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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Donauausbau zwischen Straubing und Vilshofen - am 25. März



exmatrose
07.03.2012, 13:50
Wann wird endlich aufgeräumt? - Die Zähmung der frei fließenden Donau

...Am besten ließe sich der Streit um den Ausbau der Donau zwischen Straubing und Vilshofen als Realsatire darstellen. Seit fast 50 Jahren kämpfen Gegner und Befürworter um den mittlerweile letzten frei fließenden Donau-Abschnitt in Deutschland.

Die einen wollen ihn und seinen großen Auwald-Bestand unbedingt so erhalten wie er ist. Die anderen sehen darin ein unerträgliches Hindernis für die europäische Binnenschifffahrt, die durch den Donau-Ausbau einen gewaltigen Aufschwung nehmen könnte, am besten durch den Bau einer Staustufe in der engen und gefährlichen Mühlhamer Schleife und einen 2,5 Kilometer langen Schleusenkanal, der den Schiffen den Weg durch die Schleife ersparen würde...

zu sehen am 25. März um 19:00 Uhr im BR

Gruß Mario

isarwolf
07.03.2012, 18:36
Die Planungen zum Donauausbau sind gut dargestellt auf http://www.rmd-wasserstrassen.de.
Die Mülhamer Schleife, die von den Umweltschützern zum "heiligen Fluß" erklärt wird, ist im Grunde auch ein Stück Technik. Wenn nicht immer wieder hier der Hochwasserschutz verstärkt worden wäre hätte die Donau bei einem Hochwasser sich längst einen anderen und kürzeren Weg gesucht. Also so ganz frei fließen darf die Donau hier auch nicht.

Ausstellungsschiff
07.03.2012, 19:16
Die Donau wurde schon immer von Menschen verändert; z.B. in alten Aufzeichnungen , zusammengestellt von einem Herrn. Dr. W. Werner, kann man folgendes lesen:
Oberaltaich - Die Lage des Klosters an der Donau brachte häufige Überschwemmungen und Uferabbrüche mit sich. Anlass für das Kloster, die nördliche, an das Kloster grenzende Donauschleife abzuschneiden und den Fluß von Reibersdorf direkt auf den Bogenberg zuzuleiten. Diese Verlegung des Flussbettes bei Oberaltaich ist die früheste nachgewiesene Flußbaumaßnahme an der Donau.
Niederaltaich: Es gilt als gesichert, dass sich das Klostergelände an der rechten Donauseite, zumindest des Hauptarms, befand. Darauf weist die bayerische Gaueinteilung um 600 hin, die bei späteren Änderungen des Flußlaufs unverändert beibehalten wurde. Rechts mit dem Kloster der Künziggau; die alte Zollbestimmung von König Heinrich II. über die Verleihung des Marktrechts an Hengersberg (1009), mit der "das ewige Recht" verbunden war, von vorbeifahrenden Schiffen Zoll zu erheben, wird so verstanden, dass der Ort an der Donau gelegen haben muss. Die Verlegung des Flussbettes muss bis 1244 erfolgt sein, da der noch bestehende Mühlbach zwischen Hengersberg und "Altach" durch Abt Hermann 1244/45 angelegt wurde.
Also sind die "letzten knapp 70 km freifließende, naturbelassene Donau" gar nicht so naturbelassen, wie es die Ausbaugegner immer behaupten.

Vor einigen Tagen gab es auf BR 3 einen ca. 3-minütigen Bericht zu den neuen Ergebnissen der EU-Studie, die demnächst veröffentlicht wird. Diese Reportage war wieder so einseitig, nur Ausbaugegner kamen zu Wort. Die RMD wurde wieder schlecht gemacht, die Schifffahrt braucht, wenn überhaupt, dann nur den flussregelnden Ausbau (Variante A ). Nur leider kam die Schifffahrt überhaupt nicht zu Wort!
Am 20. April 2012 findet in Deggendorf im Alten Rathaus eine Veranstaltung zu der EU-Studie "Variantenunabhängige Untersuchung zum Ausbau der Donau" statt. Alle Interessierte sind dazu herzlich eingeladen.

Wir sind gespannt, wie es weitergeht. 2013 beginnt wieder der Wahlkampf . . .

Einen schönen Abend wünscht
Karin