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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Loreley IV - AF



Robert Kuijpers
18.10.2011, 14:50
Das Foto entstand 1952 und zeigt die Fähre an der rechten Rheinseite bei St. Goarshausen. Bis 1959 setzte die "Loreley IV" Mensch und Gut über den Strom. Nach umbauten ist Sie heute noch unter dem Namen "Windiga" in Winningen / Mosel im Einsatz.

Schiffsdaten

Name: Loreley IV
Ex-Name: Königswinter 1
Eigner: W. F. Menges, Fährbetrieb St. Goar
gemeldet in:
Nationalität: http://www.binnenschifferforum.de/images/smilies/laenderflaggen/deutschland.gif

Länge: 32 m
Breite: 9 m
Tiefgang: 1,14 m
Passagiere: 800
PKW: 13

Maschinenleistung: Dampf ( 2 stehende Zweizylinder - Compound-Schraubenschiffsmaschinen )
2x 50 PSi bei 300 Umdrehungen pro Minute auf 2 Schrauben

Baujahr: 1902
erbaut in: http://www.binnenschifferforum.de/images/smilies/laenderflaggen/deutschland.gif
Bauwerft: Ewald Berninghaus, Duisburg, D
Bau-Nr.: 238

Verlauf:

Name 1959 : "Santa Flora (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?70670-Santa-Flora-FGS)"
Umbau auf Dieselantrieb 1959 : 2 x 184 PSe
Name 1983 : "Windiga (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?22930-Windiga-FGS&highlight=Windiga)" (Griesbach Personenschifffahrt, Winningen, Mosel)
Maschine 1984 : DAF, 200 PSe
Fahrgastzahl : 300
später: Graf Edzard 1 (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?75967-Graf-Edzard-1-FGS-04304870&highlight=Graf)

(Bild: Archiv Robert Kuijpers)

BRITTELHAAK
19.10.2011, 10:27
Und erhielt den Spitznamen "Blindschleiche"

Gr, Henry

faehrenfan
19.10.2011, 23:40
Hallo an alle, hallo Robert Kuijpers,

sorry aber Deine Infos stimmen leider nicht, hier die korrekten Daten:

Baujahr: 1902
Bauname: "Königswinter 1"
Bauwerft: Ewald Berninghaus, Duisburg, D (B-Nr. 238)
Länge: 32m / (38,5 m als "Windiga")
Breite: 9m / (9,10 m als "Windiga")
Breite auf Hauptspant: 7,5m
Tiefgang: 1,14m
Seitenhöhe bis Deck: 1,9m
Maschine: Dampf (2 stehende Zweizylinder - Compound-Schraubenschiffsmaschinen)
Leistung: 2x 50 PSi bei 300 Umdrehungen pro Minute auf 2 Schrauben
Fahrgastzahl: 800 Personen / (392 Personen als "Windiga")
Kaufpreis: 75.000 Goldmark / (38.000 Reichsmark "Lorely 4")
Plattformgröße für Fahrzeugtransport: 16m x 8,8m
Transportleistung PKW: 10 / (13 als "Loreley 4")

Verlauf:
1902 - 1930 "Königswinter I" (Spitzname "Schnecke") / Königswinter - Mehlem
1930 - 1978 "Loreley 4" (IV) (Spitzname "Blindschleiche") St. Goar - St. Goarshauen, (ab 1959 nur noch als Reserveschiff)
1979 - 1982 "Santa Flora" BPS Bonner Personen Schiffahrt, (Bundesgartenschau 27.04. - 21.10.1979) und vermietet nach Basel (CH) Gartenbauausstellung "Grün 80" (12.04. - 12.10.1980)
1982 - heute "Windiga (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?22930-Windiga-FGS&highlight=Windiga)" Personenschifffahrt Griesenbach, Winningen

März 1945 versenkt, Januar 1946 gehoben, auf der Helbach-Werft in Lahnstein und bei Ruthof in Mainz-Kastel weitgehends repariert und Frühjahr 1947 wieder in Betrieb gestellt,
1962 Umbau auf Dieselantrieb (2x 100 PS laut Henry, #2)
1978 / 79 Umbau zum Personenschiff bei Wilhelm Schmidt, Oberkassel
Maschine 1984 : DAF, 200 PSe (Dazu habe ich leider keine Info ...)

Die "Windiga (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?22930-Windiga-FGS&highlight=Windiga)" im Forum:

Quellen:
1) Webseite des User fjordfaere (http://www.fjordfaehren.de)
2) Buch: 2000 Jahre Schiffahrt am Siebengebirge von Frieder Berres
3) Abschrift der Werft-Baubeschreibung der Doppelschraubenfähre für Königswinter ... (Quelle: Stadtarchiv Linz am Rhein)
4) "Rüwer un Nüwwer (http://www.regionalgeschichte.net/hauptportal/bibliothek/texte/aufsaetze/hammerl-ruewwer-un-nuewwer.html)" 200 Jahre Fährbetrieb der Familie Menges-Hammerl zwischen St. Goar und St. Goarshausen
5) Technische Daten der "Windiga" auf der Betreiberwebseite (http://www.windiga.com/index.php?option=com_content&task=view&id=16&Itemid=30):
6) Heft: "150 Jahre Personenschiffahrt in Basel 1832-1982 / Hans Ritter - Anton Räber. Luzern : Verlag Dampferzeitung, 1984"

Gruß Alex :wink:

Elbianer
21.10.2011, 22:20
Hallo Zusammen,
weil es hier gerade um die "die korrekten Daten" geht.


Es wird der ex-Name "Sancta Flora" angegeben, im Heft "150 Jahre Personenschiffahrt in Basel 1832-1982 / Hans Ritter - Anton Räber. Luzern : Verlag Dampferzeitung, 1984" findet sich aber ein Foto des Schiffes wo ich "Santa Flora" lesen kann. Was ist nun richtig?

Gruß Thomas

faehrenfan
22.10.2011, 11:07
Hallo Thomas,

das war in der Tat bisher noch nicht einwandfrei belegbar gewesen, wir hatten dazu bisher nur einen Text auf auf der Webseite der BPS (http://www.80jahrebps.de/) wo steht
Mit der Fähre „Santa Flora“ übernahm die BPS 1979 während der Bundesgartenschau den Pendelverkehr zur Rheinaue. aber das hätte auch ein Schreibfehler sein können:
Ebenso war / ist der Verbleib zwischen 1980 und 1982 nicht eindeutig, da es dazu keine oder kaum verwertbare Aussagen gegeben hat, was auch den Namen betraf.

Auf dem Bild bei Wikipedia (http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/ae/Bundesarchiv_B_145_Bild-F056334-0022,_Bonn,_Bundesgartenschau,_F%C3%A4hre_%C3%BCbe r_den_Rhein.jpg) ist der Name leider nicht eindeutig zu erkennen und für eine "schreibweise" mussten wir uns ja entscheiden. :rolleyes1:

Mit deiner neuen Quelle dürfte somit der Name als "Santa Flora" und der Einsatz als vermietetes Rundfahrtschiff bei der Schweizer Gartenbauausstellung "Grün 80" in der Zeit zwischen vom 12. April bis zum 12. Oktober 1980* bestätigt sein. :super:
Fehlt jetzt nur noch die Zeit nach Oktober 1980 bis 1982 - wer weiss mehr ?:kopfkratz1:

Gruß Alex :wink:

* Quelle: Wikipedia Gartenbauausstellung Grün 80 in Basel (CH)

Cuxi
24.09.2013, 17:28
Moin, moin;
die Vergrößerung eines auf den 6.7. 1934 datierten Foto`s, leider etwas unscharf.
MfG
Helmut:wink:

Elbianer
07.09.2017, 22:20
1978 / 79 Umbau zum Personenschiff bei Wilhelm Schmidt, Oberkassel

Das kann nicht stimmen. Wilhelm Schmidt ging mit seiner Werft bereits 1977 nach Remagen-Oberwinter.
Also muss das Schiff in Oberwinter umgebaut worden sein, zumindest wenn 1978/79 stimmt.

Gruß Thomas

faehrenfan
17.09.2017, 10:57
Moin Thomas,

ja stimmt, Du hast recht, war mit Sicherheit Remagen-Oberwinter. Wurde bestimmt übersehen / vergessen, weil die Werft da ja erst vor kurzem umgezogen war.

Zur Werft hab ich folgende Info für den Zeitraum 1977 / 02.1978 in meiner Quellendokumentation:
Schiffswerft Schmidt GmbH: Georg Schmidt, Inhaber der 1927 gegründeten Schiffswerft Oberkassel GmbH aus Oberkassel übernimmt das ehemalige Werftgelände der Schiffswerft am Mittelrhein und verlegt seinen Betriebssitz nach Remagen – Rolandseck. Die Firma wird umbenannt und das Oberkasseler Werftgelände wird im Zuge der geplanten Städtesanierung an die Stadt Bonn verkauft.
Ab 02.1978 Ist der Umzug abgeschlossen und die neue Firma samt Sitzverlegung im Handelsregister (Amtsgericht Sinzig, später Koblenz) eingetragen.
(Quellen Nr.: 8, 22, 23)

Gruß Alex :wink:


Quellen:
8) Auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen nicht unbekannt
Schiffswerft Schmidt GmbH, Remagen – Oberwinter von Hermann Comes 1985
http://www.kreis.aw-online.de/kvar/VT/hjb1985/hjb1985.50.htm

22) Auszug HRB 947 Schiffswerft Schmidt GmbH
23) Auszug HRB 445 Schiffswerft am Mittelrhein GmbH

mainschnickel
17.09.2017, 11:20
Hallo Alex,
War das in Oberwinter früher nicht die Clausen Werft?
Ich habe da mal einen Prospekt gehabt vom Clausen Propeller, eine der erste Bugstrahlruder.
Gruss Jozef.

Elbianer
17.09.2017, 11:51
Hallo Jozef,

das waren zwei verschiedene Werften. Die Clausen Werft war im Hafen, die Schmidt-Werft ein Stück unterhalb vom Hafen, wo sich noch immer das Werftgelände befindet.

Siehe Clausen Werft (https://de.wikipedia.org/wiki/Schiffswerft_Clausen) und Schiffswerft Schmidt (https://de.wikipedia.org/wiki/Schiffswerft_Schmidt)

Gruß Thomas

mainschnickel
17.09.2017, 12:08
Hallo Thomas
Danke für die Auskunft, ich war immer der Meinung das es nur eine Werft war, wo zB auch die Hansa Tanker gebaut wurden.
Gruss von der Erlenbacher Werft (im Vorbeifahren) Jozef.

faehrenfan
17.09.2017, 18:12
Moin Joszf,

wie Thomas schon schrieb, die Clausen Werft lag im Schutzhafen Oberwinter an hintersten Stelle und war bis bis ca. 1970 in Betrieb. Sie wurde 1891 als Holzbootwerft gegründet und erlangte unter den Betreibern, der Familie Clausen, einen sehr guten Ruf vor allem durch den Bau von Fähren. Sie wurde, soweit ich weis, von Schottel aufgekauft.

Das Gelände, auf dem sich die Schmidt Werft befand, war schon immer eine Werft, aber unter verschiedenen Namen.
Und interessanter Weise befindet sich das Werftgelände in Remagen - Rolandseck und nicht in Oberwinter.
Die Ortsgrenze zwischen Oberwinter und Rolandseck verläuft direkt neben der Werft. Möglicherweise war der Schutzhafen Oberwinterer, als bekannter Bezugspunkt für die Binnenschiffer, der Ausschlag für die Benennung der Werften ...

Die erste Werft wurde 1947 als Slipanlage Oberwinter von den franz. Besatzungsmächten gegründet um die im Rhein versenkten Binnenschiffe zu reparieren.
1949 Eigentümerwechsel auf das Land Rheinland-Pfalz.

01.01.1952 Verkauf und Gründung der Schiffswerft Oberwinter GmbH (SWO)
Eigentümer: Die Gesellschaft für Schiffahrt und Handel mbH in Mülheim a. d. Ruhr, die ihrerseits zur Unternehmergruppe Carl Gilfert & Co, Mühlheim a. d. Ruhr gehört
10.1972 Konkurs der SWO (Schiffswerft Oberwinter GmbH)

01.11.1972 Schiffswerft Mittelrhein
Übernahme durch Mehlbach und Weber Spedition, Schiffahrt und Lagereien, Neuwied. Umbenennung in Schiffswerft Mittelrhein

02.1973 Neuer Name: Schiffswerft am Mittelrhein GmbH, Eigentümer: Reederei Westraug, Peter Busse
05.1975 Konkurs der Schiffswerft am Mittelrhein.

1975 - 1976 ?

1977 / 02.1978: Schiffswerft Schmidt GmbH
Georg Schmidt, Inhaber der 1927 gegründeten Schiffswerft Oberkassel GmbH aus Oberkassel übernimmt das ehemalige Werftgelände der Schiffswerft am Mittelrhein und verlegt seinen Betriebssitz nach Remagen – Rolandseck.
Die Firma wird umbenannt und das Oberkasseler Werftgelände wird im Zuge der geplanten Städtesanierung an die Stadt Bonn verkauft.
Ab 02.1978 Ist der Umzug abgeschlossen und die neue Firma samt Sitzverlegung im Handelsregister (Amtsgericht Sinzig, später Koblenz) eingetragen.
31.07.1989 Konkurs der Schiffswerft Schmidt GmbH

11.1989 Neugründung der Schiffswerft in Oberwinter, Eigentümer R.V. Schiffahrtsgesellschaft, Köln

ab 03.1995 SSO Schiffs Service Oberwinter GmbH, Geschäftsführer: Rainer Ritzdorf und Hans Jürgen Dalinghof
ab 05.1997 SSO RD Schiffs Service Oberwinter GmbH
ab 05.1999 Yacht -Zentrum Mittelrhein GmbH, Geschäftsführer: Walter Olsacher
ab 04.2001 Werft- und Servicezentrum Mittelrhein GmbH, Geschäftsführerin: Dorit Ley, ab 06.2002: Heinz Pauly, 2004: Prokurist Rainer Ritzdorf
2007 Konkurs ? Werft- und Servicezentrum Mittelrhein -> Übernahme des Werftgeländes durch Günther Müller als Eigentümer.

2009 Weiterbetrieb der Werft durch den Geschäftsführer Rainer Ritzdorf, der die Werft pachtet und als Werftzentrum Mittelrhein weiterführt.
Eigentümer: Die neu gegründete RITZDORF Schiffs- u. Industrietechnik GmbH Inhaber: Rainer Ritzdorf
6.2009 / 10.2009 ? Konkurs des Werftzentrum Mittelrhein
11.2009 Stahlbau Günter Müller aus Spessart übernimmt die Regie auf der Werft.

Soweit mein derzeitiger Kenntnisstand ... :pfeif:

Gruß Alex :wink:

Handhaspel
17.01.2019, 14:03
Hallo, nein, kein Karnevalschiff. St. Goarer Männerausflug an den Main in den späten 70ern. Klar - Himmelfahrtswoche, aber kräftig.
War mir ein Vergnügen.

Die Handhaspel grüßt.

Handhaspel
31.01.2019, 10:31
Hallo,

zu #12 hier noch etwas zur Werft. Nach Kriegsende lag unter anderen Wracks vor Neuwied auch der kleine Motorschlepper GEORG WINSCHERMANN SEN. (Mainz) gesunken. Veranlasst durch das französische Militär wurde dieser Schlepper gehoben und zur gerade durch sie errichteten Werft in Oberwinter verbracht. Dort wurde er zum ersten Schlepper der französischen Rheinflottilie umgebaut, dem anschließend noch eine Reihe ähnlicher folgten. Ich poste ein Foto ein, welches wahrscheinlich dieses oder eines der späteren natürlich in besagten Umbauten zeigt. Die Quelle ist mir unbekannt.
Dieser Mainzer Winschermann-Motorschlepper war ein Schwesterboot von JOSEF SCHÜRMANN 8, dann RHEINSTAHL 4, dann VALK, verbleib unbekannt und MARTINUS, jetzt Loh. Gebaut in den Mitte-30er Jahren in Meiderich. Beiderseits hatten diese Boote 12 Bullaugen, aber sicher unterschiedliche Motoren.
1. Rheinstahl 4, ex Schürmann 8; 2. Martinus; 3. CLIMONT.
Soweit aus dem Hirn eines alten Bootemanns.

Rolf Gertsch
05.08.2020, 23:47
Werte Schiffergemeinde

Von Handhaspel habe ich das Bild erhalten.

Im Hintergrund ist ein Roter zu sehen. Es muss ein "Stromer" sein. Dafür sprechen die Lucken und die Türe zur Wohnung.

Wobei keine Schubhörner zu sehen sind, oder sie sind verdeckt.

Aber welcher ist es bloss?:fragkratz:

McRonalds
06.08.2020, 10:38
@Rolf; ja, ein 'Stromer' und wahrscheinlich schon zum Schieben umgebaut (ist größtenteils verdeckt durch die Platte auf dem Schiff im Vordergrund - ebenso wie leider der Name). Da die Schiffe baugleich waren und man zu wenig Details sieht wird die Lösung fast unmöglich sein. Mich würde aber eher das Schiff im Vordergrund interessieren...!

mainschnickel
06.08.2020, 11:18
Hallo
Das Schiff im Vordergrund sieht eher nach eine Autofähre aus!
Gruss Jozef

Handhaspel
06.08.2020, 11:33
Hallo,

zu #151: Autofähre LORELEY IV (Blindschleiche) im Verkehr zwischen St. Goar und St. Goarshausen, 1982 verkauft und heute in Gretsiel /Nordseeküste nach vielen Umbauten als Fahrgastschiff unterwegs. Daten müssten im BiFo zu finden sein.

Gruß, Handhaspel