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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Oder - MS - 05038050



Oderaner
03.05.2013, 17:28
hier Mehrzweckschiff "ODER" beim bergen von Treibgut auf der Oder mit dem Verkehrssicherungsleichter DP 4047.

Schiffsdaten

Name: Oder

Zugehörigkeit zum:

WSA Eberswalde
ABz. Frankfurt / Oder

Länge: 14,97 m (nach Klasseerneuerung)
Breite: 4,20 m
Tiefgang: 0,80 m

Maschinenleistung: 180 PS
Maschine: Iveco N67

Baujahr: 1996
erbaut in: :d:
Bauwerft: Deutsche Binnenwerften Berlin, Malz

Einsatzgebiet Oder (vorrangig im ABz. Frankfurt (Oder) km 542-640)
Gruß von der Oder.

Werner Hergarten
04.05.2013, 17:18
Moin moin,

hier sind noch Unterlagen z.Zt. der Indienststellung:
Das Arbeitsschiff ODER wurde am 06. September 1996 auf der Werft Malz der Deutschen Binnenwerften Berlin GmbH von Frau Jana Rittershaus, einer Mitarbeiterin des Wasser- und Schiffahrtsamtes Magdeburg getauft und am 23. September 1996 an das Wasser- und Schiffahrtsamt Eberswalde übergeben.

Den Auftrag für den Bau des fast 15 m langen Arbeitsschiffes für das WSA Eberswalde erhielt die DBW Malz im September 1995(Bau Nr. 410) nach einer Ausschreibung durch die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) früher die ZSM. Die Konstruktionsunterlagen lieferte das Ingenieurbüro der DBW in Berlin. Das Arbeitsschiff ist der dritte Neubau eines Beschaffungsprogrammes der WSD Ost, Wasser- und Schiffahrtsamtes Magdeburg und speziell für dieses Einsatzgebiet ausgelegt; es wurden insgesamt drei Schiffe dieses "Typ Magdeburg" gebaut; die ODER ist die letzte dieser Bauserie und wird im Bereich Frankfurt/Oder des Wasser- und Schiffahrtsamtes Eberswalde eingesetzt. Zu den Aufgaben zählen u.a. Wassersicherungspeilungen für Bekanntmachungen der Fahrrinnentiefe, Verlegung und auch Wartung schwimmender Schiffahrtszeichen, Streckenkontrolle sowie weitere Transportaufgaben, Vorrichtungen für den Schubbetrieb sind vorhanden.

Beschreibung:
Die ODER wurde nach den Vorschriften des Germanischen Lloyd gebaut und auch klassifiziert. Ein Zertifikat der SUK für die Zone 4 wurde ausgestellt. Die Vorschriften der BSBG, BinSchUO und DIN Normen für den Schiffbau wurden beachtet. Der pontonförmige Schiffskörper wurde aus normalem Schiffbaustahl in Längsspantbauweise erstellt, die Aufbauten aus seewasserbeständigen Aluminium, durch ein Verbund-Schweißprofil verschweißt. Der Schiffsrumpf ist wie folgt unterteilt:

Unterdecksräume:
- achtern - Spt. 9: Rudermaschinenraum/Hilfsmaschinenraum, darin sind u.a. an Bb.-Seite ein Trinkwassertank, ein Fäkalientank sowie Elektroinstallationen und kleinere Aggregate enthalten. Diese Abteilung ist ganz achtern über eine auf der erhöhten Hauptdecksebene an Stb.-Seite angeordneten Luke zu betreten.
- Spt. 9 - Spt. 11½: ein Sanitärraum mit einem WC und Waschbecken, über einen Vorraum von dem darüberliegenden Aufenthaltsraum/Steuerhaus zu erreichen. Auf Spt. 11½ ist das wasserdichte Schott zum Maschinenraum angeordnet.
- Spt. 11½ - Spt. 25½: der Hauptmaschinenraum mit der 113 kW leistenden Maschine (die Abgasanlage führt durch die hintere Abteilung zum Heck), E-Schaltanlagen, einem Hydraulikaggregat. Auf Spant 22 ist an Bb-Seite ein Seekasten angeordnet, davor mittschiffs von Spant 23½ bis Spant 25½ der Treibstofftank. Die Stromversorgung erfolgt durch eine an der Hauptmaschine angehängte Lichtmaschine sowie den installierten Bordnetz-Batterien. Die Fundamentierung des an Stb.-Seite bei Spt. 21 angeordneten Krans greift in die Schiffsstruktur ein.
- Spant 25½ bis Spant 29, die vordere Leerzelle, die durch ein an Bb-Seite auf Spt. 26½ angeordnetes Mannloch betreten werden.

Hauptdeck:
- auf dem erhöhten achteren Hauptdeck sind ganz achtern die nach Vorschriften erforderlichen Verholeinrichtungen und Sicherheitsvorkehrungen angeordnet. Das Deckshaus mit der Unterkunft für den Tagesbetrieb ist für vier Personen ausgestattet -mit einer kleinen Küchenzeile an Bb-Seite und gegenüber den Sitzmöglichkeiten- im vorderen Bereich ist der Einmann-Steuerstand angeordnet. Vor dem Steuerhaus sind ab Spant 11½ Storeräume, ein Lüfterraum für die Maschinenraumzuluft und an Stb.-Seite ein Zugang in den Maschinenraum angeordnet, der Niedergang zur Hauptdecksebene befindet sich direkt daneben. Auf dem Arbeitsdeck, mittschiffs im Bereich von Spt. 15 - 17 befindet sich die Montageluke für die Hauptmaschine; davor ist an Stb.-Seite der Hydraulikkran angeordnet. Auf den vorderen "Deckshütten" sind Ablüftungen für die Unterdecksräume angebracht, darauf an Bb.-Seite die Ankerwinde und beidseitig die Verholeinrichtungen. Die hydraulisch zu betätigende Landeklappe vorne hat eine Tragfähigkeit von 2 t. Auf dem Steuerhaus ist der umlegbare Signalmast nach WSV-Norm angeordnet. Die Nachrüstung des Schiffes mit Radar- und Wendekreisanlage wurde vorgesehen; die Fixpunkthöhe beträgt 4,70 m über Basis bzw. 4,00 m über WL.

Hier sind einige Schiffsdaten zur Zeit der Indienststellung:
Schiffsname: ODER
Heimathafen: Eberswalde
Entwurf / ausschreibende Dienststelle: Bundesanstalt für Wasserbau (BAW)
Auftraggeber: WSA Magdeburg
Betreiber: WSA Eberswalde
ENI:
Bauwerft: DBW - Werft Malz
Bau Nr. 410
Gebaut in: D
Konstruktion: DBW - Werft Berlin
Bauaufsicht:
Klassifikation: Germanischer Lloyd
- Klassenzeichen: GL + 100 A4 I + MC I

Hauptabmessungen:
Länge über alles: 14,68 m
Lange (CWL): 13,30 m
Breite über alles: 4,16 m
Breite auf Spant: 4,00m
Seitenhöhe: 1,35 / 1,90 m
Tiefgang: ca.0,70 m
Freibord: ca. 0,65 m
Fixpunkt über Basis: 4,70 m
Fixpunkt über WL: 4,00 m
Tragfähigkeit:
Verdrängung: ca. 27 m³
Besatzung: 4 Personen

Schiffstechnik:
Hauptmaschine : 1 Cummins Typ 6 BT 5,9 M (K/C)
Maschinenleistung: 113 kW/2.500 U/min
Getriebe: Twin-Disk MG 506-1, i 2,5:1
Steuerung: 1 elekto-hydraulische Becker-Ruderanlage
Probefahrtsgeschwindigkeit:

Ausrüstung:
1 Atlas-Hydraulikkran Fa. Hydro Control, Typ AK 35.1, SWL 0,88 t/3,9 m – 0,54 t/5,09 m
1 Ankerwinde Fa. Rotzler, Typ LK 006/92 3060/7201, Zugkraft 7,9 kN/1. Lage

Literatur:
Schiffahrt und Technik 8-96, Seiten 44-45, Verfasser unbekannt
THB 06. September 1996

Nachtrag:
- viele weitere Recherchen
- vom WSA Magdeburg erhielt ich sehr viele Informationen, dafür möchte ich mich recht herzlich bedanken, denn diese haben sehr viel zur Erstellung dieses Beitrages beigetragen.

Ein Gruß aus Flensburg

Werner

Oderaner
05.05.2013, 13:14
Hallo Werner Hergarten,
hier ein paar Änderungen seit der Indienststellung: Achterschiff wurde schon 1997 für eine bessere Anströmung des Ruders verändert- Ziel nicht erreicht; Ruder wurde zur letzten Klasseverlängerung um 30% verlängert- bessere Ruderwirkung; Tiefgang von 0,70 m wurde nie erreicht- jetzt nach diversen Umbauten 0,78 m; auf Grund starker Kavitationsgeräusche (87 dB am Steuerstuhl) im Achterschiff hatte man versucht im Rahmen des Umbaus des Achterschiffes den Geräuschbereich zu minimieren- ohne Erfolg; durch Einbau eines separaten Drucklagers wurden die Geräusche des Getriebes (bisher Drucklager) minimiert; Ankerwinde wurde kurz nach Inbetriebnahme durch eine Handbetriebene von Fa. Siebert Eisenhüttenstadt getauscht; die Lenzausrüstung nach Gl- Vorschrift wurde entnommen und durch eine "mobile" Lenzpumpe ersetzt (erreicht BinSchUO- Vorschrift); Radar wurde 2005 nachgerüstet; Dieselgeneratorsatz (Jockel) Fa. Lombardini wurde 2007 nachgerüstet (Wasser/Luft gekühlt); Bugklappe wurde verlängert; Schubschultern wurde 2012 vergrößert- Verlängerung des Überwasserschiffes; Koppelwinden von der Fa. Siebert nachgerüstet.
Mich würde interessieren ob der Geräuschpegel durch Kavitation durch Einbau einer Düse wesentlich minimiert werden könnte? Vieleicht könnt Ihr mir Eure Erfahrungen senden?.
Gruß von der Oder.