PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Aken - GMS - 04030670



Elbianer
21.02.2011, 00:12
Hallo Zusammen,

im Forum wurde nach einen GMS Aken gesucht (siehe hier (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?29816-MS-AKEN)). Da wurde zuerst auf einen AKEN bei der Seite www.ddr-binnenschifffahrt.de (http://www.ddr-binnenschifffahrt.de) hingewiesen und später richtig erklärt, dass es sich dabei um ein anderes Schiff handelt.

Schiffsdaten

Name: Aken
Eigner/Betreiber: Manfred Volz (Horst Dudeck -1994, Deutsche Binnenreederei Berlin 1990 - 1993, VEB Binnenreederei Berlin 1961 bis 1990)
gemeldet in: Berlin (später Greifswald und Wolgast)
nat. DDR Reg.Nr.: MS 3-119 B
Eichnummer: EMg 3566 DDR
Nationalität: :d:
ENI: 04030670
MMSI: 211509800
Rufzeichen: DH9063

Länge: 50,55 m
Breite: 6,61 m
Tiefgang: 2,05 m
Tonnage: 415 t

Maschinenleistung: 225 PS
Maschine: SKL 6 NVD 36

Baujahr: 1925 als Schleppkahn !!
erbaut in: :n:
Bauwerft: ? in Amsterdam

Schiffstyp: Gütermotorschiff
Umbau zum GMS: 1960 auf der Schiffswerft Aken

Auf diesen AKEN der Binnenreederei Berlin habe ich gelernt. War dann einige Monate auf MS DIPPOLDISWALDE und als Bootsmann dann wieder auf dem AKEN. Habe da später auch meine erste Fahrt als Schiffführer damit gemacht. 1991 mit Kalisalz von Haldensleben nach Duisburg-Außenhafen. Das war dann auch die letzte Reise des Schiffes bei der Binnenreederei. Nicht das ihr jetzt denkt ich hätte es gleich auf meiner ersten Reise kaputt gefahren. Nein, es ging leer zum Schleusengraben nach Magdeburg wo er abgestellt wurde. Für die Binnenreederei war dieses Schiff nach der Wiedervereinigung zu unrentabel geworden. Es lag dann da einige Zeit und wurde 1993 an Herrn Horst Dudeck verkauft. Ein Jahr später übernahm es nach dessen Tod sein Schwiegersohn Manfred Volz. Dieser fährt noch immer mit dem Schiff unter den Namen AKEN und Heimatort Wolgast. Etwas über diesen Eigner erfährt man hier (http://binnenschifffahrt-im-norden.de/Firmengeschichte.htm).

Das Schiff wurde im zweiten Weltkrieg beschlagnahmt und zu einen Landungsprahm umgebaut. Später verblieb / kam es in die DDR. Da wurde die Landeklappe wieder entfernt und das Schiff fuhr bei der DSU als Schleppkahn. Davon gibt es schon länger ein Bild hier (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?12559-DSU-528-SK-4-319) im Forum.
1960 wurde dieser Schleppkahn in Aken zum Motorschiff umgebaut. Da der Seitenrad-Schleppdampfer AKEN vorher außer Dienst ging, konnte der Namen AKEN für dieses Schiff vergeben werden.

Über das Baujahr gibt es verschiedene Angaben, so 1925, 1928 und 1938. Ich kann mich genau erinnern, dass 1928 im Schiffs-Attest stand.

Gruß Thomas

P.S. Der da auf Foto 6 auf dem Anker sitzt , bin ich. Lang, lang ist es her. War an der Werft in Plau, an der Havel bei Brandenburg.

Gernot Menke
21.02.2011, 10:55
Herrliche Bilder, vor allem natürlich Bild 2: hier läßt man sich wohl mal wieder Kopf vor zu tal treiben und erhöht mit dem Segel bei günstigem Wind die Geschwindigkeit und die Steuerwirkung.

@Thomas, was sind das auf dem letzten Foto des Vorschiffs für zwei Aufsätze links und rechts des Niedergangs (die wie "Gewichte" aussehen)?

Auffällig sind bei den Schiffen aus dem Osten immer die Scheuerleisten am Bug - ich vermute einfach mal, daß das erstens zum Schutz bei Eisgang gedacht ist und zweitens die Weiterführung einer Holzbautradition im Stahlschiffbau darstellt. Aber wie gesagt, daß sind nur Vermutungen von mir - sicherlich weiß Thomas mehr darüber.

:wink: Gernot

Ernst
21.02.2011, 11:01
die wie "Gewichte" aussehen)

Hallo Genot. das sind Verschlüsse !
Im Winter werden die abgenommen und Ofenrohre drauf gesteckt.

Gruß Ernst

Elbianer
22.02.2011, 00:28
Hallo Gernot :wink:
Ernst hat es richtig erkannt. Das sind Abdeckungen für die Ofenrohre. Rechts und links vom Niedergang war je eine Kajüte und in in jeder stand ein kleiner, mit Kohle betriebener, Dauerbrandofen. Die Kajüte auf Steuerbord war meine.

Die Scheuerleisten haben mit Sicherheit nichts mit Eisgang zu tun. Macht ja auch keinen Sinn. Die Eisschollen trieben ja nicht in einer bestimmten Höhe, wie diese Scheuerleisten angebracht sind.
Das sind ganz einfache Dopplungen zum Schutz des Schiffsrumpfes. Ich glaube auch nicht, dass diese typisch für Ostschiffe sind. So was hatten früher alle Schiffe. Dieses Schiff ist ja auch nicht im Osten gebaut. In Zeiten der Schleppschifffahrt hatte man keine Hände frei um ein Reibholz zu halten. Die Hände brauchte man um das Schiff mit der Feuerleine / Laufdraht ständig zu machen. Da hat es bestimmt öfters mal gebummst.

Gruß Thomas

Elbianer
23.01.2012, 00:19
Hallo Zusammen,

im Torweg von mein alten Kapitän Rudolf Loch habe ich Ende 2011 folgende Fotos gemacht.

Gruß Thomas

bilgenkrebs
16.08.2013, 18:53
Hallo Schippers
Hier wieder Bilder vom Bruder am 13.7.2013 hat er die "Aken"abgelichtet .
Der HO. ist jetzt Stralsund L 55.6m B 6.6m 466 to.
Der Liegplatz ist wohl auch Stralsund:fragkratz: und das Schiff ist ausgerüstet und sieht nicht aufgelegt aus.
Beste Grüße
Peter:wink:

Poettekucker001
21.09.2017, 10:05
Moin

Die Aken habe ich vor kurzem in Stralsund abgelichtet

Gruß Marcus

UGI
16.11.2017, 02:09
=> noch einige Ergänzungen zur Historie des GMS "AKEN", welcher ja mal als Schleppkahn erbaut wurde:
als Schleppkahn (Landeprahm) !! vor Umbau 1961 zum GMS führte das Schiff folgende Namen und Kennungen:

1925 erbaut als Schleppkahn JOSEFINE in NL
1940 Umbau zum Landeprahm 35/18
1941 Landeprahm A 259 P
1943 Landeprahm SPEER 222
1947 Rückbau zum Schleppkahn 4-319
1948 Schleppkahn 4-319 mit Zusatzkennung GD 407
1949 Schleppkahn 4-319 mit Zusatzkennung DSU 528 (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?12559-DSU-528-SK-4-319)

Gruß UGI :wink:

Hein Mück
09.08.2018, 14:27
Moin,

die AKEN kam mir am 28.07.2018 im Nordhafen von Stralsund vor die Linse - leider bei Gegenlicht.

Tschüss
Hein Mück

Mittelpoller
30.10.2018, 13:06
Ahoi, in Stralsund habe ich das GMS " Aken " gesehen, welche Aufgabe hat das Schiff dort, es liegt immer an der gleichen Stelle und sieht nicht verlassen aus, wird es als Lagerschiff eingesetzt. ??:fragkratz: MfG Mittelpoller :tongue2:

meissen
30.10.2018, 17:08
Hallo Mittelpoller,
Hiddenseer Fischer und und Fahrgastschiffahrtbetriebe kauften den Aken. Sie wollten selbst Güter, die auf der Insel benötigt werden, vom Festland abholen. Dadurch sollten keine anderen Motorgüterschiffe Hiddensee anlaufen. Für den Aken wurde extra eine Reederei gegründet - die Aken Reederei in Vitte.
Da während der Saison auf Hiddensee nicht gebaut werden darf und der Aken Liegeplätze , die für Sportboote und Segler als ein Touristen unbedingt benötigt werden (die Insel lebt ja nur vom Tourismus ) belegt wird der Aken während dieser Zeit nach Stralsund " zwangsumgesiedelt".
MfG Jürgen

Mirko
12.10.2021, 18:38
Und der bei Foto 6 rüber guckt bin ich.

Hein Mück
24.09.2022, 08:13
Moin,

die AKEN liegt bei meinem Besuch im September 2022 wieder in Stralsund.

Tschüss
Hein Mück