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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kohle-Züge donnern durch die Stadt



binnenvaart
26.01.2013, 14:08
Das berichtete am Freitag der Bremer „Weser-Kurier“. Bislang war die Kohle per Binnenschiff an die Kaje des am Weserufer liegenden Kraftwerks geliefert worden.

Kohle-Züge donnern durch die Stadt (http://www.nwzonline.de/oldenburg/wirtschaft/kohle-zuege-donnern-durch-die-stadt_a_2,0,1068630377.html)

mainschnickel
26.01.2013, 18:23
Da freuen sich die Anwohner. Da ist bestimmt geschmiert worden mit Steuergelder: Bremen hängt in dem JWP Prestigeprojekt mit drin, deutsche Bahn bietet ein Sondertarif an und schon läuft die Sache. Schade natürlich dass man nicht mit 135m Schiffen nach Petershagen fahren kann, dann kriegt das Kraftwerk seine Kohle billiger wie die Bahn.

Bulli
26.01.2013, 18:51
Bin mal gespannt was jetzt aus den zwei Binnenschiffen wird? Es sind die Luna und Moni M die bis jetzt täglich die Kohle von Nordenham nach Farge bringen.Das Problem ist der Tiefgang nach Nordenham für die Seeschiffe 13m bei Hochwasser,klarer vorteil für den Tiefwasserhafen Whv. und keine Binnenschiffsanbindung,das nutzt die Bahn sofort aus zu ihren Vorteil.
Gruss Bulli

Reinier D
26.01.2013, 20:36
Schade natürlich dass man nicht mit 135m Schiffen nach Petershagen fahren kann, dann kriegt das Kraftwerk seine Kohle billiger wie die Bahn.

:wink: Hallo Josef

Das Probleem ist nicht der Weser aber der Nordsee van Wilhelmshaven nach der Wesermundung, dann musst man die Kohle per Kumo Fahren. Von dar das die 135 meter schiffen, auch wenn die wohl nach Petershagen konnte Fahren es nicht billiger macht konnte.

mfg :captain: Reinier

Werner Hergarten
27.01.2013, 15:55
Das Problem ist wieder hausgemacht, leere Kohlenzüge durch die Stadt nach WHV und beladen zurück, mehrmals am Tag! Wie in dem Beitrag vorher berichtet, umladen auf Feederschiffe, die auch bis Bremen fahren können, daß wäre eine Alternative! Ich kenne die Logistik des neuen Tiefwasserhafens nicht, aber die DB war wahrscheinlich eine der ersten und hat sich das mit den Transportaufträgen in Zusammenarbeit mit dem Energieversorger erstmal gesichert, da wurden im Vorfeld schon Verträge abgeschlossen?
Für Binnenschiffe gibt es auch einen Schleichweg quer rüber nach Bremerhaven (Name des Seeweges habe ich momentan nicht), aber nur bedingt nutzbar.

Viele Grüße

Werner

Unregistriert
03.04.2013, 12:06
Hier kämpft wohl jeder für "sein" Interessengebiet.

Mal einige Fakten:
- Die Deutsche Bahn hat damit gar nichts zu tun, gefahren werden die Züge durch einen Mitbewerber
- Wenn man denn schon meint, Kohle vom anderen Ende der Welt holen zu müssen, muß man den gesamten Transportweg ansehen. Und es ist nun einmal billiger und wahrscheinlich auch umweltfreundlicher (zumindest, was den Abgasausstoß angeht), die Kohle den weiten Weg mit Capesize-Schiffen zu fahren, die nun einmal nur bis zur Niedersachsenbrücke (und nicht den JWP) können. Das dort GDF-Suez schon ein Kraftwerk betreibt, das noch erweitert wird, ist wohl nicht dem Unternehmen anzulasten. Ein weiterer Grund, die dortigen Möglichkeiten zum löschen und Weitertransport der Kohle zu erweitern.
- es ist eben einfach, billiger und schneller, die Kohle mit der Bahn weiter zu transportieren. So ist es bis zur Umstellung auf Importkohle vor 13 Jahren ca. 80 Jahre so gemacht worden.
- Es wird so getan, als ob das alles neu wäre für Bremen-Nord. Tatsache ist, das die FVE bis in die 90er Jahre eine "große" Privatbahn war mit vielen, schweren Zügen. Werften, BWK, Kraftwerk, Bundeswehr, früher sogar noch die Army, das größte unterirdische Tanklager der Welt - da kam was zusammen. Nur durch den Struktur- u. politischen Wandel ist die Bahn für nicht einmal 10 Jahre in einen Dornröschenschlaf verfallen.
- Die Anwohner übertreiben einfach mächtig. Wer dort oben in der Nähe einer Hauptstraße wohnt, hat absolut mehr zu leiden. Aber gegen Autoverkehr kann man ja nicht so einfach sein, wenn man seinen SUV oder sonstige teure Blechkiste in der Garage hat.
- Übrigens wird m. Wissens nach trotzdem noch etwas übers Wasser angeliefert. Habe aber keine wirklich sichere Quelle dazu.

Gruß
Ein Eisenbahnfreund, der aber meint, objektiv zu sein.

Padler
04.04.2013, 10:28
Hallo Eisenbahnfreund



Hier kämpft wohl jeder für "sein" Interessengebiet.


Und das wundert dich?
Du bist hier im Binnenschifferforum!
Klar kann ich auch ins Eisenbahnerforum Beiträge pro Binnenschifffahrt schreiben,
aber dafür fehlt mir leider die Zeit.



Die Deutsche Bahn hat damit gar nichts zu tun, gefahren werden die Züge durch einen Mitbewerber


Welches Unternehmen genau jetzt der Frachtführer ist,
mag für dich wichtig sein.
Für uns Binnenschiffer ist allein die Tatsache,
dass ein bestehender Verkehr vom Wasser auf die Schiene verlagert wurde/wird wichtiger.

Im allgemeinen Sprachgebrauch ist es noch durchaus üblich
alle Bahnunternehmen mit Deutsche Bahn zu betitteln,
hieran ist m.E. aber die DB AG selber schuld.



Wenn man denn schon meint, Kohle vom anderen Ende der Welt holen zu müssen, muß man den gesamten Transportweg ansehen. Und es ist nun einmal billiger und wahrscheinlich auch umweltfreundlicher (zumindest, was den Abgasausstoß angeht), die Kohle den weiten Weg mit Capesize-Schiffen zu fahren, die nun einmal nur bis zur Niedersachsenbrücke (und nicht den JWP) können. Das dort GDF-Suez schon ein Kraftwerk betreibt, das noch erweitert wird, ist wohl nicht dem Unternehmen anzulasten. Ein weiterer Grund, die dortigen Möglichkeiten zum löschen und Weitertransport der Kohle zu erweitern.


Hier gebe ich dir Recht,
alldings wäre ein Schiffstransport von WHV nach Farge auch möglich,
und hierbei würden die Anwohner der Bahntrassen eben nicht belastet.



es ist eben einfach, billiger und schneller, die Kohle mit der Bahn weiter zu transportieren.


Wenn es einen Binnenschiffsanschluss in WHV gäbe,
waren wohlmöglich auch die Transportkosten noch geringer.

Und es mag auch sein,
dass der reine Transport schneller wäre,
aber auch die Schifffahrt kann JUST-IN-TIME liefern,
man muss es nur rechtzeitig losschicken. (übrigens bei allen Verkehrsträgern)

Und wenn mal eben 120.000 t Kohle von WHV nach Farge zu transportieren ist,
muss eh eine gewisse Zwischenlagerung und zusätzlicher Umschlag stattfinden.
Auch bei einem Transport über die Schiene.



Es wird so getan, als ob das alles neu wäre für Bremen-Nord. Tatsache ist, das die FVE bis in die 90er Jahre eine "große" Privatbahn war mit vielen, schweren Zügen. Werften, BWK, Kraftwerk, Bundeswehr, früher sogar noch die Army, das größte unterirdische Tanklager der Welt - da kam was zusammen. Nur durch den Struktur- u. politischen Wandel ist die Bahn für nicht einmal 10 Jahre in einen Dornröschenschlaf verfallen.


Was dort früher die Anwohner belastet hat ist doch gar nicht so wichtig,
aber jetzt werden die Anwohner halt unnötigerweise belastet.
Und nicht nur in Bremen-Nord sondern z.B. auch in Oldenburg,
die bei einem Schiffstransport damit überhaupt nichts am Hut hätten.



Die Anwohner übertreiben einfach mächtig. Wer dort oben in der Nähe einer Hauptstraße wohnt, hat absolut mehr zu leiden. Aber gegen Autoverkehr kann man ja nicht so einfach sein, wenn man seinen SUV oder sonstige teure Blechkiste in der Garage hat.


Bei dieser Aussage dürftest du kein Auto haben,
wohnst direkt neben einem Bahnhof und erledigst den Rest mit einer Draisine ;-)



Ein Eisenbahnfreund, der aber meint, objektiv zu sein.
Antwort eines Binnenschiffers,
der wohl nicht ganz objektiv ist.


VG Padler

Helmut
04.04.2013, 12:59
Es ist doch wie immer: Die Bahn wird zur Belastung für die Anwohner und die Schifffahrt wird kaum oder gar nicht bei event. möglichen Verlagerungen berücksichtigt. Siehe Mittelrheintal. Hier gibt es eine Bürgerinitiative gegen Bahnlärm. Anstatt durch Verlagerung der Ladung der Kohle-Ganzzüge für die Kraftwerke an Rhein,Main und Neckar oder die Heizölzüge auf das ruhige Schiff,die Strecke zu entlasten plant der Bund unnötige und teure Schallschutzmaßnahmen und eine event. neue Strecke ausserhalb des Rheintals für den Güterverkehr (die Umweltschäden durch Geländeverbau und Lärm lassen grüßen). Eigentlich absurt, wenn man bedenkt das im Nachbarland Niederlande gerade ein Projekt zur Beförderung von Palettenware auf dem Schiff läuft und in Frankreich (Paris) ein großer Supermarktkettenbetreiber seine Ware zur Entlastung der Bürger mit dem Schiff an einen zentralen Ort in Paris bringen lässt um dann die Wechselpritschen auf die LKW's zu stellen. Begründung: kostengünstiger als mit dem LKW quer durch Paris und umweltfreundlicher wegen der dadurch entfallenden Lärm- und Abgasbelastung direkt in den Wohngebieten. Scheint ja überall zu gehen nur bei uns nicht.<br>
<br>
Helmut, der 1,5 km von der Bahn wegwohnt und sie trotzdem stärker hört als das Schiff (ca 500 m entfernt).

Schorsezinke
17.09.2013, 20:00
So die Moni M und auch die Luna sind wieder im Kohlependelverkehr Nordenham - Kraftwerk Farge unterwegs! :super:

Schorsezinke
17.09.2013, 20:12
http://www.radiobremen.de/mediathek/index.html?id=82674 , http://www.radiobremen.de/mediathek/index.html?id=82855 , http://www.radiobremen.de/mediathek/index.html?id=85753 kleine infofilme von Buten und Binnen über die Kohlezüge