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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ENI Roulette



Cantor
14.11.2008, 13:04
Hallo Binnenschiffsfreunde,

die Angabe von Schiffen mit der ENI-Nummer wird im Forum immer beliebter. Das ist gut so, denn manche Namen kommen auf Binnenschiffen dutzende Male vor.

Auf den Schiffen treibt die Angabe der ENI-Nummer mitunter seltsame Blüten. Wie beim Roulette nimmt man leicht die falsche Zahl oder Reihe, wenn man kein Glück hat.

Einige Beispiele:

004800420, eine Ziffer zu viel, also falsch

03 17 070 1, richtige Nennung, aber sinnentleert, es ist nicht zu erkennen, dass Register 31, Abteilung 70, Schiff 701, gemeint sind.

018 22878 gibt das Register und die Größe falsch wieder, Register 182 hat zum Zeitpunkt der Vergabe 2878 Schiffe aufgenommen.

050 14 170 macht nur teilweise Sinn, 50 fürs Register o.k., aber Schiff 1417 und nicht 14170 ist gmeint. Die Null am Schluss besagt wirklich nur, dass keine Besonderheit, also 'nichts weiter' vorliegt.

044-0414-0 sieht ungewohnt aus, läßt sich aber gut und sinnvoll lesen.

080 23 112 ist perfekt, die neuerdings voranzustellende 0, 80 fürs Heimatland, 23 ist der Registerort, 112 die Nummer im Register.

Keines dieser Beispiele ist von mir erfunden, sie sind auf Schiffen zu finden.

Kleine Bitte an euch:
Ich suche weitere 'schwarze Schafe', fehlgeschlagene oder fehlerhafte ENIs.

Bei der Klärung von Fällen, wo ihr eine ENI-Nummer nicht zuordnen könnt oder nicht versteht, helfe ich euch gern. Lassts mich wissen.

Grüße an alle Hobbyjäger, die ein solch 'fades Thema', interessiert.
Eberhard

Cantor
18.11.2008, 15:25
Kleine Ergänzung:

Mir ist eine ENI-Nummer völlig schleierhaft. Es handelt sich um das Schubboot Bondar-95 ex-Krokodil, das im Forum mehrmals vorkommt. Die Bondar-95 war ursprünglich in Paris gemeldet.

Ich habe das Schiff wahrscheinlich bei der selbst gesteuerten Überführung an die Donau gesehen, und zwar in der Schleuse Offenbach am Main.

Die Europanummer, also noch ohne 0, war zu diesem Zeitpunkt 1875399. 18 steht für Frankreich, eigentlich Straßburg/Rhein.
Den Rest kann ich mir nicht erklären, welches Register in welchem Land und was ist dann die eigentliche Nummer ? 187 als Registerort oder doch 75 ??


Vielleicht kann mir einer von euch weiterhelfen.

Gruß, Eberhard

Ernst
18.11.2008, 19:03
Hallo Eberhard, Strasbourg hat normaler Weise die 182.... / die 187.... könnte Paris sein !?!

Gruß Ernst

Cantor
19.11.2008, 09:08
Hallo Ernst,

die 182 wurde von 1976 an nur für Strasbourg/Rhin benutzt und es gab 15 andere französische Register zwischen 00 und 14.
Paris war dabei die 12.

Seit etwa 10 Jahren wird die 182 für ganz Frankreich verwendet. Ob das Register mit der 12 für Paris noch ergänzt wird, weiß ich nicht, vielleicht ist es auch 'geschluckt'.

Die 187 habe ich noch nirgends sonst gesehen. Meine Vermutung geht dahin, dass in der 1875399 allein die 18 für Frankreich steht, 75 für Wien und 399 als Nummer des Schiffs.

Vielleicht können die User von der Donau ein wenig Licht ins Dunkel bringen.

Gruß, Eberhard

McRonalds
19.11.2008, 11:40
...ein 'schönes' Beispiel, dass man es an Bord mit den Nummern nicht immer so genau nimmt, findet man auf dem MARTINUS. Seitlich liest man 4403440, hinter statt dessen 4444003...
Gruß - Ronald;-)

Cantor
24.03.2009, 21:45
Hallo Helmut, wer die ENI bei deinem Schuber aufgemalt hat, trifft voll ins Schwarze. Hier macht die ENI mit Code 051 für Hamburg, 1307 als Schiffsnummer im Register Hamburg und einer 0 zur Anzeige von normaler Nutzung bzw normalem Ausbau Sinn.

Ich hatte mal im Forum Flüstertüte das Thema "ENI Roulette" eingestellt. Viele Beispiele führe ich da an, wie die ENI oft falsch geschrieben, das heißt an den unmöglichsten Stellen unterteilt, angeschrieben ist. Bei deiner Talion ist das zum Glück anders.

Gruß Eberhard

Elbianer
09.05.2009, 23:45
Viele Beispiele führe ich da an, wie die ENI oft falsch geschrieben, das heißt an den unmöglichsten Stellen unterteilt, angeschrieben ist. Bei deiner Talion ist das zum Glück anders.

Gruß Eberhard

Hallo Eberhard, was du da schreibst mag zwar stimmen, in allen Schiffs-Attesten die ich bisher gesehen habe steht die Amtliche Schiffsnummer bzw. nun die ENI zusammen geschrieben. Und so sieht man es auch an den meisten Schiffen aufgemalt oder angeklebt. Mir ist so einer Unterteilung bisher noch nie aufgefallen, werde mal verstärkt drauf achten oder meine Fotos danach durchsuchen.
Sollte ich so eine unterteilte Nummer sehen geb ich Bescheid.

Gruß Thomas

Cantor
10.05.2009, 06:51
Hallo Thomas

vor 20-25 Jahren wurden alle Schiffsnummern zusammen geschrieben, ohne Ausnahme. Die 7 Stellen einfach hintereinander weg, egal ob die Nummer leicht zu verstehen war
oder nicht. Beispielsweise 4019720, 2315773, 0704711, 3030303. Dass hierbei die 1. Nummer 1972 und die 4. 303 in den jeweiligen Registers ist, konnte man ohne Vergleich oder Hinweis nicht wissen. Hätte 40 19720 oder 30 30303 am Schiff gestanden, fast jeder hätte die falschen Nummern abgelesen.

Dann stellte ich nach dem Kauf von Binnenvaart 92, meinem 3.Verzeichnis von Binnenschiffen, fest, dass die 7-stelligen Nummern unterteilt sind. Und zwar waren sie dort stets nach der 2.Zahl unterteilt, entweder mit Leerstelle oder mit Punkt. Zum Beispiel ist dort die Marlie mit 30 51661 und die Alverna mit 30.51665 gelistet. Eine Antwort auf die naheliegende Frage, welchen Sinn eine solche Unterscheidung, ob ohne oder mit Punkt, macht, konnte mir weder das Buch noch niederländische Schiffer geben. Die Antwort darauf weiß ich bis heute nicht. Aber eins war die Folge: mein Interesse war geweckt und ich achtete in den nächsten Jahren häufig darauf, wie Europanummern bzw ENIs auf Schiffen zu finden sind, mit oder ohne. Einige Ergebnisse habe ich im genannten Thema vorgestellt. Und jetzt bin ich gespannt, was du in nächster Zeit feststellst.

Schönen Gruß
Eberhard

bajitox2
10.05.2009, 08:12
Hallo Eberhard,

sehr interessant was du mal wieder zu den ENI`s schreibst. Ich hätte nur eine Frage: Du schreibst, dass 0 'zur normaler Benutzung' bedeutet, wieso hat dann der SL Mainfranken eine 2 am Ende? Der wird doch ganz normal als Schubleichter wie zig weitere motorlose Schiffe benutzt
Danke für deine Antwort

Bernhard

Cantor
10.05.2009, 11:49
Hallo Bernhard

ich gebe hier die Info von Poettekucker gekürzt wieder, die er im Thema "Stadt Würzburg" nennt: "Die Mainfranken: ... ENI: 04806420 Gebaut: 2008 in Erlenbach".

Ich hatte als Beitrag gepostet: "... Das müsste der Schubleichter mit der Nummer (0)48 0435 2 sein, von dem du andernorts im Forum berichtest. Name und Ablieferungsjahr stimmen überein. Das große Fragezeichen war ja die "2" in der ENI. Inzwischen scheint es doch abgeändert zu sein."

Wir hatten uns nämlich vorher mehrmals verständigt, dass die Nummer mit der "2" am Ende eine Rarität unter 1000en von ENIs ist. Wir konnten und können uns auf die seltene Ausnahme keinen Reim machen. Jeder von uns weiß natürlich, dass die Norm die "0" am Schluss ist, wobei mit Norm der normale Bau, die normale Nutzung gemeint ist. Anders gesagt, es liegt keine entscheidende Abweichung vor.

Meine Sicht der Dinge war wieder in Ordnung, als ich im Beitrag von Poettekucker die neue ENI fand, wie zu erwarten mit "0" am Ende. Andererseits ist mir in den vielen Jahren meiner Hobbyaktivitäten noch ein zweites Mal eine abweichende Schlussnummer begegnet, ich denke es war eine "1". Leider habe ich nie von einem Schlüssel für mehrere Mög-
lichkeiten der letzten Ziffer der ENI gehört oder gelesen. Über das Gesagte hinaus weiß ich nicht, was es bedeuten soll.

sG Eberhard

Elbianer
13.05.2009, 23:12
Hallo Eberhard,

was du sagst glaube ich dir alles und die Fotos der Talion sprechen für sich. Problematisch finde ich aber, dass die Suche nach einer ENI durch die unterschiedlichen Schreibweisen stark erschwert wird.
Im Anhang eine Foto vom Vorläufigen Schiffsattest der "Weinland Baden". Es wurde am 28.03.2007 ausgestellt und zeigt die Schiffsnummer zusammen geschrieben. Ich kenne es auch nur so aus den Schiffsattesten.

In der RheinSchPV § 2.01 Kennzeichen der Fahrzeuge, ausgenommen Kleinfahrzeuge und Seeschiffe steht folgendes:

c. seine einheitliche europäische Schiffsnummer, die aus acht arabischen Ziffern besteht. Die drei ersten Ziffern dienen der Bezeichnung des Landes und der Ausgabestelle dieser einheitlichen europäischen Schiffsnummer.
Diese Kennzeichnung ist nur für die Fahrzeuge verbindlich, denen eine einheitliche europäische Schiffsnummer erteilt wurde;

d. seine amtliche Schiffsnummer, die aus sieben arabischen Ziffern besteht, denen gegebenenfalls ein Kleinbuchstabe folgt. Die beiden ersten Ziffern dienen der Bezeichnung des Landes und der Ausgabestelle dieser amtlichen Schiffsnummer. Diese Kennzeichnung ist nur für die Fahrzeuge verbindlich, denen eine amtliche Schiffsnummer erteilt wurde, die noch nicht in eine einheitliche europäische Schiffsnummer umgewandelt wurde.
Die einheitliche europäische Schiffsnummer und die amtliche Schiffsnummer sind nach den unter Buchstabe a aufgeführten Bedingungen anzubringen.

Und unter a steht unter anderen:

Der Name ist auf beiden Seiten des Fahrzeugs und, mit Ausnahme von Schubleichtern, auch von hinten sichtbar anzubringen.

Wenn ich nach dieser Verordnung gehe könnte ich also die beiden oder drei ersten Ziffern für das Land abgesetzt aufmalen, es steht aber nicht, dass man es muss und so wird in der Regel die Nummer so angebracht wie es im Attest steht.

Gruß Thomas

Cantor
15.05.2009, 08:21
Hallo Thomas

aufschlussreich, was du in der RheinSchPV gefunden hast. Der Sinn der ersten 3 bzw ersten 2 Ziffern in ENI bzw EU Nummer wird klar hervorgehoben. Das kann in die individuelle Kennzeichnung der Nummer am Schiff eingehen, muss es nicht. Das siehst du vollkommen richtig. Und genau so ist es zu verstehen.

Ich habe im Beitrag #5 die Unterteilung der Nummer bei der Talion gelobt. Als Gegenstück habe ich andere Unterteilungen angeführt, wie ich sie in einem eigenen Thema mal untersucht und erläutert hatte. Das heißt doch nicht, dass alle Eigner dem Beispiel der Talion folgen müssen oder auch nur sollen. Ich habe keinerlei Verpflichtung ausgedrückt, aus welcher Verordnung sollte ich sie beziehen?

Im Beitrag #9 habe ich dann ergänzt, dass in den neueren Binnenvaart Jahresausgaben eine Unterteilung ohne oder mit Punkt vorgenommen wird. Auch daraus ist doch für den Schiffer und denjenigen, der die Nummer anbringt, keinerlei Vorschrift herzuleiten. Nur wenn jemand unterteilt, sollte er es richtig machen. Dazu gibt es genügend positive wie negative Beispiele, wie sie teilweise auch im Forum zu sehen sind.

An Schiffen selbst hatte ich vor allen Dingen belgische Nummern unterteilt gefunden, häufig auch mit Punkt nach der 2.Ziffer. Dies betrifft/betraf die 7-stellige Nummer. Bei den 8-stelligen, die jetzt aufzutragen sind, stelle ich das weit weniger fest. So könnte beispielsweise 60 03071 zu 06003071 geworden sein. Bei den ENIs, die neu entstehen, ist eine Unterteilung eher am Schiff zu finden. Die tschechische Nummer 321 05692 macht Sinn nach dem neuen UN-System, auch wenn 32 105692 leichter zu lesen wäre, weil 105692
die nationale Nummer war, die mit aufgenommen wurde.

In einem neueren Beitrag von reanna (Siehe Bildanhang) ist wieder ein nicht ganz geglücktes Abheben oder Hervorheben aufgetaucht. Ich denke 06000 503 U wäre besser. Aber nach der RheinSchPV ist wohl 060 00503 U die einzig wahre Lösung. Aber dann doch wohl eher 06000503 U, wie es in den meisten Fällen gemacht wird.

Für mich ein interessantes Feld. Ich gehe selbstverständlich weiterhin mit offenen Augen in die Häfen und an die Wasserstraßen und schaue mich auch im Forum danach um. Es wäre schön, von dir zu hören, welche weiteren Erkenntnisse oder Fragen du zu diesem Thema hast.

Schönen Gruß
Eberhard

Elbianer
15.05.2009, 23:42
Ich habe keinerlei Verpflichtung ausgedrückt, aus welcher Verordnung sollte ich sie beziehen?


Hallo Eberhard,

dass du die Schiffer verpflichten willst, die Nummern ordnungsgemäß getrennt anzubringen habe ich ja auch gar nicht so heraus gelesen.

Ich wollte dir ja nur mitteilen, wie ich es aus der Praxis heraus sehe. Und da richtet man sich entweder nach den Bestimmungen oder nach der Lösung, die am einfachsten ist.
Das anbringen der Nummer erfordert ja einen gewissen Aufwand. Nicht jeder kann gut Zahlen anmalen. Da werden auch oft Nummern zum aufkleben verwendet. Später wird nur die Farbe rings rum gemalt um nicht den Aufkleber immer neu zu bestellen. Das ist es natürlich einfacher wenn die Nummer zusammen steht.
Manchmal ist eine Nummer vielleicht auch nur getrennt aufgemalt, weil irgendeine Strebe, Winkel oder sonstwas im Weg war. Auf den ersten Blick oder auf den Foto sieht man es dann nicht.

Wird eine Nummer nachträglich ergänzt, wie in Tschechien oder jetzt mit der Null kann es natürlich auch abgesetzt aussehen, ohne das es Absicht war.

Also wenn ich was getrenntes finde, melde ich mich.

P.S. Zum Thema Rhein-Seiten-Kanal hätte ich dir auch noch gern geantwortet, aber im Moment nicht viel Zeit und zu den französischen ENI-Nummern passt das Thema eigentlich auch nicht.

Gruß Thomas

Cantor
15.05.2009, 23:52
Hallo Thomas

ich denke auch, in der Praxis kann es Schwierigkeiten machen, die Nummer wie vorgesehen anzubringen. Mitunter ist es aber auch Absicht, wie in einem ganz neuen Beitrag von Klaus

http://www.binnenschifferforum.de/attachment.php?attachmentid=36489&stc=1&thumb=1&d=1242423377 (http://www.binnenschifferforum.de/attachment.php?attachmentid=36489&d=1242423377)

wobei ich denke, es sieht seltsam aus, die 023-31267, wie eine Telefonnummer. Ich bin gespannt, was du noch aus dem täglichen Erleben oder archivierten Bildern zum Thema einbringst.

sG Eberhard

Elbianer
16.05.2009, 00:40
wobei ich denke, es sieht seltsam aus, die 023-31267, wie eine Telefonnummer.

Hallo Eberhard,

wie du sicher weist, müssen nun auch Tagesausflugschiffe die ENI / Schiffsnummer anbringen. Wir haben da auch schon überlegt wie viele da wohl unter der Nummer versuchen werden die entsprechende Firma anzurufen. Auch deshalb würde ich es am FGS nur zusammen anbringen und schon gar nicht so wie in deinen Beispiel.

Gruß Thomas

Elbianer
16.05.2009, 18:58
Hallo Eberhard,

da habe ich schon mal was für dich gefunden. Aufgenommen am 14.01.2007 in Strasbourg.

Gruß Thomas

Elbianer
18.05.2009, 00:59
Hallo Eberhard,
da hab ich noch was gefunden, auch wenn es nicht mit der Schiffsnummer zu tun hat.
Am SL steht B54 B11. Was ist das jetzt wieder für eine Kennung könnte man denken. Aber hier hat sich wieder mal sicher nur einer "vermalt".
Denn der SL ist 54 Meter lang und 11 breit. Aber vielleicht hatte er keine Schablone für das L? :fragkratz:

Gruß Thomas

Cantor
18.05.2009, 12:15
Hallo Thomas

so sieht es schon besser aus, angehängte Bilder importiert aus einem neuen Beitrag von reanna:

Wie gesagt, die Eintragungen in den Binnenvaart Printmedien (herausgegeben in Alkmaar NL) sind alle dieser Art, die allermeisten aber mit Punkt nach der 3.Stelle. Sie werden aber, wie wir schon übereingekommen sind, nur ganz selten auf die Schiffe übertragen. Und die neue 8-stellige Form ist noch viel seltener mit Lücke. Oder finden wir sie gemeinsam doch immer öfter? Ich bin gespannt.

Schönen Gruß
Eberhard

Jürgen
18.05.2009, 13:18
Hai miteinander,
das mit der Länderkennung ist ja vorbei.
Wir haben bei dem gekauften "Roland von Bremen" die , ehemals, niederländische Nummer behalten, die 02326068.
Beim ersten Verkauf dieses Schiffes von D nach NL ist noch gewechselt worden.
Jetzt bleiben die Nummern dran bis das Schiff in den Schiffshimmel kommt.

Jürgen
z.Zt. Walsum zu Tal

Gernot Menke
18.05.2009, 13:46
Aufgenommen am 14.01.2007 in Strasbourg

Ist ein anderes Thema, aber weil es (in Beitrag 6) so ein wunderschönes Bild einer Ablademarke ist für Süßwasser (3) und Salzwasser (2) und ....? Die dritte Marke (1) dürfte 1,80 m sein - das verbreitete Standardmaß auf den französischen Kanälen - jedenfalls dort, wo sie nicht vernachlässigt sind. Oder??

Man beachte auch den offenbar stationären "Schoorbaum"! Hier hat man sich offenbar eine kostenlose Liegestelle ein wenig hergerichtet.

:wink: Gernot

Cantor
18.05.2009, 14:43
Hallo Thomas

18 2, das Register von Frankreich, 18 0 und 18 1 gibt es nicht. Soweit ist es gut.
Aber warum 90 W von 210 trennen? Wenn es, wie hier, Registerblatt 1090 ist (W ist lediglich Prüfletter, wie gesagt).

18 21090 W bzw 018 21090 W wäre besser. Aber ich schrieb auch schon, hier im Thema, Beitrag #1: "018 22878 gibt das Register und die Größe falsch wieder, Register 182 hat zum Zeitpunkt der Vergabe 2878 Schiffe aufgenommen." Wie siehst du es?

Gruß Eberhard

Norbert
18.05.2009, 17:11
Hallo Elbianer


Am SL steht B54 B11.

wenn du mit den Schablonen arbeitest und nicht aufpasst haste schnell den Falschen Buchstaben dran. Mit ein wenig Geschick arbeitest du das B zum L um.

Gruß Norbert

Elbianer
18.05.2009, 18:59
Hallo Zusammen,

@ Norbert: Sicher kann man es mal passieren, dass man eine Schablone verwechselt. Aber man sollte sich sein fertiges Werk mal ansehen, es dann merken und dann mit oder ohne Geschick ändern.

@ Eberhard: Zitat: "Wie siehst du es?" Also ich habe mich mit den Schiffs- / ENI-Nummern nicht so intensiv auseinander gesetzt wie du. Denke aber, wenn man weis wie die Nummer sich zusammensetzt, spielt es keine Rolle wie sie angemalt ist. Ist dann nur eine Form- bzw. Geschmackssache. Wichtig finde ich, die Nummer im Text mindestens einmal zusammen wiederzugeben für die Suchfunktion.

@ Gernot: Zitat: "Man beachte auch den offenbar stationären "Schoorbaum"!" Da hast du gut aufgepasst, ja das Schiff scheint da stationär als Wohnschiff zu liegen.

@ Jürgen: Zitat: "das mit der Länderkennung ist ja vorbei" Richtig, an der neuen ENI kann man nicht mehr zwangläufig das Heimatland erkennen, wohl aber das Land und die Behörde welche die ENI ausgegeben hat. Und man kann den Schiffsverlauf nun besser verfolgen.
Das Schiffe bisher beim Verkauf ins Ausland eine neue Schiffsnummer erhalten haben ist bekannt. Aber wie war es beim Verkauf innerhalb Deutschlands? Blieb die Nummer da immer bestehen oder hat sie auch gewechselt wenn das Schiff zum Beispiel in ein anderes Schiffsregister eingetragen wurde? Ich habe für ein FGS zwei verschiedene Schiffsnummern, obwohl es immer in Deutschland war. Könnte allerdings auch sein, dass ein gebrauchtes Altöl-Abgabebuch (daraus habe ich die andere Nummer) von einen anderen Schiff verwendet wurde.

Gruß Thomas

Dominic
20.05.2009, 15:59
Hallo,
da hab ich auch gleich eine Frage zu.
Früher wurde die Nummer geändert, wenn das Heimatland wechselte. Dies sollte doch mit Einführung der ENI vorbei sein.
Jetzt hab ich aber gerade hier im Forum gesehen, dass das TMS "Bohemia II" zuerst die 02331731 und jetzt die 04807350 führt, obwohl das Schiff erst 2008 gebaut worden ist. Unter welchen Voraussetzungen kommt denn das nun zustande?

Bis dann

Dominic

Cantor
21.05.2009, 10:52
Hallo Dominic

Poettekucker hat das Schiff eingestellt, wie wir es in Mainz gesehen haben. Die andere ENI habe ich von vlootschouw.nl (und Bernhard hatte beim Kasko schon darauf hinge-
wiesen). vlootschouw.nl führt die ENI mit Code 048 (noch) nicht.

Ich habe mich auch gewundert. Ich kann mir nur vorstellen, dass das Schiff in den Niederlanden ausgebaut wurde, und dass im Verlauf der Arbeiten oder kurz drauf ein anderer Eigner das Schiff übernommen hat. Es ist das 2.Mal, dass ich einen solchen Nummernwechsel an einem Neubau innerhalb weniger Monate feststelle.

Mir ist aber unbekannt, dass jetzt bei ENI statt Europanummer kein Wechsel in der Nummer erfolgen soll, wenn das Schiff in ein anderes Land abgegeben wird. Ich war bisher
der Ansicht, dass dieser Umstand bei dem älteren System von 1976 galt. Wie das bei der ENI erfolgen soll, habe ich bisher nirgends gelesen oder gehört.

sG Eberhard

Dominic
21.05.2009, 19:44
Hallo,
hab mal gegoogelt und man wird fündig. BinSchUO §2.18 bei ELWIS (http://www.elwis.de/Schifffahrtsrecht/BinSchUO/Anlage/Anhang-II/Teil-I/kapitel2/218/index.html)


§2.18 Nr.3
Einem Fahrzeug kann nur eine einzige europäische Schiffsnummer erteilt werden. Die europäische Schiffsnummer wird nur ein Mal vergeben und bleibt während der gesamten Lebensdauer des Fahrzeuges bestehen.
Nach dem, dürfte sich die ENI nicht ändern.

Ich könnte mir aber vorstellen, dass dies evtl. mit dem Attest zusammenhängt. Die "Bohemia II" hat für die Überführung als Casko nur ein vorläufiges Attest erhalten und wurde nach dem Aufbau komplett neu attestiert. Vielleicht war die Neuvergabe der ENI so möglich.

Bis dann

Dominic

Cantor
21.05.2009, 23:34
Hallo Dominic

deine Quelle bezieht sich auf die ENI in der Binnenschiffs-Untersuchungsordnung. Demnach kann einem Fahrzeug nur eine einzige europäische Schiffsnummer erteilt werden. Außerdem wird erwähnt, dass die ENI während der gesamten Lebensdauer des Fahrzeugs bestehen bleibt.

Du argumentierst, dass die Boot als Kasko nur ein vorläufiges Attest bekommen hat und als ausgebautes Fahrzeug komplett neu attestiert wird. Dann frage ich mich, wann
fängt ein Kasko an, Fahrzeug zu sein, mit einer immer währenden ENI, oder warum kann nach dem Ausbau eines Kaskos neu attestiert werden? Ich glaube nicht, dass du einen Denkfehler begehst, ich denke es wird anders entschieden als vorgegeben war. Meines Erachtens wird mit der Ablieferung der Boot von der Kaskowerft fest vorgegeben, wie
die Boot zu attestieren ist. Falls dies nicht gilt, wird in Zukunft immer öfter unterschieden werden zwischen Kasko und fertig ausgebautem Schiffe, und dann werden häufig 2
ENIs für dasselbe Schiff erteilt.

sG Eberhard

Dominic
22.05.2009, 00:02
Hallo,
war nur so ein Denkansatz meinerseits. Wie es wirklich zu Stande gekommen ist, das ein Fahrzeug zwei unterschiedliche ENI erhalten kann, weis ich auch nicht. Nach §2.18 BinSchUO/RheinSchUO ist dies eigentlich nicht vorgesehen.

Wenn man nach den Vorschriften geht, kann es also nur möglich sein, wenn die Lebensdauer des Fahrzeuges mal geendet hat.

Bis dann

Dominic

Elbianer
22.06.2009, 23:44
Hallo Cantor,

hier mal wieder was zum ENI Roulette. Am Bilgenentöler "Spirs" am 18.06.2009 in Strasbourg gesehen: 018213.73

Gruß Thomas

Cantor
24.06.2009, 07:51
Hallo Thomas

danke fürs Einstellen dieses Fotos. Es ist sonderbar, wenn man die ENI in dieser Form unterteilt findet. Als wären die ersten 6 Ziffern die Nummer des Schiffs im Register 73, oder registriert im Jahre 1973. Beides ist natürlich vollkommen abwegig.

sG Eberhard

Elbianer
23.03.2010, 00:06
Hallo Eberhard alias Cantor,

hier habe ich mal wieder etwas für das ENI-Roulette. Direkt beim Beitrag über das SB VERA 1 wurde es bereits schon mal angesprochen.
Da ich dieses SB letzten Monat mal wieder gesehen habe, möchte ich es hier noch mal zeigen.

Foto 1 und 2 zeigen das Schiff am 29.08.2005 und Foto 3 bis 5 am 22.02.2010.

2005 stand am Schiff nur die nationale Register-Nummer 105131, sowie folgende technische Daten: L 24,84 m, B 9,12 m, T 30,0 t, sowie die Eichnummer LDc 607 CS.

2010 sind die technischen Daten noch die Gleichen, ebenso die Eichnummer. Aus der nationalen Nummer 105131 wurde inzwischen, durch vorsetzen des Ländercodes 32, die ENI 32105131.
Dies ist nichts besonderes, so konnte man es schon an vielen Schiffen sehen. Der Vorsatz PB steht hierbei sicher für den Betreiber P - BOAT s.r.o. aus Pardubice.
Auch das ist nichts Besonderes in Tschechien, dass der Eigner / Betreiber in einen Kürzel vor der Schiffsnummer steht.

Seltsam und so von mir noch nicht gesehen, ist aber, dass noch eine ENI am Schiff steht. Es scheint eine typische ehemalige Euro-Nummer für Tschechien zu sein. Diese begannen mit 95 oder 84. Man sieht auch deutlich die Null nachträglich vor die 95 gesetzt.
Aus der Euro-Nr. 9548024 wurde also die ENI 09548024.

Hat das Schiff nun zwei ENI´s ?? :fragkratz::fragkratz::fragkratz: Oder ist 09548024 die ENI und 32105131 nur eine neue, 8-stellige Form der nationalen Schiffsnummer?? :fragkratz::fragkratz::fragkratz:

Macht aber auch keinen Sinn und ich habe es so auch noch bei keinen anderen Schiff aus CZ gesehen. Da fahren eigentlich noch alle mit der 6-stelligen nationalen Nummer und die meisten zusätzlich mit der neuen ENI oder noch der alten Euro-Nr.

Da es an der Seite ebenso steht wie am Heck, ist auch eine Verwechslung fast ausgeschlossen.

Gruß Thomas

p-m
23.03.2010, 02:57
Hallo zusammen

Die Angaben über die einheitliche europäische Schiffsnummer (ENI) im § 2.18 und im Anhang L der Rheinschiffs- untersuchungsordnung sind eigentlich klar und unmissverständlich. Die Übergangsbestimmungen wie aus der (alten) 7-stelligen Europanummer die (neue) 8-stellige einheitlichen europäischen Schiffsnummer (ENI) wird, sind ebenfalls verständlich. Offenbar entsteht das "ENI-Roulette" bei der Umsetzung bzw. Interpretation der Vorschriften.

In den mehr als 38 Jahren, in welche ich als Landratte beruflich mit der Binnenschifffahrt zu tun hatte, habe ich eines gelernt: Es muss nicht umbedingt alles bis ins Letzte glasklar geregelt sein. Damit ergeben sich Interpretations- spielräume, die jeder auf seine Weise nutzen kann. Durch die immer komplizierter und komplexer werdenden Vorschriften versucht sich jeder nach bestem Wissen und Gewissen "hindurchzumogeln". Und schlussendlich wollen die Juristen auch noch etwas zu tun haben, was nicht heisst, dass ich irgend etwas gegen diesen Berufsstand habe.

Freundliche Grüsse

Peter

Elbianer
23.03.2010, 23:08
Hallo Peter,

wie du schon sagst, eigentlich ist da alles genau geregelt. Da steht auch eindeutig, dass ein Schiff nur eine gültige ENI erhalten kann.
Deshalb habe ich mich bei den SB VERA 1 ja so gewundert. An der nationalen Umsetzung kann es eigentlich nicht liegen, da es bei den anderen Schiffen aus Tschechien ja scheinbar funktioniert.

Ein Problem ist ja, dass es immer erst mal eine "Verordnung über die Einführung der Verordnung" gibt und zahlreiche "Durchführungsbestimmungen", "Übergangsregelungen" und sonstiger Papierkram.

Wenn es denn nun eine einheitliche europäische Schiffsnummer sein soll, wieso steht dann im Punkt 5 bei § 2.18 das nur die Rheinanliegerstaaten und Belgien es der ZKR melden sollen. ?? :fragkratz::fragkratz:

Das aus vor dem 01.April 2007 erteilten amtlichen Schiffsnummern, durch vorsetzen der Null, ab den 01. April 2007 sofort eine ENI wird ist in der Praxis ja auch nicht durchgeführt wurden.
Erst bei der darauf folgenden Erneuerung eines Schiffs-Attest wurde die ENI vergeben. So kommt es auch, dass einige Schiffe bei Verkauf ins Ausland nach den 1.4.2007 da eine komplett neue ENI erhalten haben und nicht einfach die Null vor die alte amtliche Schiffsnummer gesetzt wurde.

Gruß Thomas

p-m
24.03.2010, 03:22
Hallo Thomas

Sogar mir als Landratte, die nur beruflich mit der Binnenschifffahrt zu tun hatte, ist es klar, dass eigentlich nur eine SUK bei der Attesterneuerung die alte 7-stellige Europanummer durch Vorsetzen einer Null zur neuen 8-stelligen ENI machen kann. Kein Eigner dürfte im Prinzip diese Umwandlung selber vollziehen. Nur hinderte das eine liebenswürdige Dienststelle mit hübschen weiss/blauen Booten etwas nördlich von Basel nicht daran, Knöllchen zu 25 Euro zu verteilen, wenn bei einem Schiff die führende Null fehlte, auch wenn das im Attest noch gar nicht durch eine SUK dokumentiert worden war. Ob damit noch immer Geld für die leere Staatskasse gemacht wird, weiss ich nicht. Es ist verständlich, dass viele Eigner lieber selber eine Null vor die alte Europanummer ihrer Schiffe malen, als dem Staat 25 Euro zu "spenden". Grundsätzlich könnte es aber noch einige Jahre dauern, bis alle alten 7-stelligen Europanummern bei Attesterneuerung offiziell zu ENI gemacht worden sind. Die Schiffsatteste sind bekanntlich einige Jahre gültig. Nur wegen einer führenden Null wird kaum einer freiwillig zu einer SUK rennen.

Vom 1. April 2007 bis zu meiner Pensionierung Ende Januar 2010 wurden einige Neubauten im Schiffsregister Basel eingetragen. Teilweise behielten diese die niederländische ENI 023xxxxx der Ausbauwerft in den Niederlanden. Teilweise bekamen sie neue schweizer ENI 070xxxxx. Frag mich bitte nicht weshalb. Die meisten dieser Kaskos kamen aus Osteuropa und wurden über den Wasserweg zum Ausbauen in die Niederlande gefahren. Kein Neubau hat seit dem 1. April 2007 eine ENI des osteuropäischen Staates behalten, in welchem das Kasko erbaut wurde und ins Wasser kam. Wobei ich davon ausgehe, dass es für die Überführungen der Kaskos provisorische Atteste und ENI gegeben hat.

Wie Du selber festgestellt hast, erhielten Schiffe bei Verkäufen ins Ausland nach dem 1. April 2007 teilweise komplett neue ENI, teilweise wurden aber die alten Europanummern behalten und durch eine führende Null zur ENI gemacht.

Die Verfasser von § 2.18, Ziffer 5, RheinSchUO, liessen sich offenbar vom Realitätssinn, vom Machbaren und insbesondere vom "Hoheitsdenken" leiten, indem sie nur explizit den Rheinanliegerstaaten und Belgien vorschreiben, die Behörden, welche zur Erteilung der ENI berechtigt sind, dem ZKR-Sekretariat in Strassburg zu melden. Es gibt bekanntlich nicht nur eine Zentralkommission für die Rheinschifffahrt, sondern auch eine Moselkommission in Trier und eine Donaukommission in Budapest. Diese müssen für ihre "Hoheitsgebiete" selber Bestimmungen erlassen, da hat die ZKR realistischerweise nichts zu sagen.

Die vorhandenen Interpretationsspielräume werden offensichtlich fleissig genutzt, bis jemand auf die Idee kommt Übergangsbestimmungen über die Durchführung von Einführungsbestimmungen zur Verordnung der Verordnung zu gebären. Aber das könnte dauern, da bekanntlich jeder Papierkram durch unzählige Stellen genehmigt werden muss.

Es ist doch schön, dass es in unserer absolut durchregulierten Welt immer wieder Möglichkeiten gibt, Vorschriften und Bestimmungen irgendwie zu umschiffen. Lassen wir folglich die Schubboot VERA 1 so weiterfahren, wie sie ist. Man darf nicht alles so eng sehen. Die Freiheit zwei ENI am Schiff zu haben, leistet sich nicht jeder. Dabei fallen mir spontan die Geschichten des braven Soldaten Schwejk Joseph aus Prag und seiner schweizer Version, dem Hilfsdienst-Soldaten Läppli Theophil aus Buckten im Kanton Baselland, ein, vielleicht ist der Eigner der VERA 1 ein würdigen Nachfolger dieser beiden Figuren: "Melde gehorsamst, zwei ENI am Schiff zu haben!"
:roooll:
In diesem Sinne, freundliche Grüsse vom Rheinkilometer 166 zum Rheinkilometer 226

Peter

Ernst
24.03.2010, 08:57
...bis jemand auf die Idee kommt Übergangsbestimmungen über die Durchführung von Einführungsbestimmungen zur Verordnung der Verordnung zu gebären....
das erinnert mich irgendwie an Reinhard May und sein schönes Liedchen.

Gruß Ernst

Jürgen F.
24.03.2010, 10:43
Einen Antrag zur Erteilung eines Antragformulars, das die Nichtigkeit bestätigt von dem Durschriftexemplar:dream::dream::dream:.

Und es wird noch schlimmer:cry:

Schöne Grüße
Jürgen F.

Elbianer
24.03.2010, 23:48
, Knöllchen zu 25 Euro zu verteilen,
...Lassen wir folglich die Schubboot VERA 1 so weiterfahren, wie sie ist. Man darf nicht alles so eng sehen.

Peter

Hallo Peter,

ich sehe es ja nicht so eng, hatte mich eben nur darüber gewundert und dachte es gibt eine Erklärung dafür.
Könnte ja sein, dass die neuen ENI´s mit 32 vorn aus Tschechien noch nicht offiziell im Rheinstromgebiet anerkannt werden und das Schiff deshalb noch zusätzlich die alte mit Null ergänzte Nummer dran hat.
Von mir aus kann der noch lange so weiter fahren. Noch gibt es einige Kaskos in Chaletice und er hat noch eine Weile Arbeit.

Also wir mussten an den FGS ja in der Vergangenheit keine Schiffsnummern führen, als dies Vorschrift wurde haben wir Aufkleber mit den Nummern machen lassen und diese gleich mit Null obwohl es damals eben noch keine ENI war. Inzwischen haben die Schiffe eine ENI und nun stimmt alles.
Ich hätte allerdings auch keine 25 Euro bezahlt wenn die Null nicht davor gewesen wäre, da hätte ich mich mit den "Blauen Jungs" dumm und dämlich gestritten. Ich kann doch nur die Nummer ans Schiff schreiben, die im Attest steht.
Eher hatte ich damit gerechnet, dass die beanstanden wenn die Null schon vorher dran ist.

Kaskos erhalten in der Regel nur ein Überführungs-Attest, ich glaube da wird keine ENI erteilt.
Jedenfalls habe ich an den Kaskos auf der Elbe noch keine ENI gesehen.

Ebenfalls einen schönen Gruß 60 Kilometer Stromauf Thomas

p-m
25.03.2010, 03:29
Hallo Thomas

Mein Beitrag war nicht ganz ernst gemeint und vor allem nicht persönlich. So viel mir bekannt ist, waren bei den alten 7-stelligen Europanummern die Präfixe 80 Luxemburg, 85 Österreich, 86 Ungarn sowie offensichtlich 95 der tschechischen Republik zugeteilt. Ich habe keine Ahnung, weshalb gemäss Anhang L, RheinSchUO, z.B. Luxemburg neu 200-219, Österreich neu 300-309, Ungarn neu 380-399, die tschechische Republik neu 320-329 usw. zugeteilt bekamen.

Auf die Schubboot VERA 1 angewendet, wurde offensichtlich die alte Europanummer 9548024 durch eine vorangestellte Null zur neuen ENI 09548024 gemacht. Wozu dann auch noch die zusätzliche tschechische ENI 32105131 angebracht wurde, weiss ich nicht.

Bei Behörden arbeiten auch nur Menschen. Wer arbeitet macht bekanntlich Fehler, wer nicht arbeitet macht keine Fehler und wird folglich befördert :rolleyes:. Nur ein kleines Beispiel: Die Péniche WILLI wurde am 16. Oktober 2006 von Deutschland in die Schweiz umgeflaggt. Nach der damals geltenden (alten) Regelung wurde die Europanummer dadurch von alt 4301260 :d: in neu 7001838 :ch: geändert. Als im Juni 2007 endlich der gesamte erforderliche Papierkram zusammen war, ging ein in Mannheim wohnhaftes Vereinsmitglied persönlich zum WSA Mannheim, um ein Bordbuch zu beschaffen. Er hatte sämtliche notwendigen Dokumente des Schiffsregisters Basel dabei. Trotzdem wurde am 22. Juni 2007 auf der Seite 1 des Bordbuchs die nicht mehr gültige 7-stellige Europanummer 4301260 eingetragen, was eine ganze Weile niemand bemerkte. Als wir es realisierten, dachten wir auch daran, (ganz im Sinn von Schwejk bzw. Läppli) die beiden Eurpanummern am WILLI anzubringen, nur um zu schauen, was passiert. Da wir für die im August 2008 anstehene Reise von Basel nach Korneuburg (Wien) nichts riskieren wollten, sprach ich im Juli 2008 bei den Schweizerischen Rheinhäfen (SRH) vor. Ich kenne die zuständigen Leute seit vielen Jahren dienstlich. Nach einigem Hin- und Her sowie umfangreicheren Abklärungen bei Vorgesetzten wurde die falsche Europanummer schlussendlich im Bordbordbuch mit Amtsstempel und Unterschrift geändert. Die liebenswürdige SRH-Dame hat sich sehr gewunden, um mir wortreich zu beichten, dass sie diese Fehlerkorrektur schriflich dem WSA Mannheim (als ausstellende Behörde des Bordbuchs) melden müsse, dass sie zu ihrem sehr grossen Leidwesen nur kostendeckend arbeiten dürfe, und dass der Verein Historische Binnenschiffahrt als Eigner von WILLI deshalb für die amtliche Korrektur des amtlichen Fehlers die dafür vorgesehene amtliche Gebühr bezahlen müsse. Als "Beziehungspflege unter Behördenmitarbeiter(innen)" bezahlte ich zähnknirschend - kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Vielleicht wäre es billiger gewesen, beide ENI am WILLI anzubringen, und den Amtsschimmel wiehern zu lassen....:confused:

Liebe Grüsse 60 km rheinabwärts

Peter

Beilage: Bild der Seite 1 des Bordbuchs. Die beiden Unterschriften des/der WSA- bzw. SRH-Mitarbeiters/Mitarbeiterin retouchierte ich weg, damit sich niemand persönlich "betupft" fühlt.

Cantor
25.03.2010, 12:31
Hallo Peter

Weil du im vorhergehenden Beitrag geschrieben hast, dass du dir die Bedeutung der ENI nicht wirklich erklären kannst, habe
ich eine kurze Begriffsbestimmung angefügt. Sie stammt aus meinem Beitrag zur bulgarischen "Rousse" und ich zitiere mich
hier sinngemäß:

Die einheitliche europäische Identifikationsnummer (ENI= European Number of Identification) ist gemäß einer Vereinbarung der UN (=Vereinigte Nationen, zu denen die allermeisten Staaten der Welt gehören) für alle Binnenschiffe Europas vorgeschrieben. Nach dem 1.April 2007 gilt gemäß UN ein neues System für die Registrierung. Die neuerdings 8-stellige Nummer wird für alle Länder Europas, Nordamerikas und viele Länder in Nahost, West- und Mittelasien nach einem vereinbarten Nummernschema vergeben.


Teile dieses Nummernschemas mit dem Schlüssel für die Länderkodierung hast du in deinem Beitrag aufgeführt.

sG Eberhard

p-m
25.03.2010, 14:51
Hallo Eberhard
Hallo zusammen

Danke für die Hintergrundinformationen zur ENI. Sinn, Zweck und Bedeutung der am 1. April 2007 eingeführten ENI waren mir schon seit längerem bekannt. Ich wurde bereits im Herbst 2006 über die kommenden Änderungen und die neuen Ländercodierungen informiert.

Offenbar bin ich etwas missverstanden worden, oder habe mich zu wenig ausführlich ausgedrückt. Ich habe lediglich keine Ahnung, weshalb die 4 Rheinanliegerstaaten und Belgien, die auch Vertragsparteien der Mannheimer Akte sind, ihre Ländercodes mit vorangestellter Null (Frankreich alt 01-19 / neu 001-019, Niederlande alt 20-39 / neu 020-039, Deutschland alt 40-59 / neu 040-059, Belgien alt 60-69 / neu 060-069 und Schweiz 70-79 / neu 070-079) behielten, während Luxemburg, die Donauanliegerstaaten (ausgenommen Deutschland) und osteuropäische Staaten, die keine Vertragsparteien der Mannheimer Akte sind, neue Ländercodes zugeteilt bekamen. Beispiele: Luxemburg alt 80 / neu 200-219, Österreich alt 85 / neu 300-309, Ungarn alt 86 / neu 380-399 usw. Es ist klar, dass damit die Nummernbereiche vergössert worden sind. Ob z.B. Luxemburg jemals so vielen neuen Schiffen eine luxemburgische ENI zuteilen wird, dürfte eher fraglich sein. So viele Werften gibt es in Luxemburg nicht.

Anhang L, RheinSchUO, und damit das komplette Nummernschema wurde schon mehrfach ins Forum gestellt, letztmals in meinem Beitrag #21 zum Thema ENI-Roulette.

Freundliche Grüsse

Peter

Cantor
04.04.2010, 00:20
Hallo Thomas
Hallo Nummernfreaks

Ziemlich genau 3 Jahre ist die neue Verordnung in Kraft, die besagt, dass statt der 7-stelligen Europanummer eine 8-stellige ENI am Schiff zu führen ist, weil das Schiff so registriert ist. Hierbei verschafft die führende Null den meisten EU-Nummern schon den Rang einer ENI. Also statt 2312517 einfach 02312517. Dies gilt auch für die "zusammengesetzten" Nummern, aus 9448037 wird 09448037.

Wie viele User gepostet haben, soll diese "aufgemöbelte" ENI am Schiff als einzige Nummer stehen; denn so ist es in der Verordnung von 1976 vorgesehen. In dieser Festschreibung war aber alles auf den Rhein bezogen, es ging um den Rhein und seine Nebenflüsse. Als 1992 der MDK eröffnet wurde, hat man mit der Hilfskonstruktion von 2 vorangestellten Nummerncodes das System von 1976 ergänzt, wich aber grundlegend nicht davon ab. 94 für die Slowakei und 48 für Deutschland zeigen in der Kopplung an, dass die so entstandene Nummer noch immer für das Einzuggebiet des Rheins gilt.

Grundlegend anders verfährt das System der ENI-Nummern von 2007, nach Absprachen unter etwa 50 Ländern der UN. Hierbei sind vorangestellte Nummerncodes für die einzelnen Länder im 3-Ziffer Muster vorgesehen, sozusagen reserviert für die jeweiligen Länder. Beispielsweise 320-329 für Tschechien und 330-339 für die Slowakei. Die ENIs selbst sind dann z.B. 33001422 und 47000014. Hier sind nur der Nummerncode des Landes und die Schiffsnummer im fortlaufenden System des Registers ausgewiesen, mit Nullen dazwischen als Leerstellen, um auf die 8-stellige Nummer zu kommen.

Der springende Punkt in diesem System ist m.E., dass das gesamte Nummernwerk unabhängig vom Rhein geworden ist. Die oben genannten Beispiele stammen von der Elbe bzw Moldau (320-329) und der Donau (330-339 sowie 470-479). Dass Länder, die vom Rhein weit ab liegen, mit einem solchen System viel leichter klar kommen, liegt auf der Hand. Man darf nämlich nicht vergessen, dass die 09448037 durch die 48 in einem Register in Deutschland geführt wurde/wird. Das fällt bei den neuen ENIs flach. Die Nummer mit 330 am Anfang ist in Bratislava SK vergeben worden und die 470 in einem bulgarischen Hafen an der Donau.

Die Frage bleibt, warum tragen manche Schiffe zwei Nummern. Wenn die "aufgemöbelte" Europanummer für die Lebensdauer des Schiffs bestehen soll, darf keine neue ENI vergeben werden. Wenn das Land, dem das Schiff angehört, mit einer neuen ENI weit besser klar kommt, weil es unabhängig von Deutschland Nummern vergeben kann, sollte die alte, "aufgemöbelte" Europanummer gelöscht werden. Es entspricht dann nicht den Vorschriften, ist aber einheitlich in der Handhabe. Vorausgesetzt, die alte Nummer verschwindet. Ein Mädchen wird auch nicht Anna und Maria genannt, unabhängig voneinander und nicht als Doppelname, es sei denn, es wurde nach der Geburt in den Standesämtern von 2 Orten gemeldet. Dann lägen aber 2 Geburtsurkunden vor, und das ist nicht statthaft.

Schöne Grüße
Eberhard

helmut1972
04.04.2010, 00:32
Hallo Cantor!

Ich bin jetzt kein Nummernfreak aber rechtskundig, denn hier geht es um EU-Gemeindschaftsrecht! Sobald ein Staat diese Regelung in nationales Recht umsetzt, muss sich dieser daran halten, sonst kann es zu einer Beschwerde bei der EU-Kommision kommen. Wenn jeder trotz Gemeindschaftsrecht macht was er will hat das Ganze ja keinen Sinn, darum geht es ja bestimmte Regelungen zu vereinheitlichen!

mfG von der Donau helmut1972

Elbianer
04.04.2010, 17:50
Hallo Zusammen,

ich möchte mal noch etwas zu den "Knöllchen zu 25 Euro" anmerken, was Peter in Beitrag #23 erwähnt hat.
Natürlich weiß ich auch, dass nur Derjenige der gar nichts macht, auch keine Fehler macht. Wobei gar nichts machen an sich ja auch schon ein Fehler ist.

Wenn man aber Bußgelder verhängt, nur weil Beamte hinter Ihren Schreibtisch zu unfähig sind ein Gesetz zu schreiben was ein normaler Mensch versteht, dann hört der Spaß auf.

Hat schon mal einer davon gehört, das eine Behörde Bußgelder zurück zahlt, weil sie sich geirrt haben?:fragkratz::fragkratz:

Jeder macht mal Fehler, und das kann einer Behörde genau so wie den WSP-Beamten passieren. Man sollte seine Fehler aber dann auch zugeben.

Man hat Bußgelder verteilt weil die Null nicht vor die Amtliche Schiffsnummer geschrieben war, da in der einen Verordnung steht die Amtliche Schiffsnummer wird am 01.April 2007 automatisch zur ENI. Das war aber wohl nur ein Aprilscherz.

In der RheinSchPV steht bei § 2.01 "Kennzeichen der Fahrzeuge, ausgenommen Kleinfahrzeuge und Seeschiffe" nämlich unter c. folgendes:

"Diese Kennzeichnung ist nur für die Fahrzeuge verbindlich, denen eine einheitliche europäische Schiffsnummer erteilt wurde."

Wird die Amtliche Schiffsnummer nun automatisch zur ENI wie in der einen Verordnung geschrieben oder muss die ENI erteilt werden wie es in der RheinSchPV steht :fragkratz::fragkratz:

In § 2.01 steht unter d. nämlich auch folgendes: "seine amtliche Schiffsnummer, die aus sieben arabischen Ziffern besteht, denen gegebenenfalls ein Kleinbuchstabe folgt...."

Aus dem § 2.01 der RheinSchPV geht also eindeutig hervor, dass ENI und Amtliche Schiffsnummer in einer Übergangszeit parallel benützt werden.

Schaut euch mal die Einführungsverordnung der RheinSchPV an:

"Verordnung zur Einführung der Rheinschifffahrtspolizeiverordnung (RheinSchPEV)

Vom 19. Dezember 1994 (BGBl. II S. 3816),
geändert durch Verordnung vom 3. September 1997 (BGBl. II S. 1670),
durch Verordnung vom 15. Dezember 1997 (BGBl. I S. 3050),
durch Verordnung vom 19. August 1998 (BGBl. II S. 2260),
durch Verordnung vom 28. Februar 2001 (BGBl. I S. 335),
durch Verordnung vom 18. Dezember 2002 (BGBl. I S. 4580),
durch Verordnung vom 19. Dezember 2003 (BGBl. II S. 2123) und
durch Verordnung vom 12. Januar 2006 (BGBl. II S. 58) und
durch Verordnung vom 20. Juli 2007 (BGBl. II S. 875)
durch Verordnung zur Einführung der Verordnung über die Schiffssicherheit in der Binnenschifffahrt vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2868)

Auf Grund

* des § 3 Abs. 1 Nr. 1 bis 5, 8 des Binnenschifffahrtsaufgabengesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 4. August 1986 (BGBl. I S. 1270) und des § 3e Abs. 1 Satz 1 des Binnenschifffahrtsaufgabengesetzes, der durch Artikel 5 Nr. 3 des Gesetzes vom 13. August 1993 (BGBl. I S. 1489) geändert worden ist, und auf Grund des § 27 Abs. 1 und des § 46 Satz 1 Nr. 1 des Bundeswasserstraßengesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. August 1990 (BGBl. I S. 1818) verordnet das Bundesministerium für Verkehr,
* des § 3 Abs. 5 Satz 1 und des § 3e Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 des Binnenschifffahrtsaufgabengesetzes in Verbindung mit Artikel 56 des Zuständigkeitsanpassungsgesetzes vom 18. März 1975 (BGBl. I S. 705) und dem Organisationserlass des Bundeskanzlers vom 5. Juni 1986 (BGBl. I S. 864) verordnet das Bundesministerium für Verkehr gemeinsam mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit,
* des § 3 Abs. 5 Satz 2 und des § 3e Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 des Binnenschifffahrtsaufgabengesetzes verordnet das Bundesministerium für Verkehr im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung,
* des § 3 Abs. 5 Satz 4, der gemäß Artikel 66 der Verordnung vom 26. Februar 1993 (BGBl. I S. 278) insoweit geändert worden ist, und des § 3e Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 des Binnenschifffahrtsaufgabengesetzes verordnet das Bundesministerium für Verkehr im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Post und Telekommunikation:"

Seht ihr da durch:fragkratz::fragkratz:, also ich nicht.

Ständig kann man lesen und hören welcher Unrechtsstaat die DDR doch war, dass es da zum Teil großes Unrecht gab steht natürlich außer Frage.

Wenn aber der Grundsatz gilt: "Unkenntnis der Gesetze, schützt nicht vor Strafe", dann aber Gesetze so gemacht werden, dass sie kein normaler Mensch mehr versteht. Ich also nicht absichtlich gegen ein Gesetz verstoße, sondern weil ich es nicht begreifen kann
und dafür bestraft werde, ist das Ganze doch auch Unrecht. Und ein Land in dem so etwas inzwischen normal ist, ist für mich auch ein Unrechtsstaat.

Gruß Thomas

Cantor
06.04.2010, 12:13
Hallo Binnenschiffsfans

Ehe ich weiter auf den Vergabemodus von ENIs eingehe hier ein Link, der Adressen enthält, wo man sich über solche Fragen kundig machen kann:

http://www.ccr-zkr.org/Files/ENI_20052009.pdf

Der Inhalt der gelinkten Seite unterliegt der Haftung des Anbieters.

Leider dürften wohl nur MitarbeiterInnen der Adressen für D, NL und CH auf Deutsch Auskunft geben können. Mir ist bekannt, dass einige UserInnen im Forum auch französisch sprechen oder schreiben/lesen können, sodass die Adressen für F und B für sie von Interesse sein könnten.

sG Eberhard

Cantor
03.05.2010, 12:15
Hallo Thomas
Hallo Binnenschiffsfans

Heute einige Überlegungen, wie ENIs vergeben werden und welche unschönen oder auch sinnentstellenden Formen anzutreffen sind. Mir geht es in den folgenden Bemerkungen nur um die neuen ENIs mit den Zahlenbereichen bzw Codes für insgesamt 56 Länder, wie sie in diesem Link leicht überschaubar dargestellt sind

http://www.ddr-binnenschifffahrt.de/...nfo-eni-nr.htm (http://www.ddr-binnenschifffahrt.de/schiffsinfo-eni-nr.htm)
Die gelinkte Seite unterliegt der Haftung des Anbieters.

Das ist die Form, wie sie bei der Neuvergabe von Nummern für Binnenschiffe verwendet werden soll. Entscheidend ist die Form AAAxxxxx und sonst nichts. Nur die AAA sind fest vorgeschrieben. Es wird m.E. nichts für die Gestaltung der xxxxx vorgegeben.

Das heißt zunächst einmal, wenn für die Slowakei 330 - 339 als Code reserviert ist, dann ist für die Vergabe der Schiffsnummern in den 10 Gruppen, nämlich von 330 bis 339, keinerlei Vorschrift mit enthalten. Meines Erachtens kann jedes Land selbst entscheiden, womit sie diese 10 Ziffern belegt.

Trotzdem erscheint es mir wenig sinnvoll, nationale Register-Nummern, wie sie vorher existierten, so einzubinden, dass die 3.Stelle von dieser Nummer stammt. In deinem Beispiel in Beitrag 20, Thomas, sehe ich die 32105131 durchaus als ENI, die an Stelle der nationalen Schiffsnummer tritt. Aber dann wäre ja 32 der Code und das ist nicht "im Sinne des Erfinders" der neuen ENI Codes. Es entspricht nicht AAAxxxxx, sondern ist wie AAxxxxxx gebaut. Mir widerstrebt es sowieso, nationale und internationale Nummern zu vermengen.

Es gibt in der Tschechischen Republik nationale 6-stellige Nummern mit der führenden 1 und der 2, also wird auch 32200626 verwendet. Mir ist nicht bekannt, welche Unterscheidung durch die 1 bzw die 2 getroffen wird. Wenn aber die nationale Nummer voll eingehen soll, dann müsste die Nummer 9-stellig werden, also beispielsweise 320105131 heißen, aber das sprengt wieder den Rahmen der Festlegung durch die Vereinten Nationen, die 56 ihrer Staaten in das System der ENI (European Number of Identification, Europäische Identifikationsnummer) eingebunden haben.

Die neuen ENIs sind bisher äußerst selten an Schiffen zu lesen, sie werden also noch sehr zurückhaltend verwendet. In den allermeisten Fällen wertet die Form mit der führenden 0 die früher gebräuchliche 7-stellige Europanummer zur 8-stelligen ENI auf. So soll es ja auch bei allen Schiffen gekennzeichnet werden, die vor dem 1.April 2007 bereits eine Schiffsnummer hatten.

Abgesehen von Tschechien, das sich in der oben geschilderten Form behilft, kenne ich neue ENIs nur von der Slowakei, z.B. 33000482, und von Bulgarien, z.B. 47000006. Diese Nummern sind so ausgelegt, wie die UN-Vorschrift es vorsieht. Fraglich ist dann nur noch, ob es sich wirklich um neue Schiffe handelt, die eine ENI dieser Art "verdient" haben, oder ob diese Schiffe stillschweigend von der alten auf eine neue ENI umgeschrieben wurden, wonach die alte dann wegfällt.

Wie die 47000006 schön zeigt, sind manche ENIs nicht leicht lesbar. Die vielen 0-Stellen werden leicht zur Fehlerquelle, weil man genau abzählen muss, um keine 0 zu vergessen. Das gilt nur für die kleinsten Werte in diesem Register, bei 47000157 oder 47002609 tut der Leser sich viel leichter. Letzten Endes ist es egal, da die ENIs nicht in 1.Linie für Forumsuser, also Berufs- und Hobbybinnenschiffer, oder Nummernfreaks entwickelt wurden, sondern eine Art Seriennummer im Wirtschaftsraum Europa darstellen, um die 1000en von Schiffseinheiten zu kennzeichnen und zu unterscheiden.

Und besser ist die Form, wie sie von der Slowakei und Bulgarien korrekt umgesetzt wird allemal, als eine Form, die ich aus den 40ern und 50ern kenne, wo an die führende 4 als Code einfach die laufende Nummer angehängt wurde, von 41 über 413 und 4267 bis hin zu 41273904. Solche hohen Hausnummern in manchmal erschreckender Form (z.B. mit 27 Ziffern) findet man auch heute noch millionenfach, beispielsweise im Bankwesen oder bei Computerdateien im Internet.

schöne Grüße
Eberhard

Elbianer
03.05.2010, 14:40
Hallo Eberhard,

was "im Sinne des Erfinders" ist kann ich dir nicht sagen. Ich denke aber im Sinne des Erfinders war es nur, an alle Schiffe in Europa eine Nummer zu vergeben, die es möglich macht, dieses Schiff während seines ganzen "Schiffslebens" zu verfolgen.
Dies ist auch sehr zum Vorteil der Hobby-Schiffshistoriker.
Man kann durch eine Abfrage aller Schiffsregister jedes beliebige Schiff finden. Sollte es sich zum Beispiel nach Jahren herausstellen, dass der ehemalige Eigner Schulden beim Finanzamt hat, kann man nachprüfen ob der Neue Eigner das Schiff überhaupt rechtmäßig erworben hat.

Bis jetzt ist es sehr schwierig den Verlauf eines Schiffes nach zu vollziehen, wenn der Schiffsname und der Eigner mehrmals wechseln.

Das die Länder jeweils verschiedene Länder-Kennzahlen erhalten haben, liegt ja nur daran damit jede Registerbehörde weiß, welche Nummern sie überhaupt vergeben darf. Man kann ja jetzt schon an der ENI nur noch erkennen wo ein Schiff das erste Schiffs-Attest mit ENI erhalten hat.
Über den Flaggen-Staat sagt die ENI ja nicht mehr zwangsläufig etwas aus. In einigen Jahren werden die ENI-Nummern kunterbund in Europa verteilt sein, da die Schiffe sie ja ins neue Heimatland mit nehmen.
Es macht also eigentlich auch keinen Sinn mehr, dass man aus der ENI irgend etwas entnehmen kann, wie zum Beispiel die ausstellende Registerbehörde innerhalb eines Landes.
Früher als jedes Land mehrere Registerbehörden hatte, mussten diese natürlich ein System ausdenken, welche Behörde welche Nummer von bis vergeben durfte. Somit konnte man bisher erkennen ob ein Schiff in Hamburg oder Mannhein registriert war.

Ich persönlich begreife auch nicht, warum man mit Einführung der ENI nicht gleich den den ganzen anderen Quatsch wie Eichnummer, Schiffs-Attestnummer usw. abgeschafft hat.
Für alles Dies, hätte man doch in Zukunft die ENI-Nummer verwenden können, zur Unterscheidung.
Aber das scheitert wohl an der Kleinstaaterei der Behörden. Jede Behörde will ihre ihre eigenen Nummern vergeben, damit sie Gebühren kassieren können und sich selbst beschäftigen.
Wieso braucht ein Land denn überhaupt verschiedene Register-Behörden. Es reicht doch eine Einzige zu, mit gegeben falls mehreren Außenstellen. Zumindest in der heutigen Zeit, im Zeitalter der Brieftauben war es natürlich anders.
Aber in einen Land wo Kinder ihre ganzen Schulbücher wegwerfen können, nur wenn sie von einen Bundesland in ein anderes ziehen, wundert mich überhaupt nichts.

Nun zu Tschechien:

Tschechien hat den Ländercode 321 bis 329 erhalten. Kann also jede Zahl zwischen 100 000 bis 999 999 in ihr Register einbauen.
Die erste Zahl der nationalen Nummer entspricht dann der letzten Zahl des Ländercodes. Also ich sehe darin nichts Besonderes und auch kein Problem.

Warum soll es "wenig sinnvoll" sein, die nationale Nummer in die neue ENI einzubinden?
Wenn es in Zukunft nur noch ENI-s gibt, braucht man diesen kleinkarierten, nationalen Kram doch gar nicht mehr.

Zumindest was die Berufsschiffe anbetrifft. Gibt es denn eigentlich eine Festlegung, welche Schiffe eine ENI erhalten? Alle mit Schiffs-Attest? Ist der Erhalt eines Schiffs-Attestes eigentlich in allen 56 Ländern an die gleichen Bedingungen gebunden? Könnte es sein, dass ein Schiff in einen Land ein Schiffs-Attest benötigt und somit eine ENI erhält, in einen anderen Land aber kein Attest benötigen würde und die ENI dann da überflüssig wird?

So weit ich es feststellen konnte, hat Tschechien bisher folgende nationalen Nummern vergeben.

100xxx, 101xxx, usw. bis 109xxx, 200xxx, 201xxx, 202xxx, 300xxx, 301xxx, 302xxx und 303xxx.

An zweiter Stelle oder fünfter von hinten steht also immer die Ziffer 0. Die Nummern mit 1 beginnend haben Schiffe erhalten, die in Prag registriert sind und die Nummern mit 2 Schiffe die in Decin registriert sind. Zumindest war das am Anfang so.

Allerdings erhalten in Tschechien auch Kleinfahrzeuge und schwimmende Anlagen so eine nationale Nummer. Diese werden bestimmt nicht alle eine ENI erhalten.
Nicht ins Register eingetragen werden Schiffe und Boote bis 1 Tonne Tragfähigkeit, bis 4 kW Maschinenleistung, bis 12 qm Segelfläche und Schwimmente Geräte mit einen Gesamtgewicht bis 10 Tonnen, wenn keine ihrer Abmessungen mehr als 10 m beträgt.

Nun mal was ganz anderes für dich als "Nummerfreak" und natürlich auch für alle anderen. Ich habe mir mal folgendes ausgerechnet.

Auf der Erde leben 6,8 Milliarden Menschen und ein Jahr hat 31,536 Millionen Sekunden. Der "Liebe Gott" hat also für jeden Erdenbürger nur eine halbe Tausendste Sekunde pro Jahr Zeit. (Ich hoffe, ich habe mich nicht verrechnet. Es wird aber auch beim x-maligen nachrechnen nicht wesentlich mehr).
Oder anders gesagt, wenn der "Liebe Gott" jeden Erdenbürger nur eine Minute an Tag beim Gebet zuhört, müsste er gleichzeitig 47 222 222 Menschen, das sind über 47 Millionen, zuhören.
Wundert euch also nicht, wenn der Alte Herr da oben mal überlastet ist und euch nicht erhört.
Die Rechnung beruht allerdings darauf, dass er nichts anders Macht als den ganzen Tag Gebete anzuhören und auch nicht schläft (Muss der Gott eigentlich schlafen?).

Gruß Thomas :wink::wink:

Cantor
06.05.2010, 18:59
Hallo Thomas,

interessante Aspekte und nur eine kleine Korrektur. Tschechien hat den Ländercode 320 bis 329 erhalten, beginnt also nicht erst bei 321, wie Du schreibst. Alle Codes, die in der UN-Vereinbarung bestimmten Ländern zugewiesen wurden, sind so gebaut, dass die 3.Ziffer des Codes mit der 0 beginnt. Ausgenommen hiervon sind natürlich die alten Nummern, die durch die führende Null künstlich zu 8-stelligen ENIs aufgebessert wurden.

Das ist insofern wichtig, als es auf die Länder selbst ankommt, wie sie mit dieser Tatsache umgehen. Für die allermeisten Menschen ist 1 die 1.Zahl überhaupt, 0 noch keine wirklich Größe. Selbst Mathematiker tun sich schwer. 1 ist die 1.reelle Zahl, man kann zwar auch mit 0 Äpfeln rechnen, aber es macht wenig Sinn, 0 Äpfel in eine Schale zu legen.

Und doch, die meisten Zahlensysteme oder halt Codes, die heute weltweit Geltung haben, beginnen mit der 0. Die Null ist zur fassbaren Größe geworden. Und das zeigt manchmal seltsame Blüten. Mir fiel z.B. vor wenigen Jahren auf, dass das 1.Schiff im Register 061 von Antwerpen auf die 0 endet, nämlich 061 05000. Dass das Register nicht mit 061 00000 beginnt liegt einzig und alleine an der Tatsache, dass Belgien umgestellt hat, von einem Code (0)60 für ganz Belgien auf mehrere Register (mit den Codes 061, 062, usw.) und die (0)60 nicht mehr weiter vergeben wird.

Noch ein Beispiel, diesmal aus der Computersprache. Der (erweiterte) ASCII-Zeichensatz, mit dem praktisch jedes unter DOS laufende Programm arbeitet, besteht aus 256 Zeichen. Jedem Zeichen ist ein bestimmtes Symbol, eine Zahl, ein Buchstabe zugeordnet, z.B. ist @ das Zeichen 064 und y das Zeichen 121. Und dieser Zeichensatz reicht von 000 bis 255 !

sG Eberhard

Elbianer
07.05.2010, 00:04
Hallo Eberhard,

da hast du natürlich Recht, Tschechien hat auch 320 erhalten. Da ich aber noch keine mit Null beginnende Nationale Nummer in Tschechien gefunden habe und somit auch keine ENI mit 320 beginnend, habe ich den Ländercode 320 einfach übersehen.

Übrigens habe ich gerade Heute, sorry war ja eigentlich schon Gestern, zwei Schiffe mit vielen Nullen in der ENI gesehen.

4000090 "ADRIANA" aus Homberg und
08000037 "PAX" aus Wasserbillig.

Gruß Thomas

Böll
30.05.2010, 18:21
Hallo Cantor,

an GMS Dunav 3,ENI 2312678 stand folgendes:1797.B.DORD.1930.
Was mag es bedeuten?

LG Wolfgang

Power-Ship
30.05.2010, 18:35
Hallo Wolfgang!

Wenn ich mir das so ansehe, kommt mir folgendes in Erinnerung:

1797 B.DORD.1930 aufgeschlüsselt:

B= Binnenschiff
DORD: = Dordrecht
1930: Baujahr
1797: Laufende Nr. im Register Dordrecht.

Falls was falsch ist, bitte korrigieren.

Gruß

Arnold :wink:

Danny
30.05.2010, 21:11
.....Falls was falsch ist, bitte korrigieren......

Stimmt Arnold

Power-Ship
30.05.2010, 21:14
Hallo Danny!

Da sage mal einer, man könne im Forum nichts lernen!

Gruß

Arnold :wink:

BarreLuebbecke
10.06.2010, 15:38
ich finde ein sehr intersantes Thema.:Kap:
frage, gibt es dazu im internet seiten wo alles noch etwas genauer steht im allen codes und dazu gehörigen infos ? wenn ja wo und wie finde ich diese ?

Cantor
12.06.2010, 12:56
Hallo BarreLuebbecke

Im Internet kann man ein reichhaltiges Angebot an Suchmaschinen und Webseiten mit Infos zu Nummern und Codes usw. anklicken. Hierzu gehören die Datenbanken zu Binnenschiffen wie

http://www.debinnenvaart.nl/

wo unter "Databank: De Binnenvaartschepen" in der Rubrik "Zoeken" (für Suchen) eine Fülle an Infos zu einzelnen Schiffen zu finden ist. Eingabe der ENI mit der führenden 0 !

Nicht ganz so umfangreich, aber immer wieder verblüffend sind die Angaben bei

http://hulldatabase.compris.enovation.nl/

wo nach Eingabe von ENI oder Schiffsname Nummern, Maße usw. auftauchen. Eingabe teilweise ohne führende 0 !

Die gelinkten Seiten unterliegen der Haftung des Anbieters.

Zwei europäische Länder haben ihre Schiffsregister ins Netz gestellt. Du findest sie auch im Forum unter

"Interessante Links" im Unterforum "Links" unter dem Thema "Schiffsregister aus Polen und Tschechien."

Alle genannten Suchmaschinen und eingestellten Schiffsregister sind nicht so ergiebig, wie wir Schiffsfreaks uns das wünschen. Aber wir haben ja das Binnenschifferforum u.a. dafür, dass wir uns ein möglichst vollständiges Bild (wörtlich und im übertragenen Sinn) von einem Schiff machen können.

Es ist oft mühsame Kleinstarbeit, um Nummern, Codes, Kennungen und Kennzeichen aufzuspüren, auszuloten, einzusortieren und in Beiträgen ins Forum einzustellen. Aber die viele UserInnen nicht missen möchten, weil es unser Hobby ist. Ganz nebenbei entsteht in unserem Forum eine immer vollständigere Schau der historischen und gegenwärtigen Binnenschifffahrt von Europa.

sG Eberhard

p-m
12.06.2010, 23:36
Hallo BarreLuebbecke
... Zwei europäische Länder haben ihre Schiffsregister ins Netz gestellt. ...
sG Eberhard


Hallo zusammen

Die Niederlande haben zwar nicht ihre Schiffsregister ins Netz gestellt, aber über die Agentschap Telecom - Roepletters maritiem ist doch einiges veröffentlicht worden. Siehe Beitrag bei interessante Links (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?23351-Agendschap-Telecom-Roepletters-maritiem-(Funkrufzeichen-der-NL-Schiffe)&p=78983#post78983).

Freundliche Grüsse

Peter

Cantor
13.06.2010, 23:53
Hallo BarreLuebbecke

Dieser Link listet die frei zugänglichen Schiffsregister/Datenbaken im Web auf:

http://www.dragons-schiffsfotos.de/Links-de.html
Die gelinkte Seite unterliegt der Haftung des Anbieters.

Viele der Dutzenden von Portalen und Verzeichnissen sind allerdings der Seefahrt vorbehalten. Eine Übersicht über die Schiffstypen findest du auf der Startseite, die schlauerweise ganz am Ende der Auflistungen anzuklicken ist.

sG Eberhard

bajitox2
17.07.2011, 13:36
Hallo,

ich habe eine Frage zum belgischen Register.
Das Register 600 wurde meines Wissen bei ca. 4310 geschlossen, d.h. die höchste vergebene Nummer ist die 6004310. Sollte jemand eine höhere Nummer kennen, höre ich gerne ...
Desweiteren gibt es noch das Register 65(0) für soweit ich weiß Brügge. Es gibt auf jeden Fall Schiff bis zu einer Nummer 6504..., ist dieses Register nun geschlossen, oder kommen, da weiterhin neue Schiffe hinzu?
Für die in Antwerpen gemeldeten Schiffe gibt es nun ja das 610 Register, das soweit ich weiß im Moment bei 61052 ist.

Kann mir jemand sagen, ob das 65 Register geschlossen ist, und wenn ja welche Nummer die höchstvergebene ist.

Danke

Bernhard

McRonalds
31.01.2015, 00:23
Ich weiss nicht ob eine Antwort auf eine 3 1/2 Jahre alte Frage Sinn macht, ich habe aber zumindest eine Anmerkung, die mir durch mein Archiv aufgefallen ist. So wie ich das sehe gab es in in Belgien immer nur EIN Register. Zuerst das 6000000, ab Ende der 80er Jahre kam das von Berhard erwähnte 6500000 dazu, wobei das die laufenden Schiffsnummern NICHT BEEINTRÄCHTIGTE, d.h. nach einer Nr. 6003690 kam die Nr. 6503691, dann die 6003692, u.s.w.u.s.f. Das Register wurde (meines Wissens nach) bis zur Nr. 6004314 geführt und dann geschlossen. Die letzten Schiffe waren folgende (auch da sind 60er und 65er Nummern enthalten);

6004300 PAULINA
6504301 GD 15
6004302 HERMES
6004303 TORNADO
6004304 CETUS
6004305 ST. RITA
6004306 PARAÑA
6004307 SUOMI -> SMEAGOL
6004308 PHOENIX 2 -> SERINA
6004309 WILFORD
6504310 PARTOUT-PARTOUT
6004311 ILSE 2
6004312 DUBAIL
6004313 ORTEGA 5
6004314 OXBOW

Ab da (das muss so 2007 gewesen sein) gab es das neue Register 6105000. Erstes Schiff war der TALISMAN (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?7850-Talisman-TMS-06105000). Aktuell sind wir im Bereich 6105460. Andere Belgische Nummern kenne ich nicht.

Gruß - Ronald;-)

Cantor
31.01.2015, 23:24
Hallo Bernhard und Ronald,

ich teile eure Ansichten zum belgischen Register. Danke für eure Ausführungen.

@Ronald, deine Sicht einer einheitlichen Vergabe von Europa- und ENI-Nummern an Schiffe in BE stützt meine bisherigen Vermutungen. Aus 60 und 65 in einem einzigen Register wurde von einem Stichtag an, wohl im Zusammenhang mit der Einführung der ENIs, das neue Register mit dem Code 61 bzw 061.

Nur ist mir eins als Ergänzung bekannt. Ich habe in der Ecke von Lüttich an der Maas mal ein Schiff mit Code 62 gesehen, habe danach in all meinen Archiven geforscht, konnte aber leider nicht fündig werden. Sollten mir neuerliche Erkenntnisse zugehen, so melde ich mich natürlich hier im BSF.

schöne Grüße
Eberhard

Michael Felten
01.02.2015, 17:02
Hallo Leute.

Habe auch eine Frage: Der Schuber Fabico 2 (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?12672-Fabico-2-SB-08351123&highlight=08351123)fährt immer mit den GSL- ZF 2105 rum, die Eni ist 25100038 siehe Foto im Beitrag #10 von SB Fabico. wenn ich da noch eine 0 vor setzte habe ich 9 stellen.
Habe Ihn heute in Herne-Ost zu tal schleusen gesehen.

Gruß Michael.:wink:

Power-Ship
01.02.2015, 18:27
Hallo Michael,

das stimmt schon mit der Nummer beim Fabico 2, die 25100038 ist die neue ENI, da kommt keine 0 mehr davor! siehe hier (http://de.wikipedia.org/wiki/ENI-Nummer)!

Gruß
Arnold

McRonalds
02.02.2015, 14:15
Hallo Binnenschifffreunde.

Zwei Bemerkungen, bzw. Rätsel zu den Belgischen Schiffsnummern:

1. Es ist möglich, dass sich 60er Nummern zu 65er Nummern ändern, ohne dass die laufende Schiffsnummer hinten betroffen ist - unsere (bereits öfter zitierten) Kollegen von www.vagus-vagrant.fr (http://www.vagus-vagrant.fr) haben einige dieser Fälle (alle vom Schiffstyp Spits!) zusammengetragen und dokumentiert. Was außerdem an den 65er Nummern auffällt: es sind alles 'kleinere' Schiffe, bzw. Schiffe ohne Antrieb, Sonderfahrzeuge. Ob es da einen Zusammenhang gibt und die Nr. 65 gar nichts mit dem Registrierort zu tun hat? Das ist eine Frage für Spezialisten!

2. Auffällig ist außerdem dass eine Reihe von laufenden 90 Nummern 'unbesetzt' ist - zwischen 6003111 und 6003199 finde ich in keiner (Internet)-Datenbank ein Schiff. Daher eine Bitte an unseren (gedruckten) Datenbank-Besitzer. Diese Datensätze müssten in den frühen 90ern vergeben worden sein - mithin müsste also leicht ein Schiff dieses Nummernkreises zu finden sein. So es denn eins gibt...!

Gruß - Ronald;-)

Cantor
03.02.2015, 13:12
Hallo Ronald,

interessante Aspekte, die du da ansprichst

zu Punkt 1: alle Schiffe in meinen Listen mit Code 65 sind kleine Schiffe (zwischen 13t und 487t groß). Einzige Ausnahme, aber auch ohne Antrieb,
65 04120 ex-23.24452
GSL Vitaya 3 ex-Wiljo
1450t ex-1228t
Ho. Brügge

zu Punkt 2: In meiner riesigen Sammlung an Schiffsnummern, Codes, etc. kommen zwischen 6003111 und 6003199 auch keine Einträge vor. Also habe ich auf meinen vielen Fahrten nach Belgien keine Schiffe mit entsprechender Registrierung gesehen. Eine Erklärung oder auch nur den Hauch einer Vermutung für diese Unregelmäßigkeit, die 89-Nummern-Lücke, habe ich nicht.

sG Eberhard

bajitox2
03.02.2015, 15:36
Hallo Ronald, Hallo Eberhard,

zu Punkt 1: Das stimmt so nicht, ich habe auf die schnelle mal gesucht und bereits 2 Ausnahmen bzw. Schiffe mit einer größeren Tonnage entdeckt.
GMS Vami - T 1271 - 06502959
TMS Fiji - ca. 1.000 to. - 6502979
GMS Amateur: ca. 800 to. 6502612

zu Punkt 2: ich habe in meiner Datenbank auch keine Schiffe in dieser Range gefunden - Erklärung aber leider auch Fehlanzeige!

LG Bernhard

Cantor
03.02.2015, 20:56
Hallo Bernhard,

für deine Sicht der Dinge gibt es sogar in unserem Forum ein weiteres Beispiel. Reanna hatte schon 2010 dieses Schiff HIER (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?24515-Dabricy-GMS-06504069&highlight=Meuse) eingestellt.
Die Dabricy ist ein GMS, sodass auch die andere Einschätzung von McRonalds für Schiffe mit Code 65 nicht stimmt.

Gruß Eberhard

McRonalds
04.02.2015, 00:13
@Bernhard & Eberhard; ich freue mich sehr, dass ihr so eifrig miträtselt - dafür vielen Dank. Aber ich bin natürlich nicht SHELDON COOPER:-) - ich stelle nur Überlegungen an, wie die 65er Nummer zustande und woher sie her kommen. Vielleicht war das mit der Schiffsgröße ein falscher Ansatz, doch eine Gemeinsamkeit müssen diese 65er Nummern haben!

Auffällig ist z.B. dass ab einem bestimmten Zeitpunkt Schiffe vom Typ Spits die 65er Nummern tragen, während sie vorher die 60er trugen - einige wurden sogar 'umnummeriert'. Diese Tatsache ist schon bemerkenswert.

Gruß - Ronald;-)

Cantor
04.02.2015, 15:34
Hallo Ronald,

ich kenne zwar keinen SHELDON COOPER, mir ist aber völlig klar, was du damit vermitteln willst.

Und dass mich ein solches Thema anspornt, ja geradezu juckt, um hierzu meine eigenen Notizen und digitalen Schätze zu hinterfragen, das kannst du mir abnehmen. Nicht zuletzt ist unser BSF auch hierfür eine Fundgrube, wie z.B. mit diesem weiteren Schiff

http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?60314-Europeo-3-TMS-06503578&highlight=Schelde

Mir fällt inzwischen auch auf, dass Schiffe mit Code 65 eher auf der Maas, an der Schelde und den kleineren belgischen Kanälen anzutreffen sind als auf Rhein und in ARA.

Dies ist nicht nur eine Vermutung, weil ich vorwiegend 65er Schiffe auf der Maas zwischen Givet (in Frankreich unmittelbar vor der Grenze zu Belgien gelegen), Namur, Liège und dem Albertkanal sah. Und die Schelde ist zwar vom Meer her lange für Seeschiffe tauglich, hat aber im Mittellauf, und somit auch noch auf belgischem Gebiet, einen flussartigen Charakter und ist dort ausschließlich für die Binnenschifffahrt geeignet.

sG Eberhard

bajitox2
04.02.2015, 17:29
Hallo Ronald, Hallo Eberhard,

ja diese Beobachtungen habe ich auch gemacht. Zum Beispiel habe ich auf dem deutschen Rhein bzw. der Donau fast nie ein Schiffe mit 0650 gesehen, wenn dann lediglich ein an die Donau Verkauftes .... Auch ist mir aufgefallen, dass eine Vielzahl der 0650-Schiffe auch noch eine Landesregistierung mit BR xxxxx haben. Deshalb dachte ich, dass hierbei ein Zusammenhang besteht.

LG Bernhard

P.S.: Wenn du Sheldon wärst, glaube ich nicht, dass wir eine so lange Diskussion führen könnten :)

McRonalds
04.02.2015, 17:41
@Das mit dem eingeschränkten Fahrgebiet ist eine gute Idee Raj (Verzeihung Bernhard). Das würde auch erklären, warum sich die Nummer von 60 in 65 wandeln kann. Bazinga - Ronald;-)

Cantor
04.02.2015, 23:06
Hallo Bernhard,

deine Ansicht, dass 65er-Schiffe meist in Verknüpfung mit einer BR xxxxx B Kennung vorliegen, teile ich nicht. Ich habe in meinem Archiv nur folgende Angaben gefunden

65 03061 --- GSL C.O. 29 ---------- BR 33015 B --- Ho. ??
65 03344 --- Peniche Ginard ------- BR 37117 B --- Marchienne
65 03587 --- BeunSL (kl) CTB 33 --- BR 36710 B --- Ho. ??
65 03774 --- SS (kl) CTB 32 ------- BR 36262 B --- Liège
65 03852 --- GSL (klst) K 48 ------- BR 33259 B --- Namur

Soweit ich weiß, ist BR xxxxx B eine belgische Eichkennung mit fortlaufenden Nummern. Nach jeder neuen Eichung wurde eine neue, höhere Nummer vergeben. Hierbei steht BR wohl für Brüssel und B ist die Landeskennung von Belgien. Über BR 37413 B hinaus habe ich keine höheren Eichkennungen gefunden.

Außerdem folgendes: Beim 1.GSL in der kleinen Tabelle oben sehe ich nicht klar, aber gemäß meiner Spottings sind die weiteren Schiffe oder Leichter klein bis kleinst.

sG Eberhard

Cantor
05.02.2015, 11:38
Hallo Ronald,

den größten Leichter mit Kennung 65 hatte ich selbst eingestellt

http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?58201-Li-Tore-SS-06001929-mit-CO-26-GSL-06503057&highlight=Li+Tore

Mit 2054t ist er für die allermeisten Kanäle zu groß.

Die Eichnummer BR 39094 B des Leichters CO 26 widerlegt meine Aussage in Beitrag #70, aber höhere habe ich nie gesehen. Das Verzeichnis BR xxxxx B wurde wohl beendet, ehe die 40000 erreicht war. Eichnummern, die jüngere Schiffseichungen in Belgien bezeugen, sind mir nicht geläufig.

sG Eberhard

McRonalds
05.02.2015, 12:04
Hallo Eberhard,
sehr spezielles Thema, aber zum Glück berichtet die Fa. Société d’Opérations Maritimes Et Fluviales (kurz auch SOMEF) darüber ein bisschen auf ihrer Internetseite (schön gemacht übrigens). Soweit ich das übersehen kann sind alle ihre Schiffe mit einer 65er Nummer gekennzeichnet - außer den beiden älteren Schubern LI TORE und TCHANTCHÈS II, die bereits vor Einführung der 65er Nummern für andere Eigner registriert wurden.

Schuber MATHIEU müsste früher sogar eine 60er Nummer gehabt haben, da er bereits 1979 angekauft wurde. Oder er hatte überhaupt keine Euronummer! Gleich gilt auch für die Bargen; die Serie CS 3 (ich kenne 1, 2, 3) stammen aus dem Jahr 1989 und müssten folglich eine deutlich niedigere 60er Nummer haben. Die Bargen der Serie CO 2 (ich kenne 2, 3, 6, 9) stammen gar aus der Mitte der 60er Jahre. Auch hier fällt die eigentlich viel zu hohe Euronummer auf.

Das sind meine Notizen - aber aus Oberfranken ist so etwas natürlich nur schwer zu ermitteln. Ich bin sicher jemand im Forum hat bessere Quellen/Angaben:

6503055 CO 22 (GSL) Somef
------- CO 23 (GSL) Somef
6503060 CO 25 (GSL) Somef
6503057 CO 26 (GSL) Somef
6503061 CO 29 (GSL) Somef
6503062 CS 31 (GSL) Somef
6503063 CS 32 (GSL) Somef
------- CS 33 (GSL) Somef
------- CS 35 (GSL) Somef
------- SOMEF 19 (GSL) Somef
------- SOMEF 21 (GSL) Somef
6503301 MATHIEU (SB) Somef
6001929 LI TORE (SB) Somef
6002494 TCHANTCHÈS II (SB) Somef

Gruß - Ronald;-)

Cantor
05.02.2015, 23:44
Hallo Ronald,

danke fürs Einstellen der SOMEF Leichter, ein Leckerbissen für die 65er Forschung.

Ich hab inzwischen in meinen Printmedien weitergesucht und kam indirekt auf folgenden Leichter

http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?11528-Confidence-SL-06504250&highlight=Confidence

binnenvaart hatte ihn 2009 ins Forum eingestellt, um ihn dann 2013 in einem anderen Thread, aber mit denselben Maßen zum GMS aufzuwerten

http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?59202-Confidence-GMS-06504250&highlight=Confidence

Immerhin hat er in beiden Fällen 3167t Ladekapazität und schlägt somit alle bisherigen Angaben zu 65er Schiffen um über 1100 Tonnen.

sG Eberhard

Cantor
07.02.2015, 15:18
Hallo Roland und Bernhard,

nochmal grundsetzlich. In diesem offiziellen Statut zur Betreibung von Binnenschifffahrt in Belgien und für belgische Schiffe in den Rheinanliegerstaaten

http://www.mobilit.belgium.be/fr/navigation/interieure/bateau/flottebelge/

wird nur die 061.XXXXX als verbindliche Markierung auf Binnenschiffen genannt. Folglich repräsentiert nur noch die 061 die internationale Binnenschifffahrt Belgiens.

Der Inhalt der gelinkten Seite unterliegt der Haftung des Betreibers.

Andererseits sind bei der Festlegung der Zahlenkreise am Einführungstag der ENIs (1.04.2007) die Ziffern 060 bis 069 für Belgien reserviert worden. Es dürften also noch weitere Codes gebräuchlich sein. Ich surfe weiter nach und in belgischen Registern und ziehe dafür mannigfach Quellen im www zu Rate.

schöne Grüße
Eberhard

Cantor
10.02.2015, 18:25
Hallo,

in dieser Eichbrief (=Meetbrief) Liste von Ovocom sind vornehmlich Binnenschiffe aus http://www.binnenschifferforum.de/images/icons/belgien.gif und http://www.binnenschifferforum.de/images/icons/frankreich.gif enthalten.

Lijst van geverifieerde binnenvaartschepen ... - Ovocom
(http://www.ovocom.be/Download.ashx?ID=19579)(kleiner Tipp, sollte die Liste nicht sofort öffnen, ohne Hemmungen nochmals versuchen. Die Liste umfasst 157(!) Seiten)

Der Inhalt der gelinkten Seite unterliegt der Haftung des Anbieters.

Die Liste nennt auch die jeweiligen ENIs (bei Ovocom noch als Europanummern geführt). Für Belgien sind ausschließlich Schiffe mit 060, 061 und 065 enthalten. Aufgrund der für 2015 bis 2017 angesetzten Verfallsdaten der Eichung wähne ich die Liste auf dem neuesten Stand.

Indirekt lese ich aus dieser Eich-ENI Liste, dass Schiffe mit Codes 060 und 065 weiterhin existieren, neu zu nummerierende Schiffe aber nur mit Code 061 versehen werden.

Gruß Eberhard

McRonalds
04.09.2015, 18:10
6504310 PARTOUT-PARTOUT
...in Beitrag #58 ist mir ein Schreib- bzw. Flüchtigkeitsfehler passiert. Das Schiff (Typ Spits, geschoben von einem weiteren Spits namens PORTEA) schreibt sich eigentlich PARTOUT-POURTOUT. Ich weiss nicht ob das jemand interessiert, aber ich wollte es sicherheitshalber doch richtig stellen. Ihr wisst ja, Erbsenzähler... u.s.w. Gruß - Ronald;-)

Michael Felten
01.05.2023, 08:48
Hallo Eberhard und andere User

Habe eine Frage:

Warum führen einige Länder neue Enis ohne die 0 ein.

Z. B.

33001224 in SK
25100545 in PL
20000003 in L

und so weiter.

Michael.

UGI
01.05.2023, 09:51
Moin Michael,
nun die führen eigentlich keine "neuen" Eni´s ein ... 2008 mit dem Wechsel auf 8 Stellen wurde festgelegt, das Länder die bereits das 7-stellige System verwenden eben eine führende 0 hinzufügten (Bestandsrecht)
viele Staaten, besonders in Osteuropa hatten aber keinen bestehenden Nummernkreis, also wurden diesen Staaten neue Ländercodes zugewiesen ...

Somit bekommen nur Neubauten, die in diesen Staaten erstmalig zugelassen werden, eben diese 8-stellige Ländercode-ENI, das ist für uns meist verwunderlich, weil eben selten ein reines Neubauschiff gekauft und zugelassen wird.
In diesen Staaten ist es meist aus finanziellen Gründen günstiger "gebrauchte" Schiffe zu kaufen - und diese nehmen halt die bereits vergebene ENI in das neue Heimatland mit.

In deinem Beispiel die zugewiesenen Ländercodes:

Slowakei = 330 - 339
Polen = 240 - 259
Luxemburg = 200 - 219

mal ein Bsp. für einen Exoten: - der IRAN hat die ENI´s: 860 - 869 (falls du da mal einen triffst :lool:)

MfG Uwe :wink:

Cantor
01.05.2023, 12:21
Hallo Michael und Uwe,

gegenüber dem Ausgangssystem der Europanummern für Binnenschiffe aus dem Jahr 1976 war die umfangreiche Neufassung von 2007 eine Ausweitung ins Giganteske. Hier hat man tatsächlich zwei, drei "Nummern" zu groß entschieden und ENIs für Länder vorgesehen oder reserviert, die sehr selten oder nie den Rhein, die Donau, die Rhône oder andere europäische Wasserstraßen nutzen.

Zu Ländern Osteuropas und einem Schwung anderer Nationen, die 1976 noch nicht aufgenommen waren, gab es Ende der 1980er Jahre (?) eine Ergänzung, die ich hier kurz vorstelle. Es wurden folgende Nummernkreise vereinbart, die Nummernfolge______ für dieses Land

80_____Luxemburg
81_____Großbritannien
82_____Berlin-DDR
83_____Polen
84_____CSSR, also die ehemalige Tschechoslowakei
85_____Österreich
86_____Ungarn
87_____Jugoslawien
88_____Rumänien
89_____Bulgarien
90_____UdSSR, also die Länder, die zur ehemaligen Sowjetunion zählten
91_____die U.S.A.

Manche dieser Codes traf man nur als gekoppelte Europanummer an, z.B. 9123001, was das Schiff als zur U.S.A. gehörig ausweist, mit 23, dem Code für Rotterdam/NL, wo die Nummer registriert ist. Diese Nummern der 2.Generation der Europanummern wurden ab 2007 mit einer führenden 0 versehen und somit blieb die Nummer selbst erhalten, obwohl sie jetzt im 8-stelligen System der ENIs lief. Für Neubauten und erstzugelassene Binnenschiffe wurden ab 2007 die Codes der neu geschaffenen ENI-Tabelle verwendet.

schöne Grüße
Eberhard