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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Beunschepen



wilfried korff
20.02.2012, 17:31
Hallo , habe an unsere Fahrenskollegen einmal eine Frage : was ist eigentlich ein " Beunschip " ( MBS ) bei uns ? Danke für Informationene Gruss Wilfried

Stadt_Aschaffenburg
20.02.2012, 19:18
Hi Wilfried,

ich meine, Motorschute wäre der Begriff in D.

LG
Micha

Joana
20.02.2012, 19:33
Hallo Wilfried,
Ich habe jemanden mal dieselbe Frage gestellt und der hat mir gesagt es wären " Sandschiffe "
Grüße Joana

Rheinlotse Klaus
20.02.2012, 19:39
Moin,

also ob ein "Beunscheep" mit einer Motorschute gleichgesetzt werden kann, weiß ich nicht. :kopfkratz1:
Diese Schiffe, zumindestens die ich hier vom Niederrhein und aus NL kenne, haben doch schon eine etwas speziellere Bauweise, die ich bei den Schuten (auch Klappschuten) wie sie teils im Wasserbau oder bei dort tätigen Firmen (z. B. Hülsmann) noch nicht beobachtet habe.

@ Joana

Sand bzw. Kies ist die bevorzugte Fracht dieser Schiffe. Besonders wenn es sich um "selbstsaugende" Beunscheepen handelt.

Einen freundlichen Gruß in die Runde vom 764er, Klaus :wink:

Ernst
20.02.2012, 22:16
Hallo, das niederländische Beun bedeutet Trichter.
Damit wird die spezielle Laderaumform der Beunschiffe beschrieben, der Fracht überwiegen aus Sand und Kies besteht.
Mit Motorschute hat das absolut nichts zu tun !

Gruß Ernst

Reinier D
20.02.2012, 22:16
Sand bzw. Kies ist die bevorzugte Fracht dieser Schiffe. Besonders wenn es sich um "selbstsaugende" Beunscheepen handelt.

:wink: Hallo Klaus

Diese Schiffen sind special entworfen für nass Sand zu laden, die Ladenraumen sind genau so Gross das wenn die voll sind, das schiff genau am Eich liegen wenn das wasser abgepumpt ist.
Sand ist schwerder dann Wasser, wen ich das Ladenraum voll pompen mit wasser und sand lauft das wasser via der oberkannt, allein aus der ladenraum. Sand bleib dar im ladenlaum, Bei kies geht das nicht, der ist zu schwer.

mfg :captain: Reinier

Rheinlotse Klaus
21.02.2012, 01:29
Hallo Reinier,

da habe ich mich vielleicht etwas ungeschickt ausgedrückt.
Natürlich nehmen die "zelfzuiger" Sand, aber hier am Niederrhein fahren auch viele Beunschiffe Kies, welcher vorher von Baggern gewonnen wurde.
Mir ist das System schon bekannt, wir sehen es ja hier oft genug, wie die Schiffe "überlaufend" auf Strom oder in den "Kieslöchern" geladen werden. Ich wollte in meinem Beitrag eigentlich nur deutlich machen, dass "Beunschiff" nicht mit "Motorschute" gleichgesetzt werden kann, und Joana bestätigen, dass sie mit ihrem "Sandschiff" schon ganz nah dran ist.

Aber Kies ist übrigens auch schwerer als Wasser, :wink1:. Vom Prinzip her müßte das also mit dem "Nass-Laden" auch gehen, evtl. mit anders berechnetem Laderaumvolumen.

In diesem Sinne, behouden vaart, geachte Reinier,

Grüße vom 764er, Klaus :wink:

Ernst
21.02.2012, 02:28
Vom Prinzip her müßte das also mit dem "Nass-Laden" auch gehen, evtl. mit anders berechnetem Laderaumvolumen.



Hallo Klaus, das würde funktionieren wenn man den Laderaum von z.B.: 1000 cbm auf ca. 890 cbm vekleinert.
Dabei spielt natürlich die Körnung und eventuelle Sandanteile eine Rolle.
Die Grundlage zu meinem Beispiel ist Kies mit der Körnung 16/32
Wie groß der Unterschied vom Wasseranteil im Sand und Kies ist entzieht sich meiner Kenntnis und müsste eventuell noch berücksichtigt werden.

Hier (http://www.debinnenvaart.nl/binnenvaarttaal/woord.php?woord=bem#beunschip)ist noch eine interessante Seite zum thema Beunship


Gruß Ernst

grotefendt
21.02.2012, 03:58
Hallo Fachsimpler

Die Beunschiffe wurden speziell für die Nassbagerrei entworfen,da waren diese Fahrzeuge konkurenzlos und bei den Nassbaggern (Eimerkettenbaggern)der Firmen Hülskens und Lehnkering heiß begehrt. So ca bis 1970.

Hatte man keine Beunschiffe zur Hand ,mußte alles mit den Nassbaggern der ersten Generation gebaggerte Material , was unter der kleinste Körnung (Kies 4-8 mm ) lag ,also 0-4 mm und 0-2 mm Sand in die Grube zurückgespült werden,was sehr verlustreich war.

Für die Herstellung von Sand 0-4 mm b.z.w. 0-2 wurde ein Tiefen Greiferbagger eingesetzt, der die mit dem Eimerbagger ausgebaggerten Felder nachbearbeiten konnte.
Das grobkörniges Material wurde automatich über ein schräges Abrutschsieb in das Kiesloch verklappt

Die Eimerketten der kleineren Bagger der ersten Generation reichten nicht weit genug herunter, um das Kiesfeld komplett auszubeuten.
Deshalb war es dringend erforderlich mit einem Tiefenbagger nachzubaggern.

Die Tiefenbagger konnten bis zu Tonschicht abgreifen.

In größerer Tiefe ist bis zu Tonschicht erdgeschichtlich fast nur Sand.
Der Grobkies konnte erst mit den Gletschern der Eiszeit ,so weit nach Norden gelangen.
Es fanden sich in den Kiesfeldern am Niederrhein viele große Steine,bis hin zu tonnenschweren Findlingen.
Das Gestein kann nur mit Gletschern bis zum Niederrhein gekommen sein.

Mit dem Bau immer modernerer und größerer Bagger ,wahren Kiesfabriken wurden die Beunschiffe zu Kies -Sand -und Erzfahrern.
Wie mir bekannt ist, wurden nach dem Bau der Schwimmenden Kiesfabriken keine Beunschiffe mehr gebaut.

Es wäre interessant ,die Zahl der Beunschiffe numerisch und Nahmendlich aufzuzeigen.

Dazu müssten die verschiedenen Beunschiffe aber von Experten b.z.w vom Register ermittelt werden,denn von außen kann man ein Beunschiff nicht immer auf Anhieb identifizieren.

Wichtig: alle Beunschiffe der Waardserie (Wisselwaard,Rheinwaard,Reeserwaard,Palmerswaard, Düffelwaard,

mit Bildern versehen einstellen!

Grüße Grotefendt

Reinier D
21.02.2012, 06:56
Hallo Fachsimpler
Mit dem Bau immer modernerer und größerer Bagger ,wahren Kiesfabriken wurden die Beunschiffe zu Kies -Sand -und Erzfahrern.
Wie mir bekannt ist, wurden nach dem Bau der Schwimmenden Kiesfabriken keine Beunschiffe mehr gebaut.
Grüße Grotefendt

:wink: Hallo Grotefendt

Auch sind dort noch viele neue Beunschiffen gebaut, vielleich nicht in Deutschland, aber doch in der Niederlanden. Und wird in der Niederlanden noch viel auf diese art beladen.

mfg :captain: Reinier

Power-Ship
21.02.2012, 09:23
Moin!

Das stimmt, es werden noch neue Beunschepen gebaut. Als Beispiel dient hier die Grato (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?39674-Grato-GMS-MBS-02334048), auch wenn sie hier mit anderer Fracht beladen ist. Einen interessanten Bericht dazu gibt es Hier (http://www.destentor.nl/regio/nwoverijssel/9918108/Zelf-ontworpen-schip-te-water.ece).

Gruß,
Arnold :wink:

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wilfried korff
26.02.2012, 16:52
Hallo , mich hat einmal die Struktur der Niederländischen Beunschep-Flotte interessiert . Dazu habe ich die Informationen in BINNENVAART 2012 ausgewertet und bin zu einem interessanten Ergebnis gekommen :
in Nl gibt es 441 Beunschepen ( ! ), 61% der Flotte besteht aus Fahrzeugen mit weniger als 1000 t Tragfähigkeit .Zum Alter der Schiffe : 31% sind vor 1960 gebaut , 55% zwischen 1960-2000 und 14% der Flotte lief nach dem Jahr 2000 vom Stapel . Gruss Wilfried

Gernot Menke
26.02.2012, 17:39
Wer Küste mit viel Sand zum Wegbaggern oder -saugen hat, der kommt auch auf den Trichter mit den beunschepen. Deswegen dürften die Niederländer im Rheingebiet die ersten Schiffe dieser Art gehabt haben. Die Technik kennen eh nur Leute, die sich etwas mit der Schiffahrt auskennen und da im Rheingebiet ein halbes Niederländisch gesprochen wird, wurden aus den beunschepen eben Beunschiffe. Wenn man die Schiffe hierzulande erfunden hätte, würden sie vielleicht Wannenschiffe heißen - das grundlegende Prinzip ist ja nicht der Trichter (hatten die selbstentladenden Schleppschiffe der Reederei Braunkohle auch), sondern die Trennung von Ladung und Wasser durch das unterschiedliche spezifische Gewicht und das Überlaufen des Wassers.

Meines Wissens gab (und gibt?) es ja durchaus auch Beunschiffe, deren Laderaum nicht trichterförmig war, sondern die einfach einen entsprechend breiten Wallgang hatten.

Nun müßten z.B. die Dänen und andere Länder doch auch solche Schiffe haben - wie sie wohl dort heißen mögen?

@ Wilfried - bist Du bei Deiner Auswertung zufällig auch auf Beunschiffe in Penischengröße gestoßen? Ich weiß nicht, ob es so etwas gibt.

:wink: Gernot

Reinier D
26.02.2012, 18:22
:wink: Hallo Gernot

Ein Beunschiff must nicht unbedenkt einem Trechter Formige ladenraum haben, viellen haben der Seiten graden nach unter. In Deutschland hatte dahmals eine Firma gegeben mit Schiffen mit der Name: Wesco, Da von Fahrt noch ein als Werne auf der Main bei Burgstadt., der Gewesen Wesco 3. Andere sind nach Belgien und der Niederlande verkauft. Ein Teil diese Schiffen sind in zwischen zeit schön abgewrackt.

mfg :captain: Reinier

Abwracker
25.01.2013, 22:55
hallo grotefend das waren alles schiffe der reederei convent, vieleicht haben die noch aufzeichnungen, wir haben zur zeit die ms samsa auch ein beunschiff auf den weg zur sterbehilfe
gruß die abwracker

R. S. Koeln
30.09.2013, 23:14
zum Thema "Beunschepen"

Hallo alle miteinander...
seit August 2013 Fahren die
MS 91 EU-Nr. 04015350 MMSI 211033707
MS 92 EU-Nr. 04010890 MMSI 211502420
Beladen von der Hülskens 27 (Eimerketten-Bagger)
von Köln-Deutz nach Leverkusen (BAB1 Rheinbrücke) und lassen dort das material was in Köln Deutz beladen worden
im Ufer bereich durch öffnen des Boden raus fallen.

Gruss aus Köln
R. S.

Michael Felten
20.01.2017, 20:30
Hallo R. S.

Das sind keine Motor-Beun-Schiffe, sondern Klappschuten. Michael.

R. S. Koeln
20.01.2017, 21:55
Hallo Michael,

MS 91 & MS 92
Danke für den Hinweis,
Die bezeichnung "Motor-Beun-Schiffe" kommt nicht von mir, da reicht mein Deutsch nicht,
Sondern von den Schiffs-Personal (Ältere Herrn) bei meine befragung,
Grüsse,
R. S. Koeln,

R. S. Koeln
20.01.2017, 22:17
MS 92 04010890 MMSI 211502420

einbei ein weiteres Bild MS 91 Hülskens 27 und MS 92

Gruss
R. S. Koeln