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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Jade Weser Port Wilhelmshaven



Norbert
24.09.2013, 23:05
Deutschlands einzigster Tiefwasserhafen mit einer Kailänge 1.725 Meter, die Stellflächer beträgt 130 ha.
Mögliche Umschlagmenge bis zu 2,7 Millionen TEU pro Jahr. Der Hafen ist erreichbar für Schiffe mit einem Tiefgang bis zu 16,5m und wurde am 21.09.2012 in Betrieb genommen

LorenzE
24.09.2013, 23:24
"Die fehlende Binnenschiffsanbindung ist ein Wettbewerbsnachteil“, sagt Rusche. Die ARA-Häfen hätten im Weitertransport einen Binnenschiffsanteil von 30 Prozent.


http://www.nwzonline.de/maritim/neuer-schiffstyp-fuer-jade-weser-port_a_3,1,260100587.html

Hein Mück
17.03.2015, 14:37
Moin,

hier einige Fotos vom JWP, die ich im Mai 2013 während einer Rundfahrt auf dem Hafengelände aus dem Bus heraus aufgenommen habe.

Tschüss
Hein Mück

mainschnickel
18.03.2015, 08:36
Wo sind die Schiffe? Ein mittelgrosse Rheinterminal schlägt jährlich mehr Container um als JWP. Und in Rotterdam wird sehnsüchtig gewartet auf die Eröffnung des Maasvlakte 2. Die Binnenschiffe die Container nach Deutschland bringen sollen warten bis 4 Tage. Davon kann JWP nur träumen. gruss vom Niederrhein.

Cuxi
18.03.2015, 10:12
Moin, moin;
das wird sich in diesem Jahr ändern.
Nachdem die geplante Allianz zwischen MSC, Maersk und CMA CGM letztes Jahr am Einspruch chinesischer Behörden gescheitert ist,
haben Maersk und MSC die 2M-Allianz gegründet.
Geplant und schon begonnen ist ein 2-maliger Anlauf des JWP pro Woche mit Groß-Container-Schiffen.
Zumindest ein Anfang, der vielleicht Nachfolger anzieht.
MfG
Helmut

Hein Mück
18.03.2015, 11:21
Moin,

dass der JWP noch längst nicht so ausgelastet ist wie erwartet, liegt nicht daran, dass eine Hinterlandanbindung für Binnenschiffe fehlt. Das hat vielfältige andere Ursachen.
Cuxi hat schon aufgezeigt, dass in diesem Jahr schon mit einer deutlichen - aber längst noch nicht ausreichenden - Erhöhung der Auslastung zu rechnen ist. Warten wir mal die Entwicklung in diesem und im nächsten Jahr ab. Der Hafenbetreiber hofft, 2017 eine schwarzen Null schreiben zu können.

Eine Anbindung von Seehäfen an das Binnenwasserstraßennetz ist sicherlich wünschenswert, aber nicht zwingend notwendig.
Das, was die neuen Mega-Containerschiffe an Containern absetzen und aufnehmen, hat nur zu einem Teil mit dem eigenen Hinterland zu tun. Ein anderer Teil wird mit Feederschiffen in die Nord- und Ostseeanrainerhäfen weiter transportiert, die von den Großcontainerschiffen in ihren eng getakteten Liniendiensten nach und aus Asien bzw. Amerika nicht anlaufen (und aufgrund ihrer Größe auch nicht anlaufen können).

In Bremerhaven z.B.erfolgt die Hinterlandanbindung hauptsächlich über die Schiene und die Straße und zu einem kleinen Teil mit Binnenschiffen über die Weser.
Nicht unwichtig bei den Überlegungen zur Nutzung von Binnenschiffen ist, dass allein bis Minden 7 (bis zum MLK 8) Schleusen zu überwinden sind. Die neue Weserschleuse zum MLK wird ja wohl in absehbarer Zeit fertig. Wo auf der Weser die Kapazitätsgrenze ist, vermag ich nicht zu sagen.
Im Jahr 2013 gab es in Bremerhaven wöchentlich durchschnittlich 567 Ein- und Ausgangszüge im Hafen (Tendenz steigend). Davon geschätzt etwa 2/3 Containerzüge (350 bis 400) mit einer Länge von 700 m.

Auch wenn ich mir in diesem Forum damit keine Freunde mache, aber in meinen Augen ist eine leistungsfähige Schienenanbindung für den JWP zunächst einmal deutlich wichtiger als die Binnenschiffsanbindung.

Tschüss
Hein Mück

mainschnickel
18.03.2015, 12:11
Nicht so sehr die Abmessungen der Wasserstrasse aber eher das Umdenken der Verlader ist wichtig. In Rotterdam ist für die Containerzüge extra die Betuweroute gebaut worden. Anfangs wurde die sehr wenig benützt, jetzt fahren die Züge entweder durch die Stadt Emmerich oder noch sehr oft über die alte Venloer Strecke. Ein Weserausbau für 135 m Schiffe ist nicht alles. Ich war da schon lange nicht mehr, aber mit Hochwasser würde ich nicht gerne da mit 135 m zu Tal fahren. Schau nach Niederlande: Erfolgreiche Terminals sind Tilburg (63 m Länge), Hengelo (2 Schleusen max 110 m), oder gar die Schelde nach Frankreich: Lille und Avelgem werden hauptsächlich angefahren von max 85 x 9.50. Auch Kurzstrecke oder Hafenverkehre mit Schiff: zuerst die "Waterbakfiets" in Rotterdam, auch in Antwerpen gibt es so was. Nur in Hamburg scheint das nicht möglich zu sein.

Jürgen S
18.03.2015, 15:28
Im Vorfeld der Planungen und auch bei Baubeginn war noch von einem Anschluß an die Binnenwasserstrassen mittels eines Durchstichs vom Jadebusen zur Weser die Rede. Mit fortschreitenden Bauarbeiten verschwand dieser Anschluß nach und nach leider wieder in den Schubladen. In Holland reibt man sich nur verwundert die Augen über so eine kurzsichtige Planung. Ein Containerterminal das zukünftig von den größten Containerschiffen der Welt angelaufen werden soll ohne einen Binnenwasserstrassenanschluß zu planen wäre dort sicher undenkbar! Zumal ein Verbindungskanal von der Jade zur Weser man gerade eine Länge von ca. 20 - 25 Km hätte. Wenn der Umschlag im JWP in den nächsten Jahren zum Laufen kommt, woran kaum zu Zweifeln ist, wäre jeder Container der auf dem Wasserweg transportiert werden könnte eine effektive Entlastung der ohnehin vollen Strasse und auch die Bahn kommt auf dieser Relation dann auch bald an ihre Grenzen. Ein Binnenwasserstrassenanschluß für den JWP wäre eine absolut nötige und überaus sinnvolle Ergänzung für den Zu- und Ablauf der zu erwartenden Containermengen.
Zum Beitrag #6: Die stetig steigenden Umschlagszahlen z.B. des Containerterminals Minden, dessen Erweiterung sich in der Planung befindet, lassen durchaus erkennen das eine Verbindung von den Unterweserhäfen via Weser nach Minden und weiter nach Osten und Westen trotz Schleusen erfolgreich betrieben werden kann! Es müssen ja nicht gleich 135m Schiffe sein !

Gruß
Jürgen S