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stodollik
03.04.2011, 14:17
Fähre "Amt Neuhaus", Bleckede anlaufend, am 18.04.2009:

Schiffsdaten

Name: Amt Neuhaus
Ex-Name: Rheinhilde (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?18211-Rheinhilde-F%E4hre-Bad-Honnef-Rolandseck&highlight=Rheinhilde), God med ons IV
gemeldet in:
Nationalität: :d:
Europanummer: 04809960

Länge über Klappen: 32,60 m
Länge Rumpf: 22,40 m
Länge der Klappen: 5,10 m

Breite: 7,66 m
größter Tiefgang: 0,60 m
Seitenhöhe: 1,10 m
Tonnage: 29 t

Transportleistung: 50 Personen / 9 PKW

Maschinenleistung: 2x 184 kW / 2x 250 PS
Maschinen-Hersteller: 2x Deutz Motortyp: BF 6 L 913
Antrieb: 2x VSP-Propeller / 2x Pumpjet-Antriebe

Baujahr: 1939
erbaut in: :d:
Bauwerft: Fritz Bausch, Köln-Deutz

Umbauten bei der Schiffswerft Ferdinand Clausen im Hafen Oberwinter:
• 1946 Hebung und Instandsetzung zur Querseilfähre; ohne eigenen Antrieb, zeitweilig mit seitlich gekuppeltes Motorboot
• 1948 Wieder Motorisierung (4x Schrauben mit Rudern auf 2x 55 PS Deutz-Diesel
• 1952 Umbau zur frei fahrenden VSP-Motorfähre: 2x 150 PS Deutz-Diesel auf 2x Voith-Schneider Propeller

Umbauten bei der Hitzler-Werft in Lauenburg:
• 21.03.1990: Auf der Überführungsfahrt von Mook-Katwijk (NL) zur Elbe, im Anhang des Schleppers "Sara Maatje V", (IMO: 8330102), wird sie während eines aufziehenden Sturms durch Wellenschlag beschädigt. Wegen eines gebrochenen Scharniers an einer Klappe, läuft sie voll und versinkt in der Elbmündung zwischen den Tonnen 1 und 3 auf 23 m Wassertiefe. Sie wird kurz darauf wieder gehoben und zur Instandsetzung zur Hitzler-Werft geschleppt. Während dieser Überführungsfahrt, wird einer der beiden VSP-Antriebe, am 29.04.1990 bei einem Zwischenstopp am Zollenspieker Anleger beschädigt. Dieser beschädigte Voith-Schneider-Propeller wird bei der Hitzler Werft gegen einen gebrauchten Antrieb ausgetauscht. Dieser gebrauchte VSP stammte aus Kaiserswerth und war der Ersatzantrieb der alten Clausen Fähre „Michaela“, besser bekannt als „St. Christophorus“ (Bj. 1952) aus Bad Godesberg.

• 1992: Einbau von 2x Deutz Motortyp: BF 6 L 913 und 2x Pumpjet Antriebe


Quellen:
• Fotobeleg vom 1 (https://virtuellesbrueckenhofmuseum.de/museum/historie/pics/m20211204162804_dm_Rolandseck_M2_Steel-TreadwayBr_Ostufer_RepRhineRivCross_1945_web.jpg)8 . März 1945 an der Fährstelle Honnef - Rolandseck (https://virtuellesbrueckenhofmuseum.de/museum/historie/pics/m20211204162804_dm_Rolandseck_M2_Steel-TreadwayBr_Ostufer_RepRhineRivCross_1945_web.jpg)
Quelle: Report of Rhine River Crossing, 1th US Army, 1945, Dieter Mechlinski, Virtuelles Brückenhofmuseum (https://virtuellesbrueckenhofmuseum.de/vmuseum/historie/zeige_objekt.php?auswahl=16006&suche=&reihe=-19532-14357-14359-15699-15337-16414-16415-16416-14358-14134-14399-15766-14133-14397-14398-14213-14182-15768-16001-14169-14170-14676-14677-10907-14171-14176-14180-14177-14212-5578-14179-14187-14189-14192-14202-14193-14191-14226-14188-14330-14303-14257-11689-14307-12840-14311-15999-14310-7622-16006-16005-14267-14421-14260-14318-14319-16310-14243-12796-19099-14254-14314-12795-14238-12765-13716-14246-14247-14249-14253-14250-12755-14261-14352-697-12756-12905-12762-4110-19120-12817-11107-13693-15478-13601-14259-14146-14256-14262-14263-14342-14335-14336-14514-14858-14859)

• Zeitungsberichte:
1) Honnefer Volkszeitung (29.12.1938): "Neue Rheinfähre Honnef—Rolandseck. Im April 1939 wird sie in Dienst gestellt. (https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/3779791?query=rheinf%C3%A4hre)"
"Bekanntlich mußte die Honnefer Fährgesellschaft die erst vor kaum zwei Jahren (am 3. April 1937) in Betrieb genommene neue Großfähre verkaufen, weil sie sich für den Fährbetrieb Honnef— Rolandseck als zu groß erwies und sich auch mitunter Schwierigkeiten bei der Auf= und Abfahrt von Kraftwagen ergaben. ...
Es wurde sofort bei der Firma Schiffsbauwerft Bausch in Köln eine neue Fähre in Auftrag gegeben und am 13. Dezember 1937 bis zur Fertigstellung der neuen die erwähnte Gierponte von Linz am Rhein mietweise übernommen. ... So werden z. B. die beiderseitigen Landungsklappen der neuen Fähre je 50 Zentimeter länger als die der „alten“ (d. h. der neuwertig verkauften) Fähre. ...
Während die „alte“ Fähre 24 Meter lang und 9 Meter breit war, wird es die neue 22 Meter bzw. 7,60 Meter sein. Sie wird ebenfalls zwei Motoren mit vier Schrauben aufweisen. Das Material zum Bau der Fähre ist vorhanden. Mit dem Bau hat man bereits begonnen. Sie wird im April 1939 dem Verkehr übergeben. Dann wird die jetzige „Gierponte“, die sich übrigens gut bewährt hat, pensioniert."


2) Mittelrheinische Landes-Zeitung / Ausgabe Godesberger Volkszeitung 33 (30.12.1938) 304: "Eine neue Rheinfähre Honnef - Rolandseck" (https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/2150693?query=rheinf%C3%A4hre)
3) Der neue Tag (01.01.1939): "Fähre Honnef—Rolandseck. Im April 1939 wird eine neue laufen." (https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/685835?query=rheinf%C3%A4hre)

4) General-Anzeiger Ausgabe 52 vom 20.12.1940: Im Artikel "Vom Rhein zum Westerwald" (https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/3928015?query=Gro%C3%9Ff%C3%A4hre%20Rolandseck) wird berichtet:
"Nachdem die auf einer rheinischen Werft erbaute neue Großfähre für Honnef Rolandseck ihre Probefahrten zur Zufriedenheit ausgeführt hat, wird sie demnächst in Dienst gestellt werden."​

5) General-Anzeiger vom 08. März 2005: Artikel „Barrikaden auf der Linzer Straße“ von Rüdiger Franz
„Am 1. März, so beschreibt es die Honnefer Volkszeitung anlässlich des zehnten Jahrestages 1955, legte der Postdampfer, von Koblenz kommend, zum letzten Mal an der Insel Grafenwerth an.
Die gesamte Schiffspost - etwa 100 Säcke - blieb in Honnef liegen. Auch Zeitungen erschienen noch, allerdings stark gekürzt und zuletzt nur noch zwei Mal in der Woche.
Die letzte Ausgabe der Honnefer Volkszeitung erschien am 5. März 1945. Selbst Kino gab es noch hin und wieder.
Zur Tragödie wird am 8. März die letzte Fahrt der Fähre zwischen Honnef und Rolandseck: Sie muss zahllose deutsche Soldaten am rechten Ufer zurück-lassen, die an den Folgetagen den Amerikanern in die Hände fallen.“

6) 08. März 1945 versenkt und im Sommer geplündert. Raub der Maschinenanlage. 1946 Bergung und Instandsetzung als Querseilfähre durch Ferdinand Clausen, Schiffswerft Clausen, Hafen Oberwinter. Quelle: Sein Buch "Von Ufer zu Ufer" von F. Clausen

7) Honnefer Volkszeitung 67 (05.10.1951) 232: "Honnefer Rheinfähre erhält Motorantrieb (https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/4312722?query=rheinf%C3%A4hre)"
"Honnef, den 5. Oktober. Honnefer Rheinfähre erhält Motorantrieb. ... Bis zum 1. April 1952 soll der Umbau beendet sein. ... Der Umbau erfolgt auf der Schiffswerft von Clausen in Oberwinter, die über den Bau von Voith-Schneider-Fähren eine große Erfahrung besitzt. ... Während des Umbaues wird eine andere freifahrende Fähre den Dienst versehen."

8) Honnefer Volkszeitung Ausgabe 66 Artikel vom 21.01.1950:
"Bei dieser Gelegenheit können wir mitteilen, daß auch die Fährgesellschaft Honnef sich mit dem Gedanken der Motorisierung der Fähre Honnef—Rolandseck trägt. Das wichtigste dazu, zwei je 55 PS starke Dieselmotore, sind bereits vorhanden. Zwecks Einbau des Antriebes sind Verhandlungen mit Spezialfirmen aufgenommen. "

9) Honnefer Volkszeitung 86 (09.04.1952): "Letzte Hand an Honnefs Schnell-Fähre. Eine Besichtigung auf der Clausen-Werft. (https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/4313813?query=rheinf%C3%A4hre)"
"In siebenwöchiger Bauzeit wurde auf der Schiffswerft Clausen, Oberwinter, in das bisherige Seil-Fährschiff ein Voith-Schneider-Propellerantrieb eingebaut...
Diese Ponte, die in Honnef seit 1945 wieder am Seil ging, liegt beim Uebersetzen mit ihrer Längsseite quer zum Strom. Durch die stark zunehmende Motorisierung, den immerfort anwachsenden Verkehr war diese Seilfähre den Anforderungen nicht länger gewachsen; schon wegen der verhältnismäßig langen Dauer der Ueberfahrt und dem damit verbundenen Zeitverlust wie auch durch das wenig schnelle An- und Ablegen mußte sich die Honnefer Fährgesellschaft dazu entschließen, ihr Fährschiff wieder zu motorisieren. ...
Sie entschloß sich zum Einbau von VoithSchneider-Propellern, die in der Lage sind, die Antriebskraft in jede beliebige Richtung zu steuern. Diese Propeller sind so angeordnet, daß sie das Schiff unabhängig von Strömung und Wind in jeder gewünschten Fahrtrichtung bewegen und halten können. ...
Was nun in diesen vergangenen sieben Wochen auf der Schiffswerft Clausen im Oberwinterer Hafen vor sich ging, ist kurz folgendes: Man hat als Antrieb zwei luftgekühlte Deutz-Dieselmotore eingebaut, die 150 PS leisten: Hiervon angetrieben werden die Voith-Schneider-Propeller, die drehbar gelagerte Flügel haben."

10) Mittelrheinische Landes-Zeitung 66 (03.12.1937): "Warum Honnef seine Fähre nach Linz verkaufte (https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/3310000?query=gro%C3%9Ff%C3%A4hre)"
"Das neue Schiff, das noch in diesem Monat in Auftrag gegeben wird, weist eine Länge von 20 m und eine Breite von ca. 7 m auf. Es bietet bequem Platz für sechs Fahrzeuge bei gleichzeitiger Benutzung von 200 bis 250 Personen. Die Konstruktion ist ähnlich der jetzigen. Die Antriebskraft liefern 2 Motore von je 70 bis 75 PS. "

DANIEL-WIEN
04.04.2011, 08:13
Hallo!

aufgenommen 2009.

MFG DANIEL-WIEN

benjoy
04.05.2013, 17:14
Hier einige technische Details:

Name der Fähre: Amt Neuhaus
Art der Fähre: Wagenmotorfähre
Europ. Schiffsnummer: 04809960
Baujahr: 1943
Name und Ort der Bauwerft: Schiffswerft, Oberwinter
jetziger Einsatzort: auf der Elbe/km 550 zwischen Bleckede und Neu Bleckede
Länge über alles (Lüa): 32,60 m
Länge (L): 22,40 m
Breite über alles (Büa): 7,66 m
Breite (B): 7,66 m
Größter Tiefgang: 0,60 m
Anzahl wasserdichter Schotten: 4
Seitenhöhe: 1,10 m

Maximal zulässige Ladefälle:
Freibord (cm) 50
Anzahl Fahrgäste: 50
Tragfähigkeit (t): 29
Zul.Ges.Gew.eines Fahrzeuges (t): 7,5
Zul.Ges.Gew.des schwersten
Landfahrzeuges (t): 24

Anzahl Motoren zum
Hauptschiffsantrieb: 2
Total Hauptantriebsleistung (KW): 184
Anzahl Hauptpropeller: 2
Motoren zum Schiffsantrieb: 2 x Deutz Motortyp: BF 6 L 913

Ruderanlage:
Ruderanlage Art: Pump-Jet

Lenzeinrichtung:
Lenzpumpen: 2 x motorisiert je 122 l/min

Ankereinrichtung:
Ankerwinden: 1 Bugankerwinde
Anker: 1 Buganker Ges.Masse 75 kg
Ankerketten: 1 Bugankerdrahtseil 40 m Bruchkraft 70 kN
Seile zum Festmachen: 1 x 42 m; 1 x 28 m; 1 x 14 m Bruchkraft jew.70kN

Einrichtung zur Brandbekämpfung:
Tragb.Feuerlöscher: 4
Feuerlöschpumpen: 1
Hydranten: 1

Rettungsmittel:
Anzahl der Rettungsringe: 4; davon mit Licht: 1; mit Leine: 1

Mindestbesatzung der Fähre:
Fährführer: 1
Fährjunge: 1

Bemerkung:
Der Fährjunge ist bei Tage und gutsichtigem Wetter nicht erforderlich.
Ist das Fahrzeug mit einem für die Binnenschifffahrt zugelassenen Radargerät ausgerüstet,
kann die Besatzung bei Nacht und gutsichtigem Wetter um eine Fährjungen vermindert werden.

Fehlt noch was?
Gruß benjoy

faehrenfan
05.05.2013, 21:12
Moin benjoy,

fuhr erstmals unter dem Namen "Rheinhilde (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?18211-Rheinhilde-F%E4hre-Bad-Honnef-Rolandseck&highlight=Rheinhilde)" auf dem Rhein zwischen Rolandseck und Bad Honnef.

Gruß Alex :wink:

benjoy
06.05.2013, 10:34
Genau,Alex,
ist auch schon an anderer Stelle benannt.
Gruß benjoy:hupf:

faehrenfan
24.11.2014, 01:24
Moin moin,

nun auch von mir ein paar Fotos von der "Amt Neuhaus", der ex. "Rheinhilde" aus Bad Honnef - Rolandseck.
War mal wieder auf Fährentour unterwegs, diesmal an der Elbe und der Saale.
Gruß an den netten Fährmann, der trotz reichlich Betrieb, Zeit für mich hatte ... :pfeif::Kap:

Gruß Alex :wink:

Poettekucker001
29.12.2016, 09:39
Moin

Die Amt Neuhaus habe ich im Dez. 2016 abgelichtet

GRuß Marcus

Obertrave
31.07.2018, 18:56
Moin von Bord der "Kaiser Wilhelm" .
Die Autofähre "AMT NEUHAUS", MMSI 211786500, verkehrt auf der Elbe zwischen Bleckede und Neu Bleckede am ehem. DDR-Ufer.:wink::wink::wink: