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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Grenzanlage der DDR - Luftbild vom Westen aus



Pegasus
17.05.2013, 19:24
Aus unbekannter Quelle fielen mir diese historischen Luftbilder in die Hände.
Das Aufnahmejahr ist nicht bekannt, müsste aber in den 1980er Jahren sein.

Auch dies ist Teil der deutschen Schifffahrtsgeschichte, an die sich bestimmt noch manch ein Schiffer mit Grausen erinnert.

Gruß
Berthold

Geheim (:
18.05.2013, 08:47
Das ist der Grenzübergang im MLK bei Buchhorst
Gruß Geheim(:

rrindke
18.05.2013, 09:50
Oft genug da durchgefahren. Oben im Häuschen auf der Brücke, standen die Wachleute, und schauten dir mit dem Fernglas, genau ins Steuerhaus.
Unter der Brücke rechts und links, waren die Wachhunde an Laufrollen befestigt. War schon manchmal ein komisches Gefühl, da drunter durch zu fahren.
Aber eins muss ich sagen, ich hatte bei den Grenzkontrollen, nie Schwierigkeiten gehabt. Aber die Grenzer konnten dir an den Augen ansehen, ob du was zu verbergen hast.
Und ich hatte nichts zu verbergen. Ich konnte mit ruhigem Gewissen, sämtliche Schranktüren, und Schubladen aufmachen.
Na ja, lang ist es her. es grüßt der Ralf

elixantuk
25.06.2013, 01:00
Hallo Ralf,
da hast Du Recht.Es war schon ein mulmiges Gefühl auf die Brücke zu und darunter durch zu faheren.
Die Grenzsoldaten kamen mit drei Mann an Bord.Zwei verschanden mit den Schiffsführer in der Kajüte
und ich ging mit den Rang niedrigsten um`s Schiff inklusive Maschinenraum und Steuerhaus wo natürlich
das Funkgerät ausgeschaltet war.
Ich bin dann 1995 bei meinen Bruder an Bord wieder diese Strecke gefahren und es war der Hammer!!!!!!!
Durchfahren,weiter als wenn nie was war.
Dann das Beste : Podsdam / Nedlitz durch,keine Kontrolle,keine Netze, nichts.Nicht mal mehr der alte Schleppkahn
der für die Kontrolle zum anlegen da lag. Einfach durch und weiter nach Spandau.
Gruß,
Helmut.

UGI
25.06.2013, 11:15
Ahoi miteinander,

nun ich kann mich noch gut an die GüSt-Hennigsdorf erinnern, welche am Übergang zum Neuendorfer See lag und durch die künstliche Insel (erstellt durch mehrere Göring-Kähne) wie eine Schleuse funktionierte... Gut einsehen konnte man diese, wenn man mit dem Schiff nach Potsdam weiterfuhr - man blieb dann von G-Booten begleitet ja auf DDR-Territorium und umfuhr WB ...
Wenn man aber nach Eisenhüttenstadt wollte ging das eben nicht - dann mußte man da durch ...

Ich selbst hatte nie die Gelegenheit da mit meinen Eltern durchzufahren, da diese keinen "Weststempel" hatten - also hieß es in Hennigsdorf warten bis man dran war - dann kamen morgens 2 - 3 "Ersatzschiffer" und fuhren das Schiff durch Westberlin nach Stralau wo man es wiederbekam / oder umgekehrt... wir standen dann immer ober auf der Straßenbrücke und schauten dem Schiff nach / bzw. kuckten uns die Augen aus, wann es denn aus Westberlin kommend eintrudelte ... manchmal kam es auch gar nicht ... dann übernachteten wir in einer Baracke im "Nothafen" Hennigsdorf ...


mehr zum Thema hier:
http://www.ddr-binnenschifffahrt.de/historie-story-1.htm

Gruß UGI

Mittelpoller
25.06.2013, 13:42
Die "Begleitung" Gruß Mittelpoller

UGI
28.06.2013, 14:04
Ahoi Mittelpoller,
Danke für dieses Archivfoto aus dem Jahre 1981 - und hier die Daten zum Boot:

Schiffsdaten

Name: G-42
Nationalität: :ddr:

Länge: 11,80 m
Breite: 2,87 m
Tiefgang: 0,93 m

Maschinenleistung: 140 PS
Maschine: SKL 6 VD 14,5/12-1

Baujahr: 1977
erbaut in: :ddr:
Bauwerft: VEB Yachtwerft Berlin
Bau-Nr.: 1102-02
Bautyp: GSB 12 / 406 R
Projekt: 1102

Bootshistorie und Verbleib:
Einsatz bei den DDR-Grenztruppen von 1977 bis 1990 / Dienststelle Dömitz
1990 - Eignerwechsel zum THW-Hamburg - umbenannt in "NORD"
199x - Umbau und Modernisierung
2008 - Eignerwechsel in Privatbesitz nach Potsdam - beibehalt des Bootsnamen "NORD"

auch derzeit noch aktuell in Potsdam beheimatet und häufig auf Brandenburger Gewässern zu sehen ...
(diese Bootsklasse wird häufig mit den KB-12 Booten der WSP verwechselt !!)

Gruß UGI

UGI
06.07.2013, 23:50
Ahoi miteinander,
vermutlich ist dies mehr eine Frage an unsere ex Westberliner Partikuliere !!

Ich hätte da mal eine Frage zum Schiffsbereich Osthafen / Schleuse / Landwehrkanal ... in den heutigen Internetauftritten wird immer mal wieder von einer Grenzübergangstelle (GüSt) zur DDR im Bereich des Osthafens in Treptow gesprochen ?? - ich hab zwar da auch hin und wieder mal Schiffe aus der Schleuse kommen sehen, welche dann aber im westlichen Teil des "Osthafens" verblieben und dort Beladung löschten ... aber ich kann mich so recht nicht an eine Durchfahrt in den Ostsektor erinnern, wohin sollte der auch führen - ggf. im Transit über den OSK nach Polen / in westliche Richtung wäre ja blöd, da war ja an der Marschallbrücke noch eine GüSt... - wäre prima wenn sich da mal ein Schiffer erinnern könnte wie das gehändelt wurde, und vor allem wo und wie waren denn da, wenn überhaupt die Grenzkontrollen ???

Desweiteren wird von einer Durchfahrt im Britzer Zweigkanal zum Rudower Tanklager erzählt, nun ich wohnte seinerzeit schon in Treptow ganz in der Nähe und ich kenne da nur die kompletten Sperranlagen in Höhe Altglienicke - da war meiner Meinung nach doch gar keine Möglichkeit des Passierens mit einem Binnenschiff gegeben ?? um von Grünau kommend nach Rudow ans Tanklager zu kommen, oder irre ich mich da ??

Beste Grüße, UGI

Jürgen S
03.04.2014, 13:53
Moin,

Grenzkontrollstelle Ost zur Einfahrt in die DDR am Mittellandkanal war Buchhorst, West Kontrollstelle war Rühen mit der "Gaststätte am Mittellandkanal, an der Zonengrenze" und dem dazu gehörigen Einkaufsladen von Hugo Brandt. Zeigte das Einfahrtsignal am nördlichen Kanalufer direkt hinter der DDR Grenze Rot kam es an der Liegestelle Rühen zu größeren Schiffsansammlungen. Ich erinnere mich an einen Winter in den 60/70ziger Jahren als alleine in Rühen über 100 Schiffe fest lagen.
Auf der Ansichtskarte liegt GMS AXEL ( Lanke Werft 1957 später verkauf nach Holland als PARTNER und zuletzt als FAUVE in Fahrt, Verschrottung in Koostertille 2011) beladen an den Dalben der Grenzabfertigungstelle in Richtung Magdeburg / Berlin. Hinter AXEL sind Fahrzeuge an den Dalben zur Abfertigung in Richtung Westen Braunschweig / Hannover zu erkennen. Die Ansammlung von Schiffen wartete auf die Freigabe der Fahrt in Richtung Magdeburg / Berlin.


Gruß
Jürgen S

UGI
04.04.2014, 11:34
... zu diesem Themenkomplex habe ich mal eine Übersicht über die DDR-Grenzübergangsstellen für die Binnenschifffahrt erstellt.
Diese Übersichten und Darstellungen sollen nicht die Grenzanlagen glorifizieren !! ... sondern eine Übersicht und Informationsmaterial über die heute kaum noch bekannten und sichtbaren Zeugnisse aus jener Zeit und den damit verbundenen Schwierigkeiten im Binnen-Frachtverkehr zwischen den Ländern historisch gesehen darstellen.

Natürlich bin ich immer auf der Suche nach Bildmaterial (fotografieren war je strengstens verboten) aus jener Zeit !!
Für Interessenten - hier der Link zur Übersicht:
http://www.ddr-binnenschifffahrt.de/historie-grenzen.htm

Mittelpoller
12.04.2014, 17:50
Moin, das war die letzte Einkaufsmöglichkeit in Richtung Berlin, man wußte nie wie lange die Passage durch die DDR dauert. Schleusenrang am Schiffshebewerk Rothensee, leichtern in Magdeburg, Militärübungen auf der Elbe u.s.w. und das alles mit nur einen Petroliumkühlschrank.
Meine AK aus meiner Sammlung ist 1966 gelaufen ( Poststempel ) unten rechts ist das TMS " ISENBÜTTEL ". Mit freundlichen Grüßen Mittelpoller :wink:

Mittelpoller
08.11.2014, 18:45
Ahoi, so sah die Grenze ( Schiffsabfertigung ) Ak von 1962 in Nedlitz / Potsdam aus. In meiner Lehrzeit (1965) habe ich das noch so gesehen, in den Wohnschiffen waren die Büros für den Zoll, Schleppdienst, Lotsen, WSP und V-Polizei. MfG Mittelpoller :wink:

Achterpiek
08.12.2016, 17:10
:wink:Hallo,

noch eine Ak von der Gaststätte in Rühen mit Gemischtwaren von Brand-Wöhling.

MfG Herbert !

Mittelpoller
25.06.2017, 08:23
Ahoi zusammen, ein Foto (heimlich gemacht) von der Grenzkontrolle in Nedlitz. Gruß Mittelpoller :hupf:

Jürgen S
25.06.2017, 10:12
Moin,

es freut und erstaunt mich immer wieder was noch an Raritäten aus den Schatzkisten von Usern des Forums an´s Tageslicht kommt! Ein schönes und interessantes Foto was du da eingestellt hast Mittelpoller! GMS INES SEYD war eines von drei kleinen Schiffe der Frachtschiffahrt E. Seyd, dazu gehörten noch ENDRIK SEYD und MARGIT SEYD. Spätere Schiffe der Reedreie fuhren als SEYDSCHIFF + einer Nummer. Die Schiffe fuhren überwiegend im Berlinverkehr.

Gruß
Jürgen S

Cabincruiser
26.06.2017, 07:35
Hallo UGI!
Also Grenzkontrollen wurden im Osthafen schon durchgeführt und zwar am sogenannten Osthafensteg. Davor war ja an der Markgrafenbrücke /Eisenbahnbrücke schon ein Grenzposten. Dort musste man es anmelden, was sie ja schon vorher wussten, dass man zu Seydkies also links neben der Oberschleuse will oder eben weiter durch die Oberbaumbrücke zu einer anderen Kieslöschstelle ( Name weiss ich nicht mehr ).
Am Britzer Zweigkanal wurden auch Kontrollen durchgeführt, wenn man nach Rudow , Neukölln oder im Transitverkehr war. Der Gegenpart westlicherseits war am Britzer Kreuz, heutige WSA Stelle.
Von Grünau gings nicht durch, da alles verschlammt war und es max. bis zum Betonwerk ging. Das wurde erst später ausgebaggert.
Fotos hab ich nicht von damals verständlicherweise.

UGI
02.07.2017, 22:55
Ahoi Cabincruiser,
nun seit meinem damaligen Beitrag hab ich natürlich diese Thematik weiter vertieft und recherchiert.

Tatsächlich gab es Anfangs einen solchen Übergang direkt zwischen "Osthafen" und Einfahrt Landwehrkanal, jedoch wurde dieser nach mehreren Vorkommnissen alsbald geschlossen und als Kontrollstelle aufgelöst.
Danach wurde die Tangente (Passage) mittels Sperranlagen (Betonelementen) verschlossen und war von der Ostseite des Hafens nicht mehr passierbar. Um in die westliche Kiesverladestelle zu kommen, muste nunmehr der Landwehrkanal genutzt werden, die Schleuse in unmittelbarer Nähe zur Grenze passiert werden und die Kiesverladestelle auf Westberliner Seite verbleibend angefahren werden, was nunmehr nur noch kleineren Schiffseinheiten möglich war. Damit entfiel ebenfalls eine weitere Passage durch Ostgebiet, wenn man bereits das Territorium des Transitbereiches zwischen der BRD und Westberlin durchfahren hatte.

Zur Grenzpassage im Britzer Zweigkanal konnte ich bislang leider auch keine Originalfotos beschaffen, weder von Ostberliner noch von der Westberliner Kontrollstelle.
heute sind da nur noch Reste der einstigen Kaimauer sichtbar ...

MfG UGI

Gerhard
01.10.2017, 09:07
Hallo

Bild 1 von User Luttra erhalten, Bild 2 und 3 Archiv Träger

Gruß Gerhard

Mittelpoller
26.05.2019, 11:47
Rühen - Gaststätte " Am Kanal " letzte Einkaufsmöglichkeit für die Durchfahrt im Transitverkehr. Auf dieser Ak ist Winter und keiner hat sich mehr getraut gen Osten zufahren, vielleicht war auch schon alles in dieser Richtung gesperrt. MfG Mittelpoller :wink:

Mittelpoller
03.11.2019, 09:41
Hallo Schiffsfreunde, heute sieht das in Rühen so aus, die Gaststätte am Kanal wird noch genutzt, gesehen Anfang Oktober 2019. Gruß Mittelpoller :wink:

Jürgen S
23.10.2023, 11:48
Moin,

auf diesem Fotoscann ist neben den verschiedenen Markierungen der Demarkationslinie incl. doppeltem Stacheldrahtzaum auch der Mast mit dem Einfahrtsignal #9 für die Schiffahrt in die DDR am Nordufer des MLK über dem Schild Zonengrenze zu sehen. Im Hintergrund ist die unter 1# näher beschriebene 1. Brück über den MLK in der DDR mit dem Wachstubenhäuschen der Vopos (Volkspolizei) oben auf dem Brückenbogen, auch eingefahrende schwimmende Sperranlage am Südufer hinter der Brücke ist zu erkennen.

Gruß
Jürgen S

kaeptn-tom
19.11.2023, 16:09
Hallo zusammen!
Von diesem Grenzübergang habe ich ein paar Fotos in meiner Sammlung, die von Bord aus aufgenommen wurden. Aufnahmejahr und Fotograf sind mir nicht bekannt.

MfG Thomas

Bomätscher 60
19.11.2023, 16:37
Hallo Thomas!

Bilder 2 + 3 gehören nicht zur Grenze.
Die gehören zur Liegestelle in "Gänsedorf" Bülstringen.
Die Liegestelle befand sich gegenüber der heutigen Liegestelle Bülstringen "Nordwest".

Gruss Achim