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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Versenkte Schiffe sollen gebrochenen Deich abdichten



Stolzeneck
15.06.2013, 11:26
Ob der Plan gelingt, ist ungewiss. Bei Fischbeck in Sachsen-Anhalt sollen zwei Schiffe gesprengt werden, um das im Deich klaffende Loch zu schließen.

Versenkte Schiffe sollen gebrochenen Deich abdichten
(http://www.spiegel.de/panorama/hochwasser-an-der-elbe-schiffe-sollen-gebrochenen-deich-abdichten-a-905867.html)
Quelle: Spiegel Online

„Der Inhalt der gelinkten Seite unterliegt der Haftung des Anbieters!“

meckisteam
15.06.2013, 12:45
Ich zweifel irgendwie an der Durchführbarkeit des Plans. Weiß jemand welche Schiffe dort in der Nähe sind ?

faehrenfan
15.06.2013, 14:21
Hallo meckisteam,

wenn es richtig gemacht wird, dann kann es funktionieren (aber bestimmt nicht mit sprengen der Schiffe), was wahrscheinlich sowieso nur eine Übertreibung für die Presse war .... :kopfkratz1:

Schau mal hier: Den Link (http://www.entoen.nu/watersnood/beeld-en-geluid/het-schip-van-evergroen) fand ich unter den Kommentaren auf der Seite ...

Gruß Alex :wink:

Navico 2
15.06.2013, 15:08
Hallo Alex,
genau so könnte ich mir das auch vorstellen.

Anfang 1970, der Ende 1960 hat man auch versucht, einen Dammbruch so abzudichten, z.B. ESK MS Freienthal. ist leider nicht gelungen der ESK lief leer.

Anfang 1960 hatte man in Moerdijk auch Schiffe versenkt und mit Waschberge, Abraum aus dem Kohlebergbau, verfüllt.

Gruß Manfred

SCHUBEXPRESS 7
15.06.2013, 17:35
Hallo,
nach meinen Informationen soll das Schubboot 2638 mit zwei ehemaligen CSPLO-Leichtern, mit Sandsäcken und Sprengladung versehen, zur Bruchstelle fahren. Um welche Leichter es sich handelt kann ich noch nicht sagen. Eine Aktion der Deutschen Binnenreederei oder Odratrans, ganz wie mas sieht. Hoffe es ist keine ENTE.

Gruß Dieter

Norbert
15.06.2013, 17:55
Hallo Dieter,

das ist keine Ente. Die Leichter sollen vors Loch mit Ankern gesichert. Dort sollen sie dann durch Sprengung versenkt werden. Die Bundeswehr hat neun große Hubschrauber mit Sandsäcken in Bereitschaft. Die Sandsäcke sollen in die Leichter rein um diese zu erschweren. Im Vorfeld haben die Hubschrauber Panzersperren an die Enden des Durchbruchs geworfen um die Kanten zu Stabilisieren. Mal schauen obs klappt, ich drück den Besatzungen schon mal die Daumen, dass sie dort auch Heil wieder rauskommen.

Gruß Norbert

SCHUBEXPRESS 7
15.06.2013, 19:43
Hallo Norbert,

habe es gerate bei "MDR" gesehen, an der Aktion ist Schubboot 2638 und Schubboot 2305 beteilig. Entgegen meiner Info ist nur ein CSPLO-Leichter (/0,95 mx10,45 m und ein Orginalprahm (32,50 mx8,20 m) an der Aktion beteiligt. Auch ein Arbeitsboot des WSA, mit Arbeitsprahm, ist dabei. Der kleine Leichter ist bei dem ex. CSPLO-Prahm auf Seite. Im Moment wird der Verband in Position gefahren. Dann verlassen die Schubboote die Bruchstelle, bringen sich in Sicherheit und dann wird gesprengt. ICH DRÜCKE DIE DAUMEN

Gruß Dieter

Norbert
15.06.2013, 19:48
Hallo Dieter,

hab eben noch eine Animation gesehen, mit den Sandsäcken Bigpacks soll die Lücke zwischen Deich und Leichter geschlossen werden.

Gruß Norbert

Schumi
15.06.2013, 20:12
Hallo Dieter,

lt. den Fernsehbildern ist der ehem CSPLO-Leichter der BR 4406 A. Wollen wir
mal hoffen, das es funktioniert.

Gruß
Frank

Stadt_Aschaffenburg
15.06.2013, 20:43
Hi,

ich drück hier mit die Daumen!

LG
Micha

SCHUBEXPRESS 7
15.06.2013, 21:56
Hallo,
"MDR" um 19.45 Uhr,
so 100%ig hat die Sache wohl nicht geklappt. Die Schubleichter sind gesprengt und versenkt, liegen aber nicht ganz so wie gewünscht. Es fließt noch Wasser unter den Leichtern durch und die Bruchstelle ist nicht vollständig verschlossen. Morgen soll ein dritter Leichter versenkt werden. Hoffe dennoch das nun schon weniger Wasser durch die Dammbruchlücke drückt.

in bester Hoffnung Dieter

Micha
15.06.2013, 22:06
Hallo zusammen,

soeben gefunden, sie haben es fast geschafft.

Gruß Micha


http://www.focus.de/panorama/welt/kampf-gegen-das-hochwasser-schiffe-erfolgreich-im-deich-bei-fischbeck-versenkt_aid_1016336.html

Tim S.
16.06.2013, 00:01
http://www.spiegel.de/panorama/fischbeck-versenkte-lastkaehne-sollen-die-flut-bremsen-a-905943.html
http://www.mdr.de/brisant/hochwasser-juni-sachsen-anhalt-thueringen-flut106.html
http://www.wlz-fz.de/Welt/Buntes/Uebersicht/Hochwasser-Schiffe-bei-Fischbeck-erfolgreich-versenkt

binnenvaart
16.06.2013, 10:36
Bundeswehrsoldaten haben bis tief in Nacht versucht, die 20 Meter lange Lücke im Deich bei Fischbeck (Sachsen-Anhalt) weiter zu schließen.

Deichbruch Fischbeck: Wird heute ein drittes Schiff versenkt? (http://www.ffh.de/news-service/ffh-nachrichten/nController/News/nAction/show/nCategory/topnews/nId/29516/nItem/zwei-schiffe-bei-deichbruch-erfolgreich-versenkt.html)

UGI
17.06.2013, 13:16
Ahoi miteinander,

nun hier mal die Daten der Schiffe - davon wurde der Deckprahm des WSA DSP 2941 (ENI 05029410) geflutet (nicht gesprengt !!) - sondern nur der ex CSPLO-Prahm mit der DBR-Kennung 4406 (ENI 04801080).
Der 3. Prahm der die letzte Undichtheit begrenzen soll ist der DBR-Prahm 7071 (ENI 05606570)

Bei dem letztgenannten sowie dem WSA-Bauprahm handelt es sich um ex DDR-Schiffseinheiten. Der CSPLO-Prahm ist vom Typ TC 1000 und wurde von der DBR im Jahre 1998 angekauft - die ex Daten sind unbekannt.

Ich möchte hier mal die Leistung des Schiffsführers des SCH 2638 der DBR Herbert Kretschmer hervorheben, schon aus der Luft ist kaum erkennbar wo was aufhört und wo was anfängt und in den Strömungen förmlich auf der Wiese zu aggieren ist eine Riesenleistung. Da zahlt sich eben die fundierte Ausbildung und Erfahrung aus - für mich ein wahrer KAPITÄN !!
Auch die DBR ist dabei ein großes Risiko eingegangen, denn durch die Überfahrt des Schubschiffes so dicht am Elbdeich bestand immer die Gefahr, das sich das Schubschiff massive Schäden im Boden oder im Schraubenbereich zuzieht ...

Übrigens leben wir ja im Kapitalismus pur - daher wurden die Prahme natürlich nicht verschenkt, sondern durch das Land Sachsen-Anhalt - !!! nicht durch die Bundesregierung !!! angekauft ...

Nach der kompletten Wiederherstellung ist geplant die Schubprahme wieder zu entfernen und nicht als Bestandteil des Elbdeiches zu verbauen, daher wurde diese Zickzack Lagevariante gewählt (nicht wie behauptet - die Leute waren zu blöd diese Prahme in einer Reihe zu legen !!) und nur der DRB 4406 wurde gesprengt - die gefluteten Prahme werden wohl erneut in den Einsatz zurückkehren, wenn es gelingt diese vor der Niedrigwasserphase zu bergen !! - uns stehen ja nunmehr 35 Grad Celsius in Aussicht - somit fallen wir von einem Extrem ins nächste ...

Gruiß UGI

Gernot Menke
17.06.2013, 14:49
Die Zickzack-Legung der Leichter hat meines Erachtens keinen der bisher angesprochenen Gründe, sondern lediglich einen: den der Stabilität. Wenn man die beiden Leichter genau in die Deichlinie ins Loch gelegt hätte, hätte die Gefahr bestanden, daß sie weiterrutschen und dann war die Aktion gelaufen. Ganz abgesehen davon, daß man da nicht hingekommen wäre.

So lag der erste Leichter etwas schräg in der Mitte, mit dem zweiten, kleineren Leichter konnte man dann bequem und sicher das Loch rechts davon verschließen, in dem man den Deich und den Leichter als Auflagepunkte nahm und mit dem dritten Leichter geht es auf der anderen Seite genauso.

Anders war das nicht zu machen und deswegen hat man auch nicht zwei große, sondern den großen und zwei kleine Leichter genommen, damit das alles zusammenpaßt.

:wink: Gernot

UGI
18.06.2013, 10:11
Moin, Gernot

ne, dem ist nicht so - nach Angaben des Mitarbeiters des Krisenstabes Abt. Wasserbau war es im Anfang so gedacht das tatsächlich beide Prahme in Linie vor die Deichbruchstelle zu navigieren und dann durch die Eigenströmung als "Stöpsel" querzulegen ... dafür war zum Einschwimmen ein weiteres Schubboot (ein KSS Typ Rosslau der Serie 23) geplant, so das beide Schubschiffe jeweils mit den Prahmen Quer zum Schiffsbug, diese wie ein Schleusentor einschwimmen sollten ..., jedoch waren die Verantwortlichen vom Deichbau (Wasserbauamt) dagegen, weil dies im Nachgang zu große Probleme bei der Wiederherstellung der neu zu bauenden Deichkrone durch die quer davor gelegten Prahme gegeben hätte (kein Trockenbau möglich...)

Ganz im Gegenteil, die jetztige Lage ist beim Positionieren viel schwieriger, da der freischwimmende Bugteil des DBR 4406 kaum in der Strömung zu halten war (Angaben der Beteiligten der DBR) - während die "Stöpsellösung" - daher die Einbringung der Panzersperren an den Deichenden als "Fangpunkte" - einfacher zu händeln gewesen wäre ... und ein 3. Prahm wäre auch überflüssig gewesen...

Gruß UGI

Gernot Menke
18.06.2013, 11:19
Danke für die Info, UGI. Geplant war also auch ursprünglich VOR den Deich, als Stöpsel, wie Du schreibst und nicht in die Deichlinie.

Daß die Panzersperren gar nicht benutzt wurden, wußte ich nicht. Auf Luftaufnahmen waren sie zu sehen gewesen und ich hatte angenommen, sie entsprächen der jetzigen Lage der Leichter.

Vielleicht bekommen wir ja Bilder, wie es dort aussieht, wenn das Wasser weg ist!

:wink:Gernot

UGI
12.08.2013, 01:06
Hallöchen,
tja das Wasser ist weg - der Deichbruch fast schon wieder vergessen ... was bleibt ist ein Haufen Schrott, denn zu mehr taugen die so spektakulär versenkten Prahme - nunmehr auf dem trockenen liegend - nicht mehr.

Anfangs wollte man "irgendwie" eine Art Gedenkstelle mit Teilen der Prahme (ggf. ein Bug etc) einrichten - aber letztlich sah man davon ab - nun soll es eine Kupfertafel oder ähnliches auf einem Findling tun ... (nur böse Zungen sprechen von einem Grabstein für die Schiffseinheiten ...)

Also werden sie derzeit von der Verwertungsfirma Geistlinger vor Ort mit schwerem Gerät zerschnitten und der Schrott nach Stendal abtransportiert.

Ach ja, bleiben die Andenken an jene Zeit - nun Erinnerungsstücke von den Prahmen wollte wohl keiner haben, ob wohl das möglich gewesen wäre - aber die Anker der Schiffe wurden mittlerweile alle !! geklaut - offiziell vermutet man "Schrottdiebe" vielleicht finden sie aber auch einen Platz in einem Vorgarten ...

Anbei ein Foto der Verschrottung - aller 3 Prahme - durch die Verwertungsfirma

Gruß UGI

Gernot Menke
12.08.2013, 10:52
So ganz weg scheint das Wasser aber noch nicht zu sein - ich hätte nicht gedacht, daß es da momentan noch so feucht ist. Vermutlich gibt es für die letzten Zentimeter Wasser keinen Ablauf.

Mit Gruß an die Mücken

:wink: Gernot

exmatrose
14.08.2013, 17:18
Ein Hallo in die Runde,

Hier (http://www.mdr.de/mediathek/fernsehen/a-z/video141852_zc-ea9f5e14_zs-dea15b49.html) noch ein interessanter Bericht vom MDR zum Thema Deich in Fischbeck verschließen.

Gruß Mario