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Roland
15.02.2011, 18:04
http://www.bluewin.ch/de/index.php/26,374853/Die_Schifffahrt_verschmutzt_die_Luft_mehr_als_der_ Flugverkehr/de/news/vermischtes/sda/

Joana
15.02.2011, 18:54
Hallo Roland,
Diese Studie betrifft wohl mehr die Seefahrt. Da fahren ja viel grössere Pötte, logischerweise auch mit stärkeren ( grösseren) Motoren als in der Binnenschifffahrt. Ausserdem ist die Zahl der Seeschiffe um ein vielfaches höher als die der Binnenschiffe. Wenn man aber den Ausstoss von CO2 auf pro Tonne transportierter Fracht umrechnet schauen die Zahlen schon wieder ganz anders aus.
Gruss Joana

Power-Ship
15.02.2011, 18:57
Hallo Roland!

Bitte beachte, wer die Studie durchgeführt hat und von wann die Datenerfassung ist! Dass die Studie neutral durchgeführt wurde, ziehe ich sehr in Zweifel...:grummel:

Gruß

Arnold :wink:

Roland
15.02.2011, 19:31
Hallo
Habe diesen Bericht auf meiner Statseite gesehen und dachte es wäre intressant ihn hier zu posten.
Denke Joana hat recht, wen man das mit den transportierten tonnen vergleicht sähe alles anders aus.
Anderseits fahren Hochseeschiffe zum teil auch sehr dreckigen Treibstoff.
Wie sieht das eigentlich Heutzutage bei den Binnenschiffen mit Abgasfiltern und so aus?
Hier in der Schweiz Diskutiert man auch bei Land- und Baumaschinen über solche Massnahmen.

Gruss
Roland

Jürgen F.
15.02.2011, 19:48
Die Binnenschiffahrt fängt langsam an diverse Abgasfilteranlagen zu verwenden. Bei älteren Motoren wird wohl kaum eine Möglichkeit bestehen die Abgase zu neutralisieren. Ganz abgesehen davon, fahren die Seeboote mit Schweröl. Das ist ja wohl kein Vergleich zu normalem Dieselkraftstoff?

Schöne Grüße
Jürgen F.

Schappes
15.02.2011, 20:07
Hallo zusammen,
hier darf ich Joana zustimmen. Dazu gab es vor einiger Zeit eine Reportage.
Die Seeschiffe fahren hauptsächlich mit Schweröl, einem Abfallprodukt der Raffinerien. Gibt es praktisch zum Nulltarif. Die Industrie ist froh, diesen Abfall auf diesem Weg entsorgen zu können.
So wie es in der Reportage gesagt wurde gibt es inzwischen eine grosse, schwedische? Reederei die ihre Schiffe aus eben diesen umweltfreundlichen Gründen nach und nach umrüstet auf andere Treibstoffe. Das kostet erstmal viel Geld und danach entstehen auch beträchtliche Mehrkosten durch höhre Treibstoffpreise.

Aber wie gesagt, es geht da hauptsächlich um Seeschiffe.

FG der schappes

Gernot Menke
15.02.2011, 20:31
Die Seeschiffe fahren hauptsächlich mit Schweröl, einem Abfallprodukt der Raffinerien

Das ist genau der Punkt. Die Industrie ist froh, diesen üblen, von allerlei Giftstoffen belasteten Dreck loszuwerden und nicht entsorgen zu müssen und die Schiffahrt freut sich, weil sie das Zeug praktisch geschenkt bekommt - also läuft der Deal. Und in internationalen Gewässern können sie ja stinken, soviel sie wollen. Da kommen die vielen Schadstoffe her!

Hat schon mal jemand gehört, daß einer beim Binnenschiff eine Treibstoffprobe nimmt? Nein, aber bei Seeschiffen ist das Standard. Das ist ein dermaßen übler Mist, daß man ihn erst vorerhitzen muß, damit er überhaupt brennt. Deswegen kann man mit einem Supertanker auch nicht mal eben auf "Voll zurück" umschalten - so zähflüssig fährt sich der Dreck. Da kommen die vielkolportierten kilometerlangen Bremswege der großen Seeschiffe her!

In küstennahen Gebieten wird daher von Schweröl auf Diesel umgestellt - ein gar nicht so einfacher Prozeß, der sorgsam überwacht werden muß, damit nichts überhitzt und kaputtgeht. Erst mit Diesel kann man in dichterem Verkehr wieder schnell reagieren. Ein weiterer Grund ist die Gesetzgebung: in manchen Zonen ist die Fahrt mit Schweröl heute nicht mehr zulässig.

Die Binnenschiffahrt hat mit dem Problem also zum Glück nichts zu tun!

Übrigens: wenn man das Zeug an Land verbrennen würde, bräuchten entsprechende Anlagen eine Sondergenehmigung. Aber auf Kreuzfahrern stehen die Liegestühle auf Deck ... schon mal überlegt, warum die großen Passagierschiffe so gigantische Schornsteine haben, mit allen aerodynamischen Raffinessen, um die Abgase nach oben zu lenken?

:wink: Gernot

Joana
15.02.2011, 21:03
Hallo zusammen,
Für Binnenschiffe gibt von der EU " Rechtsvorschriften hinsichtlich der Kraftstoffe von Binnenschiffen ". In der Richtlinie 1999/ 32/ EG1
sind die Anteile Schwefel usw. genau reglementiert. Für Seeschiffe kam dasselbe erst Jahre später. Da gilt die Richtlinie 2005 / 33/ EG2
Seit ca. 1 Jahr liegen Vorschläge zur Verschärfung der Abgasbestimmungen beim Europäischen Parlament. In den EU - Ländern gibt es praktisch keine Schiffe mehr die mit Schwerölen fahren, weil diese seit 1.1.2010 verboten sind. Die meisten Schiffe haben auch schon zumindest Partikelfilter. Nur was nutzen diese Bestimmungen gerade bei der Seeschifffahrt, wo doch viele Schiffe in " Billigländern" wie z.B. Panama registriert sind. Dort gelten unsere EU - Bestimmungen nicht.
Gruss Joana

HANSA 7
15.02.2011, 22:27
hallo gernot
ist so nichr ganz richtig...kommt auch auf die flagge am heck an ..die usa fordern da ganz strenge richtlienien...deshalb is bei der norwegian dawn zb turbienen statt normaler motoren verbaut ...die schornsteine dienen meist auch der be und entlüftung der klima und maschienen anlagen....
hat garnix mit umleiten oder so zu tun sondern is einfach oftmal erforderlich wegen dem abgasdruck....zuma oft kletterwende usw darauf aufbauen ...da wären die passagiere dann ja in gefahr wenn deine vermutung hinkäme..

wir haben jetzt n paar touren mit biodiesel gehabt der schweröl beigemischt wird -also wie bei unserem diesel an der tanke -wenn ich s richtig verstanden habe ---nur das es nicht pflanzlich sondern tierische fette sind und leicht geheizt werden müssen...
gruss

Gernot Menke
15.02.2011, 22:30
Na, dann scheint es ja auch hier langsam voranzugehen - wenn ich richtig informiert bin, ist die Nordsee inzwischen Schweröl-Sperrgebiet.

:wink: Gernot

Joana
15.02.2011, 23:03
Hallo Gernot,
Nicht nur die Nordsee, sondern alle EU Seegebiete, wie ich schon im Beitrag #8 geschreiben habe sollten seit 1.1.2010 Schwerölfrei sein. Schwarze Schafe gibt es aber überall.
Gruss Joana

Schappes
15.02.2011, 23:18
Umweltschutz

Die mit schadstoffreichem Schweröl angetriebenen Motoren laufen zur Stromerzeugung deshalb auch im Hafen auf Hochtouren !


FG der Schappes

hier gibt es noch mehr dazu

http://www.3sat.de/page/?source=/nano/cstuecke/137615/index.html

Joana
15.02.2011, 23:44
Hallo Schappes,
schau mal auf´s Datum von dem Artikel. Die Daten des Inkrafttretens der EU - Richtlinien stimmen auch nicht in dem Artikel. Kann man bei EU Richtlinien nachlesen. Was die Umrüstung auf modernere Motoren und Abgasanlagen betrifft, gelten Karrenzzeiten ( wie bei PKW ´s )
Bis zu welchem Jahr nachgerüstet werden muss, muss ich auch erst wieder nachlesen, ist nicht mehr im Kopf.
Gruss Joana

Jürgen F.
16.02.2011, 00:08
...betrifft, gelten Karrenzzeiten...:lool:

Das ist es! Ich bin davon überzeugt, daß mehr als die Hälfte aller Seeschiffe weiterhin mit Schweröl fährt.

Gruß Jürgen:wink:

Schappes
16.02.2011, 10:49
guten Morgen Joana,

da hast Du recht, der Beitrag ist wirklich etwas älter. Aber unter Kreuzfahrtschiffe und Schweröl findest Du im Google massig Beiträge zum Thema. Dies alle hier zu verlinken lasse ich mal. Kann ja Jede/r das anschauen was Sie/Er möchte.
Die grossen Kreuzfahrtschiffe dürfen, gut so, nicht mehr in den Gewässern der Antarktis rumfahren, es sei denn mit Leichtöl.
Es steht auch etwas über Reduzierung und Forschung mit Brennstoffzellen für die Zukunft...damit die Kreuzfahrer vor allem vom schmutzigen Image wegkommen, genauso wie die Werften.

Aber da steht auch, dass ein Kreuzfahrer, auch wenn er nur ein paar Stunden im Hafen liegt, den Energieverbrauch einer Kleinstadt benötigt und das geht nicht über Landstrom.

Begrüssenswert ist natürlich jede Initiative zur Schadstoffreduzierung, nur im Moment...sind noch sehr viele Kreuzfahrer so unterwegs. Von Frachtern, Tankern, Containerschiffen auf See sprechen wir mal besser nicht.

mit freundlichem Gruss aus dem Allgäu ins Münchner Hinterland...grins...der schappes

Joana
16.02.2011, 13:04
Hallo Schappes,
hab mal die EU Richtlinien nochmal durchgelesen. Die haben Klassifizierungen von I - IV. Zur Zeit ist Stufe II aktuell und die gilt nur für Motoren und Abgasanlagen ab BJ 2007. Die Stufe III ist erst ca. 2015 aktuell. Da Schiffe laut Statistik ein Durchschnittsalter von ca 60 Jahren haben, kann man sich ausrechnen, bis da Besserung eintritt.
Gruss ins Allgäu Joana

Reinier D
16.02.2011, 14:06
:wink: Hallo Joana

Du machs eine Grösse Fehler, de Alte der schiffen spielt keine rolle, Guck mal wie alt der durschnit der Motoren sind. Weil wir sprechen über der Motoren nicht über der Schiffen.

mfg :captain: Reinier

Joana
16.02.2011, 23:02
Hallo Reinier,
Bei uns wird wahrscheinlich ein Motor nicht so alt wie das Schiff, aber bei einigen Ostländer - Schiffen sind die Motoren genauso alt wie das Schiff. Was uns da manchmal auf der Donau entgegenkommt, fragt man sich wie das Ding überhaupt noch schwimmt. Da läuft die Rostspur hinter dem Schiff her, der Motor quält sich keuchend und spuckend gegen die Strömumg an.
Gruss Joana

helmut1972
16.02.2011, 23:51
Hallo!

Auf der Donau wird größtenteils unter anderen Gesichtspunkten Binnenschifffahrt betrieben,
ein Partikuliererwesen gibt es fast nicht (Eigner = Schiffsführer)!
Natürlich sind die meisten Schiffe nicht wie aus dem Ei gepellt, der Eigner wird vielfach wenig investieren. Trotzdem bin ich der Meinung man tut den Schiffsleuten Unrecht sie deshalb anzuprangern, ihnen gehört ja das Fahrzeug nicht.
Klar ist die fahren natürlich zu einem anderen Tarif auf der Donau, aber was ist die Alternative?
Die meisten dieser alten Schiffe kommen von Schiffsmaklern aus Deutschland, Niederlande usw. diese wurden nicht verschrottet sondern an die untere Donau verkauft.
Investitionen in Neubauten für Großfahrzeuge werden nicht getätigt, der Ankauf älteren Schiffsraumes an die Donau in den letzten Jahren hat das Durchschnittsalter weiter erhöht!
Wenn man sich die Baujahre der DDSG-Frachtschiffe ansieht, ist diese auch sehr hoch aber das tut ja nichts zur Sache.

mfG von der Donau, helmut1972

Reinier D
17.02.2011, 00:08
Hallo Reinier,
Bei uns wird wahrscheinlich ein Motor nicht so alt wie das Schiff, aber bei einigen Ostländer - Schiffen sind die Motoren genauso alt wie das Schiff. Was uns da manchmal auf der Donau entgegenkommt, fragt man sich wie das Ding überhaupt noch schwimmt. Da läuft die Rostspur hinter dem Schiff her, der Motor quält sich keuchend und spuckend gegen die Strömumg an.
Gruss Joana

:wink: Hallo Joana

Auch ich fahre sehr fiel auf der Donau und das sinds 1993 erst mit einem nicht so grosse Altere Frachtschiff, jetzt mit einem Kabinefahrgastschiff mit baujahr 2001. Aber auch auf der Donau sind diverse Schiffe Neu Motoriseert. Und auch die bekommen Langsahm die auflager der Europeische Union. Der alte schiffen die nach dem Osten verkauft sind von aus Niederland, Belgien und Deutschland, sind der meiste der Maschine auch meisten so mehre malen ausgeweckselt. Ich könnte mit deine stellung nicht einverstanden sein.

mfg :capitain: Reinier

Joana
17.02.2011, 01:01
Hallo,
Ich will ja die Schiffsleute nicht verurteilen. Einer meiner besten Freunde ist rumänischer Schiffsführer. Der hat mir auch erklärt, das da teilweise sehr wenig Geld da ist und da wird geflickt, was gerade noch geht. Es gibt dort auch nur wenig Arbeitsplätze, also muss alles herhalten was Geld bringen kann. Seit die Ankündigung war, das Rumänien in die EU kommt, wurden Lebenshaltungskosten stark erhöht, aber die Löhne blieben gleich.
Gruss Joana

Kawumm 68
18.02.2011, 00:14
Das ist genau der Punkt. Die Industrie ist froh, diesen üblen, von allerlei Giftstoffen belasteten Dreck loszuwerden und nicht entsorgen zu müssen und die Schiffahrt freut sich, weil sie das Zeug praktisch geschenkt bekommt - also läuft der Deal. Und in internationalen Gewässern können sie ja stinken, soviel sie wollen. Da kommen die vielen Schadstoffe her!

Hat schon mal jemand gehört, daß einer beim Binnenschiff eine Treibstoffprobe nimmt? Nein, aber bei Seeschiffen ist das Standard. Das ist ein dermaßen übler Mist, daß man ihn erst vorerhitzen muß, damit er überhaupt brennt. Deswegen kann man mit einem Supertanker auch nicht mal eben auf "Voll zurück" umschalten - so zähflüssig fährt sich der Dreck. Da kommen die vielkolportierten kilometerlangen Bremswege der großen Seeschiffe her!

In küstennahen Gebieten wird daher von Schweröl auf Diesel umgestellt - ein gar nicht so einfacher Prozeß, der sorgsam überwacht werden muß, damit nichts überhitzt und kaputtgeht. Erst mit Diesel kann man in dichterem Verkehr wieder schnell reagieren. Ein weiterer Grund ist die Gesetzgebung: in manchen Zonen ist die Fahrt mit Schweröl heute nicht mehr zulässig.

Die Binnenschiffahrt hat mit dem Problem also zum Glück nichts zu tun!

Übrigens: wenn man das Zeug an Land verbrennen würde, bräuchten entsprechende Anlagen eine Sondergenehmigung. Aber auf Kreuzfahrern stehen die Liegestühle auf Deck ... schon mal überlegt, warum die großen Passagierschiffe so gigantische Schornsteine haben, mit allen aerodynamischen Raffinessen, um die Abgase nach oben zu lenken?

:wink: Gernot

Hallo Gernot Menke!

Wo hast du den deine Info her? Es hatt doch nichts mit dem Treibstoff zu tun das ich die Maschine nicht umsteuern kann. Das hatt etwas mit Masse zu tun. Du kannst so ein Motor von mehren 100 Tonnen nicht einfach stoppen. Und wenn dem so ist braucht es seine Zeit bis der wieder seine Drehzahl erreicht hatt. Und dann gilt es die mehren 100.000 Tonnen im Wasser zu stoppen. Das hat wenig mit Diesel oder Schweröl zu tun.

Das zum teil der letzte Dreck verfeuert wird ist ein Zustand der natürlich verbessert gehört. Aber da wird so schnell nix passieren. Habt ihr überhaupt ne Ahnung was so ein Ding am Tag durchzieht? das können bei hohen Tempo über 400 Tonnen sein. Deswegen fahren die Schiffe eben schon nur ein wenig mehr als halbe Kraft. Sind dann aber immer noch bis 250 Tonnen.

Außerdem würde mich intersssieren wie die Lufthansa z.B. 200.000 Tonnen Erz, die Ladung eines Seeschiffes, bewätigen will. Und das jede Woche. Das gäbe ne Menge Schatten am Himmel

Ein Politiker sagte mal: ich traue keiner Statistik die ich nicht selber gefälscht habe

Übrigens seit der neuen Norm für Dieselkraftstoffe hat dieser meines wissens die Qualität von PKW Kraftstoffen

Gruß Kawumm 68

buckelwal
18.02.2011, 01:18
Die Seeschiffe fahren hauptsächlich mit Schweröl, einem Abfallprodukt der Raffinerien.
Gibt es praktisch zum Nulltarif.
Die Industrie ist froh, diesen Abfall auf diesem Weg entsorgen zu können.


Wenn das - siehe unten - ein Nulltarif sein soll ...................


200169

Ulli D
18.02.2011, 08:19
Hallo Leute,
Zitat: "Die Studie wurde durchgeführt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Universität Bremen. Demnach stiessen Luft- und Schifffahrt im Jahr 2000 je etwa 800 Millionen Tonnen CO2 aus. Mit mehr als 20 Mio. Tonnen Stickoxid übertraf die Schifffahrt aber den Luftverkehr um das Zehnfache und mit rund 12 Mio. Tonnen Schwefeldioxid um das Hundertfache." Zitatende
Leider informiert heute so gut wie kein Presseorgan mehr objektiv :mad1:, sondern selektiv :rolleyes1:. somit ist man gezwungen eigene Recherchen (einfach, da sei dem internet gedankt :fg:) anzustellen.
Die erste Frage, wer sagt es und wem nützt es, kannten schon die alten Römer, cui bono :fragkratz:
Verschärfend kommt hinzu, daß sich die schreibende Zunft in der Ausbildung eher weniger mit trockenen Fächern wie Mathe, Physik und Chemie beschäftigt hat, denn da sind Fakten und weniger Sozialkompetenz und Ausdruck gefordert :grummel:.
Vergleicht doch nur mal die Transportleistung, dann sieht selbst beim Schwefel die Luftfahrt alt aus :opa:
Keine Frage, Verringerung und Vermeidung von Emisssionen ist wichtig, aber man muß die Relationen mit einbeziehen :idea:.
Beim Beispiel von kawumm 68 vom Jumbo (max 134 t)und Erzfrachter (200 000 t) müssten mal locker 1500 Maschinen fliegen, statt eines Frachters :roooll:.
Das übersteigt bereits die gesamte Tageskapazität (Starts und Landungen) des Flughafens Frankfurt :wink:
Gruß
Ulli

Gernot Menke
18.02.2011, 11:42
Es hatt doch nichts mit dem Treibstoff zu tun das ich die Maschine nicht umsteuern kann

Moin Kawumm 68,

ich habe nun wirklich nichts gegen die Seeschiffahrt, wohl aber gegen die Schweröl-Sauerei. Die gehört beendet (so wie auch die Luftfahrt in den Ausmaßen, wie sie momentan betrieben wird).

Was die Bremswege der Dickschiffe anbelangt, rede ich nicht von den Massen, die da schieben und irgendwie beherrscht werden müssen, sondern vom Schwerölbetrieb. Ich bezweifle, daß Du einen großen Schiffsmotor, der im hintersten Atlantik mühsam und trickreich mit Schweröl in Bewegung gehalten wird, problemlos rückwärts wieder ingang bringst, nachdem Du ihn abgestoppt hast. Dazu brauchst Du Diesel und deshalb fährt niemand mit Schweröl im dichten Verkehr herum.

Was die Relationen anbelangt, hat Ulli in Beitrag 24 natürlich Recht - das Schiff ist der umweltfreundlichste Verkehrsträger, doch gilt das nur dann uneingeschränkt, wenn man sich die Sympathien nicht dadurch wieder versaut, daß man pures Gift tankt.

Eine zweite Einschränkung ist die Fahrgeschwindigkeit - und in diesem Punkt ist auch die Binnenschiffahrt betroffen: der Vorteil des günstigen Energieverbrauchs (und damit geringer Emissionen) der Schiffahrt kommt nur dann zum Tragen, wenn nicht idiotisch schnell gefahren wird (Du sprichst ja auch an, daß die Containerliner längst vernünftigere Geschwindigkeiten fahren, weil der Verbrauch sonst ins Geld geht). Bei Vollgas leidet der Verbrauch in der Schiffahrt noch viel mehr, als das beim Autofahren der Fall ist!

:wink: Gernot

(PS: ein kleiner Spaß am Rande: ich hatte mal die Verbrauchszahlen der France umgerechnet, als sie noch mit den alten Maschinen über den Atlantik fuhr. Bei Vollgas hätte ein Mann das Schiff mit 20 l-Kanistern :lool:gerade so am Fahren halten können, wenn er laufend ohne Unterbrechung nachgefüllt und ihm ständig jemand neue Kanister gereicht hätte. - Klar, daß Heizer und Kohlentrimmer früher ein Scheißjob war!)

Kawumm 68
18.02.2011, 14:13
Hallo Gernot!

Mit verdreckten Schweröl hast du völlig recht. Ich denke das man dort sehr viel machen könnte.

Zum Betrieb und Verwendung der Schweröls kann ich sagen das dieser vor in der Regel separiert wird. Dann wird diese auf ca 85° bis 90° (ich weis es jetzt nicht ganz genau) erhitzt. Dann verhält der Kraftstoff ähnlich wie Diesel. Mein Neffe ist in der Seefahrt und werde in noch mal genauer fragen.

Gruß Kawumm 68

Jürgen F.
18.02.2011, 14:38
Passend zum Thema (http://de.euronews.net/2009/07/31/oelpest-in-norwegen/) usw...

Ulli D
18.02.2011, 15:14
Hallo Gernot!

Mit verdreckten Schweröl hast du völlig recht. Ich denke das man dort sehr viel machen könnte.

Zum Betrieb und Verwendung der Schweröls kann ich sagen das dieser vor in der Regel separiert wird. Dann wird diese auf ca 85° bis 90° (ich weis es jetzt nicht ganz genau) erhitzt. Dann verhält der Kraftstoff ähnlich wie Diesel. Mein Neffe ist in der Seefahrt und werde in noch mal genauer fragen.

Gruß Kawumm 68

Das Problem ist nicht das Schweröl an sich, sondern nur die gelösten Schwefelanteile (bis 4,5 %), die verursachen das Schwefeldioxid. Da hat man ja schon erhebliche Riegel vorgeschoben, in der gesamten Ostsee (2006) und fast der ganzen Nordsee (2009) sowie US-Gewässern darf nur noch mit max 1% Schwefel gefahren werden, das ist in diesen Bereichen bereits eine Minderung um 75 %. Stickoxide entstehen bei hohen Verbrennungstemperaturen, auch die hat man bereits durch Wasserzusatz in Ansaugtrakt erheblich verringert. Zur Zeit ist man bei der Abgasnachbehandlung wie z.B. der Rauchgaswäsche, die es bei Tankern schon lange gibt, weil man da die Abgase durch die Ladungstanks leitet, um so Explosionsgefahren durch Sauerstoffmangel vorzubeugen. da würde Schwefel die Tanks zerfressen.
Die Ölvorwärmung (bis zu 140°) ist nur notwendig, um das Öl dünn wie Diesel zu machen (Diesel z.B.) hat 50 cst, Bunkelöl bis 730 cst). Dann funktioniert das genau wie jeder normale Diesel, auch das Umsteuern, es sind nur wesentliche größere Massen abzubremsen und zu beschleunigen. Der Diesel eines Großcontainenschiffs (z.B Emma Maersk) wiegt über 2800 t. Dazu kommt noch eine Welle , dick wie ein Ölfass und eine Schraube, die den Durchmesser eine Hubschrauberpropellers hat.
Die sind bisher auch mit der giftigen Suppe direkt über die Elbe bis in Hamburg an den Kai gefahren.
Da Umstellen geht nur deshalb nicht schlagartig, weil die Kraftstoffzufuhr wegen des dünneren Diesels von Erhitzen auf Kühlen umgstellt werden muss.
Gruß
Ulli

Schappes
18.02.2011, 16:05
@buckelwal

praktisch zum Nulltarif ...hier war Nulltarif nicht ganz genau wörtlich zu nehmen, Tatsache ist....

Anders die Lage in der Schifffahrt: Nur rund 130 Dollar kostet eine Tonne Bunkeröl, wie das Schweröl in der Hafensprache genannt wird. Pro Liter sind das etwa 13 Cent, Preise von denen der Autofahrer träumt. Selbst Rohöl ist teurer

und

Indirekt profitiert der deutsche Verbraucher vom billigen Schiffssprit: Der Transport eines Containers von Hongkong um die halbe Welt nach Hamburg kostet bei der Reederei Hapag-Lloyd 450 Dollar. Ein Umzug innerhalb einer Großstadt ist teurer


weitere Info's zum Thema findet man hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Schwer%C3%B6l

mfG der schappes

Roland
18.02.2011, 17:23
Hallo zusammen,

Da sind ja schon etliche Informationen zusammengekommen. Schön das Euch das Thema intressiert. Wir leben ja im 21. Jarhundert und Technologien zu Schadstoffverringerung und alternative Antriebe werden uns alle immer mehr beschäftigen. Natürlich muss das alles,wie Schappes es sagt, auch konkurenzfähig und bezahlbar sein.

Was haltet Ihr vom Wasserstoff- antrieb? Den könnte man direkt auf dem Schiff produzieren. Mit Strom, Wasser und einer Anlage die Wasserstoff von Sauerstoff trennt.

Grüsse Roland

Schappes
18.02.2011, 17:53
Hallo zusammen,
hier nicht mehr so ganz druckfrische(2008) Beiträge zum Thema...
zum herunterladen.

http://www.dmkn.de/downloads/f8/ba/i_file_50157/nonstop_2008-03_S14-18.pdf

und hier noch eine interessante Seite zum Thema "Antrieb"

http://www.vht-online.de/vht2008/pdf/Antrieb_Seeschiffe.pdf
ein Vortag von Herrn Bernd Röder anlässlich der VHT-Mitgliederversammlung am 11.12.2008

freundlich grüsst der schappes

flo81
18.02.2011, 18:59
Moin Kawumm 68,

ich habe nun wirklich nichts gegen die Seeschiffahrt, wohl aber gegen die Schweröl-Sauerei. Die gehört beendet (so wie auch die Luftfahrt in den Ausmaßen, wie sie momentan betrieben wird).

Was die Bremswege der Dickschiffe anbelangt, rede ich nicht von den Massen, die da schieben und irgendwie beherrscht werden müssen, sondern vom Schwerölbetrieb. Ich bezweifle, daß Du einen großen Schiffsmotor, der im hintersten Atlantik mühsam und trickreich mit Schweröl in Bewegung gehalten wird, problemlos rückwärts wieder ingang bringst, nachdem Du ihn abgestoppt hast. Dazu brauchst Du Diesel und deshalb fährt niemand mit Schweröl im dichten Verkehr herum.

Was die Relationen anbelangt, hat Ulli in Beitrag 24 natürlich Recht - das Schiff ist der umweltfreundlichste Verkehrsträger, doch gilt das nur dann uneingeschränkt, wenn man sich die Sympathien nicht dadurch wieder versaut, daß man pures Gift tankt.

Eine zweite Einschränkung ist die Fahrgeschwindigkeit - und in diesem Punkt ist auch die Binnenschiffahrt betroffen: der Vorteil des günstigen Energieverbrauchs (und damit geringer Emissionen) der Schiffahrt kommt nur dann zum Tragen, wenn nicht idiotisch schnell gefahren wird (Du sprichst ja auch an, daß die Containerliner längst vernünftigere Geschwindigkeiten fahren, weil der Verbrauch sonst ins Geld geht). Bei Vollgas leidet der Verbrauch in der Schiffahrt noch viel mehr, als das beim Autofahren der Fall ist!

:wink: Gernot

(PS: ein kleiner Spaß am Rande: ich hatte mal die Verbrauchszahlen der France umgerechnet, als sie noch mit den alten Maschinen über den Atlantik fuhr. Bei Vollgas hätte ein Mann das Schiff mit 20 l-Kanistern :lool:gerade so am Fahren halten können, wenn er laufend ohne Unterbrechung nachgefüllt und ihm ständig jemand neue Kanister gereicht hätte. - Klar, daß Heizer und Kohlentrimmer früher ein Scheißjob war!)

Hallo Gernot,...
ich fahre jetzt mittlerweile 11 Jahre zur See, habe auf 2-Taktern als auch auf 4-Taktern bis 50000PS gefahren. Noch nie in der ganzen Zeit haben wir die Maschine auf GasÖl umgestellt. Sei es auf Revierfahrt als auch beim sogenannten Crash-Stop-Manöver. Man hat früher dazu tendiert die Maschine auf GasÖl umzustellen da bei Niedriglast die Ventile / Turbolader etc. zum verkoksen neigten. Mittlerweile ist der Reinigungsprozess des Brennstoffs so fortgeschritten (Purifikation und Klarifikation), dass ein umstellen nicht mehr nötig ist. Und das ist auch gut so. Ich habe zweimal die Maschine auf Gasöl umstellen müssen (nicht wegen Revierfahrt sondern wegen anstehender Revision der HM), so schnell kann man gar nicht rennen wie es an der Maschine anfängt zu lecken. Viele Dichtungen die in Kombination mit Schweröl dichhalten fangen bei Gasöl an zu lecken. Und auch das Schweröl kann umwelttechnisch optimiert werden (wurde hier ja schon gesagt Schwefelanteil etc.). Und das in Nord-/Ostsee jetzt Lowsulfur gefahren wird ist der erste Anfang. Aber auch der Brennstoffpreis spielt bei der Wirtschaftlichkeit des Schiffes eine Rolle
Aber auch Reedereien wie Maersk haben einen gewissen Einfluss. So war es damals als auf der Elbe eine Geschwindigkeitsbegrenzung bis zum Hamburger Hafen eingeführt werden sollte. Da hat Maersk gesagt wenn ihr das beibehaltet laufen wir Hamburg nicht mehr an, und schwupp war die Begrenzung wieder aufgehoben.
Was das Umsteuern großer 2-Takter angeht kann ich meinem Onkel Kawumm nur zustimmen. Hier liegt es ganz einfach an der Masse. Bei z.B. 50000PS ist der längste Zeitraum das Herunterfahren von "Voll voraus SEE" auf "Voll Voraus" schonmal bis zu einer Stunde. Dann geht es aber ganz schnell (im Verhältnis zur Maschinengröße). Aber auch hier gibt es einen Knopf mit dem man das zur Not "überbrücken" kann. Der Bremsweg (Advanced) von Höchstgeschwindigkeit auf Null darf aber nur maximal 15 Schiffslängen betragen.
Gruß
Flo

Gernot Menke
18.02.2011, 19:18
Wie es aussieht, ist mein Wissen über Schweröl offenbar inzwischen etwas überholt - zum Glück! Ich bin ja froh, wenn sich da etwas getan hat. Vielen Dank für die vielfältigen aktuellen Informationen aus kompetenter Quelle - ich denke, das ist ein sehr schöner Thread geworden! Ich lerne gerne immer wieder etwas dazu und freue mich, daß die Schweröl-Lobby den Fortschritt offenbar nicht völlig plattgemacht hat und es weitergeht.

Da kann ich nur hoffen, daß meine Kenntnisse über das Tankreinigen und den Umgang mit Ölrückständen auf hoher See inzwischen ähnlich überholt sind!

:wink: Gernot

flo81
18.02.2011, 19:27
Wie es aussieht, ist mein Wissen über Schweröl offenbar inzwischen etwas überholt - zum Glück! Ich bin ja froh, wenn sich da etwas getan hat. Vielen Dank für die vielfältigen aktuellen Informationen aus kompetenter Quelle - ich denke, das ist ein sehr schöner Thread geworden! Ich lerne gerne immer wieder etwas dazu und freue mich, daß die Schweröl-Lobby den Fortschritt offenbar nicht völlig plattgemacht hat und es weitergeht.

Da kann ich nur hoffen, daß meine Kenntnisse über das Tankreinigen und den Umgang mit Ölrückständen auf hoher See inzwischen ähnlich überholt sind!

:wink: Gernot

Hallo Gernot,
das heutige ganz exakte Führen von Öltagebüchern und Kontrolle der Bilge-Entölern an Bord seitens der PSCs macht es fast unmöglich heutzutage noch Öl zu verklappen. Natürlich gibt es immer schwarze Schafe.
Was die Brennstoffe angeht: Ich arbeite für eine Reederei die den SkySail eingeführt hat und ich muss sagen, dass das schon ne wirkliche Möglichkeit ist Brennstoff zu sparen, ebenso der erste Einsatz von Flatner-Rotoren sind schon ernst zu nehmende Entwickungen.
Über Schiffe wie Till Deymann muss ich immer ein wenig schmunzeln. Wenn das wirklich das Schiff der Zukunft ist frage ich mich warum nicht mehr Schiffe von der Reederei gebaut werden...
Aber das ist ein anderes Thema....

Gruß
Florian

buckelwal
18.02.2011, 19:29
@buckelwal

praktisch zum Nulltarif ...hier war Nulltarif nicht ganz genau wörtlich zu nehmen, Tatsache ist....

Anders die Lage in der Schifffahrt: Nur rund 130 Dollar kostet eine Tonne Bunkeröl, wie das Schweröl in der Hafensprache genannt wird. Pro Liter sind das etwa 13 Cent, Preise von denen der Autofahrer träumt. Selbst Rohöl ist teurer

und

Indirekt profitiert der deutsche Verbraucher vom billigen Schiffssprit: Der Transport eines Containers von Hongkong um die halbe Welt nach Hamburg kostet bei der Reederei Hapag-Lloyd 450 Dollar. Ein Umzug innerhalb einer Großstadt ist teurer


weitere Info's zum Thema findet man hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Schwer%C3%B6l

mfG der schappes

Hi Schappes,
die US$ 130 pro mt (1.000 kg) HFO/IFO sind aber schon einige Jahre bis einige Jahrzehnte alt.

Die aktuellen Preise von rund US$ 600 sind aktuell.
Siehe hier:
http://www.doehle.de/home/popup_bunkerservice.php

LG

buckelwal
18.02.2011, 19:42
Hallo Gernot,...
ich fahre jetzt mittlerweile 11 Jahre zur See, habe auf 2-Taktern als auch auf 4-Taktern bis 50000PS gefahren. Noch nie in der ganzen Zeit haben wir die Maschine auf GasÖl umgestellt.
Dem ist nix mehr hinzuzufügen! Das ist gelebte Praxis!

Es genügen schon die Probleme mit dem Umstellen auf LS (Low Sulfur)-Bunker.

Vor Uschant pflichtgemäß umgestellt und dann bei West-Basurelle im Verkehrstrennungsgebiet das erste Blackout - Filterprobleme mit dem LS-Sch...dreck.
Zwei Tage später dann auf der Themse das nächste Blackout:
5 Schlepper haben angepackt (ohne Rauch und Abgas natürlich) und 12 Stunden Verzögerung.

Aber die Luft blieb sauber - denkste ?!!?

LG
vom großen Meeersssäuger, dem Buckelwal.

Schappes
18.02.2011, 20:07
Hallo Buckelwal,
es ist o.k. wegen dem momentanen Preis. Allerdings fahren die Schiffe ja nun schon länger damit rum. Und solange es da keine neuen Bestimmungen gibt....no comment.
Vor ca. 2 Jahren etwa, kostete die Tonne

IFO 380 in Rotterdam bei 188 Dollar, Tendenz fallend ... (http://www.heise.de/tp/blogs/foren/S-IFO-380-in-Rotterdam-bei-188-Dollar-Tendenz-fallend/forum-148579/msg-15971713/read/)

7. Dez. 2008 ... Bunker 380 cst oder auch IFO 380 ist Schweröl, wie es in. Schiffsmotoren benötigt wird. Der Preis gilt pro Tonne. Ab Rotterdam ...
www.heise.de/tp/blogs/...380.../read/ -

also, bitte nicht weinen.
Den Zeitraum den Du da angesprochen hast...da gab es das alles noch nicht...da hiessen die Teile noch Galeeren...gg

freundliche Grüsse der schappes es geht um die Umwelt und nicht um Spekulation beim Preis....... nix für ungut

Schmidt-Abgasanlagen
25.02.2011, 23:24
Hallo Gemeinde,

@Herr Menke:die Nordsee ist schon Schweröl-Sperrgebiet. Ebenso weitere Seegebiete auch hier in Europa
@all:
- wie es sich mit bereits im Dienst befindlichen Schiffen im Einzelnen verhalten wird bleibt ab zu warten. Es wird aber so kommen das Seeschiffe nun zwei Bunker mit unterschiedlichem Kraftstoff füllen müssen- da innerhalb von .....sm schwefelfreier Diesel gefahren werden muss.
- Neubauten ab 2015/16 müssen dann zusätzlich mit einer Abgasnachbehandlung ausgerüstet werden, da die mechanischen Veränderungen nicht ausreichen um die geforderten Grenzwerte (Marpol/IMO TierIII und TierIV) ein zuhalten. Eine Interimszeit beginnt ab dem 01.01.2014.
- dies wird auch auf die Yachtindustrie zukommen...
- weiter hatte ich von "Staatlicher Förderung" gelesen: diese gab es bis `09, allerdings wurde diese durch die Regierung wieder eingefrohren. Darin war und ist geregelt, wie groß die Bezuschussung durch den BUND bei einer Um-bzw. Nachrüstung solcher Anlagen aber auch einer Ummotorisierung ist.

Gerne kann ich, wenn es hier möglich ist, ein PDF-Formular zur Förderung anhängen oder aber auch verschicken. Zudem habe ich eine Ausarbeitung (Stand 2010) zur Entwicklung der Abgasgesetzgebung/Abgasgrenzwerte mit einer grafischen Darstellung der bereits bestehenden Schutzgebiete und den geplanten Schutzgebieten.



Ich möchte mich kurz vorstellen,
mein Name ist Christian Schmidt, mit dem Bezug auf meinen Nick-Name der Schmidt Abgasanlagen UG, ich habe mich im Jahr `09 mit einem eigenen Konzept und einem eigenen Produkt im Bereich Abgasnachbehandlung für Hauptantriebs- und Nebenaggregate bei Schiffe und Yachten selbsständig gemacht.
Meinen technischen Hintergrund und das entsprechende Wissen über diese Nachbehandlungen habe ich mir in über 10 Jahren der Großdieselentwicklung und der Entwicklung von Abgassystemen angeeignet.
Mittlerweile kann ich mein Produkt, ein motorunabhängiges System einer SCR-Abgasnachbehandlungsanlage, für Hauptantriebs- und Nebenaggregate, für Generatoren auf Schiffen anbieten. Dabei kann diese Anlage sowohl bei Neubauten aber auch für Refit-Anwendungen eingesetzt werden. Seit kurzem kann ich nun auch ein System zu Partikelreduzierung anbieten, dieses ist ebenfalls Wartungsfrei und regeneriert sich selber ab einer Temperatur von ca:250°C. Somit ist kein lästiger Tausch von Katalysatoren, ein zusätzliches Freibrennen mehr nötig- und man spart Kraftstoff.
Weitere Infos über meine HP: www.schmidt-abgasanlagen.de oder über Telefon.
Ich werde mich auch weiter an diesem Forum beteiligen...

Gruß Christian

Jürgen F.
25.02.2011, 23:39
Willkommen im Forum:wink:
Super Info:super:Weiter so:super:

Schöne Grüße
Jürgen F.

Schappes
25.02.2011, 23:47
Hallo Christian

ich darf dich in meinem Namen Willkommen heissen hier. Mich freut, dass immer wieder Leute hier reinkommen, mit einem unglaublichen Wissen und zwar jeder auf seinem Gebiet. Das gibt diesem Forum den nötigen Drive, die Power die notwendig ist um ein solches Forum noch interessanter zu machen.

Wie ich sehe, bist Du in Oole beheimatet...da bin ich ab und an, Freund in Essingen usw.
Kann es sein, dass Du schon länger was mit Yachten zu tun hast ? Wenn nicht...auch egal...ich mein ich hätte da was im Ohr...

auf jeden Fall, nochmal ein Willkommen von mir
der schappes

achja der Verein Binnenschifferforum hilft e.V. wird morgen gegründet, ich nehme an Du hast über den Zweck dieses Vereins schon etwas gelesen...nur so ein Tip...:lool: denn helfen ? möchten wir doch....

Schmidt-Abgasanlagen
27.02.2011, 17:56
Hallo zusammen,

Danke erst einmal für die Willkommensgrüße...
@Schappes: ...was hast du denn gehört? Hoffe nur Gutes... / ansonsten gerne per Mail:c.schmidt@schmidt-abgasanlagen.de

Hatte schon mal nen Versuch der Antwort unternommen, hab dabei glaube ich die Einloggzeit überschritten, so ist nun alles weg - ich versuch dennoch meine Gedanken nochmal hier unter zu bringen.
Ich versuch mal so an zu fangen...
Zum Thema Schweröl: so wie es momentan bei den Seeschiffen geregelt wird, ist es meines Erachtens ein sehr guter Kompromiss, zumindest solange bis es nur noch "Neuere Motoren" in Schiffen gibt.
Es ist zwar mit enormen Kosten verbunden, wenn plötzlich die Schiffe zweierlei Kraftstoff (Schweröl und schwefelarmen Diesel) bunkern müssen, aber anders bekommt man die Verschmutzung im Moment nicht unter Kontrolle. Obwohl ja auf See weiterhin mit Schweröl gefahren werden darf, muss ab einer bestimmten sm auf schwefelarmen Diesel umgespritet werden, um die Russ- und Stickoxidbelastung zu senken. Wie hier schon distkutiert, greifen die neuen Gesetzgebungen schon teilweise bzw. muß nach Marpol/IMO Tier III ab 2011 eingehalten werden. 2014 beginnt die Interrimszeit Marpol/Tier IVi und 2016 greift die Tier IV-Gesetzgebung. Dies betrifft auch die Binnenscifffahrt.
Es wird wohl für die im Dienst befindlichen Schiffe einen "Bestandsschutz" geben, aber eben auch nur solange bis dieses Schiff "um mortorisiert werden Muß", dann muß neben dem neuen Motor auch eine SCR-Abgasnachbehandlungsanlage nachgerüstet werden um die jeweils aktuellen Grenzwerte erreichen zu können- und das Europaweit ohne Außnahme. Deshalb werden all die alten Schiffe auf "Teufel komm raus" am Leben erhalten. Das sind ja auch enorme Kosten die da auf die Eigner zukommen.

Es wurde auch angesprochen das sich einiges tut im Bereich Schweröl, das ist wohl war, aber Schweröl ist und bleibt nun mal ein "Vorprodukt" in der Herstellung von Diesel. Eine Entschwefelung dieses Öls ist nicht ohne, das ist ein komplexer chemischer Vorgang und nicht so einfach an Bord um zu setzen. Je nach Schiffsgröße und Bunker würde 1/3 des Oberdeck von einer Entschwefelungs-/Ölraffinerie eingenommen werden, und das bei jedem Schiff? ebenso denke ich wird sich der angesprochene Wasserstoffantrieb nicht in der Schifffahrt durchsetzen, da hier ebenfalls riesige Druckbehälter benötigt werden.

Förderung: in der BRD gab es ja wie schon von mir angesprochen ein Förderprogramm. Durch dieses konnte man die "Ummotorisierung" und oder die Nachrüstung eines Abgasnachbehandlungssystems durch den Staat fördern. Dabei musste die Anlage selbst vom Eigner getragen werden, allerdings wurde die geleistete Arbeitszeit mit bis zu 50% gefördert.
Wie bei allen Fördermaßnahmen wurde auch hier von Fall zu Fall eine Einzelentscheidung getroffen, so dass es auch im Einzelfall möglich war eine wesentlich höhere Förderung zu bekommen.
Ich denke und hoffe das im Zuge der neuen Gesetzgebung dieses Förderprogramm wieder greifen wird.


Die zur Zeit greifende Lösung mit zwei Kraftstoffbunkern, wird sich wohl bis 2016 durchsetzen- und dann wird wohl auch für die Schifffahrt nur noch den schwefelfreien Diesel (1000ppm) geben. Dann muss aber trotzdem noch zusätzlich das Abgas nachbehandelt werden.

Hier mal ein Auszug aus dem:
29. Duisburger Kolloquium Schiffstechnik / Meerestechnik
Universität Duisburg Essen - Institut für schiffstechnik & Transport
12. und 13. Juni 2008

Thema: Abgasemission auf Binnenwasserstraßen
Gernot Pauli - Zentralkommission für die Rheinschifffahrt, Frankreich
Juha Schweighofer - via donau - Österreichische Wasserwirtschaft, Österreich

Abstrakt
Die Binnenschifffahrt ist bekannt als umweltfreundlicher Verkehrsträger. Auf Grund des sehr geringen
Anteils der Binnenschifffahrt am Gesamtenergieverbrauch des Verkehrs sind die Abgasemissionen,
welche der Binnenschifffahrt zugeordnet werden können, unbedeutend. Umweltfreundlichkeit ist ein
Aspekt, warum die Binnenschifffahrt zunehmende politische Anerkennung und Unterstützung findet.
Die Umweltfreundlichkeit eines Verkehrsträgers stellt aber auch einen Wettbewerbsvorteil von immer
größer werdender Bedeutung dar, da das Umweltbewusstsein der Bevölkerung zugenommen hat und
weiter zunimmt. Mit der Einführung von immer strengeren Abgasvorschriften für den Straßenverkehr
sind die entsprechenden Abgasemissionen im Straßengüterverkehr drastisch gesunken, was für die
Binnenschifffahrt nicht zutrifft, da hier die meisten Motoren keinen Emissionsstandards genügen. In
Bezug auf wichtige Emissionen wie Stickoxide und Rußpartikel läuft die Binnenschifffahrt Gefahr, ihre
Überlegenheit gegenüber dem Straßengüterverkehr einzubüßen. In dieser Arbeit wird die Situation
der Abgasemissionen auf den Binnenwasserstraßen hinterfragt. Es werden zunächst die Vorschriften
hinsichtlich der Kraftstoffe und Schadstoffemissionen von Binnenschiffen betrachtet, gefolgt von einer
Darstellung technischer Möglichkeiten zur Verringerung der Abgasemissionen in der Binnenschifffahrt.
Weiters wird untersucht, welche Emissionsgrenzwerte mit den jeweiligen technischen Möglichkeiten
erfüllt werden können, und die Schadstoffemissionen des Straßengüterverkehrs werden mit jenen der
Binnenschifffahrt verglichen. Abschließend wird das „Cleanest Ship“ – ein praktisches Beispiel für die
Erfüllung strikter Emissionsgrenzwerte in der Binnenschifffahrt - vorgestellt.

Dieser bericht kann gerne per pdf zur Verfügung gestellt werden, für diesen Beitrag sind 178KB einfach zu viel.


Mit freundlichen Grüßen
Christian

Schappes
27.02.2011, 18:19
Hallo Christian,
es besteht kein Anlass deinen e-mail-account zu strapazieren. Es hatte was Positives mit Umweltfreundlichkeit und Yacht zu tun. Und mit Bodensee..das war es schon...lach.
Nur Schmidt und Aalen...da hatte ich mich glaub ich mal irgendwie mit befasst, wahrscheinlich war es die Begeisterung für schadstoffarm und Motoren.

so, kannst die valium wegstecken, ich wollte dich keineswegs beunruhigen, wüsste auch nicht weshalb.

so und nun les ich mir erstmal deinen neuen Beitrag durch, möcht ja informiert sein

ich wünsch dir viele Diskussionen und nochmal...gut so, jemand mit diesem Wissen passt bestens hier rein.

mit freundlichem Gruss..der schappes

Roland
28.02.2011, 15:31
Hallo zusammen

Ist ja interessant was da alles für Experten- Wissen da ist. Die Probleme sind erkannt, lösungen werden gesucht und erforscht.

Wasserstoff- Antrieb, Schwefelfreier Diesel, Abgas- Nachbehandlung und eine neue Generation Motoren.

@ Christian,
Ist es möglich den Beitrag von Dir komplet als Pdf einzustellen oder einen link von diesem zu posten?
Der Beitrag datiert vom Jahr 2008, darin ist ein Ziel das "Cleanest Ship" wovon man ausgehen will.
Weisst du wie weit die da schon vorangekommen sind?

Freundliche Grüsse aus dem verschneiten Emmental
Roland

Friedhelm L.
28.02.2011, 15:59
Hallo Roland,

bei Wikipedia habe ich einen Artikel unter Cleanest Ship eingestellt und den Tanker Victoria aufgeführt, der das erste saubere Schiff ist. Dort sind auch weiterführende Links, allerdings zum Teil auf holländisch.

Gruß

Friedhelm

Roland
01.03.2011, 12:23
http://http://www.creating.nu/

Hallo zusammen

Dieser link führt zu einer 5.45 MB pdf- Datei die das ganze Forschungsprojekt "Cleanest Ship" zeigt.
Die ganze Arbeit ist sehr proffessionel bis ins kleinste Detail abgehandelt, nur leider in Englisch.

Ev. hat jemand die Möglichkeit "ein Program" das ganze ins Deutsch zu übersetzen?

Freundliche Grüsse
Roland

Roland
01.03.2011, 13:14
http://www.creating.nu/

Hallo

Der link im vorherigen posting funkt. nicht, sorry.
Dieser hier sollte die gewünschte Seite anzeigen, hoffe ich mal.

Gruss Roland

(Ja, habe mal getestet alles im grünen Bereich.
Dieser link leitet Dich weiter.) Danke für den Tipp Stephan

Roland
01.03.2011, 17:49
Hallo zusammen
Habe eine Verknüpfung zum Thema "Cleanest Ship" gefunden.

http://www.via-donau.org/uploads/talks_downloads/abgasemissionen_binnenwasserstrassen.pdf

Ist nur ein kleiner Teil vom ganzen dafür in Deutscher Sprache verfasst.

Freundliche Grüsse Roland

Schmidt-Abgasanlagen
01.03.2011, 22:18
Hallo zusammen,
@all: hier der Link zum Artikel
http://www.donauschifffahrt.info/uploads/talks_downloads/Abgasemissionen_und_Binnenwasserstrassen.pdf

Sollte der nicht funktionieren, kann ich diesen per Mail zusenden, einfach eine Mail senden...

@Roland: @Friedhelm:
Zum "Cleanest Ship": die Technik in diesem Artikel bezieht und beschreibt das System der Fa. HUG-Engineering. Meines Wissens nach basiert das System auf Russpartikelfilter mit einer aktiven Regeneration. Das bedeutet, der Russpartikelfilter braucht eine zusätzliche Dieseleinspritzung um den Filter auf die benötigte Temperatur zur Regeneration aufzuheizen. Nach meinem Kenntnisstand ist so eine kompakte Bauweise kann dann wohl nicht mehr möglich.

Dies ist in meinen Augen ein "Widerspruch in sich", auf der einen Seite wird die "Grüne Technology" beworben- auf der anderen Seite steigt der Kraftstoffverbrauch um 10%.

Als ich mich vor gut einem Jahr selbständig gemacht habe, habe ich mir genau darüber lange Gedanken gemacht und dafür eine Problemlösung entwickelt.

Meine Firma, die Schmidt Abgasanlagen UG (haftungsbeschränkt) kann ein innovatives SCR-Abgasnachbehandlungssystem anbieten. Dieses System ist ein kompaktes SCR-Abgasnachbehandlungssystem welches motorunabhängig und wartungsfrei arbeitet. Zudem wird dieses Abgasnachbehandlungssystem auf die jeweiligen Motoranforderungen ausgelegt- nur so kann ein hoher Wirkungsgrad in Verbindung von Verbrauch-Leistung-Schadstoffausstoß erreicht werden.

Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist, dass die SCR-Abgasanlagen auf den Russpartikelfilter verzichten. Somit findet keine zusätzliche Dieselnacheinspritzung zur Regeneration statt und der Kraftstoffverbrauch senkt sich um bis zu 10%.

Die kompakte Bauweise wird durch eine spezielle Struktur der Beschichtungsträger realisiert, so sind diese Anlagen auch für Refit-Anwendungen sehr attraktiv, da die Bauweise im Design variabel gestaltet werden kann.

Wer mehr Informationen möchte schaut auf meine Homepage
http://www.schmidt-abgasanlagen.de/

Genügend Diskussionsstoff gibt das wohl ab. Ich bin gespannt auf Eure Beiträge!

Gruß Christian

Schmidt-Abgasanlagen
17.07.2011, 17:24
Hallo zusammen,

seit meinem letzten Beitrag hier sind schon wieder einige Wochen ins Land gegangen, zwischenzeitlich habe ich eine Mail vom "schappes" erhalten...
Zitat: Hallo, ich störe ja ungern am Wochende, aber eventuell besteht die Möglichkeit als Kenner der Materie mal diesen Beitrag zu lesen Schadstoffausstoß von Binnenschiffen von Frau Dr. Valerie Wilms MdB zu finden
unter dem Button Links und auch etwas im Positiven oder Negativen zu antworten darauf. Ich bin in diesem Fach nicht ausgebildet, deshalb die Bitte. Ausserdem mal bitte unter .valerie-wilms.de nachsehen, die
Dame ist wohl auch hier tätig

Förderkreis Abgasnachbehandlungstechnologien
für Dieselmotoren e.V. (FAD), Dresden,
Vorsitzende des Beirates, ehrenamtlich

Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTW), Dresden, Lehrbeauftragte
Einkünfte 2009 (nicht veröffentlichungspflichtig): 644,00 Euro

könnte ja auch etwas Positives in Anlehnung an eure Entwicklungen sein.
ein schönes Wochenende wünscht der schappes

Ziatat Ende:

Leider konnte ich mich noch nicht sehr intensiv mit diesem Artikel und der Website der Frau Wilms befassen, werde das aber in den nächsten Tagen nachholen und meine Einschätzung und Meinung hier mitteilen.
Bis dahin wünsche ich ein schönes Wochenende

Gruß Christian