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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Partikuliere! - Steht auf und wehrt Euch! Das Editorial im Schifffahrts-Magazin Nr. 04 / 2013



Sylvia
08.05.2013, 08:04
Ein Thema das alle angeht, deswegen stelle Ich es hier ein.
Viele liebe Grüße in alle Himmelsrichtungen
Sylvia

Das Editorial im Schifffahrts-Magazin Nr. 04 / 2013

Einer bestimmten Sorte „Befrachter“ muss das Handwerk gelegt werden - und die Partikuliere sollten sich nicht scheuen, deren Namen zu nennen, denn es handelt sich nicht um gute und ehrliche Befrachter.
Partikuliere! - Steht auf und wehrt Euch!

Martin Staats, Vorstand der Würzburger MSGeG und Vizepräsident des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt, bringt es in seinem Namensartikel auf den Seiten 6-7 dieser Ausgabe des Schifffahrts-Magazins auf den Punkt, wenn er sagt, dass es mit Volldampf in die Krise geht.
Für viele deutsche Partikuliere ist die Krise schon da.
Greifbar, schmerzhaft und zerstörend.
Lesen Sie hier das Editorial und den damit zusammenhängenden
Artikel von Martin Staats in voller Länge.
http://schifffahrt-online.de/pdfdaten/Schifffahrts-Magazin-Editorial.pdf

Proteus
08.05.2013, 08:28
Der eine Herr möchte seine Zeitung füllen und der andere Herr braucht nicht auf Befrachter oder Schifffahrtstreibende losgehen.
Wenn gewisse Transporte durch den Vorlauf von der Produktionsstätte zum Hafen und die Umschlaggebühren verteuert geliefert werden, bleibt die Frage, wer ist Scguld.
Wenn die Straßenbehörden noch ständig Genehmigungen für Schwerlansttransporte ausgeben, mit allen fadenscheinigen Gründen, macht es keinen Sinn, hier eine Diskussion zu führen.
Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.
Auch bei der MSG wurden in den vergangen Jahren die Schiffe vergrößert und Schiffseinheiten als Koppelverband erstellt. Warum?

Stadt_Aschaffenburg
08.05.2013, 10:07
Hallo,

einen um 8.28 Uhr gesendeten Gastbeitrag konnte ich leider nicht freischalten. Wenn man solche Meinungen hier vertreten will, sollte man sich wenigstens hier als User registrieren oder seinen Namen darunterschreiben. Aus dem Hinterhalt heraus geht sowas nicht!


Im übrigen bin ich fast komplett mit Herrn Staats einer Meinung, aber die "schwere Marktstörung" sehr wohl für längst gegeben.

Nur daraus kann resultieren, daß Partikuliere ihren Befrachtern gegenüber derart extrem in Abhängigkeitsverhältnisse geraten, daß es beinahe schon dem Grundsatz selbständigen Gewerbebetriebs widerspricht, daß selbst User dieses Forums, die hier schon seit Jahr und Tag zugange sind, sich von ihrem Befrachter den Mund verbieten lassen müssen - und zwar nicht nur in heiklen oder gar internen Themen, die wir hier von uns aus schon außen vor lassen, sondern selbst in allgemeinen Dingen.

Keiner wollte hier je die Hand beißen, die ihn füttert, aber manche haben sich vom Auftraggeber, der mit selbständigen Unternehmern als gleichberechtigten Partnern umgeht, zu Gutsherren entwickelt, ganz nach der Prämisse "knie nieder und küss den Ring"! Gerade in der Tankschifffahrt gibt es da einige hervorstechende Beispiele, aber wir sehen es auch in der Trockengüterschifffahrt.

Der Partikulier sitzt zwischen den Stühlen von Befrachter und Bank und betreibt dabei eigentlich längst kein Gewerbe mehr, sondern eher ein Glücksspiel. Jeder Ausfall, jede unvorhergesehene Schifffahrtssperre, jeder Schaden am Schiff, jede Unvorhergesehenheit kann den Ruin bedeuten. Reserven anzulegen ist aussichtslos, Kreditrahmen sind ausgenutzt, alles am Limit.

Es gibt einige Befrachter, die ihre Verantwortung im positiven Sinne nutzen, aber sehr viele geben den Druck von oben ungefiltert nach unten weiter und da ist es ihnen schnurzpiepe, wie es dem jahrelangen Geschäftspartner dabei geht.

Man muß Herrn Staats zugestehen, daß solche Dinge in der MSG fast nicht vorkommen können, dort feiert man gemeinsam und man spart auch bis zu einem gewissen Punkt gemeinsam. Sie ist auf gewisse Weise ein gesunder Mikrokosmos, der seinen Mitgliedern einen Kokon bietet, der viele äußere Einflüsse abhält. Das geht zwar auch zu einem gewissen Teil auf Kosten der Selbständigkeit, aber wer damit leben kann, kann sicherlich wesentlich ruhiger schlafen als jemand, der sich im Jahr 2013 auf dem freien Markt um Frachten bewerben muß.

Wie Herr Staats schon schreibt, gehören die Dinge endlich beim Namen genannt und den Opfern Alternativen aufgezeigt. Mir wäre es lieber, die halbe Flotte würde in den Hochofen fahren, als daß es so weitergeht, wie es im Moment ist. Der Haken ist nur: wenn wir hier ein Schiff auflegen, kommen von woanders 2 Neue und machen den Job.

Wie man es lösen kann? Ich weiß es auch nicht, aber totschweigen ist auch keine Lösung!

LG
Micha

flo81
08.05.2013, 19:48
Bevor dieses Thema wieder zum x-ten mal tot diskutiert wird und unterm Strich doch nichts bei rum kommt, kann man diesen Thread auch gleich löschen.MfGFlorian

Gernot Menke
09.05.2013, 06:59
Ein sehr guter Beitrag, Micha. Ein Patentrezept habe ich auch nicht - so einfach ist das nicht. Ich wollte nur mal einen Gedanken äußern, der trotz aller unübersehbaren Mißstände seltsamerweise immer noch tabu ist: den Gedanken nämlich, daß Wettbewerb alleine auch kein Allheilmittel ist. Die positiven Auswirkungen der MSG, die beschrieben werden, bestehen ja in einem Schutz vor zu viel Wettbewerb. Ob man den MSG`lern deswegen vorwerfen kann, daß sie faul sind, nichts leisten und am freien Markt nicht bestehen könnten?

Gerade in der Wirtschaft erzählt man gerne mit stolzer Brust, daß man vollkommen unideologisch sei - es herrscht dort angeblich eine vollkommene Freiheit und nur die Besten überleben in einem "knallharten Wettbewerb" (ist das eigentlich positiv oder negativ gemeint?) und die anderen haben es eben nicht besser verdient. Ich bezweifle, daß nur die Besten überleben, da zählen auch noch andere Faktoren; ich bezweifle auch, daß in einem solches System unter dem Strich für Alle das Beste herauskommt und am meisten bezweifele ich, daß ein solches Denken ideologiefrei ist. Man muß sich mal überlegen: purer Darwinismus als Prinzip eines wichtigen Zweigs der menschlichen Gesellschaft?

Natürlich kann man die Flotte verkleinern. Dann steigen die Frachten wieder, wenn das Angebot gleichbleibt. Dann kommen aber auch wieder neue Teilnehmer auf den Markt und das Spiel geht von vorne los. An den Abhängigkeiten ändert das nichts. Man darf auch nicht vergessen: "die Flotte verkleinern" heißt: Leute von ihrem geliebten Schiff schmeißen und das sind nicht nur ein paar alte Rentner. Es geht nur ums Geld? Dann läuft es sowieso verkehrt, denn das Geld sollte immer nur das Mittel zum Zweck sein und nicht mehr.

:wink: Gernot

rrindke
09.05.2013, 08:17
Fakt ist doch, das bei einer schlechten Fracht, ( und das sind sie fast alle ) ewentuell fünf Kollegen, die Ladung ablehnen.
Aber spätestens der sechste Kollege, sagt sich " Ich habe noch fünf vor, also auf was lange warten, rein die Ladung und weg"
Denn wenn er die Ladung ablehnt, und ein paar Tage wartet, was sollte denn für eine Ladung kommen, um die Ausfalltage aufzufangen.
Und das wissen die " Befrachter " genau.
Das war schon immer so, und daran wird sich nichts ändern. Wenn es eine Lösung gäbe, dann wären unsere Väter schon drauf gekommen.
schöne Grüße aus Datteln Ralf

Stadt_Aschaffenburg
09.05.2013, 10:20
Hi Ralf,

unsere Väter hatten aber auch festgeschriebene Frachtraten und es gab Kabotagevereinbarungen, da brauchte man sich maximal überlegen, welchen Zuschlag man verlangen konnte, wenn gerade wenig Frachtraum am Markt war. Heute sieht es da aber gewaltig anders aus.

Die Hauptfrage, die mir aber bisher keiner beantworten konnte ist die: warum finanzierten Banken in einigen europäischen Ländern die ganze Zeit noch teure Neubauten, obwohl bei sorgfältiger Betrachtung der Situation vollkommen klar sein müßte, daß es dann besser wäre, man würde mit dem Geld pokern gehen? Und warum machen wiederum andere Banken ihren Kunden momentan solche Schwierigkeiten, obwohl es eigentlich solide geführte Unternehmen sind, die keine 5 Millionen teuren Schiffe gekauft haben, Schiffe besitzen, die am Markt konkurrenzfähig sind und eigentlich nur Unterstützung zum überstehen der Krise bräuchten?

Wo ist da der Unterschied? Erklär es mir doch mal bitte einer.

LG
Micha

faehrenfan
09.05.2013, 10:59
Moin Micha,


Die Hauptfrage, die mir aber bisher keiner beantworten konnte ist die: warum finanzierten Banken in einigen europäischen Ländern die ganze Zeit noch teure Neubauten, obwohl bei sorgfältiger Betrachtung der Situation vollkommen klar sein müßte, daß es dann besser wäre, man würde mit dem Geld pokern gehen? Und warum machen wiederum andere Banken ihren Kunden momentan solche Schwierigkeiten, obwohl es eigentlich solide geführte Unternehmen sind, die keine 5 Millionen teuren Schiffe gekauft haben, Schiffe besitzen, die am Markt konkurrenzfähig sind und eigentlich nur Unterstützung zum überstehen der Krise bräuchten?

weil Sie die Macht dazu haben und es können ....:kopfkratz:
"Spiel nach meinen Regeln oder geh unter", so und nicht anders ... und wenn dann gewisse Staaten Ihre Finger noch mit drinnen haben und den Banken "freie Hand" lassen oder gar daran verdienen, was willst Du dann von einem Banker erwarten - einem "gottgleichen" Wesen ? :fg:

Gruß Alex :wink:

Ausstellungsschiff
09.05.2013, 13:45
Hallo Micha,
viele Banker denken nur kurzfristig, ungefähr so "Hauptsache bei mir läuft es gerade gut - nach mir die Sinflut".
Die heutige Zeit ist so schnelllebig, "was stört mich mein Geschwätz von gestern; wenn ich rausfliege, krieg ich vielleicht noch eine saftige Abfindung!"

Einen schönen Feiertag wünscht
Karin

Stadt_Aschaffenburg
09.05.2013, 20:17
Hi,

was ich immer schade finde, ist daß zu so einem Thema zwar immer viele Meinungen kommen, aber immer von Unregistrierten. Leute seid uns nicht böse, aber sowas kann man nicht freischalten. Wenn Ihr Euren Namen nicht öffentlich nennen wollt, dann schickt ihn mir per Email oder schreibt ihn in den Beitrag, ich lösche ihn dann beim freischalten raus, aber einfach so, komplett anonym, das geht leider nicht.

LG
Micha


Ach und Hans: genieß die Ruhe, Du hast doch lange genug dafür gekämpft :D

Schappes
10.05.2013, 07:29
Hallo zusammen,
mit grossem Interesse verfolge ich diese Diskussion und die darin enthaltenen Beiträge.
Nr. 4 / 2013

Schifffahrts-Magazin
ShortSea, Binnenschifffahrt, Häfen und Schiffstechnik
3
Friedbert Barg
Herausgeber
Einer bestimmten Sorte „Befrachter“ muss das Handwerk gelegt
werden - und die Partikuliere sollten sich nicht scheuen, deren
Namen zu nennen, denn es handelt sich nicht um gute und ehr

-liche Befrachter
das ist das Thema.

Es gibt dazu einige sehr sachliche, aber auch philosophische Beiträge, doch was ich bis jetzt vermisse, sind die angesprochene Nennung von Namen der unguten Befrachter, der "gewissen Staaten", der "einige europäischen Länder" etc.
Warum werden hier keine der Banken genannt die zu unglaublichen Konditionen, unterstüzt von staatlichen Subventionen, unnützen Schiffsraum finanzieren ?
Warum steht hier anstatt "gewisse Staaten" nicht "Niederland"...es sollten doch Namen genannt werden, das war der doch der Grund der Diskussion die von Herrn Staats angeregt wurde. In seinem veröffentlichen Beitrag steht das Wort"Niederlande" drin.

Also hört auf, Dinge zu umschreiben, das ist zu seicht, sondern tut doch das was allem Anschein nach nötig ist und nennt die "DINGE beim NAMEN".

Und wenn...auf den westdeutschen Kanälen, Schiffe unterwegs sind, die auf Grund ihrer Grösse, Abmessungen etc. da "nicht" fahren dürfen, dann bitteschön sollte gegen die Verantwortlichen der WSV, der WSA, der Wasserschutzpolizei Klage eingereicht werden, da diese Behörden ihrer Dienstpflicht nicht nachkommen.
Man kann solche Behörden durch Dienstaufsichtsbeschwerden wegen Dienstpflichtverletzung belangen und diese dazu bringen, das zutun, wofür sie da sind. Nämlich in solchen Belangen einzugreifen und dem Recht Genüge zu tun. Sonst sind genau diese Behörden auch nicht gerade kleinlich bei irgendwelchen, eher kleinlichen Verstössen einzugreifen und Protokolle zu schreiben. Dann stellt doch hier mal die Namen der Behörden ein, die man dazu bewegen muss, ihre Arbeit ordentlich auszuführen und am Besten gleich die Namen, Anschriften der passenden Anwälte dazu.

Es muss kein Schiffahrtstreibender sein, der hier anschiebt, es könnte ja auch ein Aussenstehender tätig werden und erst mal so ein paar nette Schreiben aufsetzen lassen, vom Anwalt, um die Herrschaften in den Behörden mal wachzurütteln.
Das kostet nicht die Welt und es gibt sicher Leute die das unterstützen, nicht nur ideologisch, sondern auch finanziell. Ich kenne so jemanden, einfach mich mal ansprechen, um die genaue Sachlage darzustellen, die Bestimmungen für den Schiffsverkehr auf den westdeutschen Kanälen genau zu erörtern. Es muss ja Hand und Fuss haben!

Und es könnten ja in weiser Voraussicht auch Bilder vorhanden sein von Schiffen die unberechtigterweise auf den westdeutschen Kanälen umherfahren, Bilder mit Datum/Zeit und Fahrtrouten/richtungen gekennzeichnet um natürlich rein prophylaktisch...Beweismittel zur Unterstützung der anwaltlichen Schreiben zur Hand zu haben.

im übrigen finde ich die Reaktion von Micha, auf Beiträge die anonymisiert hier eingestellt werden sollen, vollkommen in Ordnung, denn auch hier gilt...beim Namen nennen.

in diesem Sinne
grüsst freundlich wie immer
der schappes

Unregistriert
10.05.2013, 10:24
Hallo Forum,

eigentlich wollte ich mich nicht mehr melden. Ich bin auf eigenen Wunsch nicht mehr Mitglied im Forum.

Aber dieses Thema läst mich nun eben nicht kalt. Wie kann man ernsthaft verlagen, dass ein Patti hier Namen nennt? Nicht nur das dies Strafbar sein kann(Rufschädigung) nein er bringt sich auch in den Focus aller Befrachter oder möglichen Banken. Unsere Schiffergemeinde ist doch wie ein kleines Dorf. Und was der Funk nicht weiter trägt macht eventuel das Forum. Jeder der mit der Schifffahrt zu tun hat kennt das Forum. Dieser Umstand bleibt übrigens immer noch viel zu wenig von uns Pattis genutzt. Schade!

Aber wir sollten uns ein vor Augen führen, jeder Befrachter und jede Reederei und jede Genossenschaft ist ein potentieller Kandidat der Frachten unterbietet. Ist doch so, oder? Aber auch nur wenige Befrachter/Reedreien am Markt hätten die Folge das eben nicht die gerechte Fracht bei uns ankommt.

Wie kann man nun diese Situation verbessern? Das ist die Frage? Wir müssen zunächst als Gemeinschaft auftreten. Das geht aber nur wenn wir mit einer Strategie aufwarten kann und diese auch zu verteidigen weis. Das setzt aber voraus das man sich verständigt und eine Strategie entwickelt. Das geht nur wenn man auch andere Meinungen zumindest mal durchdenkt und durchspielt und so zu einer Lösung kommt. Das setzt aber auch Kompromissbereitschaft alle Beteiligten voraus. Ohne dem geht es nicht. Wir dürfen auch nicht Meinungen personifizieren. Den mag ich nicht = der hat die falsche Lösung, das darf es nicht mehr geben. Dieses kann nur in einer Versammlung geschen, Auge in Auge auf gleicher Höhe muss hier die Basis sein.

Wir sollten unsere Kapazität selber regulieren. So könnte eben auch der Preis reguliert werden. Wie geht das? Wir könnten zum Beispel alle gleichzeitig unsere Verträge kündigen? Was würde passieren? Die Befrachter, Reedereien und auch Genossenschaften müssten sich um uns bemühen und uns anwerben. Außerdem müssten die Befrachter deutlich vorsichtiger am offenen Makt agieren. Sie müssten, damit ihrer abgeschlossenen Verträge erfüllt werden können, uns locken. Wir sind alle käuflich, oder? Meine Leistung ist eben nicht ganz billig, oder wie schätzt ihr eure Leistung ein.

Was wir aber nicht tun sollten eine Marktregulierung über WSA oder WSV zu schaffen. Jede Wasserstraße sollte in ihrer Kapazität ausgelastet werden. Und wenn es hier um das westdeutsche Kanalnetzt geht sollte z.B. der Main auch nicht ausgelassen werden. Ein 110er oder 11,45er ist für den Kanal genausowenig ein Problem wie für den Main. Wenn diese Schiffe nicht in den Kanal dürfen wird der vorhandene Schiffsraum noch schneller Verwaltern als er es ohnehin schon tut. Wenn nur noch 85er zugelassen werden wird kein neues Schiff Nachkommen. Ein Neubau dieser Größe kostet rund 2Mio. Das ist auf absehbarer Zeit nicht realisierbar. Die Folge? Die alten Schiffe werden noch mehr ausgelutscht und die Binnenschifffahrt wird an Zuverläßigkeit und Sicherheit weiter in Hintertreffen kommen. Mit Klagen gegen WSV oder WSA sollte man eh vorsichtig sein. Die handeln nach ganz anderen Vorgaben.

Gruß Kawumm 68

Schappes
10.05.2013, 21:14
Hallo du unregistrierter Kawumm...Hallo User

ich hatte extra dazu geschrieben, dass ein Aussenstehender sich da engagieren sollte. Und soweit mir das bekannt ist, kann auch ein registrierter User hier Gastbeitrage ohne seinen Namen/Pseudonamen einstellen lassen. So läuft dieser nicht in Gefahr öffentlich zu agieren.

Was das Klagen angeht...hier geht es in erster Linie mal darum, die verschiedenen Behörden auf ihre Dienstpflicht hinzuweisen! Das weitere Vorgehen ist eine andere Geschichte. Was die Rufschädigung betrifft...so einfach ist das nicht, im Gegenteil, da werden die Machenschaften mancher Leute öffentlich und aufgedeckt und das ist nicht JEDEM recht, vor allem dann nicht wenn es vor Gericht geht.

Ich habe mich mit meiner Partnerin/Lebensgefährtin dahingehend besprochen, dass wir an Pfingsten schon zu einem anderen Kaffekränzchen eingeladen sind und deshalb nicht nach Neuwied fahren werden. Das dadurch Gesparte würden wir gerne sinnvoll verwenden und
darum sind wir als Freunde der Binnenschiffahrt bereit, einen Betrag von bis zu 300,00 € dafür anzulegen, die Behörden anzustupsen, ihre Aufgaben in ordentlicher Weise zu handhaben.
Dieser zugegebenermaßen kleine Betrag soll nur einzig und allein diesem Ziel dienen, deshalb geht das Geld nicht an den Verein oder das Forum, sondern, wenn...an ein Anwaltsbüro für Verkehrsrecht, oder an die Uni in Mannheim Abteilung Binnenschiffahrtsrecht.

Man kann sich natürlich auch weiterhin ducken, mit dem Strom schwimmen um hier keine Veränderungen zu erreichen
...wer etwas will...sucht Wege...wer etwas nicht will sucht Gründe!

im Editorial steht der Beitrag von Herrn Staats mit der Aufforderung...die DINGE beim NAMEN zu nennen...und was passiert ?

sanft ruht der See...das ist die Reaktion von Betroffenen hier drin.

man darf mich anschreiben per PN...und Wege zu finden wie man gegen Ungerechtigkeiten vorgehen kann, darf, sollte oder muss!

es grüsst freundlich wie immer
der schappes

da steht ein Satz von Micha:Wie man es lösen kann? Ich weiß es auch nicht, aber totschweigen ist auch keine Lösung!

Unregistriert
10.05.2013, 21:33
Hallo Schappes,

ich denke für das Forum könnte es auch zum Problem werden Namen oder Firmen zu veröffentlichen. Wird schwierig eine Firma an den Pranger zu stellen und dann nach Spenden zu fragen, oder? Außderm sind wir in einem solchen Pranger immer auf Meinungen anderer angewiesen. Das müssen nicht immer die Fakten sein. Nicht wenige suchen eventuelle Fehler auch bei sich selber.
Beispiel, nachdem ein Patti zum dritten mal unter Suff Termine verpast hatte, wurde er aus dem Verein geworfen. Die Meinung dieses Pattis gegenüber der Reederei hatte sich deutlich geändert. Ich fand den Rausschmiss damals absolut richtig.

Mit einem Pranger kommen wir nicht weiter. Wir müssen unsere Abhängigkeit verkleinern. Wir haben die Schiffe, wir haben die Macht

Übrigens, warum fangen wir nicht damit an die Guten aufzuzählen, geht bestimmt schneller.

Ich hab mich oft genug zu diesen Themen geäußert, da kennt jeder hier meine Meinung.

Gruß Kawumm 68

Stadt_Aschaffenburg
10.05.2013, 21:46
Hi Schappes,

stimmt, wir haben kein Problem, wenn jemand hier mal anonym einen Beitrag einstellt, um Repressalien aus dem Weg zu gehen. Wichtig ist uns nur, daß WIR wissen, woher der Beitag kommt. Dazu müßte man uns einfach nur eine PN schickern, damit wir wissen was läuft. Dann schalten wir auch solche Beiträge frei, solange sie mit den Boardregeln vereinbar sind. Wenn man zu so wichtigen und heiklen Themen diskutiert, sollte man das hinkriegen, denke ich.

Mir wäre das im Prinzip sogar sehr recht, denn oft hatte ich schon den Eindruck, daß die User sich selbst bei wichtigen Themen allzu sehr hinter dem Ofen verstecken. Vielleicht würde das ja was bringen.

Es ist aber ein himmelweiter Unterschied, ob man Dinge beim Namen nennen oder Personen, Banken und Firmen öffentlich denunzieren will. Mit zweiterem begeben wir uns auf ganz ganz dünnes Eis und der Weg zur üblen Nachrede ist nicht mehr weit. Das Risiko können wir nicht eingehen. Ich denke das ist aber auch jedem klar, wenn er mal drüber nachdenkt.

Aber klar, man kann darüber reden, warum es anscheinend noch bis letztes Jahr möglich war, einen 5 Millionen Neubau mit 10% EK zu finanzieren und dabei mit dem Businessplan so derart ans Limit zu gehen, daß die kleinste Unvorhergesehenheit die Bombe platzen lassen würde. Das ist hauptsächlich in den Niederlanden passiert, das ist richtig. Deswegen bin ich aber dagegen, daß den niederländischen Schiffern, die das so gemacht haben, irgendwas unterstellt wird oder ihnen die unternehmerische Kompetenz abgesprochen werden soll. Wenn es die Möglichkeit hier in Deutschland gegeben hätte, hätten da auch nicht Wenige JA dazu gesagt. Klar macht man sich so zum Lakai der Bank und des Befrachters, aber die Wohnung ist groß und schön und ein Auto sprang ja auch meistens noch dabei raus, also... wer ohne Sünde ist bla bla bla, bla bla bla...

Jörgs Beitrag gefällt mir sehr gut und genau so sehe ich auch den besten Weg, um die Sache voranzubringen. Nur dann müßten diese Treffen auch mal stattfinden. Ob es dazu aber jemals kommt? Ich bin da mittlerweile skeptisch. Angebote gab es genug, genutzt wurden sie nie. Weitererer Haken: wer von denen, die mit ihrem Befrachter unzufrieden ist, KANN denn überhaupt einfach so seinen Vertrag kündigen? Die meisten sind doch auch beim Befrachter verschuldet und kommen da doch gar nicht raus, bevor sie endgültig pleite sind. Ein anderes Thema ist es, wie lange man die Insolvenz hinauszögern muß... da ist vielleicht ein bisschen mehr Spielraum, zumindest für diejenigen, die Familie haben und nicht im Eigenheim wohnen.

Frei nach dem Motto "lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende". Ablöseschipper werden im Moment ständig gebraucht... Vielleicht ist ja das der richtige Weg: anbinden, Finger hoch, angestellt fahren. Leichter gesagt als getan, aber vielleicht immer noch besser, als weiter seine Seele zu verkaufen, nur damit der eigene Name an der Nock steht?

Gut schlafen sollte man können... welcher Eigner, der kurz vor der Krise gekauft hat, kann das heute nacht?

LG
Micha

Gerhard
10.05.2013, 21:53
Hallo

nur mal so, ein kleiner Auszug aus den Forumregeln

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Gruß Gerhard

Schappes
10.05.2013, 22:09
Hallo Micha,
dein Beitrag öffnet sicher nur nicht mir die Augen für die Realität. Die Argumente überzeugen, doch wie Du schon geschrieben hast...eine Lösung weisst Du nicht, ich und viele andere auch nicht.
Nur mich ärgert das Niederknien der Deutschen Binnenschiffahrt vor den Machenschaften von einigen"UNAUSSPRECHLICHEN" derart, dass ich hier wirklich mit kleinen mir möglichen Mitteln helfen möchte, etwas zu verändern.
Dieses ewige Gesülze von Zusammenstehen, Gemeinsam und allem anderen BlaBla in den letzten Jahren, auch hier drin, hat nichts gebracht und wird auch weiterhin nichts bringen. Die Binnenschiffahrt hat an der Erhöhung von Frachtaufkommen kaum Anteil, nur die Bahn und vor allem die LKW's kommen nach vorne und die Schiffahrt bleibt beim Verdienen aussen vor.
Und solange ein Bayer namens Ramsauer Verkehrsminister ist, wird das nicht nur so bleiben, sondern noch mieser werden.
Ich habe hier ein Angebot gemacht, werde mich mal erkundigen, warum es in den Niederlanden so hohe Subventionen gibt, in Deutschland aber Subventionen z.B. in der Landwirtschaft gestrichen werden? von der EU...wird da nicht geklagt von Seiten unserer Regierung, der Verbände...oder lassen wir das so schleifen ?

Hier muss eingegriffen und nicht geduckt werden...das ist in der Zukunft wichtig. Die Schiffahrt sollte sich nicht alles bieten lassen. Und was Du schreibst...als Angestellter zu fahren ist sicher für Viele eine Alternative...allerdings, wenn Jemand 35 oder 40 Jahre aiuf dem eigenen womöglich schuldenfreien Schiff gefahren ist, für den wird das schwierig werden, die letzten 10 oder 15 Jahre seines Berufslebens auf einem Schiff zu fahren, das Ihm nicht (mehr) gehört.
Ich les immer Krise...auf den Autobahnen merk ich nichts davon, zumindest nicht im Transportwesen....voller, voller, voller...immer mehr...täglich

es grüsst freundlich wie immer

der schappes

für gute Ideen ist die PN offen

Schappes
10.05.2013, 22:20
Hallo Gerhard,
ich kann in meinen Beiträgen nichts verwerfliches erkennen!

aber ich merk schon....
es grüsst freundlich wie immer
der schappes
(mein Anwalt für Wettbewerbsrecht und Verkehrsrecht mit Sitz in München liest schon mal hier mit und bremst mich aus, wenn es nötig erscheint)

Stadt_Aschaffenburg
10.05.2013, 22:56
Hi,

was ich nur so schlimm finde, ist daß die Diskussion ausschließlich nur deswegen ein wenig mehr Fahrt aufnimmt, weil jetzt auch schon die Belgier eine schwere Marktstörung diagnostizieren und der Schuttevaer Berichte bringt, daß die niederländischen Schiffseigner in akuten Nöten sind. Wobei man dazu sagen muß, daß die Niederländer ganz offensichtlich schon immer mit weniger leben konnten (oder wollten) und wenn die schon anfangen zu jammern, dann ist es weit gekommen.

Jetzt kann man natürlich sagen, sie sind Teil der Lösung und gleichzeitig ihr größtes Problem, aber ist es denn so einfach? Würde es reichen, wenn sich die Branche mal 2 Jahre "gesundschrumpfen" würde? Und würde es dann auch die Richtigen treffen oder würden dadurch sogar diejenigen noch gestützt, die eigentlich "Schuld" daran haben, daß es so ist wie es ist? Wohin denn dann mit dem Schiffsraum? Und was passiert denn, wenn sich der Markt bereinigt hat und die Lage wieder annähernd normal ist? Geht dann alles wieder von vorne los?

Woran lag es denn, daß dort solange es nur irgendwie ging, an einer Tour neue Großschiffe in Fahrt gebracht wurden, obwohl doch klar war, daß die Frachtmenge sich nicht so entwickeln würde.

Wer hat denn die ganzen Businesspläne geschönt (um nicht zu sagen gefälscht), damit die Banken so viel da mitgespielt haben?

Und warum jammern alle, daß mit den großen Schlappen kein Geld mehr zu verdienen ist, aber jeder will am liebsten einen haben - und gleichzeitig beschweren sie sich in den Niederlanden, daß einige Verladestellen kaum noch angefahren werden können, weil die Schiffe, die dorthin kommen, eins nach dem anderen verschwinden? Was ist denn jetzt richtig? Soll man weiter darauf drängen, daß die Wasserstraßen für die moderne Großschifffahrt ausgebaut wird oder soll sich die Schiffsgröße nicht vielleicht doch wieder nach den Flüssen richten? Aber ist das überhaupt rentabel? Auch in der Zukunft? Muß die Schifffahrt tatsächlich halb so teuer der LKW sein, damit sie Aufträge bekommt?

Fragen über Fragen - und das sind jetzt nur Fragen von jemandem, der davon nicht leben muß. Jemand der da mittendrin ist, muß doch noch viel mehr Fragen haben.

Aber wo sind die Antworten? Wer erklärt denn mal, was hier überhaupt los ist und wie es weitergehen soll?

Normal ist das auf jeden Fall nicht. Das ist eine hausgemachte Krise, soviel ist mal klar!

LG
Micha

@Schappes: Ich weiß schon was Gerhard meint. Im Prinzip ist es ja nicht von vornherein seine Sache, wenn hier die User strafbare Handlungen (und dazu gehört nun einmal auch eine üble Nachrede). Er bekommt sowas ja auch oft gar nicht oder nur am Rande mit.

Aber wenn ich hier fleißig mitdiskutiere, dann habe ich nachweislich Kenntnis von diesen Handlungen und damit bin ich - nicht Gerhard - in der Haftung. Sowas darf man als Admin nicht akzeptieren - will ich auch gar nicht.

Schappes
10.05.2013, 23:30
Hallo Micha,
üble Nachrede findet zumindest von mir nicht statt. Der Aufruf Namen zu nennen, kam erstmal woanders her. Ob damit der Tatbestand erfüllt ist...sei mal dahingestellt. Doch wenn Alle schön stillhalten wird ja nichts passieren, das Wasser wird weiterhin auf den Flüssen zu Tal fliessen...und es werden auch noch Schiffe darauf schwimmen und einige der Schiffsführer werden weiterhin Geld verdienen...Einige
die "UNAUSSPRECHLICHEN" werden auch weiterhin Geld scheffeln...auf Kosten der Menschen welche die Schiffahrt ausmachen, der Partikuliere...lasst die Leute leben.

mit dickem Hals
aber freundlich wie immer
grüsst der schappes
weiter oben steht etwas von kawumm: Wir haben die Schiffe...wir haben die Macht...sorry...so ganz kann ich das nicht glauben, warum nur ?

Unregistriert
10.05.2013, 23:52
Hallo Forum,

nur eine kleine Verständnisfrage eines Laien:

Was hat es denn mit folgendem Sachverhalt auf sich? :fragkratz:


Es geht um die nackte Existenz, wenn Partikuliere
davon berichten, dass in den westdeutschen Kanälen
- meist holländische - Schiffe unterwegs sind, die da
eigentlich gar nicht fahren dürften, weil sie die zugelas-
sen Schiffsabmessungen überschreiten - und Wasser-
und Schifffahrtsverwaltung und Wasserschutzpolizei
tatenlos zusehen.

Kann das bitte mal jemand erläutern? Oder ist das Thema etwa zu "heikel"?

Danke und Gruß
Thomas

Stadt_Aschaffenburg
11.05.2013, 00:07
Hallo Jürgen,

das Frage ist, ob es das strukturelle Problem lösen würde, wenn man sich an den Kanal stellen und jedes Schiff, das nachweislich aufgrund seiner Abmessungen nicht auf den Kanälen fahren dürfte, aufschreiben, den Eigner anzeigen und in der WSV Fachaufsichtsbeschwerden verteilen würde, weil sie durchgelassen werden. Ich kenne ja diese Klagen auch, aber ich kann nicht beurteilen, was da wirklich dran ist und wenn ja, welche Ausmaße das hat. Hast Du da belastbare Zahlen, richtige Fakten oder ist das nur das gleiche unbelegte Gemeckere, wie man es schon öfter hinter vorgehaltener Hand gehört hat?

Das Problem ist meiner Meinung nach ein ganz anderes, nämlich daß gerade in den Niederlanden die Eignerfamilien lange Zeit geradezu genötigt wurden, größere Schiffe zu kaufen. Da fanden nach 3 Jahren auf dem noch fast neuen 110er schon von der Bank angeregte Gespräche statt, mit dem Ziel, in einen 135er zu investieren. Wie oft das gemacht wurde, kann man hier und woanders 100 fach nachlesen. Allein daran, wie oft und in welchen Zeiträumen die einschlägigen NL-Schiffsnamen gewechselt haben (Stichwort Magnettafeln als Namenstafel), kann jeder sehen, was da los war. Da ist ja richtig spekuliert worden und du konntest für ein gutes Schiff nach einem Jahr locker noch mehr als den Neupreis erzielen bis... ja bis die Blase geplatzt ist. Wer sollte damit gestützt werden? Die NL-Werften? Dann frage ich mich, warum die Chinakaskos reihenweise über den Teich kamen?

Jürgen ich bin mir sicher, immer nur die sanfte Tour zu fahren, bringt die Branche nicht weiter. Es kann schon sein, daß es an einigen Stellen mal angebracht wäre, denen mal gehörig einzuheizen, aber dafür müßten erstmal die Leute, die es betrifft, hinter dem Ofen herkommen. Aber kann man sie dazu bewegen? Schwer....

Wahrscheinlich wird es die Zeit richten und wieder werden viele dran glauben müssen, die eigentlich gar nichts dafür könnnen. Und dann geht wieder alles von vorne los....

LG
Micha

Joana
11.05.2013, 00:17
Hallo,

ich möchte hier auch mal für die Behörden sprechen.
Als im November 2012 mehrfach Klagen eingingen, daß zu große Schiffe auf dem norddeutschen Kanälen unterwegs seien,
wurden verstärkt Kontrollen gemacht. Vor allem wurde auch der Tiefgang geprüft, da auch behauptet wurde, daß einige zu
tief abgeladen fahren würden und damit die Kanalsohle beschädigen würden.
Es wurden jedoch nur wenige Schiffe wegen geringfüger Überschreitungen belangt.
War selbst im Dezember in so einer Kontrolle und habe mich mit dem Beamten über das Thema unterhalten.

Also, die Behörden sind trotz Personalmangel keineswegs untätig.

Grüße Joana

Schappes
11.05.2013, 06:36
Hallo joana, hi micha
ihr habt zumindest teilweise recht mit euren Argumenten, eurer Darstellung. Das mit dem hinterm Ofen hervorkommen...so seh ich das auch.
Wenn es um die Behoerden geht...joana...die musst Du nicht in Schutz nehmen...das ist nicht notwendig, denn hier geht es um die Behoerden in einem bestimmten Bereich, einem Abschnitt...nicht an der Donau, Main usw. sondern irgendwo auf den westdeutschen Kanaelen. Das ist auch nicht aus meinem wirren Hirn entsprungen...sondern steht hier irgendwo am Anfang dieses Threads.Deshalb wollte ich ja Genaueres wissen um da eventuell eine kleine Unterstuetzung zu geben.
Aber ich muss feststellen, das man mich da wohl nicht so richtig versteht.Mir ging es nur darum, aufzuzeigen, dass es Mittel und Wege gibt, die Ausfuehrung von Bestimmungen, Verordnungen durchzusetzen.
Alles andere, was als Krise etc. beschrieben wird ist sicher hausgemacht....da muessen diejenigen die es betrifft,
tatsaechlich nach Vorne kommen, sich wehren, aktiv werden...oder das so lassen...und weiter jammern und mit den Zaehnen knirschen,ich weiss fuer meinen Bereich...wer sich nicht wehrt...der lebt verkehrt.
So nun werde ich das hier fuer mich persoenlich ad acta legen, sonst heisst es noch ich wuerde den Behoerden insgesamt....Untaetigkeit unterstellen:fragkratz: und das tu ich ganz sicher nicht. Und dass hier niemand den Namen eines der Boesen einstellt, ist mir auch verstaendlich...auch ich schlafe ja nicht mit den Fuessen in der Steckdose.

Schappes
11.05.2013, 06:43
und natuerlich gruesst freundlich wie immer
der schappes
der son bissel Angst hat dass Er auf dem Gang in einer Behoerde ausrutschen koennte....koppschuettelsmilie daranhaengt

Bigmäc74
11.05.2013, 08:35
Nur vom hier schreiben wird sich auch nichts ändern! Es ist wohl unter den Landesführungen schon lange abgesprochen, dass in naher Zukunft kein Scharz/Rot/Gold mehr am Heck weht! Ganz nach dem Motto: Nimm du die Schiffe und lass mir die Bahn... 2011 im Januar hat man(leider) gut gesehen was passiert wenn die Schiffe nicht mehr fahren! Die Bahn kam nicht mehr hinterher! Bei uns fuhr damals plötzlich alle 30 sec. ein Güterzug vorbei!!!!
Vielleicht muss man das mal 3 Monate so praktizieren, das wir Gehör finden! Ich denke ausserdem nicht das die Befrachter schuld an der Krise sind, sondern eher die 4.-5.-und 6000Tonner und gestern im Seehafen gesehen 11500 Tonnenschiffe!!!
Die fahren dann meistens noch mit 2 oder 3 Mann durch die Gegend, und schlimmer noch: Wissen einige nicht mal wie man sich im Gebirge (Rheinkm 528-560) zu verhalten hat.
ES IST NUR EINE FRAGE DER ZEIT BIS ES WIEDER EINE SCHWERE HAVARIE GIBT!!!
Man hält sich ja noch nichtmal an die grundlegensten Regeln...
Ich weiß auch das ALLE Befrachter hier mitlesen, und keiner von uns angeblichen Selbstständigen sägt sich den Ast ab auf dem er sitzt!!!
(Selbstständig heist ja seine eigenen Preise zu bestimmen)
Nach meiner Meinung sollte die EU hier tätig werden und den Rhein in Zonen aufteilen für die dann Frachtpreise festgeschrieben werden, und zwar so dass man damit überleben und auch Rücklagen bilden kann! Meinetwegen auch Wasserstands und Tonnagebedingt! Es schränkt zwar die freiheit mancher ein, aber es geht darum dass alle überleben. man kann es auch eine win/win Situation nennen! Wir überleben, und wenn es uns gut geht erneuern wir auch den Schiffsraum; ABER NUR NACH BEDARF!!!
Ist schon seltsam dass man heute mit einem 5 -6 millionen teuren Schiff keinen cent mehr bekommt wie noch vor 10-15 Jahren mit den Alten"Schlappen", halt aber 40000€ monatlich an die Bank zahlen muss!!!Ich bin foh dass meine Finanzierung 2009 nicht gehnemigt worden ist!!! Schuster bleib bei deinen Leisten...
Schönes Wochenende und allen eine gute Fahrt...
Markus Ihrig (keine Angst meinen Namen zu nennen!):lool::pfeif::wink:

Unregistriert
11.05.2013, 10:52
Moin Moin,

Ich möchte behaupten, dass viele noch gar nicht registriert haben dass wir uns in eine Kriese befinden und wie schnell man vor dem nichts stehen kann!
Beispiel?

Ein Betrieb/Schiff ca 1200 bis 1500 Tonnen groß und ca 25 bis 30 Jahre alt und fast abgeschrieben. Der macht rund 70 bis 80 Tsd Gewinn. Wert des Schiffes rund 400 Tsd. Das Schiff ist noch belastet mit 150Tsd und auf dem Sparbuch sind 50Tsd. Ein Haus ist auch noch da. Wert ca 250Tsd und da stehen noch 100Tsd bei der Bank. Ein gesunder Betrieb sollte man meinen. Wirklich?
Das formschöne Schiff wird von einem dicken Bock aller Deutz oder Mak bewegt. Dieser streckt plötzlich die Beine in die Luft. Es muss ein neuer Hauptmotor her. Gesamtkosten mit Einbau für 800 bis 900 Ps ca 240Tsd plus 4 bis 6 Wochen Ausfall.
Klar es geht nicht ohne Bank. Sollte doch kein Problem sein. 50Tsd sind auf Sparbuch und 50 Tsd kommen von der Versicherung.
Fördergelder scheiden aus. Die Banken bewerten derzeit die Schiffer nur mit einem enormen Risikoabschlag. Eine weiterer Kredit auf den Betrieb mit ca 140Tsd ist also ohne weitere Sicherheiten nicht drin. Also Haus kommt mit als Sicherheit rein in den Topf, weil man die Schifffahrt doch so lieb hat.
Nun zum Tagesgeschäft, der neue Motor läuft gut aber verbraucht etwas mehr weil er der neuen ZKR-Norm entspricht. Schneller ist man auch nicht weil es die gleiche Pszahl ist.
Nun zum Gewinn. Nach Abzug der Privatentnahmen wie Lebensunterhalt, Haus und private Versicherungen und Auto bleiben noch rund 20Tsd. Nicht ganz, denn es sind zusätzlich 140Tsd zu tilgen und das Jahr mit dem Umbau war ein +-0 Jahr. Die Zusätzliche Tilgung beträgt rund 12Tsd extra im Jahr. Bleiben noch 8Tsd Gewinn. Im nächsten Jahr geht das Radar kaputt und der Bugstrahlmotor benotigt einen neuen Turbo oder ähnliches. Der ehemals gutgelaufene Betrieb wendet in die roten Zahlen. Im nächsten Jahr kommt die SUK. Ich benötige nochmals 50Tsd von der Bank für ein Stück neuen Boden. Was sagt nun die Bank? Glaub ihr das die Bank den möglichen Wertzuwachs durch den neuen Motor, nun 3Jahre alt, mit einrechnet? Ich sage dieser Betrieb hat Geld und Sachwerte vernichtet und wird daraus die Konsequenz ziehen müssen.

Es geht alles den Bach runter. Ist mein Beispiel so abwegig?

Gruß Kawumm 68

Helmut
11.05.2013, 16:30
Ich muß Markus da absolut Recht geben. Was wird eigentlich von Seiten der Schifffahrt gegen die "Krise" getan? Überall ist zu lesen dass das Frachtaufkommen steigen soll,aber die Schifffahrt geht leer aus.
Zudem muß Schluß sein mit dem ständigen Neubau von 135ern. Überkapazität und falsche,dem Markt nicht angepasste Kapazität ist tötlich für jedes Transportgewerbe.
Ich hab mich in Mannheim mal mit einem Spitsenschiffer unterhalten. Ich fragte ihn ob es für sein kleines Schiff noch Arbeit gibt und er antwortete mir dass er sehr gut zu tun hat und das zu guten bis sehr guten Preisen da es an kleinen Schiffen immer mehr mangelt.So seien ihm schon Reisen von der Bahn abgenommen worden weil eine Partie an einen Kanal nicht gefahren werden konnten weil nicht genügend Spitse da waren und der Befrachter dann auf die Bahn verladen hat. Er hat nicht den Eindruck gemacht dass er mich angelogen hat. Er sagte dass aber auch die Spitsenschifffahrt immer mehr Ladung aus diesem Grund (zu wenig Schiffsraum) verliert und sich somit langsam selbst vom Markt löscht.Ich finde so was traurig.Er meinte dass er mehrere Spitsenschiffer kennt deren Söhne in Großmotorschiffe investiert haben und unterm Strich nicht mehr verdienen als der Vater mit seinem Spits-nur dass der ein ruhigeres Leben bei der Arbeit hat.Gleichzeitig wurden Spitse verschrottet. Die Banken haben aber den jungen Schiffer nicht beim Kauf eiens Spitses und der notwendigen Moderniesierung unterstützt sondern nur die großen Einheiten angeboten.
Diese Spekulationsgeschäfte sind es , was die Schifffahrt in die Krise treiben.Hiermit muss es ein Ende nehmen - investieren in marktgerechte Schiffe-warum nicht einen nagelneuen Spits oder 1000 Tonner bauen wenn ein Transportvertrag mit längerer Laufzeit besteht.
Aber die Banken haben ja kein Risiko-wenn ihre Spekulationen schief gehen verliert der Schiffer die Existens und die bank wird "gerettet". Traurig-unser Finanzsystem.
Auch bei uns gibt es wohl wieder Ladung im 500-1500 Tonnen Bereich die für die großen Schiffe uninteressant sind und wegen mangelndem Frachtraum mit der Bahn gefahren werden- dann zu einem höheren Preis als die Ladung der Schifffahrt angeboten wurde- da stimmt doch dann was nicht im System.

Aber so tickt der Mensch eben: wenn ich mit meinem 1500tonner 10€ die Tonne bekomme dann kauf ich mir eine 2400 Tonner danach einen 3oooer dann den Koppelverband. Und dann hat plötzlich der Berfrachter nur Partien um die 1500 Tonnen und die will er mir denn geben zum Preis was ich mit dem 3000er bekommen würde. Klar dass das in die Hosen geht.Für den Schiffer,versteht sich. Und wenn kein Schiff fahren will oder kann, dann nimmts die Bahn .

Am Mittelrheintal demonstrieren die Bürger gegen den Bahnlärm. Ich habe diese Bürgerinitiative im Facebook geliket und schreibe immer mal wieder was "Pro Schifffahrt" als Alternative für die Güterzüge dort rein. Ich bin aber allein auf weiter Flur. Keine Beiträge von Seiten der Schifffahrt die hier das Schiff zur Entlastung der Bahnstrecke als Alternative anbieten.So habe ich vor kurzem als die Bahn wegen des Unglücks in Belgien an den Pranger gestellt wurde , ein Foto mit einem Containerzug (gefährliche Güter) kommentiert mit dem Satz:Auf einem Containerschiff wäre für diese Container bestimmt noch Platz gewesen um sie weitab der Häuser sicher zu transportieren. Aber es gibt dort keine Mitstreiter aus der Binnenschifffahrt. Die Leute der Bürgerinitiative sollten selbst die Schifffahrt als Alternative anbieten-aber dazu muß man sie aufklären. Wer kann das besser als die Schifffahrt selbst. Transparente am Gangbord für die Fahrt durch das Gebirge : Wir lassen Euch in Ruhe schlafen...Güter auf das Schiff! So oder ähnlich könnte man Werbung machen.

https://www.facebook.com/Rheintal21

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Schappes
11.05.2013, 17:22
Hallo Helmut,
hier darf ich Dir ein wirkliches Lob aussprechen. Dein Beitrag trifft die ganze Misere auf den Punkt genau. Die Schiffahrt selbst als Betroffene verhält sich still. Ja keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen, immer im Kriechgang unterwegs.
Derweil gäbe es Mitstreiter pro Schiffahrt und Kontra Bahn. Gerade im Mittelrheintal. Über den Transport per LKW muss man nichts weiter sagen oder schreiben, das weiss jeder Autofahrer der auf den BAB's unterwegs ist.

solche Beiträge wie dieser von Dir und dem von Marcus drücken das aus was wirklich Sache ist, da brauchen wir mehr davon.

freundliche Grüsse
aus dem Allgäu
der schappes

Stadt_Aschaffenburg
11.05.2013, 20:06
Hi,

um das nochmal klarzustellen: ich will sehr wohl, das Fakten auf den Tisch kommen. Insbesondere Beispiele für besonders schlechte Frachtraten oder schlechten Umgang mit den Schiffleuten würde ich sogar willkommen heißen. Auch Beiträge wie die von Markus und Helmut sind sehr wertvoll und da kann ich nur sagen: mehr davon :super:

Das Einzige, was ÖFFENTLICH nicht geht, ist daß Namen genannt werden.

Wenn ich mitbekommen würde, daß sich endlich mal mehr Leute an der Diskussion beteiligen wollten, dann wäre es für mich ein Leichtes, eine Benutzergruppe anzulegen und dieser einen gesonderten Bereich im Forum einzurichten, wo niemand außer den vorher dafür extra freigeschalteten Usern mitlesen kann. In einem solchen Bereich könnte sich jeder sicher sein, daß das was da gesprochen wird, nicht nach außen dringt. Dort dürften dann auch Namen genannt werden.

Wenn es daran Interesse gibt, schickt mir eine PN, aber bitte nicht immer nur die selben Leute, dann bringts nämlich nichts!

LG
Micha

Schappes
11.05.2013, 21:02
Hallo Micha,
dann gib mir bitte mal Bescheid wenn sich mehr als ein Dutzend Leute da beteiligen möchten. Denn ich möchte da gerne mitdiskutieren.

freundlich grüsst der schappes...so wie immer

Stadt_Aschaffenburg
11.05.2013, 21:17
Hi,

genauso machen wirs :super:

Wenn die Leute mal realisieren würden, was dieses Forum ihnen für Chancen und Möglichkeiten bietet, wären wir weiter. Sie müssen es nur wollen!

LG
Micha

ernst50
11.05.2013, 22:33
Hallo zusammen,
genau das, was Kawumm68 im Beitrag 27 beschrieben hat ist mir passiert. Ich habe aber dann einen Schlussstrich gezogen und nicht weiter bei Bank und Befrachter um Geld gebettelt, sondern verkauft. bin mit einem blauen Auge davon gekommen. Betreibe jetzt nur noch meine Personenfähre im Oberrhein und mach nebenher Lotse und Aushilfe.
Das Proplem bei uns besteht doch darin das unsere Befrachter nur unsere Transportleistung anbieten können, während Logistigunternehmen wie RS Partnership und andere die ganze Kette wie Transport, Umschlag, Lagerung anbieten. Bei einem Angebot werden natürlich die eigenen Leistungen kostendeckend angeboten. Um nun an einen Auftrag zu kommen wird der Transport auf dem Wasserweg, der in der Regel von einem Padi ausgeführt wird so billig kalkuliert das das gesamt Paket für den Auftraggeber interessant ist.
Krisen wie sie heute wieder kommt, gab es immer schon mal. In den 80ern stand uns auch schon mal das Wasser bis zur Unterlippe. Damals hatten wir auch gestreikt und den Rhein bei Bonn dicht gemacht. Der Staat versprach uns Hilfe, wenn wir uns zusammenschliesen und eine neue Genossenschaft gründen. Damals entstand die RNTG. Geholfen hat uns das nicht viel. Wir haben aber überlebt.
Muss aber gestehen jede Krise ist anders. die Mittel von damals werden heute wohl nicht mehr greifen. Meiner Meinung nach müssten wir uns heute mit Umschlagbetriebe und LKW Unternehmen zusammentun um selbst eine Transportkette zu bilden.
Gruss vom Oberrhein
Ernst50

Schappes
11.05.2013, 23:14
Hallo zusammen,

im Hinblick auf die kommenden Zuwächse im Güterumschlag sollten wir beginnen die Binnenschiffahrt in den Trimodalen Bereich einzubringen. So kann die Schiffahrt ihre besonderen Stärken ausspielen. z.B. Vermeidung von Schwerlasttransporten(sofern das geographisch möglich ist). So könnte man Erfolge erzielen, da hier absolut klare, logistische Vorteile zum Tragen kommen würden.

Es gibt schon einige Beispiele im Land bei denen dies funktioniert.


freundlich wie immer
grüsst der schappes

Mignon 600
12.05.2013, 01:10
Hallo an alle,

wir sollten beginnen???
Wer ist wir = xxxxxxx der Theoretiker? xxxxxxx der sich die Welt vom Ufer anschau8t??
Markus und auch ErnszT50 haben die Lage erkannt..

In der Theorie ist alles nett zu rechnen, auch am Neckar wenn man nicht davon leben muss....
Wacht auf ihr daheimgebliebenen..
Gruss MIG



Hallo Rainer

Persönlich beleidigen das geht gar nicht, deshalb Namen gelöscht.
Gerhard
Forumbetreiber

Unregistriert
12.05.2013, 07:49
Warum kommt den nichts oder zu wenig von der Schifffahrt? Diese Frage sollte man sich stellen.

Nicht wenige stehen derart mit dem Rücken an der Wand, dass die kleinste "Unebenheit" den Betrieb zu Fall bringt. Da kann man eben nicht das Schiff stilllegen und irgendwo zu einer Versammlung hinfahren. Die Bedenken dass ein Ablöser eben ein Bruch fährt und zusätzliche Kosten Schaft sind nicht unerheblich. Es ist doch ein Teufelskreis, den die andauernde Kriese leert die Kriegskasse und füllt sie nicht.

Außerdem ist es zu einfach alles auf den 135er zu schieben. Da muss man schon etwas weiter denken und denken können. Damals wollte der Markt diese Schiffe. Alle Prognosen sagten unglaubliche Transportmengen voraus. Da muss die Schifffahrt darauf reagieren, allein schon um attraktiv zu bleiben. Wollt ihr wirklich sagen das die 1100Tonner mit 2 bis 3 Laderäume an einem Kraftwerk oder an der Maasvlakte ein sinnvolles Transportmittel ist? Das ist eine Frage für die allwissenden Landratten!

Der Markt verlangt und der Markt reguliert! Normalerweise! Wenn hier Betriebe, vorallem in den Nachbarländern, mit Unterstützung durch den Staat und Banken, wieder den Marktgesetzen, am leben gehalten werden, ist es schwierig seinen Betrieb mit nur unternehmerischen Fähigkeiten am leben zu halten. Wie soll ich konkurrieren wenn ein anderer Betrieb seine Zins und Tilgung nicht bedienen muss. Hier wurde eine natürliche Marktregulierung verhindert. Das ist ein Hauptgrund für diese schwere Marktstörung. Kann Mann es nun den Patti vorwerfen, dass er nach jedem Strohhalm greift? Nein, hier ist die Politik gefragt. Sie muss dafür sorgen, dass wir alle mit den gleichen Waffen kämpfen.

Um eine Wirkungsvolle Waffe zu schaffen benötigen wir Geld? Das ist nicht vorhanden. Einen wirkungsvollen Streik können sich viele nicht leisten. Deswegen ist so ziehmlich jede Bemühung eines Einzelnen zum Scheitern verurteilt. Also alle zusammen, aber da beißt sich die Katze wieder in den Schwanz.

Also "Landexperten", nimmt nicht irgendwelche und vereinzelte Erfolgsgeschichten um den Zustand der Schifffahrt zu bewerten. Das ist nicht das Spiegebild der Schifffahrt.

Guß Kawumm 68

Schappes
12.05.2013, 08:09
hallo zusammen,
da koennen wir aber froh sein, dass wir nun einen ausgesprochenen Fachmann mit im Boot haben. Einen der auf dem Wasser unterwegs ist und darum schon die Loesungsvorschlaege in der Tasche hat.
Auch wenn der Schappes nur vom Ufer, im Allgaeu, aus zuschaut, sieht er was da laeuft, dass viele die da schwimmend unterwegs sind so nach und nach in den Ruin treiben.
Diese Menschen moechten und muessen ihren Lebensunterhalt verdienen und sich nicht in Abhaengigkeiten gegenueber Banken, Befrachtern etc. begeben. Deshalb muss sich jeder Gedanken machen, auch wenn er nur am Ufer zuschaut, um hier was zu aendern.
Hier sind Ideen gefragt, die zu Loesungen fuehren und da ist jeder Einzelne gefragt und gefordert, Egal wo er unterwegs ist, auf dem Wasser, an Land oder meinetwegen in der Luft.
Wir, damit sind Alle gemeint, denen das Thema am Herzen liegt, egal ob im Allgaeu, am Neckar oder in Hintertupfingen beheimatet. Ich selbst lebe hier auf einem Berg und nicht "im Tal der Ahnungslosen".

und nun wuensch ich euch allen einen schoenen Sonntag
es gruesst freundlich wie immer der schappes

Schappes
12.05.2013, 08:16
auf ein Wort noch...
"besser daheim-als zurueckgeblieben"

es gruesst freundlich der schappes..so wie immer.

Jürgen
12.05.2013, 08:54
Guten Morgen, genau aus Überlebensstrategie in einer Krise (aber unter anderer großpolitischer Wetterlage mit grausamer Wendung) ist vor knapp 100 Jahren die MSG entstanden. Durch die Jahrzehnte haben sich da auch logistische Konzepte und Möglichkeiten herausgebildet die bis heute wirken. Und es sind Partikuliere die damals schon ihre Stärke durch Zusammenschluss erkannt haben. - Wirkt immer noch! Grüße Jürgen (MSG´ler)

Schappes
12.05.2013, 09:14
Hallo,
genau so ist das, es gibt genügend Beispiele in unserem und anderen Ländern wo solche Ideen gereift sind und zum Erfolg geführt haben. Nicht nur Genossenschaften, auch Maschinenringe u.v.m. wo man in einen Rahmen eingebunden ist und trotzdem noch Herr seines Unternehmens ist und bleibt. Ich meine nicht die Zwangseingliederung in eine LPG sondern den freiwilligen Beitritt zu einer Vereinigung. Gegenseitig unterstützen heisst auch "Stützen" wenn es denn mal nötig sein wird.

und nun husch...husch...unner die Dusch
freundlich grüsst wie immer der schappes

Seppel
12.05.2013, 09:19
Hallo Kollegen,
Ich teile die Ansicht von Herrn Staats nicht. Ich fahre seit einigen Jahren ohne Bindung an eine Reederei oder Genossenschaft und habe die Erfahrung gemacht,daß die von Herrn Staats, die sogenannten Schwarzen Schafe, keine Gefahr für unseren Berufsstand sind. Ganz im Gegenteil bleibt ihnen noch eine Verhandlungsbasis, die Fracht betreffend ,weil ihnen nur Ladung angeboten wird, für die man z.Z.keinen passenden Schiffsraum hat.
Unser Untergang sind die sogenannten etablierten und guten Reedereien. Sie agieren aggressiv auf dem Markt. Große Ladungspakete werden unter Niveau abgeschlossen nur um den Zuschlag zu bekommen. Die Hauspartikuliere müssen beschäftigt bleiben.
Dann gibt es noch die Verlader (Reederei), die größtenteils unsere osteuropäischen Kollegen mehr oder minder versklaven. Es wird unerbittlich ausgenutzt , daß ein polnisches oder tcheschiches Unternehmen nicht die gleichen Kosten hat wie ein deutsches. Man braucht keine Namen zu nennen . Jeder weiß wer gemeint ist.

magisternavis
12.05.2013, 09:41
Moin zusammen,

na, da hat sich ja das Unterforum mit den Threads für die Partikuliere mal richtig gelohnt.
Wir ja ganz schön heiß und sachlich diskutiert.
Weiter so

Gruss
Werner

Seppel
12.05.2013, 10:18
Tut mir leid habe den Artikel zu früh auf die Reise geschickt.
Bei dieser Firma ist die Fracht gleich Kosten. Es bleibt nichts für den Unternehmer.
Liberalisierung auf dem europäischen Markt wäre schon mal ein kleiner Schritt. Doch die Politik läßt uns im Stich. Das Sprichwort -leben und leben lassen- haben die Großfirmen vergessen. Nur Gewinne zählen. Um jeden Cent wird gefeilscht.
Ich finde die Aktion unserer belgischen Kollegen gut. Es wird kein Großkunde abspringen. Wer Massengut zu verladen hat, kann nicht mal eben so seine Waren auf Schiene und Straße verlegen. Das wird Probleme machen. Nur kleine Mengen könnten verschwinden.
Bei einer solchen Aktion in Deutschland würden die Verlader merken ,daß es nicht ohne uns geht. Wie gesagt wir leben in einer Demokratie und auch wir dürfen uns versammeln.Es müßten nur genug mitmachen.
Die Tonnage zu reduzieren wäre sicher auch ein Konzept das Früchte trägt.
Nun kann sich jeder selbst ein Bild machen wer die schwarzen Schafe sind.

magisternavis
12.05.2013, 10:41
Hallo zusammen,

vor längerer Zeit habe ich mal zusammengestellt, wer und was wir als Partikuliere eigentlich darstellen. Und weil es gerade
zum Thema paßt, hier nochmal unser Credo:

Das sind WIR!!!

wir sind eigenverantwortliche Schiffsführer/innen.
wir sind Eigentümer/innen der Schiffe, die sie fahren.
wir haben betriebswirtschaftliche Aufgaben,
wir entscheiden über Investitionen,
wir pflegen Geschäftsverbindungen,
wir schließen Verträge ab und
wir stellen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ein und schaffen Arbeitsplätze
wir fahren und überwachen die Maschinenanlagen vom Steuerhaus aus,
wir planen den Arbeitseinsatz
wir sind für Ausbildung an Bord zuständig
wir überwachen die Funktionsfähigkeit und die Sicherheitseinrichtungen unseres Schiffes

Gruss
Werner

Helmut
12.05.2013, 19:01
Guten Morgen, genau aus Überlebensstrategie in einer Krise (aber unter anderer großpolitischer Wetterlage mit grausamer Wendung) ist vor knapp 100 Jahren die MSG entstanden. Durch die Jahrzehnte haben sich da auch logistische Konzepte und Möglichkeiten herausgebildet die bis heute wirken. Und es sind Partikuliere die damals schon ihre Stärke durch Zusammenschluss erkannt haben. - Wirkt immer noch! Grüße Jürgen (MSG´ler)

So ist es,Jürgen. Die MSG befrachtet eben nach den Aufträgen auch kleinere Schiffe und kann so gut die Kunden bedienen.Genau das meine ich-Überall präsent sein-auch bei den Kleinpartien.

Letzlich gebe ich Kawumm ja recht dass der Markt durch die Banken und Spekulanten in den Nachbarländern kaputt gemacht wurde-habe ich übrigens auch genau so geschrieben.
Ich habe ebenso geschrieben dass durch den ständigen Neubau von Großmotorschiffen und Koppelverbänden das Angebot an mittlerem und kleinem Schiffsraum gerade am Oberrhein so stark gesunken ist dass es oft vorkommt dass Ladung auf die Bahn gegeben werden muss weil die großen Koppelverbände und Motorschiffe nicht mal mehr in die Nähe des eventuellen Löschplatzes kommen und sich die Mitnahme von nur 800to nicht lohnt.Das saug ich mir nicht aus den Fingern sondern erfahre das von Schiffern mit denen ich mich bei jeder Gelegenheit gerne unterhalte.Das heisst nicht dass man nur den 135ern die Schuld gibt.
Im übrigen ist nicht jeder Fall ein "Einzelfall" . Auch in den NL kämpft man mit dem Aussterben der kleinen bis mittleren Schiffen,wie mir ja der Spitsenschiffer erzählt hat.Mir ist auch klar dass die Kraftwerke große Schiffe mit einem Raum wollen die in Maasvlakte schneller laden können. Aber es gibt sie eben auch, die Kleinpartien die eben dann an LKW oder Bahn abwandern wenn kein Schiffsraum mehr dafür da ist. Zurück holen ist schwieriger als abzugeben- auch das ist Fakt.Vielleicht kann man ja auch von Seiten der Schifffahrt ein Konzept entwickeln das gerade wieder die Kleinpartien abdeckt.So wie es eine französische Kaufhauskette in Paris macht-ist ein Einzelfall, in den NL werden wieder Paletten mit dem Schiff transportiert,auch ein Einzelfall. Aber hier und da noch ein paar Einzelfälle und dann kommt vielleicht wieder eine Sogwirkung Richtung Schifffahrt.Auch in Deutschland.Vielleicht-eine Garanie hat man nie.
Bei aller Mühe Vorschläge für Werbung zu machen muß ich allerdings immer wieder das Gleiche feststellen: Einige "echte Binnenschiffer" nehmen grundsätzlich immer ein zwei Seitenhiebe gegen die "unwissenden Landratten und daheimgebliebenen" in ihre Threats. Schade ,denn eigentlich sollte man, wenn man schon in einem Gewerbe arbeitet das in Deutschland bei der Bevölkerung keine große Lobby besitzt, froh um jeden "Schifferfan" sein der versucht anständige Werbung für das Gewerbe zu machen und sich Gedanken macht wie man eventuell die Situation verbessern könnte. Dass das nicht immer der Weisheit letzter Schluß ist , wissen die "Landratten und Ufersitzer" auch, aber manchmal ist es auch wichtig Ideen und Gedanken von aussen aufzunehmen und nicht immer nur zu verteufeln weil sie nicht auf dem eigenen Mist gewachsen sind.

Viel Glück beim alleinigen Weg aus der Krise.Ein Unwissender wird nun aufhören Vorschläge zu machen.

Helmut, der es bei Leibe nicht nötig hat sich ständig diesen Seitenhieben auszusetzen und sich seine Gedanken, die ja bekanntlich frei sind, lieber in das Eishockey seines Sohnes und in den Modellbau investiert. Da kommt auch was zurück!!!!!
Aber eines zum Abschluß: Sich ständig selbst ins schlechte Licht zu rücken und sich selbst zu bemitleiden hilft ebensowenig wie das ignorieren von Gedanken aus der "Aussenperspektive" aus der Krise.

Stadt_Aschaffenburg
12.05.2013, 19:37
Hi Helmut,

ich weiß gar nicht, warum Du dich überhaupt noch aufregst, schließlich weißt Du doch, wo´s herkommt.
Übrigens ist der Herr Mignon in keiner Krise. Der muß nur noch fahren wenn er Lust hat.

Bei mir geht das nur noch links rein - rechts raus... und wenns nicht aufhört - ganz raus...

LG
Micha

Mignon 600
12.05.2013, 21:11
Hallo Micha,

hast Du ein Problem damit auf welche Weise ich mein Geld verdiene? Hört sich so an...
Na dann steht es Dir ja frei es ebenso zu machen oder mich auszuschließen.....
Lediglich wollte ich anmerken, das es die Theoretiker einerseits, die Praktiker anderseits gibt... Und da treffen bekanntlich (nicht nur in der Binnenschifffahrt) Welten aufeinander..
Gruss MIG

Helmut
12.05.2013, 22:20
Hi Helmut,

ich weiß gar nicht, warum Du dich überhaupt noch aufregst, schließlich weißt Du doch, wo´s herkommt.
Übrigens ist der Herr Mignon in keiner Krise. Der muß nur noch fahren wenn er Lust hat.

Bei mir geht das nur noch links rein - rechts raus... und wenns nicht aufhört - ganz raus...

LG
Micha

Hallo Micha,

dann kam es vielleicht falsch rüber: Ich reg mich nicht auf , sondern möchte mit meinem Schlußsatz nur klar machen dass es , so glaube ich jedenfalls, hoffnungslos ist als Landratte Werbung für die Schifffahrt zu machen,wenn einige ihr eigenes Gewerbe ständig schlecht reden oder durch solche unsachlichen Äusserungen schlecht machen, ohne andererseits auch mal konstruktive Vorschläge zu bringen.
Jeder hat seinen Stolz, ich möchte mit anderen hier keinen Streit aber meine Frau hat die Berichte und auch Äusserungen ( auch in PN's)gegen mich (auch im Thema Dienstgrad auf Zeit) gelesen und konnte nur den Kopf schütteln über die Art und Weise wie hier einige über andere schreiben. Dies ist, auch wenn es sich arrogant anhören mag, nicht mein Niveau und deshalb klinke ich mich hier aus. Ich schreib noch was bei Modellbau oder wenn ich was zu einem Schiff helfen kann. Den Rest müssen die Profis unter sich machen.
Aber Mignon hat doch recht: es gibt Theoretiker und Praktiker wie überall. Nur vergaß er zu schreiben dass es unter den Praktikern die gibt, die mit Herz und Leidenschaft für ihren Beruf auch für Ratschläge von aussen offen sind und jene die , durch ihre Art sich nach aussen zu artikullieren und über "Nichtschiffer" zu schreiben ,ihren Berufszweig immer mehr in das Klischee bringen in dem ihn die meisten an Land leider sehen.Ohne etwas vernünftiges vorzuschlagen wie man diesen schönen Berufsstand besser in die Köpfe der Leute bringt.

Ein Sprichwort sagt: Mache einem dummen Menschen einen Vorschlag wie er etwas besser machen könnte und er wird dir böse sein, sag es einem klugen Menschen und er wird sich dafür bedanken. Ist vielleicht was dran.

Mir hat ein Nichtmodellbauer schon Tips gegeben die mir meine Arbeit letztlich erleichterten- ich hab sie dankend angenommen.
Es waren noch nicht mal komplizierte Sachen- ich dachte :" da hättest du auch selbst drauf kommen können" Aber wie gesagt-ich war ihm dankbar.

flo81
12.05.2013, 22:56
Moin alle zusammen. Ich bin zwar nur halb in die Binnenschifffahrt involviert (ich komme aus der Seeschifffahrt). Ich lese unheimlich gerne hier im Forum mit, einerseits um neue Infos zu erhalten, andererseits um Diskusionen zu verfolgen und ab und zu mal mitzureden wenn es mein Wissen und meine Erfahrung erlaubt. Aber in letzter Zeit ist es erstaunlich zu sehen wie Themen mit denen ein Thread begonnen wird immer wieder in persönliche Streitigkeiten enden. Das ist schon fast kindisch.MfGFlorian

Hedo
12.05.2013, 23:00
Hallo zusammen,…

auch wenn ich mich nicht zu den direkt Betroffenen zählen kann, weil ich derzeit keine Frachtraten (mehr) kalkulieren und verhandeln muss, betrifft mich die Diskussion auf andere Art, weil viele Freunde, aber auch zum Teil Familienangehörige sich dieser ruinösen Marktsituation stellen müssen. Was mich maßlos enttäuscht und daher auch betroffen, um nicht zu sagen wütend macht, ist die Tatsache, dass wir vor zwanzig Jahren schon, mit seinerzeit etwas ungewöhnlichen Aktionen zwar erreichen konnten, dass politische Entscheidungsträger mal kurz mit einer Augenbraue gezuckt haben, das es das dann aber auch schon gewesen war. Seither hat sich so gut wie nichts gebessert und vieles deutlich verschlechtert. Schon damals ging es u.a. auch um die Forderung, dass vor einer Liberalisierung des Marktes eine Harmonisierung herbeigeführt werden muss.
In den vorherigen Beiträgen ist ausreichend deutlich beschrieben, wo überall das Maß voll ist, ich muss das also nicht alles wiederholen. Zwei Dinge sind hier aber angeklungen, die ich als hilfreichen Ansatz für einen Verbesserungsversuch ansehen würde.

Der Ruf nach mehr Zusammenhalt untereinander und besseren Kooperationen, -wie auch immer geartet-, hallt schon so lange Jahre ungehört durch die Flusstäler, dass die Zeit überreif ist, hierüber sehr viel intensiver nachzudenken. Vermutlich wird das nicht zu Universallösungen führen, sondern vielleicht eher zu spezifischen Individuallösungen mit verschiedenen Kooperationspartnern führen, die bisher überhaupt nicht gewusst haben, dass es den jeweils anderen überhaupt gibt. Grundsätzlich aber, wird es wohl nicht anders gehen. Anders als noch vor Jahren könnte der Schlüssel hierzu die Vernetzung von wirklich relevanten Informationen sein. Das ist heute möglich. Auch durch ein Forum wie dieses. (vielen Dank an dieser Stelle auch mal den Betreibern für Ihr bemerkenswertes Engagement)

Das Zweite war der Vorschlag von kawumm 68 mit der positiven Erwähnung von Dingen wo die Zusammenarbeit zwischen Partikulier und Befrachter (oder eben auch Kooperationspartner, -die Betonung liegt hier übrigens auf PARTNER-) herausragend gut klappt. Das wäre doch mal was. Positive Aspekte aus der Binnenschifffahrt. Werbewirksam, mutmachend und zum Nachahmen anregend. Keine schlechte Idee, wo wir doch sonst immer eher dazu neigen das Negative in den Vordergrund zu zerren. Das nimmt die Aussenwelt eben auch negativ wahr.

(@ Helmut: Ich finde Deine Beiträge gut. Es fällt bestimmt vielen schwer sich zu überwinden überhaupt etwas zu posten, das geht mir z.B. auch so, oft fehlt mir auch die Zeit, aber wenn niemand etwas posten würde gäbe es kein Forum und keinen Meinungsaustausch auf diesem Wege. Ich freu mich auf weitere Beiträge.)

VG Hedo

Unregistriert
13.05.2013, 06:48
Hallo Helmut,

nicht das wir uns falsch verstehen, ich schätze deine Beiträge und deine Leidenschaft für die Binnenschifffahrt sehr. Wer so für die Schifffahrt redet macht, vieleicht unbewusst, Werbung für die Schifffahrt. Das kann nur gut sein. Ich bitte dich meine Texte immer mit etwas Ironie zu lesen. Wir sind zwar nicht immer gleicher Meinug aber das muss auch nicht. Diskussionen über und um die Schifffahrt ist ebenfalls Werbung und damit gut. Viele Köche verderben hier nicht den Brei, das machen wir schon selber.

Die schlechte Lage der Binnenschifffahrt ist eine Verkettung vieler Umstände. Das ist zum einen die schlechte Weltwirtschaft, die Überkapazität sowie eine Zahlose Lobby. Dies in Verbindung dem zu ruhigen Binnenschiffer ist fatal.

Wir sägen eben alle etwas an dem Ast auf dem wir sitzen. Das ist der Familienbetrieb der Sohn/Tochter und oder Eherfrau nicht richtig Entlohnt(ich meine das rein rechnerisch in der Bilanz), das ist der Schiffer der zu lange fährt, das ist der Schiffer der zu tief ladet, das ist der Schiffer der zu schnell zusagt, das ist der Schiffer der sich vertraglich und moralisch sich verpflichtet fühlt, das ist der Schiffer der nicht sein Schiff richtig instandhält, das ist der Schiffer der lieber fährt als rechnet usw usw... Kann man das zum Vorwurf machen? Nein, jeder Versuch seinen A... Zu retten. Aber es trägt dazu bei dass wir uns ausnutzen lassen.

Wir dürfen nicht einzelne Nischen oder einzelne Betriebe in diesen Nischen als Maßstab nehmen. Das ist verkehrt. Auch wenn in Zukunft alle frei fahren ist das nicht die eigentliche Lösung. Große Unternehmen wollen kalkulierbare Zahlen haben. Da sind Schwankungen an der Fracht kein Vorteil. Aber wir sollten den ersten Schritt in dieser Richtung machen, allein schon um Geschlossenheit zu zeigen.

Auch das Prinzip der MSG ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Auch die MSG unterbietet. Wenn eine Reedrei ein Auftrag für 15 per Tonne hat und 10 Euro am Patti weiterzahlt ist das ein Riesen Gewinn für den Befrachter. Jetzt kommt eine Genossenschaft und sagt wir machen es für 13Euro. 11 Euro bekommt der Patti und 2 in die Kriegskasse. Zunächst ist es mehr Geld für den Patti, aber unter dem Strich ist die Mögliche Fracht/Umsatz nicht erzielt worden. Und die Kriegskasse um schlechte Frachten/Zeiten zu überbrücken ist auch ein Trugschluss. Sie führt auch dazu um schlechte Reisen, um ein Schiff in die andere Richtung bringen, möglich zu machen. Aber eigentlich war es doch sowieso das Geld der Pattis, oder? Es ein funktionierendes System. Aber man sollte auch dieses mal hinterfragen dürfen.

Es gibt Ursachen und damit auch viele Ansatzpunkte die Kriese zu meistern. Das macht es so schwierig und das sorgt für unsere Uneinigkeit. Jeder empfindet die Situation und deren Ursache anders. Dies übriegens zu Freude der großen Reedreien. Die reiben sich die Hände.


Gruß Kawumm 68

ernst50
13.05.2013, 08:01
guten Morgen,
Hallo Kawumm, Hallo Helmut ich finde jeder Beitrag ist wichtig, ob schlecht oder gut ( jeweils aus der Sicht des Betrachters). Sie erhöhen die Diskussion und das Interesse.
Zum Thema:
1. der Padi müsste seine Kalkulationsrechnung dem Befrachter offenlegen und sagen unter dem Ergebniss kann ich nicht fahren.

2. unser Transportwesen hat sich geändert, die Massengutfrachten gehen zurück früher hatte jede Zeche im Ruhrgebiet einen Hafenanschluss und die Befrchter brauchten nur zu warten bis eine Reise anfiel. Heute wird mehr auf Spezialtranporte in Logistigreihen umgeschwenkt. Deshalb müssen unsere Befrachter reger sein und schon im Vorfeld sich in diese Reihe als gleichberechtigten Partner einbringen. Sie müssen halt kreativer werden.

3. unser BDS muss mehr Öffentlichkeitsarbeit leisten, um der Bevölkerung die Vorteile des Wassertransportes aufzuzeigen. Ausserdem sollte man doch bei Fernsehdisskusionen, die sich um Verkehrsbelangen drehen, versuchen auch eine Person zu plazieren. immer sitzen nur Vertreter der Bahn oder LKWs da.

4. die Wasser- und Schifffahrtsämter müssen mit ins Boot. Am Ende geht es auch um ihre Arbeitsplätze.

Wie Kawumm schon schrieb die Kriegskassen der Genossenschaften find ich auch schlecht. Jede Fracht sollte sich selbst rechnen.

gruss vom Oberrhein
Ernst50

Yggdrasil
27.09.2013, 19:55
Hallo zusammen,

lamge nicht hier gewesen,aber wie ich sehe, hat sich hier nichts geändert.

bla bla bla bla

Stadt_Aschaffenburg
27.09.2013, 20:46
Hallo Yggdrasil,

was soll sich geändert haben? Du warst doch wie Du sagst auch lange nicht mehr hier und jetzt machst Du auch nur bla bla bla bla. Wenn es alle anderen genauso machen, ist es doch kein Wunder oder? Außerdem ist das hier noch nichtmal blabla, das ist gar nichts! Alles wieder in Ordnung, Auslastung 100%, Frachtraten, daß man sich nach jeder Fahrt eine Rolex kaufen kann - alles tutti :super:

So siehts zumindest aus oder täusche ich mich da?

Ich für meinen Teil lehne mich da auch nicht mehr aus dem Fenster. Harren wir einfach der Dinge und wenn alles vorbei ist, weil der letzte Patti angebunden hat, können wir uns wenigstens freuen, daß wir in Deutschland mal eine tolle Flußschiffahrt hatten, ist doch auch was Feines! Vielleicht halten die Südafrikaner ja die Tradition noch eine Weile hoch :super:

Gruß
Michael

Yggdrasil
27.09.2013, 21:25
Hallo,

das bla bla bla , soll heissen ,es ist alles mal wieder gesagt, alle guten Argumente und Vorschläge wiederholt und gute nacht.

Man bekommt doch eh nicht 3 leute unter einen Hut.Fakt ist jeder patti,hat für sein Unternehmen zu sorgen,genossenschaft hin oder her. Der einzige weg, bleibt der fast schon szialistische weg der MSG. wenn man überleben will , Alle zahlen in einen topf ,aus dem den schwachen geholfen wird. solange das gut funktioniert toll, bei uns hat es das 45 jahre gut geklappt. ;O)

Fakt ist ,wie du schon sagst,alles geht den Bach runter und nur die cleveren und stärksten werden überleben.Auf jedenfall haben wir dann noch ein schönes wohnschiff .;O)

Stadt_Aschaffenburg
27.09.2013, 21:44
Hi,

da hast Du im Prinzip ja auch recht, aber in anderen Branchen redet man ja auch unter Kollegen darüber, wenn es Schwierigkeiten gibt, die alle gleichermaßen betreffen und man berät sich, wie man der Situation begegnen kann. Es ist nur in der Schifffahrt so, daß jeder für sich jammert und einer nach dem anderen still und heimlich krepiert.

Früher mußte das vielleicht so sein, weil man nicht so viele Möglichkeiten hatte, alle an einen Tisch zu bekommen, aber heute im Internetzeitalter müßte das nicht sein.

Ich habe sogar schon angeboten, daß ich einen geschlossenen Bereich einrichte, wo man nur namentlich bekannte Leute reinlassen könnte, damit Ihr Euch nur unter Euresgleichen unterhalten könntet und wo außer den freigeschalteten Leuten niemand etwas lesen könnte. Auch das hat niemanden interessiert!

Vielleicht muß es auch so sein, daß die Schwachen erst den Bach runtergehen, damit die Branche wieder Fahrt aufnimmt. Das Problem ist aber, daß gar nicht immer nur die Schwachen insolvent werden, hier gehen gesunde Mittelständler den Bach runter, Firmen die vor kurzem noch super dagestanden haben. Und durch wen werden die denn ersetzt? So heilt sich die Branche nicht selbst, so gräbt sie sich ihr eigenes Grab!

Sie will es aber scheinbar nicht anders....

Gruß
Michael

Yggdrasil
27.09.2013, 22:03
Hallo Michael (wenn ich mal dutzen darf?),

in anderen Branchen jammern sie auch gemeinsam und nur freunde (vieleicht) überlegen wie sie gemeinsam wieder rauskommen.(glaube mir)Es sei denn ,man ist in Konzerngrösse dann wird solange zusammengehalten bis der fiskus wieder was springen lässt und verabredet wann wieder gejammert wird.
Da müsstest du schon Reedereigrösse haben, um auf dieser ebene mitzuspielen.
Im grund genommen sind wir pattis doch nur steine im weg der reederein,diese sie ,wenn im weg ,mal eben wegbolzen.
Den zusammenhalt der heute nötig ist,gab es mal , zu zeiten wo es eben diese grossen reeder noch nicht gab.
Wir sind dinosaurier, da helfen auch keine genossenschaften etwas, es sei denn es gäbe eine einzige für alle pattis.
Was bleibt ist zu viel schiffsraum,zu wenig fracht und die hoffnung nächsten monat noch die rechnungen bezahlen zu können.


Grüsse Stefan

Yggdrasil
27.09.2013, 22:05
dreck mobil-net