsatz und Erfahrung entsprechend bezahlt werden. Aus jetziger sicht könnte ich mir gut vorstellen alles zu verticken. Ich hätte ein hübsches Sümmchen übrig und könnte dann im Sommer neben den Befrachtern als Ablöser meine Kollegen mit 300,- pro Tag übern Tisch ziehen. Geld verdienen leicht gemacht. Bei Havarie steige ich ab und sag entschuldigung. Soviel zum Thema Verantwortung, welcher hier im Forum auch schon diskutiert wurde.

Welcher Partikulier verdiend so viel Geld? Wir werden zusehend beschissen und sagen noch Danke.


Wenn du noch vorschläge hast dann schicke diese mir zu. Ansonsten werde ich dir morgen mein Entwurf fürs "Klo" zuschicken.

schöne Grüße Kaeumm 68

Schappes
23.02.2011, 15:07
Hallo Kawumm,

etwas zum Nachdenken....nicht für Dich allein, Du denkst ja schon...aber soo viele.....

Eine Weisheit der Indianer sagt:
"Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, dann steig ab."
Doch in der Politik, im Geschäftsleben und in verschiedenen Organisationen versucht man andere Strategien:
1. Wir besorgen eine stärkere Peitsche.
2. Wir wechseln den Reiter.
3. Wir gründen einen Arbeitskreis, um das Pferd zu analysieren.
4. Wir sagen: "So haben wir das Pferd doch immer geritten."
5. Wir besuchen China, um zu sehen, wie man dort tote Pferde reitet.
6. Wir erhöhen die Qualitätsstandards für den Beritt toter Pferde.
7. Wir senken die Leistungsstandards für Pferde.
8. Wir bilden eine Ombudsstelle, um das tote Pferd wiederzubeleben.
9. Wir holen externe Expertisen von Profis über das Reiten toter Pferde ein.
10. Wir schieben eine Trainingseinheit ein, um besser reiten zu lernen.
11. Wir ändern die Kriterien, die besagen, ob ein Pferd tot ist.
12. Wir stellen Vergleiche unterschiedlich toter Pferde an. (Benchmarking)
13. Wir sagen: "Andere Pferde sind noch viel toter."
14. Wir kaufen Leute von außerhalb ein, um das tote Pferd zu reiten.
15. Wir schirren mehrere tote Pferde zusammen an, damit sie schneller werden.
16. Wir erklären: "Kein Pferd kann so tot sein, dass man es nicht noch schlagen könnte."
17. Wir entwickeln ein Motivationsprogramm für tote Pferde.
18. Wir machen zusätzliche Mittel locker, um die Leistung des Pferdes zu erhöhen.
19. Wir machen eine Studie, um zu sehen, ob es billigere Berater gibt.
20. Wir kaufen etwas zu, das tote Pferde schneller laufen lässt.
21. Wir machen einen Qualifizierungskursus über die Ernährung von Pferden.
22. Wir stellen Extrafutter bereit, um die Leistung des Pferdes zu erhöhen.
23. Wir vergrößern den Verantwortungsbereich des Pferdes.
24. Wir bilden einen Qualitätszirkel, um eine Verwendung für tote Pferde zu finden.
25. Wir überarbeiten die Leistungsbedingungen für Pferde.
26. Wir machen eine Untersuchung um zu sehen, ob es billigere und leistungsfähigere tote Pferde gibt.
27. Wir erklären, dass unser Pferd "besser, schneller und billiger" tot ist.
28. Wir richten einen unabhängige Kostenstelle für tote Pferde ein.
29. Wir bezahlen eine Tierarzt, der das Innere des Pferdes umorganisiert.
30. Wir tauschen das tote Pferd gegen eine tote Kuh aus.
31. Wir kaufen eine lebendige Maus und schließen sie an das tote Pferd an, damit es wieder läuft.
32. Wir präsentieren in Debatten, was das Pferd könnte, wenn es denn leben würde.
33. Wir haben den Ehrgeiz, zum Vorreiter zu werden.
34. Wir besteigen unseren alten, schwachen Esel und maskieren ihn mit dem toten Gaul.
35. Wir strukturieren den Stall um.
36. Wir erklären, dass ein totes Pferd von Anfang an unser Ziel war...
37. Wir leugnen, jemals ein Pferd besessen zu haben.
38. Wir bleiben sitzen, bis das Pferd wieder aufsteht...
39. Wir tauschen das tote Pferd gegen ein anderes totes Pferd aus, daß laut Prognose schneller läuft.
40. Wir starten ein Restrukturierungsprogramm, damit ein anderer Bereich das tote Pferd bekommt.
41. Wir machen eine Strukturreform, um das Pferd kampagnenfähig zumachen.
42. Wir verbessern die Öffentlichkeitsarbeit und sagen: "Das Pferd ist quicklebendig."
43. Wir geben dem toten Pferd nach Konsultation einer Marketingfirma einen englischen Namen.
44. Wir nennen das tote Pferd "Dead-Horse-Power" und bieten es als Vorbildprojekt bei der EU an.
45. Wir entwickeln ein Motivationsprogramm für tote Pferde.
46. Wir bitten den bekannten Rodeoreiter McKinsey zu erklären, wie man tote Pferde reitet.
47. Wir nehmen den Satz: "Nur ein totes Pferd ist ein gutes Pferd" in unser Leitbild auf.
48. Wir setzen einen toten Reiter auf das tote Pferd, um Synergieeffekte zu nutzen.
49. Wir stellen fest, dass andere auch tote Pferde haben und erklären dies zum Normalzustand.
50. Wir ändern die Anforderung "reiten" in "bewegen" und erstellen eine neue Agenda.
Weitere Lösungsansätze:
Die Controlling-Lösung:
Man stellt fest, dass ein totes Pferd kein Futter benötigt und empfiehlt, nur noch tote Pferde zu verwenden.
Die militärische Lösung 1:
Man postuliert, dass nur ein toter Reiter ein totes Pferd reiten kann und erschießt den Reiter.
Die militärische Lösung 2:
Wir stellen das tote Pferd vor ein Kriegsgericht und lassen es standrechtlich erschießen.
Die Kohl'sche Lösung:
Wir setzen uns hin und warten ein paar Jahre ab, ob das Pferd sich nicht einfach nur tot stellt.
Die Schröder'sche Lösung:
Wir nehmen dem Pferd den Sattel ab, damit es weniger tragen muss. Es wird sich dann schon von alleine erholen.
Die Globalisierungslösung:
Man prügelt auf das Pferd ein und ruft dabei: "Wenn Du nicht mitspielst, gehen wir eben ohne Dich ins Ausland".
Die arbeitsrechtliche Lösung:
Wir kündigen dem Pferd fristlos, da es sich ganz klar um einen Fall von Leistungsverweigerung handelt.
Die Lösung durch die Motivation des Reiters:
Wir versprechen dem Reiter, der die höchste Leistung aus dem toten Pferd heraus holt, eine Prämie; verbunden mit einem beruflichen Aufstieg und dem Titel "General Director of Death Horses"
Die juristische Lösung:
Wir verklagen das Pferd wegen Nichterbringung einer zugesicherten Leistung.
Die europäische Lösung:
Das Pferd wird EU-Kommissar und nach Brüssel geschickt.
Die kommunistische Lösung:
Die Leistung des toten Pferdes wird als Vorgabe für die Zielvereinbarung für alle anderen Pferde festgeschrieben.
Die REFA-Lösung:
Wir messen die Zeit und stellen fest, dass das tote Pferd noch immer die doppelte Leistung eines bundesdeutschen Beamten erbringt. Deshalb wird es verbeamtet.
Die Managementlösung:
Da das tote Pferd nicht 90% seiner Zeit damit beschäftigt ist, sich wichtig zu tun oder selbst darzustellen, wird es auch nicht befördert.


mit freundlichem Gruss der schappes

Joana
23.02.2011, 20:19
Hallo Schappes,
Die Ausführung der " Strategien" sind ja super. Hab´s mir gleich mal ausgedruckt.
Gruss aus dem " Hinterland" Joana

Bomätscher 60
23.02.2011, 23:33
Hallo Kawumm 68!

Wie sich die Zeiten und Geschehnisse doch gleichen. Vor einigen Jahren habe ich die gleichen Erfahrungen machen müssen, wie Du heute. Ich wollte nicht vorgestern schon antworten, sondern habe mal ganz bewußt abgewartet was passiert.
Vor einigen Jahren als auch beim BDS einige "Anstrengungen" unternommen werden sollten (z.B.: zeitweilige freiwillige Schiffsstilllegungen zur Schiffsraumverknappung), habe ich auch über Tage, Wochen und Monate Meinungen gesammelt
um dann zu versuchen mit diversen Leuten an den Tisch zu kommen, damit die Situation im Gewerbe verbessert werden kann. Die Zustimmung war riesig und Unterstützung hat jeder, mit dem man gesprochen hat, zugesagt. Aber was kam dann?: Ich höre noch heute in meinen Ohren, wie es dann hieß: "Das können wir nicht machen, wenn das unser
Befrachter erfährt - die wirtschaftliche Situation ist eh schon schlecht. Dann kriegen wir noch schlechtere Ladungen bzw. Frachten und die Bank läßt uns auch jetzt schon kein Spiel mehr."!!! Da ist dann einer nach dem anderen von seiner Zustimmung abgekommen.
Der 2. Vorstand des BDS hat damals noch gebarmt und gebettelt, damit er seine damaligen beiden Schiffe noch einen Tag vor Beginn der "Stilllegung" unter Tarif mit Kohle beladen bekam, damit er nicht stilllegen mußte. Beladene Schiffe sollten nicht wegen Bummelei belangt werden können und durften deshalb weiterfahren.
Ich habe damals schon ohne festen Befrachter gefahren und mir meine Ladungen selbst besorgt. Wenn mir ein Frachtpreis nicht gereicht hat, hab ich die Tour eben nicht gemacht sondern abgelehnt. Da habe ich bei Reedereien oft gesagt bekommen: "Unsere Partikuliere sind zufrieden, die beschweren sich nicht sondern fahren die Ladung gerne!"
Die Ladungen habe ich damals schon teilweise direkt mit den Verladern geschlossen. Da hatte ich manchmal den Eindruck, daß die alten FTB - Zeiten wieder angebrochen sind, so groß war der Preisunterschied gegenüber den Reedereien. Da fiel es mir auch nicht
schwer die Kanalabgaben selbst zu tragen. Ich habe aber zum Beispiel auch mit "Bargelink" gearbeitet und Kontakte geknüpft ebenso wie mit Reedereien. Ich hatte da im Jahresschnitt so ein Verhältnis von 65:35 Prozent zugunsten der Reedereibefrachtungen
erreicht und kam gut wirtschaftlich und finanziell klar.
Es ist leider so wie Du es sagst: Es könnte peinlich werden. Mir ging's damals genauso.
"Langeweile", dazu noch ein Bierchen in Gesellschaft, lassen so manches Mütchen kochen und die Wut steigen. Es sind aber auch schlechte Berater wenn es ins Detail geht. Und ist die Langeweile dann verflogen und die Kollegen wieder weg, dann relativiert sich das Leiden und es geht mit gleichem Fleiße weiter mit derselben Sch.... Es ist also wie vor Jahren: bei den meisten ist es Jammern und Klagen auf hohem Niveau.
Wie sagte mal jemand vor ganz langer Zeit: Nur die allerdümmsten Kälber suchen sich den Metzger selber. Ich habe damals den letzten Schritt auch unterlassen und manchen Kollegen danach nur noch mitleidig bedauert. Einige haben heute das Schiff auch nicht mehr und bieten, oder soll man besser biedern sagen, sich heute unter Wert an - teilweise verständlich, wenn eben andere noch was von der sauer verdienten Kohle pfänden.
So geht eben auf Dauer alles gegen den Baum.

Ich wünsch Dir trotzdem was!

Gruß Achim

Kawumm 68
24.02.2011, 08:35
Vor einigen Jahren als auch beim BDS einige "Anstrengungen" unternommen werden sollten (z.B.: zeitweilige freiwillige Schiffsstilllegungen zur Schiffsraumverknappung), habe ich auch über Tage, Wochen und Monate Meinungen gesammelt Siehe # 60



Hallo Achim!

Gott sei dank, ich dachte schon wir hätte 100% "Ausfälle". Wenigstens einer der sich mal äußert. Ich sag ja nicht das die Vorschläge die Richtigen gewesen wären, aber doch zu mindist eine Basis

Gruß Kawumm 68

Bomätscher 60
25.02.2011, 00:36
Hallo Kawumm 68!

Nun bin ich heute auch wieder spät dran, aber merkst Du was: Es interessiert scheinbar keinen mehr. Null Resonanz! Und das ist das, was mich so ank... Du brauchst bei uns wirklich nicht auf Unterstützung hoffen. Die kommt einfach nicht, egal welche Vorschläge man macht oder machen möchte. Die Langeweile ist halt rum. Ärgere Dich nicht! Wie gesagt, auch wenn's nur ein schwacher Trost ist: Mir ging es vor einigen Jahren ebenso.
Zieh Dein eigenes Ding durch und lass die anderen mit den kommenden "NICHTÄNDERUNGEN" leben wie sie wollen.
Es waren trotzdem einige gute Ansätze bzw. Überlegungen dabei.

Gruß Achim

Kawumm 68
25.02.2011, 00:45
Hallo Achim!

Selten ärgert es mich so sehr anderen Recht zu geben. Aber du hast leider recht. Das ganze erinnert mich an meine Großmutter, der ist mal beim bügeln das Bügeleisen auf den Fuß gefallen, das hat die gar nicht gehört.(grins)
Oh oh, werden die gar nicht wach?

schöne Grüße Kawumm 68

seebear
25.02.2011, 01:06
Hallo Forum

Ihr solltet uns beim BDS mal etwas mehr den Rücken stärken.
Man was sind 185€ für ein Probejahr. Dann braucht ihr auch keinen neuen Verein zu gründen. Macht den BDS wieder stark dann sind können wir auch mit mehr Gewicht sprechen.

Gruß Werner

Stadt_Aschaffenburg
25.02.2011, 02:08
Hallo Werner,

niemand hat etwas gegen den BDB, nur kommt es mir manchmal so vor, als müßte dort mal wieder etwas frischer Wind in die Segel.
Ich meine damit nicht, daß die personelle Ausrichtung falsch ist, aber wenn ich mir überlege, wie viele brennende Themen im Moment darauf warten, angegangen zu werden, verstehe ich nicht, daß man so wenig vom BDB hört.

Wenn nicht jetzt, wann dann???

LG
Micha

Kawumm 68
25.02.2011, 09:14
Hallo Forum!

Eine Frage, Was haben BDB und BDS in den letzten Jahren für uns getan? Was haben sie zum positiven gewendet. Die sind soweit untergetaucht das ich keinen vom BDS kenne. Wo und wer sind die? Sind da überhaupt aktive Schiffer dabei?

Nein Nein, hier müßen neue "Pferde" in Rennen. Die Alten sind zu sehr im Filz gefangen. Ich habe doch gesehen wie da gekuscht wurde als Wissmann damals zu den Veranstaltungen kam. Wir wurden gelobt, wir wurden vertröstet, wir wurden verarscht und wir haben uns durch die Vertreter des BDS und BDB dafür bedankt. Alles an einem Tag.

Gruß Kawumm 68

Kawumm 68
25.02.2011, 09:26
Hallo Forum!

Ich dacht ich schau mal auf der Seite des BDS. Die Infos waren genauso wichtig und informativ wie die Angaben des "Seite 1 Girl" der Bildzeitung. Keine direkte Ziele, keine Auflistung über Erfolge, und die Seite "AKTUELLES" kann gar nicht erst geöffnet werden.
Der BDS presentiert sich genauso wir er auftritt.

Gruß Kawumm 68

Bomätscher 60
25.02.2011, 11:21
Hallo Seebear Werner!

Lies doch bitte nochmal meinen Beitrag #60. Damit erübrigt sich dann die Frage, warum die keiner mehr unterstützt. Ich kann doch als Verband keine Forderungen stellen, die ich dann als 2. Vorstand mit großen Füßen trete.
Wir haben hier in Deutschland inzwischen außer dem BDS und BDB oder ERSTU und PVG noch ein paar weitere. Was hörst Du von denen? Die Vorsitzenden oder "Präsidenten" sind lauter "arme Säcke", die sich keinen Kaffee mehr selbst leisten können und deshalb regelmäßig für Kaffee- und Kuchenverzehr nach Berlin fahren müssen. Was an der Kaffeetafel rauskommt? Sag Du es mir! Ich weiß es nicht. Wir könnten noch Hundert Vereine wie diese gründen, es käme im Ergebnis immer das selbe heraus. Das ist es, was Kawumm oder mich so ärgert! Uns, die es betrifft, die effektiv eine wirtschaftlich zukunftsorientiert vernünftige Perspektive brauchen, uns helfen die Kaffeefahrten der Vorstände leider nicht. Wir kommen alle mehr schlecht als recht über die Runden. Die Frage ist nur: Wie lange noch?!
Und wenn man dann mal was nachhaltig machen will, dann läuft es leider genau so wie jetzt hier: Erst sabbeln und dann kneifen.

Als damals H.- G. Heidenstecker beim BDS abgewählt wurde, gehörte er zu den Gesellschaftern der Binnenreederei. Hauptvorwurf damals: Er könne als "Befrachter" nicht die Interessen der Partikuliere vertreten. Jetzt erklär mir mal den Unterschied zwischen damals und heute, wo ein Herr J. Schlieter als Vorstand genau das gleiche macht.

Ich bin auch lieber Teamplayer als Einzelkämpfer, aber wenn ich im Regen stehen bleiben soll oder muß, dann nehme ich mir halt das Recht mich unterzustellen oder greife nach dem Einmannschirm. Eben doch Alleinspieler, gezwungenermaßen!

Gruß Achim

Schappes
25.02.2011, 11:46
Hallo Seebaer,
ich verstehe nicht, dass Du die Unterstützung seitens der Forumsmitglieder anmahnst ? Was die Gründung des Binnenschifferforum hilft e.V. anbetrifft, also eines neu zu gründenden Vereins aus sozialen Beweggründen heraus, einzig und allein, um wirklich helfen zu können, hat mit einem Verband wie dem DBS wohl nicht allzuviel gemeinsam.

Die Forderungen von seitens des BDS auf der Seite von DVZ von heute, kommen mir vor, als ob sie abgeschrieben, ohne Fussnoten dort eingestellt wurden. Da müsste auch jemand seinen Doktor zurückgeben.
Sätze wie...die KFW sollte...u.ä. sind in den letzten Wochen schon des öfteren erschienen, auch hier im Forum, deshalb reisst mich das nicht aus dem Sessel.

Wir sind knapp tausend registrierte User hier drin, haben eine immer wieder starke Beteiligung von Gästen, heftige Diskussionen, sind aktuell, es gibt mehr oder weniger gute Vorschläge, die nicht immer von allen angenommen werden, aber darum heisst es ja auch "Argumentieren, diskutieren, informieren, austauschen"

ich persönlich gebe hier meine Prognose ab...bis zum Jahresende hat der Verein Binnenschifferforum hilft e.V. wahrscheinlich mehr Mitglieder als der BDS. Vor allem sind das dann Teamplayer, aktive Menschen zu Gunsten von Hilfebedürftigen.

freundlich grüsst der schappes

Jürgen F.
25.02.2011, 12:16
...bis zum Jahresende hat der Verein Binnenschifferforum hilft e.V. wahrscheinlich mehr Mitglieder als der BDS. Vor allem sind das dann Teamplayer, aktive Menschen zu Gunsten von Hilfebedürftigen...

Jappadappadu..
Das wäre natürlich der absolute Hit:super::super::super:

Gruß Jürgen:wink:

Kawumm 68
25.02.2011, 12:59
An die BDS-Vertreter!

Warum äußert ihr euch eigentlich nicht zu meinem Beitrag nr 54. Mag ja sein dass alles Mühl ist was ich geschrieben habe aber es wäre doch eine Diskussion Wert gewesen. Oder bin ich bzw die Hunderten Mitglieder nicht würdig. Von welch hohen Ross müßt ihr den runter?
Unglaublich was sich aus dem Forum an Öffentlichkeitsarbeit entwickelt hat, ohne Kaffeetrinker.

Gruß Kawumm 68

Bomätscher 60
25.02.2011, 14:29
Hallo Schappes!

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, daß Du mit Deiner Prognose zur Mitgliederzahl recht behältst. Und da das Jahr noch lang ist, wird es vermutlich bereits im Sommer schon geschafft sein. Es sollte aber nicht zum Ziel des Vereins werden, die wirtschaftlichen und finanziellen - also gesamtkaufmännischen - Unzulänglichkeiten einzelner abzufangen. Sonst haben wir nur noch "Pflegefälle". Hilfe wie jetzt für die Hinterbliebenen auf jeden Fall, aber für "kaufmännische Krüppel" soll und darf der neue Verein meiner Meinung nach nicht mißbraucht werden.

Ich denke aber, daß Kawumm 68 auch einen Verein gemeint hat, in dem sich die hier beschriebenen Punkte einer vernünftigen Frachtratengestaltung leichter realisieren lassen. Ob sich dies aber bei der hier feststellbaren Teilnahme überhaupt gestalten läßt, möchte ich bezweifeln. Einige wenige, wie Du es bis hier her verfolgen kannst, würden sich wohl mit einbringen , aber ich glaube, daß es am Ende vielleicht nur um 10 bis 15 Mitstreiter ausgehen wird. Damit fehlt dann irgendwie leider wieder die Basis; es ist wirklich Schade!

Gruß Achim

Kawumm 68
25.02.2011, 14:36
Hallo Bomätscher 60!

Ganz klar geht das nicht unter diesem Forum. Das Forum könnte aber ein gutes Sprungbrett sein in einen neuen Verein. Die Chancen sind sehr gering, man könnte wahrscheinlich besser Lotto spielen. Aber aber auch da gibt hin und wieder einen Gewinner. Ich hab mich jedenfalls entschieden mein Schreiben auf den weg zu bringen. Lächerlich sind wir schon, dann tut Peilichkeit nicht mehr weh(grins)

Gruß Kawumm 68

Schappes
25.02.2011, 14:55
@kawumm

unterstützen, wenn möglich da bin ich dabei... wichtig wäre das JETZT...denn im Moment haben die Binnenschiffer zumindest etwas Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit errungen und bevor das wieder einschläft...periculum in mora (hab ich mal irgendwo gelesen, klingt unheimlich intelligent) gg wenn ich was mit unterschreiben soll, ausser Bürgschaft, Zeugenaussagen, Buchklub oder Beitritt zum Roten Kreuz...gerne,

@Bomätscher 60

nene, so war das nicht gemeint, wenn da jemand schlecht wirtschaftet, nicht in der Lage ist sein Geschäft, Betrieb kaufmännisch zu führen..dann isses nicht, derjenige muss sich schon selber am Zopf rausziehen...

FG der schappes

Unregistriert
25.02.2011, 16:56
............ ist in unserem Wirtschafts- und Gesellschaftsystem nicht vorgesehen.

wir leben in einer freien Marktwirtschaft, in der die Geschäftspartner ihre Konditionen unabhängig von staatlichen Bürden aushandeln; daß dabei der jeweils günstigere den Zuschlag bekommt ist einfach nur logisch.
(wer kauft schon seinen Eimer Farbe für 100€, wenn er sie bei gleicher Qualität woanders für 50€ bekommt?; eben!)

Binnenschiffer sind quasi Fuhrunternehmen, die ihre Dienste zum Transport von Gütern anbieten; wen der Kunde wählt ist nur und ausschließlich seine Sache.

weder die deutsche Regierung noch z.B. das Europaparlament hat hier ein Mitspracherecht!

wer nichts besseres zu tun hat kann selbstverständlich aller Art von Politikern anschreiben und damit Schmunzler und freundliche, nichtssagende Rückantworten erreichen, mehr aber auch nicht.

nein, als Bittsteller aufzutreten ist der falsche Weg; als Unternehmer "Binnenschiffer" muß man wirtschaftlich und marktgerecht agieren; klar, wer das eine oder andere nicht kann, verliert, das ist in allen Branchen so.
wer nicht auf seine Kosten kommt, andere dies aber schaffen, dann macht er etwas falsch.

das Zauberwort lautet Konkurenzfähigkeit; betteln, schimpfen und jammern hilft überhaupt nicht.


gute Fahrt!

Kawumm 68
25.02.2011, 23:06
Hallo schappes!

Ich hätte da noch Versicherungen!!! scherz bei Seite, aber das ein Wort. Ich werde mein Schreiben jetzt los schicken. Wenn Antwort kommt werde ich es mitteilen.

Schöne Grüße

Kawumm 68
26.02.2011, 12:12
das Zauberwort lautet Konkurenzfähigkeit; betteln, schimpfen und jammern hilft überhaupt nicht.
Siehe # 75



Hallo Unbekant

Ich sehe mich nicht als Bettler aber ich und andere treten wenigstens auf! Ich habe doch klar gesagt das ich die Strukturen verändern lassen möchte. Dass das nicht leicht wird hatte ich auch schon gesagt. Aber warum dürfen denn Wal-Mart oder Mc Donals und andere an Land nicht unter Einkaufspreisen verkaufen? Für mich ist das ähnlich.
Aber wir können die Preise masiv verändern in dem wir den Standart anpassen. Soll bedeuten dass jedes Schiff welches in Deutschland fährt auch diesen Standart erfüllt. Dann gibt es kein "Frimari" mehr. Wir haben alle die gleiche RheinSchu, trotzdem wird sie nicht für alle gleich angewendet. Selbst in Deutschland wird stark unterschieden zwischen Reedereischiff und Partikulier. Die Firmenschiffe werden deutlich ungenauer untersucht. Das kann ich sogar beweisen.
In der Kriese wurden die niedeländischen Partikuliere strak von Politik und Banken unterstüzt. Das ist ein Vorteil je nach Schiff von ca 200.000,-€ im Jahr. Das ist Wettbewerbsverzerrung. Wie soll ich da gegenhalten und meine benötigte Fracht erhalten. Wir sind in der EU. Gleiches Recht für alle. Hätte es diese Verzerrung nicht gegeben gäb es jetzt nicht so viele Schiffe am Markt und die Preise würden wieder angemessen sein.
Jetzt kommen noch mehr Schiffe aus dem Osten weil die Kabotage gefallen ist. Wollen wir diesen unsicheren und umweltschädlichen Standart hier. Ich nicht!

Aber ich kann verstehen das du als "anonymer Disponent" Angst vor zu starken Partikulieren hast. Du hast nicht einmal einen Namen ich hingegen habe zwei Schiffe mit 6 in Deutschland gemeldeten Arbeitskräften.
Ich habe kurz vor der Kriese ein zweites Schiff gekauft. Ein unglücklicher Zeitpunkt, keine Frage, aber ich habe keinen entlassen müßen und habe trotzdem zwei überdurchschnittliche Schiffe in Deutschland vorzuweisen.

Ich kämpfe gerne in einer freien Marktwirtschaft aber bitte mit gleichen Waffen.

Gruß Kawumm 68

Unregistriert
26.02.2011, 13:27
hallo Kawumm 68,

ich bin mir sicher, daß alles, was Du tust, wohlgemeint ist; allerdings sollte man Vermutungen, falsche Behauptungen und Unterstellungen im Sinne der Sachlichkeit vermeiden.

jeder kann und darf Waren oder Dienstleistungen zu seinem beliebigen Preis (über oder unter EKP) anbieten oder auch verschenken; wer sollte ihn daran hindern?
es gibt in Deutschland kein staatlich verordnetes Preisdiktat!

nur, wer sollte das tun? davon kann weder ein "Großer", noch ein "Kleiner" leben; soetwas gibt es nur z.B. bei Werbeaktionen.

der Vorwurf, "Firmenschiffe" würden nicht so genau untersucht ist sehr schwerwiegend; mit zwei Schiffen bist Du ja auch eine Firma, stammt daher deine Beweisfähigkeit?

wenn andere Länder ihre Partikuliere unterstützen, so haben sie sicher ihren Grund dafür; wir haben in Deutschand tausende Landwirte, die auch überwiegend von Subventionen künstlich am leben gehalten werden, wozu?
sollen die "Tante-Emma-Läden" auch bezuschußt werden, damit sie gegen Supermärkte bestehen?
sollen leere Züge auf Nebenstrecken fahren und vom Steuerzahler finanziert werden?
usw., usw. .........

gegen die Konkurenz aus dem Osten kann sich nur durch bessere Leistung behauptet werden, andere Möglichkeiten gibt es, auch aus europapolitischen Gründen, nicht.

im Vergleich zu den Kämpfen an Land um Frachtaufträge für LKW geht es der Binnenschifffahrt noch sehr gut was nicht bedeuten soll, daß es hier und da Härten gibt.
jeder Betrieb muß permanent modernisieren, investieren und sich den jeweiligen Lagen anpassen; das gilt auch für ein Schiff!
die Zeiten der romantischen Schifffahrt (wenn es die jemals gab) sind lange vorbei; wir alle leben im Zeitalter der Leistungsgesellschaft, wer nicht mitkommt bleibt auf der Strecke.


deine Spekulationen "anonymer Disponent" und "Du hast nicht mal einen Namen" entbehren jeglicher Grundlage und sind keinen Kommentar wert.

nimm´s nicht krumm Kawumm, glaub mir, wir sind Freunde und Gleichgesinnte!

jeder hat sein Hintergrundwissen und Ansichten und es ist gut, diese in einem Forum austauschen zu können!

allen gute Fahrt!

Schappes
26.02.2011, 15:16
Hallo Forum,

Zum Beitrag von unregistriert....
Dass wir hier in der BRD in einer freien Marktwirtschaft leben, ist inzwischen wohl überall angekommen, ergo muss sich hier niemand für diesen Hinweis bedanken.

Zu dem Beispiel, welches im übrigen total realitätsfremd daherkommt, darf ich mich wie folgt äußern.

Wer einen Eimer Farbe kauft, in guter Qualität anstatt für 100 € für 50 €, ist entweder ein Zauberer, ein Hehler, oder aber einer derjenigen Menschen, die jeden Händler, Anbieter, auch im Dienstleistungsbereich bis auf’s letzte Hemd ausziehen, dies nur zu ihrem eigenen Vorteil. Das ist soweit rechtens und auch nicht strafbar. Außer bei Hehlerware.

Allerdings könnten die Folgen dieses Verhaltens, auf den Gierigen zurückfallen, indem z.B. der Anbieter, Händler, Transporteur in Insolvenz gehen wird, Arbeitsplätze verloren gehen, weitere daraus resultierende Folgen über Steuergelder, auch des Gierigen finanziert werden müssen.

Was in meinen Augen viel schlimmer erscheint, ist der moralische, der soziale Aspekt in der Geschichte, Menschen die ihr Leben lang fleißig gearbeitet haben, ob selbständig oder als Arbeitnehmer stehen plötzlich vor dem Ruin, ohne Arbeit da, Lebensräume und Lebensträume zerplatzen und diese Menschen stehen vor dem Nichts. Man sollte solchen Kunden den Farbeimer über dem Kopf ausgießen, aber den in minderer Qualität, der evtl. vorhandenen Giftstoffe wegen.

So könnte es auch sein, dass eben in der Binnenschiffahrt zwar Versicherungen helfen können, sofern sie vorhanden und gültig sind. Wir lesen aber immer wieder davon, dass selbständige Schiffer auf einem grossen Teil ihrer unverschuldeten Schäden sitzen bleiben, oder aber für den Versicherungsschutz ihrer eigenen Schiffe in der Folge hohe Prämien bezahlen müssen.
Derweil der evtl. verursachende Schiffsführer immer noch mit mangelhaftem Gerät –u. Sicherheitsaustattung oder nicht mal mit der mindest angeforderten, funktionierenden Technik hier auf bundes deutschen Wasserstrassen unterwegs ist.

Dass man wirtschaftlich und marktgerecht agieren muss, sollte wohl jedem selbständigen Unternehmer klar sein, auch wenn Viele das noch nicht so ganz verstanden haben.
Aber die Rahmenbedingungen müssen gleich sein, innerhalb eines Landes, innerhalb der EU. Desgleichen sollte die Chancengleichheit bei Förderung und Finanzierung gegeben sein. Genauso müssen auch Verordnungen, Bestimmungen, Gesetze, Vorgaben angeglichen werden und zwar nicht nach Unten, sondern stets nach Oben, also hin zu höherer Qualität für die Sicherheit auf den Wasserstrassen in Europa.

Es kann und darf nicht sein, dass einige der Schiffahrtstreibenden sich auf unseren Flüssen und Kanälen rumtreiben, Havarien verursachen und das deshalb, weil sie sich nicht an vorgegebene Standards halten wollen, dafür aber lieber ganz kleine Frachtraten anbieten, da sie das Geld zur Instandhaltung, Verbesserung ihres schlampig gewordenen Gerätes einsparen. Und somit die Angebote für Frachtreisen unterbieten, d.h. ein ordentlich geführtes Schiffahrtsunternehmen kommt nicht zum Zuge.

Hier gehören viel mehr Kontrollen mit sachverständigen Technikern durchgeführt. Um Gefahren für die Schiffahrt abzuwenden. So habe ich das, glaube mal vor einiger Zeit unter „unsere Aufgaben“ gelesen. Da ist die Politik stark gefordert, nicht ab -.sondern Anzubauen. Bei Dienst –u. Planstellen.

Solche Wettbewerbsvorteile müssen ausser Kraft gesetzt werden. Erst dann, wenn Alle sich an die Bestimmungen gleichermassen halten müssen, kann der Wettbewerb zu gleichen Voraussetzungen erfolgen.
Und da wird sich dann die Spreu vom Weizen trennen, wird derjenige Unternehmer erfolgreich bestehen können, der sein Business optimal betreibt ,dies verstehe ich unter freier Marktwirtschaft.

Darum muss man eine solche Initiative wie die von kawumm 68 und anderen nicht mit einem dümmlichen Schmunzeln abwinken, es sei denn man hat wiederum Eigennutz im Sinn.

Unterstützung heisst hier das Zauberwort, den Mut der hier bewiesen wird, voran zu gehen um für Viele etwas zu erreichen, der sollte positiv herausgehoben werden.

Denn nur so kann man was erreichen, man muss die Verantwortlichen aufschrecken, immer wieder versuchen Fürsprecher in den Ausschüssen, Ministerien, Parlamenten zu gewinnen, denn Stillstand bedeutet Rückschritt.

Ich für meinen Teil wünsche kawumm 68 und seinen Mitstreitern viel Erfolg auf ihrem Weg.

der schappes

Was mich immer so ein bisschen ärgert, einige Leute kämpfen etwas frei, mühen sich...und viele Trittbrettfahrer haben hinterher auch den Nutzen davon.

Schappes
26.02.2011, 20:38
Hallo,
zur Info aus

http://www.bonapart.de/index.php?id=10&tx_ttnews (http://www.bonapart.de/index.php?id=10&tx_ttnews)

Neuer Befrachter betritt den Markt
Donnerstag, 27. Januar 2011 27.01.11 09:18 Alter: 30 days
Kategorie: Firmen

Von: Axel Götze-Rohen

Offiziell erst ab Februar - aber praktisch schon aktiv ist die Firma PST Partner Schifffahrt & Transport in Lübbecke. Geschäftsführer und Inhaber ist Andre Knot.



Viele Jahre ist er als Binnenschiffer auf Europas Flüssen unterwegs gewesen. Dann wechselt er die Seiten und wurde Befrachter bei Overmeer. Elf Jahre war Andre Knot im Dienst des holländischen Befrachtungsunternehmens. Jetzt will mit seinem Unternehmen PST Partner Schifffahrt & Transport in Lübbecke auf eigene Rechnung befrachten. "Mein Ziel ist es, als fairer Vermittler zwischen Verladern und Binnenschiffern zu agieren", sagt Knot. Hauptfahrtgebiet des neuen Unternehmens ist das deutsche Kanalgebiet und der Wechselverkehr nach Belgien und Holland.
PST Partner Schifffahrt & Transport (http://www.partner-logistik.de/)
Im Rosental 7
32312 Lübbecke
Telefon: +49 5741 240940

Kawumm 68
26.02.2011, 23:31
Hallo anonymer Disponent!

allein das du darauf reagiert hast zeigt mir das ich wohl ins schwarze getroffen habe. Na klar aus einer gesicherten Position heraus kann man solche Äußerungen tätigen. Aber du wirst mir doch zustimmen das die ganzen Subventionen die freie Marktwirtschaft in schieflage bringt. Wenn anderen geholfen wird dann verlange ich diese hilfe auch.
Am liebsten hätte ich eine Börse für die Ladungen. Angebot und nachfrage würden von ganz alleine den Markt regeln. Dann müßtest du dir einen anderen Job suchen und ich hätte mein Glück in meiner Hand.

Übrigens, ich schließe nur Freundaschaften mit Personen die ich kenne. Soll nicht bedeuten das wir keine Freunde werden könnten. Deine Äßerungen find ich natürlich provokant aber sind durchaus interessant. Vieleicht kann man ja auch über PN diskutieren. Da könntest du ja mehr von dir preis geben.

Aber du verstehst schon das mein Herzblut in meinem Betrieb steckt und dafür alles tue. Habe keine hilfe vom Daddy bekommen. Ist alles self made zusammen mit Familie.

Außerdem pflegen wir bei uns an Bord einen schwarzen und direkten Humor und so bitte ich auch meine Texte zu verstehen.

Gruß Kawumm 68

Bomätscher 60
27.02.2011, 00:01
Hallo in der Runde!

Wie feige muß man eigentlich sein, um hier imThreat mitzureden, ohne seine Identität anzugeben.

Es geht hier nicht um Bittstellertum. Hier soll versucht werden, die Basis zu schaffen, damit das Überleben des gesamten Gewerbes gesichert werden kann. Solche Heckenschützen wie Dich , mein lieber Gast User Unbekannt, fehlen uns im Gewerbe noch!
Entweder hast du von der gesamten Schifffahrtsmaterie keine Ahnung oder Du sitzt mit verschlossenen Augen in Deinem Büro und amüsierst Dich über die (Entschuldigung!!!) Dummheit der Schiffer.

Was Kawumm 68 oder andere wie z.B. auch ich heute oder bereits in der Vergangenheit probieren und versucht haben, ist eine Basis zu legen und bestimmte Praktiken durch entsprechende erreichbare Reglementierung zu unterbinden.

Du mußt Dir nur einmal, falls es überhaupt möglich ist, anschauen, was jetzt nach der Rheinsperre gerade in den Seehäfen passiert. Die meisten der betroffenen Schiffseigner gehen sprichwörtlich am Stock. Nachdem sie jetzt endlich in den Seehäfen angekommen sind, herrscht dort natürlich ein Überangebot an Schiffsraum. Glücklicherweise ist auch reichlich Ladung da, so daß für jeden etwas zu fahren wäre. Aber was passiert jetzt gerade wieder?
Da wird wie vor einigen Jahren Kohle von Rotterdam nach beispielsweise Mannheim zu einer Fracht von 2,00 bis 2,20 €/To. angeboten. Oder Dünger, Masseleisen, Flußspaat und ähnliches nach Haldensleben,Dresden etc. von den ARA -Häfen für die grandiose Gage zwischen 4,20 €/To. und 6,00 €/To. auf den Markt geworfen.

Als Schiffer, dem das Wasser nun nach den verschiedenen Liegezeiten wegen Hochwasser, Eis oder "Waldhofhavarie" bis zum Hals steht, weil die Bank auch schon die Hand aufhält, bist Du fast zum Fahren gezwungen. Das hat nichts mit Rechnen oder nicht Rechnen können zu tun.
Hier ist es die Unfairnis der Befrachter, die einen in den Ruin treibt.
Diese sprechen nämlich die saumäßig niedrigen Preise untereinander ab, freuen sich über das gemachte Geschäft und rollen sich vor lachen, dem Sterben nahe, im Bürodreck über die (nochmal Entschuldigung an die Fahrensmänner!) Blödheit von uns Schiffern, weil wir es wieder mit uns machen lassen (müssen)!

Schau Dir mal den Wettbewerb der letzten Jahre an.
So wie bei der letzten Abwrackaktion, als die deutschen Flottenkapazitäten zwecks Marktbereinigung verschrottet wurden und gleichzeit in den Nachbarländern an der Westside die modernste und kapazitätsmäßig dreifache Menge an Frachtraum in dienst gestellt wurde und überdies noch immer wird.
Dort gab es Drittschuldnerbürgschaften, versteckte Subventionen in Form von günstigerem Steuerrecht, Tilgung wurde ausgestzt oder sogar Zinszahlung gestundet. Trotzdem gingen in den letzten Jahren viele in die Insolvenz, wurden Schiffe durch die Banken sichergestellt und weiterverkauft oder versteigert. So ruinös ist dieser "Wettbewerb" von dem Du sprichst, daß trotz dieser Vorteile ein vernünftiges Geschäftsbetreiben nur schwer möglich ist. Wir wollen ja gar nicht mehr reich werden, was mit ehrlicher Arbeit eh' kaum noch möglich ist, aber wir wollen unser Personal auch in Zukunft angemessen und pünktlich bezahlen oder wichtige Investitionen und Reparaturen durchführen können. Hierfür wollen wir eine Basis schaffen! Erst Anfang dieser Woche wurde publiziert, das die RABO - Bank Rotterdam drei Koppelverbände und 2 Einzelfahrer selbst ersteigert hat. Das sind übrigens alles ganz junge Schiffe!

Diese liegen jetzt erstmal an der Werft um ausgebliebene Reparaturen durchzuführen. Trotz Dauereinsatzes blieb bei den alten Eignern dafür nichts übrig!

Es ist alles so knapp kalkuliert, bei den Bänkern wie bei den Reedereien, daß man das Jahr eigentlich verlängern müßte. Alles basiert auf einem Einsatz des Schiffes an allen 365(6) Tagen des Jahres, an Liegezeiten wird dabei gar nicht mehr gedacht und für Reparaturen und ähnliches findet man gar kein Gehör mehr.
Und dann kommt nach der EU - Osterweiterung auch noch der häufig nur als schwimmfähiger Schrott zu bezeichnende Schiffsraum dazu, der hier ohne Einschränkungen am Markt teilnehmen kann, weil die zum Teil von den hier etablierten Reedereien bei Kauf mit Kredithilfen und Frachtvorschüssen zum Teil im 6-stelligen Bereich gebunden wurden und damit zu fast jedem "Schweinepreis" fahren müssen!

Das sind die Fakten und darüber solltest Du dir mal einen Kopf machen, statt von unmöglichem staatlichen Preisfestsetzungen zu reden oder schreiben !

Der neue Befrachter wird auch genau in der gleichen Form am Markt tätig werden. Er kann ja nur über einen niedrigeren Preis an die Ladung kommen, dazu will er auch noch leben (also was verdienen)! Nur weil er jetzt mit in den Befrachterpool kommt, kommt ja keine neue Ladung hinzu, sondern er verteilt nur die alte mit. Da kann er sich vornehmen was er will!

Hallo Kawumm68, ich wünsche Dir wirklich alles Gute bei Deinen Bemühungen und bin auch gern bereit Dich zu unterstützen. Ich hoffe allerdings, dass es auch einige unserer Kollegen begreifen und sich anschließen zwecks Unterstützung!

In diesem Sinne: noch einen schönen Abend oder schönes Wochenende.

Gruß Achim

Unregistriert
27.02.2011, 13:22
hallo Kawumm,

natürlich ist unsere "Freundschaft" rein platonisch; ich denke, das hast Du aber schon so verstanden.

Freundschaften nur mit Leuten zu schließen, die man kennt, ist sehr vernünftig; genau so ist es mit "Outing" im Internet,
vielleicht verstehtst Du in diesem Zusammenhang meine (noch) Zurückhaltung bzgl. einer Registrierung.

wenn sich hier jemand einen tollen Namen gibt und sich wichtig präsentiert heißt das noch lange nicht, daß das alles stimmt oder überhaupt etwas substanzielles dahinter steht.


ja, aus Sicht der Binnenschiffer (aller Nationen!) gibt es zuviel zur Verfügung stehender Frachtraum; das ist nun mal so, nicht wegzudiskutieren und drückt die Preise.

"Angebot und Nachfrage regelt den Preis", das ist Fakt.

somit ist jeder gefordert günstige Angebote machen zu können, sonst geht er unter.

auch das ist ein Naturgesetz: die Schwachen werden von den Stärkeren verdrängt.

hört sich jetzt alles hart an, ist aber nunmal die Realität in allen Branchen und war auch schon zu allen Zeiten so.

und daß ein großes, modernes Schiff effizienter fahren kann als ein alter Kahn stellt ja wohl niemand ernsthaft in Frage.

einen schönen Sonntag und
gute Fahrt!

Kawumm 68
27.02.2011, 15:55
Hallo anonymer Disponent!

Wenn du unter Haverien schaust wirst du von einem eingeschlafenen Schiffsführer lesen. Das ist eine folge von zu billig fahren. Wenn man zu billig ist und was übrig bleiben soll spart man Personal. Das ist das ergebnis von Selbstausbeutung. Wie bitte soll das verhindert werden wenn nicht durch einen geregelten Markt. Denn so wird sich nicht in kürze nichts verändern sonder verschärfen. Gott sei dank ist das Schiff in kein Tanker gefahren.

Gruß Kawumm 68

seebear
28.02.2011, 13:22
Hallo Forum
Zuerst mal, ich hab die Kollegen etwas wachgerüttelt und denke dass sich in den nächsten Tagen unser Vorstandsvorsitzender, sowie noch einige aus dem Vorstand hier anmelden und auch auf deine Fragen @Kawumm Rede und Antwort stehen.
@ Schappes ich finde das ja auch gut mit dem Verein den Ihr da gegründet habt und tendiere nach Absprache mit meiner Frau auch beizutreten. Aber das muss ich erstmal in Ruhe zu Hause durchgehen, wenn dann auch meine Frau vom Urlaub zurück ist.
Aber wie du ja schon festgestellt hast hat das ja mit einem Verband wie dem BDS wenig zu tun und hier wurde ja von Patikulieren gefragt was können wir tun damit unsrere Belange an die richtigen Leute kommen.
Leider ist die Mitgliedschaft in den letzten Jahren stark gesunken, so das wir gegen den BDB einen immer schwereren Stand haben unsere Meinung zu vertreten.
@ Bomätscher60
Über die damaligen Vorkomnnisse ist unser heutiger Vorstand auch nicht grade erfreut und ich muss dazu sagen das die meisten die jetzt tätig sind, zu dieser Zeit noch nicht im BDS waren.
Ausserdem haben wir "freie Wahlen" für den Vorstand und es kann und hat jedes Mitglied das Recht sich zur Wahl zu stellen.
@ kawumm zu deiner Frage...
der Vorstand besteht zum größtenteils aus aktiven (Patikuliere) Mitglieder, dass macht es auch manchmal schwer bei den Sitzungen alle Leute zusammen zu bekommen, weil es da für die meisten auch heißt mein Schiff bleibt liegen.
Und was leistet der BDS?
Ganz aktuell geht es darum dass "die schwere Marktstörung " für die gesamte Deutsche Flotte zu trifft und nicht NUR für die Tankschifffahrt.
Das ist natürlich nicht was die Reedereilobby vom BDB möchte.
Und da unsere Meinung doch noch gehört wird wurden wir ja auch vom BDB als Erpresserband bezeichnet.
Ansonsten dürfen wir uns schon mit auf unsere Fahne heften, dass die Arbeitszeitregelung nun doch nochmal überarbeitet wird.
Genauso wie es durch eines unserer Vorstandsmitglieder unter Mithilfe des BDS, die Vorschleuse Regelung am Oberrhein durchbrochen wurde.
Des weiteren arbeiten wir tatkräftig mit an Themen wie:
Ausbau der Liegeplätze,
Fahrzeitregelung,
Abfallabkommen,
Arbeitszeitregelung,
Bemannugsvorschriften usw.
Aber es gibt auch einige, für die Schifffahrt wichtigere Themen, die der BDS in der Vergangenheit zu Gunsten der gesamten Patikuliere errungen hat.
Ich sag nur das Motorförderprogramm das jetzt auch für alle gilt.
Aber ich denke da kann Jürgen hier, ich hoffe bald!, sicher mehr zu sagen. und verbleibe erstmal

Gruß Werner
Fragen per PN werde natürlich gerne Beantworten.

bds-bischi
02.03.2011, 13:27
Hallo miteinander,

ich bin die Tage eher zufällig auf das Forum geraten und habe mich gleich festgelesen. Ich fand die Beiträge zum Thema Frachten interessant, auch wenn der BDS zuweilen nicht gut weg kommt. Um mich gleich zu outen: Ich arbeite in der Geschäftsstelle des BDS und bin die Geschäftsführerin.

Es wird über die Möglichkeiten zur Verbesserung der Frachten diskutiert und viel Richtiges geschrieben..
Da ich aber zum Verein für offene Aussprache gehöre, möchte ich eine ehrliche Einschätzung der Vorschläge abgeben:

1. Festlegung von Mindestfrachten:

Das wäre sicher die einfachste Lösung der derzeitigen Probleme, wenn sie zu realisieren wäre. Diese Frage wurde immer wieder diskutiert, nicht nur in der aktuellen Situation.
Unser europäischer Dachverband, in dem wir mitarbeiten, ist die ESO. Da auch von niederländischer Seite einige Mitglieder der Auffassung waren, dass Mindesttarife gefordert werden müssen, hat die ESO dies in ihre Vorschlagsliste an die EU-Kommission aufgenommen.
Alle Vorschläge wurden von einer Arbeitsgruppe der EU-Kommission geprüft, in der u.a. neben den zuständigen Stellen der Kommission auch die betroffenen Mitgliedstaaten (D, NL, F, B. A) vertreten waren.

Im Protokoll dieser Arbeitsgruppe vom 5.10.2010 heißt es zum Thema Mindestfrachten wörtlich (aus dem englischen übersetzt):

„Um zu verhindern, dass Transporte unter den Kosten angeboten werden, haben Teile des Gewerbes vorgeschlagen, Mindestfrachten festzulegen. Wenn man Mindestfrachten festlegen würde, könnten die Einkünfte der Binnenschifffahrtsunternehmen wachsen und das Gewerbe würde stabilisiert. Ähnliche Regelungen gäbe es in Frankreich und in Belgien für die Straße.

Grundsätzlich trifft die Einführung von Mindestfrachten auf Bedenken hinsichtlich Wettbewerbsrecht und staatlichem Beihilferecht. Darüber hinaus könnten sie kontraproduktiv sein und Überkapazitäten schaffen, weil sie die notwendige Rationalisierung der Flottengröße behindern.

Im französischen Strafgesetzbuch wurden die Bestimmungen über die Beobachtungen der Mindestpreise nicht in der Absicht geschaffen, dem Unternehmensbereich zu helfen, sondern im Gegenteil, um Arbeitnehmer vor Ausbeutung zu schützen und Sozialdumping zu bekämpfen.

Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass es einerseits schwierig ist, Mindestfrachten in rechtlicher zulässiger Weise festzulegen und sie andererseits durchzusetzen, kam diese Maßnahme auf europäischer Ebene nicht in Betracht. Es versteht sich, dass die Rückkehr zu einem Festfrachtsystem, das mit der Richtlinie 96/75/EU abgeschafft wurde, nicht in Betracht kommt.“

Soweit die EU-Kommission in ihrem Protokoll.
Egal, was man von dieser Auffassung hält, sie ist eindeutig. Bemühungen um eine Festlegung von Mindestfrachten sind daher wenig erfolgversprechend.
Niemand schützt den Selbständigen davor, sich selber auszubeuten!


2: Übereinkünfte im Gewerbe zu Mindesttarifen

Diese Frage ist leider noch kürzer und schmerzloser beantwortet, als die nach der staatlichen Regelung von Mindestpreisen. Preisabsprachen zwischen Unternehmen – dazu zählt auch die Vereinbarung von Mindestpreisen – sind nach dem GWB (Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen) sowie nach europäischem Wettbewerbsrecht absolut verboten.
Das mag aus Sicht eines kleinen Unternehmens ungerecht erscheinen, vor allem, wenn man sich die viel zitierte Mineralölindustrie anschaut, es ist aber seit langem geltendes Recht. Ein Verstoß hiergegen kann sehr unangenehm werden.


3. Gemeinsame Organisation zur Verknappung des Angebots

Ein solches Vorhaben war bekanntermaßen in den Niederlanden geplant, wurde aber von der dortigen Wettbewerbsbehörde nicht für zulässig erachtet. Ich vermute, in Deutschland wäre das nicht anders, denn es läuft letztendlich über künstliche Verknappung auch auf ein Preiskartell hinaus.
Etwas anderes ist es, wenn ein Unternehmen einige seiner eigenen Schiffe stilllegt. Niemand wird z.B. einen Partikulier mit drei Schiffen daran hindern, zwei aus der Fahrt zu nehmen, genauso wie ein großes Unternehmen mit z.B. 100 Schiffen 50 oder mehr davon aus der Fahrt nehmen könnte. Aber als Absprache zwischen mehreren Unternehmen ist es zumindest problematisch.
So richtig diese Überlegung also ist, sie ist schwierig zu realisieren.

Was kann man also tun???

Alle Überlegungen, die hier im Forum angestellt wurden, gingen – auch wenn sie unterschiedliche Ansatzpunkte haben - letztendlich in eine Richtung: Kooperation!

Gut gefallen hat mir den Spruch mit den drei Binnenschiffern, von denen man zwei erschlagen müsste, wenn man eine einheitliche Meinung haben will. Das kann durchaus stimmen. Ich glaube aber, Sie können Binnenschiffer getrost durch Juristen, Ärzte oder Dachdecker ersetzen. Der Spruch stimmt immer.

Allerdings gibt es einen Unterschied: Immer mehr Ärzte, Anwälte oder Handwerker erkennen, dass man erfolgreicher und stärker ist, wenn man sich in einer Gemeinschaft zusammenschließt. Nur in der Binnenschifffahrt wird mit Zähnen und Klauen die Auffassung verteidigt, dass so etwas dort wirklich nicht geht.:

Trotzdem ist Kooperation meines Erachtens der einzig erfolgversprechende Ansatz.:

Selber mit mehreren Partnern eigene, unabhängige Unternehmen zur gemeinsamen Vermarktung des Schiffsraumes gründen. Das ist keine schnelle Lösung, damit kann man auch leider nicht kurzfristig die Überkapazität beseitigen, man würde aber mittelfristig die Position der Partikulierunternehmen am Markt verbessern und dazu beitragen, ein stärkerer Verhandlungspartner zu werden. Es ist dabei völlig egal, ob man weitere Genossenschaften gründet oder GmbHs, BGB-Gesellschaften oder was auch immer. Hauptsache ist, dass sich der Partikulierschiffsraum sichtbar bündelt.

Es bestünde sogar die Möglichkeit, solche Zusammenschlüsse in ihrem Aufbau aus den Mitteln des Reservefonds finanziell zu fördern. Wir setzen uns seit langem dafür ein, auf europäischer Ebene aus dem Reservefonds hierfür Mittel zu verwenden und es gibt eine Menge Leute, die diesen Vorschlag unterstützen. Leider gegen den erbitterten Widerstand der EBU auf europäischer Ebene und des BDB auf nationaler Ebene. Ich verstehe dies nicht, denn ich glaube, dass am Ende der Binnenschifffahrtsmarkt insgesamt davon profitieren würde.

Wie ist die Meinung zu diesem Vorschlag?



Herzliche Grüße, Andrea

Bomätscher 60
03.03.2011, 15:31
Hallo Andrea!

Erstmal herzlich willkommen hier im Forum.
Ich persönlich freue mich und begrüße es, daß nun auch seitens des BDS in Person der Geschäftsleitung oder auch des Vorstandes an dieser Diskusion teilgenommen wird.
Allerdings finde ich nicht gut, daß sofort mit Veto's argumentiert wird.

Gewiss, Du zitierst nur die Aussage der EU - Kommission. Aber davon, denke ich, sollten wir uns nicht zu sehr leiten lassen.
Allein die Aussage, daß eine derartige Regulierung nicht möglich wäre, da sonst die Gefahr einer Schaffung von Überkapazitäten bestünde, spricht bereits für sich. Diese Damen und Herren
scheinen gar nicht registriert zu haben, daß diese Überkapazitäten bereits geschaffen wurden und dieses Tun nach wie vor forciert wird.

Die im französischen StGB verankerte Regelung betrifft das gesamte dortige Transportwesen und soll gegen Ausbeutung, also Lohn- und Sozialdumping schützen. Sicherlich in erster Linie
die Mitarbeiter. Allerdings wäre eine derartige Gesetzeslösung auch vom deutschen Gesetzgeber durchaus einführbar, ohne dabei gegen geltendes EU -Recht zu verstoßen. Schließlich sind bei
uns, im Rahmen der Vertragsfreiheit, im Gewerbe bereits seit langer Zeit die Tarifverträge ausgehebelt und die gezahlten Pauschallöhne bewegen sich mehr an der unteren Einkommensgrenze, sicher auch dadurch bedingt,
daß die Leute vorwiegend aus den ärmeren Ostblockländern kommen.

Sicherlich kann, wie in den Niederlanden, eine Wettbewerbsbehörde die künstliche Verknappung des Schiffsraumes durch Stilllegung untersagen. Allerdings auch nur dann, wenn es von den Schiffseignern ausginge.
Wenn aber die Mitarbeiter (Matrosen, Boots- oder Steuermänner etc) in Streik treten würden, dann ist dies durch das geltende westeuropäische Streikrecht abgedeckelt. Dann wäre der Unternehmer "leidtragender" und
könnte sich trotzdem im Nutzen der Sache sogar damit anfreunden.
Und wenn die Jungs dann ausgerechnet während eines Schleusungsvorganges oder an der Lade- bzw. Löschstelle in Streik treten, dann sehe ich zwar als Schiffer blöd aus, aber verhindern kann ich es nicht. Passiert dies dann bei
einer großen Anzahl von Schiffen gleichzeitig, wäre wegen des "Arbeitskampfes" die Frachtraumverknappung "unfreiwillig" herbeigeführt. Je länger diese Aktion dann dauern würde, desto mehr würde die breite Öffentlichkeit
darauf aufmerksam und die Notwendigkeit des Bedarf's der Schifffahrt für das gesamte Transportaufkommen wäre nachhaltig erkennbar.

Am Ende stünde womöglich für beide Parteien an Bord etwas erfolgreiches, nämlich höhere Frachtraten und höhere Löhne.

Nun wollen wir aber keine zusätzlichen Liegezeiten, die den ein oder anderen Schifffahrtsbetrieb dann noch zusätzlich in den RUIN treiben. Vielmehr soll ein Weg gefunden werden, um den Bestand des Gewerbes auch auf
lange Sicht zu stützen und zu sichern! Deshalb unternehmen die Leute hier diese Anstrengungen.
Dabei ist der Weg der Kooperation in meinen Augen aber nur sehr bedingt oder gar nicht geeignet. Mit einer Gründung einer neuen Interessengemeinschaft, egal ob als Reederei oder Genossenschaft, begebe ich mich auf einen
Markt, der wegen meines Eintretens nicht mehr Ladung hergibt, sondern diese jetzt an einen weitern Ladungsverteiler streuen muß. Dabei kann ich bestehende Ladungsmengen nur über den Frachtpreis akquirieren. Dies haben
ja die großen Reedereien mit ihren Tochterfirmen ( als Beispiel sei hier stellvertretend die "Imperial" - Gruppe erwähnt ) in den letzten Jahren ausreichend praktiziert. Da wurden sogar konzerintern Preise unterboten!
Dies führt(e) allerdings zu einem weiteren Absinken der Frachtraten, da ja kein Verlader wegen meines guten Aussehens als Verhandlungspartner mehr Geld bezahlen wird. Daraus folgt logischerweise dann eine weitere Verschärfung
der Situation für die Einnahmen der Schiffer. Auch die Inanspruchnahme der Fördermittel aus dem Reservefond ist dann keine Alternative, da sie nur eine Art Sterbehilfe wäre.
Es muß hier sicher einen anderen Weg geben und dazu muß man den Gesetzgeber mit ins Boot holen, ohne dabei "überzuregulieren" oder sich unterwürfig der EU - LInie zu beugen.

In diesem Sinne allen Kollegen eine gute Fahrt,

Gruß Achim

Schappes
03.03.2011, 15:35
Hallo zusammen,
da freut mich was dran...so kann man Menschen hinterm Ofen vorlocken, welche sich dann an der Diskussion beteiligen. Vor allem dann, wenn es allem Anschein nach auch noch Kompetenz ausstrahlt. Nun bin ich ja mal gespannt, was unsere User und Fachleute hier drin, auf den Beitrag von Andrea zu antworten haben. Und wichtig wäre wirklich eure Meinungen zum Vorschlag der Dame zu erfahren.

Bomätscher 60 hat ja schon mal reagiert und zwar ohne zu polemisieren sondern sachlich und fachlich.

@Andrea
es wird so sein wie es wohl meistens ist...Einige bewirken etwas...andere haben kampflos im Nachhinein den Nutzen davon. Damit meine ich allerdings ganz bestimmt nicht die User dieses Forums. Denn diese überlegen ja, grübeln, versuchen Wege, Lösungen zu finden, zu ergründen, was am wirksamsten wäre, um den gewünschten Erfolg im wirtschaftlichen Bereich zu erlangen.
Dann freuen wir uns auf konstruktive Diskussionen.

in diesem Sinne der schappes

Kawumm 68
03.03.2011, 20:54
Hallo Forum!

Endlich wieder Bewegung in diesem Thema.

Hallo Andrea!
Es freut mich sehr das du an diesem Thema teil nimmst. Es ist natürlich schwer überhaupt Veränderungen herbei zu rufen. Es sollten auch nur Ansatzpunkte sein mit denen man eine Diskussion startet. Mir war das alles zu ruhig auf dem Markt. Aber selbst provokannte Aüßerungen brachten nur wenige zur Teilnahme an dieser Runde. Trotzdem würde ich gerne dises Thema weiter vor treiben. Ich habe nun einige Konntakte aufgebaut und will dies auch nutzen.

Aber wir müßen uns gegen bestimmte Geschichten wehren. Ich versteh nicht wer für 13000,- Euro aus dem ARA-Gebiet mit 2000Tonnen nach Birsfelden fahren kann. Wer kann für 8,5€ nach Berlin, mit 2m Tg fahren. Es gibt zu viele die wirklich keine Ahnung haben und die Frachten unten halten. Sie machen pleite und der nächste Looser kommt. So werden wir solche "Werbeträger" wie Nawatrans eins bis ... nicht los. Schiffe die beim anlegen einfach absaufen, auf der Schelde mit Schlepper eingefangen werden müßen weil sie die Orientierung verloren haben und sich nicht verständigen können und auf dem Ijsselmeer fast verschwinden müßen weg.

Wir müßen etwas gemeinsam aufbauen, welcher Art auch immer. Es kann doch mit dem BDS sein, warum nicht? Aber der BDS MUSS sich anders presentieren. Es muss mehr Bewegung ins Spiel und dieses auch mehr und einfacher ersichtlich gemacht werden.

Gruß Kawumm 68

bds-bischi
04.03.2011, 15:42
Hallo Achim, Kawumm und Schappes,

vielen Dank für Eure Beiträge. Ich will mal versuchen, auf alle Fragen einzugehen.

Deshalb zunächst noch mal zu meinen "Vetos":
Ich wollte damit nicht die Diskussion über Regulierung abwürgen, aber zeigen, wie schwierig dieses Thema ist. Es wird inzwischen wohl von niemandem mehr bestritten, dass wir Überkapazitäten haben, die durch die niederländische Neubauwelle verursacht wurden. Deshalb hatten der BDS und die ESO von Anbeginn der Krise dafür plädiert, in Brüssell die sog. "schwere Marktstörung" festzustellen. Um dieses Verfahren in Gang zu bringen, braucht es den Antrag eines Mitgliedstaates, über den die Kommission dann im Einvernehmen mit allen Mitgliedstaaten entscheidet. Der Antrag auf Feststellung der schweren Marktstörung wurde im November 2009 seitens der NL Regierung gestellt. Es gab eine zweitägige Anhörung in Brüssel, auf der wir auch vertreten waren. Leider waren sämtliche Mitgliedstaaten, die Kommission selbst und die Vertreter der EBU der Auffassung, dass wir es nicht mit einer schweren Marktstörung, d.h. mit einer strukturellen Krise der Binnenschifffahrt zu tun haben, sondern dass die Überkapazitäten durch die konjunkturelle Krise bedingt sind. Es wurde die besagte Arbeitsgruppe eingerichtet, aus deren Protokoll ich zitiert hatte. Diese Arbeitsgruppe hat alle auf dem Tisch liegenden Vorschläge für Maßnahmen geprüft und bewertet, auch den Vorschlag zur Einführung von Mindestfrachten. Es ist nicht nur die Kommission, die sich hiergegen ausgesprochen hat, sondern auch sämtliche betroffenen Mitgliedstaaten. Regulierungen, welcher Art auch immer, finden im Moment keine Befürworter.
Eine Regelung wie in Frankreich könnte man natürlich auch in Deutschland einführen. Es stellt sich aber die Frage, wie viel damit wirklich zu erreichen ist. Zudem müsste man hiervon im Augenblick einen FDP-Wirtschaftsminister überzeugen. Meiner Ansicht nach dürfte das nicht besonders aussichtsreich sein.

Eine Frachtraumverknappung wäre sicher wirkungsvoll, aber nur, wenn sie auf eine gewisse Dauer angelegt ist. Mit einer Aktion wie z.B. einem Streik, ist das schwierig. Achim ist der Auffassung, dass man damit der Öffentlichkeit zeigen kann, wie notwendig die Schifffahrt ist. Ich glaube, dass dies -zumindest auf der Rheinschiene - im Zusammenhang mit der Waldhof demonstriert wurde. Auch die betroffenen Verlader konnten sehen, wie sehr sie auf die Binnenschifffahrt angewiesen sind. Allerdings muss man sich die Frage stellen, ob das wirklich nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat. Das Problem ist, so glaube ich, dass solche Ereignisse oder auch gezielt herbeigeführte Aktionen schnell verblassen, wenn die Medien die nächste Sau durchs Dorf treiben.
Ich glaube deshalb - auch wenn ich wieder den Vorwurf des Vetos riskiere - dass solche Aktionen weniger bringen, als auf Dauer angelegte Strukturveränderungen. (Ihr seht, ich gebe nicht auf mit meinen Kooperationen)

Den Frachtbeispielen, die Kawumm bringt, ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Im Moment müsste eigentlich allein schon wegen der Ölpreisentwicklung ein Aufschrei durch die Branche gehen. Ich kenne viele Partikuliere, die gestandene Unternehmer sind und ihre Kosten genau kennen und ich vermute, dass auch die, die hier diskutieren, zu dieser Kategorie zu zählen sind. Leider gibt es aber offensichtlich auch viele, die nicht mehr Herr des Geschehens sind, entweder weil die Bank im Nacken sitzt oder weil große Abhängigkeiten zum Befrachter bestehen. Solche Frachten kann eigentlich nur derjenige annehmen, der sich nicht mehr bewegen kann. Allein mit mangelnder kaufmännischer Ausbildung lässt sich das nicht mehr erklären!

Ich will noch ein Argument von Achim aufgreifen: Der Markt gibt natürlich nicht mehr Ladung her, nur weil die neu gegründete XYZ Frachtraumvermarktungs GmbH am Markt erscheint. In dieser Gesellschaft haben sich z.B. 20 Partikuliere mit ihrem Schiffsraum zusammengeschlossen, der für andere Dispositionen nicht mehr zur Verfügung steht. Wenn nun ein Befrachter oder eine Reederei Interesse an einigen oder allen Schiffen hat, muss sie mit der Gesellschaft verhandeln und nicht mit dem einzelnen Schiff.
Man könnte darüber hinaus versuchen, selbst Akquisition zu betreiben, denn ich glaube nicht, dass das Potenzial bereits völlig ausgeschöpft ist, insbesondere was mittelständische Verlader angeht. Man könnte gemeinsam Gasölpreise aushandeln, Schiffsbedarf einkaufen, mit Werften verhandeln oder einen Personalpool bilden, um flexibler zu sein.
Natürlich geht das nicht von heute auf morgen. Aber wenn man sich langfristig in diese Richtung entwickelt und mehr als nur 20 Partikuliere sich eigenständig organisieren, könnte das den Markt sehr nachhaltig verändern.

Eine Frage habe ich noch, die Ihr mir vielleicht beantworten könnt. Wenn man mit Partikulieren über das Thema Kooperation diskutiert, tritt oft ein Phänomen auf, das ich mir nicht erklären kann. Es wird über Befrachter und Reedereien geschimpft, dass die Balken krachen. Wenn man dann aber den Vorschlag macht, Strukturen zu verändern, werden alle nur erdenklichen Argumente aufgeführt, warum das auf keinen Fall funktionieren kann. Das heißt doch, indem ich mir selbst Beschränkungen auflege, gebe ich anderen die Erlaubnis, so weiter zu machen wie bisher. Ist das wirklich Überzeugung oder vielleicht auch ein bisschen Angst vor der eigenen Courage?

Nichts für ungut, ein schönes Wochenende, herzliche Grüße

Andrea

Kawumm 68
04.03.2011, 16:24
Hallo Forum!

Warum eigentlich nicht! Den Vorschlag von Andrea habe ich mir durch den Kopf gehen lassen. Das Argument das dadurch nicht mehr Ladung da ist und noch ein Befrachter am Markt ist zieht. Wir müßen daher das Rad neu erfinden. Wir müßen mit unseren Stärken punkten. Das braucht natürlich einen langen Atem. Damit das Erfolg haben könnte müssen Bedingungen geschaffen werden welche diese neue Genossenschaft ausmachen würde.

- Alle Schiffe in dieser Genossenschaft müssen einen hohen Standart an Sicherheit und Zuverläßigkeit haben. Der Standart muss so hoch sein das man stolz wäre ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein.
- Alle Zahlen über Abschlüße und Frachten usw müssen jederzeit ersichtlich sein.
- Die Genossenschaft könnte eine eigene Internetbörse anbieten in der Verlader ihre Ladung stellen können und diese dann auch später verfolgen können.
- Wir bnötigen Scouts die ständig Türklinken putzen gehen um neue Ladung zu besorgen.
- Wir könnten mit so vielen Schiffen besonder Versicherungen anbieten.
- Wir könnten als Gesellschaft vieleicht Gelder über den Kreditmediator organisieren da dieser mit einem Schlag viele kleine Betriebe helfen und retten könnte.
- Wir müssen die Schiffe extrem Umweltfreundlich betreiben und dies auch offiziel machen. So offiziell das sich Verlader und Auftraggeber damit brüsten können.
- usw

Wir könnten einen neuen Maßstab setzen und damit Geld verdienen. Ich sagte schon einmal, lieber drei Reisen für 10,-€ als 6 Reisen für 5,-€.

Das ganze hätte eine richtige gute Chance wenn der BDS mit seinen Kontakten ein enger Begleiter wäre.

Ich wäre dabei!!!! Wer zieht mit?

Nur mal so am Rande, nachdem mein Schiff am Dienstag leer geworden ist und ich vieles Abgelehnt habe hole ich am kommenden Dienstag Kohle von Vlissingen für 4,5€ zum DHK. Das kann es nicht sein!

Gruß Kawumm 68

Bomätscher 60
04.03.2011, 16:30
Hallo Andrea!
Hallo Forum!

Ich hatte schon mit einem ähnlichen Statement von Dir gerechnet. Dazu folgende Anmerkung:
Wenn wir mal bei dem Beispiel der ca. 20 Interessenvereinten (Partikuliere) bleiben, so würde dies sicher nicht anders ausfallen als heute. Diese Anzahl ist in einer ständigen Fluktuation befaßt, sodass
es am Markt auch und insbesondere dadurch keine nachhaltigen Veränderungen gäben würde oder derzeit gibt. Die Frage, ob sich ein Befrachter oder Verlader für die gesamte Menge des hierbei
entstandenen Fracht- u. Transportraumes interessieren würde, kann man glaube ich verneinen. Dies belegen die aktuellen Geschehnisse am Frachtenmarkt nach all den letzten verschiedenen
Sperren in den diversen Fahrgebieten sowie die vorhandenen Überkapazitäten.
Diese Situation, dass gleichzeitig solch ein Kapzitätsangebot gesucht würde, könnte meiner Ansicht nach nur entstehen durch Extremsituationen wie langanhaltende Niedrigwasserperioden oder Kapazitätsreduzierung.
Beides ist aber sicher kurzfristig weder plan- noch erreich- oder erwartbar.
Auf die Frage der Aqusition möchte ich nicht noch einmal eingehen, da ich hierzu meine Meinung weiter oben bereits geäußert habe. Überlegenswert finde ich jedoch Deinen Vorschlag, innerhalb eines zu schaffenden
Pool's die Kosten zu reduzieren. Da wären zwar sicher auch gewisse Liquiditätsnachweise der Beteiligten zu erbringen und ebenso -reserven innerhalb des Pool's zuschaffen, aber es wäre sicher eine brauchbare
Möglichkeit, solange es nicht ähnlich läuft wie seinerzeit bei der "PBG".
Den letzten Absatz traue ich mir ehrlich gesagt nicht schlüssig zu beantworten. Ich selbst finde es ja auch immer wieder merkwürdig, wie es läuft. Auch hier im Forum ist dies teilweise zu beobachten. Viele die sich
während der Langeweile, bedingt durch die Rheinsperre, hier geäußert hatten, sind heute "weg vom Tisch". So wie es "Kawumm68" gesagt bzw. geschrieben hat: "Überfordert mit Schiff steuern, laden, löschen und telefonieren,
da bleibt zum Nachdenken keine Zeit mehr!" Und so wird dann lieber weitergemacht wie bisher, als nach Veränderung zu suchen. Immer gemäß dem Motto: Lieber 'ne Hand die mich mit Krümeln füttert, als gar keine Hand!
Es ist traurig, aber leider die unverblümte Wahrheit. Und ohne jemandem zu nahe treten zu wollen: Beim BDS gibt's solche Leute auch in nicht geringer Zahl, obwohl ich bestimmt nicht mehr alle kenne. Das liegt halt in der
Natur der meisten Menschen.

Hallo Kawumm68, hab gerade noch Deinen Beitrag gesehen, der während meiner Schreiberei eingestellt wurde. Die Frage wird nur sein, wie man den 1A - Standard anlegen will und wieviele Schiffe man dafür findet. Die Banken
sind ja meist auch bei den Besitzern der Neubauten im Hintergrund und fordern dann entsprechende umsatz- u. einsatztechnische Sicherheiten um diese dann Dir als Befrachter anzuvertrauen. Ich weiß nicht, ob man als neu gegründetes
Unternehmen da schon soweit ist, um derartige Zusagen geben zu können.
Bei den älteren Fahrzeugen wird es da sicher problematischer mit den Standards, was meist nicht zuletzt ja finanzielle Gründe haben dürfte.
Ansonsten halte ich die von Dir vorgeschlagene Transparenz für extrem wichtig bei einer Genossenschaft, denn dies macht sie letztendlich aus.

In diesem Sinne schönes Wochenende an alle

Gruß Achim

Schappes
04.03.2011, 17:33
Hallo Andrea,
das Phänomen welches Du beschreibst, nennt sich..Ein Partikulier ist in der Binnenschifffahrt (http://de.wikipedia.org/wiki/Binnenschifffahrt) ein selbständiger Schiffseigentümer... und einige davon haben sicher Angst vor der eigenen Courage, Andere denken aber, mein Grossvater, mein Vadder, alle sind bis jetzt ohne sowas ausgekommen und ich mach das weiter so. Das liegt an den Menschen selbst und ihrem Unverständnis gegenüber einem Miteinander, einem social network. Ausserdem heisst es doch so treffend "wer etwas will sucht Wege, wer etwas nicht will sucht Gründe"

Der Anstoss eine Gemeinschaft aufzubauen, mit deren Geschlossenheit man Preise aushandeln, Vergünstigungen, bessere Konditionen für angeschlossene Schiffer in vielen Bereichen ermöglichen könnte. Es ist meiner Meinung nach eine diskutable Idee, die von Nutzen sein könnte.
Nur wäre das wirkungsvoller mit noch mehr als 20 Schiffen, der Erfolg eines solchen Projekts bringt aber mit Sicherheit Zulauf, aber das kann dann noch dauern..erstmal schauen wie sich das anlässt und wenn es was bringt steigen wir mit ein, gell...

ich wünsch euch allen ein sonniges Wochenende
aus dem Allgäu grüsst...der schappes

Bomätscher 60
04.03.2011, 18:42
Hallo Kawumm 68,

(nur schnell vom anderen Thread rüber):
ich befürchte bei der Stocksteifigkeit der meisten Kollegen ( wie auch hier im Thread zu sehen), daß es schon sehr schwer wird, die oben genannten 20 zu verbünden.
Leider geht das Interesse schneller flöten als nach dem "Saufen" der "Kater" verschwindet! Wenn ich mir ansehe, wer seit der unfreiwilligen Liegezeit noch mitdiskutiert, dann wundere ich mich schon.

Gruß Achim

Joana
04.03.2011, 18:59
Hallo,
vielleicht kann man sich mal bei der Landwirtschaft informieren. Zumindest in Bayern haben sich einige Genossenschaften gegründet, meist mehrere Bauern aus einem Landkreis, weil die Preise der landwirtschaftlichen Produkte auch immer mehr in den Keller gingen. Die Produkte sind zwar teurer als die in den Discountern, aber sie überzeugen mit Qualität und heimischen Produkten. Vielleicht kann man da was draus lernen und für die Schiffahrt daran anknüpfen.
Gruss Joana

Joana
04.03.2011, 21:43
Hallo,
beim nachforschen über Genossenschaften habe ich ein gutes Beispiel für einen Zusammenschluss zwischen Auftraggebern und Transportwesen gefunden. Da haben sich Zuckerrübenbauern mit LKW - Firmen zusammengeschlossen. Die Bauern werden beliefert und die Produkte der Bauern werden zu den Bearbeitungsbetrieben transportiert, von denen inzwischen auch einige der Genossenschaft angehören. Sie werben mit Qualität, Sicherheit, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit. Nur so mal, zum darüber nachdenken.
Gruss Joana

schubser
04.03.2011, 22:04
abend user,

warum einen neuen verein/genossenschaft , es gibt doch bestehende.(dtg-msg o.ä.)
wenn der frachtraum von reedereien/5%befrachten abwandert und sich bei genossenschaften sammelt
wäre das doch evtl. ein schritt in eine bessere richtung

gruß

Navico 2
04.03.2011, 22:04
Hallo,
beim nachforschen über Genossenschaften habe ich ein gutes Beispiel für einen Zusammenschluss zwischen Auftraggebern und Transportwesen gefunden. Da haben sich Zuckerrübenbauern mit LKW - Firmen zusammengeschlossen. Die Bauern werden beliefert und die Produkte der Bauern werden zu den Bearbeitungsbetrieben transportiert, von denen inzwischen auch einige der Genossenschaft angehören. Sie werben mit Qualität, Sicherheit, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit. Nur so mal, zum darüber nachdenken.
Gruss Joana

Hallo Joana,
Zuckerrübenbauern und LKW haben nichts im geringsten mit Binnenschiffahrt zu tun, und der Zusammenschluss mit Auftragsgeber und Transortwesen setzt sich meines Wissen anders zusammen.
Früher haben die Rübenbauern mit ihren eigenen Fahrzeugen die Rüben selber zur Zuckerrübenfabrik transportiert.
Heute ist es nicht mehr zulässig, das die Bauern ihre Rüben selber fahren. Die Fabriken haben ihre Annahmestellen um gebaut oder verändert, so das nur noch mit LKW's angeliefert werden kann.
Der Rübenbauer muß seine gerodeten Rüben dicht am Straßenrand ablagern, oder seinen Feldweg so befestigen, das LKW's diesen befahren können.
Dann kommt extra zum Aufladen in den LKW's eine große Auflademaschine. Die LKW's bringen Tag und Nacht die Rüben zur Zuckerrübenfabrik.
Der Bauer hat früher alles selber gemacht. Von der Aussaat bis zum Transport zur Fabrik. Und es wurde gut Bezahlt.
Heute gibt es nur noch die Hälfte an € pro Hektar. Und das Anbaukontingent wird vorgeschrieben, und muß aber auch erfüllt werden.

Wo ist da die Logik?

Gruß Manfred

Bomätscher 60
04.03.2011, 22:30
Hallo schubser!

Gegenfrage: Warum herrscht bei denen dann auch so eine hohe Fluktuation. Dort wird ebenso hin und weg gegangen wie bei anderen Befrachtern.:kopfkratz1:Damit ist letzendlich keinem geholfen.
Bei diesen beiden Genossenschaften ist die Karre genauso verfahren wie bei den übrigen Reedereien. Die sind in diesem Markt ebenso unterwegs wie alle und daher keine Alternative.
Ich weiß wovon ich rede. Da sitzen heute teilweise Leute in den Büro's, die früher Schubverbände mit 6 Leichtern eingeteilt haben und diese Frachtraten als gut für ein 1000 to.-Schiff bezeichnen.
Wenn es anders wäre, dann wären die meisten Partikuliere bereits dorthin gewandert und die übrigen Reedereien müssten wieder eigene Schiffe in Dienst stellen, um ihre Verträge
erfüllen zu können.

Gruß Achim

Kawumm 68
04.03.2011, 23:02
Hallo Forum!

Mit neuen Verein meine ich auch eine neue Philosophie. Mal abgesehen von MSG, weil ich es nicht beurteilen kann, haben die Genossenschaften überwiegend alten Schiffsraum. Außerdem haben die jungs auch kein Problem Schiffe wie die "Werbeträger" Nawatrans zu befrachten. Ich kann von einem Autrag berichten die mal "eine" Genossenschaft hatte und diesen nach 6 Monaten verloren hatte weil die Schiffe unzuverläßig und die Laderäume ständig schmutzig waren.
Ich meine die Beitrag 91 genannten Vorschläge extrem ernst. Wenn eine "neue Genossenschaft" kommt muss sie sich abheben. Jeder Verlader der mit dieser Genossenschaft zu tun hatt soll damit werben können. Wobei das Baujahr der Schiffe natürlich relativ ist. Aber der Zustand und Aussehen sollten auf alle Fälle ein Kreterium sein. Ich spekuliere nicht auf Massengut aber auf alles andere.

Gruß Kawumm 68

exmatrose
04.03.2011, 23:20
Hallo in die Runde,

wenn aber gottverdammig keine Ladung zu verteilen IST - weil die ja schon auf Schiene oder Asphalt unterwegs ist - hilft auch keine "sonswietolleschickesaubereSchiffe" Genossenschaft- Oder Niche- Gruß Mario

Joana
04.03.2011, 23:26
Hallo,
ich stimme Kawumm zu. Eine neue Genossenschaft muss neuen Wind reinbringen. Wenn ich das mit den landwirtschaftlichen Genossenschaften vergleiche muss es doch nicht immer negativ sein. Inzwischen gibt es da auch neuen Wind. In der Genossenschaft "Dachauer Land " arbeiten Bauern, verarbeitende Betriebe, Transport und Qualitätsprüfer zusammen um einen guten Standard anbieten zu können, der seinen Preis wert ist. Das Zeichen für diese Genossenschaft bürgt inzwischen für gute Qualität und Umweltfreundlichkeit.
Und so etwas meint Kawumm bestimmt, wenn da jeder stolz darauf sein kann so einer Genossenschaft anzugehören oder mit ihr Geschäfte machen zu können.
Gruss Joana

exmatrose
04.03.2011, 23:54
eine Befrachtungsgenossenschaft kann man doch nicht mit einer AGRAR-Genossenschaft vergleichen.

BIO-Standard ist in Ordnung. Schmeckt auch besser.

Aber bei der Fracht zählt doch Tonnage und Termin.


Frachtraum bleibt Frachtraum - egal was da für ein Wimpel am Mast baumelt.

Und jeder Partikulier ist bestrebt pünktlich und mit sauberem Ladeboden am nächsten Zielhafen zu sein.
Aber manchmal ist es halt knapp und der Frost hat z.B. böse mitgespielt und da kriegste den Raum ebend nicht richtig sauber.

Schaut Euch dochmal an Land um. Welche Sprache wird überwiegend auf den Baustellen gesprochen?

Und?

Manch "KleinReeder" kann die Sprache auch schon.

Demnächst auf dem Fahrpult: ... neben dem Streckenatlas noch das Wörterbuch...

Gruß Mario

Joana
05.03.2011, 00:41
Hallo Mario,
Bei der Fracht zählt Tonnage schreibst du. Genau das muss man Betrieben deutlich machen, die bisher ihre Waren mit Bahn und/ oder LKW transportieren. Das meint Kawumm auch mit Klinken putzen gehen. Ich habe mich erst kürzlich mit einem Bekannten, der in der Speditionslogistik einer Zigarettenfirma als Abteilungsleiter arbeitet. Der Transport von Übersee erfolgt per Seeschiff. Der Binnentransport fast ausschliesslich über LKW. Ich habe ihm mal nahe gelegt die Transportmöglichkeit Binnenschiff zu überdenken. Als Endverteiler blieben natürlich weiter die LKW`s. Er wollte es zumindest mal ausrechnen. Binnenwasserkarte und ungefähre Transportzeiten habe ich ihm mitgegeben. Als fester zuverlässiger Transportpartner ( z.b. Genossenschaft) steht man dann doch besser da. Wenn zuwenig Frachten da sind muss man sie sich holen. Werbung hilft dabei.
Gruss Joana

Wasserratte
05.03.2011, 00:52
Hallo Joana,
ich sehe da ein Problem, alle wollen Arbeiten - alle müssen ihre Fahrzeuge auslasten.
Dann kommt bei vielem zu dem Faktor Kosten auch der Faktor Zeit hinzu, der eine große Rolle bei der
Bestimmung des geeigneten Speditions-Unternehmens ist.

Joana
05.03.2011, 01:02
Hallo Christa,
der Faktor Zeit ist planbar und in die Logistik leicht einzubinden. Entscheidend ist wohl der Faktor Kosten. Ich denke, dass ein Transport mit Schiff kostengünstiger kommt als mit vielen LKW, selbst wenn die Endverteilung trotzdem mit LKW gefahren werden muss.
Grüsse Joana

Kawumm 68
05.03.2011, 07:41
eine Befrachtungsgenossenschaft kann man doch nicht mit einer AGRAR-Genossenschaft vergleichen.

BIO-Standard ist in Ordnung. Schmeckt auch besser.

Aber bei der Fracht zählt doch Tonnage und Termin.


Frachtraum bleibt Frachtraum - egal was da für ein Wimpel am Mast baumelt.

Und jeder Partikulier ist bestrebt pünktlich und mit sauberem Ladeboden am nächsten Zielhafen zu sein.
Aber manchmal ist es halt knapp und der Frost hat z.B. böse mitgespielt und da kriegste den Raum ebend nicht richtig sauber.

Schaut Euch dochmal an Land um. Welche Sprache wird überwiegend auf den Baustellen gesprochen?

Und?

Manch "KleinReeder" kann die Sprache auch schon.

Demnächst auf dem Fahrpult: ... neben dem Streckenatlas noch das Wörterbuch...

Gruß Mario

Hallo exmatrose!

Ich bin dafür dass wir dagegen sind! Das scheint dein Credo zu sein. Kritisieren ist gut, sowieso in einem Forum. Aber was ist mit Vorschläge? Übrigens, Ladung ist genung da ich hab in den letzten Tagen ca 8 Reisen abgelehnt. Und zum trockenen Laderaum kann ich nur Industrieheitzlüfterverweisen. Sind halt teuer, 4 bis 5000,- und kann sich nicht jeder leisten.

Zur "neuen Genossenschaft" habe ich schon gesagt dass dies nicht einfach ist. Aber es geht. Du willst Beispiele? Ok!

Warum verkauft Mercedes so viele S-Klassen? Lexus ist doch auch gut, oder? Sieht in der Regel auch fast genauso aus. Antwort ist: Image. Das geht soweit dass Mercedes in der Werbung nicht mal das Auto zeigt sonder nur das Image propagiert. Ok, du magst kein Mercedes da nemen wir den VW Golf. Der durchweg 10% teurer als andere Autos in seinem Segment. Der Wagen geht aber wie hulle. Warum? Viele verbinden mit dem Wagen Sicherheit und Zuverläßigkeit. Ok, du magst keine Autos. Dann nehmen wir Waschmaschinen. Miele, fast doppelt so teuer als andere Maschinen, verkaufen wie hulle ihre Dinger. Warum? Das dollste Beispiel, so finde ich, sind die kleinen schwarzen Fischeier. 1000,-€ das Pfund und warum? weil es teuer ist und weil es schmeckt.

Du siehst der Preis ist Relativ. Qualität, Sicherheit und Zuverläßigkeit läst sich durchaus zu Geld machen.

Gruß Kawumm 68

Kawumm 68
05.03.2011, 07:50
Da ich am fahren bin habe ich meinen Text nicht richtig gecheckt. Die kleinen schwazen Dinger schmecken NICHT!!!

Gruß Kawumm 68

Oberweser
05.03.2011, 07:56
Moin Kawumm,

wenn du weißt, wie die "kleinen schwarzen Dinger" schmecken, kann's dir ja sooo schlecht eigentlich auch nicht gehen...:lool:
(war nur'n Witz :pfeif::pfeif:)

Wünsche weiterhin gute Fahrt!!

:wink: Thomas

koje
05.03.2011, 08:47
hallo zusammen
Mein erster vorschlag würde sein das wir ein Herrn Rach für die Binnenschifffahrt auf den weg bringen der den Kollegen mal erklärt das bei einem Tranport die Treibstoffkosten max.25% besser 20% betragen dürfen von der netto Fracht für ganz schlaue netto bedeutet minus Provision und ohne Mehrwertsteuer. Also bei 10000€ Fracht bedeutet dieses max. 2500€ Treibstoffkosten.
Zweitens solten unsere Verbände sich mal überlegen ob es nicht ratsam sein würde die lobby für die Binnenschifffahrt vorran zu treiben ich meine so wie ein Herr Mehdon für die Bahn vielleicht ein Herr v.G. für die Schifffahrt zum beispiel wirklich nur zum beispiel bevor ich erschlagen werde um unsere brange in der Bevölkerung bekannt zu machen damit die Leute wissen das unsere Fahrzeuge Schiffe sind und nicht Boote oder das wir nicht auf Stroh sondern richtige Betten haben zuminste die Kollegen die nicht Tag und Nacht fahren. Sorry ich bin immer etwas zynisch das ist meine art. Habe noch mehr Ideen aber dies fürs erste.
PS. Meine Signatur meine ich ernst meine Kollegen haben mich soweit gebracht.mfg koje

Oberweser
05.03.2011, 10:56
... ich meine so wie ein Herr Mehdon für die Bahn vielleicht ein Herr v.G. für die Schifffahrt zum beispiel ...

Moin koje,

wer ist Herr v.G.? :fragkratz:

Du meinst doch nicht etwa den Pseudo-Doktor "KT von und zu G."? :kopfkratz1:
Oder gar den Tulpen-(bzw. Gladiolen-) General Louis van Gaal (der sucht bald auch nen neuen Job...:tongue::tongue::lool:)

Gruß
Thomas

koje
05.03.2011, 11:54
Hallo zusammen,

Jawohl den Pseudo Doktor "KT von und zu G." meine ich. Er hat sich nur Erwischen lassen das ist sein Problem. Ich will nur damit sagen das mann Vielleicht das Pferd anderersrum aufzeumen sollte. Erstmal ein Ordentliches Zugpferd beschaffen und eine Lobby aufbauen damit die Bevölkerung sieht was sie an uns hat. Dieses sollte Vielleicht der Verband mal überdenken um mehr Mitglieder zu gewinnen die hoffentlich in scharen wieder eintreten würden. Damit Einfluß in der Politik und Wirtschaft genommen werden kann darin sehe ich unser Hauptproblem. Was ich sehr begrüßen würde das mann die Wasserstrassen privatisieren sollte. Ich würde dann sofort 1 Meter breiten abschnitt Qwer rüber von der Wasserstrasse erwerben. Ich erwähnte ja schon das ich sehr Zynisch bin.
mfg Koje der Don Quijote

exmatrose
05.03.2011, 23:46
Hallo Kawumm 68,

Ich bin dafür - ich bin dagegen!!!

Dein Beispiel mit Genossenschaften "hinkt" ein bischen.
Wenn ich mir einen Kasten "Kleck´s" hole ist es mir wirklich Bockwurst ob an dem LKW ein PL oder ein D klebt.
So werden wohl auch viele andere Denken. Der Preis macht die Musik.
Und S-Klasse oder Understatement Karosse passt hier wohl nicht hin.

Sicherheit und Zuverlässigkeit steht natürlich an ERSTER Stelle.
Aber sind dafür nicht andere Behörden Zuständig?!
Alle Schiffe müssen doch den gleichen technischen Vorschriften entsprechen - oder irre ich!

Wie aber kann man das Befrachtungssystem harmonisieren?
Nochmalige Einführung der Abwrackprämie um Kapazitätsüberhänge abzubauen?

Abbau der Befrachter um die Kosten zu reduzieren und somit den eigentlichen Frachtpreis zu erhalten
und weitergeben zu können!

Lobbyismus - um richtige politische Entscheidungen zu treffen. Die EU-Regelungen kippen. Aber da wird wohl keiner Rankommen.

Einigkeit unter den Fahrensleuten! Na das Thema ist wohl leider DURCH!

Und Kawumm 68 ich gebe Dir Recht, viele Eigner haben die Firma vom Vater übernommen und waren noch
nie in einer Bank außer sie mußten mal "außerplanmäßig KleinGeld" ziehen.
Die fahren auch für 4,.. aus Just for Fun - um es mal zu übertreiben.

Was bleibt - der gute alte EINZELKÄMPFER !!!

Gruß der EXmatrose

Kawumm 68
05.03.2011, 23:51
Hallo Koje!

Ein Zugpferd ist eine sehr gute Idee! Aber welches Zugpferd läst sich vor solch einen trägen Karren spannen? Wir müssen den "trägen Karren" so attraktiv machen das die Patties schlange stehen.

Hier nun eine Idee die von Juristen mal kommentiert werden könnte. Würde es möglich sein, in Verbindung mit der Gründung einer neuen Genossenschaft, an Gelder zu kommen. Ich meine damit z.B. das 100Mio Programm. Aber ich könnte mir auch Vorstellen das über diese Genossenschaft mit einem Kreditmediator Verbindung von den Hausbanken zur KFW geschaffen werden könnte. Ich meine dass die Genossenschaft Geld bekommt um "ihre" Schiffe zu modernisieren und auf den neuesten Stand der Sicherheit und Umwelttechnik zu bringen. Somit könnte doch einigen Betrieben geholfen werden. Die Genossenschaft könnte somit auch Eigenkapital bekommen um eine Übergangsfrist zu meistern bis genügend Aufträge vorhanden währen.

Ich werde mich auch mal versuchen schlau zu machen. Das dauert aber ein wenig

Gruß Kawumm 68

exmatrose
06.03.2011, 02:14
....

Im vergangenen Jahr haben die Binnenschiffer in ihrer Not die Kanäle blockiert, 150 000 Tonnen lagen da tagelang in Datteln am Dortmund-Ems-Kanal fest. Kaum jemand nahm das zur Kenntnis, weil die Schiffer sich nur selbst lahmlegten.

Ein Versuch der SPD, die Aufhebung der Tarife zu stoppen, scheiterte vergangenen Winter im Bundestag an CDU/ CSU und FDP. Die machtvolle Laster-Lobby dagegen setzte zum Schutz gegen die ausländische Konkurrenz eine Autobahngebühr für Lkw durch. Nun hat das Ehepaar Ackermann zum erstenmal nicht mehr die CDU gewählt, sondern die Sozialdemokraten.

"Politiker treiben Binnenschiffer in die Pleite" - mit diesem Spruchband war eine Hundertschaft deutscher Binnenschiffer im Oktober per Bus nach Brüssel gereist, zu einer Sitzung der europäischen Verkehrsminister. Auch Dietburg Ackermann war morgens um vier Uhr mit den Männern losgefahren, weil sie nicht versteht, "daß ein Minister Wissmann auf uns sozial herumtrampeln darf".

Aber es hat nicht viel geholfen. Alles, was sie bei den Politikern erreicht haben, sind 100 Millionen und noch einmal 60 Millionen Mark staatlicher Beihilfe für das Abwracken von Binnenschiffen.

Ackermann kann aber nicht abwracken. Die Prämie von vielleicht 150 000 Mark reicht kaum, um an Land eine neue Existenz aufzubauen. Ein gelernter Schiffsführer auf dem Trockenen, mit 45 Jahren, fällt für das Arbeitsamt in die Gruppe "schwer vermittelbar". Der Kapitän macht sich Mut: "Irgendwie muß ich die 20 Jahre bis zur Rente schaffen."
....

Hier das vollständige Interview:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13687342.html

Um mit einer Genossenschaft NOCH MEHR zu erreichen bedarf es wohl vieler, sehr vieler "Genossen". Aber woher?

Was passierte denn nach der Aufhebung des Fahrverbots (Havarie des TMS Waldhof) auf dem Rhein. Im Forum wurde es ruhiger und viele gingen Ihrer Tätigkeit nach. Das wäre die Chance gewesen. Leider ein sehr trauriger Auslöser - aber dennoch - ein Versuch wäre es Wert gewesen.

Wen ich da an die Rangeleien denke bezüglich der Rangfolge ...

Aber nichtsdestotrotz wünsche ich Euch viel Glück mit Eurem Vorhaben!!!

der EXmatrose

Unregistriert
06.03.2011, 09:53
wem geht es nicht so gut ? das sind zumeist die Partikuliere, die mit kleinen und alten Schiffen unterwegs sind.

man stelle sich vor, an Land wolle jemand mit einem 7,5-Tonner Büssing von 1956 mit 90 PS gegen einen modernen 40-Tonner Actros, Baujahr 2010 und 580 PS, konkurenzfähig antreten.

geht nicht, und so ist es auch auf dem Wasser.

auch bekommen größere Reedereien natürlich als gute Kunden beim Treibstoff, Betriebsmittel und bei Werften Sonderkonditionen, da sie einfach mehr Umsatz bringen.

und da will ein Einzelner mit seinem Schiffchen mithalten?

auch wenn es hart ist und die Betroffenen nicht hören wollen:

nur mit großen und modernen Schiffen ist wirtschaftlich zu fahren; diese bestimmen auf dem Markt die Frachtraten und kommen damit auch gut zurecht.

alles hat seine Zeit und auch sein Ende; diese Gegebenheiten nicht wahrhaben zu wollen hilft nicht;
manchem sei geraten: lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende .............................

allen eine
Gute Fahrt!

RadiR
06.03.2011, 13:16
Hallo Gast User,
ein LKW kannst Du nicht mit einen Schiff vergleichen.
Ich habe 1987 eine Pennische (Frachtschiff 38,20mtr lang, 5mtr breit, 368Ton) gekauft, dafür habe ich mein erspartes Geld und ein Kredit genommen.
Alle meine Freunde und Bekannten aus der Schiffahrt habe mich als Verrückt erklärt,als Sie erfahren hatten das ich dieses Schiff gekauft habe.Sie meinten mit diesen Schiff bin ich ganz schnell pleite.Es wäre unrentabel aud Grund der Größe.
Nachdem ich das Schiff gekauft habe,
ließ ich dieses Schiff komplett auf den modersten Stand der Technik bringen.Nach drei Monaten bin ich erstmal in Fahrt gegangen.
Von der ersten Fahrt an fährt das Schiff wirtschaftlich Erfolgreich.Denn mit dem Schiff kann ich erstens kleine Mengen an Fracht fahren die für die großen Schiffe vielzuklein sind.Zweitens kann ich mit diesen Schiff auf Kleinen Flüssen und Kanäle fahren , auf den die großen Schiffe nicht fahren können.
Das Schiff wird immer wieder auf den modersten Stand der Technik gebracht.Somit kann dieses Kleine Schiff problemlos mit den großen Schiffen mithalten.
Kleines Schiff=kleine Umkosten,Großes Schiff=großeUmkosten.
Mit den Einnahmen aus den Frachtraten habe ich nicht nur den Kredit abgetragen sondern auch noch bis heute Vier andere Schiffe dazugekauft.
Es kommt nicht aufs Alter eines Schiffes an ,sondern auf den Zustand des Schiffes und bei der größe eines Schiffe kommt es darauf an Welche Wasserstraße befahren werden soll und wie groß die Frachmenge ist .
Die Schiffe werden immer größer,aber die Frachtmengen die per Schiff transportiert werden nicht soschnell mehr.

Gruß Radi

rrindke
06.03.2011, 13:48
Hallo Gast User. Ein 40To. er LKW, kann nicht mit einer Waschmaschine fahren, aber ein kleiner Kastenwagen schon. Wie RadiR geschrieben hat, pflichte ich Ihm bei.
Wichtig: Es kommt nicht immer auf die Größe an, er muß nur allzeit bereit sein, und flexibel einsatzbar.
Es gibt wieder genug Händler, die 500- 1000To. Ware haben wollen. Es kann nicht jeder 5000 to. gebrauchen, und bezahlen. Stichwort Lagerhaltung.
Große Grüße vom kleinen Bunkerboot. Ralf

magisternavis
06.03.2011, 14:35
Hallo zusammen,

wenn ihr schon über die Möglichkeit einer Genossenschaft diskutiert.
Hier gibt es schonmal einen ersten Überblick über die rechtlichen Gegebenheiten.

206105

Wenn ihr da tiefer einsteigen wollt, bin ich gerne bereit, weiter zu helfen. PN genügt.

koje
06.03.2011, 14:48
Hallo unregistrierter
Dein Vergleich von einem neuen und alten Schiff hinkt gewaltig .
1. Ein altes Schiff hat sich von anfangan selbst finanziert und ist nicht ein millionen grab des steuerzahlers.
2. wenn diese moderne Schiff so rentabel sind dann erklär mir mal warum deilmann und edliche andere leute
wieder Binnenschiffe mit herkömmlicher Bauform und Antriebe bauen .
Die Super modernen Katamaranbinnenschiffe kommen einer Neuerfindung des Rades gleich ,bloß leider Herr Tretin ging der schuss nach hinten los. Durch den gewaltigen mehr Sprittverbrauch gegenüber einem Alten Schiffes geschweige das diese Fahrzeuge nicht ohne Ballast mindestenz 1,70m tiefg. nicht bewegt werden können was besonders gut ist bei niedrich wasser .Desweiteren den Sprittverbrauch meines 45 Jahre alten Motors von 188g/kw/h gegenüber eines heutigen neuen Schnellläufers von 233g/kw/h verstehe ich die rentabilität nicht mehr. Dann noch die beiden Katamaranfrachter die für die affi in Hamburg fahren das diese Fahrzeuge heute noch mehr als 2 Räume haben ist woll ein hon,in welchen Jahrhundert leben wir.
mfg Koje

Unregistriert
06.03.2011, 15:31
hallo Koje,

ich glaube, da hast Du ein paar Beiträge verwechselt;

daß sich jedes alte Schiff "selbst finanziert" hat ist eine eigenartige und kühne Behauptung;
und was ist in diesem Zusammenhang ein "Millionengrab des Steuerzahlers"?
(oder meinst Du damit alle Art von Subventionen?)

Deilmann baut in absehbarer Zeit ganz sicher keine Binnenschiffe, im Gegenteil ................... .

was haben mit alle dem denn Katamaran-Schiffe zu tun?
solche wurden bislang im thematischen Zusammenhang überhaupt nicht erwähnt und spielen keine Rolle.

wenn dein 45 Jahre alter Motor in allen Belastungszuständen erheblich sparsamer läuft als eine moderne Maschine so ist dies hochgradig erstaunlich; meinen Glückwunsch!

schöne Grüße

Bomätscher 60
06.03.2011, 19:06
Hallo Forum!

Bei allem Wohlgefallen für Lobbyarbeit mit einer bekannten Gallionsfigur an der Spitze, denke ich, daß dies nicht der Auftrag einer neuen Reederei oder Genossenschaft sein kann. Hier wären die bestehenden Verbände gefordert,
sich zu formieren und gemeinsam eine derartige Öffentlichkeitsarbeit zu forcieren, zumal dies auch ziemlich kostspielig sein dürfte.

Wenn sich eine neu gegründete Reederei oder Genossenschaft damit beschäftigen müßte, wäre das Ende näher als der geschäftliche Erfolg. Sicher muß Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden, bei Ladungsversendern wie -empfängern
gleichermaßen. Dort muß man zunächst einen Fuß in die Tür bekommen um dann mit der neuen Qualität und Quantität auch neue Leistungs - Transparenz an die Öffentlichkeit zu bringen.

Es wird sich dabei auch sicher nicht vermeiden lassen in den Segmenten des Massengutes mitzuwirtschaften. Allein aus den Gegebenheiten der Transportentstehung (Ladungsquellen) und des vorhandenen Schiffsraumes ist es nicht
anders durchführbar. Es wird sonst ebensowenig funktionieren, wie unter den heutigen Verhältnissen. Es wird sich auch künftig definitiv nicht rechnen, eine Reise zum Beispiel von Vucovar nach Rotterdam zu machen ,um anschließend
wieder leer nach Vucoar zu fahren. Dabei ist dann auch völlig unerheblich, wie groß und modern das eingesetzte Schiff ist.
Dies sei auch dem unbekannten Gast User mitgeteilt, der sich einbildet, daß jedes große, neue und meinetwegen auch besonders moderne Schiff automatisch wirtschaftlich gesund betrieben werden kann. Je größer und neuer ein Schiff,
desto schwieriger auch der Unterhalt. Die Kosten dieser Neuen potenzieren sich nämlich auch! Oder warum glaubst Du, dass inzwischen die Schiffseigner fast so schnell wechseln, wie die Freier bei einer Hafendirne? Das hat nichts mit
"Lustlosigkeit" zu tun, sondern damit, dass die Kosten die Einnahmen in den meisten Fällen übersteigen. Warum glaubst Du, gehen die Banken daran, Schiffe von insolventen Schiffseignern selbst zu ersteigern und häufig die alten Eigner
damit als Angestellte weiterfahren zu lassen?
Warum denkst Du, stöhnen nun auch die niederländischen Verbände über die immer weiter auseinandergehende Schere zwischen Frachteinnahmen und Unkosten wie Kraftstoff, Versicherungen, Reparaturkosten etc,etc,etc. Dies sind Fakten,
mein Bester, die ein blinder Disponent in seinem Büro nicht erkennen will aber dringendst erkennen sollte. Von diesem fahrenden Gewerbe wird nämlich sein Stuhl und sein Gehalt finanziert, nicht aber durch das verkrampfte Halten des
Telefonhörers. Und um Deiner anderen Irrtum auch aufzukären bzw. bei Dir zu beseitigen: Nicht die großen Schiffe und ihre Besitzer machen die lausigen Frachtraten! Das sind die Disponenten in den Büros, welche der Meinung sind, dass
ein Schiff mit 3.000 Tonnen nur etwa soviel Geld braucht, wie eines mit 1.700 bis 2.000 Tonnen verdient, da es ja bei gleichem Weg mehr Tonnen mitnimmt. Die Folgen aus solch unüberlegtem Handeln kannst Du weiter oben nachlesen.
Und noch etwas zum Schluß: Die allgemeinen Anforderungen zur Schiffsraumgestellung beziehen sich wieder sehr häufig auf Ladungsmengen zwischen Tausend und Fünfzehnhundert Tonnen und, wie nostalgisch (!), auf mehr als einen
Laderaum. Natürlich wird man dies nicht gerade für Erz oder Kohletransporte forden, aber bei Kies vom Oberrhein könntest Du schon wieder 4 bis 5 Räume brauchen.
Denk mal drüber nach, heute ist noch Zeit dazu!

In diesem Sinne einen schönen Restsonntag,

Gruß Achim

Unregistriert
06.03.2011, 19:45
... weil sie sich um die Kosten (nicht Unkosten) der Fuhrunternehmer (hier: Schiffer) keine eigenen Sorgen machen müssen; die Frachten werden nach Preis, Zuverlässigkeit, ggf. Geschwindigkeit und, nicht zu verleugnen, Symphatie vergeben.

wer Auftraggebern keinen guten Preis machen kann ist selbst schnell weg vom Fenster.

wer nicht erkennt, daß mit einem großen und modernen Schiff effezienter zu wirtschaften ist, dem ist nicht zu helfen.

warum Eigner von Neubauten nach kurzer wechseln?
na, nun stellen wir uns aber mal nicht naiver als wir sind ..............................

um niemandem zu nahe zu treten hier nur ein paar Stichworte:

Fördermittel bei Betriebsgründung, Personalkostenzuschuß für eine gewisse Zeit, zinslose Darlehen, Steuerbefreiung für eine bestimmte Zeit usw. usw. .

und?, dämmert´s?

manche Schiffe finden später den Weg zurück zum Ersteigner; wieso wohl?

Partikulier sein wollen ist eben nicht nur mit gutem Schiffsführer sein getan!


alaf und helau

koje
06.03.2011, 21:33
Hallo Unregistrierter
Zu minste hat nicht der Steuerzahler mein schiff subventioniert sondern ich mit eigne Hände arbeit bezahlt.Des weiteren verstehe ich nicht was du als neues (modenes) schiff bezeichnest sind die den nicht das non plus ultra? Nun zum Motor es gibt Abnahmeprotokolle wo dieses genau berechnt bzw.gemessen wird und diese daten stammen von ein mitsubischi bzw. Mak jeweils unter nennleistung.Entschuldige das ich nicht Birnen mit Äpfel vergleiche mfg koje

Reinier D
06.03.2011, 21:44
Deilmann baut in absehbarer Zeit ganz sicher keine Binnenschiffe, im Gegenteil ................... .
was haben mit alle dem denn Katamaran-Schiffe zu tun?
schöne Grüße

Hallo Unregistriert aus #121

Was Hat die FAHRGASTKABINESCHIFFEN hermit zu tun, ich kenne nür eine Deilmann der hatte eine Seekreutzfahrschiff und diverse Flüsskreutzfahrtschiffe wenn er gestorben ist und der Katamaran FGKS Mozart hatte er selb nicht gebaut aber de DDSG

mfg Reinier

Bomätscher 60
06.03.2011, 23:12
Hallo unreg. Gast User,

hoffentlich ist es nur dem Fasching zu verdanken, dass Du hier so einen Schmarr'n von Dir gibst. Naiv ist dann nämlich der, der hier glaubt das nur der Wegfall der Fördermittel zur Pleite führt.
Dies ist auch bei der modernsten Binnenflotte Europas (oder sogar der Welt) bedingt durch das Missverhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben. Nur Einfaltspinsel glauben, dass es anders wäre.
Der Schifffahrtsbetrieb muß auch nach dem Wegfall der Fördermittel und Subventionen funktionieren und sich selbst finanzieren können.
Du bist, falls Du aus der Branche kommst, wahrscheinlich einer von der Sorte, die ich weiter oben schon beschrieben habe. Früher Schubverbände von den ARA-Häfen zum Ruhrpott eingeteilt und heute
dem Partikulier erklären, das die Frachten "einsame Spitze" sind!
Und wer ist denn bei Dir Ersteigner? Die Werft oder die Bank, weil die meisten Reedereien ja schon seit Jahren keine Neubauten mehr bestellen, sondern selbst zumeist nur "abstauben" unter'm Hammer.

Nutze die Faschingszeit zum Denken, dann bringt's eventuell noch was für die Zukunft.

Gruß Achim

Unregistriert
07.03.2011, 08:58
hallo Bomätscher,

Du hast es verstanden: der Vergleich zwischen Ausgaben und Einnahmen ist die Bilanz; mit dieser fundamentalen Kenntnis bist Du sicher kein Einfallspinsel und ein enorm erfolgreicher Geschäftsmann.

sicher ist die Einnahmenseite bei dir erheblich höher als die Ausgabenseite; ich wünsche weiterhin ein derart erfolgreiches Geschäftsleben!

koje
07.03.2011, 13:28
Hallo zusammen
Sorry ich meinte die Till Deymann und die beiden baugleichen Frachter die für die Affi in HH fahren mit der neuerfindung des Rades die solten ja sooo schparsam und dadurch rentabel sein.
Gruß koje

seebear
07.03.2011, 14:35
Hi Koje
Das du den Till Deymann meintest, ist den Meisten denk ich hier schon klar.
Dieser "Unregistrierter" ist, so wie es ausschaut von der Schifffahrt so weit entfernt wie Bayern von der Meisterschaft.
Oder er will nur provozieren, so von wegen Überalterung von Schiffen und Leuten.
Verstecken müssen wir unsere Schiffe auf jedenfall nicht und der Anteil an kleinen Schiffe, wenn sie im richtigen Revier fahren, ist tendenzmäßig eher zu wenig.
Ach, ich würd aber doch mal gerne wissen wo es die Personalkostenzuschüsse gibt?
Und ich meine Personal keine Auszubildenden.
Aber ein richtiger Ansatz hat er doch erwähnt:
Wenn wir es mal endlich schaffen würden, dass wir sagen was wir an Fracht brauchen/wollen und nicht gesagt bekommen was es für ne Fracht gibt.
Jeder Anbieter bestimmt seine Preise nur wir bekommen bestimmt!

Gruß Werner mit wenige Zeit aber schon seit Stunden mit sooooo nem HALS

Yggdrasil
07.03.2011, 19:34
Hallo Forum,

Das meiste was ich hier lese,sind sachen immer wieder die gleichen argumente ect. und immer wieder stellt sich mir die frage,:"Wissen die leute nicht in was für einer gesellschaftsform sie leben?"
Kapitalismus,richtig!?
Und deswegen wird die frachtrate auch durch mehrere faktoren unter denen angebot und nachfrage die wohl wichtigsten sind.Deswegen wird ein 5000 tonner auch NIE die gleiche frachtrate wie ein 1000tonner bekommen.warum nicht?Hmm,also ich habe 5000 to die ich per schiff transportieren lassen will.Im Hafen stehn 5 tausendtonner und 1 5000tonner.Jeder WILL was zu fahren haben,wobei der grosse natürlich das gesammte frachtvolumen,um wirtschaftlich zu sein,gerne nehmen würde.Dem sage ich, natürlich bekommst du die gesammten 5000to,aber NUR zu einer niedrigeren fracht.Warum bin ich soooo gemein?Weil ich geschäftsmann und nicht lenin bin,ganz einfach.;O)Ich habe mehre optionen von denen ich die günstigste für MICH auswähle.Also was machen?Den ganzen alten und kleinen schiffraum vernichten?Das funktioniert nicht,da die groossen schiffe ja nicht überall hinkommen.De facto,sind grosse neue schiffe,unter den heutigen umständen, NIE mit maximaler effizients zu betreiben und dadurch auch schwer zu unterhalten.
Da ich längere zeit als ablöser gefahren bin und dadurch sachen gehört habe die anderen nicht erzählt werden,nur soviel zu den anderen sachen hier.
Es bringt überhaupt nichts,immer wieder den zusammenhalt der schiffer zu wollen.Ihr seit alleine ,glaubt mir und da ändern auch eure verbände nichts drann.Andrerseits müsst ihr auch einen gesunden egoismus haben,denn nicht eurer bester "kollege" bezahlt eure rechnungen und der wird euch im ernstfall auch nicht mit einer spende helfen.
Wenn ihr was ändern wollt fragt doch mal bei den leuten nach die die frachten bezahlen.Oh,NEIN,ich meine nicht die befrachter.OH,ja dafür hab ihr ja disponenten in den genossenschaften,klar.Nur,seit ihr schon lange nicht mehr die chefs und da die wissen das ihr müsst diktieren sie euch wohin sie wollen.Eine der grössten Duisburger Reederein,die hauptsächlich wie alle,nur noch disposition betreiben,wurde schon auf die finger geklopft,als sie massiv fracht an land zogen und diese dann wieder viel billiger zum tranport anboten.Nicht vom BDS oder BDB, sondern von den anbietern der fracht.Und,Nein,ich werde nicht sagen wer und woher ich das weiss.;O)Nur soviel,eure befrachter machen nix anderes.Also,was bleibt euch anderes übrig als geschlossen die verträge mit euren befrachtern zu kündigen und euch wieder, so wie es normal sein sollte,disponenten zu suchen,die für euch und nicht für sich selber arbeiten.In der zeitung Binnenschiffahrt fragte mal jemand,warum der frachtspiegel so weit ab von den tatsächlich gezahlten frachten wäre.Zur antwort bekam er,das dies die durchschnittlichen frachtraten wären.Das sollte zu denken geben.
Andererseits spielen auch andere sachen ne grosse rolle,wie zb. mein beispiel.
Ich hab einen angestellten, der 20/10 schicht fährt und auch noch 30 tage urlaub hat.NATÜRLICH,kann ich nie so günstig fahren wie jemand,der mit seiner frau fährt und erheblich weniger kosten zu tragen hat.
Jemand, der verlangt, das derjenige auf mich rücksicht nehmen soll,hat für mich zu viel marx&engels gelesen.Hier und heute nennt man das "Unternehmerisches risiko" und ist vom eigner zu tragen,nichts anderes.
Auch wenn ich zb.leer in Hamburg stehe und der disponent sagt,nun ja, ich hätte da ne tolle fracht von duisburg nach berlin.Sag ich da,toll fahr ich gleich mal leer hin!?NEIN,ich frage ob er nicht was nach duisburg hat, was wenigstens die unkosten deckt.Andere würden für die frachtrate NIE im leben fahren,aber bei mir decken sie die unkosten der leerfahrt und ich bekomme anschliessend ne sehr gut bezahlte fracht und bin wieder in des heimats gefilden.Denke ich dabei an jemand anderes als an meine firmenkasse?Wohl eher nicht,denn ich lebe nicht, wie oben beschrieben im linken himmel.
In dem sinne, viel glück.

PS.anständige befrachter ect. bitte ich um entschuldigung,ihr 2 seit natürlich nicht gemeint;O)

Kawumm 68
12.03.2011, 11:18
Hallo Forum!

Ich habe mich mal einige Tage nicht zu diesem Thema geäußert. Ich wollte sehen was ohne provokante Aüßerungen passiert. Nicht viel muss ich leider feststellen.

Ich sehe soviel Betrieb wie selten auf dem Rhein oder in Friesland. Ich habe den Eindruck dass alle Schiffe fahren. Und wir befördern weiter den billigen Scheiss. Ganze zwei Leute die sich bei mir gemeldet haben. Und hilfe oder unterstützung anbieten.

Die Wirtschaft brummt ohne Ende in der Seefahrt wird wieder voll auf Neubauten gesetzt, aber wir blöden Schiffer backen unsere kleinen Brötchen. Die Seefahrer machen es uns doch vor. In der THB, eine Zeitung, werden sogar Charterverträge mit den vereinbarten Summen und Zeit veröffentlicht. Und was machen wir? Wir sind zu doof um auch nur irgendetwas auf die Beine zu stellen. Aber das ist der Unterschied zwischen Porsche und Jahreswagen von Mazda fahren, zwischen eigenem Haus und Mietswohnung in Dbg, Urlaub auf den Malediven oder Achterschiff(Grillen) im Industriehafen . Weiter so! Es lebe die romantische Schifffahrt.

Wir könnten so leicht auf uns aufmerksam machen. Das muss kein Besofski auf dem Necher sein. Wie wäre es denn wenn man einzelne Ladungen verweigert. Das greift kaum einen Vertrag an. Mit Kohle könnte das funktionieren. Kein Patti fährt für drei Wochen Kohle. Das ist ein Weckruf.

Aber ich weis schon was jetzt wieder kommt. "Eh das, ist schei... wenn wir drei Wochen keine Kohle fahren wird der Laderaum nicht schwarz und der Schiffshund ist unsicher wo er kak... kann. Haben wir doch immer gemacht.

Und irgendwann ist man sechzig, sitzt aufn alten Kahn. Montag morgens, wie immer, macht man ne Kanne Öl in den Ofen der noch immer das Steuerhaus warm hält. Und bei einer schönen Tasse Tee oder Kaffee denkt man dann über die verpasten Chancen im Leben nach.

Gruß Kawumm 68

koje
12.03.2011, 12:10
Hallo kawumm 68
Du siest ja das Tiere ein recht auf den gnadenschuß haben aber der Binnenschiffer ist hart im nehmen er leidet im stillen ! Ich kann den Kollegen der auf dem Neckar besoffen gefahren ist verstehen denn man kann das Elend nur noch alkohollisiert ertragen. Leider bin ich gezwungen die Umwelt mit mein 48 jahre alten Motor zu belasten und leer von holland wegfahren .Hiermit entschuldige ich mich bei meine Kollegen das ich Sie nicht helfe, beim reichwerden des Befrachters und meiner selbstausbeutung.
Ein resignierter Patekullier (koje)

Joana
12.03.2011, 12:11
Hallo Kawumm 68,
Solange hier einige Leute sind, die nach dem Motto " Ich bin dafür, dass ich dagegen bin" gehen,ohne einen Vorschlag zur Verbesserung aus ihrer Sicht zu bringen, wird es schwer etwas auf die Beine zu stellen. Vielleicht kann man sich ja einigen, dass jeder auch etwas positives beitragen muss. Vielleicht kommt man dann zu einer Lösung, die für alle tragbar ist. Eines ist jedenfalls sicher: Es ist zu leicht die Verantwortung irgendwelchen Verbänden oder auch der Politik allein zuzuschieben. Jeder ist auch ein Teil seiner Situation und so muss man schon auch selbst etwas tun. Dabei können aber Verbände zur Mithilfe eingebunden werden.
Grüsse Joana

Joana
12.03.2011, 12:31
Hallo koje,
Alkohol kann nie eine Lösung sein. Er benebelt und beschädigt nur das Gehirn, das man gerade in schlechten Situationen besonders braucht. Nur ein Feigling flüchtet und wenn es in den Alkoholnebel ist. Wenn man meint eine Situation sei aussichtslos, muss man erst recht kämpfen. Wer resigniert lebt nicht mehr wirklich, er vegetiert nur noch und dafür ist das Leben viel zu kurz. Es ist eigentlich schön
zu leben, man muss es nur sehen und auch Kleinigkeiten zu schätzen wissen.
Gruss Joana

Kawumm 68
12.03.2011, 13:42
Hallo Koje!

Glaube mir ich habe vollstes Verständnis für Betriebe die mit dem Rücken an der Wand stehen. Ich kenne das selber nur zu gut. Ich konnte das im Elterlichen Betrieb sehen und musste dies auch in meiner Anfangszeit ertragen. Und ich halte es für eine wichtige Erkenntnis wenn man bemerkt das Selbstausbeutung nicht mehr reicht, und glaube mir ich weis wovon ich rede. Ich selber fahr meinen Betrieb auch runter in dieser Situation. Sperre und Eis tun da ihr übriges. Ich merke selber das Handeln auf untersten Linie eigentlich nichts bringt. Aber bitte nicht aufgeben. Ich bin mir sehr sicher das eine Zusammenwirken einer neuen Gemeinschaft mit dem BDS eine gute Chance hat. Ich bin mir sehr sicher das wir viele Betriebe durch Modernisierung retten können.

Und eine Neumotorisierung ist gar nicht so unrealistisch. Es gibt Hilfen vom Staat durch die WSV(100Mio-Programm). Eine deutliche Wertsteugerung des Schiffes ist auch für die Bank nicht uninteressant. Außerdem, und ich spreche aus eigene Erfahrung, bringt eine Brennstoffersparnis von ca 25 Tonnen im jahr richtig Geld. Bei einigen Schiffen kommt noch Geschwindigkeit hinzu. Aber was richtig was bringt sind die wegfallenden Reperaturen und deren Zeitverluste.

Außerdem bringt ein guter Steuerberater, der einem die Angst vor Zahlen und BWAs, SUSAs und Bilanzen nimmt, echt was. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen das man sich mehr mit eine Analyse seines Betriebes beschäftigt und Verbesserungen findet.
An alle macht mit!!! Wir sind die Basis. Ohne uns läuft nix! Last uns das endlich umsetzen!

Gruß Kawumm 68

koje
12.03.2011, 14:09
Hallo Forum
Ihr wollt vorschläge !!
Mit den vorschlag den ich habe werde ich mir keine Freunde machen. Solange Kollegen die sich übernommen haben auf den markt mitmischen und von den Banken bzw. Befrachter künstlich am kak...... gehalten werden und dadurch das Lied des geldgebers singen werden wir nix daran endern .Der größenwahn liegt in der Natur des Menschen. Also diese Kollegen müssen weg!
Gruß an alle Freunde (koje)

koje
12.03.2011, 17:03
Hallo Forum
3 stunden und ich lebe noch ich dachte mann würde mich in der Luft zerreißen oder habe ich den Nagel auf den Kopf getroffen?
Gruß ein überraschter Patekulier (koje)

Kawumm 68
12.03.2011, 18:11
Hallo Koje!

Ich spinne mal deinen Gedanken weiter. Wenn die Frachten, wenn auch künstlich, so gut sind, dass die die sich übernommen haben klar kommen, verdienen die anderen doch richtig Geld oder? Ist das schlimm? Kann ein Konto geschlossen werden weil es zu voll ist?

Aber was verstehst du unter "übernommen"? Da gibt es nach meiner Meinung zwei Möglichkeiten. Zu einen derjenige mit einem neuen modernen Schiff der alles auf eine Karte setzt und zum anderen derjenige der sich ein altes "Fass ohne Boden" kauft und versucht das Dinge am schwimmen zu halten. Da ist mir die erste Variante lieber. Da geht die Bank länger mit. Die neuen sind nämlich wertstabiler.
Außerdem denke ich das die Banken nichts künstlich am laufen halten denn das ist für diese gleichbedeutend mit Verlust. Wer sein Geld, Energie Lebenskwalität verschleudert das sind einzig allein wir.

Gruß Kawumm 68

Unregistriert
12.03.2011, 18:47
Kawumm,

mit deinem letzten Absatz hast Du eigentlich alles gesagt.

wer versucht, eine alte, unrentable Möhre künstlich am Leben zu halten hat verloren und ruiniert sich; ob er es weiß oder nicht.

da hilft nur, auch wenn es noch so bitter und leichter gesagt als getan ist, aufgeben.

dadurch gäbe es auch weniger zu Verfügung stehender Frachtraum und die Preise würden steigen.

die maroden "Seelenverkäufer", die aus dem letzten Loch pfeifen und zu jedem Preis fahren (müssen?) machen in gleichem Maße wie die "Ostblockwracks" die Preise kaputt.

ich weiß wie schwer es für einen Schiffer ist an Land zu gehen, aber die Heizer von den Dampflokomotiven mußten damals auch andere Jobs annehmen als Diesel- und Elektroloks auf die Schiene kamen .......................

die Marktwirtschaft ist hart und unerbittlich, da hilft nur realistisches Denken und Handeln; bei dem hohen Überangebot an Frachtraum wird es von keiner Seite Hilfestellungen oder Subventionen geben.

hilf dir selbst, dann hilft dir Gott
(nur so geht´s)

koje
12.03.2011, 19:05
Hallo kawumm 68
Ich kenne Leute die hatten ein Schiff 67x7,1m bauten ein tanker 110x11,4m den geht es jetzt besonders gut (meine es im negativen sin) .Ich habe gelernt ein schrit nach dem andern zu machen und nicht mehrere schiffskategorien zu überspringen .Denn das ist das größte Problem der Kollegen . Sie wollten schnell reich werden oder warum haben Familien die ein schiff in bau hatten und noch nicht fertig war schon den nächsten bestellt . Auch ich habe mich im kleinen Schrit vor 3 Jahre Vergrößert . Aber weiter die nvg ,imperial usw. werden doch nicht ohne hintergedanken Kollegen mit Geld aushelfen für eine Motorreperatur oder Schiffs Kauf usw. oder meinst du nicht dann läst es sich besser sagen der Kollege kann dafür fahren warum du nicht. Die Banken halten nicht still bei den Chinaschüsseln ,oder warum haben die letztes Jahr ein aufschub bekommen. Denn solange sie Fahren muß keine bewachung gestellt werden. Selbst die Rabobank kaufte den Koppelverband Josha und Josha 2 damit das Fahrzeug nicht für ein schnäpchen Preis weg geht damit die Preise der Neubauten noch künstlich hochgehalten werden. Denn wenn die Preise von den Neubauten erst richtig fallen haben die Banken gewaltige Probleme ,und müssten dann in einer Badbänk gewandelt werden. Grüß Koje

Kawumm 68
12.03.2011, 19:44
Hallo Koje!

Ich kann dir andere Beispiele geben. Der Zeitpunkt wann du was machst ist mit entscheidend. Ebenso ein wenig Glück.

Aber so allmählich erkenne ich die wahren Totengräber der Binnenschiffahrt. Die da sind Gleichgültigkeit, Pessimismuss, Dummheit, Trägheit, Neid und Nachlässigkeit

Gruß Kawumm 68

koje
12.03.2011, 19:59
Hallo Kawumm 68
Siehste damit hast du aufgezählt was in der Natur des Binnenschifffers stegt.
Gruß Koje

Kawumm 68
12.03.2011, 20:26
in mir nicht !!!

Gruß Kawumm 68

Joana
12.03.2011, 23:34
Hallo Koje,
die Eigenschaften die Kawumm aufgezählt hat haben nichts mit der Natur der Binnenschiffer zu tun. Es ist leider die Natur vieler Menschen aus allen Bereichen. Gleichgültigkeit und Neid entsteht aus Trägheit, weil man zu faul ist etwas zu tun. Trägheit steckt wohl in jedem drin, aber meist siegt doch die Vernunft. Nachlässigkeit entsteht aus der Dummheit. Dagegen kann man was tun, nämlich lernen. Das geht aber nicht mit Pessimismus, denn der lähmt.
Kawumm sagt richtig, ---- in mir nicht-----. Merkst du was ???? Man darf sich nicht unterkriegen lassen. Kein Mensch ist es wert, das man sein eigenes Leben aufgibt oder wegwirft. Es ist manchmal sehr schwer zu kämpfen, aber es lohnt sich doch.
Gruss Joana

Kawumm 68
13.03.2011, 00:03
Hallo Joana!

Der Koje hat ja nicht ganz unrecht. Erfolg und Misserfolg liegen ja sehr dicht beinander. Ich bin ja auch von vielen Kollegen enteuscht. Auch ich muss, wie viele andere auch mit meinem Betrieb kämpfen. Da sind solche Gefühle und Empfindungen eine echte Gradwanderung. So maches mal muss man sich echt gegen schlechte Gedanken stemmen. Aber es lohnt sich und man sollte damit nicht aufhören. Du hast es gut zusammengefast.

Wie wäre es mit einen neue Slogan, Yes we move it.:lool:

Gruß Kawumm 68

Joana
13.03.2011, 00:18
Hallo Kawumm 68,
die meisten Menschen müssen in der heutigen Zeit kämpfen. In den meisten Branchen wird nach unten getreten und Preise bzw. Löhne gedrückt und je weiter man nach oben kommt um so grösser sind die Gewinne und es reicht immer noch nicht. Aber ein Slogan wie deiner wäre nicht schlecht. Es hilft in depressiven Stimmungen sich selbst nach oben zu ziehen. Und wenn sich mehrere den Slogan zu eigen machen würden könnte vielleicht doch etwas gemeinsames entstehen.
Gruss Joana

koje
13.03.2011, 11:57
Hallo Forum
Ein neues Spiel.
Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?
Wer hat Angst vor der Bösen Bunkerrechnung?
Gruß Koje

Kawumm 68
13.03.2011, 12:20
Hallo Koje!

Ich denke die wenigsten hier. Denn wie einige Experten hier ja alles super aushandeln und gut kalkulieren bedeutet eine hohe Bunkerrechnung einen hohen Umsatz und damit einen hohen Gewinn. Oder hat sich da doch einer verrechnet?

Außerdem stehe ich total auf Steuern zahlen. Am liebsten zahle 1 Mio im Jahr. Oder möcht das einer nicht?. Wer seine Steuern nicht zahlen kann hat sich nämlich verkalkuliert. Und noch was, wer keine Steuern zahlt ist nur noch einen Schritt weit weg.

Gruß Kawumm 68

seebear
13.03.2011, 12:41
@Kawumm68
genauso ist es
Aber der Dieselpreis dürft nun schon gewaltig nach oben gegangen sein.
Ich selbst muss ja nur einmal im Monat bunkern und hab zudem die Betriebstoffe frei. War nur geschock als ich nach Hause kam was so die Zapfsäulen abverlangen

RadiR
13.03.2011, 12:57
Hallo Koje,
wieso böse Bunkerrechnungen? Was wäre das Leben eines Binnenschiffer ohne die lieben Bunkerrechungen ? Mit dem bezahlen der Bunkerrechungen geht auch unser liebes Geld wieder weg und das Spiel beginnt von vorne. Stell Dir einmal vor, das Du keine Bunkerrechungen mehr bezahlen muss. Was machst Du dann mit dem vielen Geld? Dann hast Du nur neue Probleme mit dem vielen Geld.Mit dem vielen Geld kommen dann jede Menge neue sogenannte Freunde,die nur eins wollen,Dein liebes Geld. Oder willst Du mit dem vielen Geld neue Schiffe kaufen um noch mehr Frachtraum auf Wasser zubringen. Genieße doch einfach Deine Bunkerrechungen zu bezahlen zukönnen und freue Dich wie andere durch Dich Reich werden.
Gruß RADI

Joana
13.03.2011, 12:59
Hallo,
der Sinn einer guten Buchhaltung ist wohl, dass sie mit null oder mit plus auf der Habenseite ausgeht. Sobald auf der Habenseite ein minus auftaucht, fängt man das hin und her schieben an. Kommt irgendetwas dazwischen ( z.B. eine Reparaturrechnung) wird noch mehr geschoben, aber irgendwann bedeutet es das aus. Man kann an der eigenen Arbeitskraft geldmässig einsparen, aber mal ehrlich: die ersparten Summen decken die anfallenden Kosten kaum. An den Steuern zu sparen lohnt sich nicht, denn der Staat ist so pleite, dass sie kontrollieren wie verrückt und sogar inzwischen Rückstände oder Zuschüsse zurückfordern, die mehr als 10 Jahre zurückliegen.
Abgesehen davon ,dass jeder Steuern zahlen muss. Was die Spritrechnungen betrifft, denke wird es nicht mehr lange so weiter gehen.
Und ich glaube, dass da bestimmt die LKW Lobby dagegen angeht, zumindest den Anfang macht. Und da würde ich mich anschliessen. Konkurenz hin oder her. Das Thema betrifft ALLE !
Gruss Joana

Unregistriert
13.03.2011, 13:12
bei den Spritpreisen ist es wie mit den Frachtraten:

jeder versucht einen möglichst hohen Preis zu erzielen ...........................................

(und alle machen mit)

koje
13.03.2011, 16:23
Hallo Kollegen
Die 10 Gebote des Binnenschifffers
1. Du sollst keine anderen Befrachter neben mir haben
2. DU sollst nicht den Namen des Befrachters missbrauchen
3. DU sollst 365 Tage im Jahr Fahren
4. Du sollst den Befrachter und Geldgeber ehren
5. Du sollst nicht jammern
6. Du sollst nicht beim andern Befrachter fremdgehen
7. Du sollst nicht mehr fracht verlangen
8. Du sollst nicht die wahre garge sagen
9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Schiffes
10.Du sollst icht begehren das Hab und Gut deines Befrachters
Gruß Koje

Joana
14.03.2011, 00:00
Hallo Koje,
ich geb dir in einem punkt recht.
5. Du sollst nicht jammern.
Begehren darf man alles, nur einfach nehmen geht nicht. Alles andere ist zu negativ. Auch ein Binnenschiffer ist ein Mensch mit Rechten.
Er muss sie nur durchsetzen können bzw. wollen. Und wenn er es allein nicht schafft geht es nur mit Hilfe anderer oder in der Gemeinschaft mit anderen Binnenschiffern. Mensch Leute hier in dem Forum geht es doch auch, weil hier die gleichen oder ähnlichen Interessen verbinden. Da muss doch mal mehr zu machen sein.
Gruss Joana

rrindke
14.03.2011, 07:32
Wie verdoppelt man den Wert seines Schiffes?
Einmal die Tanks vollmachen!:confused1: mfG Ralf

koje
14.03.2011, 10:04
Hallo Ralf
Als Vorschlag gibst du als Werbegeschenk bei der Bunkerung ein Taschenrechner dabei, damit die Kollegen mal Rechnen lernen .Verges aber nicht die Kollegen mit dem Umgang des Heitech Gerätes anzulernen.
Der Rechenkünstler Koje

rrindke
14.03.2011, 10:18
Bitte zu beachten: Nicht die Leute auf den Bunkerbooten, machen die Dieselpreise, und die Einführung der ECO Cart, ist auch nicht auf unserem Mist gewachsen.
Im Gegenteil. Die Gewinnspanne " Mage " hat sich seit 2001 halbiert. Eigendlich ist die Mage eine Blamage. Die guten Jahre waren, als die Reedereien noch Ihre Schiffe hatten. z.B. S & B, Stinnes oder Wintrans. Die Besatzungen kuckten nicht auf ein paar Lieter mehr oder weniger. Auch mit dem Material wurde nicht sehr sparsam umgegangen. Da konnte es einem nicht verwundern, das die Reedereien, diese Schiffe schnell an Ihre Angestellten verleast hatte. Aber zu dieser Zeit war ich noch als Patti ( Partikulier) unterwegs. Die fetten Bunkerjahre waren vor meiner Zeit. Aber Geld in ein neues Bunkerboot hat keiner gesteckt. Die neuesten sind glaube ich aus den 60igern. Heute heißt die Devise. Nicht flunkern, sondern Bunkern.
Wenn Dir das Wasser bis zum Hals steht, dann lass den Kopf nicht hängen.
Koje, ein Taschenrechner ist kein Heiteck, sondern Anteck. Heute nimmt man einen I Pott. Früher hatte man im Ei Pott, nur Eier gekocht. Und auf meinem Taschenrechner, ist das Minuszeichen am meisten abgegriffen. Kann ich schon fast nicht mehr erkennen. Schöne Grüße vom Dattelner Meer Ralf

koje
14.03.2011, 11:00
Hallo Ralf
Ich wollte die Kollegen mit einen I Pott nicht überfordern. Außerdem ein Taschenrechner mit 6 stellen reicht vollkommen aus bei den Frachtraten. Denn ein Rechner mit weniger stellen würde eine Sonderanfertigung sein und damit zu teuer als Werbegeschenk.
Der mit große Zahlen rechnen kann. Koje

Navico 2
14.03.2011, 11:54
Hallo Ralf,
157,
Ich stimme Dir 100 pro zu.

Gruß Manfred,
der auf einem Bunkerboot gelernt hat und 1 Jahr als Ablöser gefahren ist, aber in den goldenen 60ger Jahren.

RadiR
14.03.2011, 12:12
Hallo Ralf,
die Fa. Göttert aus Lu-hafen hat vor einpaar Jahren (ca.2000) ein neues Bunkerboot in Betrieb genommen.
Gruß RADI

Eilers
14.03.2011, 12:21
Moin moin,
@koje: Wenn alles so Negativ ist, frage ich mich, warum du noch fährst!? Jammern nützt nichts! Ändere das! Wenn ich zu wenig verdiene, gehe ich zum Arbeitgeber und dann wird verhandelt! Sollte das Negativ ausfallen, muß ich den Arbeitgeber wechseln! Notfalls solange bis ich mein Ziel (Leben) erreicht habe!
Sicher gib es immer schlechte zeiten, in denen man nicht so viel verdient. Dafür muß man dann Rücklagen bilden.
Wir können im Winter (Witterungsbedingt) nicht Arbeiten. Lösung: Im Sommer Arbeiten wir soviel, das wir genug für den Winter haben! Das muß ein Arbeitnehmer, und so sollte es auch ein Arbeitgeber können!
Sicher gibt es im Winter schlechtwetter Geld, das reicht aber nicht, wenn ich meinen Lebensstandart halten will! Deshalb Rücklagen!
Sollte ich keine Rücklagen bilden können, muß ich (du) etwas ändern, sei es durch verhandeln, wechsels oder auch mal eine Reise absagen mit klaren Worten!
Wenn ich natürlich schon aus finanziellen Gründen einen Auftrag (Reise) nicht absagen kann, habe ich zu spät gehandelt.

Joana
14.03.2011, 12:45
Genau Eilers,
Jammern macht nichts besser, im Gegenteil, man fühlt sich noch schlechter. Jetzt ist Aktion gefragt. Also mal her mit Vorschlägen.
Gruss Joana

rrindke
14.03.2011, 13:35
Ein Skipper der viel Schulden hat, der lässt den Mut nicht sinken.
Er hält den Po zu Fenster raus, zeigt Eier, Wurst und Schinken.:lool:
Ralf

Joana
14.03.2011, 13:38
Das möchte ich sehen
Gruss Joana

koje
14.03.2011, 13:56
Hallo Eilers
Warscheinlich hast du mein Bericht 132 nicht gelesen, oder ist dir entgangen das ich von Holland leer fahre und mich bei meinen Kollegen entschuldigt habe das ich sie nicht helfe bei der Selbstausbeutung.
Gruß Koje

koje
14.03.2011, 16:12
Hallo Forum
Ich möchte gerne mal die Gesichter sehen von den Kollegen die eine Stundung der Steuern wegen des Haveriefalls Waldhof bekommen haben, wenn sie die gestundeten und aktuellen Steuern aufeinmal Bezahlen müssen. Denn aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Ich weiß nicht wie sie es bei diesen Frachtraten bewerkstelligen werden.
Ein gerne zahlender Steuerpflichtiger.Koje

Eilers
14.03.2011, 16:41
Moin koje,
deinen Beitrag 132 habe ich gelesen. Sollen jetzt alle LEER von Holland alkoholisiert wegfahren, bis sie den Gnadenschuß bekommen???

koje
14.03.2011, 17:02
Moin Eilers
Nicht jeder versteht mein schwarzen Humor (schwärzer als der englische).Vorm Gnadenschuß hat mann noch ein wunsch frei der wehre bei mir Alkohol damit ich mit ein lächeln hinsieche. Ich wünsche dir weiterhin viel spass bei der Selbstausbeutung.
Der öl aufs feuer kippende. Koje

Unregistriert
14.03.2011, 17:40
ja, genau so stellt sich mancher an Land den Binnenschiffer vor, wenn er Berichte von Schiffunfällen unter Alkoholeinfluß ließt.

nur gut, daß wir hier unter uns sind ............................................. (?!?)

RadiR
14.03.2011, 18:14
Hallo Koje,
mit dem Alkohol gibst Du ,Dir selbst den Gnadenschuß!
Gruß RADI

koje
14.03.2011, 18:28
Hallo RadiR
Leider auch du verstehst mein schwarzen Humor nicht. Ich bin bloß zu schreibfaul um dabei zuschreiben das ich nicht Trinke,Rauche,und nur eine Parnerin habe. Aber bevor ich dieses weiter ansehe wie wir ausgenutzt werden ziehe ich den Gnardenschuß mit einem letzten wunsch vor eine Flasche Jack Daniels, eine Hawanna , und eine Nacht mit meiner Partnerin.
Der mit verbundene Augen stehende Koje

Kawumm 68
14.03.2011, 18:36
Hallo Koje!

Du kippst kein Öl ins Feuer sondern Wasser. Du machst, trotz schwarzen Humor, den ich sehr schätze, das letzte Lichtlein, aus. Vieleicht ist es ja bei dir schon Galgenhumor.

Du bist leer von Holland hoch. Sei doch so mutig und sag uns was du jetzt machst und welche Zweistellige Fracht du bekommst.

Gruß Kawumm 68

koje
14.03.2011, 18:43
Hallo Alle
Bevor hier einer kommt das es ja 3 wünsche währen solte mal genau lesen ich habe geschrieben eine[U] Flasche,[U]eineZigarre und eine nacht.
Der zwischen den zeilen lesender koje

koje
14.03.2011, 18:56
Hallo Kawumm 68
Ich habe schmerzlich kapiert unseren Kollegen nicht zu vertrauen, den sobald mann denen den Rucken zu dreht ein Messer in den selbigen bekommt. Darum kämpfe ich lieber alleine. Ich versuhe mit meine Beiträge die Kollegen etwas wach zurütteln. Habe mir vorgenommen als letzter deutscher Binnenschiffer ausgestofft im Museum ausgestellt zu werden (Schwarzer H.)
der unsterbliche Koje

Flusspirat77
14.03.2011, 20:23
@koje

Fang doch an zu Saufen, das konserviert. Oder Rauchen, weil Räucherware hält sich ja länger.
Ausstopfen lassen is doch doof.

Gruß Stephan
(der ebenso schwarzen Humor hat)

Joana
14.03.2011, 23:32
Hallo Koje,
ist ja ein toller Abgang. Jack Daniels mit Havanna - sehr stilvoll. Und - Deine arme Partnerin steht nach dem stilvollen Abgang allein da?
Sie tut mir leid.
Diejenigen denen du die Schuld an der Situation gibst interessiert das aber überhaupt nicht.
Gruss Joana

koje
15.03.2011, 00:27
Hallo Joana
Solange du und Ralf hier so mitschpielen (im posetifen sinn) macht es richtig spaß mein schwarzen Humor auszuleben.Brauchst keine angst haben unsere Familie kann einige Generationen Selbsständigkeit in der Binnenschifffahrt aufzuweisen,auch die haben sich nicht unterbuttern lassen und ich werde auch nicht damit anfangen,den meine signatur sagt alles. Wenn die Kolegen nicht bald aufwachen dann kann man denen nicht mehr helfen. Mit den Gnadenschuß will ich nur darauf hinweisen das es manschmal besser ist lieber ein ende mit schrecken als ein schrecken ohne ende, mit der Flasche und Zigarre meine ich das man sich am ende noch einmal richtig gut gehen lassen soll damit die Kolegen merken wofür wier den Beruf machen. Nämlich um zu leben (genießen) und nicht zur selbsausbeutung.
koje der seiner vergeudeten zeit nachtrauert

Joana
15.03.2011, 00:34
Hallo Koje,
Sich nicht unterbuttern zu lassen ist sehr gut und dass man arbeitet um zu leben und nicht umgekehrt ist richtig. Denn ich muss ehrlich sagen, ich kann mir was erregenderes vorstellen als einen nach Alkohol und Rauch stinkenden Mann der im Selbstmitleid zerfliesst neben mir zu haben.
Gruss Joana

Eilers
15.03.2011, 00:42
:wink:Moin Joana,
sollten wir uns mal treffen, nehm abstand von mir,
ich trinke zwar keinen Alkohol :hupf:,
aber bin Raucher.:regen:

Joana
15.03.2011, 00:54
Hallo Eilers,
Du wirst lachen, ich rauche auch. Aber ich meinte mehr die Gesamtmischung. Vor allem kann ich jammernde Männer nicht ausstehen.
Es ist in Deutschland die letzten Jahre immer mehr in Mode gekommen. Nur macht es die Situation nur schlechter und nicht besser.
Gruss Joana

koje
15.03.2011, 00:58
Hallo Eilers
Das ist hier ein ernstes tema und keine bagger ecke aber siste auch du weist wofür du arbeitest um zu leben und nicht zur selbstausbeutung
der schwarze humurist koje

Eilers
15.03.2011, 01:09
Moin moin,
Flirten würde ich das nicht grad nennen. Ist aber auch nicht schlecht, das hält jung und macht freude!

Joana
15.03.2011, 09:33
Hallo zusammen,
Flirten sieht bei mir auch anders aus.
Es gibt einen Spruch der heisst " Ich stehe meinen Mann" und genau diesen Mann versuche ich aus euch rauszukitzeln. Jammert nicht so viel, sondern tut mal was !!!!
Gruss Joana

Joana
15.03.2011, 23:55
Hallo zusammen,
auf ein Neues! Überlegt nochmal das Thema Genossenschaft. Ein Plus Punkt wäre zum Beispiel unter anderem auch eine bessere Logistik der Ladung.
Ich denke dabei, dass für den einzelnen da weniger Leer - oder Mindermengenfahrten anfallen würden. Es ist zu einfach immer wieder auf verschiedene Verbände hinzuweisen " die müssen was tun " WIR MÜSSEN WAS TUN !!!!!!!
Nur wer wagt gewinnt.
Gruss Joana

koje
16.03.2011, 00:53
Hallo alle
Tut mir leid das ich heute nicht anwesend wahr habe etwas für unser wohlbefinden getan (Schoppingtur) war herlich mal zu genießen ohne sich selbst auszubeuten. Aber es gab dennoch etwas negatifes als wier zurück kamen war unser junggebliebenes fahrzeug (Schiff) gans schön lose trotz vorschriftmeßieger befestigung. Leider haben unsere Kolegen sich bei der selbstausbeutung übertroffen. trotz allem lassen wier uns nicht den tag versauen sondern genießen diesen weil wier jetzt wiessen wofür wier sooo hart arbeiten.
Habe heute ein dollen spruch gehört von einem guten holländischen Kolegen der lautet
Das Gehirn des Patekuliers ist im Tresor der Bank, wenn der Bänker diesen öfnen würde bekäme er goße probleme
Der Tresorknacker koje

Joana
16.03.2011, 01:03
Hallo Koje,
Oder die Tresorknacker bekämen die Tricks noch mehr Geld zu machen als beim Tresorknacken.
Nichts für ungut.
Gruss Joana

Schappes
16.03.2011, 01:13
Hallo


es heisst auch....wer nie vom Weg abkommt, bleibt auf der Strecke...ich mein nur mal so allgemein zum Thema

FG der schappes

koje
16.03.2011, 10:53
Hallo Schappes
Ich hoffe das unsere Kolegen heller sind als ich (habe nur Baumschule) brauchte eine weile disen zu verstehen. Kommt aber gut
der zwieschen den zeilen lesende koje

koje
16.03.2011, 11:23
Hallo Schappes
Werde mal probiren ein gewerbeschein für kleine einbrüche bis 100000€ zu bekommen damit ich nicht schwarz arbeite und meine steuern bezahlen kann.
der erliche koje

Navico 2
16.03.2011, 11:24
Hallo Koje,

Zu Beitrag 185.
Ich weiß nicht, was ein Schiff festmachen, meeren oder anbinden mit Frachtraten zu tun hat.
Wenn Du Dein junggebliebenes Schiff allein läßt, mußt Du mehr machen als nur nach Vorschrift festmachen.
Für ein schlecht gemeertes Schiff kannst Du doch nicht Deine Mitbestreiter verantwortlich machen ?
Entweder eine Bordwache an Bord zurücklasen, oder alles, was Draht und Tau heißt, an Land festmachen. Und dies vernünftig und gut durchgeholt.
Und nicht meeren, wie ein Ruschischer Kohlenachen.
Ich habe oft beobachtet, das Schiffe, ob leer oder beladen, lange und gut Allein liegen, weil sie gut gemeert sind.
Da könnte eine Seeboot vorbeifahren, aber die liegen sicher wie in Abraham Schoss.

In diesem Sinne

Gruß Manfred

koje
16.03.2011, 11:52
Hallo Naviko 2
Du hast recht ich habe aber geschrieben das es lose war und nicht abgerissen. Heufig versuchen die Kollegen das blaue Band zu erlangen,meiner meinug nach um schlechte Frachten noch irgentwie gut zu fahren und ich glaube das dieses mit dem thema Frachtraten zu tun hat wobei die vorschriften und rücksichname auf der strecke bleiben.
der das fest machen gelernt hat koje

rrindke
16.03.2011, 12:27
Seit der Erfindung des AIS, kann man ja nun sehen, wie schnell manche Kollegen fahren. Gestern kam ein beladener Tanker mit 13,2 Kmh aus dem Dattelner Meer, in Richtung Hamm Kanal. Auf meiner Höhe waren es noch 12,7 KmH. Nur weil im Hamm Kanal ein stündlicher Richtungsverkehr ist. Drei Tage in Rotterdam auf Ladung warten, das geht. Aber mal eine Stunde in Lünen, das geht nicht. Genau wie zur Schleuse. Im AIS sieht man die Schiffe von Münster, oder anderst herum aus Richtung Herne kommen, also den Hebel auf den Tisch. Ob da bei mir oder den Kollegen ein Tankwagen angeschlaucht ist, interessiert nicht. Hauptsache man ist der erste. Aber möglicher Weise sind das die Kollegen, die nachher als erster mit Herzinfarkt aus dem Friedhof liegen. Hauptsache man ist der Erste.
Oder díe leben nach dem Motto, " Der alte Sprit muß weg " koste es ( er ) was es wolle.
aber ich habe Nachschub. mfG Ralf

Kawumm 68
18.03.2011, 13:19
Hallo Forum!

Zu schnelles fahren liegt aber auch im Auge des Betrachtes. Oft ist auch zu sehen das die Schiffe wie eine Ziege fest gemacht werden. Einige verstehen nicht warum eine kurze und zu steile Leine schneller bricht als eine lange Leine.
Das schärfste ereignete sich in Dörpen. Wer die Schleuse nicht kennt, sie ist 105m x 12m. Im Unterwassser befinden sich einige Dalben. Ich versuchte nun mit meinen Schiff, geladen 100m x 11,48, vorbei an einem Stilliger in die Schleuse zu fahren. Der Stillieger, ein herunter gekommenes Schiff ca 60m beschwerete sich lautstark ich wäre zu schnell vorbei gefahren. Das alles rund 100 Meter vor der Schleuse. Kommt nicht oft vor aber da fehlten mir die Worte.

Aber wir kommen vom Thema ab. Wir sollten weiter vorschläge finden wie wir das Schiff ind den Mittelpunkt rücken können. Ich schreibe noch einige Zeitungen an um diese auf meinem Schiff einzuladen.

Was haltet ihr den von einer Webseite in der nur ausgewählte und vertauenserweckende Schiffer ihre Abschlüße anzeigen? So könnte bei genügend Mitglieder der Spotmarkt mit beeinflußt werden. Hier könnten z.B. auch die günstigsten Bunkerstationen ermittelt werden. Viele weitere Möglichkeiten würde da möglich werden.

Gruß Kawumm 68

Bomätscher 60
18.03.2011, 16:14
Hallo Kawumm 68!

Grundsätzlich wäre es eine gute Möglichkeit. Persönlich glaube ich aber, dass es kaum vernünftig funktioniert, da jeder den man spricht immer eine bessere Fracht hat als man selbst.
Danach dürfte ja auch niemand wirtschaftliche Probleme haben, nur diese sind ja kaum zu verbergen und können eben nicht so leicht weggelogen werden.
Wenn, dann müßte dies wieder mit einem Faxabschluß oder ähnlichem belegt werden müssen. Hier gibt es aber eventuell wieder Probleme mit dem Datenschutz bezüglich der Absenderpreisgabe.
Es ist leider so, dass ich zwar jedem etwas (auch vertrauliches) zeigen kann und darf, es wohl aber nicht flächendeckend publizieren darf wie z.Bsp. über's Internet.
Ich meine mich erinnern zu können, dass früher mal bei "Bargelink" die abgegebenen und letztlich auch zugeschlagenen Preise sichtbar sein sollten, zusammen mit allen Daten der beteiligten Bieter.
Das wurde bereits nach kürzester Zeit abgeschafft wegen Datenschutzproblemen. Ich weiß allerdings nicht, wie es heute ist und ob der Betreiber einen anderen Weg zur Veröffentlichung gesucht
und gefunden hat.
Am ehesten könnte dies noch in einer Genossenschaft funktionieren, in der es nur "GLEICHE" aber keine "GLEICHEREN" gibt. Aber diese allgemeine Transparenz gibt es meines Wissens auch nicht bei
DTG und auch nicht bei MSG.
Ich glaube, das alles gab es letztmalig vor der Abschaffung des FTB bzw. ähnlicher Frachtfestschreibungen bei unseren Nachbarn.

Gruß Achim

magisternavis
18.03.2011, 16:45
Hallo zusammen,

um nochmal auf die Vorschläge von Kawumm68 zu kommen.

1.) Frachtraten
Könnte man z.B. als kleines Download-Programm hier aus dem Forum kostenlos zur Verfügung stellen. Der Vorstand des Vereins "Binnenschifferforum hilft e.V. i.Gr." denkt gerade über eine solche Variante nach.

2.) Bunkerstationen
hier könnte anfangs eine kleine Excel-Datei schon mal gute Dienste leisten. Frage ist, wer gibt Preisänderungen ein? wie häufig sind die Preisänderungen?

Eilers
18.03.2011, 17:07
Moin zusammen, ich hab mal Beispiele raus gesucht, wie es ausehen könnte, was magisternavis angesprochen hat. Natürlich müßten diejenigen, die gebunkert haben den aktuellen Preis einfügen. Für Kraftsoffe an Land gibt es das schon lange. Zb.: clever-tanken usw.
Was haltert ihr hiervon? http://www.rhinecontainer.nl/website/index/index.php?pagid=46 . oder so? http://www.lubeca-marine.de/bunkerpreise.html

magisternavis
18.03.2011, 17:57
Ja, genau, so hatte ich mir das vorgestellt. Jetzt müsse man nur noch ein Suchprogramm haben, dass die Bunkerstationen abfragt und die Preise hier zur Verfügung stellt. Werde mal mit meinen IT-Fuzzies darüber reden.

Eine kleines Excel-Programm zur Frachtratenberechnung habe ich hier mal eingestellt. Wäre dankbar für weitere Anregungen.

210698

Bomätscher 60
18.03.2011, 18:09
Hallo Magisternavis,

irgendwie geht Deine Anhangseite nicht auf!

Gruß Achim

Eilers
18.03.2011, 18:09
Hall magistanavis, bei deinem Anhang stimmt etwas nicht. Ungültige Angabe: Anhang
Wenn du einem normalen, gültigen Link im Forum gefolgt bist, wende dich bitte an den Webmaster

magisternavis
18.03.2011, 18:11
Probier es bitte nochmal. Ich habe gerade noch dran gearbeitet.
Ich kann es von meiner Seite aus aufrufen.

Wenn die Datei mit "schreibgeschützt" aufgeht, dann einfach die Datei unter einem anderen Namen speichern.
Dann könnt ihr sie bearbeiten.

Eilers
18.03.2011, 18:17
Hallo, ist jetzt OK. Super gemacht! Danke

Bomätscher 60
18.03.2011, 18:31
Hallo Magisternavis!

So weit so gut. Das wäre für alle die bisher nicht vernünftig rechnen und kalkulieren konnten bestimmt eine große Hilfe. Nur müßte man dies auf eine breite Basis bringen
(möglichst viele Schiffe derartig erfassen), damit man dann auch verläßliche Frachtenspiegel erstellen bzw. an der Veränderung der Frachtraten arbeiten kann.
Das alles ist sicher auch eine Vertrauensfrage und wie ehrlich jeder bei seinen Angaben ist. Aber so hätte man zumindest keine Datenschutzbestimmungen verletzt.
Vielleicht könnte man die Kalkulationstabelle noch um die Punkte "Personal-", "Betriebstoff-", "Versicherungskosten" sowie "Rücklagenbildung" erweitern. Das wären
dann für die Betriebsgründer oder jetzt bereits mit Rechnungswesen überforderten Betriebseigner erhebliche Erleichterungen. Logischerweise müßte dann nur noch zwischen
Tank- undTrockenschifffahrt unterschieden werden.
Und wie gesagt: Wenn man diese Werte auf breiter Basis erfassen könnte, ließen sich entsprechende Rückschlüsse ziehen und die Frachtraten entsprechend anpassen.

Gruß Achim

Kawumm 68
18.03.2011, 18:32
Hallo Forum!

Super Vorschläge. Die Zahlen der Frachtenberechnung sind sehr realistisch. Man könnte das doch auf eine Seite für Mitglieder auf eine jeweilige Strecke mit einem Durchschnittsschiff verfeinert anbieten. Die Berechnung müßte anhand von Aktuellen Zahlen und Situation (z.B. ankommende Schiffe in Maasvlakte) immer aktuell sein. Es könnte jemand dafür eingestellt werden der durch Mitgliederbeiträge bezahlt würde. Überschüße könnten gespendet werden.
Wir könnten einen "Schlüßel" zur Berechnung der Fracht anhand aktueller Daten entwickeln. Viele Infos, auch von Kollegen, könnte man so zu Frachtenfindung einfließen lassen.
Bei interesse könnte ich einen Bekannte anhauen. Der ist Programierer.

Gruß Kawumm 68

magisternavis
18.03.2011, 18:42
Hallo zusammen,

wenn ich hier einen kleinen konstruktiven Beitrag geliefert habe, freut mich das sehr. Ich sehe dies auch unter dem Aspekt "Binnenschifferforum hilft e.V."

Ich bin auch gerne bereit, die Tabelle zu verfeinern. Dazu brauche ich aber Input von Euch, die gefahren sind, bzw. noch fahren.

Ich habe es mir insofern einfach gemacht, daß ich in der obersten Spalte der Tabelle den Wert aus einer betriebswirtschaftlichen Auswertung (BWA) genommen habe. In der BWA sind alle relevanten Kosten, wie Personal, Abschreibungen etc. enthalten. Die Variablen, wie Fahrzeiten, Liegezeiten etc. habe ich frei gestaltbar gemacht.

Das Ganze könnte man auch als Internetseite gestalten und zur freien Verfügung einstellen, dann bräuchte man nicht die Datei Laden und abspeichern, sondern könnte direkt am Bildschirm kalkulieren.

Mal sehen, was ich machen kann.

Bomätscher 60
18.03.2011, 18:59
Hallo Magisternavis!

Ich denke ja, dass diejenigen, welche jetzt auch schon ordentlich rechnen und kalkulieren eine BWA selbst erstellen und auch lesen können.
Leider sind diese Schiffseigner aber wohl in der Minderheit. Wenn ich da bei vielen Kollegen zuhöre oder teilweise auch gefragt werde, weil
Sie mit diesem "geheimnisvollen Zahlenwerk" nichts anfangen können, dann ist dies schon beängstigend. Da hörst Du dann oft: Das sind bloß
Zahlen für die Bank, da hab ich keine Ahnung von, da kann der Bänker den Steuerberater anrufen usw. usw..
Deshalb fände ich die Verfeinerungen nicht schlecht.

Gruß Achim

magisternavis
18.03.2011, 19:17
Hallo Bomätscher60,

ich würde ja gerne verfeinern, verstehe mich da nicht falsch. Aber wie wollen wir dann die z.B. die Personalkosten angeben: mit AG-Anteil, mit Wohnraumanteil etc. Da ist mancher sicherlich überfordert.

Was man machen könnte wären z.B. Bruttolohn angeben und intern mit Faktoren aus der BW arbeiten.

@all
seit so lieb und schickt mir per PN mal die Eingaben, die ihr Euch für eine Berechnung so vorstellt. Gerne auch per Email mit Anhang an werner.reuters@binnenschifferforum.de

Bomätscher 60
18.03.2011, 19:41
Hallo Magisternavis,

wenn man dies mit einer offenen Spalte zum Eintragen machen würde, diese Kosten sollte ja zumindest der Steuerberater angeben können, dann wäre es mit der Berechnung wie in
Deinem ersten Entwurf berücksichtigbar.
Damit dies dann anonym erfassbar wäre, könnte man für jedes Schiff eine Kennziffer vergeben unter der nur der Schiffseigner Zugriff hätte. Somit wäre dem Schiffseigner etwas geholfen
bei seiner Kalkulation und die Daten wären für Erstellung von notwendigen Mindestfrachten bzw. Unkostendurchschnitten verwertbar.

Gruß Achim

magisternavis
18.03.2011, 19:59
Hallo Achim,

werde über Deine Anregungen und wie ich sie einbauen könnte mal nachdenken. Danke jedenfalls für diese Anregungen.

Gruss
Werner

Stadt_Aschaffenburg
18.03.2011, 21:58
Hallo Werner,

danke dafür, daß du den Anfang gemacht hast. Nun hoffen wir auf Feedback derjenigen Schiffseigner, die uns Erfahrungswerte beisteuern können.
Auch interessant wäre eine Berechnung der Kosten für eine bestimmte Reise, in die man Gasölverbrauch, Schleusengelder, Zeitbedarf und andere Parameter eintragen kann, sie mit den Fixkosten in Verbindung bringen und daraus eine konkrete Kalkulation erstellen kann.

Mit Sicherheit werden wir einen Weg finden, diese Berechnungsvorlagen zu veröffentlichen, sei es auf dieser Seite als Online-Sheet oder einfach als kleines Tool zum Download - mit Einblendung des Spendenkontos ;-)

Auf jeden Fall bin ich froh, daß nun auch in diesem Bereich konstruktiv gearbeitet wird :super:

LG
Micha

magisternavis
19.03.2011, 16:12
Hallo zusammen,

das Thema "Berechnen der Frachtraten" hat mich denn doch jetzt so richtig gepackt und, wie immer, wenn es um Berechnungen etc. geht, nicht mehr losgelassen.

Ich habe mich also mal auf verschiedenen Internetseiten von Verbänden, Organisationen, Reedereien etc. umgeschaut. Was dabei rausgekommen ist, habe ich mal als Kalkulationsblatt in Excel erstellt.

Hinweis: die blau unterlegten Felder sind errechnete Felder und brauchen nicht eingegeben zu werden.

210903

Bitte probiert es mal mit realistischen Daten aus und lasst mir Eure Ergebnisse per Email mit Anhang an meine Forumsadresse
werner.reuters@binnenschifferforum.de
zukommen.

Viel Spass bei rechnen.

Stadt_Aschaffenburg
19.03.2011, 21:35
Hallo Werner,

du bist echt der Hammer! Ich bin mir sicher, daß wir einer genauen Berechnung schon sehr nahe sind und nach ein bischen "Finetuning" einsetzbar ist.
Deswegen kann ich nur nochmal dazu aufrufen: Probiert die Berechnung mit reellen Daten aus und wenn ihr noch Ergänzungsmöglichkeiten findet, sendet sie an Werner :super:

Das Ganze dann in eine freundliche Hülle gepackt und fertig ist das Tool :super: :super:

LG
Micha

Mignon 600
19.03.2011, 22:06
211149211149

Hallo Micha und Werner,

habe ja Werner heute Mittag schon gesendet. Versuche es mal hier einzustellen... Mal schauen ob es klappt.. Jedenfalls beliebig erweiterbar. In den zellen mit den blauen Zahlen sind Formeln eingefügt, die sich automatisch berechenen..
Gruss MIG

Joana
19.03.2011, 22:59
Hallo zusammen,
vielleicht sollte da noch eine Rubrik mit reingenommen werden für:
Abschreibung - Verzinsung Investition - Rückzahlung Darlehen etc.
Gruss Joana

martse
20.03.2011, 01:44
Hallo zusammen, hallo Joana,

ich hoffe, ich hab nichts übersehen, und es war davon hier schon mal die Rede.

Auf der Homepage des BDS (http://www.bds-binnenschiffahrt.de/) gibt es unter Downloads ein Frachkalkulation-Tool (und ein Kassenbuch-Tool) für Excel97. Abschreibung und Zinsen sind da z.B. mit bei. Die Bereithaltungskosten für Schiff, Mannschaft etc sind allerdings dort fix vorgegeben (stammen teilweise aus dem Gutachten der Planco Consulting 2003)

Grüße Martin

magisternavis
20.03.2011, 10:23
Guten Morgen zusammen,

wie schon geschrieben, habe ich mir verschiedene Kalkulationstools angeschaut, auch den vom BDS. Waren aber alle irgendwie schwer nachzuvollziehen und nicht flexibel genug. Halt "am grünen Tisch" entstanden.

Was mir jetzt an Anregungen vorliegt, kommt aus der Praxis und ist für die Praxis.

Meine Vision: sobald die Excel-Datei einen Reifegrad von ca. 80% hat, werde ich diese auf eine Datenbank mit Webzugriff umstellen. Damit erhalten wir anonyme, aber trotzdem vergleichbare Daten mit denen wir unsere noch berufstätigen Mitglieder bei Verhandlungen mit Befrachtern zu unterstützen.

weno54
20.03.2011, 11:26
Hallo, zu Beitrag Nr.193 Betreff transparenz.
Also zu meiner Zeit bei MSG (1995) konnte ich von meinen sämtlichen Kollegen deren Einnahmen, Jahresumsatz usw. auf Wunsch einsehen.Die meisten Wünsche hier im Forum werden eigentlich bei einer Genossenschaft erfüllt. Ich habe mich dort immer sehr gut aufgehoben gefühlt. Wir haben natürlich nicht die Spitzen der Frachtraten abgesahnt, aber auch nicht die untersten. Und natürlich auch noch bessere Konditionen beim Bunkern usw.
Gruß Werner

magisternavis
20.03.2011, 12:24
Hallo zusammen,

ich habe das Excel-Programm nochmal im Design überarbeitet. Es ist jetzt so aufgebaut, daß auf der linken Seite alle Eingaben gemacht werden können und auf der rechten Seite erscheinen dann die berechneten Summen. Der Gesamtüberblick ist dann auf der zweiten Seite einzusehen.

Hier die neue Version: 211356

Bitte um Eure Stellungnahme.

Bomätscher 60
20.03.2011, 15:42
Hallo Werner (Weno54)!

Zu der Zeit gab es doch bei der MSG schon diese modifizierte Regelung mit der Tonnenkilometerabrechnung, bei der die Transportmenge mit der gefahrenen Strecke berechnet wurde.
Damals kamen doch die Abschlüsse bereits in einen gemeinsamen Topf, aus dem dann nach einem bestimmten Schlüssel die jeweilige Transportleistung bezahlt wurde und auch die
Leerfahrt vergütet wurde. Die Frachtraten pro Tonne wurde doch nur noch an genossenschaftsfremde bezahlt. Ich glaube, dies ist auch heute noch so. Allerdings habe ich schon seit
fast vier Jahren nichts mehr mit der MSG zu tun gehabt. Da kann sich auch wieder etwas geändert haben.
Ansonsten habe ich bei drei deutschen Genossenschaften zwar die Geschäftsberichte als Mitglied einsehen dürfen, die speziellen Umsätze der einzelnen Kollegen jedoch nicht.
Diese Auskünfte gab's nur vom jeweiligen Schiffseigner, falls er's denn gesagt und preisgegeben hat.

Gruß Achim

Kawumm 68
21.03.2011, 11:37
Hallo Forum!

Ich glaube das die MSG ein gutes Beispiel ist. Ich kenne diese Genossenschaft allerdings nur durch Aussagen eines guten Kollegen. Daher kann ich nur spekulieren. Aber wir können nicht alle auf den Main fahren, und die MSG wird uns auch nicht alle Aufnehmen wollen und können. Daher muß etwas neues her.

Gruß Kawumm 68

Stadt_Aschaffenburg
21.03.2011, 12:06
Hallo Jörg,

die MSG fährt ja lange nicht nur auf dem Main, deswegen würde ich von vornherein mal nicht davon ausgehen, daß die MSG niemanden mehr aufnimmt. Wenn Schiff und Eigner zur MSG passen würden, wird sie wohl auch noch Mitglieder aufnehmen.

Außerdem gibt es ja auch noch andere Genossenschaften, mit denen man durchaus fruchtbar zusammenarbeiten könnte.

Aber ich bin mit dir einer Meinung, daß da durchaus auch noch Platz für eine weitere Genossenschaft wäre.
Ihr müßt aber immer bedenken, daß jede Genossenschaft nur so gut sein kann, wie die Leute, die für sie arbeiten.
Sowas will gut vorbereitet sein!

LG
Micha

Kawumm 68
21.03.2011, 15:17
Hallo Micha!

Ia da hast du recht. Bis auf MSG empfinde ich aber die anderen Genossenschaften ein wenig verstaubt. Ich will bewust nicht sagen schlecht und ich betone das dies mein Eindruck ist.

Ich wünsche mir da etwas neues. Es gibt so viele Möglichkeiten. Welche Vorteile man in einem Verbund haben kann sieht man doch. Ich hatte schon div Vorschläge gemacht. Es bestünde sogar die Möglichkeit eine internen Börse. Somit hätte jeder seine Freiheit in einer Gesellschaft. Anbieter könnten Ladung in dieser eigenen Börse anbieten. Der Ganze Wasserkopf eines riesigen Büros viel gänzlich weg.

Mann könnte sogar geschlossen bei Banken, Versicherungen usw auftreten. Gemeinsam öffentliche Gelder anfordern. Motto sollte sein Klasse statt Masse

Gruß Kawumm 68

magisternavis
21.03.2011, 15:47
Hallo Kawumm68,

ich bin in den Ideen und den Möglichkeiten ganz bei Dir. Ich weise aber darauf hin, daß es ein langer Weg ist, diese Ideen und Möglichkeiten auch Wirklichkeit werden zu lassen.

Eine Basis soll ja mit der Abfrage auf Nutzer des Forums gelegt werden.
Die Abfrage lasse ich mal bis Ende März laufen, dann werden wir sehen, wie die Zusammensetzung der aktiven User hier im Forum ist.

Sollten sich mehr als 10 User bereit erklären, sich an einem solchen Verbund zu beteiligen, stelle ich mein gesamtes rechtliches und kaufm. Fachwissen für die Gründung eines solchen Verbundes zur Verfügung.

Kawumm 68
21.03.2011, 20:03
Hallo magisternavis!

das ist mal ne Ansage! Gut Ding will weile haben, das ist mir schon klar. Aber ich bleibe dabei, ein Versuch ist es wert. Ich bin aber auch derzeit mit meinem Betrieb beschäftigt und lange an Bord. Deswegen dauert es eben ein wenig länger. Ich bleib aber dran. Drei Mtglieder der PGBi kommen an Bord. Die Vertreterin der Grünen würde sogar mitfahren wollen. Ende April kommt der erste.

Gruß Kaweumm 68

weno54
21.03.2011, 21:38
Zu 218
Hallo Achim,
es war den Mitgliedern gestattet Umsätze der anderen Mitglieder einzusehen. Natürlich nur im Büro und mit besonderen Grund, Z.B. wenn man sich benachteiligt gefühlt hat usw. Der Vorteil gegenüber Reedereipartikulieren war, das man über alles diskutieren konnte und vielleicht auch etwas ändern konnte, besonders wenn man noch andere Genossen von der Sache überzeugte. Auch sonst gab es ettliche Sachen die das Leben leichter machten und man ruhiger schlafen konnte. Aber seinen eigenen Betrieb( Personal, Investitionen, Reparaturen usw.) musste man schon selber führen. Meiner Meinung nach geht die Diskussion im Forum langsam in die richtige Richtung.
Gruß Werner

seebear
21.03.2011, 22:03
Hallo Forum
Ihr denkt aber dran das Hr. Hoffmann von der MSG auch lange BDB Präsident war und da kam für die Patikuliere sehr wenig raus, sonst hätte es den BDS nicht gebraucht.
Gruß Werner

Kawumm 68
22.03.2011, 16:22
Hallo Forum!

Ich glaube auch es geht in die richtige Richtung. Aber da wir alle mit dem Rücken an der Wand stehen geht es mit fast allen Richtungen weiter. Man muß nur endlich einen Schritt machen. Offenheit ist ein wichtiges Kreterium für eine "neue" Genossenschaft. Inerhalb dieser Genossenschaft sollte aber jeder für sich verantwortlich sein. Wer wenig fährt sollte auch weniger verdienen. Ich erinnere an die Berlinfahrer. 5 Wochen warten und dann für 30,-DM nach Berlin fahren.

Gruß Kawumm 68

Joana
22.03.2011, 16:35
Hallo Kawumm 68,
eine Genossenschaft bedeutet ja nicht, dass eine neue Firma entsteht, sondern eine Gemeinschaft aus vielen Einzelfirmen. Diese Einzelfirmen sind weiterhin für sich selbst verantwortlich. Die Gemeinschaft soll ja nur die Bedingungen für die Einzelfirmen verbessern, weil ein gösseres Gewicht bei Verhandlungen erzielt wird. Auch der Bekanntheitsgrad ist grösser ( Werbeeffekt). Ausserdem haben Einzelfirmen es etwas leichter durch die gegenseitige Hilfe und Beratung. In den heutigen Genossenschaften setzt ja der Vorstand normalerweise die Regeln nicht mehr fest, sondern diese werden wirklich gemeinschaftlich entwickelt. Dauert zwar manchmal länger, besonders wenn man sich nicht einig ist, ist aber effektiver, weil mehr Zufriedenheit herrscht.
Gruss Joana

magisternavis
22.03.2011, 20:24
Hallo zusammen,

Joana hat es auf einen kurzen Nenner gebracht. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Als Hintergrundinformation aber noch soviel:
nach der Reorganisation des Genossenschaftsrechts in 2006 ist vieles vom alten, angestaubten Image der Genossenschaften weggewischt worden.

Heute kann eine Genossenschaft schon mit 3 Personen gegründet werden. Genossenschaften unter 20 Personen benötigen keinen Aufsichtsrat mehr und können mit 2 Pers. im Vorstand aktiv sein. Ein Mindeskapital ist ebenfalls nicht mehr erforderlich. Heißt: rein theoretisch kann eine Genossenschaft mit 3 EUR, sprich 3 Personen a 1,00 EUR gegründet werden. Ist natürlich Unsinn, denn es muß ein Bussinessplan erstellt und der Aufsichtsbehörde für die Genossenschaft vorgelegt werden. Diese empfiehlt eine Aufnahme in das Genossenschaftsregister oder lehnt sie ab. Aber eines ist damit auch klar, wird die neue Genossenschaft aufgenommen, hat sie eine enorme Reputation am Markt.

Kawumm 68
22.03.2011, 21:14
Hallo Forum!

Es ist richtig das jeder Betrieb für sich bleibt, allein wegen dem Neidfaktor. Wir könnten ja mit einer anderen Funktion anfangen. Zunächst nutzen wir die Vorteile einer Gemeinschaft. Günstig Bunkern, Material einkaufen, usw. Dann könnte man es weiter aufbauen indem man Einigkeit zeigt. Was wären wenn es z.B. 100 Mitglieder gäbe und z.B. wegen einer Feier oder ähnliches für eine Woche keiner Kohle fährt. Das könnte ein Ruck bei den Befrachtern geben ohne gleichen. Und je mehr Mitglieder diese "Interessengemeinschaft" hat um so weniger müßte man die Schikanen der Befrachter fürchten. Denn ein ist doch wohl jedem klar, die sind angewiesen auf uns. Selbst wenn sie neue Schiffe kaufen oder bauen würden, sie könnten diese aus Personalmagel gar nicht besetzen. Aus dieser Interessengemeinschaft könnte man dann eine Basis schaffen und eine Genossenschaft gründen.

Hallo magisternavis!

eine Frage noch an dich, ist es möglich das wir uns in einer Genossenschaft als GmbH darstellen und die steuerlichen Vorteile nutzen können und trotzdem jeder Betrieb für sich verantwortlich bleibt? Ich glaube der Steuersatz in einer GmbH ist deutlich geringer, ich bin nicht sicher aber ich glaube um die 33%. Vieleicht weis ein anderer da was genaueres.

Gruß Kawumm 68

magisternavis
23.03.2011, 07:57
Hallo magisternavis!

eine Frage noch an dich, ist es möglich das wir uns in einer Genossenschaft als GmbH darstellen und die steuerlichen Vorteile nutzen können und trotzdem jeder Betrieb für sich verantwortlich bleibt? Ich glaube der Steuersatz in einer GmbH ist deutlich geringer, ich bin nicht sicher aber ich glaube um die 33%. Vieleicht weis ein anderer da was genaueres.

Gruß Kawumm 68

Moin Kawumm68,

Du stellst Dir soetwas wie eine eG und Co, KG vor, wie es bei der GmbH auch möglich ist. Geht nicht!

Das Genossenschaftsgesetz ist hier eindeutig:

Mitglieder der Genossenschaft können juristische oder natürliche Personen sein. Dabei ist zu beachten, dass Mitglieder im Aufsichtsrat und Vorstand nur natürliche Personen sein können. Diese müssen entweder persönlich Mitglied der Genossenschaft sein oder von einer juristischen Personen, die Mitglied der Genossenschaft ist, bevollmächtigt sein. Die Mitglieder treten durch die Teilnahme an der Gründung oder durch Eintritt der Genossenschaft bei. Der Eintritt wird mit Zustimmung des Vorstands wirksam.

Die Mitglieder der eG wiederum können alleine für sich durchaus wieder GmbH oder andere Rechtsformen sein.

Es gibt eine ganze Reihe steuerlicher Vorteile für die eG. Muß natürlich im Einzelnen geprüft werden. Hier mal ein paar Beispiele:




Flexible Gestaltungen der Gewinnverwendung über Reservefonds (dem Mitglied zugeordnete Rücklage)


Rückvergütungen sind steuerlich anerkannt


Keine Steuernachteile (Abfärbung) bei gewerblicher Genossenschaftsspezifische Steuervorteile bei Bewertung der Beteiligung

Landwirtschaftliche Genossenschaften können gänzlich steuerfrei

Kawumm 68
24.03.2011, 12:27
Hallo Magisternavis!

Hast du Kontakt zu Banken? Mich würde interessieren ob man die davon überzeugen könnte für ihre Pattis aufschub zu gewähren um eine Übergangszeit zu meistern. Ich treffe mich heute mit meiner Bank. Ich werde mal das Thema anschneiden. Ich könnte mir gut vorstellen, dass wenn die Bank für einen gewissen Zeitraum stille hält, dass man mehr Pattis mit ins Boot holen könnte.

Gruß Kawumm 68

magisternavis
24.03.2011, 16:26
Sorry, da kann ich nicht mit dienen.

Kawumm 68
24.03.2011, 19:58
Wir brauchen erst eine Gesellschaft mit einem schlüßigen Konzept. Dann kann alles möglich sein

Gruß Kawumm 68

magisternavis
25.03.2011, 09:10
Beim Vorgehen bin ich nicht ganz Deiner Meinung. Ich bin für: zuerst ein schlüssiges Konzept, dann Partner suchen, dann Businessplan, dann Rechtsform.

Joana
25.03.2011, 10:54
Hallo,
ein vollständiges Konzept kann man am Anfang noch nicht erstellen, denn ein Leistungsangebot - kapazität etc kann erst erstellt werden, wenn man weiss welche " Firmen" sich anschliessen. Was aber im Vorfeld geklärt werden kann, wäre:
1. Ein Name der möglichst kurz und ins Ohr gehend sein sollte.
2. Welcher Qualitätsstandart geboten werden soll ( Sicherheit der Fahrzeuge, Qualifikationen, etc.)
3. Wie das Qualitätsmanagement aussehen soll ( z.B. Zertifizierung, Prüfung, usw.)
4. Welche Branchen angeschlossen werden sollen ( Hauptbranche ist klar, aber Nebenbranchen????)
5. Auch könnte man mal Listen berechnen und aufstellen für verschiedene Güter pro T + km Mindestpreise die erforderlich sind um
rentabel zu arbeiten. Anschliessend kann man ein Preis - Leistungsverhältnis anbieten
6. Wie soll Information und Werbung aussehen ?

So nur mal zum anfangen. Ihr hat bestimmt noch mehr Vorschläge.
Grüsse Joana

Jürgen
25.03.2011, 14:26
Hallo Leute,

Euere Ausführungen sind in dieser Richtung auf jeden Fall als ehrenhaft zu bezeichnen.
Leider ist es in der Branche so, dass wirklilch sehr viele Schiffseigner, egal welcher Couleur, ihren nötigen Frachtpreis berechnen und belegen können.

Doch ein paar, vermeintlich günstig operierende Schiffsbetreiber, egal ob Partikulier oder Reederei, sind genug um die Preise nach unten zu drücken.
Und da haben wir schon den Salat!! -- Es geht alles über den Preis.

Und wegen Salat: Wer kauft nicht gerne beim großen Supermarkt oder beim Herrn Albrecht Nord und Süd ein ohne sich Gedanken zu machen, dass eventuell der kleine Einzelhändler im Ort den Heldentod stirbt?!?!?!?!? - Nur mal so.

Jürgen
Griesheim zu Tal

rrindke
25.03.2011, 14:55
Und gebunkert wird in Holland. Ist ja billiger, aber auf die holländischen Kollegen schimpfen, die hier fahren.
Und gibt man die zu erzielenden Frachtraten, als Anhaltspunkt an, gehen manche " Kollegen " geziehlt drunter,man weiß ja wo man ansetzen kann.
Und dann gibt es noch die Kameraden, die IMMER ZUM RICHTIGEN ZEITPUNKT, AM RICHTIGEN ORT SIND. Egal welche Farbe Sie tragen.
Der Grundgedanke ist sehr gut, aber allein mir fehlt der Glaube.
mfG Ralf

Joana
25.03.2011, 15:29
Hallo,
Was das Bunkern in Holland angeht, kann man das in eine Genossenschft mit einbinden. Es gibt auch Richtlinien für eine
EU - GENOSSENSCHAFT.
Ich will auch gar nicht eure Rechenkünste anzweifeln und solche Preislisten müssen ja auch nicht öffentlich sein.
Es ist nur für venüftige Verhandlungen besser eine gut argumentierte Grundlage zu haben.
Wenn man Argumente und Preise so vage aus der Luft greift, ist man für härtere Verhandlungspartner viel zu angreifbar und
wirkt wenig kompetent
Gruss Joana

Stadt_Aschaffenburg
25.03.2011, 17:01
Hallo Joana,

das wird auch niemand vorhaben. Für eine so schlecht vorbereitete Initiative wird jedem hier die Zeit zu schade sein :)
Aber ich muß auch Jürgen recht geben, denn auch eine neu gegründete Genossenschaft wird keine viel besseren Frachtraten rausschlagen können.
Sie kann aber durch Leistung überzeugen, Einkaufspreise aushandeln, in der Hauptsache die Effizienz steigern und dadurch den Mitgliedern zu besseren Einkommen verhelfen.

Das ist aber alles nur Theorie, denn auch diese neue Genossenschaft kann nur so gut sein, wie ihr Personal. Ich denke mal, daß hier das erste Augenmerk drauf liegen sollte.
Falsche Leute in der Verwaltung machen mehr kaputt, als man sich leisten kann.

LG
Micha

Kawumm 68
25.03.2011, 17:31
Nur mal so wegen berechnen,
wer kann jetzt für 8,- aus dem ARA-Gebiet plus 40% KWZ den Neckar hoch? Alle die jetzt für diesen Preis den Neckar hoch fahren sind Pleite. Selbst mit einen Schuldenfreien Schiff geht das nicht. Da brauch mir auch keiner erzählen das die Talfahrt alles wieder gut macht. Je nach Tonnen, ca 1200, sind das netto13000,-. Da ist der Gasölanteil 50%. wer das macht gehört zu den Totengräber der Binnenschifffahrt. Da brauch mir auch keiner erzählen das sein Schiff 500Liter weniger verbraucht. Das ist pure Verzweiflung, aber die 6 Euro zu Tal die machens, ja nee is klar.

Am dollsten sind aber diejenigen die sich dabei immer noch was ausrechnen weil sie mit Frau und Sohnemann fahren. Geht ja, hab keine Personalkosten. Was macht der Sohnemann? Der kann sich nichts ansparen und bekommt dann als Geschenk vom alten die veralterte Gurke. Jau so geht das. Und wer jetzt meckert weil ich hier die Wahrheit schreibe sollte sich es gut überlegen wie nah er wirklich am Abgrund steht und warum er untätig bleibt bzw geblieben ist.

Ich bunkere wenn es geht nur in Deutschland. Ich hatte bis vor Kurzen über 60.000,- BTW Rückzahlung noch ausstehen. Das ist für mich ne Menge Geld und ich sehe nicht ein auf dieses Geld rund ein Jahr zu warten weil der Belastingsdienst Probleme hatt.

Gruß Kawumm 68

Bomätscher 60
26.03.2011, 00:45
Hallo Kawumm 68!

Da mußt Du aber auch ein Dankschreiben aus Holland bekommen haben mit goldenem Umschlag, weil Du denen ja ihren Staatshaushalt auch noch subventioniert hast.
Aber die Jan's wissen eben wie man es macht, ohne dass es jemand merkt.
Ansonsten kann ich Dir zu dem letzten Beitrag nur voll und ganz zustimmen.

Gruß Achim

seebear
26.03.2011, 11:15
Ich finde die Niederländer zahlen ziemlich schnell wenn die BTW eingereicht ist. In Belgien dauert‘s dagegen immer etwas länger.
Aber das ist nichts gegen Deutschland, da warten wir nun schon 15 Monaten auf 40.000€. Na gut ist nicht allein die Schuld vom Bundesadler. War die blöde Umstellung ab dem 1.1.10. Davor haben wir die Rückerstattung direkt in Deutschland eingereicht, jetzt müssen wir alles in Luxembourg einreichen und von dort wird dann der Antrag gestellt. Und die neuen Formulare gab es erst ab Mai letzten Jahres. Aber Trotzdem ist schon fast wieder ein Jahr rum. Und das war auch früher schon so.
@Kawumm bunkerst du den in NL mit BTW? Wir bunkern schon seit 2000 überall Mehrwertsteuerfrei, in NL genauso wie in DE oder in Belgien.
Aber nochmal kurz aufs Gesamtthema zu kommen. Ein Problem in der Trockenschifffahr wird immer die Rückladung sein. Solange die jeder mit einrechnet anstatt daraus eine extra Reise zu machen, dafür auch eine Angepasste Fracht fordert, wird es immer wieder Druck auf die Frachtpreise geben. Aus dieser Sicht sollte man sich eigentlich Wünschen, dass das Abfallübereinkommen noch strenger gehändelt wird. Aber jedes Ding hat seine 2 Seiten, so was kann auch schnell nach hinten losgehen.
Und andersrum, in der Tankschifffahrt sieht es ja auch nicht besser aus. Und da sind Rückreisen kein Thema. Was wir brauchen ist eine Revolution, wo wir vom „Bittsteller“ :grummel:zum „Diktator“ :captain: werden.
Soll heißen, wir sagen was wir brauchen und fragen nicht mehr nach was wir bekommen, aber dieser Gedanke ist wohl Utopie????
Groeten uit Vlaanderen
Werner

Kawumm 68
26.03.2011, 11:42
Hallo Seebear!

Mit der BTW aus Holland ist das aber echt ein Problem. Selbst die Bunkerstationen haben dies erkannt und versuchen gegenüber den Behörden Druck zu machen da viele deutsche Kunden nicht mehr in Holland bunkern. Selbst meine Bank hatte mich darauf angesprochen und nach meinen Erfahrungen gefragt weil viele das Geld natürlich brauchen. Mein Steuerberater, und daher kam wohl die Verzögerung, hat alles Online gemacht so wie empfolen wurde. Ich glaube drei mal ist es raus gegangen aber der Belastingsdienst hatt jedesmal den Eingang nicht bestätigen wollen. Zum Schluß ging es mit Post und Einschreiben/Rückschein raus. 13 Monate hats gedauert. Normaler weise waren es immer 3 Monate. Aber das gehört hier eigentlich nicht hin.

Aber die oben erwähnten Frachten sind aktuell. Das sind noch alte Verträge. Aber was kann ich bzw meine Kollegen für schlechte Verträge? Wir baden deren Scheiß aus. Wir könnten jetzt ganz schnell das Problem lösen.

Aufruf: Wer macht mit und ladet für die nächsten 14 Tage oder z. B. ab 01.04.2011 für 14 Tage keine Kohle? In genau 14 Tagen ist unser Problem gelöst. Das ist keine Preisabsprache und kein Streik. Jeder macht in diesen 14 Tagen Urlaub oder geht an die Werft. Mehr braucht es nicht. Das ist einfach und ich bin mir sehr sicher dass die Holländer mit dabei sind.

Keiner wird sich melden weil zu viele einfach zu viel schiß haben. Echt schade, die Untätigen sterben nicht aus

Gruß Kawumm 68

Stadt_Aschaffenburg
26.03.2011, 12:36
Hallo Kawumm 68,

das Problem ist doch, daß die Preise nicht besser werden, selbst wenn es kurzfristig ein Überangebot an Frachten gibt.
Ich weiß nicht, ob die Disponenten so gewieft sind, oder manche Schipper so blauäugig, aber selbst wenn am Staudinger die Läger leer wären, würden die Frachten wahrscheinlich nicht steigen. Klar, solche totalen Dumpingpreise wie in der Wirtschaftskrise würde es vielleicht mal eine zeitlang nicht mehr geben, aber wirklich einträgliche Raten würden dabei auch nicht rausspringen.

Es ist immer wieder dasselbe Problem: solange EINER die Reise billig macht, gibt es keinen Anlaß, die Preise anzuheben.

Das Einzige was helfen würde, wäre wenn die ältere Generation ihre Schiffe abwracken würde, wenn sie in den Ruhestand geht, statt sie günstig zu verkaufen, um damit den Schiffsraum zu verknappen. Das wäre zwar schade um viele alte Schiffe, aber fürs Geschäft wäre es die einzige dauerhafte Lösung.

Allerdings könnte ich wetten, daß dann nach kürzester Zeit wieder massiv neuer Schiffsraum auf den Markt geworfen werden würde, weil die Frachten ja wieder sooo gut sind und sich das Geschäft jetzt wieder richtig lohnt. Ein Kreislauf der Dummheit... wie immer...

LG
Micha

rrindke
26.03.2011, 13:01
Was nützt das? Für jeden Oldtimer, der in den Schrott geht, kommen neue 10 Tuppa Dosen auf den Markt.
Habe gelesen das in Holland 24 neue 1300 Tonner geplant sind, und auf den Markt kommen sollen.
Wer soll das bezahlen? Wer hat soviel Geld?
mfG Ralf

Stadt_Aschaffenburg
26.03.2011, 13:09
Hallo Ralf,

das würde was nützen, wenn für diese 24 Neuen 48 Alte abgewrackt werden würden, oder wenn manche Schiffsführer akzeptieren würden, daß es vielleicht besser ist, als Angestellter zu fahren, als sich selbst und seinem früheren Arbeitgeber Konkurrenz zu machen.

LG
Micha

Kawumm 68
26.03.2011, 17:14
Wer hatts erfunden? Die Holländer wissen schon was sie tun! Seht euch doch den River an. 9 von 10 Schiffen mit jungen Baujahr haben eine holländische Flagge. Warum? Schaut euch den Markt an, nur große Kübel. Die kleinen Schiffe werden wieder benötigt. Wenig Personal und überschaubare Kosten. Der Markt braucht es und die machen es. Und der abwartende Deutsche schaut mal wieder zu und wundert sich das sein Schiff 2021 wieder 10 Jahre älter ist.
Neue Schiffe sind nicht teurer, wann verstehen die leute das. Bei einem durchschnittlichen Betrieb kann ich so schon rund 70.000,- mehr für Zins und Tilgung bringen weil ich nicht soviel Reperaturen mit entsprechenden Ausfallzeiten habe. Rechnet doch mal durch was sone alte Gurke im Jahr liegt und was Instandhaltung und "Modernisierung" im Schnitt auf 10 bis 15 Jahre kostet.

Und wenn ich eine Tomate wäre, dann würde ich lieber in eine Tupperdose sitzen

Aber eins könnte passieren, der Markt könnte sich selber in einiger Zeit bereinigen. Viele Schiffe werden jetzt mit diesen Gagen ausgelutscht. Reperaturen und Instandhaltung wird und werden hinausgeschoben. Aber sie kommen. Dann stehen sie da und wollen mit Baujahr 30er bis 40er ne neue Maschine. Jupp, dann muste aufpassen das sein Schiff nicht noch entsorgt werden muss, wenn die Grünen an der Reihe sind. Und nicht selten weil der Daddy gesagt hatt "lass die Anderen mal, die verückten mit den neuen Dinger, wir schaffen das auch so". Und ging mit seinem Ölkännchen für den Ofen ins Steuerhaus

Ich kann mich noch erinnern was sich die Leute das Maul zerissen haben als ich mein erstes Schiff gekauft habe. Ein Hegemann, 80x9x1350To. Was willste damit hies es, da ist doch nix dran. Nee, das war so, aber er war jung rund 20 Jahre alt. Jede Investition ergab auch Wertsteigerung.

Gruß Kawumm 68

seebear
26.03.2011, 17:22
Deswegen haben wir ja schon im Februar letzten Jahres eine neue "Alt-für-Neu-Regelung" gefordert, meiner Ansicht nach sogar 2:1 bei Schiffsraumvergrößerung.

Auszug aus BDS Sitzung 2010:
Angesichts der anhaltend schwierigen Wirtschaftslage in der Binnenschifffahrt fordert der BDS Binnenschiffahrt eine neue "Alt-für-Neu-Regelung". Damit soll einerseits verhindert werden, dass Überkapazitäten weiter steigen und andererseits der Wert der Schiffe stabilisiert werden.

Die "Alt-für-Neu-Regelung" sollte nach Ansicht des BDS fünf Jahren laufen, im Verhältnis 1:1 wirken und möglichst ohne Pönale auskommen. Angesichts der Überkapazität vorrangig bei großen Schiffen, soll die Regelung nur bei Schiffen größer als 1.500 t wirksam werden. Für die Tankschifffahrt sind nach Ansicht des BDS wegen der Umstellung von Einzel- auf Doppelhülle andere Lösungen erforderlich, die separat erarbeitet werden müssten.

Eine klare Position hat der BDS auch bei der Frage nach möglichen Krisenmaßnahmen: die vom holländischen Gewerbe vorgeschlagene Stillliegeregelung müsste gestattet werden. Diese dürfe aber nicht aus dem Reservefonds und auch nicht durch Beiträge des Gewerbe finanziert werden. Für den BDS ist klar, wer zahlen müsse: die Banken, der holländische Staat und die betroffenen Unternehmen selbst. Die Stillliegeregelung ohne eine gleichzeitige "Alt-für-Neu-Regelung" ist für den BDS aber sinnlos.
Quelle Bonapartner

Stößt leider auf Wiederstand seitens BDB und ESO
Gruß Werner

Kawumm 68
26.03.2011, 18:32
Hallo seebear!

Welch ein Wunder!

Kawumm 68
28.03.2011, 10:17
Hallo Micha! Hallo Forum

Du hast davon gesprochen dass wir gute Leute brauchen, wir bekommen nicht einmal schlechte.

Ich staune immer wieder wie träge und feige all die tollen Jungs hier sind. Ich bekomme ja nicht einmal Kritik auf meine Kommentare. Da wird man angefeindet das man selber Schuld ist und am besten ist noch der Spruch wenn man nicht kalkulieren kann usw. Ich bin meiner Linie treu. Ich hab mein Schiff des öfteren liegen lassen. Mal neun mal zwei Monate usw. Nichts!! keine Unterstützung. Aber die alten Gurken die mit Familie fahren, und diese ausnutzen, die fahren an mir vorbei und behaupten sie hätten gut gerechnet. Und wenn dan die Jährliche Modernisierung ansteht, wird die Holzleiter gegen eine Aluleiter ausgetauscht. Supiiiiii! Ok, bei einigen ist das ja auch gleich eine enorme Wertsteigerung des Schiffes.

Hallo, wann werdet ihr endlich wach? Wann setzen sich endlich alle zusammen und hauen auf den Tisch? Es kann uns keiner was. Alle Befrachter sind von uns abhängig. Warum machen die den soviel Druck? Warum gibts es den den BDB? Und noch schlimmer warum sind Pattis Migtlieder im BDB?

Es gibt einfach zu viele DIs unter uns. Und damit meine ich nicht deutsche Ingenieure.

Ich glaube ich sollte meine Schiffe verkaufen. Haus frei und einen hübschen Betrag auf dem Konto. Dann fahre ich als Ablöser, dann werden mir sogar die Füße geküßt. Hatte jetzt einen an Bord. 12 Stunden, ergab 405,-Euro. Nicht nur das die Anfahrt ertse Klasse sein muss, dafür habe ich noch verständnis, aber zusätzlich zu den Kosten der Reise wurde die An-und Abfahrzeit noch mit 22,85 € pro Stunde in Rechnung gestellt. Verwunderlich da ich ja sowieso den Tag voll bezahlt habe(320,-Euro für A1).

Bei 25 Tagen an Bord sind das rund 8000,- und bei 30 Tagen(wie bei vielen Pattis) 9600,- im Monat. Welcher Patti verdient soviel Geld? Zumal der Ablöser kein Risiko trägt und bei einer Haverie "sorry" sagt und dann von Bord geht.

Bemerkt denn keiner hier die Schieflage? Will das keiner sehen?

Nur die dümmsten Kälber.................

Gruß Kawumm 68