Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Deutsche Schifffahrt hat den Glauben an sich selbst verloren
binnenvaart
27.06.2012, 19:23
Ende Mai hatte ich Ihnen von der absolut desaströsen Lage der Schifffahrtsbranche berichtet und Sie vor jeglichen Investitionen in Reedereien oder geschlossene Schiffsfonds dringend gewarnt.
Deutsche Schifffahrt hat den Glauben an sich selbst verloren (http://www.gevestor.de/details/deutsche-schifffahrt-hat-den-glauben-an-sich-selbst-verloren-562030.html)
Hammerhart was der gute Mann von sich gibt.
Schlussfolgerung: Alles was keinen direkten finanziellen Gewinn bei den Investoren abliefert muss plattgemacht werden.
Grüße
Jürgen
Stadt_Aschaffenburg
29.06.2012, 19:34
Hi Jürgen,
das Zauberwort heißt Kapitalrendite, das ist alles, was für diese Damen und Herren zählt.
LG
Micha
Kawumm 68
29.06.2012, 23:18
Ich ziehe eine andere Schlussvolgerung,
wir sind selber Schuld! Nichts anderes! Der desolate Zustand ist das Ergebnis der zu passiven, einfälltigen und ängstlichen Schifffahrtbetriebe. Wir haben mehr als nur eine Chance vertan uns in den Fordergrund zu stellen und uns damit unentbehrlich zu machen. Zu viel, und vor allem schlechter Schiffsraum, läst die Preise nicht steigen.
Erklärt mal einen eventuellen Neukunden der hochwertige Produkte vielleicht mit dem Binnenschiff transportieren möchte, dass das Binnenschiff die sicherste Wahl ist, wenn gerade vor seiner Nase irgendwelche Transschiffe mit hochgestapelten Bierkisten unter dem Steuerhaus den Kanal passiert. Wenn dieses Schiff dann hinter der Kurve noch zu sehen ist weil der Motor solch unübersehbare Rauchzeichen von sich gibt, das selbst ein Indianer neidisch wird, kippt mit Sicherheit das Interesse an dem Transportmittel Binnenschiff.
Außerdem müßen wir uns endlich von dem Gedanken verabschieden dass das Schiff immer das billigste und umweltfreundlichste Transportmittel ist. Dem ist nämlich nicht immer so. Wenn wir unsere Stärken nicht neu definieren ist es in der Tat aus und die Schifffahrt wird nur auf den Rennstrecken bestand haben und in der Bedeutungosigkeit verschwinden.
Ist ja nur meine Meinung.....
Gruß Kawumm 68
Gernot Menke
30.06.2012, 09:59
Ich weiß ja nicht, auf welcher Grundlage der Herr seine Prognosen von sich gibt. Aber ich weiß, daß die eingefleischten Wirtschaftler in der Regel die letzten sind, die in größeren Zusammenhängen denken. An der Uni ist ein "BWLer" (Betriebswirtschaftler) zumindest bei den Geisteswissenschaftlern immer schon ein Schimpfwort gewesen. Vielleicht nimmt der gute Mann ja irgendwann mal den Zustand unserer Erde zur Kenntnis und erstellt dann, wenn ihm Andere neue Rahmenbedingungen vor die Nase gesetzt haben, ganz andere Prognosen.
Man könnte übrigens auch den Eindruck haben, daß der gute Mann irgendwie mit der LKW-Branche verbandelt ist und entsprechend Gefärbtes von sich gibt.
:wink: Gernot
Kawumm 68
30.06.2012, 10:46
Moin moin,
die Rückläufigen Zahlen sind doch sogar vom BDB bestätigt. Ebenso ist doch auch die schwere Marktstörung seitens der Schifffahrt bestätigt. Wir müssen die Rosarote Brille endlich abnehmen und akzeptieren das wir Konkurenz haben die nicht schläft, so wie wir.
Nur zur Info, die LKW-Bauer erfreuen sich schon länger über steigende Verkaufszahlen. Weiterentwicklungen, gerade in Verbrauch und erhöte Kapazität des LKWs werden noch mehr Ladung der Schifffahrt entreissen.
Objektivität wäre jetzt ein Anfang das Ende zu stoppen
Gruß Kawumm 68
Navico 2
30.06.2012, 11:40
Moin,
passt hier wohl nicht hinein, da aber der Bauer-Landwirt hier mit ins Spiel kommt muß ich das hier mal los werden.
Ich habe seid Jahrhzehnten einer Landwirt als Nachbarn und Kumpel.
Jedes Jahr höre ich von meinem Kumpel folgendes;
Im Frühjahr ist das Land immer naß, ich kann das Land schlecht bestellen.
Im Sommer keine Sonne, bekomme die Ernte schlecht rein.
Und im Herbst werden die Mercedes und BMW immer teurer. :confused1:
Ist das in der Binnenschiffahrt auch so ? :pfeif:
Gruß Manfred
Servus,
allem voran: Berufsmässig möchte ich nicht mit den Landwirten wechseln!
In der Schiffahrt haben wir auch das Feuchtigkeitsproblem: Hochwasser und Niedrigwasser. Hochwasser kostet Geld, Treibstoff, Niedrigwasser ist auch nicht mehr so lukrativ wie es mal war.
Bei Hochwasser passen meist mehr Tonnen ins Schiff, da fahren weniger Schiffe mit mehr Ladung im Bauch.
Bei Niedrigwasser gibt es normalerweise die Kleinwasserzuschläge, könnten mehr Schiffe weniger Tonnen im Bauch doch noch gut transportieren.
Nur da warten die Verlader widerum auf "Gutes Wasser"
Also bei uns auch die KAtze die sich in den eigenen Schwanz beisst.
Aber:
- Prämien für einen gezielte Stillegung auf EU Erfordenisse gibt´s nicht.
- Entschädigung für Ernteausfälle gibt´s nicht, trotz, keine Ernte = nix zum Fahren
- Überwachung der maximalen Produktion zur Preisstabilisierung, gibt´s nicht.
Ich bin böse und sage, im Herbst werden die Auto´s für den Landwirt nicht so schnell teurer wie für Schiffahrtstreibende.
Der Unterschied: Landwirtschaft ist buchstäblich lebensnotwendig, die Schiffahrt nicht unbedingt. Leider.
Die beste Agrarindustrie nützt aber dennoch nichts, wenn keine großvolumigen Transporte stattfinden. Das kann nur das Schiff.
Also nix Neues.
Jürgen
Navico 2
30.06.2012, 13:10
Hallo Jürgen,
allem voran: Berufsmässig möchte ich nicht mit den Landwirten wechseln!
Ich hät gern gewechselt, die sind jedenfalls jeden Tag zu Haus bei der Familie.
Aber jammern möchte ich auch nicht. Ich hatte mir den Beruf ja selber ausgesucht und meine, ich habe alles richtig gemacht.
Zu KWZ fällt mir ein, das früher einige Schiffe von Natur aus nur 1,90 m Tiefgang hatten. Die sind bei Kleinwasser mit volle Brand nach Mannheim gefahren und hatten auch KWZ bekommen. Also Überbezahlt.
Heute sind doch schon einige Schiffe bei Normalwasser nicht ausgelastet.
Gruß Manfred
Vielleicht hätten die Schiffer schon früher-als es noch besser ging in der Schifffahrt - mehr Werbung für ihren Berufsstand machen sollen. Aber schon Mitte der 1970er Jahre hab ich an der Schleuse ,wenn ich mit verschiedenen Schiffen als damals 14 Jähriger von Schleuse zu Schleuse mitgefahren bin,immer wieder gesagt bekommen dass Schiffer nicht der richtige Beruf sei und ich lieber was an Land lernen sollte.Was ich dann -leider- auch machte und mir so mein Traumberuf versagt blieb. Und heut mit 49 Jahren brauche ich zu lange bis ich in der Schifffahrt vernünftiges Geld verdienen kann.Das Thems -Quereinsteiger- hatten wir ja schon mal woanders.
Ich hab bis heut nicht verstanden warum ein Schiffer ( es gab auch eine kleinere Zahl die ihren Beruf als wunderschön bezeichneten) seinen Beruf mit"Zigeuerleben",nie zu Hause,schwere Arbeit,usw. erklärte und die Fernfahrer schon damals stolz waren auf ihren Beruf ( in engen Kabinen ,damals noch ohne Klimaanlage, nur zwei Tage in der Woche abends zu Hause , keinen Fernseher , keine Dusche-ausser auf der Raststätte-, essen auf dem Ersatzrad. Abends allein irgendwo auf einem Parkplatz etc.,etc) und gesagt haben das Fernfahrer richtige Kerle seien.
es gab damals sogar einen Werbeslogan im Fernsehen-"nehmt Rücksicht aufeinander"- mit dem Brummi Zeichen. Das prägt sich auch bei Verladern und der Öffentlichkeit ein.
Es spricht sich rum wenn der Schiffer auf einer großen Feier bei der vielleicht auch Verlader,Bänker, Investoren etc.anwesend sind nur von der schlechten Zukunft seines Standes erzählt und der anwesende LKW-Spediteur redet von Herausvorderungen die er gerne annimmt.
Schade.
Ausstellungsschiff
30.06.2012, 22:06
Hallo Helmut,
das, was Du geschrieben hast, ist auch meine Meinung.
Wenn ich mir vorstelle, dass das dauernde Gejammer, das Schlechtreden der Binnenschifffahrt, etc., auch von Leuten gelesen wird, die nur auf solche Einträge warten, dann verstehe ich die Welt nicht mehr.
Man verkauft sich nach außen hin nicht schlechter als man ist. Wäre ich Kunde der Schifffahrt, würde ich das Vertrauen in diesen Verkehrsträger verlieren und lieber auf Bahn oder LKW umsteigen. Die machen sich in der Öffentlichkeit stark und sind stolz auf ihre Leistung.
Man muss seine Stärken zeigen und nicht von sich aus mit evtl. Schwachstellen angeben. Da besteht gar keine Notwenidgkeit dazu!
Viele Grüße aus Geesthacht und noch ein sonniges Wochenende
Karin
Kawumm 68
01.07.2012, 13:52
Probleme unter den Tisch kehren war noch nie der richtige Weg. Wir müssen, am besten untereinander, alle Tatsachen auf den Tisch legen. Wir sollten möglichst schnell eine Einigkeit erzielen welche als Gegengewicht zum BDB arbeiten sollte. Nur so wird der mögliche Gewinn der in der Schifffahrt zu erzielen ist, auch gerecht verteilt. Vogelstrausspolitik ist nicht mehr gefragt und auch nicht mehr Zeitgemäß. Wir sehen was daraus geworden ist. So mancher sollte sein Engagement, anhand der Ergebnisse neu überdenken.
Die Erfolge der Verbände in den letzten 30 Jahren sind doch ein Witz. Wir haben einen naturgegebenen Tiefseehafen ohne Binnenschiffsanschluss. Wir haben eine Hauptstatt ohne vernüftigen Binnenschiffsanschluss welcher auch noch in einer Kategorie herabgestuft wurde. Kanalverbindungen zwischen den wichtigsten Seehäfen werden zu Gräben herunterkategorisiert. Das ist nicht Zielorientiert. Der Ramsauer verfogt nur seine Interessen. Da steht die Donau schon nicht schlecht da. Schon mal daran gedacht, dass wenn die anderen Wasserstrassen nicht mehr sinnvoll sind, alle oder viele zur Donau kommen? Fahren doch jetzt schon wieder viele leer von den ARA-Häfen dort hin. Ist bestimm nicht gut für das verhandeln sinnvoller Frachten.
Gruß Kawumm 68
JuergenKoblenz
01.07.2012, 15:41
Hi
das nennt man(n) Jammern auf hohem Niveau.
Aber es gibt auch Lichtblicke ,liebe Kollegen!
Der eine ist -in nicht allzulanger Zeit wird wieder gewählt!
Der zweite ist - die EU wird Ram(sau)er über TEN und andere Programme gehörig auf die Finger hauen!:wink:
Und da(EU) sollte man sich gut verdrahten-nicht zum Schmidtchen sondern zu Schmidt muss man gehen.:idea:
Der dritte ist -die ganzen Städte und Gemeinden an der Rheinschiene führen Krieg mit der Bahn wegen dem Lärm.
Man möchte die Güterzüge aus der Rheinschiene entfernen!!:super:
Das wäre natürlich ein Großes Plus für die Schiffahrt -ich denke das sollte man Unterstützen !:lool::pfeif:
Die Gegner unserer Gegner sollten unsere Freunde sein.:fg::tongue:
Also -was tun sprach Zeus!!?
Ganz einfach ist das nicht-aber.........................die Arbeit an der Basis ist wichtig um in die Notwendigen Etagen vorzudrängen.
das erste wäre z.B. über bereits Schiffahrtsfreundliche vorhandene Kontakte (z.B: Lewenz etc.) sich in Richtung EU vorzuarbeiten und bereits vorhandene Strömungen zu Unterstützen und Kanalisieren.
Das die Fahrenden mangels Zeit das nicht so hinbringen können ist Sebstredend-aber die Leute die Zuhause sind bzw. den Beruf zwar verlassen haben aber ihn immer noch Unterstützen haben den Nötigen Freiraum .
Das ganze Kind sollte einen Namen haben-wohlgemerkt haben wir schon Verbände die aber manchmal nicht sehr effizient sind,zumal die (außer BDS) meistens eine Zielgebung für Reederei Interessen haben.
Aber ich denke selbst aus diesem Forum heraus lassen sich schon gute Ansätze für eine Positionierung der kleineren Unternehmer bzw. des Gewerbes herausfiltern.
Wie sagte schon Münchhausen"Dann habe ich mich selber an meinem Hosenboden gepackt und aus der Sch.......... herausgezogen"
Positives Denken ist gefragt-Es gibt keine Halbleeren Gläßer "Mein Glaß ist immer Halbvoll"!!!!
Packen wir es an und lassen uns nicht von so blassen Selvemade Spekulations Schreiberlingen die Ihre Aktiengewinne durch Miesmache Maximieren wollen
ins Bockshorn jagen!
Kaufen wir einfach keine LKW und BahnAktien:lool:und starten dagegen einige "Schiffahrts Wellcome" Aktionen!:super:
Schiffahrt ist die Flüssigste Urform einer Gemeinschaft-aber Sie ist noch lange nicht Überflüssig!
Schiffer sind der Prototyp des Europäers (wir mussten schon immer mit allen klar kommen) handeln wir danach und zeigen den anderen was es heist eine
"Solidargemeinschaft"zu sein!
Handeln statt Jammern.:geil:
Lg
Jürgen
@Jürgen: Genau hier sehe ich auch die riesengroße Chance für die Binnenschifffahrt. Ich hab das Ganze im Radio verfolgt.Die Schifffahrt wurde nie als störend erwähnt.So wie die Grünen sich überall hin stellen und Zettel verteilen wenn sie auf sich aufmerksam machen wollen-so müsste das jetzt die Schifffahrt tun.Die gehören in die Briefkästen der Anwohner!!! Oder Infostände bei Veranstaltungen. Mit Flugblättern die die Geräuschemission von Bahn/LkW uund Schiff ebenso zum Inhalt haben wie die Güterarten ( z.B. Kraftwerkskohle, Treibstoffe, Getreide,Container etc) die völlig unnötig auf dem Schienennetz entlang der Rheintrasse transportiert werden da diese auch vom Schiff direkt an den Zielort gebracht werden können.Dabei werden die Anwohner entlastet und erhöhter Schiffsverkehr ist auch für den Tourismus besser als erhöhter Bahnverkehr und Bahnlärm. Hier ist der Verband dringenst und schnellstens gefordert und eventuell auch die Schiffer mit Werbetafeln durch das Gebirge: WIR TRANSPORTIEREN LEISE , SAUBER-LEISE- SICHER, WÄHREND SIE RUHIG SCHLAFEN TRANSPORTIEREN WIR usw. usw.
Nutzt Eure Chance- allzuviele wird es nicht geben
JuergenKoblenz
01.07.2012, 17:53
Jeder Container ist ein Lastwagen und erzeugt Emmisionen.
Auf eine Schiff gehen 50-300......Container.
das Schiff erzeugt sowieso schon weniger Emmisionen aber auf jeden Fall 50-300 mal weniger wie ein Lastwagen.
Was ist Doppelwandigen Tanklastwagen und Tankeisenbahnwagons?
Übrigens ist z.Zt. die Rechtsrheinische Bahnstrecke wieder mal wegen einem Erdrutsch gesperrt!
Ich denke da an den Vorwurf der Zuverlässigkeit bzw. was wäre wenn das bei einem vorbeifahrenden Zug passiert und die Tankwagen stürzen in eine Ortschaft!?
LG
J
Kawumm 68
01.07.2012, 19:08
In Sachen Container würdet ihr euch wundern was der LKW bekommt.
Das mit den Emmisionen ist so eine Sache. Schau mal bei dem Schwefelanteil nach.
Und der LKW bringt den Container direkt vor das Haus oder auf den Platz. Ihr müst endlich die Schifffahrt von Land aus betrachten wenn wir etwas ändern wollen. Der Empfänger eines Container ist an den Gesamtkosten orientiert. Ihn interessiert es nicht ob das Schiff auf einer Teilstrecke des Transportes billiger ist. Ebenso der Disponet. Der ist an seinem Gewinn auf Zeit aus. Da muss das Schiff nicht immer die bessere Wahl sein.
Die LKW-Hersteller schlafen ebenfalls nicht. Abstandswarner und Radar lassen in Zukunft auf der Autobahn LKW-Schlangen zu. Ersparniss bis 30%. Die Motoren werden immer besser. Die Jungs schlafen nicht. Der Gigaliner nimmt mehr Tonnen oder TEUs mit bei fast gleichen Brennstoffverbrauch. Das alles ist Wind in den Segel der Lobby der Speditionen.
Und was haben wir in Sachen Umwelt zu bieten? Wieviel Hauptmaschinen entsprechen der ZKR Norm 1 oder gar 2?
Ich hatte eine Grünen Politikerin an Bord. Die setzen voll auf die Bahn. Hauptverkehrswege sollen vierspurig ausgebaut werden. Im Mittelreheintal ist das nicht möglich. Aber wenn die Trasse ins Landesinnere verlegt werden würde, wer der Mittelrheintaler ist dann noch für die Binnenschifffahrt?
Die Maut hat der LKW locker weggesteckt, die steigenen Stromkosten werden bei der Bahn erst gar nicht ankommen. Und wenn, dann nur in vertretbarer Form so dass die Bahn konkurenzfähig bleibt. Also von da ist nichts zu erwarten.
Übrigens, welche Industriezweig ist denn wirklich für das Schiff? Abgesehen von den am Wasser liegenden Unternehmen kommen doch auch andere Unternehmen ohne das Schiff aus, oder? Siehe Ford in Genk, siehe VW in Wolfsburg, siehe BMW und siehe Audi usw usw. Erkläre den doch mal warum das Schiff die bessere Wahl ist wenns auch ohne geht! Erkläre einem Logistiker warum es besser ist das Schiff zu nehmen wenn etwas billiger ist, er aber große Mengen der bestellten zwischen finantzieren muss.
Wir sollten wirklich unsere Strategie ändern. Aber wenn man jede Kritik als jammern abwertet und nicht als Denkanstoß ist und bleibt der Karren im Dreck.
Aber mir wurde schon vorgeworfen ich sei immer so negativ, ok ist wol so. Dann zum Schluß noch ein Witz:
Wer kennt den Unterschied zwischen einem Stück Trebholz und einem Patti? es gibt keinen, beide gehen den Bach runter:lool::wink::super::fragkratz:
JuergenKoblenz
01.07.2012, 19:48
Hi Kawumm,
der war Makaber aber gut!
Kritik ist kein Jammern aber es kann so aufgefasst werden!
Die Annalyse der Situation ist doch schon ein Einstieg zur Arbeit an Lösungen.Daraus kann man etwas machen!
Bisher wird die Schiffahrt von den Disponenten als Baustein in einer Beförderungskette angemietet.Vielleicht sollte man Versuchen den Spieß umzudrehen indem wir Versuchen sinnvolle Transportketten den Kunden anzubieten.
Sicher geht man dann den Weg vom Transporteur zum Dispositeur-aber was spricht dagegen z.B. am Zielort(wenn der Kunde Landeinwärts sitzt) Lastwagen anzumieten für den Restweg.Die freuen sich auch über jeden Auftrag.
gut -du wirst denken der spinnt-aber abwegig ist es nicht.
Auf jeden Fall wäre es einen Versuch wert und besser als schmollend an Bord auf einen Auftrag (hab dich jetzt nicht persönlich gemeint)zu warten.
Aber wie kommt man an die kunden!?
Durch werbung (nach Konzepterstellung für Transporte)und Persönliche kontakte bzw. durch ein durchdachtes Marketing und Netzwerk!
Hört sich nach Arbeit an (am Anfang viel) ist aber Realisierbar!
Frage ist natürlich-welche Partner wähle ich!
Vor allen Dingen welche die bei einem Überhang dir helfen können bzw. mit in das Geschäft einsteigen.
Aber am Anfang steht nun mal erst das Konzept und die Akquise.
Lg
J
Also was die Container angeht kann ich dir,Kawumm, nicht recht geben. Mein Betrieb bekommt im Monat einen! Container aus China- der ist oft zwei -drei Monate!! unterwegs. Von Rotterdam aus kommt er dann innerhalb ca.drei Tagen in Mannheim im Hafen an und dann per LKW zu uns.Von unseren Chefs würde keiner auf die Idee kommen einen LKW nach Rotterdam zu schicken um einen oder zwei Tage zu sparen. Und günstiger ist es trotz Umschlag auch.Weiß nicht woher du manche Zahlen nimmst.
VW denkt übrigens schon länger über den Wassertransport nach und transportiert auch schon ab Regensburg für die untere Donau mit dem Ro-Ro-Schiff. Ebenso wie Ford, Nissan etc. Mercedes in Stuttgart transportiert ebenfalls immer mehr Container mit dem Schiff und in Heilbronn wird gerade das Containerterminal eröffnet.
Was die Verlegung der Bahntrasse angeht: Auch hier kann man die Anwohner,die später unter der verlegten Trasse leiden, bzw den Steuerzahler, der das alles bezahlen muß, aufklären und Werbung für die Schifffahrt machen. Umweltschutz ist nicht nur Schwefelausstoß sondern in gleichem Maße auch Lärm und Landschaftszerstörung. Das ist ja gerade das, weshalb ich auf die Grünen so sauer bin.Die Bahn ist schon auf Grund der massiven Landschafts und Naturzerstörung für eine vierspurige Trasse alles andere als "umweltfreundlich"!!
Und hier muß man eben auch mal mit Argumenten Ansetzen. Erst müssen die Bürger und die Industrie mal wissen was noch alles sinnvolles hinter dem Begriff Binnenschifffahrt steckt und die Politiker müssen wissen ob sie unser Land total verschandeln wollen oder ob man vorhandene Verkehrswege besser nutzt. Da muß der Weg hin und da sind die Verbände und Schiffer und Schifffahrtsgenossenschaften gefordert an einem Strang zu ziehen.Wenn die Bahnstrecke an unserm Ort(1km von unserem Haus entfernt und oft deutlich zu hören) ausgebaut werden sollte : ich würde auf die Barikaden gehen und Werbung für die Schifffahrt machen.Obwohl ich mein Brot nicht mit der Schifffahrt verdiene.
Was die Gigaliner und Abstandsradar angeht: Abwarten-so dolle ist das nicht denn der LKW Verkehr wird immer mehr von Osteuropäischen Tochterfirmen der Speditionen ausgeführt mit technisch schlechteren Fahrzeugen.Und die PKW Fahrer ( auch eine starke Lobby die man auf die Seite der Binnenschifffahrt holen kann) werden sich freuen. Überall gibt es schon Proteste gegen die Gigaliner und beim ersten größeren Unfall wird der ADAC und der AvD auf die Barrikaden gehen.Also nicht immer gleich den Kopf in den Sand stecken sondern auch mal Werbung in eigener Sache machen und sich nicht immer selber schlecht reden.
Kawumm 68
02.07.2012, 00:36
Hallo Helmut
Container werden nun nicht immer und außschließlich auf dem Rhein transportiert. Es gibt auch Unternehmen die liegen nicht am Wasser. Woher ich so manche Infos habe möchte ich noch nicht sagen. Vieleicht zu einem späteren Zeitpunkt.
Zu den möglichen Inovationen wollte ich auch nur verdeutlichen das die Konkurenz nicht schläft, aber was schreibe ich
Übrigens ich rede oder schreibe nichts schlecht. Ich möchte diskutieren oder Denkanstöße geben. Wie ist das denn bei euch in der Firma wenn jemand einen Verbesserungsvorschlag macht? Sagt ihr dann auch er redet alles schlecht und macht nichts? Wir sind nun mal in keiner Halle oder Büro. Wir müssen vieles öffentlich austragen.
Aber ich höre damit auf wenn mir jemand auf positive weise erklärt warum wir in einem guten Wirtschaftsjahr wie 2011, ist und war überall zu lesen und zu sehen, wieder mal in folge an Tonnage verloren haben. Über 11%. Die Zahlen stammen von dem von euch so geliebten BDB, sollten also stimmen. Eigentlich müßte doch in so einem Jahr die Tonnage steigen, oder? Das sagt mir jedenfalls mein Verständnis von Handel und Wandel. Was bleibt denn noch übrig wenn wir wirklich eine Kriese laufen. Bekommen wir dann für noch weniger Tonnage mehr Geld. Normalerweise sind solche gegenläufige Zahlen ein Warnzeichen. Könnten auch schon das Ergebnis des schlecht schreibens hier in Forum sein. Bin seit Jan. 2011 dabei, oh mein Gott was habe ich getan.....:cry::cry::redface:
nicht so ernst nehmen was ich schreibe:lool:
Gruß Kawumm 68
faehrenfan
02.07.2012, 08:03
Also was die Container angeht kann ich dir,Kawumm, nicht recht geben. Mein Betrieb bekommt im Monat einen! Container aus China- der ist oft zwei -drei Monate!! unterwegs. Von Rotterdam aus kommt er dann innerhalb ca.drei Tagen in Mannheim im Hafen an und dann per LKW zu uns.Von unseren Chefs würde keiner auf die Idee kommen einen LKW nach Rotterdam zu schicken um einen oder zwei Tage zu sparen. Und günstiger ist es trotz Umschlag auch.Weiß nicht woher du manche Zahlen nimmst.
Hallo Helmut,
In dem Betrieb, wo ich arbeite, bekomme wir auch regelmäßig Containerlieferungen aus China bzw. Taiwan, aber, da wir im Landesinneren wohnen, also an keinem schiffbaren Gewässer, würden meine Chefs nicht auf die Idee kommen, den Container teilweise per Schiff kommen zu lassen, weil denen das viel zu aufwendig und kompliziert wäre (hab mal vor langer Zeit gefragt).
Und das Argument, der hat ein paar Tage Zeit, kann ich wiederlegen, jeder Container wird händeringend erwartet, weil meistens unser Warenbestand in den 8-12 Wochen schon abverkauft ist, bevor der Container eintrifft und dann machen eben zwei oder 3 Tage mehr was aus.
Bei uns ist es schon eine mittlere Katastrophe, wenn die Spedition den Container erst mal nicht durch die Zollabfertigung bekommt, weil die Pappnasen dort mal wieder was nicht auf die Reihe kriegen oder einfach nur überlastet sind oder die Spedition wieder bummelt, oder angeblich wieder Papiere fehlen ... :grummel:
Wenn dann der LKW ankommt, steht der keine 3 Stunden auf dem Hof sondern wird in windeseile enladen und ein Teil der Ladung (meisten 19 Zoll Industrie Computergehäuse), wird noch am gleichen Tag wieder versand.
Also für uns, wäre der Wasserweg zwar bestimmt in Form eines Gesamttransportweges sicherlich machbar, aber als Kunde möchte die Firma sich damit gar nicht erst auseinander setzen.
Wenn der Container jetzt von Taiwan / China aus direkt per Wasserweg statt nach Hamburg nach Rotterdam kommen würde, dort direkt aufs Schiff geladen und bis nach Koblenz transportiert würde, dort die Spedition den Container fertig verzollt, direkt übernehmen und zu uns transportieren könnte, dann wäre das bestimmt eine klasse Sache:
Dafür müsste aber die Zeit des Aufenthalts des Containers in Hamburg / Rotterdamm, durch die Zeit für den Schiffstransport ersetzt werden, damit eben kein zusätzlicher Zeitverlust wegen Aufenthalt und Verzollung entsteht, dann wäre es bestimmt interessant.
Aber wie gesagt, unsere Firma hat keine Lust sich darum zu kümmern, das macht bei uns eben alles die beauftragte Spedition - wir bekommen nur noch die Info: "Ihr Container ist da und kann dann und dann geliefert werden."
Soviel zu dem Thema.
Gruß Alex :wink:
@ Kawumm 1. Mir ist völlig klar dass Container nicht ausschließlich mit dem Schiff transportiert werden - Aber es müssen keine Container parallel zum Rhein auf der Bahn transportiert werden-ebenso wie Kohle zu den Kraftwerken oder Heizöl an die Tanklager( was mit der Bahn mitten durch Wohngebiete eh gefährlicher ist).Die Bahn muss nicht ausgebaut werden und die Landschaft verschandeln nur weil sie schon vorgegebene Transportwege konkurieren will!!!
@ Alex Was eure Container angeht:-Klar liegt das an der Spedition. Ein Schiff aus China fährt selten Hamburg direkt an sondern vorher nach Rotterdam um schon hier einiges zu entladen. Ich könnte wetten dass, wenn unsere Container auf dem gleichen Seedampfer stehen, eurer nicht früher vor Ort ist als unserer da das Seeschiff erst nach Hamburg muß und unser Schiff dann bereits auf dem Rhein zu berg kommt.Aber es gibt ja nicht nur eure oder meine Firma- viele geben es der Spedition und fragen gar nicht nach. Wenn die Schifffahrt aber mal inder Öffentlichkeit mehr wargenommen wird- z.B. weil im Fernsehen ein Bericht über die überlastete Bahnstrecke kommt und die Schifffahrt hier als Vorteil für die Bewohner und wegen des Lärms auch für die Umwelt dargestellt wird dann fragt eventuell der eine oder andere mal nach.Neukunden gewinnt man auf keinen Fall wenn man sich immer nur mit seinen Nachteilen darstellt. Oder schreibt die Bahn in ihrer Werbung:In unseren Zügen kommen sie regelmäßig wegen defekter Klimaanlagen ins Schwitzen, Wir haben laute Züge und lassen die Anwohner nicht schlafen,wir haben sehr oft Verspätung -suchen sie sich bitte einen zuverlässigeren Verkehrsträger -zB. den Reisebus oder ihr eigenes Auto.NEIN-sie bewirbt ihre Vorteile:arbeiten am Laptop während der Fahrt-Enstpannte Familien bei denen die Kinder nicht quängeln etc. So macht man Werbung.
@Kawumm: ich sehe in deinen Threads immer nur was alles an der Schifffahrt schlecht ist-ohne konstruktive Beiträge wie man die Situation durch Werbung verbessern kann. Jedes Produkt verkauft sich über Werbung. Das man am Schwefelausstoß was tun muß ist klar-aber daran arbeiten die Motorenhersteller ja bereits.Das liest sich ständig so als hat die Schiffahrt eh keine Chance da du immer die Vorteile der anderen Verkehrsträger aufzeigst. Abertatsächlich hat das Schiff eben auch große Vorteile-es kann auch als schwimmendes Lager genutzt werden und es kann Dinge transportieren die an Land gar nicht mehr ohne Verkehrschaos transportiert werden können (Schwergut).
Ich bin und bleibe der Meinung-positive Werbung hilft weiter-ebenso das Ausnutzen von Schwächen der anderen und das sind eben Mal "Verkehrslärm, Landschaftszerstörung,Dreck und Ruß in den Ballungsgebieten (warum gibt es denn die Umweltzonen oder das Durchfahrtsverbot für LKW in vielen Städten),Staus auf den Autobahnen,verlorene Ladung auf der Autobahn oder Bahnunfälle mitten in Ortschaften wie letztlich in Müllheim als Giftgas mitten im Ort ausströmte.
Die Gefahr dass von 30 Waggons oder 50 LKW einer verunglückt ist eben größer als wenn ein einziges Schiff fährt.
Was den BDB angeht- ich hab immer geschrieben dass dieser auch mehr tun muß!
Ausstellungsschiff
02.07.2012, 14:08
Hallo Helmut,
einfach super, wie Du schreibst!
Ich selbst traue mich nicht mehr, bzw. habe einfach auch keine Lust mehr, auf Kawumms Beiträge zu reagieren.
Wer seinen Beruf so negativ darstellt, ohne dass ihn jemand dazu auffordert, hat meiner Meinung nach den falschen Beruf, oder eine falsche Einstellung zu seinem Beruf.
Schreibt man ihm das, beleidigt man ihn, kehrt Probleme unter den Tisch, oder hat keine Ahnung, wie's wirklich in der Schifffahrt läuft.
Wir selbst haben in den letzten 10 Jahren ca. 1 Mio Besucher an Bord gehabt, haben palettenweise Infomaterial der Schifffahrt verteilt und viele, viele Gespräche geführt. Das ist ein kleiner Beitrag, aber Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist. Wir haben noch nie negativ über den Verkehrsträger Binnenschifffahrt gesprochen. Wenn wir eine Schwachstelle einräumen mussten, dann haben wir Vergleiche zu den anderen Verkehrsträgern und deren Nachteile aufgezählt. Und ruckzuck stand die Schifffahrt wieder positiv da!
Vielen Dank, dass Du Dir so viel Mühe gibst, aufzuklären; das tut richtig gut!
Karin
Kawumm 68
02.07.2012, 14:13
Hallo Helmut,
das es der Schifffahrt seit ungewöhlich langer Zeit schlecht geht und das trotz guter Wirschaftszahlen die transportierte Tonnage der Binnenschifffahrt zurück geht sollte doch zum Nachdenken anregen. Anscheinend interessieren sich nicht genug oder die falschen Leute für unsere Vorteile. Ich weis um unsere Vorteile und unsere Potentiale. Aber wir müssen diese dann auch zum Thema machen.
Nicht selten sprechen mich Menschen an wenn sie merken das ich vom Schiff komme. Immer wieder kommen dann Begriffe wie Pfeife, Grog, Logbuch und leichte Mädchen in jedem vor. Die meisten haben überhauptkeine Ahnung unsere Möglichkeiten. Wann kommt im TV das Binnenschiff vor. Nur, und fast ausschließlich, zum Thema Haverien und Emmisionen ist das Binnenschiff im TV zu sehen. Wer versagt denn da?
Wenn in den Zeitungen Bilder von einem Transport eines leicht verstrahlten Druckkessel gezeigt werden, und auf dem Leichter Bierkisten gestappelt sind macht mir das mehr zu schaffen als wenn wir hier negative Dinge ansprechen.
Wenn Schiffe Kaianlagen rammen und sich herausstellt der Schiffsführer und das Schiff keine gültigen Papiere haben macht mir das ebenfalls Sorgen.
Wenn ich Schiffe mit deutscher Flagge sehe auf denen wahrscheinlich weniger Deusch gesprochen wird als auf einem kasachischen Anglertreffen macht mir das noch mehr Sorgen.
Sich immer auf unsere Vorteile zu berufen reicht doch offensichtlich nicht mehr. Setzt euch doch mal an den Rhein, die jüngsten Schiffe sind nicht die Deutschen. Der private Hintergrund wie etwa die Diskussion ob ich wenig und viele Schulden habe mal außen vor, aber du willst mir doch nicht erzählen das der veralterte deutsche Schiffsraum ansehnlicher ist wir der jüngere. Ich rede jetzt von der Masse, nicht von Außnahmen wo alte Schiffe wie gelegt sind. Ein schöner sauberer Motor muss eben nicht Sauber sein.
Aber die Diskussion ist ermüdend und sinnlos. Wie ich schon sagte müßten wir uns anders Aufstellen und unsere Vorteile dann auch zum Thema machen. Dazu gehört aber auch seine Vorteile zu erkennen und anzupassen
Wenn man in einer Diskussion immer nur das schlechte sieht komme es auch nicht zum nächsten Schritt und wir werden weiter an Boden verlieren. Wir müssen unsere Öffentlichkeitsarbeit neu struckturieren. Das fällt sicher so manchen schwer aber schlußendlich zählen die Ergebnisse.
Ach, noch immer hat mir keiner erklärt warum wir 2011 Tonnge verloren haben. Aber bitte schön positiv beschreiben.
Gruß Kawumm 68
da ich aber schon hier Menschen Angst mache höre ich lieber auf
Hallo Kawumm,
macht es wie Karin schreibt. Geht an die Öffentlichkeit, macht Werbung und zwar als Partikulier wie auch als Reeder oder Verband.Hängt Transparente an die Schiffe und vielleicht sollten manche Betriebe daran denken zwei alte Schiffe zu verkaufen und dann zusammen in ein neues Schiff investieren. Nur mal so ne Idee. Dann hat man zwei deutsche Schiffsführer und event.deutsches Personal.
Was die Tonage 2011 angeht muß man sagen dass Wirtschaftswachstum nicht gleich Tonnage ist. Konsumgüter gehen entweder in den Container oder in "über Nacht Transporten " auf den LKW oder die Bahn. Nur: letztere müsste für den gestiegennen Transport dann eben auf Massengut verzichten anstatt die Bahnstrecken noch mehr zu belasten-hier ist die Politik gefragt.Und der Bürger an den Bahnstrecken der sich über den Lärm ärgert-also muss die Schifffahrt in diese Richtung mit der Werbung arbeiten.
Witrschaftswachstum sind aber auch Dinge die man überhaupt nicht transportiert wie zB. die Computerbranche,die übers Netz ihre Produkte direkt auf den PC verkauft, die Musikbranche, die Werbebranche,Gastronomie, Hotels etc , etc . Von diesen Wachstümen kriegt keiner was ab.Vielleicht der Getränkehändler am Eck.Und da wir den "sauberen Atomstrom" im Ausland kaufen, erhöhen sich logischerweise auch nicht die Kohle- oder Schweröltransporte zu den Kraftwerken.
Was aber angestiegen ist sind z.B. die Erztransporte zu den Hochöfen und die Importkohle. Die Stahlbranche hat ein gutes Jahr gehabt.Man muß also auch genau schauen wo das Minus entstanden ist und warum es entstanden ist- mit Sicherheit nicht weil wir alte Schiffe haben, denn dem Kieswerk ist es egal ob ein Partikulier mit seinem modernisierten 100 Jahre alten Schiff den Kies bringt oder ein Neubau.
Kämpft zusammen für euren Beruf und die Schifffahrt- dann stellt sich auch der Erfolg ein.
Kawumm 68
02.07.2012, 15:13
Hallo Karin,
mir ist schon klar dass du hier einen gewissen Welpenschutz geniesst. Ich möchte aber trotzedem darauf hinweisen wer so in der Öffentlichkeit steht wie du, und auch keine Gelegenheit ausläst darauf hinzuweisen, sollte auch mal Gegenwind vertragen können. Ist das so schlimm? Kann man nicht auf Augenhöhe diskutieren? Genauso wenig wie mein Standpunkt ist auch nicht dein Standpunkt das Maß aller Dinge.
Ich habe meine Sichtweise und du deine. Wer recht hat werden wir sehr bald sehen. Es werden einige Pattis verschwinden. Nicht ungewöhnliches aber es geschiet nicht durch natürliche Marktbereinigung. Und das ist es was wir ändern müssen.
Rhenus befrachtet immer wieder Schiffe mit anderen Flaggen innerhalb Deutschlands. Immernoch, obwohl deutscher Schiffsraum zur Verfügung steht. Warum? Ich weis dass du dich nicht antworten willst, also bemühe dich nicht.
Auch wenn du es nicht glaubst, aber ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg in eurer Marktnische.
Gruß Kawumm 68
Kawumm 68
02.07.2012, 15:22
Hallo Helmut,
da hst du ja zum Teil recht. Aber 11% sind 11%. Da sind doch viele dabei die nun die Schifffahrt kennen. Die brauchen keine Werbung mehr. In der Erz und Kohlefahrt seh ich für den Patti keine Chance. Da müßte der Patti richtig Investieren um da mithalten zu können. Die Möglichkeit haben die wenigsten. Sowieso jetzt. Die Banken ziehen sich aus der Schiffahrt zurück. Da brauch ich nicht fragen ob die mir Geld geben für einen Verband. Den ein Einzelfahrer kann bei diesem Massegut nicht mithalten. Ein 135er bekommt nicht mal einen Beschäftigungevertrag, hab ich versucht.
Schifffahrt wird es immer geben klar, aber wird es auch den nötigen Anteil an Pattikuliersunternehmen geben? Da habe ich meine Zweifel
Gruß Kawumm 68
Servus Kawumm 68,
warum hat der Patti in der Erz- u. Kohlefahrt keine Chance? Da wurde schon investiert in den letzten Jahren genau für diese Zwecke. Nur als Einzelner kommt man da nicht ran an diese Aufträge. Da sind wir wieder: Einzelkämpfer mögen heroisch ´rüberkommen, aber der Heldentod ist dann inklusive!
Ob ein Einzelfahrer bei diesen Montansachen mithalten kann, ist eine Frage des Einsatzgebietes. Wobei diese Güter außerhalbe des Werksverkehrs rückläufig sind. - Dafür steigern sich aber die Agrargüter, auch wegen der ganzen Biospritgeschichte. Da können keine Erzverbände oder Reedereikohleschiffe mitmachen, offen und Greifergeschädigt. Da ist der Schiffsraum der Partikuliere wirklich in Ordnung (A.b.d.R.)
Und nebenbei: Die NL-Jungs haben investiert in für Erz- und Kohlefahrt hervorragend geeignete Schiffe. Warum fallen die dann wie die Heuschrecken in den cerealen Sektor ein?
Und bitte nicht vergessen: Die deutschen Partikuliere haben die letzten zehn Jahre ganz erheblich aufgerüstet! Mehr als jede Reederei, die Niederrheinschuber mal weggelassen!
Wenn ich nur unsere Telefonliste ansehe, dann kann ich erkennen, daß sehr viel investiert wurde, um dem Kunden der z. B. Erz fahren lässt, passenden Schiffsraum anzubieten.
Ich sehe aber nur den süddeutschen Sektor der Binnenschiffahrt.
Mit der Hoffnung auf bessere Zeiten
Jürgen
Ausstellungsschiff
02.07.2012, 19:40
Das hast Du aber nett geschrieben, Jörg!
„Welpenschutz“, haha! Wenn überhaupt, dann wäre evtl. „Seniorenbonus“ der richtige Ausdruck für mich ;o)
Vielleicht ist es auch so, hoffe ich zumindest, dass einige im Forum das, was ich schreibe, ok finden und es nichts mit dem "Genuss von Welpenschutz“ zu tun hat.
Wenn Du eine andere Meinung hast, dann ist das völlig in Ordnung; ist ja Deine Sache. Wenn Du aber die deutsche Binnenschifffahrt ständig kritisierst und negativ darstellst, dann betrifft das auch uns, denn auch wir sind die deutsche Binnenschifffahrt.
Es sind schon zu allen Zeiten Partikuliere vom Markt verschwunden. Deren Abgang hing aber meist mit ihrer schlechten Finanzierung/zu wenig Eigenkapital zusammen. Darüber wurde ja auch im Forum schon viel geschrieben. Bei denjenigen, die glaubten, Umsatz = Gewinn, hat die natürliche Marktbereinigung schnell gegriffen. Andere, die nur um den Kirchturm fahren wollten, mussten nach Aufhebung des FTB die Konsequenzen tragen und entweder überall hinfahren, oder aufhören . . . auch das hat’s gegeben!
Und ich will antworten: Warum Rhenus Schiffe mit nichtdeutscher Flagge fahren lässt, hängt damit zusammen, dass da weniger Fracht bezahlt werden muss. Aber auch das ist Kaufmannsrecht; das haben wir dem Vereinigten Europa zu verdanken, auch wenn es uns nicht gefällt!
Warum soll ich nicht glauben, dass Du uns weiterhin viel Erfolg wünscht?
Ich wünsche Dir doch auch nicht, nur weil Du eine andere Meinung hast, die Pest an den Hals, oder irgendwas Schlechtes ;o) Vielen Dank, wir strengen uns an.
Um in der Öffentlichkeit zu stehen, muss man richtig was tun. Das kommt nicht von alleine. Als vor vielen Jahren Pressevertreter oder Radio-TV-Leute auf Schiffen mitfahren wollten, hatten viele Kollegen keine Lust, die mitzunehmen, oder trauten sich nicht zu, sich öffentlich zu äußern. Wir wurden oft gefragt, hatten auch nicht immer Lust, haben’s aber dennoch gemacht. Wenn die Medien schon Interesse an der Binnenschifffahrt zeigen, dann muss man sie auch füttern, war unsere feste Meinung. Und so halten wir’s noch heute, obwohl wir nach einem langen Ausstellungstag manchmal lieber unsere Ruhe hätten . . .
Von nix kommt halt nix!
Einen schönen Abend und viele Grüße aus Tangermünde, wo wir gerade angekommen sind
Karin
JuergenKoblenz
03.07.2012, 02:27
Hallo
Der Worte sind schon viel gesagt und viel geschrieben,nun lasst uns zur tat schreiten!
Was wäre wenn...................!?
Nicht fragen sondern Agieren und Reagieren.
Wer nicht wirbt der stirbt (Bin auch manchmal zu Faul in diesen Sachen,aber ich versuche mich zu bessern)
Nachdem ich mir nochmal alle Beiträge durch gelesen habe komme ich zu folgenden Resümme:
Alle beteiligten sehen die Fehler und das gute unseres Gewerbes,wir sehen alle wo drann es hapert bzw. erkennen auch die einzelnen Chancen die bestehen.
Alles in allem ist man gut aufgestellt um etwas zu bewegen. Nur ..wie sagt man so schön Denglish.........die Performance stimmt nicht!
Wir wissen z.B. das es viele Spediteure gibt die den LKW bzw. die Bahn bevorzugen weil sie uns irgendwie nicht sinnvoll Mental in die kette integrieren können und vielleicht dabei noch Geld sparen!
Ein wichtiger Faktor ist noch dabei............die Umwelt! Und das ist ein ganz wichtiger Faktor heute !!!
Die meisten Unternehmen sind da ganz wild drauf weil es absolut wichtig für die heutige übliche Zertifizierung ist.
Nun liegt es einfach an uns mit dem vorhandenen Fachwissen und einer Portion Kreativer Werbung diese Leute dahingehend zu Motivieren die Ladung auf die Schiffahrt zu bringen.
Bei solchen Maßnahmen könnte man auch ruhig die Häfen mit einspannen.
Aus meiner Erfahrung heraus langt ein einfaches Werbeprospekt nicht,da müssen Konstruktive ,mit Zahlen(Preisen ) Unterlegte Unterlagen auf den Tisch.
Die meisten nicht mit dem Wasser Operierenden Unternehmen ( bzw. die Leute in den Dispositionen) haben meistens keinen blassen Schimmer davon was so etwas kosten könnte bzw. haben vielleicht mal bei einer Reederei angefragt und sind mit Ihrem Stuhl rückwärts umgefallen.(Vielleicht war es auch gerade die verkehrte Reederei für das Produkt)
Ich hätte da z.B. mal eine kleine Idee-wir wollen zwar hier keine reederei gründen aber für eine Interressengemeinschaft würde es schon ausreichen!
Diese könnte dann z.B. mal eine Art Prospekt mit Frachtbeispielrechnungen(mit zu +abschlägen bezogen auf Spritpreise und Wasserstände) machen und die beteiligten Leistungsträger dastellen.
Das ganze könnte dann noch mit einer kleinen Homepage die auch den Aktuellen Leerraum mit Standort (ähnlich Barge .com) dastellt bzw. worüber auch Anfragen laufen können abgerundet werden.
Um dem ganzen noch einen Kick zu geben wäre z.B. eine Jährliche Werbeaktion ,wo man Potenzielle Kunden einladen könnte anzudenken-denn bekanntlicherweise werden die besten Geschäfte an der Theke gemacht.(Und das ganze ist noch Steuerlich absetzbar)
Wie heist es ....man sollte ruhig mal mit dem Speck nach dem Braten werfen!
Kleine Werbeartikel wie z.B. so etwas ähnliches wie die Forumstassen ( die haben die jeden tag in der Hand) oder kleine Schiffermasten runden die sache ab.
Es gibt schon genug möglichkeiten,sie müssen nur Koordiniert werden bzw. es müssen sich genügend Partner finden.
Lg
Jürgen
Genau das ist der richtige Weg-sehr gut Jürgen. Und wenn jetzt alle Schifffahrtstreibenden hier im Forum zusammenhalten ist das auch machbar.
Auch das Beispiel mit der Zertifikation im Umweltbereich ist super. Und bei umweltfreundlichkeit zählt nicht nur der Schwefelausstoß sondern auch landschaft, Lärm etc. Und da hat das Schiff die Nase vorn.
hier ein Auszug von www.wirtschaft.bremen.de (http://www.senat) Aussage von Senat für Wirtschaft :Herr Nagel,der auf MS Heilbronn mitfuhr
"Anlässlich der Tour unterstrich Nagel, dass der Ausbau der Mittelweser für die Zukunftsperspektiven der Binnenschifffahrt von großer Bedeutung ist. "Sowohl ökonomisch als auch ökologisch bietet das Binnenschiff in vielen Geschäftsfeldern eine Fülle von Vorteilen gegenüber anderen Transportträgern." Um diese Stärken zu nutzen, ist es wichtig, das der Ausbau der Mittelweser für die Erfordernisse der Binnenschifffahrt jetzt realisiert wird."
Kawumm 68
03.07.2012, 14:17
Hallo Karin,
ich find es gut dass du das ganze auch mit Humor siehst. Das hilft auf alle Fälle und mit einem Stück weit Humor möchte ich auch meine Beiträge so zu verstehen wissen. Wir wollen ja alle das gleiche.
Die Umsetzung ist und bleibt nach meiner Einschätzung sehr schwierig. Eine neue, nennen wir es Interessengemeinschaft, ist nach meiner Einschätzung der einzige Weg. Plakate nützen da sehr wenig. Zumal solche Sprüche: Schifffahrt tut Not sonst ist die Umwelt Tot nun wirklich der Tiefpunkt einer Werbung ist. Mir erschließt sich bis heute nicht der Sinn dieses Spruches.
Einigkeit ist der Schlüßel zum Erfolg. Das können versteckte Preisabsprachen sein oder gemeinsamme "Urlaube" bei der die Schiffe eben liegen. Ebenso könnten gemeinsamme Angebote für Versicherungen, Werften, Bunkerungen(Ersparnisse von 10 bis 30 Tsd Euro) usw eingeholt werden. Solche eine Gemeinschaft könnte in Zusammenarbeit mit dem BDS einen Ruck geben. Außerdem würden wir sehr schnell Unterstützung aus Holland bekommen. Wir müssen uns selbst dosieren und durch unsere hohe Qualität und Standarts, welche wir mühsam erreicht haben, bestechen. Wir müssen uns so Qulifizieren das mann nicht um uns drumherum kommt. Ich bin außerdem immer noch der Meinung das ein Verein, bestehend aus Pattis, ein oder mehrer Scouts beschäftigen sollte. Klinkenputzer die mit proffessionell angefertigten Prospekten von Kunde zu Kunde gehen und Tonnage sammeln. Ich denke das persönliche Gespräche immer besser sind. So ein Scout oder wie man ihn auch beschreiben soll, kostet im Monat mit Auto ca 10.000,-. Bei 200 Pattis sind das gerade 50,- Im Monat. Könnte sogar vielleicht noch aus dem 100Mio Programm gefördert werden.
Na, positiv genug?
Gruß Kawumm 68
Ausstellungsschiff
03.07.2012, 15:17
Nur ganz schnell; ich habe nicht viel Zeit:
Das 100 Mio-Programm ist längst passé, Geld ist da schon lange, lange keins mehr da!
"Schiffahrt tut Not, sonst ist die Umwelt tot", habe ich auch nie verstanden, fand diesen Slogan recht peinlich, viel zu hausbacken.
(Stammt leider vom BDS - gegen den ich überhaupt nichts habe!)
Bis demnächst . . . viele Grüße aus Tangermünde
Karin
JuergenKoblenz
03.07.2012, 19:48
Hi
habe im Moment auch wenig Zeit.
Aber seht Ihr ..........es geht doch!!!!
Dann machen wir mal weiter -ich glaube unser guter Magisternavis hat auch schon mal so einen Denk-Aktionsanstoß gegeben!
Bis später
Jürgen
Elbianer
03.07.2012, 23:34
Hallo Zusammen,
wenn man damit werben will, dass die Binnenschifffahrt gut für die Umwelt ist, dann müssen auch einige Kollegen mal nachdenken. Ich bin jetzt das siebente Jahr auf einen FGS am Oberrhein tätig und dabei fahren wir regelmäßig durch die Schleuse.
Mir ist klar, dass die meisten Kollegen keine Zeit haben. Wenn aber ein FGS hinten dran ist, wo 200 Gäste auf den Oberdeck sitzen, kommt es als Werbung für die Binnenschifffahrt nicht gut wenn so viel Qualm aus den Auspuff kommt als würden die Schiffe noch mit Dampf fahren.
Nach längerer Wartezeit vor der Schleuse ist man froh wenn man einfahren kann und gibt dann natürlich Gas. Musste man beim warten die Maschine im Standgas laufen lassen weil es keine Dalben gibt, qualmt diese beim Gas geben natürlich besonders. Sieht es aber dann wie auf den Fotos aus, ist es eben keine Gute Werbung. Unter den Fahrgästen auf den FGS könnten ja auch potenzielle Kunden sein.
Über das Unterhaupt der Schleusen führt meist auch eine Straße, teilweise gibt es da auch Besucherplattformen. Die Schiffe fahren langsam aus der Schleuse und sobald das Heck aus der Schleuse ist wird voll Stoff gegeben. Dann zieht auch oft ein übler Rauchschwaden nach oben auf die Brücke.
Die meisten Kollegen denken da sicher nicht drüber nach, habe es selbst ja auch nicht gemacht. Wenn man aber von den Fahrgästen darauf angesprochen wird und mitbekommt wie sie untereinander darüber sprechen, denkt man sich seinen Teil.
Im Schleusenvorhafen kann man oft sowieso nicht zu schnell fahren. Ein langsames beschleunigen dürfte also nicht viel Zeit kosten. Natürlich ist mir klar, dass man beim manövrieren manchmal Stoff geben muss. Aber solche Rauchschwaden sollte man, zumindest wenn es zahlreiche "Zeugen" gibt, so gut es geht vermeiden.
Gruß Thomas
Elbianer
04.07.2012, 23:20
...neuer Tag, neues Schiff, neue Qualmwolke und wie man sieht, bin ich nicht der Einzige der es fotografiert.
Gruß Thomas
Ausstellungsschiff
05.07.2012, 07:58
Und wir sind heute Morgen auf der Kanalbrücke gefahren. Unten die Elbe, von der Brücke aus ein fantastischer Blick auf eine herrliche Landschaft! Das kriegt nicht jeder zu sehen, deshalb hab ich's für diejenigen, die da nicht hinkommen, fotografiert.
Viele Grüße und einen schönen Tag wünscht
Karin
Helge Berger
05.07.2012, 15:54
Hallo Zusammen,
nachdem ich eben mit steigendem Interesse die verschiedenen Beiträge zur aktuellen Situation in der Binnenschifffahrt gelesen haben steht für mich eines fest:
1. Alle wünschen sich verständlicher Weise eine positive Änderung der Situation...
2. Alle haben irgendwie irgendwelche Ideen...
3. Alle sind irgenwie bereit etwas dafür zu tun...
4. ....wo bleibt dann eine spürbare Veränderung??
Ich bin der Überzeugung, eine Veränderung ist nur darstellbar wenn jeder für sich seinen Kurs selbstkritisch überprüft, Schwächen im eigenen Bereich erkennt und ausfiltert, Stärken ausbaut und versucht weiter als bisher nach vorn zu schauen.
Wie auch immer - heute ist mehr als jemals zuvor kommunikatives und wirtschaftlich fundiertes Handeln gefragt!
Allein das erkennen einer Untiefe hilft nicht, Schuldzuweisungen gegenüber dem Verursacher der Untiefe helfen auch nicht....wenn ich auflaufe bin allein ich für meinen Kurs und die Konsequenzen verantwortlich....also liegt es an mir meinen Kurs zu ändern!
Ich weiß - in der Theorie alles ganz einfach....aber die Erfahrung zeigt mir das Veränderungen / Kurswechsel möglich sind - genauso wie im Anschluss spürbare Erleichterungen.
Beste Grüße aus dem Norden
Kawumm 68
07.07.2012, 20:20
Kurswechsel, Untiefe usw...
wenn man so sprechen möchte, zeige ich mal wie ich derzeit die deutsche Binnenschifffahrt sehe. Stellvertretend für die Binnenschifffahrt sehe ich ein tolles Segelschiff. Ein Viermaster oder gar Fünfmaster. Schön anzuschauen , beeindruckend-, traditionell und voller Erfahrung. Dieses Schiff steuert in einen schweren Sturm auf ein Riff zu. Die Besatzung, die Pattis, versuchen nun ihrerseits mit Butterbrotstüten Einfluss auf den Wind und damit den Kurs zu nehmen. Jeder für sich, einige mutige verlieren ihre Tütchen durch die Gischt und andere verstecken sich unter Deck. Keiner geht in die Wanten und der Kurs wird nicht geändert, es steuert weiter im Sturm auf das Riff zu. Mal sehen wer und wieviele gerettet werden und wer an dem Wrack verdienen wird.
Gruß Kawumm 68
Christian_G
09.07.2012, 12:39
Zum Thema Auftraggeber finden, Kontakte generieren, Marketing & Öffentlichkeitsarbeit aus meiner Sicht: Viele Möglichkeiten, gerade was die "neuen Medien" betrifft, werden einfach nicht genutzt.
Ein Beispiel: Anfang 2011 haben wir das Binnenschifffahrts-Branchenverzeichnis auf unserer Webseite umgestaltet und explizit auf die Möglichkeit eines kostenlosen Basiseintrags hingewiesen. Partikuliere sind bis heute darin kaum zu finden, landseitige Firmen aus der Branche dagegen schon. Dass der Basiseintrag kaum Anklang findet, mag auch mit den Einschränkungen gegenüber der kostenpflichtigen Variante zu tun haben. Aber selbst Anfragen, ob wir da etwas nachbessern können, ob es Sonderpreise für Partikuliere gibt o.ä., gab es nicht. Es wundert mich schon, wenn offensichtlich kein Interesse an vorhandenen Möglichkeiten besteht. Nun erreicht man darüber vielleicht nicht die breite Öffentlichkeit sondern auch eher ein fachinteressiertes oder fachkundiges Publikum, aber für den Einzelnen könnte es der Anfang einer Gesamt-Marketingstrategie sein.
Auch Social Media wird m.E. noch zu wenig genutzt. Eine kostenlose Facebook-Seite für das Schiff mit tollen Fotos, Leistungs- und Kontaktdaten ist schnell erstellt und vernetzt (gerne per Nachricht an mich). Da gibt es einige wenige Beispiele. Und auch das ist ein kostenloser Einstieg, wenn es nicht gleich die eigene Webseite sein muss (die dann ja auch erstmal gefunden werden will). In der Xing-Gruppe "Binnenschifffahrt" können Partikuliere ebenso Profil zeigen wie in anderen Gruppen ("Logistik", "Container" u.v.m), wo sich mögliche Geschäftspartner tummeln. Natürlich ist Social Media auch ein Zeitfresser, der unter Kontrolle gehalten werden muss. Überall aktiv zu sein, kann sich zeitlich niemand leisten. Aber mit einem hinterlegten Profil gefunden zu werden, ist machbar. Darüber hinaus gibt es ja auch noch spezielle Portale wie die (kostenpflichtige) Online-Frachtenbörse, auf die weiter oben angespielt wurde.
Und für "draußen": Wie viele Schiffer fahren denn wirklich mit diesen Heckscheiben-Aufklebern auf dem Auto durch die Gegend? Die Kosten dafür dürften sich auch in Grenzen halten...
Siehe Bilder:
Hallo Christian, du spricht mir aus der Seele. Und die Aufkleber sehe ich heute zum ersten Mal- die sind klasse.Wie du mit Recht schreibst. Kaum ein Schiffer hat sie auf seinem Auto.Die wären auch super auf der Rückseite der Roof oder am Dennebaum. Selbstvermarktung scheint wirklich nicht die Stärke der Schifffahrt zu sein.
Kawumm 68
11.07.2012, 20:57
Wenn ich dieses Thema beobachte komme ich zu dem Ergebnis: ohne Provokation keine Diskussion.
das wird nie eine Basis werden auf dem man etwas verändern wird
Gruß Kawumm 68
Flusspirat77
12.07.2012, 00:06
Moin!
@Christian
sind die Aufkleber 'ne Eigenkreation? Die würden sich bei mir aufm Auto auch gut machen..
Gruß Stephan
Von Julie Dutkowski
Heidelberg/Karlsruhe. Aus Sicht von Experten kann die Schifffahrt für den Warentransport der Zukunft eine Schlüsselrolle spielen. "Wir sehen ein enormes Wachstumspotenzial", sagte Rainer Schäfer, Präsident des Bundesverbandes Öffentlicher Binnenhäfen. "Voraussetzung ist aber, dass die derzeitigen Engpässe beim An- und Abtransport zu den Häfen beseitigt werden", betonte er vor dem 3. Internationalen Hafenkongress, der am Donnerstag und Freitag in Karlsruhe stattfindet.
Während der Rhein "gut aufgestellt" ist, stockt es beim Neckar. Damit der nicht den Anschluss und damit an Bedeutung verliert, müssen die Schleusen ausgebaut werden. "Unsere Schleusen vertragen Schiffe bis zu einer Länge von 105 Metern. Doch immer mehr Schiffe sind bis zu 135 Meter lang", erläutert Rüdiger Englert, stellvertretender Amtsleiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) Heidelberg, die Problematik.
Die Schleusen entlang des unteren Neckars, zwischen Mannheim und Heilbronn, sind in die Jahre gekommen. "Die Bauwerke sind sehr alt, oft aus den 20er Jahren", sagt Englert. Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen könne man die Kammern verlängern. "Damit würden wir den Neckar wieder erreichbar machen." Auch für Björn Berlenbach, Leiter des Amts für Neckarausbau in Heidelberg, ist klar: Das könne "mit ganz wenig Geld" geschehen. In Feudenheim etwa gibt es bereits eine lange Kammer aus den 70ern. Eine zweite könne im Zuge der Sanierung 2013 dazukommen.
Für Baden-Württemberg ist der Neckar unheimlich wichtig, sagt Englert. "Da es, wie beim Rhein, kaum Durchgangsverkehr gibt. Es geht nur rein oder raus. Damit bleibt die Wertschöpfung immer in der Region", erklärt er. Etwa wenn Salz von den Salzwerken in Heilbronn zur BASF nach Ludwigshafen transportiert werde. Oder teure Maschinen von Daimler Benz in Stuttgart auf dem Seeweg nach Amsterdam gehen. "Da hängen Arbeitsplätze dran", macht Englert deutlich.
Bei der Reihenfolge der Sanierungen werde danach geschaut, "wo die Kammern am sanierungsbedürftigsten sind", so der stellvertretende Amtsleiter. So ist nach Feudenheim die Schleuse in Kochendorf bei Heilbronn dran. Hier könne 2014 begonnen werden. Es gibt einen klaren Zeitablauf, sagt Berlenbach. Bis 2020, sollen alle Schleusen saniert sein.
Mit der Inbetriebnahme des Containerhafens in Heilbronn wird der laut Englert ohnehin schon "wichtigste Hafen entlang des unteren Neckars" noch an Bedeutung gewinnen. Bis 2016 soll das Terminal auf 45 000 Quadratmeter erweitert werden. Dann können jährlich 52 000 Container umgeschlagen werden. Bis 2016 wird es auch für Ladenburg interessant. Bis dahin soll laut Berlenbach die Wendestelle für Schiffe mit 135 Metern Länge fertiggestellt werden. Davon profitieren die am Neckar ansässigen Firmen BK Giulini und Jungbunzlauer.
Immer mehr Firmen setzen auf die Schifffahrt. Prognosen gehen davon aus, dass sich der Güterumschlag in Seehäfen wie Rotterdam bis 2030 verdreifachen dürfte. Ein Großteil der Waren dürfte durch Deutschland transportiert werden. "Straße und Schiene können diese Mengen nicht mehr aufnehmen. Da muss die Wasserstraße helfen", ist Binnenhäfen-Präsident Schäfer überzeugt.
Der Bund müsse an der Vereinbarung festhalten, die Schleusen bis nach Plochingen auszubauen, sagte SPD-Verkehrsexperte Hans-Martin Haller. Auch Englert hält Plochingen für wichtig. "Von dort kommt das Kerosin für den Stuttgarter Flughafen", erklärt er.
Für Englert ist klar: "Die Binnenschifffahrt ist leise, sicher und umweltverträglich." Hier in der Region, in der die Autobahnen A 6 und A 81 entlang des Neckars verliefen, wäre der "tägliche Verkehrsinfarkt" vermeidbar. Gerade Massenware wie Kies, Kohle oder auch der Containertransport könnte von der Schifffahrt aufgefangen werden. "Damit ließen sich gut eine halbe Million Lkw-Fahrten einsparen. Da ist sogar noch Potenzial nach oben."
Quelle RNZ
Man braucht den Glauben an sich selbst nicht verlieren- man muß seine Chancen nutzen. So unwichtig und schlecht wie es manche hie beschreiben ist die Schifffahrt wohl doch nicht !!
Christian_G
16.07.2012, 10:06
Hallo Stephan,
sorry dass ich jetzt erst antworte, auch andere haben inzwischen gefragt. Hier mein Bonapart-Artikel (http://www.bonapart.de/nachrichten/beitrag/das-binnenschiff-auf-der-heckscheibe-imagepflege-mit-autowerbung.html) über die Entstehung der Aufkleber. Dort ist auch die Webseite des Partikuliers verlinkt, von dem die Aufkleber stammen. Seine Kontaktdaten stehen in seinem Impressum. Gerne einen schönen Gruß von mir ausrichten :wink:
Viele Grüße
Christian
Kawumm 68
16.07.2012, 10:27
Eine Verdreifachung des Güterverkehrsaufkommen?????? Wahnsinn!?! Sollten wir nicht erst die Verdoppelung bis 2015 erreichen die uns vor 5 oder 10 Jahren von den Experten vorhergesagt wurden?
Ich bin ganz ehrlich und sage, dass ich nicht so gut informiert bin. Aber kann mir jemand 15 Betriebe nennen die wesentliche Mengen auf das Binnenschiff, von Schiene oder Strasse kommend, verlagert haben? Ich kenne 3, also bleiben noch 12 Betriebe.
Um ein möglich genaues Bild zu bekommen und dies auch auswerten und zu beurteilen können sollten auch Betriebe aufgeführt werden, welche der Binnenschifffahrt den Rücken gekehrt haben.
Kawumm 68
Jürgen F.
16.07.2012, 15:09
Was die Aufkleber angeht: Warum können wir nicht hier im Forum mal eine Werbeaktion dafür starten??? Ich bin davon überzeugt, die würden weg gehen wie warme Semmeln. Ich würde den gerne auf meine Heckscheibe kleben.
Schöne Grüße
Jürgen F.
@Kawumm - warum mußt du selbst die possitiven Äusserungen von Ploitikern auch noch hinterfragen- nutzt doch mal die Chance wenn Politiker schon auf eurer Seite sind. Der "negativ Grünen" hast du gleich alles geglaubt anstatt sie vom Gegenteil zu überzeugen!
Mich persönlich interessieren die Betriebe die der Schifffahrt den Rücken gekehrt haben zunächst nicht, sondern die, die man dazugewinnt oder die, die es sich nun doch wieder anders überlegen und zurückkehren wollen wenn die Infrastruktur stimmt.
Hier sind nun zwei Herren , Engelert und Haller , die die Schifffahrt positiv darstellen und an deren Aussagen man sich mit der Werbung heften kann. Aber wenn einer der beiden hier im Forum liest wird er denken: " Was mach ich mich für die Schifffahrt stark wenn sich die Schiffer selbst in Frage stellen" bzw. " Hab ich mich zu weit aus dem Fenster gelehnt mit den Vorteilen der Schifffahrt-die Schiffer selbst schreiben ja hier ständig wie schlecht sie sind und welche Nachteile die Schifffahrt hat".
Oben steht es,von Politiker nach aussen getragen, schwarz auf weiß: Das Schiff hat klare Vorteile und muß helfen einen Verkehrsinfarkt zu vermeiden- Also: Ihr seit wer - hängt euch mit possitiven Argumenten mit ins Zeug.Gewinnt die Verlader zurück. Dann klappt das auch wieder mit der Schifffahrt !!
Ausstellungsschiff
16.07.2012, 21:42
Jetzt brauche ich Kawumm nicht mehr zu schreiben! :tongue:
Genau das waren auch meine Gedanken
Einen schönen Abend wünscht
Karin, aus dem verregneten Meppen
Kawumm 68
17.07.2012, 10:24
ja ja ja,
ihr solltet aber alle bedenken, dass wenn man mit Zahlen argumentieren will die auf Wunschdenken und nicht der Realität basieren, eher an Glaubwürdigkeit verliert als gewinnt.
Alle investitionen in wesentliche Wasserbauprojekte, z.B. Projekt 17, wurden mit positiven Prognosen der Güterverkehrsaufkommen begründet. Eine Verdopplung wurde vohergesagt. Ich will jetzt nicht aufzählen und deutlich machen in wie weit diese Prognosen verfehlt worden sind. Die Entscheidungsträger, und das sollten wir uns alle vor Augen führen, gehen nach Statistiken. Die Verantwortlichen fällen ihre Entscheidungen zunächst nach dem vorhandenen Geld, dann erst geht man den Forderungen der Industrie und danach den Forderungen der Binnenschifffahrt nach.
Wenn wir jetzt von Verdreifachung reden,......... naja ich muss das nicht weiter kommentieren.
Wir müssen offen mit unseren Nachteilen Umgehen, denn nur dann werden unsere Vorteile sichtbarer und schliesslich umsetzbarer.
Uns sollte klar sein, dass wir für den Empfänger in den Gesamtkosten eben nicht immer die billigste Variante sind. Es ist vielleicht nicht immer von Vorteil wenn man große Mengen bestellt und diese bezahlen und umständlich lagern muss. Ich denke, dass man in einer möglichen Neuaufstellung der Schifffahrt, das ganze von Land aus sehen sollte. Denn da kommt das Geld her. Abgesehen von den Rennstrecken und Massengutlinien(z.B. Dbg) sollten wir auf höchsten Niveau aggieren. Das bedeutet den höchstmöglichen Umweltstandarts und den höchstmöglichen Sicherheitsstandarts zu entsprechen. In allem, obwohl schon sehr hoch, ist noch Potential. Wenn wir weiter daran arbeiten kann, da der Umweltgedanke immer mehr an Wichtigkeit zunimmt, die Industrie nicht um uns herum, da wir so in der Werbung echte Argumente haben. Wir müssen so gut werden, dass man mit uns Werbung machen kann.
Schrottreife Schiffe mit noch interessanter Besatzung müssen wir raus drängen. Die freiwillige erhöhung der Standarts, z.B. neue Antriebe, könnte ein Weg sein.
Gruß Kawumm 68
Ach Helmut,
wenn du die Berichte von damals gelesen hättest, wüsttest du das ich nicht alles geglaubt habe. Aber ich habe erkannt wie die an Land ticken. Und die sehen uns eben anders. Basierend auf deren Informationen kommt man von Landseite auf solche Ergebnisse bzw Meinungen. Wenn ich es mal so formulieren darf, die Ursache aller verlorenen Schlachten sind Desinformation und falsche Einschätzungen der Gegner. Nur wenn wir akzeptieren wie der Gegenüber tick und was er denkt können wir am besten Einfluss in unserem Sinne nehmen.
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