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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Flusskreuzfahrten sind nicht trendy



Robert67
03.05.2013, 15:20
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/viking-flusskreuzfahrten-gibt-geschaeft-in-deutschland-auf-a-897654.html


Ich habe mich eh schon gewundert, wie die die ganzen neuen Flusskreuzer mit Gästen füllen wollen.
Nun wird es sicher spannend, es wird wohl eine deutliche Marktbereinigung geben.

Mignon 600
03.05.2013, 15:37
Hallo,

wie bitte soll dies zu verstehen sein? Minus 5,4 %, auf welcher Basis gerechnet??? Es gibt nur einen Kuchen ( Passagiere) und von diesem möchten die Veranstalter jeweils das größte Stück haben. Immer mehr neue Schiffe, auch mit neuen Konzepten, nicht so wie in der Seefahrt, jedoch auch innovativ drängen auf den europäischen Markt.....
Und es werden nicht weniger....
Schaut euch Phoenix, Nicko und Co an....... Stabile Buchungszahlen und immer mehr Schiffe in allen Preissegmenten.....
Und wenn Viking seine "Longships" nicht voll bekommen, gehen auch die wieder auf den europäischen Markt, alles schon dagewesen.....
Gruss MIG

Stadt_Aschaffenburg
03.05.2013, 17:58
Hi,

komisch nur, daß das andere Unternehmen ganz anders bewerten und richtig Geld in neue Schiffe investieren. Ich würde mal eher sagen, da hat Viking sich verdrängen lassen, dumm gelaufen!

LG
Micha

Mignon 600
03.05.2013, 18:15
Na ja Micha,

Viking hat und ist am investieren... ob es aufgeht ist die andere Frage......

Gruss Rainer

Rolf
03.05.2013, 18:45
Hi,

spätestens wenn der Dollar absackt geht das tierisch in die Hose. Dann bleiben die kurzhosigen Baseball-Cap-Rentner aus.

Gruß
Rolf

Radarpilot
03.05.2013, 18:59
Moin moin, die Fahrgäste werden durch die Nachtfahrten verärgert. Die meisten wollen am Tag die Landschaft sehen, die Unternehmen wollen aber Stadtbesichtigungen verkaufen. Ansonsten ist der Trend stark aufwärts und kaum aufzuhalten. Der Preis regelt nicht alles. Allzeit "Gute Fahrt" Radarpilot / Rolf

Mignon 600
03.05.2013, 19:23
Na Herr Karmieneke,

so pauschal ist die nicht zu bewerten! Es gibt einige Anbieter die auch tagsüber fahren und nicht nur nachts. Der Trend ist ja laut erstem Beitrag eben nicht aufwärts. Darum fragte ich auf was die minus 5,4 % basieren. Fahrgastaufkommen oder Umsatz???

Und der Preis regelt doch alles!!

Mfg Rainer

Robert67
03.05.2013, 19:49
Und der Preis regelt doch alles!!

Mfg Rainer

Der Preis kann nicht alles regeln.
Auf der Seite von Viking machen sie 50% Nachlass.

Also für rund 1000€ die Reise pro Nase geht es los.
Es gibt aber eine Grenze, unter der das dann sich nicht rechnet.

Also 40 Gäste werden nicht reichen, bei 40 Mann Besatzung, Treibstoff, Investitionskosten, Unterhalt usw.

Nachtrag:
Im Kleingedruckten steht, unter 80 Pax kann die Reise ausfallen.

Stadt_Aschaffenburg
03.05.2013, 20:45
Hi,

mal von den Fahrzeiten abgesehen, was ich nicht verstehe: die müssen doch eine Marktananalyse gemacht haben, bevor sie die ganzen Neubauten in Auftrag gegeben haben. Wo sind denn die Gäste hin, die da prognostiziert wurden? Und wie kann man denn NICHT in finanziellen Schwierigkeiten sein, wenn man solche Verbindlichkeiten hat und dann kommen die zahlenden Fahrgäste nicht? Und wie soll denn das ausgehen? Wo sollen die Schiffe denn dann hin? Wollen die nur noch auf der Donau fahren oder wollen die nur noch in den Niederlanden Passagiere einladen und durch Deutschland einfach durchfahren? Irgendwie verstehe ich den ganzen Beitrag nicht und das fängt schon damit an, daß angeblich auf einmal die Zahlen so in den Keller gehen nach all dem Getöse der letzten Jahre, daß die Kabinenschifffahrt so im Aufschwund sein soll...

LG
Micha

Mignon 600
03.05.2013, 23:09
Micha !

Das meinte ich. Die Prognosen. Ich erlaube mir hier mal Robert rauszustellen... Deine zeit ist lange her. Da gab es noch DM...
In München freut ma sich...

Gruss MIG

Stadtplaner
04.05.2013, 11:32
Hallo Zusammen,

ich glaube ich kann etwas Licht ins Dunkel der Zahlen bringen, denn ich beschäftige mich seit ca. 3 Jahre mit dieser Zielgruppe, derzeit im Rahmen einer Promotion an der Universität in Karlsruhe.
Die genannten Zahlen beziehen sich auf eine Studie des Deutschen Reiseverbandes (DRV), der jährlich bei (fast) allen deutschen Veranstaltern die Zahlen zum Kreuzfahrtenmarkt (Hochsee und Fluss) abfragt. Dort kann man nachlesen, dass 2012 (436.628) weniger Passagiere als im Jahr 2011 (461.695) eine Flusskreuzfahrt gemacht haben. Das ist der Verlust von 5,4%. Allerdings ist zu beachten, dass diese absoluten Zahlen vorher seit mindestens 10 Jahren kontinuierlich und rasant gestiegen sind. Z.B. 2001 waren es nur 216.252, im Jahre 2006 insgesamt 310.655 Fahrgäste.
Quelle: Schüßler, Otto (2012/2013): Der Kreuzfahrtenmarkt Deutschland 2011 bzw. 2012. Die exklusive DRV-Branchenanalyse. 1 Band. Berlin: DRV Deutscher ReiseVerband e.V.

Die Zahlen sind sehr interessant, weisen aber für meine Arbeit bzw. für diese Diskussion einen Nachteil auf: Sie beziehen sich eben ausschließlich auf den deutschen Markt, der aber Schätzungen zufolge nur ca. 50% (?) auf den Flüssen ausmacht. Für den internationalen Markt habe ich bisher keine bis sehr wenige belastbare Quellen finden können. Von Patrick Clark (Avalon Waterways) wurden für 2012 350.000 Passagiere aus dem englischsprachigen Markt geschätzt, Tendenz steigend (ca. 10% pro Jahr) seit 2004. (Aussage in einem Online-Artikel von TravelWeekly, Autor Michelle Baran, 21.März 2012) Was es außerdem gibt sind Veröffentlichungen einzelner Städte (z.B. Amsterdam, Koblenz, Würzburg, Nürnberg, Passau etc.), die aber oft nur die Zahl der Anläufe nennen. In Passau sind beispielsweise in 2013 2.240 Kreuzfahrtschiffe mit voraussichtlich 240.000 Passagieren gemeldet, 1992 waren es noch 181 Anlegungen mit 17.000 Passagieren. (Quelle: Webseite der Stadtwerke Passau).
Eine Analyse aufgrund der „deutschen“ Zahlen fällt daher viel zu kurz aus, da ja gerade die internationalen Veranstalter derzeit expandieren. Ich habe durch meine Arbeit mit vielen Städten (Tourismusämtern) gesprochen, die gerne (mehr) Schiffe in ihre Stadt locken wollen. Daher versuche ich zwischen Veranstaltern und Städten zu vermitteln und als Stadtplaner eine räumlich optimale Situation für die Kreuzfahrer zu entwickeln und evtl. Kontakte zu Veranstaltern herzustellen. Darüber schreibe ich derzeit auch meine Promotion unter dem vorläufigen Titel „Einfluss der Stadtplanung auf die touristische Entwicklung der Flusskreuzfahrt in Europa“.
Soweit ein kurzer Überblick, wer mehr zu meiner Arbeit und zum Thema wissen will kann gerne auf meiner Webseite www.flussbahnhof.de (http://www.flussbahnhof.de) nachschauen und/oder mir eine Mail schicken! Ich freue mich über jeden Austausch zum Thema! :smile1:

Viele Grüße aus Koblenz-Ehrenbreitstein, Andreas