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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frachter bringt Yacht zum Kentern



Stolzeneck
22.05.2012, 13:35
Ein Wochenendausflug ist für drei Skipper auf dem Dortmund-Ems-Kanal in Senden zu einem Alptraum geworden. Weil wohl ein vorausfahrendes Schiff Wellen geschlagen hatte, lief die Motoryacht voll und versank fast vollständig im Wasser.

Frachter bringt Yacht zum Kentern (http://www.marler-zeitung.de/nachrichten/region/dortmund/Frachter-bringt-Yacht-zum-Kentern;art1330,750499)

Quelle: Marler Zeitung

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Jürgen F.
22.05.2012, 14:48
Vielleicht hätte der Dussel nicht so dicht im Schraubenwasser des GMS fahren sollen:fragkratz::fragkratz::fragkratz:

rrindke
22.05.2012, 16:34
Für mich vollkommen unrealistich, das eine Jacht, also kein Surfbrett, vom Wellenschlag eines Binnenschiffes vollläuft. Selbst im Schraubenwasser hätte er vielleicht unfreiwillig gewendet, oder wäre Lambada gefahren. Aber vollgelaufen???? Grübel Grübel Ralf

Rheinlotse Klaus
22.05.2012, 18:26
:pfeif: Hallo Ralf,

es gibt in dem Bereich Dinge, die kann man auch nicht verstehen. Aber meist liegt die Ursache für solche Ereignisse in abgrundtiefer Unkenntnis von Sachzusammenhängen bei denen, die sich am Wochenende mal - vor allem nach einem laaangen Winter - in ein Bötchen hocken, um es mal auf dem Wasser zu geniessen.

Durfte Sonntag mal wieder ein GMS auf dem Rhein zu Berg fahren. Paddler, Jetski-Freaks und Yachties ohne Ende. Da weisst Du manchmal nicht wo Du zuerst hingucken sollst. Die Krönung war einer auf einer schon größeren Kajütyacht, der mich backbordseitig überholen mussste. Zwischen GMS und einer schönen Reihe roter Tonnen ca 20 m Platz, zwischen Tonnen und Ufer mindestens nochmal 30-40 m wo der locker durchgekommen wäre! Wir hatten einen guten halben Meter Freibord, aber seine Welle lief trotzdem von hinten bis vorne durchs Gangbord. Zum Glück saß da gerade keiner beim Lacken. Da greift man dann zum Funk, weil er ja eine schöne große Antenne auf seinem Bügel stehen hat, ruft in mit Bootsnamen an, keine Reaktion.

Wer weiß was dieser Spetzi vom Kanal vorher angestellt hat, um seine Schaluppe vollaufen zu lassen. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass ein Berufler im Kanal solche Wellen zieht, zumindest nicht abgeladen.

Mit freundlichem Gruß vom 764er. der Rheinlotse Klaus :wink:

Cuxi
22.05.2012, 18:41
Moin, moin;
vielleicht sollte man erst einmal klären, um welche Bootsgröße es sich tatsächlich handelt.
In dem Zeitungsartikel ist ja mal von Boot, dann von Kleinyacht, dann wieder von Yacht die Rede.
Mit Gruß von der Küste
(wo die Wellen manchmal auch schön hoch auflaufen)
Helmut

Gernot Menke
22.05.2012, 18:54
Eine Möglichkeit wäre, daß das ein Boot mit Kiel (Segelyacht) in Ufernähe war und es ihn auf die Seite legte, als das Wasser unter ihm weglief und der Kiel aufsaß. Der Effekt ist ja im Kanal nicht ganz gering. Beim Schwall zurück an Land könnte er in den Steinen das Leck bekommen haben, das ihn dann fast absaufen ließ.

:wink: Gernot

Rheinlotse Klaus
22.05.2012, 20:47
:wink: Hallo Gernot,

der Artikel spricht von "Motoryacht".

Mit freundlichem Gruß, Klaus :wink:

Stadt_Aschaffenburg
22.05.2012, 21:28
Hi,

das muß nichts heißen. Auf der Suche nach Synonymen kommen den Journalisten manchmal die lustigsten Sachen in den Sinn und manchmal die unsinnigsten...

LG
Micha

Gernot Menke
22.05.2012, 21:34
Ich dachte eher daran, daß das ein Segler (von der Bootsform her) war, der im Kanal (mit umgelegten Mast) unter Motor fuhr und deswegen als "Motoryacht" betitelt wurde.

:wink: Gernot

Stadt_Aschaffenburg
22.05.2012, 21:38
Hi,

das kann auch ne Nußschale gewesen sein ;-)

LG
Micha

Streifenhörnchen
23.05.2012, 07:44
Hallo,
wie günstig das sich zum passenden Zeitpunkt ein Binnenschiff in der nähe befand.
Lg Ferd

Tido
25.05.2012, 05:56
Guten morgen...

Laut info`s aus einem anderen Forum war das wohl ein Boot, dem man nachträglich noch eine Flybridge verpasst hat, als einen Fahrstand oben auf dem Roofdach...Schwerpunkt also schonmal verschlechtert, des weiteren wohl mit neuer "Besatzung" auf Überführungstour...nun ja... schade um`s Boot ist es dennoch.

Gruß Tido

Schmadding M2660
25.05.2012, 07:56
Guten morgen Zusammen,

in diesem Artikel der Dorstener Zeitung ist die Ursache bis heute auch wohl noch ziemlich unklar.

http://www.dorstenerzeitung.de/nachrichten/region/hierundheute/Frachter-bringt-Yacht-zum-Kentern;art1544,1651574

Mir sieht das haverierte Sportboot auch nicht nach einem kleinen Nussschäle aus... :roooll:
Alles bissle komisch, find ich

Tobias

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Flusspirat77
25.05.2012, 11:21
Moin!
Mal ganz ehrlich..
Ein Boot dieser Grösse soll von den Wellen eines Frachters vollgelaufen sein.
Selbst mit viel Phantasie nur seeeehr schwer vorstellbar!

Meine Vermutung ist eher, daß die den Frachter überholen wollten und dabei nicht mit dem plötzlich anderem Verhalten des Bootes klarkamen.
Die sind dann auf die Klamotten gekommen und haben sich dabei den Bauch aufgeschlitzt.

Aber wie gesagt, das ist nur eine Vermutung meinerseits.

Gruß Stephan

wellcraft288
25.05.2012, 12:07
Alles was bekannt ist kommt aus der Zeitung,da muß nicht viel Wahrheit drin sein.

Gernot Menke
25.05.2012, 13:45
Spekulation bringt einen sicherlich nicht weiter, aber es wäre schon interessant zu wissen, ob es möglich ist, daß ein Motorboot der aus dem Foto ersichtlichen Größe allein durch Wellenschlag im Kanal absaufen kann.

Eine Begegnung ist sicherlich unproblematischer - gehen wir mal von Verkehr in die gleiche Richtung aus. Bei den heutigen großen Schiffen mit ihren starken Motoren (ich halte das für sinnwidrig, weil es dem Grundgedanken der Binnenschiffahrt, mit wenig Energie Güter zu befördern, zuwiderläuft. Aber dazu werde ich mich später mal an anderer Stelle äußern) ist der Effekt, daß die Schiffe zunächst das Wasser wegsaugen und dann einen Wasserschwall erzeugen, ganz enorm. Falls es so sein sollte, daß das Binnenschiff - möglicherweise mit ganz legaler Geschwindigkeit - das Motorboot überholt hat, wurde der in Zeitlupe erst von dem Sog und dann von dem mitlaufenden Wellenberg erfaßt.

So etwas fühlt sich in kleinen Booten unglaublich und unheimlich an - alle Gesetzte der Schwerkraft scheinen aufgehoben. Da schaukelt nichts, sondern man gerät in einen gigantischen, unsichtbaren Aufzug, der das Boot langsam, aber gewaltig in nicht zu unterschätzenden Größenordnungen senkt und hebt. Noch schlimmer: gleichzeitig kommt es zu einer längerdauernden seitlichen Schiefstellung des Bootes, das auf dem Wellenhang mitfährt. Wer da falsch reagiert und gegenlenkt anstatt einfach das Gas wegzunehmen, damit die Welle vorbeikommt, hat schon verloren.

Dabei ist es fast noch wichtiger, auf den Abstand zum Ufer als auf den zum Schiff zu achten. Ich könnte mir gut vorstellen, daß das Boot - vielleicht unterstützt durch eine falsche Reaktion - aus dem Ruder gelaufen ist, dabei am Ufer Grundberührung bekommen, sich quergelegt und Wasser genommen hat - dabei dürfte dann auch das Leck entstanden sein, daß ihm fast den Rest gab.

Einfach so übergeschwappt ist da sicher nichts. Aber durch die hochgegangenen Schiffsgrößen und vor allen Dingen PS-Zahlen in der Berufsschiffahrt hat sich die Welt der Sportbootler doch stark verändert. Es handelt sich oft nicht mehr nur um den üblichen Sogeffekt im Kanal, sondern wenn ein Schiff fast den ganzen Querschnitt des Fahrwassers ausfüllt, dann ist das ganze Wasser im verbleibenden Rest des Querschnitts nur noch dazu da, möglichst schnell Platz zu machen.

Ich kann jedem, der mit dem laufenden Verkehr von der Geschwindigkeit her nicht mithalten kann, nur raten, den hinten auflaufenden Verkehr gut zu beobachten, um zu wissen, was da kommt und sich entsprechend verhalten zu können.

:wink: Gernot

Unregistriert
25.05.2012, 14:33
Ich kann mir das gut vorstellen. Als Skipper einer Segelyacht bin ich immer wieder entsetzt über das Fahrverhalten mancher Motorboote.
Die Heckwelle des Berufsschiffs läuft von hinten auf, ihm hebts das Heck, er nimmt Gas weg statt Gas zu geben, keine Anströmung mehr auf dem kleinen Ruder...Dazu schwammige Hydraulik auf der nachgerüsteten Flybridge, an der man vielleicht noch einige Umdrehungen kurbeln muss um nennenswerten Ruderausschlag zu bekommen, wer weiss?

Unregistriert
25.05.2012, 19:21
Guten Tag
Ich selber glaube auch mehr an den theorie das er mit gelaufen
ist , beim überholen von den frachter.
Ich erlebe es selber auch oft , da haben sie ein spass dabei
weil sie gehen schnell und kostet weniger spritt.
Aber mal ehrlich , ich hab mir den artikel durch gelesen
kann aber die Feuerwehr leider nicht loben für die arbeit.
2 Pumpen können das einkommende wasser nicht vorbleiben,
da holen wir mehr pumpen.
War es nicht billiger und schneller gewesen einfach einen plane
vors loch zu schieben?
Ich weiss das wir früher an bord von mein vater auf ne spits ,
im vorschiff eine plane hatten aus starken material , 3x3 meter und
an jeder ecke einen langen seil.
Bei eine loch könnte man der plane vorne über den kopf ins wasser
gleiten lassen und ihm unter wasser da positionieren wo das loch auch ist.
Ich persönlich finde das dass eigentlich heute noch pflicht sein sollte
auf alle schiffe , glaub mir es würde einige sinkende schiffe vielleicht
gerettet haben vom komplett absaufen.
Selber hab ich eine plane mit lochringen an bord liegen , von 4 bei 4,
brauch nur dass tau durch zu machen und is einsatz bereit.
Der feuerwehr hatte als not die feuerdecke nehmen können, lässt
wohl noch wasser durch aber wird es sicher auf 30% reduzieren.
Mit freundlichen gruss Hans

schimi
26.05.2012, 16:11
Ich kann jedem, der mit dem laufenden Verkehr von der Geschwindigkeit her nicht mithalten kann, nur raten, den hinten auflaufenden Verkehr gut zu beobachten, um zu wissen, was da kommt und sich entsprechend verhalten zu können.

:wink: Gernot

Mich wird auf einem Kanal in der Regel kein Binnenschiff überholen, da ich ja mindestens die vorgegebene Geschwindigkeit fahre. Auf dem Amsterdam-Rheinkanal könnte das jedoch vorkommen. Da mach ichs so, das ich das Gas zurück nehme und das Binnenschiff kommen lasse und wenn der Sog einsetzt Gas und Gegenruder gebe. Klappt ohne Probleme. Ganz liebe Binnenschiffer halten einen möglichst großen Seitenabstand und nehmen ihrerseits auch ein bisschen Motorleistung weg, weil sie merken, das ich meine Geschwindigkeit reduziere.

Gehört zwar nicht zum Thema, aber mir ist es auch schon passiert, das mir bei der Bergfahrt auf dem Rhein (obwohl ich äußerst rechts gefahren bin) ein GMS bis auf 20 Meter im Kielwasser aufs Heck aufgelaufen ist und mich dann mit ganz geringem Seitenabstand überholt hat. Fand ich echt nicht lustig.

skipper
27.05.2012, 17:30
Mir wäre beinahe Gestern auf dem Havelkanal das Gleiche Passiert. Ich fuhr den Kanal Richtung Unterhavel als mir ein Polnischer Schubverband mit Zwei Leichtern entgegen kam, Ich fuhr schon Ziemlich weit auf der rechten Seite doch da er nicht das Gas wegnahm Saugte er das Wasser weg.Da ich mit einem Segelboot mit 90cm Tiefgang unterwegs war setzte ich auf und das Boot kam in Schräglage und Quer zum Schiff zum Stehen, Er fuhr mir noch gegen meinem AußenboarderDer sich dadurch verdrehte. Zum Glück ist nichts außer dem Schrecken Passiert. Ist mir in den Vielen Jahren auf dem Wasser auch noch nicht vorgekommen. Achja der Schiffsführer grinste noch Blöde.
MfG Frank aus Berlin