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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : BDB kritisiert BUND-Papier zu „Flusslandschaften in Deutschland“



Stadt_Aschaffenburg
16.08.2011, 11:46
Ergebnisse der Planco-Studie zur Umweltfreundlichkeit der Binnenschifffahrt werden ignoriert

Mit „Vision für Flusslandschaften in Deutschland“ hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) eine „Studie zur Lage und zu den Perspektiven der Flüsse und Ströme in Deutschland“ veröffentlicht. Beim Bundesverband der Deutschen Binnenschiffahrt e.V. (BDB) stößt diese Unterlage auf Ablehnung. Das Papier dokumentiert, dass der BUND von Güterschifffahrt, heutigem Schiffbau und von Maßnahmen für den ökologisch verträglichen Ausbau von Flüssen keine Ahnung hat. Nur so ist zu erklären, dass diese Organisation das Potenzial der Binnenschifffahrt negiert und einseitig und vorbehaltlos der Güterbahn das Wort redet.

Ohne jeden Beleg wird vom BUND erneut das seit langem gepflegte Bild der Naturzerstörung „für die Binnenschifffahrt“ bemüht. Die ökologische Bewertung dieses Verkehrsträgers ist dabei allerdings gründlich misslungen. Hier wird das BUND-Papier nicht einmal im Ansatz dem zu erwartenden wissenschaftlichen Anspruch einer Studie gerecht. Bereits im Jahr 2007 wurde im Auftrag der Bundesverwaltung in einem sehr umfassenden Gutachten der Planco Consulting GmbH dargelegt, dass die Binnenschifffahrt in den wichtigen Bereichen Landschaftszerschneidung und Flächenverbrauch, Klimagase (CO2), Verkehrslärm und Verkehrssicherheit im Vergleich zu Straße und Schiene der mit Abstand umweltfreundlichste Verkehrsträger ist („Verkehrswirtschaftlicher und ökologischer Vergleich der Verkehrsträger Straße, Bahn und Wasserstraße“, im Internet unter www.wsd-ost.wsv.de (http://www.wsd-ost.wsv.de/), dort Rubrik „Service/Downloads“). Es wäre zu erwarten gewesen, dass der BUND sich mit den dort genannten Zahlen und Fakten qualifiziert auseinander setzt. Hierzu findet sich in dem als Studie bezeichneten Thesenpapier aber keine einzige Aussage.

Schiffe nutzen überwiegend den natürlichen Lauf der Flüsse, die im Zuge der Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie nun fischdurchgängig gestaltet werden. Unter den Wasserstraßen sind lediglich die Kanäle als zusätzliche Zerschneidungsachsen terrestrischer Flächen zu werten. Die Netzdichte der Kanäle (0,005 km/km2) ist im Vergleich zu den anderen Verkehrsträgern allerdings vernachlässigbar gering. Dem gegenüber müssen für die Güterbahn flächenzerschneidend eigene Trassen in die Landschaft geschlagen werden. Während Schiffe von der Bevölkerung weitgehend unbemerkt sicher und leise ihre Güter transportieren und Flüsse und Kanäle zunehmend der Erholung und Freizeitgestaltung dienen, leiden Anwohner unter einer ständig steigenden Lärmbelastung längs der Bahngleise. Im sog. modal split, also der Verteilung des Verkehrsaufkommens auf die Verkehrsträger, unterscheiden sich Binnenschiff und Güterbahn nur um 3 Prozentpunkte, obwohl die Bahn mit einem 34.000 km umfassenden Gleisnetz nahezu das Fünffache an Infrastruktur zur Verfügung hat. Vor diesem Hintergrund ist es zumindest in wissenschaftlicher Hinsicht nicht nachvollziehbar, weshalb der BUND dem Gütertransport per Bahn das Wort redet und die Binnenschifffahrt, die im Schnitt 250 Mio. Tonnen Güter pro Jahr auf deutschen Flüssen und Kanälen transportiert, als teilweise überflüssig und ökologieschädlich abqualifiziert. Ein Blick in die Spendenzahlerliste des BUND könnte aber vielleicht gewisse Vermutungen zulassen, weshalb der BUND sich so einseitig pro Bahn positioniert.

Erschreckend ahnungslos zeigt sich der BUND bei der sog. Subventionierung der Verkehrsträger, worunter er die Investitionen in die Infrastruktur versteht. Es wird behauptet, der Güterverkehr mit dem Binnenschiff sei „hoch subventioniert“. Richtig ist aber, dass Investitionen in die Wasserstraßen nicht nur der Schifffahrt, sondern z.B. auch dem Hochwasserschutz dienen. Richtig ist weiterhin, dass in der Zeit von 2007 bis 2010 rund 80 % der Investitionen in die Wasserstraßeninfrastruktur allein dem Erhalt dienten. Und: Die Bruttoanlageinvestitionen in die Wasserstraßen sind im Vergleich zu Bundesfernstraßen und Schienenwegen im Zeitraum von 1991 bis 2004 deutlich unterproportional gestiegen, und dies von einem erheblich niedrigeren Niveau. Einem Anstieg von 12,4 % (Summe Küsten- und Binnenwasserstraßen) stehen Zuwächse um insgesamt 32,4 % (Schienenwege) bzw. 38,4 % (Fernstraßen) gegenüber.

Es ist richtig und sinnvoll, dass der BUND sich mit der biologischen und ökologischen Vielfalt der deutschen Gewässer befasst und Vorschläge für den Erhalt und die Verbesserung der Fluss- und Auenlandschaften entwickelt. Bevor der BUND sich aber zu verkehrlichen und wirtschaftlichen Aspekten äußert, sollte er sich qualifizierten Rat einholen. Die Aussagen zum zukünftigen Gütertransport sind grober Unfug und schaden dem Ruf des BUND als ernstzunehmender Gesprächspartner.



Quelle: BDB, www.binnenschiff.de

Kawumm 68
16.08.2011, 14:45
Hallo Micha,

das ist die Lage! Da stellt sich doch die Frage wie kann man so eine Mauer der Fehlinformation durchbrechen. Das geht nur mit viel Geld. Wir müssen einen Weg finden uns richtig zu präsentieren. Für mich liegt der Schlüßel zum Erfolg in einer Gemeinschaft. Liebe Kollegen springt endlich über euren Schatten. Das ist doch ein gemeinsames Thema um das es sich zu kämpfen lohnt.

Gerade bei den Grünen ist dieses gemachte falsche Bild in den Köpfen. Bei den anderen spielen die Kosten eine große Rolle. Somit haben wir einen schlechten Stand, spätestens nach dem Regierungswechsel.

Den Verantwortlichen ist nicht klar was sie damit der Wirtschaft antun. Die Externen Kosten in Sachen Schadstoffemissionen und Lärm steigen bei vernachläßigten Wasserstrasse enorm an. Wir müssen den Verantwortlichen klar machen welche Auswirkung es hat wenn die Wasserstrassen besser nutzbar gemacht werden und der jetzige Standart nicht vernachläßigt wird. Die Binnenschifffahrt hat im gegenzug zur Bahn noch gewaltige Potentiale die ausgeschöpft werden können. Jede Maßnahme hätte sofort einen positiven Effekt. Veringerung der Schadstoffemissionen und effektiveren und damit billigeren Transport der Güter. Das stärkt unseren Standort innerhalb Europas und nicht zuletzt Arbeitsplätze. Und Arbeitsplätze bedeuten Wohlstand.

Die Studie der Planco Consulting birgt noch eine Menge andere interessanten Zahlen.

Gruß Kawumm 68

Ausstellungsschiff
16.08.2011, 15:00
Da hat der BDB das Kind mal beim Namen genannt! Super gekontert!
Der BUND verbreitet Unwahrheiten, unterschlägt seriöse Gutachten und wird in seinen Äußerungen immer heftiger!
Keiner traut sich, ihm Paroli zu bieten.
Uns bringt das schon viele, viele Jahre auf die Palme, dass ein im Verhältnis so kleiner Verband/Verein so eine Macht ausübt!
Wir haben bisher immer versucht, mit Fairness, praxisbezognenen Argumenten und Wahrheiten zu überzeugen. Vielleicht sollte man weniger Skrupel besitzen und dem BUND mit gleicher Methode zurückzahlen.
Aber, da hat der BDB genau das Richtige geschrieben: Bevor der BUND sich aber zu verkehrlichen und wirtschaftlichen Aspekten äußert, sollte er sich qualifizierten Rat einholen. Die Aussagen zum zukünftigen Gütertransport sind grober Unfug und schaden dem Ruf des BUND als ernstzunehmender Gesprächspartner.
Auf diese Art und Weise hilft uns der BUND evtl. . . . :fragkratz:

Viele Grüße aus Bonn,
Karin

Stadt_Aschaffenburg
16.08.2011, 18:28
Hallo zusammen,

ich habe diese "Vision" gelesen. Was der BUND da als Zukunftsvision anpreist ist de facto die Umkehr aus dem Industriezeitalter zurück in das Zeitalter der Jäger und Sammler (und Angler :lool:). Der BUND will ja sämtliche Querbauwerke an Flüssen weg haben. Das betrifft also nicht nur die Binnenschiffahrt, sondern besonders auch die Stromgewinnung und den Hochwasserschutz.

Würde nach diesen vertrackten Visionen gehandelt, müßte man halb Frankfurt aufgeben, weil es bei jedem Hochwasser überflutet wäre, wir würden auf den Autobahnen nur noch im Stau stehen und die Bahn würde kollabieren. Der Warenfluß käme unweigerlich zum Stillstand.

Aber immerhin schlägt der BUND ja vor, wie wir uns dann ernähren sollen: Fisch!

Na ganz klasse!!!

Das Gute dabei ist, daß der BUND die Straßen und Bahnlinien genauso weg haben will, aber eins nach dem anderen, erstmal sind die Binnenschiffer dran, die haben die kleinste Lobby.


Ich habe es ja schon öfter erwähnt: Der BUND ist für mich schon lange kein ernstzunehmender Gesprächspartner mehr, umso mehr Hochachtung habe ich vor den Menschen, die sich mit dieser Sekte immer noch abgeben und versuchen, sie zur Vernunft zu bringen. Nur leider wird das den selben Effekt haben, als wenn man einem Ochsen ins Horn petzt!

Wer finanziert eigentlich einen solchen Unsinn? Gibt es wirklich so viele BUND-tologen, die Ihr Vermögen für einen solchen STUSS hergeben????


LÄCHERLICH!.... wenns nicht so ernst wäre...


LG
Micha

didi
16.08.2011, 19:57
Moin Moin, schade das diese Grün angehauchten Utopisten einen solchen Stellenwert einnehmen,obwohl deren Stuss keinesfalls irgend einer Realität entspricht!
Ich Frage mich wer so etwas Wrtschaftsfeindliches noch fördern kann,es gibt doch kein Transportmittel was Ökologisch sauberer fährt als Binnenschiffe.
Mann muss sich wirklich fragen in welcher Welt Leben die Leute vom BUND, die Zeit bleibt doch nicht stehen.

Gruß aus Bremen

didi