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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kraljica Marija - PSRD / Baujahr 1873



helmut1972
04.03.2013, 21:21
Schiffsdaten

Name: KRALJICA MARIJA
Ex-Name: Vesta (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?105729-Vesta-PSRD-Baujahr-1873-DDSG&p=416868#post416868)
gemeldet in: Beograd
Nationalität: Jugoslawien

Länge über Alles: 65,53 m
Breite über Radkasten: 12,45 m
Breite auf Spant: 6,10 m

Maschinenleistung: 525 PSi, Dampf Compound Maschine

Baujahr: 1873
erbaut in: :hu:
Bauwerft: Obuda

Schwesternschiff: IRIS

Verlauf:
1847 gebaut als VESTA für die I.DDSG
1918 Abgabe an des SHS-Staat dort als KRALJICA MARIJA in Betrieb
1941 als LJUBLJANA in Fahrt
1944 in der oberen Save durch Kriegseinwirkung ausgebrannt

Hallo
Wieder etwas aus der historischen Donauschifffahrt!

Datenquelle: Fachbuch ,,Vom Raddampfer zum Schubverband“ DI Scherer Hans
Datenquelle: Ungarisches Hajoregiszter

Foto stammt aus einer Sammlung die ich erhalten habe. mfG helmut1972

helmut1972
02.04.2014, 20:19
Hallo!

Hier das Dampfschiff im Tarnanstrich beim Transport zu Tal von Wehrmachtseinheiten in der Kataraktenstrecke.

Die alten Fotos habe ich erworben, Aufnahmezeitpunkt etwa 1940. mfG helmut1972

danubenews
14.10.2023, 22:25
Name:
KRALJICA MARIJA (Königin Marie)
Typ: PSD
Reederei: SOR (?)
Werft: Óbuda, Bp.
für: DDSG
Baujahr: 1873
L: 65,53 m B: 6,10/12,45 m, H: 2,44 m

Maschine
Baujahr: 1873
Ort: Fiume
Leistung: 520 PS

1873 für die DDSG auf der konzerneigenen Werft Óbuda gebaut. Name: VESTA; 1918 an SHS abgegeben; neuer Name LJUBLJANA, ab etwa 1928 KRALJICA MARIJA, JRB;
1941 keine Auflistung bei SOR (Südostreederei) bzw. "Komm. Leiter"; aber als KRALJICA MARIJA im Einsatz (vgl. Fotodokument);
weiterer Verbleib noch unbekannt.
(auf Bildunterschriften findet sich der Hinweis, dass die auf dem Foto dokumentierten Soldaten ggfs. Partisanen seien; ist eher unwahrscheinlich, da die Binnenschiffe der jugoslawischen Reedereien "deutschen Zwecken" zugeführt wurden. Also ggfs. Landser der Wehrmacht (?). Bei einem Soldaten ist eine Uniform zu erkennen.

Die Geschichte der SOR bzw. der Reederei "Komm. Leiter" ist immer noch nicht dargestellt. Erste Details:
1941 wurde durch den Bevollm. Kdr. General in Serbien ein Kommissarischer Leiter für die Donauflotte des Königreichs Jugoslawien eingesetzt. Dieser Leiter (Schötz) hatte die Aufgabe, diese Flotte schlagkräftig zu erhalten. Wichtigster Aspekt: "Sollte man den Serben auch nur die geringste Einflußnahme auf den Betrieb der JRB einräumen, würde dies sofort die stärkste Reaktion seitens der Kroaten und anderer Nachfolgestaaten hervorrufen".
Schötz übergab per 1. Mai 1942 alle Zugschiffe, Motorfrachtschiffe, Schlepp- und Tankkähne der JRB und SBD der SOR (Südost-Reederei G.m.b.H. - eine Gründung der Reichswerke AG für Binnenschiffahrt) in Miete. Die Flotte bestand am 15. Mai 1942 aus 1 Motorboot (KATARINA HARLE), 35 Zugschiffen mit 17 015 PS, einem Güterschiff mit 760 PS und 612 Eichtonnen, 320 Güterkähnen mit 200 221 t Eichgewicht und 57 Tankkähnen mit 42 426 t Eichgewicht.
Die Anschrift der SOR war: SOR, Wien III, Hintere Zollamtsstraße 1, (DDSG-Adresse)
Die Arbeitsverträge der jugoslawischen Mitarbeiter/Besatzungen hatten Bestand und wurden weitergeführt.
Für 1943 gibt es für die SOR sogar Leistungszahlen:
Befördrung von
Getreide 136 480 t
Massengut 467 890 t
Stückgut 152 525 t
Tankverkehr 125 348 t

zus. 882 243 t
Im Schiffdienst waren 1 546 Personen aktiv, 61 Angestelle im Landdienst (Wien und Belgrad), von der DDSG beigestellt 6 Bedienstete

Lage 1945:
Von der SOR wurden bis zum Kriegende ins Reichsgebiet verbracht:
199 Schleppschiffe (Kähne)
22 Zugschiffe
20 Tankkähne

Durch Feindeinwirkung zerstört:
12 Schleppschiffe (Kähne für Trockenfracht)
3 Zugschiffe
1 Tankkahn


Erster Bericht.

Klaus Heilmeier

RST
15.10.2023, 14:24
Die Geschichte der SOR bzw. der Reederei "Komm. Leiter" ist immer noch nicht dargestellt. Erste Details:
1941 wurde durch den Bevollm. Kdr. General in Serbien ein Kommissarischer Leiter für die Donauflotte des Königreichs Jugoslawien eingesetzt. Dieser Leiter (Schötz) hatte die Aufgabe, diese Flotte schlagkräftig zu erhalten. Wichtigster Aspekt: "Sollte man den Serben auch nur die geringste Einflußnahme auf den Betrieb der JRB einräumen, würde dies sofort die stärkste Reaktion seitens der Kroaten und anderer Nachfolgestaaten hervorrufen".

Moin Klaus,

ich bin zwar neu hier, denke aber, dass das nicht der Hauptgrund war. Soweit ich mich erinnere, war die JRP in Staatsbesitz. Bedeutet, dass ihr Fahrzeugbestand jederzeit beschlagnahmt bzw. als Prise genommen werden konnte als Eigentum einer kriegführenden Partei. Das hätte jegliche Einflußnahme der Serben ausgeschlossen. Das Hauptproblem war hier der Fahrzeugbestand, der hauptsächlich aus ehemals dt., österr. und ungar. Fahrzeugen bestand, die nach dem 1. Weltkrieg an Jugoslawien abgegeben werden mußten. Diese hätten bei einer Beschlagnahmung an die ehemaligen Eigentümer zurückgegeben werden müssen. Und um hier einer stärkeren Einflußnahme der Ungarn entgegen zu wirken und eine Aufteilung der Flotte zu verhindern, wurde der Fahrzeugbestand, incl. der anderen (meist jüd. Gesellschaften) dem Komm. Leiter übergeben und eine Rückgabe bzw. Aufteilung der Fahrzeuge auf nach dem Krieg verschoben.

Grüße
René