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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kategorisierung der Wasserstraßen soll erweitert werden



Stadt_Aschaffenburg
06.07.2011, 14:49
Presseerklärung aus dem Büro von Torsten Staffeldt, MdB


Berlin · Die Kategorisierung der Wasserstraßen soll um zusätzliche Kriterien erweitert werden. Der Verkehrsausschuss verabschiedete dazu einen Änderungsantrag, der das Konzept zur Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) des Bundesverkehrsministeriums ergänzt. „Die Parlamentarier begleiten die Reform der WSV angemessen“, meint Torsten Staffeldt, Schifffahrtsexperte der FDP-Bundestagsfraktion.

Bei der Wasserstraßen-Kategorisierung sollen unter anderem die Personenschifffahrt, Zugangsmöglichkeiten für das maritime Gewerbe und die Verkehrsfunktion mitberücksichtigt werden. „Die zusätzlichen Kriterien tragen den vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten der Wasserstraßen Rechnung. Die Priorisierung wird dadurch verkehrsgerechter gestaltet“, erklärt Staffeldt
Weiterhin sollen Auf- und Abstiegsregelungen für die Kategorisierung erstellt werden. „Die Priorisierung ist nicht in Stein gemeißelt“, sagt Staffeldt. „Mit einer bedarfsorientierten Kategorisierung berücksichtigen wir die Bedürfnisse des maritimen Gewerbes. Das führt zu mehr Transparenz und Akzeptanz der Reform.“



LG
Micha

Volker
06.07.2011, 17:54
Hi Micha,
wer's glaubt wird selig! Das hat schon Methode, man kündigt 100 % "Schlimmes" an und verkauft das Ergebnis 50 % "Schlimmes" als heroischen Erfolg. Ist in den letzten 12 Monaten schon ein paar Mal so gelaufen. Fakt ist, gespart/gedrückt wird da, wo das "Geschrei" und die Gegenwehr am geringsten sind! Kruzidonner!
Gruss Volker :roooll:

Stadt_Aschaffenburg
06.07.2011, 19:39
Hi Volker,

ich würde es auch wesentlich lieber sehen, wenn endlich mal ein ausgegorener Verkehrswegeplan, der nicht nur auf die aktuellen Gegebenheiten, sondern auch auf die Anforderungen, die das steigende Frachtaufkommen zukünftig stellen wird, erarbeitet würde.

Ich denke, es wird sich niemand stur stellen, wenn er aufgrund nachvollziehbarer Ergebnisse maßvolle Kürzungen hinnehmen muß, aber die Zahlen, die angeblich die Basis für die Kategorisierung sein sollen, sind jetzt nicht greifbar und ich glaube auch nicht, daß sich das mit der Einbeziehung von Fahrgastschiffen usw. wesentlich ändern wird.

Was wir brauchen ist ein tragfähiges Gesamtkonzept, das zukunftsfähig ist!

LG
Micha

Volker
06.07.2011, 20:36
Hi Micha,
der grundsätzliche Fehler steckt aber in 2 Dingen. 1. die Kategorisierung bezieht sich ausschl. auf die (angebl.) transportierte Tonnage und 2. die Politik traut sich nicht, den Worten auch Taten folgen zu lassen. Man redet von Verkehrsträgern, die die Umwelt am wenigsten vers...., und dann setzt man weiter auf die Straße und nicht auf das Binnenschiff. Das ist doch abenteuerlich und eigentlich für jeden, der über gesunden Menschenverstand verfügt, durchschaubar! Das ärgert mich extrem!
Es ist wirklich zum auswachsen, freundlich formuliert.
LG Volker

Volker
06.07.2011, 20:43
Micha
Sorry, und noch was! tragfähiges Gesamtkonzept! Das Wort "tragfähig" wird dann sehr unterschiedlich definiert. Die Schifffahrt hat keine wirkliche, schlagkräftige Lobby. Auch der BDB bekommt das nicht wirklich hin! Vielleicht braucht es auch da mal etwas mehr Kreativität in der Art des öffentlichen Vorbringens der Interessen!?
Man sollte die Hoffnung nicht aufgeben!
Gruss Volker:wink1:

Kawumm 68
06.07.2011, 21:13
Hallo Forum,

eine Kategorisierung wie sie jetzt beschrieben wird halte ich für gefährlich. Wie in vielen Berichten, sei es im TV oder ind den Zeitungen, zu entnehmen ist, sind die Transportmengen nicht nur stark rückläufig sondern wir transportieren auch noch sehr dreckig. Somit kommt die Personen- und Freizeitschifffahrt eine übergroße Präsenz. Das wird zur folge haben, dass Investitionen auch in entsprechender Richtung fliessen.

Es gibt doch genug Beispiele wo die Binnenschifffahrt an Boden verliert. Vorschleusungen auf der Mosel zu Beispiel. Mit welchem Recht ist das so? Termingerechtes fahren? Das ist für mich kein Argument. Ich möchte auch nach Tremin fahren!
Liegemöglichkeiten? Werden doch immer weniger. Schiffe gucken ja, aber bitte nur mit Fernglas. Mainz, Bingen und viele Stationen mehr. Selbst bei uns in Haren, der Metropole, der Schifferstadt, gibt es keine vernüftige Anleger.

Macht die Augen auf, die Schifffahrt ist auf dem Weg nach unten. In den kommenden Jahren wird sie noch mal aufblitzen durch den bedarf der Kohlekraftwerke. Es ist aber absehbar wann diese, und damit die Schifffahrt, abgestellt werden. Im Thema Diskussion Frachten ist doch zu erkennen welches altmodische und borniertes Gedankengut noch herumfährt. Das weigern sich, bzw sein Betrieb, zu modernisieren und noch "sauberer" und noch sicherer zu transportieren, wird sich in den nächsten Jahren auswirken.

Das ist die Lage und ich kann nicht erkennen was die Situation verbessern soll. Ich überlege seit einigen Wochen wie ich mein kleines Unternehmen darauf einstellen soll.

schöne Grüße

Kawumm 68

Stadt_Aschaffenburg
06.07.2011, 23:05
Hallo zusammen,

@Volker:
ich sehe das mit der Lobby genau wie Du, zumindest was die Öffentlichkeit angeht. Es gibt von vielen Seiten Bedenken, ob der BDB als Lobby genug tut, um die Interessen der Binnenschiffer wirksam zu vertreten. Ich weiß aber, daß der BDB viel unternimmt und gerne eine viel breitere Öffentlichkeit informieren würde, aber die Medien geben von all den Pressemitteilungen des BDB nur allzu wenig wieder.

Wir sind seit etwa einem halben Jahr auch oft in diese Richtung tätig geworden und ich würde dies sehr gerne steigern, aber damit will ich nicht die bestehenden Verbände untergraben, sondern vielmehr unsere steigende Bekanntheit nutzen, um eine breitere Öffentlichkeit über deren Tätigkeit zu informieren und auch die großen Medien dazu bewegen, öfter über die Binnenschifffahrt zu berichten. Aber natürlich will ich auch die Verbände ermutigen und auffordern, noch mehr und noch aggressiver an die Öffentlichkeit zu gehen, selbst Konzepte zu erarbeiten und konstruktiv mitzuwirken, statt nur zu kritisieren.

Ich will gestalten, nicht blocken und genau das ist Meiner Meinung nach der Weg, auf dem man Erfolg haben kann.

Das im Moment gespart werden muß, ist mittlerweile hinreichend bekannt, aber ich möchte nicht, daß die Binnenschifffahrt kaputtgespart wird, sondern daß die momentan vorhandenen Mittel vernünftig eingesetzt werden, aber gleichzeitig daran gearbeitet wird, die finanzielle Situation zu verbessern, um den nassen Verkehrsträger langfristig konkurrenzfähig zu halten, denn es kann nicht sein, daß der Bund der Bahn jährlich allein 3,7 Mrd. Euro für die Erhaltung und den Ausbau des Schienennetzes zuschießt, für die Wasserstraßen aber lediglich 600 Mio übrigbleiben. Das hat m.E. mit Gerechtigkeit und Wettbewerbsgleichheit wenig zu tun.


@Jörg:

Nach dem Dämpfer, den Du für die Frachtratendiskussion kassiert hast, verstehe ich Deine Resignation ein wenig. Wir haben aber nur eine Wahl, wenn wir etwas bewegen wollen: DRANBLEIBEN!

Ich weiß, daß Du unternehmerisch schon viele Schritte in die richtige Richtung unternommen hast, was die meisten sich gar nicht getraut hätten, dir aber mit Sicherheit langfristig zugute kommen wird, dennoch braucht es im Moment auch gemeinschaftliches Engagement, um die Lage der Branche insgesamt zu verbessern.

Also dürfen wir nicht lockerlassen!!!

LG
Micha

Kawumm 68
07.07.2011, 07:01
Hallo Micha,

nicht locker lassen!! ja du hast recht, aber es bewegt sich ja gar nichts. So viele kennen diese Plattform. Und ich spreche nicht nur von Schiffern sondern auch Menschen von Land. Ihr habt hier ein wahnsinns Medium geschaffen. Dies so zu vernachläßigen und ungenutz lassen, wie es viele meiner Kollegen tun, ist sträflich. Kaum vorzustellen welches Potential hier in diesem Forum steckt.

Zum BDB kann ich nur sagen dass dieser Verband nicht in unserem Interesse handelt. Es geht nur um Vorteile der Reedereien. Wenn diese sich zufällig mit unseren Interessen überschneiden ist das reiner Zufall.

Bei Unglücken gehen viele BDBler in Deckung. Warum wird nicht Ross und Reiter genannt? Warum muss ein altes Schiff mit unqualifiziertes Personal noch gefährliche Güter Transportieren? Wenn der Befrachter genannt würde und ins rechte Licht gerückt würde, dann würden diese auch vorsichtiger agieren. Gibt doch in den letzten Monaten genug Beispiele (ich rede nicht von Waldhof). Immer wieder das gleiche Muster.

Da kann ich mich als Patti nur in Gemeinschaft dagegen stemmen. Sorry, aber das ist der BDS noch zu harmlos. Wir müssen uns selber aus dem Dreck ziehen. Ist schon kommisch was passirt wenn man den Befrachter wechselt oder aufgibt. Auf einmal wird das Schiff gebraucht und man solle doch bleiben und ja gedroht -es hätte negative Auswirkung- hat man mir schon an den Kopf geworfen. Unfassbar!

Wenn die Mitstreiter nicht erkennen wollen dass im Büro keine "Freunde" sitzen, wird sich da nix ändern.

Die Öfentlichkeit wird falsch und unzureichend informiert und wir verlieren unseren zuspruch. Somit ergeben sich diese Reformen und Kategosierungen die sich nicht vorteilhaft für uns auswirken werden.

Sorry Micha, ich will gerne drannbleiben ich seh nur keine Bewegung. Hier im Forum hätten wir alles gehabt. Ob Juristischen Beistand oder reines Interesse an der Schifffahrt, ja sogar belegte Brötchen wurde in Aussicht gestellt, aber nix davon. Schade!

Schöne Grüße
Kawumm 68

Ausstellungsschiff
07.07.2011, 07:46
Man kann auch alles kaputtreden bzw. -schreiben!

Kawumm 68
07.07.2011, 10:48
Man kann auch tatenlos und realitätsfremd sowie mit einem lächeln dem Untergang entgegen gehen!!?!!!

Volker
07.07.2011, 10:52
Hi Ausstellungsschiff (?),
es geht nicht ums kaputtreden oder -schreiben! Es geht darum, das man konstruktiv kritisch solche Vorhaben betrachtet. Und dann bei der Feststellung, das die Interessen der Branche, vor allem aber der Betroffenen Unternehmen UND der betroffenen Arbeitnehmer keine wirkliche Berücksichtigung finden, dagegen zu halten. Und zwar mit allen demokratischen Mitteln und Argumenten. Die Schiffer sind doch nicht das Lamm, das man zur Schlachtbank führen kann/darf! Und dann noch, ohne das sie aufmucken....!
Übrigens geht es nicht nur um die Interessen der großen Firmen und Reedereien. Gerade die kleinen Reedereien, die Partikuliere sind doch die Gekniffenen. Die großen haben i.d.R. ausreichend Eigenkapital für die großen, modernen Einheiten, aber wie sieht es bei den anderen aus?
Also, es geht nicht ums kaputtreden und -schreiben, es geht auch um das stolz sein auf einen Beruf und das Leistungsvermögen derjenigen, die diesen Beruf ausüben und ausgeübt haben.
mit einem freundlichen Gruß
Volker

Streifenhörnchen
07.07.2011, 17:29
Hallo Forum,

eine Kategorisierung wie sie jetzt beschrieben wird halte ich für gefährlich. Wie in vielen Berichten, sei es im TV oder ind den Zeitungen, zu entnehmen ist, sind die Transportmengen nicht nur stark rückläufig sondern wir transportieren auch noch sehr dreckig. Somit kommt die Personen- und Freizeitschifffahrt eine übergroße Präsenz. Das wird zur folge haben, dass Investitionen auch in entsprechender Richtung fliessen.

Es gibt doch genug Beispiele wo die Binnenschifffahrt an Boden verliert. Vorschleusungen auf der Mosel zu Beispiel. Mit welchem Recht ist das so? Termingerechtes fahren? Das ist für mich kein Argument. Ich möchte auch nach Tremin fahren!
Liegemöglichkeiten? Werden doch immer weniger. Schiffe gucken ja, aber bitte nur mit Fernglas. Mainz, Bingen und viele Stationen mehr. Selbst bei uns in Haren, der Metropole, der Schifferstadt, gibt es keine vernüftige Anleger.

Macht die Augen auf, die Schifffahrt ist auf dem Weg nach unten. In den kommenden Jahren wird sie noch mal aufblitzen durch den bedarf der Kohlekraftwerke. Es ist aber absehbar wann diese, und damit die Schifffahrt, abgestellt werden. Im Thema Diskussion Frachten ist doch zu erkennen welches altmodische und borniertes Gedankengut noch herumfährt. Das weigern sich, bzw sein Betrieb, zu modernisieren und noch "sauberer" und noch sicherer zu transportieren, wird sich in den nächsten Jahren auswirken.

Das ist die Lage und ich kann nicht erkennen was die Situation verbessern soll. Ich überlege seit einigen Wochen wie ich mein kleines Unternehmen darauf einstellen soll.

schöne Grüße

Kawumm 68

Hallo Kawumm,
bis auf deine aussage der vorschleusung betreffend auf der mosel gebe ich dir ja in allem recht.
Denn gerade auf meiner strecke (Trier-Bernkastel-Trier) kann ich mir mit dem roten wimpel auf deutsch den a... abwischen.
Beispiel gefällig??? 11:00 vorschleusung 8 minuten vor elf in pölich koppelverband fährt gerade in den schleusenbereich kammer oben rate mal wer draußen bleibt.
Und schon habe ich mindestens ne dreiviertel stunde verspätung das gleich dann nochmal in wintrich da brauch kein fahrgast mehr von bord zugehen.
Die wasserstrassen sind nunmal für fracht nd tankschiffe ausgebaut worden das sage ich selbst immer aaaaaaaaaaber mein chef zahlt auch gebühren was die freizeitschiffer nicht brauchen.
Grß ferd

Stadt_Aschaffenburg
07.07.2011, 20:35
Hallo Jörg,

es bringt aber nichts, wenn man wegen eines einzigen Rückschlages gleich aufgibt. Es gibt noch viele Themen, die aktuell in der Schwebe sind und die unbedingt angegangen werden müssen, deswegen steht unser Angebot weiterhin :super:

Was Volker sagt, ist vollkommen richtig: wenn sich keiner wehrt, führen sie Euch leise zur Schlachbank - mindestens aber zum Aderlass.

Deswegen jammert nicht, macht mit!

LG
Micha

Ausstellungsschiff
07.07.2011, 22:25
Hallo Kauwurm 68,
Du hast ja selbst geschrieben "Ist schon kommisch was passirt wenn man den Befrachter wechselt oder aufgibt. Auf einmal wird das Schiff gebraucht und man solle doch bleiben und ja gedroht -es hätte negative Auswirkung- hat man mir schon an den Kopf geworfen. Unfassbar!"
Es gibt Befrachter, die die zuverlässige Arbeit der Partikuliere zu schätzen wissen. Sie werben um ein gutes Schiff, um einen zuverlässigen Partikulier.
Es ist nicht so, dass die Befrachter nur die Ausbeuter sind. Was oft auf den ersten Blick als billig oder günstig erscheint, wird schnell teuer, wenn die Ladung nicht pünktlich abgeliefert wird, oder beschädigt ist, usw. Der Befrachter muss ja auch wieder einen Kunden zufriedenstellen, also braucht er ein gutes Schiff mit zuverlässiger Besatzung. Ist dem nicht so?
Einen schönen Abend
Karin

Kawumm 68
08.07.2011, 07:08
Hallo Karin,

ich kann natürlich nur aus meiner Erfahrung sprechen. Und die sagt: dem ist nicht so. Dem Kies, Kohle und oder Weizen ist es meist völlig scheiß egal wann es entladen wird. Beschädigungen werden nur zu gern über Versicherung geregelt. Wer mit dem Schiff rechnet hat in der Regel auch ein Lager um Verspätungen auszugleichen

Nur ein Beispiel zum Disponent, da liege ich kurz vor Leerstellung in Gent und mein Disponent sagt mir in Gent ist KEINE Ladung. Ich habe dann selber Telefoniert. In drei Minuten hatte ich 4 andere Ladung davon zwei in Gent zu laden. Nein, aus falscher Verbundenheit bin ich dem Disponet gefolgt und leer nach Amsterdam gafahren. Warum? der Disponet hatte dort einen Abschluss und bekam kein anderes Schiff dort hin. Das war zu meinem Nachteil. Als ich ihm sagte das ich andere Ladung hätte und nur aus gefallen seine Reise machte kam kein Dankeschön. Nein sondern eine vesteckte Drohung ich solle dies sein lassen.

Ich habe da ne Menge erlebt. Ich werde hier keine Namen nennen, warum eigentlich, aber gerade in der Kriese wird diese Verbundenheit oder geglaubte Freundschaft oft ausgenutzt. In einer Genossenschaft mag dies anders sein aber sonst.....

Als ich gestern hier die Beiträge gelesen habe dachte ich jetzt gehöre ich selber zu den Mießmachern aber wie soll es weitergehen. Auch von dir kam keine Unterstützung. Wir müßen mit sicherheit nicht gleicher Meinung sein aber deswegen könnten wir trozdem am einen Strang ziehen.

Wer nicht erkennt dass wir zu billig sind hat es auch nicht verdient mit seinem Betrieb zu überleben. Wer rumjammert hätte längst was tun können.

Gruß Kawumm 68

Ausstellungsschiff
08.07.2011, 08:53
Hallo Kauwurm 68,
dass von mir kein Vorschlag kommt, hängt damit zusammen, dass wir in einer Genossenschaft waren und dort im Allgemeinen mit den Frachten zufrieden waren. Seit 2002 sind wir jedes Jahr für die Wissenschaft 4-5 Monate unterwegs, machen außerdem noch Promotiontouren für Firmen, etc.
Wenn ich, bzw. wir, Vorschläge gemacht haben, hieß es immer "diese Klugscheißer". Irgendwann lässt man's dann sein.
Manchmal können wir wegen Zeitüberschneidung mit der Wissenschaft einen Auftrg nicht annehmen und haben diesen dann an Kollegen weitergegeben. Wir hatten richtig zu tun, einen passenden Kollegen zu finden. Viele haben keine Lust, sich zu verändern, oder mal etwas anderes zu wagen.
Als wir 2002 mit Ausstellungen angefangen haben, waren wir absolute Laien, hatten außer einem gesunden Menschenverstand, kaum Ahnung, wie das funktionieren wird. Wir haben von Jahr zu Jahr dazugelernt; inzwischen fühlen wir uns als Profis. "Learning by doing", ab und zu müssen wir auch eine Niederlage einstecken, aber so ist das Leben. Danach sind wir eine Erfahrung reicher, gestärkt und wieder mutig . .

Einen schönen Tag
Karin

Stadt_Aschaffenburg
08.07.2011, 09:52
Hallo zusammen,

ich vermute mal, die mangelnde Beteiligung bei der Frachtratendiskussion hatte 2 Gründe:

1. das Desinteresse bei den Freifahrern, sich an einer solchen Diskussion zu beteiligen - denn denen geht es ja in der Regel gut
2. die Angst derjenigen, die vertraglich an ihren Befrachter gebunden sind, daß ihre Beteiligung an solch einer Debatte Folgen für sie hätte.

...und sogar noch einen 3.: Frachtraten unterliegen genau wie alle anderen Preise dem Wettbewerbsrecht und Absprachen wären illegal. Es bliebt einzig die Möglichkeit, sich von Befrachtern, die zu schlecht bezahlen, loszulösen, aber das ist die Entscheidung eines jeden einzelnen Pattis selbst, das können wir kaum beeinflussen.


Ich denke, daß eine Diskussion um die Frachtraten auch nicht das Wichtigste ist. Wenn zumindest diejenigen, die finanziell schwach auf der Brust sind, sich unsere Kalkulationstabelle runtergeladen haben und jetzt auch danach handeln, ist schon viel gewonnen.

Viel wichtiger ist, daß wir eine möglichst große Lobby bilden, um die Gleichberechtigung der Binnenschifffahrt gegenüber anderen Verkehrsträgern (wieder) herzustellen.


Deswegen lohnt es sich, hier mitzuwirken, denn hier geht es nicht um geschäftliche Belange, sondern um das Wasser unter Eurem Kiel!!!





LG
Micha

Joana
08.07.2011, 10:06
Hallo Micha,
da kommt wohl noch eine Angst dazu, die hier auch immer wieder erwähnt wurde.
Durch Preisgabe von eigenen Fakten und Daten könnten andere das ausnutzen und dadurch
noch mehr Schaden anrichten. Es kommt mir manchmal vor wie eine Horde Raubtiere
vor der Beute sitzend. Jeder fixiert den anderen, das ja keiner das beste Stück bekommt,
oder gar leer ausgeht.
Nur wir sind Menschen, die vernünftig miteinander reden können und da wird man
sich doch einigen können, dass alle einen gleichwertigen Anteil bekommen, zu
annehmbaren Bedingungen
Grüsse Joana

Stadt_Aschaffenburg
08.07.2011, 10:11
Hallo Joana,

ein gleichwertiger Anteil wäre schön, klar... aber was willst Du machen? Eine Genossenschaft gründen?

Mir geht es gar nicht um einen gleichwertigen Anteil, ich finde schon, daß jeder Geschäftsmann sein Gewerbe so führen sollte, wie er es für richtig hält. Den Erfolg kann er dann anhand seines Geschäftskontos messen. Nur sollte er auch die Gelegenheit haben...

Aber wir schweifen vom Thema ab, hier geht es um ein viel brennenderes Problem, nämlich um den Bestand eines leistungsfähigen Binnenwasserstraßennetzes.
Und DA sollte ja wohl jeder Schiffmann/Frau Interesse dran haben!

LG
Micha

Volker
08.07.2011, 12:34
Hallo Micha,
das ist ja das Elend. Man verliert sich in Detailfragen. Tatsache ist aber, das mit der vorgesehenen Kategorisierung ein schleichender Prozess in Gang gesetzt wird (oder vielleicht nur forciert wird), der im Ergebnis den Anteil am "Kuchen" Logistikwirtschaft zu Lasten der Binnenschifffahrt verändert. Auf gut deutsch, den Verkehrsträger Binnenschifffahrt zu einer Randgruppe degradiert. Erinnert mich fatal an die Kutter- und Küstenfischer. Die werden deshalb noch "geduldet", weil es touristisch schöner ist, wenn Kutter in den kleinen Küstenhäfen im wahrsten Sinne des Wortes vor sich hindümpeln. Vielleicht sollte man über einen offenen Brief dieses Forums oder eine "Gemeinsame Erklärung der Binnenschifffahrt" nachdenken. Diese könnte man medienwirksam in Berlin an die Bundesregierung, an die Verkehrsministerkonferenz und/oder alle Bundestagsabgeordneten übergeben. Von ECHTEN Schiffern!
Meinungen dazu wären interessant! :wink:
Gruß Volker

Unregistriert
09.07.2011, 10:10
Wäre Interessant zu wissen was für Volker einen Echten Schiffer ausmacht??????????

bds-bischi
14.07.2011, 13:31
Hallo Forum,

ich muss mich nach langer Zeit mal wieder zu Wort melden. Das Forum ist sehr interessant, aber leider ist es sehr aufwendig, hier zu folgen. Das Thema Kategorisierung der Wasserstraßen treibt uns im Moment alle um. Die Position des BDS könnt Ihr auf unserer homepage nachlesen. (www.bds-binnenschiffahrt.de) Wir hatten am 29.April 2011 Herrn Staffeldt zu Gast auf unserer Vorstandssitzung und haben mit ihm sehr ausgiebig das Thema Kategorisierung diskutiert. Ich glaube, dass dabei vieles deutlich geworden ist, was auch hier im Forum zum Ausdruck kommt. Am 16. September haben wir auf unserer Generalversammlung im Mainz den SPD-Bundestagsabgeordneten Gustav Herzog zu Gast, um auch mit ihm zu diskutieren. Wir laden alle Interessierten herzlich dazu ein, die Einladung wir in den nächsten Tagen auf unserer homepage eingestellt.
Bei aller sicher berechtigten Kritik an Verbänden glaube ich, dass das in diesem Fall nicht ganz richtig ist. Das Bundesverkehrsministerium erntet mit seinem Entwurf Widerstand von allen Seiten, nicht nur von den Binnenschifffahrtsverbänden. Dies ist auch in der Presse zu verfolgen. Was die Lobby der Binnenschifffahrt angeht, so ist das Gewerbe allein schon durch seine Größe gegenüber anderen Gruppen natürlich im Hintertreffen, gar keine Frage. Wir sollten uns jedoch so gut aufstellen, wie irgend möglich. Das heißt aber, dass sich möglichst viele auch im Verband engagieren. Hand aufs Herz: Wer von Euch tut das? Viele sind bestimmt über ihre Reederei/Befrachter oder Genossenschaft Mitglied im BDB. Man kann aber auch Mitglied im BDS werden, bei uns vertreten Partikuliere nur Partikuliere. Wir bieten in diesem Jahr eine Probemitgliedschaft an, schaut mal auf unserer homepage nach.
Entscheidend ist, dass gerade diejenigen, die Schifffahrt mit eigenen Schiffen betreiben, sichtbar sind. Anders kann man sich kein Gehör verschaffen. Die Diskussion in einem Forum kann das auch nicht ersetzen. Eine gute Gelegenheit bietet z.B. die Teilnahme am Binnenschifffahrtsforum des Hansa Verlages am 15.September 2011 in Mainz und am nächsten Tag unsere Generalversammlung. Wir haben wie im letzen Jahr mit dem Hansaverlag einen Sonderpreis für Partikulierunternehmen vereinbart. Wer interessiert ist, kann sich gerne bei mir melden. Wir stellen immer wieder fest, dass bei vielen Verantwortlichen gerade die Diskussion mit den Unternehmern aus der Praxis gut ankommt und auch Spuren hinterlässt, weil vieles einfach deutlicher wird. Also, wer Lust hat, sich stärker zu engagieren, der läuft bei uns offene Türen ein!

Stadt_Aschaffenburg
14.07.2011, 14:22
Hallo (wer :))

genau das ist auch unser Standpunkt und wir wollen gerne mit unseren Möglichkeiten tun, was wir tun können, um der Binnenschifffahrt ein Sprachrohr zu sein.
Daß es geht, merkt man am medialen Feedback, das ich im Moment erhalte.

Es gibt in letzter Zeit vermehrt Beispiele, wo Partikuliere und Genossenschafter in Medien vertreten waren und auch an den Wiederholungsraten von Bischi-Dokumentationen sieht man, daß das Interesse wächst.

Also her mit den Konzepten und ran an die Öffentlichkeit :super:

An uns solls nicht liegen, auch wenn wir im Moment sowieso schon nicht über mangelnde Auslastung klagen können ;-)

LG
Micha

Volker
14.07.2011, 18:10
Echte Schiffer : Einen Menschen, der den Beruf gelernt hat und/oder ihn ausübt. Nicht nur Verbandsvertreter, deren Arbeit ich ebenfalls schätze, sondern auch die direkt Betroffenen! Je mehr sich dazu wahrnehmbar äußern, desto besser. So funktioniert Politik eben auch!
Mit freundlichem Gruß Volker

P.S. Über den Verband (BDB) äußern sich die Reedereien, wichtig, reicht aber nicht!!!